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Published by A C E print & packaging, 2022-05-04 10:22:20

Lehrunterlagen für Rettungsschwimmer

Lehrunterlagen für Rettungsschwimmer

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Maßnahmen aus dem Wasser zu retten. Auch dabei ist unbedingt
auf den Selbstschutz zu achten!

5.3 Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Von den Basismaßnahmen zu unterscheiden sind die
lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Sie können das akut
bedrohte Leben von kritisch erkrankten oder verletzten
Patienten retten. Es ist besonders wichtig, dass diese
Maßnahmen bereits vom Ersthelfer durchgeführt werden. Die
Zeitverzögerung bis zum Eintreffen des professionellen
Rettungsdienstes ist oft nicht akzeptabel.

Zu den lebensrettenden Sofortmaßnahmen gehört auch das
Absichern der Gefahrenzone bzw. das Retten aus dieser.
Außerdem akut relevant sind die stabile Seitenlage, die
Herzdruckmassage + Beatmung, die Versorgung starker
Blutungen und die Schockbekämpfung.

5.3.1 Der regungslose Notfallpatient

Bei Personen, die bei Bewusstsein sind, kann prinzipiell von
intakter Atmung und intaktem Kreislauf ausgegangen werden.
Anders verhält es sich bei reglosen Patienten. Hier muss zuerst
das Bewusstsein und anschließend die Atmung kontrolliert
werden. Man bezeichnet dies als „Notfallcheck“.

Befindet sich der Betroffene in der
Bauchlage, muss er zuerst auf den
Rücken gedreht werden. Anders
sind ein korrekter Notfallcheck und
die anschließende Versorgung nicht
möglich.
Bewusstseinskontrolle:
Der Notfallcheck beginnt mit lautem
Ansprechen und gleichzeitigem Schütteln an den Schultern des
Patienten. Ein Schmerzreiz wird nicht mehr gesetzt!
Atemkontrolle:
Bei ausbleibender Reaktion muss die Atmung geprüft werden.
Dazu wird der Kopf mit beiden Händen (eine am Kinn, eine an der
Stirn) nach hinten überstreckt und 10 Sekunden lang durch Sehen
(Brustkorbbewegungen), Hören (Atemgeräusche) und Fühlen
(Atem auf der Wange) festgestellt, ob eine normale Atmung
vorliegt. Bei offensichtlichen Verlegungen der Atemwege wird
zuerst versucht diese vorsichtig zu entfernen, beengende
Kleidung wird gelockert.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Der Notruf:
Im Rahmen der Rettung eines Ertrinkenden ist es wichtig, dass
ein Rettungsschwimmer umstehende Personen frühzeitig darauf
aufmerksam macht, dass eine Notfallsituation eingetreten ist.
Diese Personen können nicht nur eine Rettung unterstützen,
sondern auch Material herbeibringen (Erste-Hilfe-Ausrüstung,
Defibrillator,) und einen Notruf absetzen.
In Österreich sollte für medizinische Notrufe grundsätzlich die
Telefonnummer 144 gewählt werden. Man wird direkt mit der
zuständigen Rettungsleitstelle verbunden.
In ganz Europa ist unter der Nummer 112 der Euro Notruf
erreichbar. Es ist in den Ländern unterschiedlich geregelt, zu
welchen Leitstellen man verbunden wird. In Österreich erreicht
man mit dem Notruf 112 immer eine zuständige Polizei Leitstelle.
Diese leiten einen medizinischen Notruf an eine Rettungsleitstelle
weiter. Ein Vorteil des Euro Notrufes ist es, dass bei einem
schlechten Funk Empfang nicht nur das Netz des eigenen
Handyanbieters verwendet werden kann, sondern automatisch
auf ein anderes verfügbares Handynetz gewechselt wird.

Im Falle lebensbedrohlicher Erkrankungen und Verletzungen
leiten die Leitstellenmitarbeiter der Rettung oft zur Ersten Hilfe an
und können so die Versorgung des Patienten unterstützen.

122 Feuerwehr/ 133 Polizei/ 144 Rettungsdienst
112 Euro-Notruf (gültig in allen europäischen Staaten; in
Österreich wir dieser an die Polizei weitergeleitet). Der Euro-
Notruf funktioniert im Regelfall auch, wenn das eigene Netz
keinen Empfang hat.

Stabile Seitenlage:
Wird eine normale Atmung festgestellt, so ist der Betroffene in die
stabile Seitenlage zu bringen. Diese schützt ihn vor dem Tod
durch Ersticken an Erbrochenem oder einer Verlegung des
Rachens durch die eigene schlaffe Zunge.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Wenn ein Patient in Seitenlage gebracht wird, sollte sein Zustand
regelmäßig überprüft werden, da aus einer Bewusstlosigkeit
immer noch ein Kreislaufstillstand entstehen kann. Eine einfache
Methode hierzu ist das Beobachten des Brustkorbes auf
Atembewegungen.

Reanimation:
Ist hingegen beim Notfallcheck keine normale Atmung
festzustellen, ist unverzüglich mit einer Wiederbelebung zu
beginnen.
Beatmung:
Bei Ertrinkungsopfern ist empfohlen, den Patienten initial 5x zu
beatmen. Dieses Vorgehen unterscheidet sich von der normalen
Ersten Hilfe, das diese Patienten meist ursächlich unter einem
Sauerstoffmangel leiden.
Dazu ist im Sinne des Eigenschutzes unbedingt eine
Beatmungshilfe wie beispielsweise ein Beatmungstuch oder eine
Beatmungsmaske zu benützen. Zur Beatmung muss der Kopf
wieder nach hinten überstreckt werden. Die Beatmungshilfe wird
über das Gesicht gelegt. Mit dem eigenen Mund wird der Mund
des Patienten vollkommen umschlossen, während mit der Hand
an der Stirn die Nase zugehalten wird. Es wird kräftig ausgeatmet
und beobachtet ob sich der Brustkorb des Patienten hebt.
Herzdruckmassage:

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Sollte nach 5 Beatmungen keine Reaktion
(Wiedereinsetzen der Atmung,
Abwehrbewegungen des Patienten…)
bemerkbar sein, wird mit der
Herzdruckmassage begonnen. Dazu wird der
Brustkorb komplett entkleidet und auf eine
harte Unterlage gelegt. Anschließend werden
30 Herzdruckmassagen durchgeführt. Bei
Erwachsenen ist der Druckpunkt dazu in der
Mitte des Brustkorbes zu finden. Es wird mit übereinander
gelegten Händen rund 5-6cm tief und 100mal pro Minute kräftig
gedrückt. Werte für Kinder sind der Tabelle zu entnehmen.

Für ein ermüdungsfreies und damit effizientes
Arbeiten, sind die Arme gestreckt und die
Schultern über dem Druckpunkt zu halten.
Nach 30 erfolgten Herzdruckmassagen sollten
zwei Beatmungen durchgeführt werden und
die Herzdruckmassage danach sofort
fortgesetzt werden. Eine weitere Kontrolle der
Atmung wird während einer Wiederbelebung
nicht durchgeführt. Die Zyklen werden
wiederholt, bis der Rettungsdienst übernimmt! Nur wenn der
Patient eindeutige Lebenszeichen zeigt, wird seine Atmung
ständig kontrolliert und er bei normaler Atmung in die Seitenlage
gebracht. Sollte weiterhin keine normale Atmung vorliegen, wird
die Wiederbelebung fortgesetzt.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Sollte sich der Helfer nicht in der Lage sehen, eine Beatmung
durchzuführen, so wird bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
eine durchgehende Herzdruckmassage durchgeführt.

Defibrillator:
Ein Defibrillator ist nach Möglichkeit durch
einen weiteren Helfer zu organisieren. Oft
finden sie sich in großen öffentlichen
Gebäuden, Schwimmbädern und anderen
Sportanlagen. Gekennzeichnet sind sie mit
einem weißen Herz mit Blitz auf grünem
Grund.
Das Gerät aktiviert sich nach dem

Einschalten selbst und gibt Anweisungen an die Helfer. Vor allem
ist auf einen trockenen Brustkorb und das Einhalten eines
entsprechenden Abstandes während der Schockabgabe zu
achten.
Achtung bei Wasser EH Folien

5.3.2 Versorgung starker Blutungen

Starke Blutungen entstehen in Folge von Verletzungen großer
Gefäße des Blutkreislaufes. Bei der Versorgung ist auf den
Eigenschutz in Form von Handschuhen zu achten, da über das
Blut Krankheiten übertragen werden können.

Als erste Maßnahme soll der Patient selbst Druck auf die Wunde
ausüben, während der Ersthelfer Verbandsmaterial organisiert.
Nach dem Anziehen der Handschuhe wird der Druck durch den
Ersthelfer mithilfe einer Wundauflage fortgeführt. Begleitend soll
sich der Patient setzen und die betroffene Extremität hochhalten.

