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Published by A C E print & packaging, 2022-05-04 10:22:20

Lehrunterlagen für Rettungsschwimmer

Lehrunterlagen für Rettungsschwimmer

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen

11. VERANSTALTUNGEN UND
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

a. Vorbereitung von Veranstaltungen
b. Rhetorik
c. Öffentlichkeitsarbeit



Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungen

1 VORBEREITUNG VON VERANSTALTUNGEN

1.1 Planung und Vorbereitung
Alle Veranstaltungen müssen zeitgerecht geplant und
vorbereitet werden. Fehler, Schwächen und Missstände werden
von den Mitgliedern und den geladenen Gästen, sofort der
Organisation, dem Veranstalter angekreidet.

Je größer und umfangreicher die Veranstaltung, desto früher
die Festsetzung des Termins, je bedeutender und prominenter
die Personen und Redner, desto früher um den Termin
bemühen.

Das gleiche gilt für die Lokalitäten, die man zur Durchführung
benötigt.

Zumeist wird man in folgender Reihenfolge planen:

 Termin, Zeitpunkt der Veranstaltung festlegen,
 Ort, Lokal sicher,
 Kosten, Finanzierung, eventuell Werbung für die Veranstaltung

klären,
 Durchführung der Veranstaltung,
 Abschlussarbeiten vornehmen.

Man legt sich am besten eine Mappe an, in der man alle
Unterlagen der betreffenden Veranstaltung sammelt. Sämtliche
Vereinbarungen sollten schriftlich getroffen werden. Das ist
übersichtlicher, vor allem, wenn man die Arbeit weitergeben
muss uns sicherer, weil Zusagen besser eingehalten werden.

Dies ist auch organisatorisch von Vorteil, wenn man in Zukunft
ähnliche Veranstaltungen wiederholen will. Empfehlenswert ist
die Anlage einer Checkliste, damit alle Arbeiten rechtzeitig
durchgeführt werden.

1.2 Termin, Zeitpunkt der Veranstaltung

Je nach Art der Veranstaltung wird man bemüht sein, eventuelle

Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. Dazu besorgt man sich

Programme oder Veranstaltungskalender anderer

Organisationen oder Vereine.

Die Wahl des Zeitpunktes hängt von der Dauer der
Veranstaltung, vom Ort und von der Art ab. Zu berücksichtigen
sind dabei:

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Wochentage, Feiertage, Sonntage, Wochenende, weiteres
Nachhauseweg von der Arbeitsstätte, Waschen, Umziehen,
Essen, Anmarschweg zum Lokal, Verkehrsverbindungen nach
Schluss der Veranstaltung.

1.3 Ort, Lokal für die Veranstaltung
Entsprechend der gewählten Veranstaltung wird der Ort
und/oder die Art des Lokals festgelegt. Zu beachten: die Größe
des Lokals nach der Anzahl der zu erwartenden Mitglieder
kontrollieren; qualitative Eignung berücksichtigen; Verkehrslage
beachten; eventuell Miete oder Gebühren vereinbaren.

2 Praktische Durchführung einer Versammlung

Vier Grundbegriffe sollen in der Versammlungstechnik
besondere Beachtung finden:

1. Die TAGESORDNUNG als Ordnungsfaktor.

2. Die ANTRÄGE – darin kommt der Wille der
Versammlung, der Mitglieder zum Ausdruck

3. Die DISKUSSION – sie ist die demokratische
Beglaubigung jeder freien Versammlung.

4. Die BESCHLUSSFASSUNG – nach dem
Mehrheitsgrundsatz.

Wenn ein entsprechender Versammlungsraum ausgewählt und
gesichert wurde, hat sich der Veranstalter die zweckmäßige
Einrichtung und die Bereitstellung von Hilfsmitteln zu überlegen.

Beispiele: Blumenarrangements, Filmapparat, Diaprojektor,
Overheadprojektor, Rednerpult, Mikrofon, Verstärkeranlage,
Lautsprecher, Wandtafel, Flip-Chart und alle mit den technischen
Geräten vertrauten Personen zu Bedienung.

Weiter sind zu überlegen, wie viele Personen als Vorstand
(Präsidium) vorgesehen sind – Placierung der Ehrengäste – sind
bei der Tagung Tische zweckmäßig? – wie werden
Abstimmungen durchgeführt.

Rechtzeitige Einberufung (Fristen beachten) der Versammlung
durchführen. Die Einladung soll schriftlich erfolgen – je nach
Statut – unter Bekanntgabe der Tagesordnung.

Für die Versammlung sollte eine eigene Geschäftsordnung
vorgesehen werden, damit ein korrekter Ablauf gesichert ist.

Sinn einer Geschäftsordnung:

1. Mehrheitsgrundsatz beachten

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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2. Rechte der Minderheit wahren

3. Meinung in Freiheit äußern

4. Vorschläge sorgsam gegeneinander abwägen

5. Beschlüsse korrekt fassen und ausführlich begründen

6. Der kollektive Wille soll durch selbstauferlegte Disziplin
festgestellt werden

SIMULIERTER ABLAUF EINER VERSAMMLUNG: einer
Als Beispiel die Tagesordnung
Jahreshauptversammlung.

Versammlungseröffnung:

Der Einberufende (in diesem Fall der Einsatzleiter) gibt das
Zeichen zum Beginn (Pünktlichkeit) und erhebt sich. Stehend
wartet er so lange, bis Ruhe eintritt, dann erst beginnt er zu
sprechen.

1. Begrüßung:

„ Alle Anwesenden ....................

Begrüßung der Gäste (Rang, Name, Funktion)
.................

Die Jahreshauptversammlung wurde ordnungsgemäß
einberufen..................

ich stelle Beschlussfähigkeit fest“.

2. Tagesordnung:

„Die Tagesordnung ist allen stimmberechtigten
Mitgliedern zugegangen.

Wünscht dazu jemand das Wort?

Wenn Sie mit der vorgeschlagenen Tagesordnung
einverstanden sind, bitte ich Sie zum Zeichen der
Zustimmung die Hand zu heben“.

Gegenstimme – Stimmenthaltungen

Totenehrung – Gedenkminute.

3. Verlesung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung:

Über die Genehmigung dieses Protokolls soll ein
Beschluss herbeigeführt werden. In der Praxis wird

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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meist auf die Verlesung verzichtet. Dazu ist aber ein
Antrag und ein Beschluss der Versammlung notwendig.

4. Bericht des Einsatzleiters
5. Bericht des Kassiers (wenn eine Kassa besteht)
6. Weitere Berichte der Funktionäre der Einsatzleitung:

Dafür gibt es keine vorgeschriebene oder empfohlene Redezeit,
da der oder die Berichte ohne Rücksicht auf die Zeit
erschöpfend den Zuhörern zur Kenntnis gebracht werden sollen.
Der jeweilige Funktionär sollte sich aber kurz fassen, ohne dabei
Wesentliches wegzulassen. Der Berichtgebende soll bei diesem
Tagesordnungspunkt nicht gleichzeitig den Vorsitz führen, damit
er sich voll und ganz auf seinen Bericht und die Diskussion
konzentrieren kann. Wenn der Vorsitz gewechselt wird, muss
das für alle Anwesenden erkenntlich sein („Ich übergebe den
Vorsitz“.... „Ich übernehme den Vorsitz“......).

