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Published by hkbudo, 2018-07-10 04:17:07

Gesamt DIAN-XUE-ELEMENTEN-LEHRE etc.

H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue













DIAN XUE – SHIATSU – KUATSU –


ELEMENTENLEHRE













































Wichtiger Hinweis

Die in diesem Werk wiedergegebenen Verfahren werden ohne Rücksicht auf die Patentlage mitgeteilt.
Sie sind für Amateur und Lehrzwecke bestimmt. Alle Angaben in diesem Lehrmittel wurden vom Autor
mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht auszuschließen.
Das Zentrum für TCM & Kampfkunst GUO-SHU, die INTERNATIONAL OKINAWA BUDO FEDERA-
TION und MARTIAL ARTS SERVICE & EDUCATION sieht sich deshalb gezwungen, darauf hinzuwei-
sen, dass weder eine Garantie noch juristische Verantwortung oder irgend eine Haftung für Folgen,
die auf Fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernommen werden kann. Für die Mitteilung eventueller
Fehler sind die Autoren jederzeit dankbar.

Ausgabe 2008
Alle Rechte für sämtliche Medien und jeder Art der Verbreitung, Vervielfältigung, Speicherung oder
sonstiger, auch auszugsweiser Verwertung bleiben vorbehalten.
Eigenverlag
© by H.W. Köhnen & Dirk Kästner

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H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue



Vorwort und Einführung

Shiatsu-Kuatsu-Dien Xue sind artverwandte Themen, die für Jeden, der sich mit asiatischen Heilleh-
ren, Kampfkünsten usw. auseinandersetzt von Bedeutung sind.

Viele der heute bekannten Zivilisationskrankheiten lassen sich durch Kenntnisse der Grundlagen der
asiatischen Medizin behandeln. Doch vor der Behandlung einer Krankheit sollte man diese erst gar
nicht entstehen lassen. Abgesehen von genetisch bedingten Störungen können wir unsere Gesund-
heit durch Kenntnisse der Zusammenhänge präventierend steuern.

Für die Kampfkünstler stellt die Kenntnis der Zusammenhänge und das Hintergrundwissen der asiati-
schen Medizin ein wesentlicher Fundus dar, um die Technik, Inhalte und Bedeutung ihrer Kampfkunst
zu verstehen.

Wie in jedem Beruf, vor Allem aber in den Bereichen, in denen man mit Menschen, mit deren Körpern
arbeitet, ist ein fundiertes Grundwissen von maßgeblicher Bedeutung.

Deshalb ist es für jeden Verantwortungsbewussten Kampfkünstler, Übungsleiter, Trainer, Kampf-
richter und Dojoleiter wichtig, sich in diesen Bereichen aus– und fortzubilden. Diese Ausbildung verhindert,
dass Spätschäden durch immer noch praktizierte Rituale bei Gymnastik, den Aufwärmtrainingseinheiten
und der technischen Vermittlung selbst vorproduziert werden.

Technisch und medizinisch gesehen sind nicht alle Techniken in der heutigen Zeit mit modernen Sportme-
dizinischen Erkenntnissen der westlichen Medizin zu betrachten, da die alten Meister der Kampfkünste
über profundes Wissen in den Bereichen des asiatischen Medizin verfügten und vieles erst durch die
Kenntnisse dieser Zusammenhänge erklärbar und nachvollziehbar wird.

Eine seriöse, fundierte Ausbildung in den Kampfkünsten sollte daher diese Bereiche berücksichtigen und
hier spezielle Ausbildungen bieten.

Wir möchten unser Wissen in diesem Bereich an unsere Schüler weitergeben, die dadurch in ihrem per-
sönlichen Bereich und in den Bereichen, in denen sie die Kampfkünste vermitteln, über weitreichende
Kenntnisse verfügen.





















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Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue

Elemente – Lehre

Grundlage für das Verständnis der asiatischen Heillehren usw. ist das Verstehen der Elementelehre.


Die chinesische Lehre von den fünf Elementen, ist für Europäer nur schwer nachvollziehbar. Aber wer
sie versteht, der hat den Schlüssel für ein wichtiges Tor zum Verständnis in der Hand. Die folgenden
Zeilen sollen dabei helfen, diesen elementaren Schlüssel zu verstehen.

Die fünf chinesischen Elemente haben wenig mit Stoff und Materie zu tun. Sie entsprechend viel eher
den Kräften, die zwischen und in der Materie wirken. Wer sich mit der Lehre der Anthroposophie
(Weltanschauungslehre) beschäftigt hat, kennt die Anschauung von ätherischen, bewussten, physi-

schen und astralen Leibern. Auch diese sind nichts, was man anfassen kann. Es sind Kräfte, Wirkun-
gen, die sich entfalten; genau so ist es bei den fünf Elementen der Chinesen. Die fünf Elemente sind
wichtigster Bestandteil einer Naturphilosophie, die versucht, das Weltgeschehen richtig zu deuten.


Die bekannteste Analogie (die Vergleichbarkeit von Strukturen, Verhältnissen) kann man in den vier

Elementen der Geisteslehre im antiken Griechenland finden. Ungefähr zu jener Zeit, als man in China
auf fünf Elemente kam, hat der griechische Philosoph Empedokles seine Lehre von den vier Elemen-
ten Erde, Feuer, Wasser und Luft erdacht. Alles, so Empedokles, lässt sich auf sie reduzieren. Jeder

Stoff, jede Wirkung, jede Kraft ist den vier Elementen zuordenbar.


In China hielt man es nicht mit vier, sondern mit fünf Bestandteilen. Wer die Theorie erdacht hat, ist
nicht gewiss. Gesichert ist nur, dass die Zahl fünf in nahezu allen Kulturkreisen eine wichtige Zahl war
und ist. Die Bezeichnungen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser sind nichts weiter als Sinnbilder,

deren sich Gelehrte bedient haben, um ihre Ideen verständlich zu machen. Sie repräsentieren die
gesamte Ordnung des Kosmos, alles, was in ihm geschieht, entsteht und waltet. Die damals bekann-
ten fünf Planeten Jupiter, Mars, Saturn, Venus und Merkur wurden den fünf Elementen genauso zu-

geordnet wie die Geschmacksrichtungen sauer, bitter, süß, scharf und würzig. Mit dem chinesischen
Kalender harmonieren Sie insofern, als dieser seit jeher Perioden von je 60 Einheiten kannte. 60 Jah-
re wurden so zu je 12 Holz-, Feuer-, Erde-, Metall- und Wasserjahren.


Mit den Monaten und Tagen, sogar mit den Stunden verfuhr man ebenso. Und obwohl man in China

ähnlich wie in Europa ursprünglich nur die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter
sowie die Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen unterschied, konnte man beide Sys-
teme mit der Fünferlehre der Elemente vereinbaren.



Als fünfte Himmelsrichtung betrachtet man die Mitte, als zusätzliche "Jahreszeit" fungieren die jeweils
letzten 18 Tage der bekannten vier Perioden. Und die Wirkung der fünf Elemente für den Menschen
richtig interpretieren zu können, darf man sein Wissen allerdings nicht auf die Zuordnungen aller Le-
bensbereiche beschränken.





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Man muss auch die Verhältnisse der fünf Elemente untereinander kennen. Grundsätzlich hält man es
in der chinesischen Lehre für wichtig, dass die fünf Elemente - ähnlich wie die Prinzipien Yin und Yang

-ein harmonisches Gleichgewicht bilden. Daher verbinden zwei fundamentale Kreisläufe die fünf Ele-
mente. Der erste Kreislauf ist der, der erzeugt. Holz nährt Feuer. Dabei entsteht Asche, die zu Erde
wird. Aus der Erde gewinnen wir Metall. Wenn es sehr heiß wird, schmilzt Metall und wird flüssig ähn-

lich dem Wasser. Wasser wiederum nährt das Holz unserer Bäume.

Sowie alle Elemente aufeinander eine erzeugende Wirkung haben, können sie einander auch vernich-
ten. Wasser löscht Feuer. Feuer schmilzt Metall. Metall zersägt Holz. Holz dringt - bildlich gesprochen
in Form von Wurzeln - in die Erde ein. Die Erde begräbt Wasser unter sich.
















































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木 mù Element Holz

Das Schriftzeichen für Holz, Mu, steht in erster Linie für die lebendige, wachsende Pflanze, weniger
für den Baustoff Holz. Das Schriftzeichen zeigt eine Pflanze mit Wurzeln, die den Erdboden durch-

bricht.


Begonnen wird der Zyklus oft beim Holz, da er seine Entsprechung im Frühjahr findet, also zu Jahres-
beginn. Manchmal wird auch die Erde zu Beginn des Zyklus gestellt, weil sie eine zentrale Rolle im
Kreis der fünf Wandlungsphasen in sich hat. Dazu kommen wir jedoch später noch einmal zurück.