Nach Möglichkeit sollte ein Druckverband angelegt werden. Dazu
wird auf die Wundauflage ein saugfähiger, elastischer
Druckkörper (z.B. eine Mullbinde) gelegt und anschließend mit
einer Mullbinde kräftig fixiert. Dabei soll ausreichender Druck auf
die Wunde ausgeübt werden. Keinesfalls sind Steine, Feuerzeuge
oder ähnliches als Druckkörper zu nutzen, auch ein Druckverband
am Hals ist nicht möglich!

Sollte es auch durch den angelegten Druckverband noch bluten,
kann weiterer Druck mit der Hand ausgeübt werden. Auch das
Abdrücken der zur Wunde führenden großen Gefäße am Oberarm
oder Oberschenkel kann die Blutung mindern. Eine Abbindung
wird durch den Ersthelfer nicht durchgeführt!

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Nach erfolgter Wundversorgung sind die Basismaßnahmen
durchzuführen. Nach starkem Blutverlust treten häufig Schwindel
und Übelkeit auf. Deshalb sollten Patienten nach Möglichkeit
sitzen oder liegen, um bei einem Kollaps keine weiteren
Verletzungen zu erleiden.

6 Medizinischen Geräte

Sauerstoff

Obwohl Sauerstoff (O2) in der Atemluft vorhanden ist, gilt er als
Medikament, wenn er in höheren Konzentrationen verabreicht
wird. Unter Druck ist Sauerstoff extrem verbrennungsfördernd,
daher sind bei der Verwendung einige Sicherheitshinweise zu
beachten

Sicherheitshinweise:

• Sauerstoffanlagen sind stets ÖL- und FETTFREI zu halten

• Sauerstoffarmaturen sind Handventile, d.h. nicht mit
Schraubenschlüssel die Armaturen gewaltsam „bearbeiten“

• Rauchverbot! -> EXPLOSIONSGEFAHR

Dosierung Indikation
0 l/min
Hyperventilation
6-8 l/min
10-15 l/min Standarddosierung

Herzerkrankungen,
Wiederbelebung, Tauchunfall,

Brustkorbverletzungen,
Ertrinkungsunfall

Sauerstoffberechnung:
Flascheninhalt [bar.Liter] = Flaschenvolumen [Liter] x Druck
[bar]
Abgabedauer [Minuten] = Flascheninhalt [Liter] / Dosis
[Liter/Minute]
Beispiel:

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Sauerstoffflasche: 5 l, 150 bar Notfall: Tauchunfall
Dosierung: 15 l/min Sauerstoffvorrat: 750 bar x l
Maximale Abgabedauer: 50 Minuten
Anwendung von Sauerstoff:
Patient atmet selbst:
• Wenn ansprechbar, Patient informieren!
• Maske, Beutelmaske oder O2-Brille
• Für hohe Dosierungen möglichst Demand-Ventile verwenden
Patient ist zu beatmen:
• Beatmungsmaske mit Beatmungsbeutel, O2-Anschluss mit
Reservoir

Beatmungsmaske

Anwendung:

• Helfer kniet oberhalb des
Kopfes des Patienten

• Maske bedeckt Mund und
Nase des Patienten

• Maske auf Gesicht des Patienten durch Anwendung des „C-
Griffs“ drücken.

• Restliche Finger heben Unterkiefer leicht an.

• Fixieren des Kopfes in dieser Position

• Langsames Zusammendrücken des
Beatmungsbeutels

• 12-15 x pro Minute beim Erwachsenen
(Eigenrhythmus)

Über den Sauerstoffanschluss kann O2 zur normalen
Umgebungsluftbeatmung zugeführt werden, es wird eine etwa
50%ige Sauerstoff-Anreicherung der Beatmungsluft erreicht. Um
diese Konzentration zu erhöhen verwendet man den sogenannten
Reservoir- Beutel, eine sackartige Verlängerung des Beutels, der

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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durch eine Bevorratung des Sauerstoffes für die jeweils nächste
Atemspende ermöglicht.

Tipps zur Beutelbeatmung:

• Üben, üben, üben: Die Beutelbeatmung ist eine Tätigkeit das
viel Training und

Fingerspitzengefühl erfordert.

• Aus hygienischen Gründen ist die Verwendung eines
Beatmungsfilters (zwischen dem Patientenschenkel und der
Gesichtsmaske) anzustreben.

• Der Beatmungsbeutel muss nach jeder Anwendung sorgfältig
desinfiziert und wiederaufbereitet werden. In der Ersten Hilfe
werden jedoch Einweg-Beutel empfohlen, da eine Desinfektion
sehr aufwändig und auch entsprechende Fachkunde notwendig.

Schienung der Halswirbelsäule:

Bei Verdacht auf eine Verletzung der
Halswirbelsäule ist
möglichst frühzeitig eine Schienung der
Halswirbelsäule
durchzuführen. Gebräuchliche HWS-
Schienen sind
Laerdal Stifneck® Select™ oder Ambu®
Perfit ACE™.
Zum Anlegen einer HWS-Schiene sind
unbedingt 2 Helfer
notwendig. Einer fixiert den Kopf während der andere die
Schiene anlegt.
Anwendung Stifneck:

• Kopf mit nach vorne gerichteten Augen in Neutralposition
bringen.
• Abstand zwischen Kinn und Schulter messen
• Zwischen den 4 Einstellungen wählen:

o Abstand <Schulter-Kinn> = Abstand <Kunststoffkante -
jeweiliges Loch>
• Öffnen der beiden Verschlusslaschen.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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• Kinnstütze auf die gemessene Größe einstellen.
• Durch Drücken der Verschlusslaschen auf beiden Seiten fixieren.
• Durch Biegen des vorderen Teils vorformen.
• Kinnstütze unter das Kinn schieben.
• Falls Größe nicht korrekt, diese anpassen.
• Kopf des Patienten wird weiter vom zweiten Helfer gehalten.
• Rückseite des Kragens festziehen, dabei die Vorderseite
festhalten.
• Klettverschluss schließen.
Tipps bei Wirbelsäulenverletzungen:
• Rechne bei jeder Kopfverletzung oder Sturz aus „großer“ Höhe,
auch bei Landung auf den Beinen, mit einer Schädigung der
Halswirbelsäule
• Der erfahrenste Helfer bleibt stets am Kopfteil des Patienten
• Anzeichen einer Wirbelsäulenverletzung sind z.B.:

o Schmerzen an der Bruchstelle
o Bewegungs- und Gefühlsstörungen („Kribbeln“ bis
Gefühllosigkeit)
o Unkontrollierter Harn/ Stuhlabgang
• Achtung: das Fehlen dieser Symptome schließt das Vorliegen
einer Wirbelsäulenverletzung nicht aus!

7 Quellen

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induced pulmonary oedema in scuba divers and swimmers and
subsequent development of hypertension. Lancet 1989;I:62-65.
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triathletes: immersion pulmonary oedema as a possible cause.
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Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Erste Hilfe

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Arborelius M, Balldin UI, Lilja B, Lundgren CEG. Hemodynamic
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Anatolij Truhláˇra,b,∗, Charles D. Deakinc, Jasmeet Soard, Gamal
Eldin Abbas Khalifae,Annette Alfonzof, Joost J.L.M. Bierensg,
Guttorm Brattebøh, Hermann Bruggeri,Joel Dunningj, Silvija
Hunyadi-Antiˇcevi´ck, Rudolph W. Kosterl, David J.
Lockeym,w,Carsten Lottn, Peter Paalo,p, Gavin D. Perkinsq,r,
Claudio Sandronis, Karl-Christian Thiest,David A. Zidemanu, Jerry
P. Nolanv,w, on behalf of the Cardiac arrest in
specialcircumstances section Collaborators. European
Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2015 Section
4. Cardiac arrest in special circumstances.

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Lehrunterlagen Rettungsschwimmen

9. GEWÄSSERKUNDE

Gewässerkunde Wildwasser



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GEWÄSSERKUNDE

(Flussmorphologie = Gestaltlehre)

Autor: Hermann Vögel
editiert von Daniel Pingerra, M.A. (2022)

Für jeden Wasserretter ist es unerlässlich, sich mit
Gewässerkunde und Flussmorphologie zu beschäftigen. Nur
wer versteht, wie sich das Wasser verhält, kann es für sich
nutzen und dadurch Gefahren vermeiden. Steht man dem
Element Wildwasser unwissend gegenüber, begibt man sich
und andere in große Gefahr.

Strömungen und Fließbewegungen eines Flusses lassen sich
ziemlich genau vorhersagen, egal ob es sich um einen
gemütlich dahin wälzenden Fluss oder um einen in wildem
Getöse herunterstürzenden Wildbach handelt. Diese
Vorhersehbarkeit, verbunden mit dem Wissen um die
Gesetzmäßigkeiten der Wasserbewegungen, erlaubt es,
frühzeitig auf gefährliche Situationen zu reagieren und auch
unbekannte Flüsse zu lesen und einzuschätzen. An der
Oberfläche kann man oft schon erkennen, was sich in der
Tiefe abspielt. Die einzelnen Punkte der Gewässerkunde sind
immer in Kombination zu betrachten, da in der Natur die
verschiedensten Konstellationen möglich sind.