Diskussion über die Berichte (Redezeiten eventuell festlegen)

7. Bericht der Rechnungsprüfer

Nur aktuell, wenn der Kassier berichtet hat. Der oder die
Rechnungsprüfer stellen den Antrag auf Entlastung des
Kassiers sowie des gesamten Vorstandes.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag abstimmen.
Zustimmung - Gegenstimmen - Stimmenthaltungen.

8. Mögliche weitere Tagesordnungspunkte sind:
 Neuwahl des Vorstandes (wenn vorgesehen)
 Wahl der Rechnungsprüfer
 Wahl des Schiedsgerichtes
 Ehrungen
 Diskussion und Beschlussfassung über Anträge – sie sollen
schon vor Beginn der Versammlung schriftlich eingebracht
werden, Es besteht aber auch die Möglichkeit, bei der
Versammlung selbst Anträge zu stellen oder
einzubringen(Statut oder Geschäftsordnung regeln diese
Angelegenheit).

9. Grußworte der Ehrengäste

10. Referat
a. Begrüßung des Referenten durch den Einsatzleiter
b. Referat
c. Diskussion über das Referat - eventuell Schlusswort
des Referenten.

11. Allfälliges:

Hier erfolgen meist Mitteilungen von allgemeinem
Interesse oder werden Probleme diskutiert, die nicht
unmittelbar in der Tagesordnung besprochen werden
konnten.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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3 Vorsitzführung und Diskussionsleitung

Richtlinien für einen Diskussionsleiter:

 Zeitraum festlegen - Redezeiten vereinbaren - begrenzen.
 Diskussionspartner sollen einander ohne Platzwechsel ansehen

können – Sitzordnung!
 Die Diskutanten miteinander bekannt machen. Auf die

Rededisziplin achten – nur der darf reden, dem das Wort erteilt
wird. Wortmeldungen genau festhalten (Rednerliste) – der
Reihe nach das Wort erteilen – wird jemand übersehen, dann
sofort mit einer Entschuldigung das Wort erteilen.
 Die Diskutierenden ab und zu an das Thema erinnern.
 Niemand soll zu lange am Wort sein, aber jeder soll in die
Diskussion einbezogen werden – Vielredner dämpfen,
Schweiger ermuntern.
 Bei beleidigenden Bemerkungen sofort eingreifen –
„Ordnungsruf“. Verletzende Argumente abschwächen – unklare
Argumente richtig stellen (durch Fragen) – wichtige Argumente
betonen.
 Diskussion anregen - selbst mitdiskutieren.

Der ERFOLG oder MISSERFOLG einer VERSAMMLUNG (SITZUNG,
DISKUSSION) hängt in den meisten Fällen vom Vorsitzenden ab.

Beendigung einer Versammlung:

 Was können die Versammlungsteilnehmer tun, wenn eine
Debatte endlos zu werden scheint?

 Fortgehen! Das ist zwar einfach, aber unkorrekt.
 Sie können den Antrag auf SCHLUSS der DEBATTE oder auf

SCHLUSS der REDNERLISTE stellen.
 Einer, dem die Geduld schon reißt, ruft: „Zur

Geschäftsordnung“! Zur Geschäftsordnung ist das Wort zu
erteilen.
 „Ich beantrage Schluss der Debatte“! Ein anderer meldet sich
ebenfalls zur Geschäftsordnung, das ist zulässig.
 „Und ich stelle den Antrag auf Schluss der Rednerliste“!

Der UNTERSCHIED? Schluss der Debatte bedeutet, dass von den
noch zu Wort Gemeldeten nur je EINER DAFÜR und EINER
DAGEGEN sprechen kann.

Alle anderen Diskussionsredner sind gestrichen. Schluss der
Rednerliste bedeutet, dass weitere Wortmeldungen nicht mehr
angenommen werden und alle noch Gemeldeten sprechen
können.

Der Vorsitzende hat über zwei Anträge zu entscheiden. Er muss
sich darüber klar sein, welcher der weitergehende ist. Der
weitergehende ist der auf Schluss der Debatte.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Daher hat der Vorsitzende über diesen Antrag zuerst abstimmen
zu lassen. Nur wenn er abgelehnt wird, ist auch noch über den
anderen abzustimmen. Findet auch dieser keine Mehrheit, dann
geht die Debatte weiter.

Zum Ordnung halten gehört die Kenntnis der Geschäftsordnung.
Schließlich soll nicht übersehen werden, dass eine Versammlung
eine wichtige Sache ist und meist sehr viele Mitglieder und auch
Gäste daran teilnehmen.

MUSTER EINER TAGESORDNUNG

TA G E S O R D N U N G:

1. Begrüssung
2. Feststellung der Stimmberechtigung
3. Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung
4. Tätigkeitsberichte

a.) Vorsitzenden (Einsatzleiter u.Ä.)
b.) Technischen Leiter
c.) Tauchreferenten
d.) Nautikreferenten
e.) Jugendreferent
f.) Kassiers
5. Bericht der Rechnungsprüfer und Antrag auf Entlastung
des Vorstandes
6. Eventuelle Ehrungen
7. Neu- bzw. Ergänzungswahlen
8. Behandlung fristgerecht eingebrachter Anträge
9. Grußworte der Ehrengäste
10. Allfälliges

3.1 Vorbereitung für Unterrichte und Vorträge
Musterhandzettel

Einleitung

 Vorstellen, Ansprechen der Zuhörer

Hauptteil

 THEMA (gut vorbereiten, mehr Können als vorzutragen ist)
 voll ERFASSEN und AUSSCHÖPFEN
 nicht vom THEMA ABWEICHEN
 ZEIT beachten

Schluss

 ZUSAMMENFASSUNG des THEMAS
 KERNPROBLEME hervorheben
 Eventuell ZEIT für DISKUSSION einplanen

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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3.2 Begrüßungsliste

Da von der Begrüßung der erste Eindruck, ja sogar das Gelingen
einer Veranstaltung abhängen kann, sollen nachstehende kurze
Grundregeln beachtet werden:

Es müssen alle Gäste (jedoch nicht alle namentlich) begrüßt
werden. Dabei hilft eine Zusammenfassung in Gruppen.

Die Begrüßung soll mit einigen persönlichen Worten
ausgeschmückt werden. Sie darf jedoch nie zu einer ersten Rede
ausarten.

Es ist peinlich, unhöflich und auch dem Ansehen der
Begrüßenden abträglich, wenn ein Ehrengast mit falschen oder
verdrehtem Namen begrüßt wird oder wenn ein falscher Titel
verwendet wird.

Als Grundregel darf gelten, dass bei größeren Veranstaltungen
mit vielen Gästen die Begrüßung kurz sein soll oder nur wenige
Namen genannt werden sollen.

Bei kleineren Veranstaltungen soll besonders dann die
persönliche Begrüßung aller Ehrengäste erfolgen, wenn sie den
Anwesenden bekannt sind oder diesen bekannt gemacht werden
sollen.

Man sollte es unterlassen, Eingeladene, die sich entschuldigt
haben, zu erwähnen, außer es ist dies unbedingt notwendig, weil
sie z.B. in der Einladung oder im Programm aufscheinen.