Holztypen sind friedliche Menschen. Sie sorgen sich sehr um andere. Wärme, Großzügigkeit und
kooperative Einstellungen zeichnen Holztypen aus. Sie wollen allen Menschen Gutes tun - manchmal
scheitern sie aber gerade deshalb. Schließlich reicht nicht nur der gute Wille, um ein gestecktes Ziel
zu erreichen.


Die charakteristische Energie des Holzes ist empor drängend, sich ausdehnend und schnell wachsend.
Somit liegt auf der Hand dass das Holz-Element dem Lebensabschnitt der Kindheit entspricht. Spon-

tanität, Kreativität, Abenteuerlust, Bewegungsfreude, und Entdeckerfreude sind bei Kindern als natür-
licher Drang vorhanden. Wird das Holz in dieser Zeit zu sehr beschnitten, wirkt es sich schädigend auf
die folgenden Wandlungsphasen aus. Da die einzelnen Wandlungsphasen unter anderem in einem
nährenden Erzeugungszyklus zueinander stehen.



So nährt die "Holz-Mutter" den "Feuer-Sohn". Bei mangelnder Ernährung des Sohnes durch die Mutter
kann es in diesem Falle zu Herzschwäche und Nervosität kommen. Da das dazugehörige Organ des
Feuers u. a. das Herz ist. Die Holzenergie steht für Geburt und Neubeginn, Expansion und Wandel.
Die Qualität des Holzes spürt man besonders deutlich in der Frische des Morgens, in der ersten Früh-
lingssonne, bei Wind und bei allem, was in Entwicklung und Expansion begriffen ist.


In unserem Körper manifestiert sich die Wandlungsphase Holz in der Leber und der Gallenblase, in

Muskeln, Sehnen und in den Augen. Im Gefühlsbereich erzeugt die aufsteigende Energie des Holzes
Wut, Kreativität. Entscheidungs- und Gestaltungskraft sowie Großzügigkeit stehen für ein ausgewoge-
nes Holz im Geist des Menschen. Dem Holz wird die Farbe grün und der saure Geschmack zugeord-
net. Im Körper wirkt die Holzenergie am stärksten zwischen 23.00 und 3.00 Uhr nachts. .


Zusammen mit der "Körper-Seele" "Po", deren Sitz die Lunge ist, bildet sie die Körper-Geist-Seele des

Menschen. Wobei Hun das Unsterbliche im Menschen darstellt, das beim Tod den Körper verlässt. Da
die Körperflüssigkeit des Holzes die Tränen sind, spricht man beim Weinen auch von Seelenreinigung.


Also kein Grund zum Schämen! Im Gegenteil ist es wichtig, die Emotionen, die wir als Mensch mitbe-
kommen haben, anzunehmen und auszudrücken. Verdrängung, insbesondere von unangenehmen
Gefühlen, führt zu Stauungen, Blockaden und letztlich zur Krankheit.



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Holz steht generell für Spielfreude, Kreativität und Schöpferkraft, Freiheitsdrang und repräsentiert
nicht nur den Frühling, sondern auch die ungestüme Kindheit des Menschen. Holz will wachsen – und
zwar am liebsten dynamisch und ohne Einschränkung – stößt es an seine Grenzen, kann es schon
einmal jähzornig oder beleidigt reagieren.



Die lebendigen Grüntöne aus der Natur gehören ebenso zum Holzelement wie langgestreckte hoch
gewachsene Formen und der saure Geschmack.


Auf körperlicher Ebene sind die Organe Leber und Galle diesem Element zugeordnet. Besonders
Gefühle wie Wut können sich in der Leber stauen und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen in
diesem Funktionskreis führen.







Allgemeine Zuordnungen:
Wandlungsphase: kleines Yang

Energierichtung: aufsteigend
Farbe: Grün
Geschmack: sauer
Jahreszeit: Frühling
Tageszeit: Morgen

Klima: Wind
Planet: Jupiter
Himmelsrichtung: Osten


Menschenbilder:
Lebensphase: Geburt und Wachstum
Lebensalter: 0-14 Jahre

Fabeltier: der Drachen, der uns Stabilität, Kraft und Weisheit
vermittelt
Archetypus: der Abenteurer
Qualitäten: Freundlichkeit und Kreativität




Unausgewogenheit beim Menschen:
Verhalten bei Belastung: Disziplin, Kontrolle
Gefühle: Wut

Stimme: laut schreiend
Geruch: säuerlich






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Körperliche Zuordnungen:
Körpergewebe: Muskeln und Sehnen

Sinnesorgan: Augen

Körperflüssigkeiten: Tränen

Kraft des Elements erkennbar in: Finger- und Fußnägeln
Meridiane: Leber und Gallenblase
Yin-Organ: Leber
Yang-Organ: Gallenblase



































































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火 huŏ Element Feuer

Das Schriftzeichen für Feuer, Huo, zeigt Brennstoff mit Flammen. Im Zyklus der Elemente folgt auf
das Holz das Feuer. Mit Holz macht man Feuer. War die Holzenergie wachsend und sich nach allen
Richtungen ausdehnend (ein gutes Sinnbild dafür ist der Baum) so brennt die Kraft des Feuers kraft-

voll und direkt nach oben. Das Element Feuer wird vom Holz genährt (aus Holz entsteht Feuer) und
kontrolliert das Metall (Feuer schmilzt Metall und kann es auch verformen).


Die Energie des Feuers ist aktiv. Das Element Feuer symbolisiert die Hitze und somit die wärmste
Jahreszeit den Sommer. Dieses Element hat die höchste Tagesqualität zu Mittag, wenn die Sonne am

höchsten steht, der Süden steht für die Himmelsrichtung. Das Feuer hat trocknende und gestalteri-
sche Eigenschaften und es dient auch als Wärmequelle. Durch die Hitze wird im Ofen den Teig die
Feuchtigkeit entzogen und so entsteht dann das gebackene Brot. In unserem Haus symbolisiert ein
Kamin bzw. der Ofen, der Heizraum, der Herd das Element Feuer.


Die Flammen des Feuers steigen spitz nach oben und seine Farbe ist rot. Der Feuermensch ist ge-
nauso heißblütig. Er hat einen wachen Verstand und ist ununterbrochen tätig. Dieses hohe Energiepo-
tential erwartet er auch von anderen. Der Feuermensch ist sehr sprunghaft die er nur eine Zeitlang

innehalten kann, bevor er an seinen Erfolg ankommt und ganz oben ist, treibt ihn seine Leidenschaft
schon wieder an einen anderen Ort. Der Mensch dessen Element Feuer ist, hat meist eine sehr sport-
liche schlanke Figur. Er hat die Gabe gerne viel zu reden, wobei er auch skrupellos sein kann, daher
verbrennt er sich gerne die Zunge, so wie das Feuer (wenn die Flamme im Ofen hochzüngelt).



Der Lebensabschnitt des Feuers ist die Jugend. Die Zeit des Verliebtseins. Kinder, die sich in der
Holzphase entfalten konnten, deren Neugierde und Kreativität nicht unterdrückt wurde, haben in der
Jugend alle Voraussetzungen, sich an der Kraft des Feuers zu freuen. Diese äußert sich in Lebens-
freude, aber auch in einem Streben nach Klarheit und Erkenntnis.


Die Qualität dieser Energie spürt man in der Hitze des Sommers, bei herzhaftem Lachen und ekstati-
schem Tanzen. In unserem Körper manifestiert sich das Feuer in Herz und Dünndarm, in den Blutge-

fäßen und in der Zunge, was dem Volksmund mit seinen Redewendungen "Das Herz liegt ihm auf der
Zunge!" oder "Wenn das Herz voll ist, läuft der Mund über!" schon lange bekannt ist. Die Körperflüs-
sigkeit ist der Schweiß. Zu weniges oder übermäßiges Schwitzen weist auf eine Störung im Feue-
relement hin.


Das Herz ist der Monarch unter den Wandlungsphasen, der seine Untertanen mit Einsicht und Ver-

ständnis regiert. Während nach Ansicht der westlichen Schulmedizin "nur" das Organ Herz krank ist
und notfalls mit einem Herzschrittmacher wieder auf Trab gebracht werden kann, sind nach der chine-
sischen Betrachtungsweise alle Organe bei einer Erkrankung des Herzens in Mitleidenschaft gezogen.





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Die zugeordnete Emotion des Feuerelementes ist die Freude, die seelischen Entsprechungen sind
geistige Klarheit, Intuition und Mitgefühl. Rot ist die Farbe des Feuers. Der Geschmack ist bitter.

Feuer schildert den feurigen Typ, fördert die dynamische Wesensqualität, der mit viel Kraft seine Kar-
riere ansteuert. Er ist zielstrebig und selten von irgendeinem Handlungskurs abzubringen, für den er

sich entschieden hat. Er neigt zu Arroganz und Herrschsucht. Er wird sogar versuchen, Menschen zu
unterdrücken. Die Feuerenergie wirkt im menschlichen Körper am stärksten vormittags von 11.00 -
15.00 Uhr und abends von 19.00 - 21.00 Uhr. Das Element Feuer steht für Aktivität und pure Lebens-
kraft, aber auch generell für die geistige Erweiterung des Menschen und für Spiritualität im weitesten
Sinne. Jahreszeitlich lässt sich das Feuer natürlich am bestem dem warmen Sommer zuordnen.


m Lebenszyklus des Menschen steht das Element für die Bereitschaft zum Du und die ersten Schritte
zur Selbstverwirklichung. Die Farbe Rot in all ihren Schattierungen repräsentiert das Feuerelement
genauso wie spitze oder dreieckige Formen und der bittere Geschmack. In unserem Körper sind Herz
und Dünndarm die zum Feuer gehörenden Elemente.