Ein Wildwasserretter sollte die Flüsse in seiner Umgebung
genau erkunden, indem er sie zu Fuß besichtigt, um so bei
einem eventuellen Einsatz die örtlichen Gegebenheiten
besser zu kennen. Ein Fluss oder Bach verändert sein
Gesicht und seinen Schwierigkeitsgrad bei jedem
Wasserstand erheblich, und manche künstliche Hindernisse
sind nicht immer sichtbar.

In diesem Kapitel werden wir die verschiedenen
Strömungsformen kennenlernen. Wir werden über
Schwierigkeitsstufen reden, Gefahren und Verhalten im
Wildwasser behandeln und bauliche Hindernisse aufzeigen.

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1.) Schwierigkeitsgrade:

Die Skala mit 6 Graden:
Wie beim Klettern sind auch im Wildwasser
Schwierigkeitsgrade gebräuchlich, um dem Sportler eine
gewisse Vorstellung von den bevorstehenden
Schwierigkeiten zu ermöglichen. Dabei besteht das Problem,
einerseits der Wasserwucht und andererseits dem Grad der
Verblockung in einem einzigen Schwierigkeitskatalog
gerecht zu werden.

Die Schwierigkeit eines Wildwasserflusses ist jedoch keine
Konstante! Sie ist von vielen Faktoren abhängig, wie vom
jeweiligen Wasserstand, von Veränderungen im Flussbett
oder zufälligen Anschwemmung von Treibgut. Die gängige
Wildwasserskala reicht von WW I bis WW VI. Die
Flusscharakteristik, insbesondere ob es sich um einen
engen, verblockten, oder um einen weiten, offenen Fluss mit
viel Wuchtwasser handelt, sollte bei der Bewertung des
Schwierigkeitsgrades unbedingt mit angegeben werden, da
sonst eine Beurteilung nur eingeschränkt möglich ist.
Nun ist die Schwierigkeit eines Wildwassers aber keine
Konstante. Sie ist von vielen Faktoren abhängig, wie vom
jeweiligen Wasserstand, Veränderungen im Fluss oder einer
zufälligen Anschwemmung von Treibgut.

Schwierigkeitsstufe I - Leicht:

Das Wasser fließt, es gibt nur schmale, flache Untiefen mit
einfachen Hindernissen.

Schwierigkeitsstufe II - Mäßig schwierig:

Die Route hat freie Durchfahrt, vielfach einfache Hindernisse
im Stromzug. Schwache Walzen, kleine Stufen können
vorhanden sein. Stellenweise beschleunigt der Strom in
Verengungen.

Schwierigkeitsstufe III - Schwierig:

Ein bestimmter Weg muss gefahren werden, aber die
Durchfahrten sind übersichtlich und vom Boot aus zu
erkennen. Die Wellen können hoch und unregelmäßig sein.
Steine und Hindernisse sind vorhanden. Größere Walzen und
Wirbel sind zu erwarten.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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Schwierigkeitsstufe IV - Sehr schwierig:
Die Durchfahrten sind nicht immer ohne weiteres erkennbar,
eine vorherige Erkundung ist ratsam. Andauernde Schwälle,
das Wasser ist voller kräftiger Walzen, Wirbel und
Presswasser.
Schwierigkeitsstufe V - Äußerst schwierig:
Die Erkundung ist unerlässlich, weil ernste Gefahren in den
Stromschnellen liegen. Hohe Stufen mit Rückstau, enge
Passagen, ausgedehnte Gesteinsfelder, Löcher, schwierige
Ein- und Ausfahrten.
Schwierigkeitsstufe VI - Grenze der Befahrbarkeit:
Nur bei bestimmten Wasserständen befahrbar. Jeder Fehler
kann unübersehbare Folgen haben. Alle Schwierigkeiten des
Wildwasserfahrens können auftreten, dazu kommen
schwierige Zugänge zum Wasser.
Die Flusscharakteristik, ob es ein enger verblockter, oder
weiter offener Fluss mit viel Wuchtwasser ist, sollte bei der
Bewertung des Schwierigkeitsgrades mit angegeben
werden.

2. STRÖMUNGSLEHRE

2.1 Fließregeln in der Kurve:

Es gibt in der Natur keinen geradlinigen Flusslauf. Zufällige
Gegebenheiten der Erdoberfläche wie Form, Neigung, Härte
des Gesteins u. a. bestimmen die Fließrichtung. Der Fluss
folgt dabei einerseits dem Prinzip maximaler

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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Antriebsleistung (Gefälle), andererseits aber auch dem
Prinzip minimalen Widerstandes. Daraus ergeben sich die
Flussbiegungen. Bei einer gekrümmten Bahn entsteht eine
Fliehkraft der auch das Wasser ausgesetzt ist. Das Wasser
drängt zur Außenkurve. Dort befinden sich die größte
Strömung, die größte Wassertiefe und die größten
Turbulenzen. Diese Reihenfolge ist logisch. Drängen mehr
Wassermassen zur Außenkurve, so müssen sie dort
schneller abfließen. Mit der schnelleren Strömung erhöht
sich dort die Schleppkraft des Wassers, Material wird
abgetragen, die Sohle vertieft sich. Grobes Material (große
Steine) bleibt dagegen liegen. Das Gerinne wird rau und es
erhöhen sich die Turbulenzen, Wellen und Walzen
entstehen. (Zeichnung 1).

2.2 Fließregeln bei Prall- und Gleithängen:

Die eng zusammengepressten Wassermassen an der
Außenseite einer Flussbiegung prallen ans Ufer und werden
dadurch umgelenkt. Ist so eine Außenseite durch eine steile
Felswand flankiert, spricht man von einer Prallwand oder
Prallhang. Bei der angeströmten Prallwand werden die
Wassermassen an der Felswand schräg nach unten
reflektiert. Dadurch entstehen mehrere für den Wasserretter
wichtige Erscheinungsbilder:

Direkt vor der Wand bildet sich ein sogenanntes
Prallpolster.
(Zeichnung 2)

Unterhalb der Wasserlinie ergeben sich Erosionen zur
Seite und nach unten: Die Felswand wird unterhöhlt und
der Kiesgrund vor der Wand tief ausgespült. Je stärker die
Felswand unterhöhlt ist, desto geringer ist das Prallpolster
ausgebildet. Ein Erkennungs- und Warnzeichen für jeden
Wasserretter.

Das an der Felswand nach unten reflektierte Wasser
rotiert flussabwärts der Anprallstelle zur Oberfläche
zurück und quillt dort in sogenannten Pilzen auf, die Boote
und Schwimmer unangenehm zur Seite versetzen
können.

Im Gegenzug dazu gleitet an der Innenseite der Kurve das
Wasser sanft vorbei. Daher der Name Gleithang. (Siehe
Zeichnung 1)

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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Merke:

Unterwaschene oder unterspülte Wände zeigen wenig oder
gar kein Prallwasser, dafür umso stärker quellende Pilze.
Sehr gefährlich!

2.3 Fließregeln des Gefälles Walzenbildung (Stopper):

Da der Untergrund auch in der Vertikalen (Gefälle)
verschiedene Härtegrade aufweist, werden weiche
Schichten schneller abgetragen. Hinter härteren Schichten
(z.b. Felsrippen und großen Steinen) entsteht eine Zone mit
stärkerem Gefälle. Durch das stärkere Gefälle wird die
Schleppkraft des Wassers erhöht und die Sohle eingetieft.
Die Folge ist eine Walzenbildung mit folgendem
Erscheinungsbild.

Am Ende des Gefälles trifft das strömende Wasser auf
ruhiges Wasser und erzeugt vertikal oder horizontal eine
Verwirbelung, die Walze oder Strudel (Stopper) genannt
wird.
Im Bereich der Sohle hingegen wird das Wasser in einer
soliden ungestörten Strömung (Unterströmung)
flussabwärts bewegt (siehe Zeichnung 3).

Merke:

Wenn du auf eine Walze zuschwimmst, versuche den
Schwung mitzunehmen und in der Unterströmung
durchzutauchen (gegen das Versenken nicht ankämpfen).
Die Gefährlichkeit von Walzen (Stopper) einzuschätzen ist
immer schwierig. Je mehr Erfahrung du durch Begehungen
und Befahren gewonnen hast, desto größer ist Deine
Chance, richtig zu tippen.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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2.4 Die Stromzunge:
Die einfachste Art einer Stromschnelle entsteht, wenn das
Wasser plötzlich beschleunigt wird. Das geschieht für
gewöhnlich durch die Einschnürung des Wasserlaufes durch
Sandbänke oder Felsen. Dabei nehmen die Wellen eine
charakteristische Form an, das schnellströmende Wasser
bildet ein -V-, dessen Spitze Flussabwärts weist (Zeichnung
4).
Durch die Einengung des Wassers wird es stark
beschleunigt, dadurch vergrößert sich die Schleppkraft und
die Sohle wird eingetieft. Es bedarf einiger Übung, das -V-
vom Wasser aus zu erkennen.