Selbstverständlich werden der bedeutendste Gast zuerst und der
Gastgeber zuletzt begrüßt.

Bei gleichrangigen Persönlichkeiten wird die Dame vor dem
Herrn, die ältere Persönlichkeit vor der jüngeren begrüßt.

Trotz aller Vorsorge wird es sich nicht immer vermeiden lassen,
dass ein Ehrengast vergessen wurde. Für diese Fälle kann man
an die Begrüßung eine Pauschalentschuldigung anfügen oder –
was wesentlich besser wirkt - die vergessenen Ehrengäste
ebenso wie die zu spät Gekommenen an passender Stelle des
Programms begrüßen.

Bedeutende Ehrengäste wird man, wenn sie zu spät kommen,
gleich nach ihrem Eintreffen gesondert begrüßen, wenn dadurch
das Programm nicht allzu gestört wird.

Die Gefahr, dass Begrüßungen langweilig und monoton werden,
ist dann besonders groß, wenn es immer wieder heißt: „Es freut

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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mich................... begrüßen zu können“. Dann animieren sie die
Teilnehmer ihrer Veranstaltung schon zu Beginn dazu, dieser
nicht mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu folgen.

Es gibt doch viele Möglichkeiten, wie beispielsweise: „Eine
besondere Freude bedeutet es für mich..............“ „Es zeichnet
unsere Veranstaltung aus, dass........ „ „Trotz seiner vielen
Verpflichtungen ist................ „ „Als Ehrengast unserer heutigen
sei besonders herzlich begrüßt..............“ Es freut uns,
dass................ wieder, wie so oft, bei uns ist............“ „Mit
aufrichtiger Freude können wir....................“.

Bei größeren Veranstaltungen besteht der einfachste und
sicherste Weg zu einer protokollgerechten Begrüßung darin,
dass man sich schon beim Versand der Einladungen in aller Ruhe
eine Liste mit Namen und Titeln in der richtigen Reihenfolge
anlegt. Die Liste soll Zwischenräume aufweisen, damit man
später zusätzliche Personen bzw. die in Vertretung erschienenen
in der richtigen Reihenfolge einsetzen kann. Zum Zeitpunkt der
Veranstaltung ist es dann nur mehr notwendig, das Erscheinen
der Eingeladenen festzustellen und zusätzliche Ehrengäste an
der richtigen Stelle einzutragen.

Wenn vor der Veranstaltung keine Begrüßungsliste erstellt
wurde, sollen die eintreffenden Ehrengäste – unter Mithilfe eines
informierten Mitarbeiters – in der richtigen Reihenfolge
schriftlich festgehalten werden.

Zu vermeiden ist es, nach Gefühl und Augenschein zu begrüßen.
Versäumnisse und Beleidigungen sind sonst fast unvermeidlich.

Nachstehend eine protokollgerechte Reihenfolge, die natürlich
nicht vollständig sein kann:

1. Bundespräsident
2. Kardinal
3. Bundeskanzler
4. Nationalratspräsident
5. Vizekanzler
6. Bundesminister
7. Vorsitzende des Bundesrates
8. Präsidenten der Höchstgerichte
9. Präsident des Rechnungshofes
10. Sektionschef ( wen persönlicher Vertreter des zuständigen

Bundesministers)
11. Landeshauptmann
12. Zweiter und dritter Nationalratspräsident
13. Landtagspräsident
14. Staatssekretär
15. Diözesanbischof

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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16. Weihbischof
17. Superintendent (evangelische Kirche)
18. Landeshauptmann – Stellvertreter
19. Landesräte
20. Zweiter und Dritter Landtagspräsident
21. Abgeordnete zum Nationalrat
22. Abgeordnete zum Landtag
23. Mitglieder des Bundesrates
24. Präsidenten der Kammern
25. Sektionschef
26. Landesamtsdirektor
27. Ministerialrat
28. Präsidenten des Oberlandesgerichtes
29. Oberstaatsanwalt
30. Präsidenten des Landesgerichtes
31. Erster leitender Staatsanwalt
32. Präsident der Finanzlandesdirektion, Post- und

Telegraphendirektion, Bundesbahndirektion
33. Amtsführender Präsident vom Landesschulrat
34. Militärkommandant
35. Sicherheitsdirektor
36. Landesgendarmeriekommandant
37. Äbte, Prälaten
38. Präsident des Gemeindebundes
39. Vorsitzender des Städtebundes
40. Bezirkshauptleute
41. Polizeidirektor
42. Abteilungsleiter der Landesregierung
43. Hofräte, Landesbeamte
44. Bezirksbauernkammerobmänner
45. Dechanten, Pfarrer
46. Bürgermeister
47. Gemeinderatsmitglieder
48. Gemeindesekretär
49. Funktionäre von Vereinen und privaten Institutionen
50. Befreundete Organisationen
51. Musikkapellen, Sing-, Tanz- und Spielgruppen
52. Besonders wichtig: Presse, Rundfunk, Fernsehen.

Die Liste ist keineswegs vollständig. Besonders im letzten Drittel
wird die Reihenfolge weitgehend vom Anlass der Veranstaltung
her bestimmt sein.

Sie gibt aber einen Anhaltspunkt, wo fehlende Honoratioren
einzuordnen sind. Die Begrüßung ist die Visitenkarte jeder
Veranstaltung. Es steht dafür, ihr die nötige Aufmerksamkeit zu
schenken.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Bitte noch zu beachten:
Während – wie aus der obigen Aufstellung hervorgeht – die
Begrüßung vom „Größten zum Kleinsten“ erfolgt, ist es bei den
Ansprachen umgekehrt. Man beginnt mit den „Kleinsten“, um
den „Größten“ die Festansprache vorzubehalten. Würde der
höchste Ehrengast gleich zu Beginn die Ansprache halten, ginge
wahrscheinlich das Interesse bzw. die Spannung an den übrigen
Reden verloren.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit

RHETORIK

Rhetorik ein Hilfsmittel für den Funktionär

1 Allgemeines

Wer hat nicht schon Versammlungen, Sitzungen oder
Diskussionen mit dem Gefühl Verlassen, dass Zeit- und
Geldaufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis
gestanden sind.

Damit Ihnen mögliche Fehler bei einer Planung und
Durchführung von Versammlungen, Sitzungen und
Diskussionsabenden erspart bleiben, hier einige Regeln,
die man bei der Vorbereitung und der Durchführung
berücksichtigen sollte.

 Festlegung des Veranstaltungsraumes, des Tages und der

Zeit
 Festlegen des Teilnehmerkreises
 Festlegen der Tagesordnung und des Diskussionsthemas
 Bestimmen der Redner
 rechtzeitige Einladung an die Teilnehmer mit Bekanntgabe

des Ortes, der Zeit und der Tagesordnung bzw. bei
Diskussionen das zur Debatte stehende Thema; notwendige
Tagungsunterlagen beilegen
 bei Diskussionen die Teilnehmer über Sinn und Zweck der
Aussprache unterrichten
 für den Fall, dass der Einladende auch Vortragender ist -
bereitlegen des Vortragsmanuskriptes und eventuell
weiterer Hilfsmittel ( Dia, Overhead u. dgl. )
 Vorsorge für Unfälle treffen ( SanKasten, Tel. eines Arztes )
 Bereitstellen von Getränken
 Anwesenheitsliste auflegen
 eventuell Redezeiten festlegen
 der Versammlungsleiter soll bei den Teilnehmern das
Gefühl der Mitarbeit an einer wichtigen Sache wecken
 es ist zu beachten, dass den Teilnehmern genügend
Möglichkeit geboten wird, sich zur Diskussion zu melden
 Reihenfolge der sich zur Diskussion Meldenden beachten (
Listenführung )

 über jede Versammlung, Sitzung oder Diskussion muss eine
Niederschrift (Protokoll) erstellt werden.