Ein gestörtes Feuerelement manifestiert sich häufig in Herz- und Kreislauferkrankungen


Allgemeine Zuordnungen:

Wandlungsphase: starkes Yang
Energierichtung: ausdehnend/von Innen nach Außen
Farbe Rot

Geschmack bitter
Jahreszeit Sommer
Tageszeit Mittag

Klima: Hitze
Himmelsrichtung: Süden

Planet: Mars


Menschenbilder:
Lebensphase: Ausbildung und Entwicklung
Lebensalter: 15 - 28 Jahre
Fabeltier: der Phönix, der uns das Gefühl von Freiheit und
Weite gibt

Archetypus: Der Magier
Qualitäten: Respekt und Freude







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Unausgewogenheit beim Menschen:

Verhalten bei Belastung: Niedergeschlagenheit und Kummer
Gefühle: Hysterie

Stimme: Stottern mit lachendem Unterton
Geruch: Angebrannt


Körperliche Zuordnungen:
Körpergewebe: Blutgefäße
Sinnesorgan: Zunge
Körperflüssigkeiten: Schweiß

Kraft des Elements erkennbar in: Gesichtsausdruck und Farbe
Meridiane: Herz und Dünndarm

Yin-Organ: Herz
Yang-Organ: Dünndarm






























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土 tŭ Element Erde

Das Schriftzeichen für Erde, Tu, steht für den fruchtbaren, feuchten Ackerboden. Erde wird vom Feuer
genährt (Feuer erzeugt Asche) und hat somit die Kontrolle über das Wasser (Staudämme begrenzen
das Wasser). Die Energie der Erde ist absteigend und sie sammelt sich. Das Element Erde steht für
die Erntezeit, also Wachstum und Fruchtbarkeit. Die Spätsommerzeit ist seine Jahreszeit, die zentrier-
te - ruhige Energie, denn dieses Element symbolisiert die Mitte. Jedoch die Erde entsteht aus der
Asche des Feuers, seine Farbe ist gelbbraun. Gebäude die flache Dächer und quadratisch gebaut
sind entsprechen dem Element der Erde. Meist handelt es sich um Büros oder ohne Phantasie gebau-

te Wohnblöcke. Beamte sind typische Menschen die dem Element Erde angehören, ebenfalls Schre-
bergärtner die fest mit beiden Beinen auf der Erde stehen. Auf Erdenmenschen ist sicher Verlass. Bei
Gespräche über ein Thema der Erdenmenschen, sind diese selbst am meisten interessiert oft sehr
langweilig, weil sie ausführlich darüber berichten.

Früher stand die Erde in der Mitte des Wandlungsphasenzyklus. Was auf ihre Sonderstellung hinweist.

Sie ist die Kraft der Mitte. Ihre Jahreszeit ist der Spätsommer. Keine Jahreszeit im eigentlichen Sinn,
sondern eine Übergangszeit. Auch heute noch werden die letzten 18 Tage einer jeden Wandlungs-
phase der Erde zugeordnet. So ist sie im späten Frühling, Sommer, Herbst oder Winter enthalten den
Übergangsphasen. Probleme mit den Übergängen im Leben deuten auf das Erdelement hin.

Um jedoch auf unser Bild im Zyklus zurückzukommen. Feuer verbrennt Holz zu Asche. Die Asche des
Holzes wandelt sich zur fruchtbaren Erde. Der Lebensabschnitt der Erde ist die Lebensmitte. In der es

gilt Vorsorge für das Alter zu treffen. Es ist die Zeit in der Wünsche wie die Gründung einer Familie
und die Schaffung eines eigenen Heimes im Vordergrund steht.

Waren die Kräfte des Holzes und des Feuers aktiv und nach außen gerichtet, erfolgt in der Erde der
Wandel nach innen. Das lässt sich bei einem Spaziergang im Spätsommer sehr gut spüren. Die Glut
der Hitze wird zur milden Wärme, die Früchte der Erde sind reif und stehen vor der Ernte. Erntedank-

feste sind getragener und besinnlicher als die ausgelassenen Vergnügungen des Sommers.

In unserem Körper manifestiert sich das Element Erde in unserem Bauch, den Organen Magen und
Milz und dem Mund. Es geht ums Ernähren. Nur wenn ich gut für meine Erde sorge, kann ich auch für
andere gut sorgen. Im Gefühlsbereich erzeugt die Energie der Erde die Sorge, im Geist Gelassenheit,
Einsicht und Vernunft. Die Farbe der Erde ist ein sattes Gelb, der ihr entsprechende Geschmack ist
süß. Im menschlichen Körper wirkt das Qi (Energie) der Erde am stärksten von 7.00 - 11.00 Uhr vor-

mittags.

Erdmenschen zeichnen sich durch Redlichkeit und ein starkes Selbstbewusstsein aus. Sie können
aber andererseits auch unglaublich stur einen Standpunkt behaupten, sie wollen ihre Meinung immer
und überall durchsetzen und andere Meinungen unterdrücken.



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Sicherheit aber auch für Familienzusammenhalt im weiteren Sinne und äußert sich oft in einer eher
unflexiblen und konservativen Geisteshaltung. Erde bedeutet Tradition, Verbundenheit und die Bereit-
schaft, sich für andere Menschen einzusetzen. Erde symbolisiert die Mitte und im Allgemeinen die Zeit
der Reife – im Leben wie im Jahreslauf.


Zum Erdelement gehören alle Gelb-, Ocker- und Brauntöne, flache, ebene Formen und der süße Ge-
schmack.


In unserem Körper zählen Magen und Milz zum Erdelement. Auf unserer Gefühlsebene zeichnet sich

die Erde dadurch aus, dass sie sich ständig sorgt – nicht umsonst schlagen uns Sorgen häufig auf
den Magen.

Allgemeine Zuordnungen:
Wandlungsphase: Ausgeglichenheit/Yin-Yang

Energierichtung: stabilisierend/kreisend
Farbe: Gelb-Orange

Geschmack: Süß
Jahreszeit Spätsommer

Tageszeit Nachmittag
Klima Feuchtigkeit
Himmelsrichtung Zentrum

Planet: Saturn


Menschenbilder:
Lebensphase: Reife und Übergang
Lebensalter: 29 - 42 Jahre

Fabeltier: die Schlange, die uns Ruhe und Frieden schenkt
Archetypus: Der Vermittler
Qualitäten: Aufrichtigkeit und Offenheit


Unausgewogenheit beim Menschen:
Verhalten bei Belastung: Sturheit und Uneinsichtigkeit

Gefühle: Nachdenklichkeit und Grübelei
Stimme: Singend

Geruch: unangenehm süßlich





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Körperliche Zuordnungen:
Körpergewebe: Bindegewebe
Sinnesorgan: Lippen
Körperflüssigkeiten: Speichel

Kraft des Elements Lippen
Meridiane: Milz und Magen

Yin-Organ: Milz
Yang-Organ: Magen






































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金 jīn Element Metall

Das Schriftzeichen Metall, zeigt einen Berg, in dessen Tiefe sich Erde zu Metall verdichtet. Die kleinen
Punkte im unteren Teil des Zeichens werden daher auch als Goldkörnchen gesehen. Das Element
Metall steht symbolisch für den Prozess der Verfeinerung von Erzen zu hochwertigen Metallen und

entsprechend für alle menschlichen Kulturtechniken der Verfeinerung, der Veredelung und der Her-
stellung von Werten.

Von den Jahreszeiten ist dem Metall die Phase des Herbstes zugeschrieben, des Abschieds von der
Fülle, vom Lebendigen, von der Leichtigkeit und Wärme des Sommers. Die Pflanzen lassen alles

Überflüssige fallen, was sie nicht für die Überwinterung brauchen, und ziehen ihre Flüssigkeiten ganz
nach innen zurück. Nur noch ihre nackte Struktur bleibt bestehen. Es ist eine Energiebewegung nach
innen und unten, ein Absenken, Verdichten und Verfeinern, die Konzentration auf das Wesentliche.
Auch die Emotion des Abschieds, die Trauer, geht einher mit einer Bewegungsrichtung nach innen
und unten und wird entsprechend dem Metall zugeordnet.

Organe des Metalls sind die Lunge, die uns über den Atem mit dem reinen Qi des Himmels verbindet,

sowie der Dickdarm, der über die Ausscheidung des Überflüssigen und nutzlos Gewordenen zur Klar-
heit in unserem Innern beiträgt.