Die -V´s- bilden so etwas wie eine Straßenkarte im
verblockten Wasser. Der Wasserretter muss nur einen Weg
finden die -V´s- nahtlos miteinander zu verbinden
(Zeichnung 5).
Merke:
In der schnellsten Strömung herrscht auch die größte
Wassertiefe. Bei stark verblocktem Wasser immer den -V´s-
folgen.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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Beachte, dass sich innerhalb des -V- einer einfachen
Stromschnelle eine Reihe von Wellen bildet (Zeichnung 5).
Diese Wellen werden dadurch verursacht, dass das stark
strömende Wasser auf das ruhige Wasser hinter dem
Hindernis trifft. Diese Wellen werden nicht durch
Unterwasserhindernisse verursacht. Deshalb nennt man sie
Stehende Wellen.

2.5 Der Siphon:
Siphone sind Engstellen, in denen das Wasser eines Flusses
ganz oder teilweise unter einem Hindernis verschwindet,
sodass man weder darüber hinweg-, noch darunter
hindurchfahren kann. Siphone entstehen durch punktuelle
Erosion oder Verschüttung (Steinschläge, Muren). Siphone
gehören zu den gefährlichsten Erscheinungen im
Wildwasser.
Oft bleibt neben einem Siphon durchaus eine befahrbare
Rinne erhalten. Solche Stellen sind besonders gefährlich,
denn sollte man die richtige Rinne verfehlen, endet es meist
tödlich. Nach einem Siphon quillt das Wasser in Pilzen
empor.
Flüsse, in denen Siphone vorkommen, müssen immer
besichtigt werden, bevor irgendeine Aktion durchgeführt
wird! Wird vor einem Siphon eine Bergung durchgeführt,
muss unterhalb der Unfallstelle, aber noch oberhalb des
Siphons, eine Sicherung aufgebaut werden. Am besten
sichert man von beiden Uferseiten aus. Es darf niemand
durch diese Sicherung durchkommen.

Merke:

Flüsse, in denen Siphons vorkommen, sind immer zu
besichtigen bevor irgendeine Aktion durchgeführt wird.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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2.6 Der Schwall:

Als Schwall bezeichnet man einen Flussabschnitt, mit
höherer Strömungsgeschwindigkeit und starker
Wellenbildung. Ein Schwall bildet sich gerne an Mündungen
von Nebenflüssen, da dort eine Häufung von Geschiebe
anfällt. Besonders ausgeprägt ist diese Erscheinung, wenn
das Seitental steiler verläuft als das Tal des Hauptflusses,
vom Nebenfluss also durchschnittlich gröberes Geschiebe
antransportiert wird als vom Hauptfluss.

2.7 Die Verblockung:

Verblocktes Wildwasser ist nicht nur unangenehm, sondern
kann auch gefährlich sein. Unter Verblockung versteht man,
dass das Wildwasser mit vielen Felsblöcken (Steine, Riegeln,
Rippen) durchsetzt ist. Im verblockten Wasser geschehen
auch immer wieder gefährliche Verklemmungen von Kajaks.

2.8 Abfall oder Absturz:

Ein Absturz ist eine Stufe im Flussbett, verursacht durch
Gefällestufen, Wasserfall, Wehr oder dgl. Nach einem
Absturz bildet sich meistens ein sehr starker Kolk. Eine
tiefreichende Walze (Tiefenwalze) entsteht (Siehe
Zeichnung 6).
Diese Art von Walzen entsteht, wenn das Wasser senkrecht
in einen tiefen ausgewaschenen Kolk stürzt, das passiert
besonders häufig an Strombauwerken, wie z.b. Wehren,
Grundschwellen und Staustufen. Das Wellenbild wird vor der
Abrisskante durch verhältnismäßig ruhiges Wasser geprägt,
danach folgt der lange gefährliche Rücklaufbereich in dem
das Wasser zu kochen scheint. Das Wasser der
Unterströmung fließt so tief unter der Oberfläche, dass sie
fast nicht erreichbar ist.
Rettungsversuche sind sehr schwierig und auch für die
Retter sehr gefährlich.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

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Merke:

Die Höhe des Absturzes ist kein Gradmesser für die
Gefährlichkeit, oder die Stärke des Rücklaufes. Nähere dich
einem Absturz oder Wehr immer mit größtem Respekt.

2.9 Der Katarakt:
In einem Katarakt folgen Wildwasserkriterien wie Schwall,
Walze, Prallwand, Verblockung, Absturz, Felsen oder
Baumhindernisse in beliebiger Mischung dicht aufeinander.
Katarakte finden sich überall dort, wo ein Fluss ein
bestimmtes Gefälle überschreitet. Aufgrund der
Wasserwucht hat er alle kleineren Hindernisse beseitigt und
fällt frei über die verbleibenden großen Hindernisse. Auf
große Entfernung sind Katarakte am weißen, also
lufthaltigen Wasser zu erkennen.

Ein Katarakt muss vor einer allfälligen Befahrung genau
besichtigt werden, da er einen hohen Schwierigkeitsgrad
hat!

Merke:

Katarakte sind schwimmend nicht zu bewältigen. Absolute
Lebensgefahr!

2.10 Die Sohle:

Der Grund des Bachbettes wird als Sohle bezeichnet.

2.11 Der Prallpolster:

Vor jedem Hindernis im Wildwasser entsteht ein Stauwasser
das wir Prallpolster nennen. Bei großen Felsblöcken kann
dieser Prallpolster so ausgeprägt sein, dass man sich mit
einem Boot quer davor antreiben lassen kann, ohne gegen
das Hindernis selbst zu stoßen. Große Prallpolster können
aber auch ein Boot zum Kentern bringen, sollte man sich
falsch stützen.

2.12 Der Pilz:

Der Pilz ist eine von unten nach oben gerichtete, die
Wasseroberfläche durchbrechende Strömung. Pilze treten
häufig nach Prallwänden und nach Wehren auf.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

Seite 10

2.13 Das Loch:

Als Loch bezeichnen wir an der Wasseroberfläche
auftretende Verschneidungen mehrerer nach unten
gerichteter Strömungen, meistens stark schäumend. Sie
treten meist hinter hohen Stufen oder Felsen auf. Große
Löcher können einen Kajakfahrer oder Schwimmer in arge
Nöte versetzten.

2.14 Der Strudel:

Strudel sind zwischen Stromzunge und Kehrwasser und
nach Flussmündungen entstehende trichterförmige Wirbel,
die nach unten ziehen. Starke Strudel sind auch bei
Siphonen anzutreffen.

2.15 Die Überschwemmung/Hochwasser:

Tritt ein Fluss oder Bach über die Ufer (Überschwemmung),
muss man ihn mit größter Vorsicht begegnen. Die Strömung
kann so reißend werden, dass man keinen Ruhepunkt findet.
Viele sonst in diesem Abschnitt auftretende Kehrwasser sind
verschwunden oder liegen unter den Bäumen, die früher das
Ufer säumten.

• Im Flussbett herrscht eine extrem schnelle Strömung,
riesige Wellen und furchterregende Löcher sind überall
gegenwärtig. Brücken werden plötzlich zu tödlichen
Gefahren, weil die Durchfahrt überspült oder durch Treibholz
verklaust ist. Eine weitere Gefahr stellt das vielfältige
Treibgut dar, das auch aus unüblichen Gegenständen
bestehen kann, die das Wasser auf seinem Weg
mitgenommen hat (Autos, Brücken, Leergebinde ...).

• An den (früheren) Ufern bilden sich durch den
Reibungswiderstand des Wassers und die am Flussbett
befindlichen Hindernisse spiralförmige Strudel. Diese
Strudel drücken alles - einschließlich eines Schwimmers –
hinunter und wieder in den Hauptstrom zurück.

• In den überschwemmten Gebieten wechseln
unvorhersehbar Stellen ruhigen Wassers und starker
Strömung. Tückische Gefahren können von Zäunen,
Verkehrsschildern

und Verunreinigungen (Öl, Benzin, Klärschlamm ...)
ausgehen. Besonders gefährlich für Bewohner betroffener

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

Seite 11

Gebiete und Rettungskräfte sind Hohlräume (Keller,
Garagen), die plötzlich starke Strudel und Soge erzeugen
können, wenn Wasser in sie strömt.