2 Versammlungen, Sitzungen - Organisation und
Durchführung:

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a. Pünktlich anfangen (max. Zeitverzug nicht über 15
Minuten )

b. Vom Versammlungsleiter zu beachten:
- Vorstand sitzt an der Stirnseite
- Vorsitzender begrüßt die Versammlung und stellt,
sofern ein besonderes Referat gehalten wird, den
Redner vor, der rechts von ihm sitzt es folgt der
Ablauf der Tagesordnung einschließlich der Rede
bzw. eines Referates
- Dank an die Redner und Eröffnung der Diskussion
- nach der Diskussion nochmaliger Dank an die Redner
und Dank an die Versammlungsteilnehmer und
Diskussionsredner.

3 Diskussions- oder Ausspracheabend -
Durchführung:

a. Der Diskussionsleiter stellt die Diskussionsteilnehmer
vor und gibt das Thema bekannt:
- er gibt eine kurze Einführung über das zur
Diskussion stehende Thema und eröffnet damit die
Aussprache
- Themaabgrenzung mit Redner vorher
besprechen.

b. Erst sprechen die offiziellen Diskussionspartner; im
Anschluss erfolgt die allgemeine Aussprache.
- Auch hier die Reihenfolge der sich zur Diskussion
Meldenden beachten.

c. Bei derartigen Veranstaltungen erfolgt nur der Dank an
den oder die Vortragenden, nicht aber an den
Diskussionsleiter.

4 Fragen zur Selbstkritik nach Durchführung
einer Veranstaltung:

a. Waren alle Teilnehmer mit dem Ergebnis zufrieden -
oder nur ich - der Veranstalter?

b. Wurden die von den Teilnehmern gestellten Fragen
beantwortet, oder abgewürgt?

c. Brachte die Diskussion den gewünschten Erfolg oder ist
die Fortsetzung des Gespräches notwendig?

5 Reden ist erlernbar - aber nichts kommt von
selbst!

„Redenkönnen ist eine Gabe, das kann man nicht lernen“
- so entschuldigt sich die Trägheit des Geistes und des
Herzens, so wälzt Verantwortungsscheu die Ehrenlast des
Führungsmittels Redekunst ab. Kein dümmeres

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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bänglicheres Gerede kann es geben. Zwar kann niemand
lernen, ein großer, gar ein geschichtlich bedeutsamer
Redner zu werden. Aber Redeschulung langt ja so wenig
nach dem Ehrgeiz der Genieproduktion wie irgendein
anderes Unterrichtsgebiet, sie rechnet im allgemeinen
mit dem wackeren Durchschnitt. Sie behauptet -
Redenkönnen ist anlagemäßig bei allen Menschen
vorhanden; diese Anlage muss allerdings geweckt,
gebildet, emporgezüchtet werden, genau wie bei allen
anderen Anlagen. Wenn wir nun Tausende von Rednern
wirken sehen, die durch bloße Praxis zum Reden
gekommen sind, allerdings oft auf Umwegen, von
Rückschlägen oder vom völligen Scheitern bedroht und
unausgeformt, so ist es erst recht möglich, durch einen
Redelehrgang ein zu mindestens brauchbarer Redner zu
werden. Hier geht es zünftig und erfahrungsgesichert zu,
man kommt unter Gewähr zu seinem Ziel und erreicht
seine Höchstform.

Also lass die WENN und ABER fahren! Wenn dir reden
nötig und nützlich ist, dann lerne reden.

Übe dich in der Technik des Sprechens!

Wer etwas Gutes fertigen will, muss sein Werkzeug in
Ordnung haben. Das Werkzeug des Redners ist die
Stimme, die tönende Stimme. Die wenigsten Menschen
haben nun die Stimme, die sie haben könnten. Sie
treiben Körperpflege und bilden ihren Geist, aber das
geistig-körperliche Organ ihrer Sprache ist schlaff und
verrottet. Man kann schon in einem kleinen Saal nicht
verständlich sprechen, man wird heiser, beleidigt das Ohr
der Hörer mit Genuschel, Gepolter oder schreiendem
Ausruferton, man verstümmelt die Laute und zerhackt
wegen Mangels an Atemluft den strömenden Wortfluss,
man geht mit dem Instrument Stimme so um, dass man
einem Musiker, täte er’s mit dem seinigen ähnlich, die
Geige um die Ohren schlagen würde.

Darum schule Stimme und Aussprache, atme richtig mit
Vollatmung, besonders Zwerchfell-atmung, lass Vokale
klingen und die Konsonanten sausen und zischen! Die
Laute entstehen aus Bewegungen der Sprechwerkzeuge:
diese sind ein Teil deines Körpers überhaupt. Darum
setze dich körpermotorisch ein, sprich mit ausholendem,
locker federndem Schwung der Muskeln deiner
Sprechanlage. - Lerne sprechen!

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Hemmungen abüben - Sprechdenken anüben!

Vor allem entschuldige dich nicht mit der berühmten
Redeangst! Jedes Kind tritt mit Schmerzen ins Leben,
auch deine junge Redekunst. Bilde dir auch nicht ein, du
hättest allein solches Lampenfieber oder ein so
hochgradiges. Das haben Viele gedacht, die heute keines
mehr haben oder nur ein anfeuerndes Restchen davon.
Anfängliche Hemmungen sind das Natürlichste von der
Welt; wer sagt er habe nie welche gehabt schwindelt
oder ist ein Flachkopf. Man kann die Redehemmung nur
allmählich abüben, das aber führt unter allen Umständen
zum Ziel. Dann aber wird nach einiger Zeit die Fähigkeit
des Sprechdenkens entbunden, über die jeder Mensch im
täglichen Gespräch und in der zweckbedingten
Verhandlung schon verfügt, d.h. die steigerungsfähige
Gewohnheit, das Denken bruchlos in das tönende Wort
auslaufen zu lassen, mit der ziehenden Kraft des
Fließbandes Rede neuen Denkstoff anzufordern, den man
ohne Sprechen nicht erhalten würde. Davon schreibt
lichtvoll und schön Heinrich v. Kleist in seinem Aufsatz
„Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim
Reden“. Also rede denkend, denke redend.

Eine Rede ist keine Schreibe!