Die Farbe des Metalls ist das Weiß und das Grau. Aber auch alle metallisch glänzenden Oberflächen,
Gold und Silber werden dem Metall zugeordnet.


Das Metall wird von der Erde genährt (in der Erde entsteht das Metall und wird aus ihr gewonnen) und
kontrolliert das Holz. Das Metall hat die Energie die sich zusammenzieht und verdichtet und nach
innen geht. Das Element Metall weist unter den fünf Elementen, die größte Dichte auf und gehört der
Zeit des Herbstes an, die Himmelsrichtung ist der Westen. Durch den hohen Druck des Erdinneren,
werden verschiedene Mineralien zusammengepresst, dadurch entstehen die Metalle.

Das geschmolzene Metall wird für den Handel zu Münzen, aber auch für den Krieg zu Schwertern

verarbeitet. Das Metall wird von der Erde genährt und kontrolliert so das Holz, denn das Holz wird von
der Axt gespaltet. Oft sieht man gerundete Metallformen, an Kuppeln bzw. die sich über Tempel wöl-
ben, entspricht dem Metallelement. Menschen die dem Element Metall angehören sind leicht unter-
setzt, haben meist einen gerundeten Rücken, und neigen zu einem kleinen Bauchansatz. Sie wählen
bevorzugt soziale Berufe, manches Mal gehen sie auch zum Zölibat. Sie sprechen nicht nur von Ethik
und Moral, dieses hohe Ideal versuchen sie auch zu leben. Scheint ihnen dies nicht zu gelingen,

kommt ihr innerer Konflikt durch Hautunreinheiten zum Vorschein. Metall steht für Härte und Risiko-
freude. Diese Menschen wollen stets das Beste, sie verteidigen jeden, der Gefahr läuft, am Leben zu
scheitern. Es fördert aber auch eine unbeugsame Natur, die sowohl an sich selbst auch an andere
Menschen zusätzliche Anforderungen stellt.


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Große Charakterstärke zeichnet diese Menschen aus. Das Metallelement steht für Tatkraft, Ent-
schlossenheit, Fortschrittlichkeit, Zähigkeit und einen ideellen Abstand zu den Dingen. Metall steht
außerdem für ein kühles strategisches Denken und taktieren im Umgang mit den Mitmenschen, sowie
für einen rationalen Umgang mit Geld.


Der Herbst ist hier die zugehörige Jahreszeit und auch im Lebenszyklus läutet das Metall die Zeit ein,
in der man so langsam die Streu vom Weizen zu trennen vermag und sich von alten Gewohnheiten
trennt. Weiß ist die Farbe dieses Elementes; runde Formen und der scharfe Geschmack repräsentie-
ren ebenfalls das Metall.

Auf der Körperebene zeigen sich Störungen des Metallelementes vor allem im Bereich der Lunge und

des Dickdarms.

Allgemeine Zuordnungen:
Wandlungsphase: schwaches Yin
Energierichtung: nach Innen ziehend

Farbe: Weiß-Silbern
Geschmack: scharf

Jahreszeit Herbst
Tageszeit Abend

Klima Trockenheit
Himmelsrichtung Westen

Planet: Venus


Menschenbilder:
Lebensphase: Nachreife und Ernte
Lebensalter: 43 - 56 Jahre
Fabeltier: der Tiger, der uns Stärke, Kraft und Aktivität ver-
mittelt
Archetypus: der Richter
Qualitäten: Gerechtigkeit und Durchsetzungsvermögen


Unausgewogenheit beim Menschen:

Verhalten bei Belastung: Verweigerung und Distanz
Gefühle: Trauer
Stimme: Stimme: weinerlich
Geruch: modrig und muffig





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Körperliche Zuordnungen:
Körpergewebe: Haut
Sinnesorgan: Nase
Körperflüssigkeiten: Schleim

Kraft des Elements erkennbar in: Körperbehaarung
Meridiane: Lunge und Dickdarm

Yin-Organ: Lunge
Yang-Organ: Dickdarm
















































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水 shuĭ Element Wasser


Das Schriftzeichen shui, Wasser, zeigt in seiner ursprünglichen Form drei Wasser-Wellen. Anfang und
Ende. Gefürchtet und geliebt. Der Jahreszeit Winter zugeordnet ist es die Zeit der größten Konzentra-
tion. Die Kraft ist in die Tiefe gerichtet. Wie in jedem Ende ein neuer Anfang steckt, so liegt auch im
Wasser, der letzten Wandlungsphase im Zyklus, die Energie zum Neubeginn. So ist nach taoistischer
Auffassung auch der Tod nichts Endgültiges, sondern nur ein "Zwischenhalt", nach dem die unsterbli-

che Essenz des Bewusstseins erneut in den Kreislauf des Lebens eintritt. "Energie geht nicht verlo-
ren!", hat auch die moderne Wissenschaft schon lange erkannt.

Ein treffendes Bild fürs Wasser ist der zugefrorene Fluss des Winters. Die Eisschicht erstarrt und ist
bewegungslos, darunter jedoch fließt das Wasser sanft und unaufhörlich. Beides, Eisdecke und Fluss,
sind Symbole des Wassers: Stagnation und Bewegung.


Wasser ist wie bereits erwähnt das letzte Element im Wandlungsphasenzyklus und gleichzeitig die
Grundlage für das erste Element, das Holz.

HOLZ verbrennt im FEUER zu Asche. Asche erzeugt ERDE. ERDE verdichtet sich zu METALL. Die
Mineralien und Salze des METALLS wandeln sich zu WASSER, welches dann das Holz der Bäume

und Pflanzen nährt.

Niere und Blase sind die Organe des Wassers. Aber auch Ohren und Kopfhaar sind Ausdruck der
Wasserenergie. Im Gefühlsbereich erzeugt die Energie Angst, im Geist Sanftmut, Anpassungsfähig-
keit und unbeugsamen Willen. Wie die anderen Emotionen Wut, Freude, Sorge und Trauer ist auch
die Angst ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Gefühlswelt. Sie ist lebensnotwendig, da sie
uns vor drohenden Gefahren schützt. Zuviel Angst führt zur Stagnation. "In der Angst gelebt, ist nur
halb gelebt!", heißt es in einem spanischen Sprichwort.


Chronische Ängstlichkeit schwächt die Nierenenergie und damit die Lebenskraft langsam aber hartnä-
ckig. Dem entgegenwirken kann man u. a. indem man die Mutter des Wasser-Elements, das Metall,
stärkt.


Die chinesische Tradition hat erkannt, dass eine Pflege der Nierenenergie mit ausschlaggebend ist für
ein langes, gesundes Leben. Das Wasser schenkt somit ein langes, gesundes und erfolgreiches Le-
ben.

Die Farben des Wassers sind blau und schwarz. Der ihm entsprechende Geschmack ist salzig. Im
menschlichen Körper wirkt die Kraft des Wassers am stärksten von 15.00 - 19.00 Uhr. Die Engländer
haben mit ihrem Fünf-Uhr-Tee dem Bedürfnis des Körpers in dieser Zeit nach Ruhe Rechnung getra-

gen.



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So lässt das Element Wasser vom Glück und der Liebe träumen und schenkt schöne Stunden. Was-
sermenschen sind gewöhnlich sehr kreativ. Hier finden wir Mitgefühl und Verständnis, was die schär-
feren Eigenschaften jedes Zeichens abmildert und Freundlichkeit stärker durchscheinen lässt.

Es steht aber auch für den Hang zu Illusionen und für wenig Realitätssinn. Im Wasserelement spielen

Emotionen und Begeisterung nicht mehr die größte Rolle, denn die geistige Ebene kommt zum Zuge.
Wasser stellt eigentlich alles in Frage und denkt über die Grenzen des Greifbaren hinaus. In unserem
Lebenszyklus wie im Jahreskreis kehrt mit dem Wasser der Winter ein, eine Zeit, in der man sich ins
Innere zurückzieht und sich auf das Wesentliche konzentriert.

Die Farben Schwarz und dunkelblau stehen ebenso für Wasser wie unregelmäßige und wellenförmige

Formen und der salzige Geschmack. Das Wasserelement im Körper wird repräsentiert durch die Nie-
ren und die Blase, die besonders durch das Gefühl Angst aus dem Gleichgewicht gebracht werden
können.

Allgemeine Zuordnungen:
Wandlungsphase: starkes Yin
Energierichtung: absteigend

Farbe: Blau-Schwarz
Geschmack: salzig

Jahreszeit Winter
Tageszeit Nacht
Klima Kälte
Himmelsrichtung Norden

Planet: Merkur


Menschenbilder:
Lebensphase: Abbau und die Ernte genießen
Lebensalter: 57 - 70 Jahre
Fabeltier: die Schildkröte, die uns Sicherheit und Schutz
vermittelt
Archetypus: Der Sucher

Qualitäten: sanfte Stärke


Unausgewogenheit beim Menschen:
Verhalten bei Belastung: : Zittern
Gefühle: Angst
Stimme: stöhnend
Geruch: faulend



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Körperliche Zuordnungen:

Körpergewebe: Knochen und Knochenmark
Sinnesorgan: Ohren
Körperflüssigkeiten: Urin

Kraft des Elements erkennbar in: Kopfbehaarung
Meridiane: Niere und Blase
Yin-Organ: Nieren
Yang-Organ: Blase




Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich alle Wandlungsphasen durch eine angemessene
Lebensführung, Ernährung und Übungen harmonisieren lassen. Eine Lebensaufgabe!







































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Die Zyklen

Die Fünf Elemente im Zusammenspiel

In einem gesunden und harmonischen Wechselspiel der Fünf Elemente (Wandlungsphasen) sind der
Ernährung- oder Hervorbringungszyklus und der Kontrollzyklus gemeinsam beteiligt.