Die Ursachen für „Hochwässer“ sind vielfältig und können
nicht bloß auf die Schneeschmelze reduziert werden.
Wesentliche Faktoren sind die Niederschlagsmenge im
Einzugsgebiet des Flusses und seiner Zubringer, die
bisherige Sättigung des Bodens mit Feuchtigkeit und dessen
Eigenschaften bei der Feuchtigkeitsabgabe.

Die Überschwemmung (Katastrophen-Hochwasser), die
umgangssprachlich oft als „Hochwasser“ bezeichnet wird, ist
vom „normalen“ Pegelstand Hochwasser zu unterscheiden.
Bei einer Überschwemmung tritt das Wasser über die Ufer
und verläuft außerhalb des regulären Flussbetts.

Merke:

Jeder noch so unscheinbare Bach oder Fluss, kann sich bei
Hochwasser in ein reißendes Ungetüm verwandeln. Auch
wenn Du glaubst, den Fluss sehr gut zu kennen, wird er dir
in so einem Zustand immer neue Facetten zeigen.

3. WEHRE:

Wehre dienen der Regulierung und Kontrolle des fließenden
Wassers. Das gestaute Wasser kann Turbinen und
Maschinen antreiben oder zur Bewässerung benutzt werden.
Moderne Wehre sind meist aus Beton gebaut. Es gibt aber
noch sehr viele alte Wehre, die aus Holz oder Steinen
gefertigt sind. Einige Architekten bevorzugen das
Kastenwehr, bei dem im Unterwasser eine Schwelle hinter
dem Wehr errichtet wird, um die Auswaschung
(Kolkbildung) zu vermeiden. Allerdings entsteht dadurch im
sogenannten Tosbecken ein besonders starker Rücklauf, der
dem Wildwassersportler oder dem Retter zur Falle werden
kann. Bei Hochwasser, sind alle Wehre gefährlich.

Die Höhe des Wehres ist kein Gradmesser für die Stärke des
Rücklaufes.

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

Seite 12

3.1 Das Kastenwehr:

Die Gegenschwelle wird so weit unterhalb des Wehres
angeordnet, dass auch bei der höchsten zu erwartenden
Abflussmenge die Walze zwischen Wehr und Gegenschwelle
Platz hat. Bei geringeren Ablaufmengen schießt das Wasser
am Wehrboden entlang bis zur Gegenschwelle, wird dort
nach oben umgelenkt, es entsteht ein Pilz mit strömenden
Abfluss. Zwischen Wehr und Gegenschwelle entsteht ein
langer Rücklauf.

Der Sinn der Gegenschwelle besteht darin, dass man die
Walze mit ihrer Erosionswirkung gezielt dort entstehen
lassen möchte, wo man die Sohle gegen Kolkbildung
befestigt hat, nicht irgendwo unterhalb, wo rückläufige
Kolkung das Wehr unterhöhlt und zum Einsturz bringen
kann.

Selbsthilfe:

Für einen Schwimmer, der sich im Rücklauf eines Wehres
befindet, sind die Möglichkeiten der Selbsthilfe gering,
dennoch eröffnen sich manchmal Chancen, die man
erkennen und nutzen sollte.

Bei Wehren älterer Bauart hat der Rücklauf manchmal
irgendwo einen Ausgang: Ist die Wehrkrone nicht genau
waagerecht (meist bei alten hölzernen Abbruchkanten), so
läuft an der höheren Seite weniger Wasser darüber. Der
Rücklauf ist dort vielleicht eher überwindbar. Gibt es zudem
an einer Seitenwand des Wehres die Möglichkeit, sich
festzuhalten (Ritzen in einer Stein- oder Ziegelwand),
versucht man, diesen Punkt zu erreichen und sich
einzuhaken, bis Hilfe kommt. Diese Chancen sind bei
modernen, technisch perfekten Anlagen sehr gering.

Gelingt keines dieser Vorhaben, muss man es notgedrungen
tauchend versuchen. Man schwimmt aktiv zur Absturzkante,
um in das herabströmende Wasser zu gelangen und sich so
an der stärksten Stelle in die Tiefe ziehen zu lassen. Wenn

Lehrunterlagen Rettungsschwimmen: Gewässerkunde

Seite 13

möglich taucht man mit den Füßen voran, da man eventuell
gegen die Gegenschwelle prallen kann. Wenn man dann
etwa im Zentrum des Pilzes (am Ende des Rücklaufs) an die
Oberfläche gespült wird, hat man die Chance, mit kräftigen
Schwimmschlägen in das abfließende Wasser zu gelangen.

Das Zeitfenster jeden Versuches, vom Pilz in die abfließende
Strömung zu gelangen, ist extrem kurz und durch die
nahezu unmögliche Orientierung während des turbulenten
Tauchgangs zusätzlich erschwert. Keinesfalls sollte man
jedoch Kraft vergeuden, indem man gegen den Rücklauf
ankämpft. Ist ein Versuch gescheitert, sollte man ruhig
bleiben und während dem oberflächigen Rücklauf zurück zur
Wehrkante möglichst gut Luft holen. Ein besonderes
Augenmerk kommt hier der Schwimmweste zu. Es ist eine
Streitfrage, ob man in so einer Situation die Schwimmweste
anbehalten oder ausziehen soll (wenn man es überhaupt
schafft). Es ist zu empfehlen, zunächst mit der
Schwimmweste abzutauchen, da sie sowohl einen
Anprallschutz an der Gegenschwelle bietet als auch eine
gute Schwimmhilfe ist, falls man schon am Ende seiner
Kräfte ist. Gelingt das Verlassen des Rücklaufes mit
Schwimmweste nicht, wird versucht sie abzustreifen, und
man versucht dann tiefer in den Schussstrahl
hineinzuschwimmen.

Merke:

Alle Wehre sind grundsätzlich gefährlich! Bei Hochwasser
können auch ansonsten harmlose Wehre einen gefährlichen
Rücklauf entwickeln.

Im Tosbecken entsteht beim Kastenwehr ein besonders
starker Rücklauf, der dem Wildwassersportler oder dem
Retter zur tödlichen Falle werden kann. Nicht
überschwimmbare Rückläufe kommen im natürlichen
Wildwasser selten, bei Wehren und Grundschwellen dagegen
häufig vor.

Die Höhe der Wehrkante ist kein Gradmesser für die Stärke
des Rücklaufes. Auch teilweise verwendete Schemata zur
Wehrbeurteilung können lediglich als Indiz herangezogen
werden.

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3.2 Das Schrägwehr:
3.3 Das Steilwehr:
3.4 Das Bogenwehr:
3.5 Das Stufenwehr:
3.6 Wehrkombinationen:

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Künstliche Hindernisse:

Neben den vielen natürlichen Hindernissen trifft man im
Wildwasser auch auf von Menschen geschaffene, künstliche
Hindernisse. Dazu gehören Wehre, Brückenpfeiler, Reste
von Flussbauten und Abfälle aller Art. Im Gegensatz zu
natürlichen Hindernissen sind diese jedoch um ein Vielfaches
gefährlicher, da sie viel schwieriger erkenn- und
einschätzbar sind, weshalb man ihnen so gut wie möglich
ausweichen sollte.

4. Gefälleangaben:

Charakterisierende Angaben beziehen sich auf die Art der
Schwierigkeiten, ob sie mehr aus Wasserwucht oder mehr
aus technischen komplizierten Passagen bestehen. Für beide
Flusstypen ist der Hinweis auf das Gefälle wichtig
Das Durchschnittsgefälle kann man aus guten Wanderkarten
mit Höhenlinien errechnen. Der Höhenunterschied in Metern
zwischen 2 Punkten geteilt durch die Flusslänge zwischen
den gleichen Punkten in Kilometern ergibt das Gefälle in

Promille (‰).
Das heißt: 1m Höhenunterschied auf 1 km Länge ist ein
Promille.

Beispiel:
Ein Fluss ist zwischen Punkt -A- und Punkt -B- 30 km lang.
Punkt -A- liegt auf 800 m Seehöhe. Punkt -B- liegt auf 1300
m. Zwischen -A- und -B- besteht ein Höhenunterschied von
500 m.
500 : 30 = 16,66 ‰
Zusammenhänge zwischen Gefälle und Befahrungs-
schwierigkeiten des Flusses kann man grob wie folgt
unterscheiden:

Bis 10 Promille Gefälle Überwiegend leichtere bis
mittelschwierige Flüsse.

10 bis 25 Promille Gefälle Mittelschwere bis sehr
schwere Wildflüsse.

Über 25 Promille Gefälle hier muss mit Extrem-
abschnitten gerechnet
werden.

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Merke:

Diese Angaben beziehen sich auf das Durchschnittsgefälle
über größere Strecken. Örtlich kann das Gefälle natürlich
erheblich abweichen.

5. Strömungsgeschwindigkeit:

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Beurteilung der
Schwierigkeit von Wildwasser ist die Geschwindigkeit der
Strömung. Entsprechend ihrer Strömungsgeschwindigkeit
werden die Flüsse in drei Gruppen geteilt:

• Kleine, stark verblockte Flüsse mit geringen
Wassermengen fließen etwa 2 m/s (= 7 km/h).