So hat knapp und treffend der Schwabe Fr.Th. Vischer
den Unterschied zwischen sprech-denkender und
papieren-stummer Redevorbereitung, damit auch
zwischen Redestil und Schreibstil bewiesen. Zwei
Vorbereitungsarten liegen an entgegengesetzten
Endpunkten des Möglichen und werden fälschlich vom
Unkundigen oft gewählt. Der eine missversteht den
Ausdruck „ Freie Rede „ so, dass er sich ohne
Stoffsammlung und Stoffordnung den Einfällen des
Augenblicks überlässt und zum Zungendrescher und
Faselhans wird; der andere drechselt, ohne innere
Anschauung einer lauschbegierigen Menge, Schreibtisch-
sätze aufs Papier, die er dann vorliest oder auswendig
hersagt, oft herleiert, weil er ja nicht gestaltet sondern
„rekonstruiert“. Dieser wird zum schlecht bespielten
Sprechautomaten.

Was tut der wahrhafte Redner? Er ergreift bis ins letzte
die Sache, bereitet sich über-schüssig vor, um Rückhalt
und Debattenstoff zu haben, er zieht nach sinnvoller
Gliederung den Stoff auf Stichworte, er legt diese im
Stichwortzettel nieder oder schreibt sie auf die innere

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Tafel des Gedächtnisses - je nach Redegewandtheit und

Stoffvertrautheit. Er probt dann sprechend die Rede

mit dem lebendigen Bild der Hörerschaft vor dem

Geistesauge, bis die Rede „ausführungsreif“ ist.

Erfasse scharf das Redethema!

Wenn der Lehrer uns in der Schule an den Rand des
Aufsatzes schrieb „Thema verfehlt“, so mussten wir uns
eines bösen Fehlers schuldig bekennen. Vielen Rednern
scheint heute aber das Gefühl dafür abhanden
gekommen zu sein, dass sie nicht über alles zwischen
Himmel und Erde zu reden haben und noch einiges dazu,
sondern genau über das angekündigte Thema. Genau!
Nicht über Dinge die in der Nähe des Themas gelagert
sind oder nur einigermaßen etwas damit zu tun
haben.

Erfasse deine Redeaufgabe mit bohrender
Eindringlichkeit und schneidender Blickschärfe für die
Grenzlinien! Was überflüssig ist, ist schädlich, wirf es
hinaus! Verfalle nicht in den Wahn, dein Thema
erschöpfen zu wollen, du erschöpft doch nur deine Hörer.
Eine Rede ist kein Buch und auch keine Vortragsreihe. Du
sollst dich zwar überschüssig vorbereiten, brauchst aber
nicht alles an den Mann zu bringen. Verfalle nicht der
Redseligkeit, der schwachsinnigen Schwester der
Beredsamkeit!

Vor allem aber bleibe bei der Stange, schweife nicht ab!
Stell dir wenn nötig einen Zettel bei der
Stichwortausarbeitung mit dem Redethema vor die
Augen und frage dich unausgesetzt: Was hat das mit
dem Thema zu tun?

Gib der Rede Grundriss, Gliederung, Aufbau!

Es gibt leichte und schwere, verzeihliche und
unverzeihliche Fehler in der Redekunst. Zu den schweren
und unverzeihlichen gehört das Durcheinanderreden, das
man eigentlich nicht mehr als Reden, sondern nur noch
als Schwätzen bezeichnen kann. Ein solcher „Kraut- und
Rübenredner“ gleicht einem Mann, der ein Haus bauen
will, ohne vorher einen Grundriß gemacht zu haben. Ein
Haufen Steine ist aber noch kein Haus, ein Haufen Worte
noch keine Rede. Dem sprechdenkgeübten und
stoffkundigen Redner kann während der Rede alles

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Erdenkliche zufließen - nur nicht die linienziehende,

bauende Logik, das Grundgerüst des Redeganzen. Die

einzelnen Worte können mit rascher Hand in ein

Begriffsnetz eingezeichnet werden, dieses selbst aber

muss da sein. Du musst ein Miniaturbild der Rede im

Kopf haben du anfängst. Viele Aufbaumöglichkeiten

liegen in einem Stoff, einige davon sind gut, eine ist

die beste. Fahnde nach ihr! Hier, wie immer,ist das

Bessere der Feind des Guten und das Beste der Feind des

Besseren. Gib der Rede neben kristallener Klarheit und

zwingender Ordnung eine hochlaufende

Steigerungslinie,um die Spannung wachzuhalten. Stufe

jedenfalls eher noch pedantisch mit erstens, zweitens,

drittens, als gar nicht! Alles Geordnete geht ein,

überzeugt, haftet.

Verhalten, aber spannend einleiten - wuchtig aber erlesen
schließen!

Wie du anfängst und wie du aufhörst, das ist besonders
wichtig. Merke für die Einleitung:

Spring den Leuten nicht ins Gesicht! Sie kennen dich
doch noch nicht und wissen nicht was du von ihnen
willst. Rede dich allmählich ein und zu ihnen hin, der
Motor muss erst warm werden.

Erzähl eine kleine auftankende Geschichte, wirf Fragen
auf, betone das Gemeinsame, jedenfalls: Stimme ein und
stimme zusammen! Ganz anders der Schluss! Hier ist der
Punkt zu fordern, zum letzten Mal und mit aller Kraft zu
fordern, zu drängen und aufzurufen. Jetzt kennen sie
dich, jetzt wissen sie, was du willst, nun wirf einen
Feuerbrand in ihre Seele! Um alles in der Welt verpatze
nicht den Schluss, das gehört auch zu den
unverzeihlichen Fehlern. Ärgere die Leute nicht mit dem
sechsmal angeklebten Schluss, mit dem falschen
Abgang, bringe statt der Schlusswendungen nicht
Schlusswindungen! Darum wenn die Rede auch keine
Schreibe ist, wenn wir auch die Kleinarbeit der
Wortauskleidung sprech-denkend während des Haltens
der Rede übernehmen wollen: Lege die letzten Sätze
wörtlich fest! Und sprich sie mit all deiner
Ausdruckskraft, mit einem Wort: Zum Schluss gib
Vollgas!

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Wisse, wolle, wirke!

Zum Schluss solltest du dein rednerisches Wollen, dein
Redeziel nochmals vorbringen. Das bedeutet, dass du
dies vorher schon getan haben musst. Die echte Rede im
Gegensatz zum hier berührten, wissensvermittelnden
Sachvortrag ist eine wortgeformte Willenshandlung.

Zwar solltest du dich vorbereiten mit aller Gründlichkeit
und Denkkraft, aber der Redner ist ein Führer zum
Redeziel, kein bloßer und blasser Wissensvermittler. Mit
eherner Folgekraft und Beharrlichkeit strebe zum
Redeziel, stelle alle deine Gedanken und Gründe in
seinen Dienst, lass dich auf keinerlei Nebenwege
abdrängen und spitze schließlich pfeilartig deine
Forderungen zu!

Du wirst sie noch manchmal nennen, immerzu, immer
anders geformt, du wirst sie ver-schiedenfarbig
belichten, sie nur scheinbar verlassen, sie dann wieder
einkreisen und sie vor die Hörer stellen, wie einen
Felsen. Du kannst deinen Zwecksatz - so nennen wir
Sprecherzieher des Redewollen - ausnahmsweise in
mancher Rede nicht nennen, aber deine zwingende
Beweisführung lässt ihn als stummer Schrei in den
Herzen der Hörer auf-klingen. Also hole fruchtbarsten
Wissensgrund, dein Wollen, vermörtle fugenlos Stein um
Stein deines Beweisgebäudes, such Wirkung, nicht
Beifall, wecke Handlung, nicht Stimmung, dann wird dein
Wort zur Tat!