Der Hervorbringungszyklus besagt, dass jedes Element aus dem hervorgehenden (der "Mutter") er-
zeugt wird, dass jedes Element sich in das nächstfolgende umwandelt. Der Kontrollzyklus wiederum
steht dafür, dass jedes Element vom vorvorigen (der "Großmutter") reguliert wird, so dass es nicht zu
stark wird.

Beide Zyklen tragen gemeinsam zur Selbstregulation der Fünf Elemente und damit zu einem gesun-

den, dynamischen Gleichgewicht bei.

Um diese in den nachfolgenden Schaubildern besser verstehen zu können hier noch einmal die
Schriftzeichen der einzelnen Elemente:


木 mù = Holz



土 tŭ = Erde





火 huŏ = Feuer


金 jīn = Metall





水 shuĭ = Wasser





















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Der Hervorbringung- oder Ernährungszyklus
Der Ernährung- oder Hervorbringungszyklus oder auch Mutter-Kind-Zyklus beschreibt die natürliche

Abfolge der Fünf Elemente (Wandlungsphasen) entsprechend dem Lauf der Jahreszeiten und dem
Wandlungsprozess der Pflanzen.













Der Kontroll- oder Überwindungszyklus


Der Kontroll- oder Überwindungszyklus oder auch Großmutter-Enkelkind-Zyklus beschreibt die ge-
genseitige Regulation der Fünf Elemente (Wandlungsphasen). In diesem Zyklus ist das Kontrollieren-
de im Regelfall das Stärkere: Holz kontrolliert Erde (es durchdringt sie mit seinen Wurzeln) usw.






























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Die Entgleisungen

Mit den obigen Zyklen ist in den chinesischen Klassikern beschrieben worden, wie sich jedes lebende
System in einer gewissen Bandbreite selbst regulieren kann: jeder Anteil des Systems wird von ande-
ren Anteilen einerseits gestärkt, andererseits begrenzt.
Bei Störungen dieses Zusammenspiels der 5 Elemente im Sinne dieser beiden Zyklen wird von Ent-

gleisungen gesprochen.
Die Entgleisungen
Das harmonische, dynamische Wechselspiel zwischen den Elementen kann auf vielerlei Weise ent-
gleisen, so dass die Elemente nicht mehr regulär miteinander interagieren können.



Unzureichende Hervorbringung

"Die Mutter nährt das Kind nicht"
In diesem Fall ist der Hervorbringungszyklus an einer Stelle nicht mehr wirksam: So wird z.B. aus Holz
kein oder zu wenig Feuer erzeugt, "aus Frühling wird kein Sommer" oder die Leber-Energie (Holz)
nährt das Herz (Feuer) nicht.





































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Unzureichende Kontrolle
Die "Großmutter" verliert hier ihre regulierende Kraft, so dass das "Enkelkind" zu stark wird. Hier in

diesem Fall ist das Metall zu schwach, um das Holz zu kontrollieren, so dass das Holz übermäßig
stark wird.



















Dies ist eine der beiden Entgleisungen des Kontrollzyklus, die andere ist:


Übermäßige Kontrolle

"Zerstörungszyklus"
Hier wird einer der kontrollierenden Pfeile und die dazugehörige "Großmutter" übermächtig, so dass
das "Enkelkind" sich nicht entwickeln kann. Wir sprechen dann von "Zerstörung", was die schwerwie-
gendste und am schwersten zu regulierende Entgleisung ist. (Hier: Wasser zerstört Feuer).

























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Erschöpfungszyklus

Die Umkehrung des Mutter-Kind-Zyklus (gegenläufige Pfeile!)
"Das Kind erschöpft die Mutter": Das Kind-Element, hier zum Beispiel das Holz, ist zu stark geworden
und entzieht der Mutter, hier dem Wasser, die Energie, so dass die Mutter immer schwächer wird.

























Überwältigungs- oder Beleidigungszyklus

Die Umkehrung des Kontrollzyklus (gegenläufige Pfeile!)
Hier wird ein Enkelkind so stark, dass es die "Großmutter" "beleidigt" - es lässt sich nicht mehr von ihr
kontrollieren. Hier: Wasser "beleidigt " oder überwältigt Erde.
























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Regulation

In jedem Fall wird es bei der Regulation darum gehen, das natürliche Zusammenspiel auf Basis von
Hervorbringung- und Kontrollzyklus wiederherzustellen. Dafür gibt es je nach Kontext eine ganze Rei-
he unterschiedlicher Interventionen. In der Akupunktur werden zum Beispiel die sogenannten Elemen-
tepunkte auf den Meridianen dafür verwendet.









































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Persönlichkeitstypen

Wenden wir uns nun einmal den Persönlichkeitstypen zu. Seit jeher klassifiziert man die Menschen in
verschiedene Persönlichkeitstypen. Dabei leistet die 5 Elemente-Lehre einen wesentlichen Beitrag. In

den Kampfkünsten spielten dabei sogenannte orientalische Diagnosemethoden bei der Anwendung
von Dien Xue - Techniken ebenfalls eine Rolle, genauso wie bei der Erkennung und Behandlung von
Krankheiten.

Die Einteilung der Menschen in bestimmte Persönlichkeitstypen ist uralt. Analysierte man zunächst die

Gegner, deren Schwachpunkte usw., folgte bald darauf die Analyse in Bezug auf Partnerschaft, Politik,
Besetzung bestimmter Posten usw.

Viele westliche Wissenschaftler aus allen Bereichen haben sich mit dieser Typisierung beschäftigt, um
daraus Rückschlüsse auf Verhaltensformen, Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Anlagen zu
schließen, um damit neben den psychologischen Merkmale auch medizinische, physiologische Erklä-
rungen für bestimmte Krankheiten zu gewinnen.


Aber auch in der heutigen Zeit arbeiten Psychologen, Analysten, Personalberater usw. mit dien Per-
sönlichkeitstypen.

Neben den Persönlichkeitstypen, die nicht nur Gen bestimmt sind, kennen wir noch die sogenannten
Körpertypen. Der Körpertyp ist genetisch bestimmt, man kann ihn nicht ändern, weder durch das in-

tensivste Training, noch durch die beste Ernährung, Disziplin kann da auch nix bewirken. Aber man
kann den Phänotyp ändern, also die optische Erscheinung. Aber auch nur mit Training, Ernährung
und Disziplin. Jemand dünnes kann auch muskulös aussehen, jemand dickes auch definiert. Deshalb
ist auch schwer bei Menschen, die nicht Trainieren, den Körpertyp festzustellen.
In den 30er Jahren teilte William Sheldon nach langen Studien den Menschen in drei Körpertypen ein,
in Mesomorph, Ektomorph und Endomorph. Für jeden gibt es ein spezielles Training.
Niemand ist ganz zu einem der Dreien zu teilbar, jeder ist ein Mischtyp, wo der eine oder der andere

Typ überwiegen kann.

Hier ein paar Beispiele für diese Körpertypen aus der westlichen Sicht:












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Mesomorph:
Merkmale:

» breite Schultern
» schmale Hüfte
» großer Brustkorb
» sehr muskulös
» "V-Form" Hüft-Schulterverhältnis

» wenig Fettansammlung
» gute Regeneration
» guter Muskelaufbau

Der mesomorphe Mensch hat es im Sport am besten. Er hat die besten Voraussetzungen um Mus-
kelmasse aufzubauen, was er allerdings nicht nötig hat, weil er schon von Natur aus gut muskulös ist.
Deshalb fehlen oft solchen Menschen die Disziplin, um richtig zu trainieren.


Mesomorphe Athleten haben eine geringe Fettansammlung und können daher essen was sie wollen,
sie werden nicht viel dicker, weil sie einen sehr guten Stoffwechsel haben. Sie müssen nicht viel Car-
dio machen und können im Training intensiver trainieren, da sie allgemein belastbarer sind.

Endomorph:

Merkmale:
» breite Schultern
» breite Hüfte
» großer Brustkorb
» muskulös
» viel Fettansammlung

» gute Regeneration
» guter Muskelaufbau

Ein endomorpher Mensch baut sehr leicht Fett auf. Sein Körperbau tendiert eher in Richtung "rund".
Endomorphe Menschen sind weit verbreitet, das hat evolutionäre Gründe. Damals im Mittelalter, zu

den harten Zeiten konnten eher Menschen überleben, die gut Fett speichern konnten, da damals die
Ernährung oft fehlte und man am Fettspeicher zehren musste.