• Mittlere Alpenflüsse (etwas wasserreicher, Verblockung
nicht sehr stark) erreichen bei mittlerem Wasserstand 3
m/s (= 11 km/h).

• Große, wasserreiche und wuchtige Flüsse kommen bei
Hochwasser an 4 m/s (= 15 km/h) heran.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass unverblockte Flüsse
mit geringem Gefälle eher schneller fließen als gefällestarke
Flüsse mit starker Verblockung. Die
Strömungsgeschwindigkeit wird in der Regel als
Durchschnittswert angegeben; in einzelnen Abschnitten
kann die tatsächliche Strömungsgeschwindigkeit erheblich
abweichen (z.B. bei Schwällen mit erhöhtem Gefälle).

Die Strömungsgeschwindigkeit ist ein wesentlicher Faktor
für die Kraft des Wassers, sowohl bei einem Aufprall als auch
im Fall einer Verklemmung. Die Kräfte hängen in
quadratischer Funktion von der Strömungsgeschwindigkeit
ab.

Strömungskräfte auf Retter und Boot:

Wir sollten eine ungefähre Ahnung haben, was für Kräfte auf
uns zukommen, wenn wir im Wildwasser verklemmte Boote
oder gar Menschen bergen müssen. Diese Kräfte hängen,
wie schon erwähnt, sehr stark von der
Strömungsgeschwindigkeit ab, und zwar in quadratischer
Funktion.

Doppelte Wassergeschwindigkeit = vierfache Kraft

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Kräfte am Mann:
Eine Person die 1,80 m groß, 75 kg schwer, bekleidet mit
einem Neoprenanzug, Schwimmweste, Spritzdecke und
Wildwasserhelm kommt in sitzender Haltung, Beine voraus,
Gesicht stromab auf folgende Werte. (Das Seil ist am
Brustgurt, mit Panikverschluss, zwischen den unteren Enden
der Schulterblätter fixiert.)

2m / sek --- 40 kg 3m / sek --- 93 kg 4m / sek ---
170 kg

Kräfte am Boot:
Als Boot wird ein durchschnittliches Wildwasserboot mit 4 m
Länge, 60 cm breite, mit zwei Spitzenbeuteln (hinten groß,
vorne klein) angenommen. Es ist voll Wasser und nahezu
senkrecht aufgekantet. Das Boot ist überspült.

2m / sek --- 140 kg 3m / sek --- 310 kg 4m / sek ---
550 kg

Wird das Boot durch die Strömung abgeknickt, dann
verringert sich die Angriffsfläche und damit auch der
Strömungsdruck. In solchen Fällen sollte man immer
trachten, die kleinere Hälfte zur Befreiung gegen die
Strömung zu ziehen.

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6. Der Pegel:

In engem Zusammenhang mit der Bewertung eines Flusses
stehen die Wasserstände. Diese kann man mit Hilfe von
Pegeln messen. Pegel sind nichts anderes als an geeigneter
Stelle am Ufer angebrachte senkrecht stehende Messlatten.

Wir unterscheiden im Wildwasser drei Wasserstände:

NW = Niederwasser Niedrigster Wasserstand, bei dem das
Gewässer noch für Boote befahren
werden kann.

MW = Mittelwasser Mittlerer Normalwasserstand, bei
dem die Befahrung des Gewässers
besonders günstig ist.

HW = Hochwasser Höchster Wasserstand, bei dem der
Fluss noch mit einem kalkulierbaren
Risiko befahren werden kann.

Für den Wasserretter ist es auch sehr wichtig zu wissen,
dass die Abflussmenge wesentlich schneller steigt als der
Pegelstand. Erstens wird mit steigender Oberfläche der Fluss
immer breiter, der Abflussquerschnitt nimmt also
überproportional zu, zweitens steigt auch noch die
Abflussgeschwindigkeit mit steigendem Pegelstand. Das
heißt, dass nur wenige Zentimeter Unterschied, den Fluss
und seine Schwierigkeiten stark verändern.

Merke:

Um einen Fluss oder Flussabschnitt zu beschreiben sind

folgende Angaben wichtig:

1. Schwierigkeitsgrad (sechsteilige Skala, Bewertung bei

Mittelwasser)

2. Flusscharakter (Offener Fluss mit viel Wuchtwasser)

3. Gefälleangaben (in Promille)

4. Fließgeschwindigkeit (ca.)

5. Pegelstand (bei Mittelwasser)

Sämtliche hier behandelten Punkte der Gewässerkunde sind
als ein Ganzes zu betrachten und sehr schwer zu trennen.

Arbeite nie gegen das Wasser!

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10. EINSATZ, EINSATZLEITUNG

1. Verhalten im Einsatz, Einsatzführung
2. Ausbildungsschema Einsatzkraft



RETTUNGSSCHWIMMEN

Einsatz, Einsatzleitung

Autor: Michael Beyrer; Überarbeitung: Gerald Innerwinkler - 5/2016

Zu dem Thema „Einsätze – Einsatzleitung“ wurden einzelne
Abschnitte aus dem Skriptum des Landesverbandes Vorarlberg
übernommen. Die Inhalte sind daher an die Situation in
Vorarlberg angepasst, die grundlegenden Informationen gelten
aber generell in jedem Einsatzfall.

1 Einleitung

Um mit wirksamen Erste Hilfe-Maßnahmen beginnen bzw. diese
fortsetzen zu können, muss der Verunglückte aus dem Wasser
an einen geeigneten Ort (flacher, harter und trockener
Untergrund mit ausreichend Platz für die EH - Leistung) gebracht
werden. Die angewandte Bergetechnik durch einen geschulten
Retter hängt von verschiedenen Faktoren ab:

 Kenntnisstand des/der Retter
 Zustand des Verunglückten
 Örtlichkeit/Gelände
 Beschaffenheit des Zielortes (Ufer,

Wasserfahrzeug)
 Anzahl der zur Verfügung stehenden Helfer
 verfügbare Hilfsmittel

2 Lagebeurteilung, Befehlsgebung

Die meisten Rettungseinsätze im Rahmen der ÖWR sind
Gemeinschaftsleistungen einer Mannschaft. Es liegt
aber auf der Hand, dass auch die beste Mannschaft
versagen muss, wenn sie nicht sachgemäß geführt
und taktisch richtig eingesetzt wird.

Grundsätz1ich werden die ÖWR-Einsätze von qualifizierten
Einsatzleitern koordiniert. Jedes Mitglied einer ÖWR-
Einsatzmannschaft kann in die Lage geraten, Einsätze selbst
leiten zu müssen – Kommandantenfunktion auszuüben (zB im
Bäderdienst).

Die verschiedensten Rettungsorganisationen wie Feuerwehr,
Rotes Kreuz aber auch Gendarmerie und Bundesheer bedienen
sich eines sogenannten “Einsatzkonzeptes” welches in allen
Fällen sehr ähnlich ist.

Die angeführten Einsatzkonzepte wurden auf das ÖWR-
Einsatzwesen zurechtgeschnitten. Das dadurch entstandene

Seite 2
“ÖWR-Einsatzschema” soll eine kleine Hilfestellung bieten, um
sowohl die großen als auch die kleinen Einsätze im Rahmen der
ÖWR meistern zu können.
Im Ernstfall gilt für jeden Einsatzleiter der Grundsatz:

SCHNELL, ABER ÜBERLEGT HANDELN!
2.1 Vom Auftrag zum Befehl

• Alarmierung = AUFTRAG
0

• Übernahme des Einsatzes
1 • (Nachalarmierung)

• Anfahrt zum Einsatzort
2

• Erkunden der Lage
3 • Beurteilung der Lage

• Entschluss fassen
4 • Befehl geben

BEFEHLE

Kommandieren

Korrigieren Kontrollieren

3 Der planmäßige Ablauf eines Einsatzes

3.1 Die Aufgaben des Einsatzleiters
vom Alarm bis zur Ankunft am Einsatzort

 Unfallmeldung: über Notruf oder ev. auch direkt

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

Seite 3

 Alarmierung: z.B. über Funkpager, SMS, Funk oder Telefon
 Bestätigung: durch den “momentan zuständigen Einsatz-

leiter”

 Unklarheiten bzgl. Einsatzort, Art, Schwere des Ereignisses
sind unverzüglich abzuklären!

 wichtige Information für evtl. Nachalarmierung

Nachalarmierung

... weiterer Einsatzkräfte der eigenen Abteilung/Einsatzstelle

und/oder

... des EL der nächsthöheren Einsatzstruktur (zB ELU,
LEL,...), wenn mit den eigenen Kräften der Einsatz –
NICHT – durchgeführt werden kann!