Beweise steigern, Einwände vorwegnehmen!

Das Redeziel nur zu nennen, es ungestützt als gut und
richtig hinzustellen, es würde nicht zum Ziel führen. Der
größte Teil deiner Rede besteht aus der Beweisführung,
der Dar-legung der Gründe deines Wollens. Mit ihrer
Gewichtigkeit und Durchschlagskraft steht und fällt dein
Zwecksatz. Lass alle deine Seelenkräfte wirken, wende
dich an alle Wesensmächte der Hörer. Merke nicht als
stumpfsinnig immerzu anzuwendendes Schema, aber als
oftmals brauchbare Regel, sich im Hauptteil der Rede an
den Verstand

der Hörer zu wenden, ihr Gefühl aufzurufen, ihren Willen
zu entflammen. Sachliche Gründe ordne in wirksamer
Steigerung zu, dein schwerstes Kaliber verfeuere zuletzt,
vielleicht sogar erst nach der Aussprache im Schlusswort,
wenn du sicher bist, dies zu erhalten. Einwände, von

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

Seite 8

denen du weißt, dass die Hörer sie mit Sicherheit dir
innerlich oder bei der nachfolgenden Debatte
entgegensetzen werden, wirst du selbst vorbringen und
widerlegen um den Widerstand schichtweise
wegzuschmelzen. Gib so der Rede das Gepräge,
überlegen und von dir selbst gelenkten wechselvollen
Kämpfens, dem die Menschen immer mit Spannung
folgen - nicht nur auf dem Fußballplatz und in der
Boxhalle.

Allein der Vortrag macht des Redners Glück!

So heißt es im Faust, und die meisten Redebeflissenen
und auch Redner müssen dieser von Wagner
gesprochenen Zeile bekümmert die zweite anfügen: „Ich
fühle es wohl, noch bin ich weit zurück“. Der Vortrag,
d.h.die aus dem Sprechen des Redners und darüber hin-
aus seiner ganzen Persönlichkeit ausstrahlende Kraft
kann deswegen nicht überschätzt werden, weil er das
Wesen der Rede überhaupt darstellt.

Du hast einen großen Redner gehört, du bist gebannt
und hingerissen von ihm, in eine höhere Sphäre fast
magisch entrückt, sein Geist hat von deinem Besitz
ergriffen, du glaubst an ihn und seine Wahrheit - und
nun lies die Rede, die jemand wörtlich mitsteno-graphiert
hat. Ist das die Rede? O nein! Wirkung und Wesen der
Rede erschöpfen sich nicht in den Worten, die auch
schreibbar sind. Im „Inhalt“. Dieser Inhalt wird zur Rede
erst durch den Vortrag in der Versammlung, so wie ein
Drama erst durch die Aufführung im Theater seine volle
Wesenheit und Lebensfülle gewinnt. Die Wissenschaft der
Seelen-kunde spricht uns von der „sensorischen
Rückwirkung“ und meint hiermit, dass durch die
sprecherische Ausdrucksmacht der Redner Kräfte in dem
Hörer geweckt werden und zwanghaft im Sinne des
Redeziels ausgerichtet werden. Demosthenas, der größte
Redner des Altertums, hatte schon recht, als er auf die
Frage, was das Wichtigste sei beim Reden, die Antwort
gab: Erstens der Vortrag, zweitens der Vortrag, drittens
der Vortrag.

Sprich ein gutes, klares, „anhörliches“ Deutsch!

Was den Stil deines Redens betrifft, so musst du das
Grundgesetz beachten, dass das hörende Ohr andere
Aufnahmebedingungen hat als das lesende Auge. Einen
langen, kunstvoll verschränkten, vielleicht sogar

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Seite 9

verschachtelten und überladenen, auf vielen Be-griffen
und Fremdwörtern ruhenden Satz kannst du mehrfach
lesen, solange bis du ihn verstehst. Beim Anhören einer
Rede aber kannst du nicht „zurückblättern“. An diese
Schwierigkeiten der hörenden Aufnahme denke, wenn du
Redner bist. Sprich einfach und klar, vorwiegend in
kurzen Hauptsätzen, mache von Bildern und Vergleichen
maßvollen Gebrauch, verblasse nicht zu entseelter
Begrifflichkeit, sei also anschaulich, besser gesagt
anhörlich, denn wir wenden uns ja an das Ohr. Habe
keine Angst vor Wiederholungen, damit die Hörer dich
nur ja verstehen, aber sag’ es vielleicht beim zweiten
und dritten Mal anders. In den Tätigkeitswörtern zumal
pulst das rote Lebensblut der Sprache, drum rede nicht
hauptsächlich aufgeschwollen von „etwas zur Verteilung
bringen“, sondern von „verteilen“. Vermeide auch
sonstige ausgelaugte und widerliche Modewörter wie
letzten Endes, noch und noch, voll und ganz, zackig,
pfundig, hundertprozentig. Hohe, edle und erhabene
Dinge „prima“ zu nennen, ja dieses Misswort überhaupt
zu gebrauchen, muss dir unanständig sein. Vermeide
entbehrliche Fremdwörter, aber sieh nicht in
Fremdwortjagd den Sinn der Stilpflege. Bereichere
ständig deinen Wortschatz! Tausend gute Bücher warten
auf dich, tausend gute Redner sprechen für dich.

Übung ist alles!

Reden ist eine Fertigkeit und Fähigkeit, ein praktisches
tun. Somit ist es übungsfähig, unbeschadet des
verschiedenartigen Maßes von Begabung, das der
einzelne mitbringt.Reden kann nur durch Übung erhalten,
durch Übung vervollkommnet werden. Das war schon vor
rund 2000 Jahren so, den Cicero, der größte römische
Redner, schreibt von seinen rethorischen
Jugendbemühungen: „Ich gab mich dem
anstrengendsten Eifer hin, schrieb und verfasste
Entwürfe zu Reden und begnügte mich nicht bloß mit
rednerischen Übungen, Tag und Nacht beschäftigte ich
meinen Geist mit aller Wissenschaft“. Ja, der Redner soll
eine große allgemeine Bildung haben, eine solche von
langer Hand treiben und dies unmittelbar für die
jeweilige Rede. Alle die Forderungen zu erfüllen, die auf
diesen wenigen Blättern aufgestellt werden konnten, ist
Sache der nie abreißenden Übung.