Endomorphe Athleten nehmen leicht Fett zu, aber auch gut an Muskelmasse. Man sollte eine gewisse
Disziplin wahren, was Ernährung und Sport angeht. Durch den langsamen Stoffwechsel sollte öfters
Cardio gemacht werden. Die gewonnene Muskelmasse wird von Fettschichten überlagert und diese
müssen auch abgenommen werden, was für den endomorphen Sportler schwer ist.



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Ektomorph:

Merkmale:
» schmale Schultern

» schmale Hüfte

» schmaler Brustkorb

» gar nicht muskulös

» keine Fettansammlung

» schlechte Regeneration

» schlechter Muskelaufbau

» lange Arme & Beine

» lange dünne Muskeln

Ein ektomorpher Mensch ist sehr sehr dünn. Sein Körperbau ist schmal und nicht muskulös. Ihr Vorteil
ist aber, dass sie essen können was sie wollen und nicht fett werden.

Ektomorphe Athleten haben es am schwersten im Sport. Sie haben nur dünne und lange Muskeln und

haben es sehr schwer überhaupt Muskelmasse aufzubauen und diese auch zu halten. Da sie eigent-
lich kein Fett zunehmen, sind sie gut definiert. Ektomorphe Menschen sollten nie um Fett abzunehmen
eine Diät machen oder dafür trainieren (also kein Cardio). Durch den hohen Stoffwechsel können (sol-
len) sie essen was sie wollen.

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Wissenschaftler hier verschiedene Bezeichnungen für die Kör-
per- und Persönlichkeitstypen verwenden. Die Grundbasis ist jedoch bei allen gleich, lediglich die

Gewichtung auf den Sinn und Zweck der Wissenschaftsreihe ist anders.

In der asiatischen Medizin wurde dies in die 5 Elemente – Lehre mit einbezogen und durch eine Viel-
falt von Diagnosetechniken und Methoden untermauert. In der japanischen Medizin wurden dann noch
die 4 Elemente – Lehrer Europas mit einbezogen.


Egal, wie man es wendet und dreht, es gibt einfache Bestimmungsmethoden, da vieles Genbedingt ist
und anders gesehen natürlich vieles auch den sogenannten Wandlungsphasen unterliegt.










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Nachstehend ein paar Beispiele für diese Typisierung:

1. Reformer oder Perfektionisten
Menschen mit festen Idealen und Prinzipien,

mit schnellem Urteil und Lust an der Verbesserung.
Sie neigen zu Intoleranz und Perfektionismus.
2. Helfer oder Fürsorgliche
Menschen, die Anteil am Leid anderer nehmen, treu und hilfsbereit sind.
Sie neigen dazu, sich selbst zu vernachlässigen und zum Märtyrer zu werden.
3. Macher oder Statusmenschen

Menschen, die gerne im Mittelpunkt stehen, ehrgeizig und zielgerichtet sind.
Neigung zu Eitelkeit und Orientierung an Äußerlichkeiten.
4. Künstler oder Romantiker
Menschen mit Fantasie, Kreativität und großen Emotionen.
Sie neigen zu Depressionen und Realitätsflucht.
5. Denker oder Beobachter
Menschen mit einen großen Wissensdurst, analytischen Fähigkeiten und Zuhörvermögen.

Sie neigen zur Introvertiertheit und Detailversessenheit.
6. Loyale
Menschen, die vertrauenswürdig und kooperativ sind, geborene Netzwerker.
Sie neigen zu Ängsten und zu Autoritätsgläubigkeit.
7. Vielseitige oder Abenteurer
Menschen voller Energie, sehr vielseitig und charismatisch.

Sie neigen zu Extremen und zu impulsiven Handlungen.
8. Führer oder Bosse
Menschen, mit einem großen Selbstbewusstsein,
die Herausforderungen lieben und andere Menschen gerne führen.
Sie neigen zu Dominanz und Aggressivität.
9. Friedliebende oder Harmonische
Menschen, die beliebt sind, für Harmonie sorgen und eine ruhige Ausstrahlung haben.

Sie neigen dazu, sich zurückzuziehen und andere zu idealisieren.














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Hier noch weitere Beispiele:


Der Direktor

Direktoren sind entschlussfreudige, vorausschauende und fordernde Persönlichkeits-
typen, die sich für ihre Ziele stark einsetzen. Eine starke Sachorientierung und deutli-

che Betonung des Verstandes führen zu einer ergebnisorientierten Vorgehensweise
beim Lösen von Problemen.

Direktoren entwickeln zielorientiert Ideen, deren Umsetzung sie oft energisch voran-
treiben. Sie bevorzugen abwechslungsreiche Aufgaben und Veränderungen. Sie lie-
ben Herausforderungen, die sie weiterbringen.

Jobs für Direktoren:


Direktoren bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:
• Zielführende Strategien entwickeln
• Sichtbare und schnelle Ergebnisse erzielen
• Sich Herausforderungen stellen
• Projekte planen, managen und überwachen
• Regeln setzen oder auf deren Einhaltung achten
• Verhandeln, präsentieren, überzeugen
• Andere führen, Arbeiten delegieren, Teams anleiten
• Detailarbeit vermeiden und delegieren
• Sich profilieren und von anderen abheben

Direktoren findet man in allen Branchen. Charakteristisch ist, dass sie dort in führenden Positionen
stehen. Oft sind sie Wirtschaftsführer in großen Unternehmen, aber auch florierende Mittelstands-

oder Kleinunternehmen werden oft von einem „Direktor“ geführt.

Auch in der Beratungsbranche, in technischen oder EDV-Berufen, sogar im sozialen Bereich sind sie
zu finden.

Mutter Theresa, die viele spontan für einen Berater oder Unterstützer halten, hatte sicherlich hohe

Anteile eines Direktors – sonst hätte sie nicht ihren eigenen Orden aufgebaut und so großes Prestige
errungen, sondern sich in eine bestehende Organisation eingefügt.

Auch in der Politik finden sich viele Direktoren, da sie dort Gestaltungsmöglichkeiten sowie die Chan-
ce sehen, sich zu profilieren.






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Geeignete Berufe für einen Direktor



Führungspositionen in allen Branchen Möglichkeit der Gestaltung, Einflussnahme und
Selbständiger Unternehme Prestige



Unternehmensberater Hohe Verantwortung für Budget, wirtschaftlichen
Key-Account-Manager Erfolg, wichtige Kunden oder Geschäftsbericht.
Venture Capitalist Nähe zur Unternehmensleitung
Controller



Banker Große Verantwortung für hohe Summen, persön-
Fondmanager liche Entscheidungen
Analysten


Richter Berufe mit großem sozialen Prestige, Verantwor-
Notar tung, Herausforderungen und hohe
Rechtsanwalt
Ärzte (Oberärzte, Chirurgen)
Professor
Trainer
Offizier
Immobilienmakler
Finanzdienstleister






























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Der Motivator

Motivatoren legen gleichermaßen Wert auf Ergebnisse wie auf gute zwi-

schenmenschliche Beziehungen. Sie mögen keine Detailarbeiten, sondern
bevorzugen den Blick für das Ganze. Aufgaben erledigen sie gerne in Zu-
sammenarbeit mit anderen oder mit Teams. Sie treffen gerne Entscheidun-
gen, wobei sie auch auf andere Personen Rücksicht nehmen. Eine zumeist
positive Grundeinstellung und hohe kommunikative Fähigkeiten zeichnen die
Motivatoren aus.
Sie bevorzugen Abwechslung, brauchen vielfältige Tätigkeiten und die Möglichkeit, mit anderen Men-

schen zusammenzuarbeiten.