Spätestens ab diesem Zeitpunkt sind Funkgeräte, Telefone usw.
empfangsbereit zu halten!

Ausrücken zum Einsatzort

Für ein ungehindertes, rasches Ausrücken sind allgemeine
Ordnung in den Stützpunkten, Freihalten der Alarmwege,
Griffbereitschaft der Ausrüstung, sowie zuverlässiger
Verkehrszustand und Startbereitschaft des Fahrzeuges von
ausschlaggebender Bedeutung!

Alarmfahrt

Nur mit dem Einsatzfahrzeug!

Wenn die Alarmfahrt gerechtfertigt ist, Blaulicht und fallweise
Folgetonhorn einschalten!

 Mit behördlich nicht bewilligten Einsatzfahrzeugen (auch

mit ÖWR - Kennzeichnung) sind Alarmfahrten nicht
gestattet!

Während der Alarmfahrt ist zuerst der Fahrer für die Sicherheit
der Mannschaft verantwortlich.

Der Einsatzleiter trägt jedoch auch hier die Hauptveranwortung.

Der Einsatzleiter kann jederzeit auf seinen Fahrer einwirken,
wenn er Leichtsinn oder Fahrlässigkeit feststellt – er muss es
sogar tun.

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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Oberster Grundsatz:
Sicherheit geht vor Schnelligkeit!

Beachte zudem:

 Betriebs- und verkehrssicheres Fahrzeug
 Kein alkoholisierter Fahrzeuglenker
 Kein überladenes Fahrzeug
 Abmarschbefehl erst wenn alle Fahrzeugtüren geschlossen
 Besondere Aufmerksamkeit während der Alarmfahrt
 Erforderlichenfalls Anweisungen an den Fahrer bei zu hoher

Geschwindigkeit,...
 Zusätzliche Signale (Folgetonhorn) an Gefahrenstellen

(Kreuzungen, Stopstr...)

Vorbereitungen auf der Fahrt

 Triff auf der Fahrt alle nur möglichen Vorbereitungen für
einen reibungslosen Einsatz am Einsatzort!

 weitere Informationen einholen (Funk, Telefon)
 Verbindungsaufnahme mit weiteren Einsatzkräften
 beschäftige dich mit der vermutlichen Lage (Situation) an der

Einsatzstelle
 (zB: gefährdete Personen, besondere Gefahren, )
 studiere Alarmpläne, Karten,...
 teile die Mannschaft ein (Wildwassertrupp, Sicherungstrupp,

Tauchtrupp ....)
 überlege den Zufahrts- Aufstellungsort des Fahrzeugs

Aufstellung des Fahrzeugs am Einsatzort

Grundsätzlich steigt am Einsatzort vorerst nur der Einsatzleiter,
ev. mit einem Helfer, aus. Nach erfolgter Groberkundung wird
der Aufstellungsort des Fahrzeuges durch den Einsatzleiter
bestimmt.

Beachte:

 meide Gefahrenbereiche,
 halte Zufahrtsstraßen möglichst frei,
 halte dir Bewegungsfreiraum
 berücksichtige die Möglichkeit eines ev. Stellungswechsels

Die Einsatzmannschaft verlässt auf Befehl des EL (ev. über
Melder mitgeteilt) das Fahrzeug und

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

Seite 5

 beginnt ev. schon mit bereits befohlenen Tätigkeiten
(Vorbereitungsmaßnahmen wie z.B. Ausrüsten für
Wildwassereinsatz)

ODER
 stellt sich übersichtlich hinter oder neben dem Fahrzeug auf

und wartet auf weitere Befehle des Einsatzleiters oder bereits
bestimmter sonstiger Kommandanten (z.B. Trupp-
kommandanten)

3.2 Die Aufgaben des Einsatzleiters am Einsatzort
Mit der Ankunft an der Einsatzstelle beginnt die eigentliche
Führungsaufgabe: Das planmässige Leiten der Suchaktion,
Rettungs- Bergearbeiten usw.
Planmäßig bedeutet, dass nichts dem Zufall überlassen wird. Ein
Durchführungsplan muss daher zurechtgelegt bzw. überlegt
werden. Erst danach darf es zur Befehlsgebung an andere
kommen.
Das taktisch richtige Vorgehen basiert auf folgenden vier
Schritten, die grundsätzlich anzuwenden sind:

Erkunden der Lage Schauen

Beurteilen der Lage Denken

Entschlussfassung Ich will

Befehlsgebung Sprechen

3.2.1 Die Einsatzlage
...oder auch die Situation an der Einsatzstelle.
Da meist nicht alle Faktoren der Einsatzlage bekannt sind, ist
eine dementsprechende genaue Abklärung (Erkundung)
unumgänglich.

Die Erkundung erstreckt wie bereits schon erwähnt, von der
Entgegennahme des Notrufes, über die Anfahrt zum Einsatzort
bis zur eigentlichen Erkundung vor Ort.

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

Seite 6

Schadens-
ereignis

Ort, Zeit, Einsatzkräfte,
Wetter Ausrüstung

Lage

Schadensereignis:
Art und Ursache des Schadens:

 Suche, Rettung, Bergung,...
Umfang und Schwere des Schadens:

 Einzelperson, Massenunfall, Tiere, Sachgüter,...
 Lebensgefahr, Leichensuche, Güterbergung,...
Material/Konstruktion des Schadensobjektes:
 Fahrzeugtyp (Pkw, Lkw,...)
 Gefährliche Ladung,
 Umweltgefährdung (Öl, Benzin,...)
Einsatzkräfte / Ausrüstung:
Anzahl der Einsatzkräfte
 vor Ort, nachalarmierte Kräfte,...
 1 Retter, Trupp, Gruppe,...

Ausbildungsstand der Einsatzkräfte
 Rettungsschwimmer, Wildwasser- Tauchausbildung,
Bootsführer, Funker, Einsatzleiter- Kommandanten-
ausbildung,...

Zusätzliche Hilfe / Unterstützung
 Feuerwehr, Bergrettung, Rotes Kreuz, Ärzte, Polizei,...

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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Tatsächlich vorhandene Ausrüstung
 Tauchgeräte, Schaufeltrage, Seile, Neoprenanzüge,...

Nachrichtennetz – Erreichbarkeit
 Funk, Telefon, Pager,...

Ort, (Gewässer), Zeit, Wetter:
 Schwimmbad, Baggersee, Wildwasser,...
 Gewässertiefe, Beschaffenheit, Sichtweite,

Fließgeschwindigkeit,...
 Anfahr- Anmarschmöglichkeiten, Einstiege, Zugänglichkeiten,

Hindernisse,...
 Tag, Nacht, Verkehrsdichte,...
 Sommer, Winter, Sturm, Seegang, Eis,...
3.2.2 Das Beurteilen der Lage
Aufgrund der eingeholten bzw. erkundeten Informationen sind
nachstehende Möglichkeiten zu prüfen:
 Welche Gefahren bestehen für Menschen, Tiere und

Sachgüter?
 Welche Gefahr ist am bedrohlichsten?
 Welche Möglichkeiten bestehen, um die Gefahr abzuwenden /

zu beseitigen?
Darauf basierend sind folgende Punkte zu überlegen:
 Reichen die Einsatzkräfte aus?
 Ev. Nachalarmierung
 Reichen die Einsatzgeräte / Ausrüstungen?
 Welche Vorgangsweise bietet sich an?
 Welche Vor- Nachteile haben die verschiedenen

Möglichkeiten?
Unter Berücksichtigung aller für den Einsatz zur Verfügung
stehenden Möglichkeiten und unter Beachtung der Eigen-
sicherung hat der Einsatzleiter Vor- und Nachteile abzuschätzen
und sich für die optimalste Lösung zu entscheiden.

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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3.2.3 Die Entschlussfassung
Der Entschluss ist das Bild der beabsichtigten Durchführung des
Einsatzes im Kopf des Einsatzleiters.

Hauptgrundsätze sind:

 Retten vor Bergen
 Mensch vor Tier, Tier vor Sachgut
 Größte Gefahr zuerst beseitigen
 Aufträge an die Kommandanten bzw. an die

Einsatzmannschaften

WER – MACHT WAS – WO

MIT WELCHER AUSRÜSTUNG

ÜBER WELCHEN ANMARSCHWEG

Beachte:

 zögere nicht zulange
 kurze, klare Entschlüsse
 halte an deiner Entscheidung fest
 ändere nur bei wesentlicher Lageänderung

3.2.4 Die Befehlsgebung
Die Befehlsgebung soll den Entschluss des Einsatzleiters an die
Ausführenden übermitteln.

 Die Lage ist erkannt,
 beurteilt,
 der Entschluss ist gefasst

Der Entschluss ist somit in die Tat umzusetzen. Der Einsatzleiter
hat der Mannschaft Die entsprechenden Anordnungen zu erteilen

Er muss BEFEHLEN

Vor Ort sind grundsätzlich mündliche Anweisungen zu geben:

 Einzelbefehle (zB an Truppkommandanten – diese geben den
erhaltenen Befehl an den Trupp weiter)

 Sammelbefehle (in Ausnahmefällen)

Unter Umständen könne sogenannte Vorbefehle auch
Entwicklungsbefehle genannt, erteilt werden.

z.B. wenn der Einsatzleiter noch über zu wenig Information
verfügt, Grundsätzliches aber schon klar ist (Wildwassereinsatz,
klare Details müssen noch erkundet werden).