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Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit

Vorbereitung - Methode

Vortrag Diskussion Versammlung Unterricht

Stoff

Dreiteilung des Lehrstoffes

Was MUSS der RETTER Was SOLL der Retter wissen? Was KANN der Retter
wissen? wissen?
Wünschenswerte
Geforderte Grundkenntnisse Wissenswerte
Mindestkenntnisse Fachkenntnisse
Lehrtechnik

Interessante kurze Verständliche Passende, vorher
Einleitung Stoffübermittlung festgelegte

Eigenschulung

Seite 11 Wodurch
Aspekte zur Eigenschulung Vorlesen
Was Logisches Denken
Sprechtechnik Steigerung der Selbstsicherheit
Formuliervermögen Lektüre
Auftreten Stegreifrhetorik
Wortschatz Atemübungen
Sprechdenken
Atemtechnik

Das Verhalten wird geprägt durch

 Erfahrung
 Bildung
 Menschenkenntnis
 Einsatz der Substanz
 Weiterbildung

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Teilnehmertypen

Der Alleswisser Der Schüchterne

Er weiß nicht nur alles, sondern Er traut sich trotz oft guter
er weiß alles besser. Zu jedem Kenntnisse nicht, vor den
Thema hat er mal etwas gehört anderen seine Meinung zu
oder gelesen und muss das nun sagen.
an den Mann bringen.
Etwas dämpfen, aber nicht Durch Fragen ins Gespräch
verletzen. Auf keinen Fall zu
sehr loben und den anderen als ziehen. Zunächst einfache
„Musterknaben“ hinstellen.
Tatsachenfragen, dann

Beurteilungsfragen an ihn

richten. Auf seine Beiträge

zurückkommen. Nie lächerlich

machen

Der Widerspenstige Der Bösartige

Er hat grundsätzlich gegen alles Er fühlt sich durch eine
seine Bedenken, ist misstrauisch Bemerkung angegriffen und wird
und voreingenommen gegen leicht ausfallend.
neue Ideen.
Ihm nach seinen Erfahrungen Ruhig bleiben, sonst wird aus
fragen und dazu bringen, selbst der Aus sprache ein Streit! Auf
konstruktive Vorschläge zu sachlicher Diskussion bestehen,
machen alles Persönliche ausschalten.
Andere, positiv eingestellte
Gesprächsteilnehmer um ihre
Meinung fragen.

Der Uninteressierte Der Hochnäsige

Er beteiligt sich nicht, fühlt sich Er will nur „beobachten“, um
durch das Thema nicht dann hinterher die Besprech-
angesprochen ungsergebnisse zu kritisieren,
lässt sich aber nicht herab,
Durch Fragen ins Gespräch selbst mitzutun.
ziehen. Zeigen, dass man auf Ihn um seine Meinung fragen,
seine Erfahrungen Wert legt. damit er sich selbst festlegt und
nicht hinterher kritisieren kann.

Der Vorsichtige Der Schwätzer

Er hört immer erst einmal, was Er hört sich gerne reden, auch
die anderen sagen und versucht, dann, wenn er nichts zu sagen
die anderen aufs Eis zu führen, hat und findet kein Ende.
ohne sich selbst festzulegen.
Mehr nach Tatsachen als nach Wenn er abschweift, höflich
Meinungen fragen. Seine Fragen aber bestimmt unterbrechen,
mit Gegenfragen zurückgeben. seinen Beitrag kurz zusammen-
fassen und eine daraus er-
gebende Frage an die anderen
Teilnehmer richten.

Der Positive

Er macht gut mit, sucht ehrlich nach Lösung der Probleme, ist
sachlich und aufgeschlossen.

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Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeits- und Pressearbeit

Grundlagen der Öffentlichkeits- und Pressearbeit in der ÖWR

Autor: Mag. Kathrin Zeisberger

editiert von Daniel Fleischhacker, M.A. (2022)

1 Einleitung

Öffentlichkeitsarbeit

..auch Public Relations, PR oder Kommunikationsmanagement
bezeichnet.

Einer der wirksamsten Werbefaktoren, den die ÖWR dabei zu
bieten hat, ist sicherlich die direkte Arbeit am Wasser, der Einsatz
der aktiven Rettungsschwimmer und Rettungstaucher,
Schiffsführer im Einsatzdienst und in der Ausbildung, Ausbildung
von Nichtschwimmern, Überwachungen uvm.

Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet allerdings alle Maßnahmen zur
Pflege der Beziehung zur Öffentlichkeit. Die grundsätzliche
Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations ist dabei, den
Kontakt zwischen einem Auftraggeber (ÖWR) und einer
definierten Zielgruppe (Öffentlichkeit: z.B. Gemeindebürger in der
die Ortsgruppe/Einsatzstelle aktiv ist, Subventionsstellen, alle
Österreicher und Österreicherinnen, Lokaljournalisten der
ortsansässigen Printmedien etc.) herzustellen, zu festigen oder
auszubauen.

Seite 2

Warum Öffentlichkeitsarbeit?

Das Ziel unserer ÖWR-Öffentlichkeitsarbeit muss es sein, dass die
ÖWR in der österreichischen Bevölkerung, öffentlichen Stellen,
Gemeinden, Ländern und dem Bund klar als DER erste,
kompetenteste und beste Ansprechpartner in Sachen
Wasserrettung, Ausbildung und Sicherheit rund um das Thema
Wasser ist. Wer Öffentlichkeitsarbeit regelmäßig betreibt, fördert
nicht nur das Wachstum seiner Orts-/Einsatzstelle, sondern auch
die Bedeutung der ÖWR in der österreichischen Öffentlichkeit.

Bekannt werden und Aufmerksamkeit erlangen, erfordert dabei
aktives und gezieltes Handeln.

2 Grundsätzliches

Wie kann man Öffentlichkeitsarbeit betreiben?

Gute Öffentlichkeitsarbeit ist persönlich, aktiv, zielgerichtet,
differenziert und beständig. Immer wieder inhaltlich qualitativ
hochwertige Informationen ausschicken führt u.a. zum Ziel!

Wichtig! Wer Öffentlichkeitsarbeit betreibt muss Informationen
beschaffen, diese Informationen bearbeiten, auswerten, verteilen
und regelmäßigen Kontakt zu den (Massen-)Medien halten. Dabei
dürfen auch die „neuen Medien“ nicht außer Acht gelassen
werden.

Wer leistet Öffentlichkeitsarbeit?

Öffentlichkeitsarbeit ist keine „Nebenbei-Aufgabe“. Es sollte sich
zumindest ein Mitglied in der Orts-/Einsatzstelle intensiv mit der
Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen.

Worüber sollte Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden?

Die Öffentlichkeit (und damit auch die Presse) sollte laufend,
zusätzlich zu außerordentlichen Neuigkeiten (Lebensrettungen,
etc.), über die wichtigsten Ereignisse aus der ÖWR-Arbeit
unterrichtet werden.

Dazu gehören beispielsweise Schauvorführungen (eignen sich
bestens, um Redakteure persönlich einzuladen, sie damit
kennenzulernen und den Kontakt zu pflegen),
Jahreshauptversammlungen, Kursbeginne und Berichte darüber,
Erfolgsmeldungen, saisonale Informationen (zu Saisonbeginn
bspsw. Gefahren im und unter Wasser, Warnungen vor vereisten
Gewässern, Hochwassergefahr etc.).

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

Seite 3

Themen und Informationen in der Organisation finden, die für die
Öffentlichkeit/Redaktionen etwas Neues darstellen.

Alleinstellungsmerkmale finden. Was können nur wir? Was kann
außer uns sonst niemand? (Definition „Marke“?) Berichte rund um
das Thema „Wasserunfälle“ beobachten und möglicherweise mit
eigenen Berichten reagieren: Wie hätte das Ereignis
möglicherweise durch den Einsatz der ÖWR verhindert deren
Auswirkungen durch das Vorhandensein gemildert oder wäre es
überhaupt nicht eingetreten, wenn die Betroffenen entsprechend
ausgebildet gewesen wären?