Jobs für Motivatoren:
Motivatoren bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Andere Menschen zu etwas bewegen,
• Andere überzeugen, Verhandlungen führen, Veranstaltungen leiten, Ergebnisse erzielen,
• Routine und starre Strukturen vermeiden, Abwechslung haben,
• Rasch handeln, Flexibilität und Spontaneität, schnell an neue Gegebenheiten anpassen
• Kontakt mit vielen (prominenten) Menschen pflegen
• Spaß habenSpielraum und Freiräume besitzen

Motivatoren übernehmen gerne Führung und Verantwortung, sie müssen aber nicht grundsätzlich die

Leitung übernehmen. Zur Dominanz gesellt sich bei Ihnen das Bedürfnis nach viel Kontakt mit ande-
ren Menschen. Sie eignen sich hervorragend für Berufe, in denen man sich an ständig neue Situatio-
nen gewöhnen muss, etwa den Wertpapiermarkt, die Medienbranche oder den EDV-Bereich.
Auch Berufe, die schnelle Entscheidungen oder schnelles und entschlossenes Handeln erfordern,
sind gut für sie geeignet. Sie können gut mit Konflikten umgehen und sind überzeugt, dass sie durch
ihre Eloquenz andere Menschen für sich und ihre Ziele einnehmen können.
Geeignete Berufe für Motivatoren:
Medien- und Filmbranche, Unterhaltungskünstler, Umgang mit kreativen, extravertierten Menschen,
Moderatoren, Regisseure, Produzenten, Künstler schnelle Ergebnisse, rasches und spontanes
Handeln, guter Verdienst

Key Account Manager, Pressesprecher, Marke- Umgang mit verschiedenen, "wichtigen" Leuten,
tingleiter, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Werbeleiter, verantwortlich für Außendarstellung, Kreativität,
Art-Director, Modedesigner, Anbieter von Aben- spontanes Handeln, Abwechslung, Selbstdarstel-
teuerreisen, Starfriseur, Hotelmanagement, De- lung, Nervenkitzel
signer, Eventmanager
Venture Capitalist, Aktienhändler, Börsenmakler Umgang mit viel Geld, hohe Verantwortung, ei-
gene Entscheidungen, spielerische Einstellung

Mediator, Verhandlungsführer, Politiker, Trainer Andere überzeugen und mitreißen, Möglichkeit
der Selbstdarstellung, hohes Prestige

Notarzt, Rettungsdienst, Bergrettung, Lebensret- Spontanes schnelles Handeln, schnelle Ent-
tung, Inspektor, Ermittler, Agent scheidungen, ständig neue Situationen, Ab-
wechslung

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Der Inspirator


Inspiratoren sind gesellig und suchen ein angenehmes soziales Umfeld, in dem
sie vielfältige Kontakte knüpfen und pflegen können. Sie sind begeisterungsfähig,
gesellschaftlich gewandt und knüpfen leicht neue Kontakte. Inspiratoren sind häu-
fig rhetorisch geschickt und können sich und ihre eigenen Ideen mit hoher Begeis-

terungsfähigkeit verkaufen.
Sie sind zumeist sehr optimistisch und sehen das Gute in jeder Person und jeder
Situation.
Jobs für Inspiratoren:
Inspiratoren bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Umgang mit vielen, verschiedenen Menschen pflegen
• Kreativ sein und Ideen entwickeln,
• Andere inspirieren und anregen
• Neues ausprobieren, Veränderungen bewirken
• Unabhängig agieren und dennoch an ein Team angebunden sein
• Sich mit der Zukunft befassen, an progressiven Ideen oder Projekten arbeiten,
• Möglichst wenig Regeln und Strukturen folgen und über persönliche Freiräume verfügen
• Ein schnelles Tempo gehen

Inspiratoren sind in allen kreativen Berufen zu finden, in denen ihre Ideen gefragt sind und ihr oft ei-
genwilliger Arbeitsstil geduldet wird.
Sie sind gerne mit anderen Inspiratoren zusammen und entwickeln gemeinsam die besten Ideen: in

Werbeagenturen, Film- und Medienunternehmen, Theatern, Museen etc. Dabei sind sie nicht an lei-
tenden Positionen interessiert, da sie die Verantwortung scheuen.
Sie arbeiten gerne mit Menschen zusammen, die ihre Ideen anschließend realisieren.
Da sie gute Redner sind, sind Berufe in der Kommunikationsbranche gut für sie geeignet. Auch Berufe
oder Arbeitsbereiche in Unternehmen, die sich mit der Zukunft befassen, interessieren Inspiratoren.

Geeignete Berufe für Inspiratoren:

Medien- und Kommunikationsbranche, künstleri- Möglichkeit sich selbst darzustellen, zu reden,
sche Berufe, Schauspieler, Komponist, Schrift- Ideen zu entwickeln, kurze Projekte, viel Ab-
steller, Öffentlichkeitsarbeit wechslung

Verkäufer (von innovativen oder Prestigeproduk- Überzeugen, viel Kontakt mit Menschen. Kreativ
ten), Rechtsanwalt, Marketing
Trainer, Redner, Entertainer, Animateur, Farb- Kontakt mit vielen Menschen, inspirieren, mitrei-
und Stilberater ßen

Astronaut, Luft- und Raumfahrttechniker, Syste- Ausgefallen, zukunftsorientiert,
mentwickler, Spieleerfinder, CBT/WBT-Autor,
Architekt



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Der Berater

Berater sind warmherzige, verständnisvolle und umgängliche Menschen, die sowohl im

Beruf als auch im Privatleben nach positiven Beziehungen zu ihren Mitmenschen stre-
ben. Sie sind anspruchsvoll und lösen als guter Teamarbeiter Aufgaben in Zusammen-
arbeit mit anderen. Berater sind von Natur aus beständig und ermutigen andere Men-
schen. Sie schätzen eine stabile Umgebung und bewahren in den meisten Situationen
Gelassenheit.

Jobs für Berater:

Berater bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Menschen beraten, unterstützen, helfen
• Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen
• Gefühle einbringen und zeigen
• Etwas Nützliches, Sinnstiftendes bewirken
• Gruppen oder Teams koordinieren oder leiten
• Anderen etwas beibringen, sie trainieren oder coachen
• Anderen etwas verkaufen
• Eigene Überzeugungen einbringen

Der Berater eignet sich, wie sein Name sagt, hervorragend für alle beratenden und unterstützenden
Funktionen. Er braucht stets Kontakt zu anderen Menschen, seien dies Kunden oder Kollegen. Dieser

menschliche Kontakt sollte im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stehen. Dabei bevorzugt der Berater lang-
fristige, auf Vertrauen begründete Kontakte.
Der Berater ist daran interessiert, längerfristige Beziehungen aufzubauen und die Umsetzung seiner
Berater- oder Dienstleistertätigkeit auch mitzuverfolgen.


Geeignete Berufe für Berater:


Lehrer, Sozialarbeiter, heilende Berufe (Arzt, Helfen, unterstützen, beraten, Kontakt mit ande-
Kinderarzt, Krankengymnast etc), Kosmetikerin, ren Menschen, Möglichkeit des Beziehungsauf-
Verkäufer von Produkten, die Menschen helfen baus

HR-Manager, Personalberater, Trainer, Coach, Helfen, unterstützen, beraten, Kontakt mit ande-
Supervisor, Psychologe, Psychiater, Eheberater ren Menschen, Möglichkeit des Beziehungsauf-
baus

Office Manager, Sekretärin, Account-Manager, Koordinieren, planen, Menschen zusammenfüh-
Kundenberater, Rechtsanwalt, Flugbegleiter ren und unterstützen









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Der Unterstützer

Unterstützer sind umgängliche und beständige Menschen, denen vor allem an einem

guten Auskommen mit anderen gelegen ist. In ihrem Arbeitsumfeld entwickeln sie
enge Beziehung zu Einzelnen oder kleinen Gruppen von Kollegen. Hauptziel ihrer
Aktivitäten und Bestrebungen ist, Vertrautes zu erhalten und ein berechenbares und
sicheres Umfeld zu schaffen. Auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet sind Unterstützer
äußerst effizient und führen ihre Arbeiten mit hoher Beständigkeit aus.

Jobs für Unterstützer:

Unterstützer bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Im Hintergrund wirken, wenig Kundenkontakt
• Ein stabiles, verlässliches und harmonisches Umfeld, ein festes Team
• Etwas Nützliches und sinnvolles bewirken
• Seine Überzeugungen einbringen
• Wenig reden, mehr zuhören
• Andere unterstützen, zu ihrem Erfolg beitragen

Der Unterstützer ist für alle Tätigkeiten geeignet, bei denen er langfristige Beziehungen zu einem fes-
ten Kundenstamm aufbauen kann und sie als Experte auf einem bestimmten Sachgebiet berät.
Er wirkt lieber im Hintergrund und ordnet sich gerne einer Führungskraft unter oder in ein Team ein.
Sie brauchen positives Feedback, können aber auch ganz in einer Sache aufgehen und die Interes-

sen anderer stärker berücksichtigen als ihre eigenen.

Geeignete Berufe für einen Unterstützer



Versicherungsmakler, Immobilienmakler, Psycho- Langfristige Kundenkontakte, Expertenwissen
loge, Therapeut erforderlich, Vertrauen als Grundlage des Ge-
schäfts
Biologe, Chemiker, Koch, Ingenieur Beitrag zu einem "großen Ganzen", Teamarbeit,
Expertenwissen

Steuerfachangestellter, Rechtsanwalts-, Notarge- geregelte Abläufe, Arbeit im Hintergrund, geregel-
hilfe, Sachbearbeiter te Zuarbeit für andere

Arbeit im Umweltschutz, Mitarbeiter in Non-Profit- Überzeugungen, Engagement für andere
Organisation, Arbeit mit Kindern, Benachteiligten,
Randgruppen










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Koordinator


Koordinatoren sind sorgsame und konventionelle Menschen, die gleichermaßen
diplomatisch wie aufrichtig handeln. Sie besitzen oft hohe Wertmaßstäbe, sind loyal,
diszipliniert und präzise. Koordinatoren arbeiten gerne in einem beständigen Umfeld.
Sie sind häufig pragmatisch, wobei sie operative Tätigkeiten strategischen Aufgaben

vorziehen. Geduld und Durchhaltevermögen sowie eine systematische Arbeitsweise
zeichnen Koordinatoren aus.
Jobs für Koordinatoren:
Koordinatoren bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Abläufe und Prozesse bis ins Detail managen und optimieren
• Sich nach klaren Regeln und Abläufen richten
• Systematisch und nach einem vorher genau überlegten Plan vorgehen
• In einem fest umrissenen Wissensgebiet arbeiten
• Umgang mit wenigen, bekannten Menschen pflegen
• Im Hintergrund arbeiten, öffentliche Auftritte meiden
• Etwas umsetzen und erledigen
• Sich auf Veränderungen und Neuerungen frühzeitig vorbereiten
• Sich genügend Zeit für die Bearbeitung nehmen, eine Sache nach der anderen bearbeiten
• Entscheidungen mit anderen abstimmen oder anderen überlassen

Der Koordinator ist häufig ein Spezialist, der sich gerne mit Einzelheiten und Hintergründen befasst.