Beispiel:

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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Trupp XY rüstet sich mit Wildwasserausrüstung aus, kommt bis
zum Ort XY und wartet.

Während sich der Trupp ausrüstet, gewinnt der Einsatzleiter
Zeit, um die noch fehlenden Details abzuklären bzw. seinen
Durchführungsplan (Entschluss) festzulegen.

Anschließend gibt der Einsatzleiter den noch ausständigen
Endbefehl oder auch Angriffsbefehl genannt.

Inhalt des Befehls:

 Lage (was ist passiert)
KURZ!
z.B. Kajakpaddler sitzt an einem Brückenpfeiler fest

 Gesamtauftrag
KURZ!
z.B. Kajakfahrer durch ÖWR zu retten, Kajak zu bergen

 Einzelauftrag
Ziele, Grenzen klar definieren:
zB: Trupp ”NAME XY” hat am linken Ufer als Sicherungstrupp
Posten zu beziehen, Wildwasserausrüstung mit
Rettungsgeräten, Meldung wenn Ort bezogen

 Nachrichtenverbindung
zB: Funkverbindung, Rufname Trupp “XY”

 Einsatzleitstelle
zB: EL ist beim Einsatzfahrzeug, über Funk erreichbar

Bei länger dauernden Einsätzen gewinnt ein zusätzlicher Punkt
an Bedeutung: Die Versorgung

 Verpflegung
 Ausrüstung (zB Pressluft)
 Ablöse usw.

Einsatzbefehl

Sichern Retten Bergen

• Verunglückte • Gefahren-
•Eigene Kräfte schwerpunkt

• Mittel
• Ziel
• Weg

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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3.3 Die Aufgaben des Einsatzleiters im weiteren Verlauf
des Einsatzes

Hat der Einsatzleiter die Mannschaften eingesetzt, dann muss
er:

 an kritischen Stellen eventuell selbst mit den Trupps
vorgehen

 die Unglücksstelle, das Gewässer laufend im Auge behalten
 bei Lageänderungen die notwendigen Befehle erteilen
 durchnässte und erschöpfte Einsatzkräfte ablösen lassen
 bei Bedarf Verstärkung oder Ablöse anfordern
 vorgesehene Meldungen absetzen

o zB: Landeseinsatzleiter informieren
o Polizei informieren
 Daten für Einsatzbericht erheben
o zB: Personaldaten der Opfer usw.
 bei längeren Einsätzen für Verpflegung sorgen
Bei allen diesen Maßnahmen soll der EL insbesondere von den
Trupp- und Gruppenkommandanten unterstützt werden.

3.4 Die Aufgaben des Einsatzleiters nach Verlassen des
Einsatzortes

Der Einsatzleiter legt den Zeitpunkt, des Abrückens von der
Einsatzstelle fest.

 Mannschaft und Gerät auf Vollständigkeit überprüfen
 Fahrzeugeinteilung – Mitfahrgelegenheit
 Sammelpunkt (Stützpunkt) festlegen
 Abmarschzeit und Verbindung (Funk) festlegen
 Geräte warten
 Fahrzeuge aufrüsten
 Verletzungen, Beschädigungen abfragen
 Abschlussbesprechung
 Offizielles Einsatzende festlegen
 Einsatzbericht, erstatten

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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4 Taktische Bezeichnungen und Lageführung

4.1 Taktische Grundbegriffe

Einsatzpersonal: aktives Mitglieder der ÖWR, RS-
Ausbildung usw. (genaue Definition je
nach Vorgaben des Landesverbandes)

Trupp: Kleinste taktische Einheit unter Kommando
eines „Truppkommandanten“, ca. 2-5
Wasserretter (zB. Sicherungstrupp, Tauch-
trupp, Wildwassertrupp,...)

Gruppe: ca. 5-10 Wasserretter (= 2-3 Trupps) unter
Kommando eines „Gruppenkommandanten“

Zug: Mehrere Gruppen werden zu Einsatzzügen
zusammengefasst

Beispiel für Zusammensetzung:

Gruppe "XY"
10 Wasserretter

Trupp ABC Gruppen- Trupp DEF
kommandant

1 Truppkommandant 1 Funker 1 Truppkommandant
1 Taucher (LTS) 2 WW-Retter
1 Taucher (GTS)
1 Leinenführer 1 Sicherungsposten

4.2 Abkürzungen / Taktische Bezeichnungen
Für alle Einheiten usw. sind Abkürzungen bzw. taktische
Bezeichnungen festzulegen. Anbei eine Aufstellung einiger
Einheiten.

 Rettungsschwimmer
 Rettungstaucher
 Wildwasserretter
 Tauchen allg.
 ABC-Schwimmer
 Wildwasser allg.

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

Seite 12

 Landeseinsatzleiter
 Einsatzleiter Oberland
 Einsatzleiter Unterland
 Einsatzleiter Abteilung „XY“

 Schiffsführer
 Funker
 Melder
 Sicherung
 Posten

 Trupp
 Gruppe
 Zug
 Truppkommandant
 Gruppenkommandant
 Gruppenkommandantstellv.
 Reserve
 Versorgung

 Einsatzfahrzeug
 Transportfahrzeug
 Motorboot

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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5 Beispiel

5.1 Lagebild Sucheinsatz

Rettungseitstelle Gruppe 5 T-Trp
T-Trp
EL-Süd
ABC-Trp
Gruppe 4 T-Trp

Hubschrauber Gesamt-EL Gruppe 3 T-Trp Si
Vers.Trp 2
Vers.Trp 1

Rotes Kreuz

Poliezi MB-TrpGruppe 2
T-Trp
EL-Nord
T-Trp
T-TrpFeuerwehrGruppe 1

Eingesetzte Kräfte: 52 ÖWR-Einsatzkräfte
Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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5.2 Lagebild: Kopfverletzung in einem Bad

Rettungseitstelle RS
Erste Hilfe

RS
"Einsatzleitung"

Rotes Kreuz RS
HS-Alarmierung

Poliezi

Eingesetzte Kräfte: 3 ÖWR-Einsatzkräfte
Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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6 Quellenverzeichnis

[1] Einsatz- und Alarmierungsunterlagen der ÖWR-
Vorarlberg“, Ausgabe 18.4.2002

Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

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Skriptum für die Rettungsschwimmerausbildung in der ÖWR

Spezialausbildungen alle Sparten Anwärter (Ausbildung Theorie und Praxis)

Einsatzkraft (Alter: 16) Nautik: Knotenkunde: Klampe belegen, Palstek, Weberleinstek, Kreuzknoten,
Retter 8er-Knoten, einfacher und doppelter Schotstek
Nautische Grundbegriffe (Backb./Steuerb., Manöver,...)
Anwärter Einsatzkraft (Alter: 14) (Einschulungen auf eigenen Booten der Ortsstellen/LV)
Grundkenntnisse 6 Fachgebiete
Tauchen: Grundkenntnisse ABC (Schnorcheln)
RS in Ausbildung (Alter: 13) Verwendung, Vorbereitung, kl. Physik (Druck), Suchkette
EH lt. EH Ausbildungsrichtlinien ÖWR (Vorstellung des Tauchequipments der Ortsstellen/LV)

Helfer S/RS: Helferschein – Retterschein
Wurfsack, Gurtretter (+ABC), Rescueboard, evtl. Luftmatratze,
Spineboard, (Zangengriff)

FW/WW: Gefahrensensibilisierung am und im Fließ-/Wildwasser in Anhängigkeit vom
Einsatzgebiet/LV

Kommunikation: Verwendung Signalpfeife (Bedeutung Anzahl Pfiffe)
Grundkenntnisse Funk: Anwendung, Handhabung, Geräte

Einsatzdienst: Alarmierung, Einsatzpläne, Hirachie, Kartenkunde, Verhalten
(LWRZ, KHD), Geländekunde eigenes Einsatzgebiet/LV, Umgang
mit Medien, Stressverarbeitung (psychologische Betreuung)

Wer bildet aus? Referenten, Spezialisten

Wer dokumentiert? Ortsstellenleiter

Qualitätsmanagement: jährliche Überprüfung nach Vorgabe LV frei gestaltbar

Alter 16 Jahre: Die Einsatzkraft darf bis zur Volljährigkeit (18) nicht
eigenverantwortlich eingesetzt werden. Dies ist bei der
jeweiligen Einsatzplanung zu berücksichtigen!


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