Alle Geschehnisse, Veranstaltungen, Aufträge unter dem
Blickwinkel der „Medientauglichkeit“ sehen. Speziell: Interessante
Menschen, Ereignisse mit Personen, Gäste.

Werte schaffen!

3 Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit

Hierzu steht eine Reihe von Kommunikationsinstrumenten zur
Verfügung:

Pressearbeit: Schreiben und Verbreiten von Pressemitteilungen,
Themenbeiträge für verschiedene Medien, Anwenderberichten,
Reden, Biografien, Pressekonferenzen und Gesprächsrunden,
Durchführung von Journalistenevents, Redaktionsbesuche,
Beantworten von Presseanfragen, Presseeinladungen,
Presseregister, Internetbetreuung, Bereitstellung von
Fotomaterial,

Medienbeobachtung: Beobachtung der Medienpräsenz sowie
Auswertung und Analyse der Berichterstattung, zum Beispiel
durch das Erstellen von Pressespiegeln

Mediengestaltung: Erstellen von Geschäftsberichten, Broschüren,
Flyern, Anzeigen, Newslettern, Websites

Veranstaltungsorganisation: Planung und Durchführung von
Konferenzen, Seminaren, Festen, Werbeveranstaltungen, Messen
und sonstigen Events

Interne Kommunikation: Erarbeitung von „Mitarbeiterinfos“,
Newslettern, Planung und Durchführung von Veranstaltungen für
Mitarbeiter, Schulung von „Mitarbeitern“

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Online PR/Unterschiedliche Medien unterschiedlich bedienen:

Verbesserung der klassischen PR-Instrumente durch zusätzliche
Services (Online Newsroom) entwickeln eigener Instrumente und
Strategien (Websites, Themenwebsites, Blogs etc.)

3.1 Punkte für eine erfolgreiche Pressemitteilung
Wer wird mit der Pressemitteilung beschickt

Bevor eine Pressemitteilung verschickt wird, sollte bereits klar
sein, wer diese erhält. Damit man sich beim Versand oder Kontakt
leichter tut, ist solide Vorarbeit gefragt. Welche Medien gibt es im
Umkreis, wer ist der zuständige Redakteur (Anschrift,
Telefonnummer, Kontaktzeiten, Redaktionsschluss)?

Um den Überblick über die Aussendungen nicht zu verlieren, sollte
festgehalten werden, an welche Redaktionen/Personen, diese
gegangen ist (→ hilft bei der Nachrecherche und Erstellung eines
Pressespiegels). Man kann sich damit auch einen Überblick
verschaffen, welcher Redakteur, welche Informationen
bevorzugt.

Fesselnde, kurze Überschrift

Aufgrund der Vielzahl von Presseinfos, die ein Redakteur täglich
zu sichten hat, dauert die Entscheidung für oder gegen eine
Pressemitteilung oft nur wenige Sekunden. Die Überschrift muss
bereits Interesse wecken. Zum einen sachlich, d.h. die wirklich
interessante Neuigkeit muss bereits in der Überschrift klar sein.
Zum anderen stilistisch, d.h. sie soll griffig-aussagekräftig,
fesselnd, kurz und knackig sein.

Für den Journalisten, nicht für den späteren Leser schreiben

Es hat sich als nützlich erwiesen, beim Verfassen einer
Pressemitteilung die sogenannten sechs W, oder W-Fragen, zu
berücksichtigen: wer, wo, wann, was, wie, warum. Die
Pressemitteilung soll das Interesse des Redakteurs wecken und
nicht seine Arbeit überflüssig machen. Schließlich weiß dieser
selbst wie er für seine Leser zu schreiben hat.

Objektiv bleiben

Niemand möchte in seiner Tageszeitung einen typischen
Werbetext voller Superlative und Anpreisungen lesen. Von den
Medien wird eine sachliche und kritische Berichterstattung
erwartet. Genau deshalb ist ein objektiver Text, ohne
übertriebene, werbliche Anpreisungen, für Journalisten besonders
leicht zu verarbeiten und als Meldung geeignet.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Öffentlichkeitsarbeit

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Klare Sprache

Nicht jeder versteht die Fachausdrücke, die ÖWR-intern vielleicht
verwendet werden. Sie sind ebenso zu vermeiden wie überflüssige
Füllwörter. Tipp: Beschreibungen von einem Laien auf
Verständlichkeit durchlesen lassen. Logischer Aufbau und kurze,
verständliche Sätze helfen dem Redakteur bei seiner Arbeit. Bei
unvermeidbaren Abkürzungen ist eine Legende anzugeben bzw.
die Erklärung im Text in Klammer anzuführen.

Das Wichtigste zuerst!

Alle wichtigen Informationen am Anfang der Pressemitteilung
zusammenfassen. Kein Redakteur hat Zeit sich durch einen
langen Text zu quälen, um am Ende festzustellen, ob die
Mitteilung überhaupt Nachrichtenwert hat. „Die sechs W“ sollten
bereits im ersten Absatz klar sein, Details folgen später im Text.
Absätze helfen dem Redakteur (und den Lesern) den Text
schneller erfassen zu können.

Eine spannende Geschichte pro Mitteilung

Was ist DIE NEUIGKEIT in der Mitteilung. Der Text braucht einen
roten Faden! Im Idealfall erzählt die Pressemitteilung eine kleine,
aber spannende Story. Eine langweilige Aneinanderreihung von
Fakten ist zu vermeiden.

Zeitnahe Neuigkeiten → zeitnahe Berichterstattung

Schnell arbeiten ist gefragt. Berichte so weitergeben, dass die
Ereignisse in den Ausgaben erscheinen können, die dem Anlass
zunächst liegen.

Veranstaltungen bei den Medien anzukündigen bedeutet auch,
den Redakteuren vom Ereignis selbst zeitnah Berichte zukommen
zu lassen!

Pressemitteilungen mit Zahlen und Fakten

Sprechende, attraktive, Erfolgszahlen einbauen. Etwaige Namen
der Beteiligten auf Vollständigkeit (Vor- und Nachname, ggf. Titel)
und Richtigkeit überprüfen.

Die eigenen Kontaktdaten nicht vergessen: Name,
Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Website für Infos und den
Download von Fotos helfen dem Redakteur bei eventuell nötigen
weiteren Recherchen.

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Printfähiges Bildmaterial mit allen relevanten Informationen
liefern
Fotos/Bilder müssen in druckfähiger Auflösung vorhanden sein,
die Rechte müssen geklärt werden und es muss klar sein, wer/was
auf den Fotos/Bildern zu sehen ist. Es soll vermieden werden,
zahlreiche Bilder (mit mehreren MB) einer Presseaussendung per
E-Mail beizufügen. Hierfür bieten sich Online-
Speichermöglichkeiten gut an. In diesem Fall werden der
Presseaussendung ein bis zwei Bilder (mit dem prägendsten
Inhalt) angehängt und im Anschluss des Textes der Link zu den
weiterführenden Bildern eingefügt.
Beim Bildmaterial ist immer auch darauf zu achten, dass das
Gezeigte, auch den Richtlinien der ÖWR entspricht, z.B. richtige
Anwendung eines Rettungsgeräts usw. Zudem sollen Bilder die
Öffentlichkeitsarbeit fördern und die ÖWR natürlich nicht in ein
schlechtes Licht rücken.

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