Gleichzeitig arbeitet er gerne mit anderen zusammen. Er ist ein guter Teamplayer, als Führungskraft
bevorzugt er einen mitarbeiterorientierten Führungsstil.
Er braucht feste Vorgaben, an die er sich zuverlässig hält. Seine Stärken liegen eindeutig im operati-
ven Bereich. Seine Aufgaben erfüllt er präzise und mit hoher Verlässlichkeit. Strategische Konzepte,
die andere erdacht haben, setzt er in jenen Bereichen, in denen er sich auskennt, mit Umsicht und
Nachhaltigkeit um.
Geeignete Berufe für Koordinatoren

Sachbearbeiter in der Verwaltung, Buchhaltung, Hintergrund, fachliche Arbeit, Spezialgebiet, ge-
Steuer- und Rechtsabteilung naues Arbeiten erforderlich

Anwalt mit Spezialgebiet, Ingenieur, Handwerker, Qualitätsarbeit, Fachwissen, überschaubarer
EDV-Spezialisten, Analyst, Pilot Kontakt mit Menschen

Technischer Assistent, Sekretärin Zuverlässige Zuarbeit, Arbeit nach klaren Vorga-
ben

Datenverarbeitung, Recherche Systematisieren und Aufbereiten von Informatio-
nen








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Der Beobachter

Beobachter verfügen häufig über hochentwickelte analytische Fähigkeiten und

nutzen vor allem sachliche Daten und Fakten für ihre Entscheidungen. Sie sind
diszipliniert, gewissenhaft und zuverlässig in ihrer Arbeitsweise. Sie bevorzugen
Tätigkeiten die ein hohes Maß an Genauigkeit und Detailkenntnis fordern. Be-
obachter sind objektive Denker, die Informationen und Fakten kombinieren und
dabei stets auf der Suche nach der "richtigen Antwort" sind. Bevor sie Entschei-
dungen treffen, wägen sie alle Fakten gründlich ab. Zwischenmenschliche Kon-
takte sind für sie eher von geringer Bedeutung.


Jobs für Beobachter:
Beobachter bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

• Logisches, systematisches Denken anwenden
• Prozesse optimieren
• Informationen recherchieren, analysieren und verarbeiten
• Forschen und beobachten
• Sich die Zeit selbst einteilen, über genügend Zeit verfügen
• Lösungen für komplexe Probleme finden
• Qualitätsarbeit verrichten
• Im Hintergrund arbeiten, seine Person heraushalten
• Verantwortung für Zeitpläne, Budget oder andere Menschen vermeiden
• Mit wenigen, aber kompetenten Spezialisten Austausch pflegen

Der Beobachter ist analytisch und theoretisch orientiert. Am liebsten beschäftigt er sich mit Zahlen,
Daten und Fakten. Er will wissen, wie und warum etwas funktioniert und wie man es vielleicht noch

verbessern könnte.
Seine Urteile fällt er aufgrund eingehenden Studiums. Zwischenmenschliche Kontakte oder Verant-
wortung für andere Menschen sind für ihn von eher geringem Interesse.

Geeignete Berufe für einen Beobachter


Richter, Anwalt, Analyst, Forscher, Wissenschaft- Urteile aufgrund eingehender Analyse
ler, Facharzt

Programmierer, EDV-Entwickler, Ingenieur, Prozesse optimieren und weiter entwickeln, Wis-
Techniker in Forschung und Entwicklung, Ma- sen erweitern
thematiker
Konstrukteur, Bauingenieur, Architekt Spezialistenwissen








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Der Reformer


Reformer sind kreative und abstrakte Denker, die hohe analytische Fähigkeiten mit
dem Wunsch nach Ergebnisorientierung verbinden. Sie benötigen Freiräume zum
Erforschen neuer Ideen und Lösungsansätze und die Möglichkeit, ihre Ergebnisse zu
überprüfen. Sie haben generell große Freude an der Lösung von Problemen. Häufig

sind Reformer sehr perfektionistisch und sehr theoretisch orientiert. Ihre hohe Sacho-
rientierung hat zur Folge, dass sie an zwischenmenschlichen Kontakten ein eher ge-
ringes Interesse haben.

Jobs für Reformer:

Reformer bevorzugen Tätigkeiten mit folgenden Gestaltungsmöglichkeiten:

· Neue Wege, Methoden, Anwendungsmöglichkeiten oder Prozesse ersinnen und ausprobieren
· Selbst dazulernen und Wissen erweitern
· Komplexe Probleme oder Fragestellungen bearbeiten
· Qualitativ hochwertige Arbeit verrichten
· Sich mit intellektuellen Herausforderungen beschäftigen
· Probleme von verschiedenen Perspektiven beleuchten
· Etwas umsetzen und Ergebnisse erreichen
· Unabhängig und in einer herausgehobenen Rolle arbeiten
· Mit einer begrenzten Anzahl von Menschen in Kontakt treten


Reformer lieben herausfordernde Aufgaben, an denen sie ihre analytischen Fähigkeiten beweisen
können. Dabei dringen sie tief in komplexe Sachverhalte ein und suchen gerne nach neuen Lösungs-
möglichkeiten.
Gleichzeitig haben Reformer einen starken Realitätsbezug und forschen nicht um des Forschens Wil-
len. Ihr Hauptinteresse gilt Lösungen, die praktisch anwendbar sind.
Oftmals verbunden mit einem gewissen Perfektionismus hinterfragen sie alles bereits existierende und
suchen nach neuen Aspekten und Lösungsansätzen.


Geeignete Berufe für einen Reformer


Architekt, Künstler, Designer, Schriftsteller, Publi- Suche nach neuen Ausdrucksformen, Ergebnis
zist sichtbar

Physiker, Ingenieur, Psychologe, Anwalt, Umwelt- Durchdringung der Materie, immer neue Anwen-
techniker dungsmöglichkeiten

Unternehmensberater, Organisationsentwickler, Weiterentwicklung nach gründlichem Nachden-
Professor, Trainer, EDV-Spezialist, Marketing- ken
Experte, Finanzplaner





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D i a n x u e





Dim mak – kyosho
























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Die Heilkunst, vor allen Dingen die Traditionelle Chinesische Medizin, ist nicht von der Kampfkunst zu
trennen.

Das chin. Schriftzeichen für Kriegskunst Wu Shu, beinhaltet das Zeichen Wu. Dieses Zeichen steht
gleichermaßen für Schamane/Heiler sowie für Krieg und Kampf. So verhält es sich ebenfalls mit den
japanischen Schriftzeichen für Bujutsu.


Das Buch ,,Sun Zi über die Kriegskunst“, dass vor etwa 2500 Jahren entstand, wird als ,,klassisches
Werk über Kriegskunst“ bezeichnet. Die hier ausgedrückten philosophischen Gedanken und die
Art des Denkens finden nicht nur im Militärwesen, sondern auch in vielen anderen Bereichen
Anwendung, wie z.B. im Management, Handel und im Sport.


Es war in Asien die TCM, die als erste die Kriegskunst in die Medizin einführte. Viele berühmte chin.
Ärzte im Altertum haben genaue Ausführungen über die Zusammenhänge zwischen Kriegskunst und
Medizin dargelegt und Prinzipien aus der Kriegsführung in die Krankheitsbehandlung integriert - zum
Wohl der Menschheit. Ein Spezialgebiet aus diesem Zusammenhang heraus, ist die Kunst des Dian
Xue – die Vitalpunktstimulation.

Wir haben uns sehr viele Gedanken darüber bereitet, ob und ab wann wir dieses Wissen an Schüler weiter-

geben können. Aus der Tradition heraus, wurde dieses "geheime“ Wissen, wenn überhaupt, nur an sehr
wenige Schüler des engsten Vertrauens weitergegeben. Meistens nur an die Erben eines Kampkunststi-
les.

Die Anwendung und Praxis dieser Techniken erfordern ein fundamentales Hintergrundwissen über die
Zusammenhänge der chinesischen Medizin. Da man heute immer wieder auf die „Bibel des Karate“, das

„Bubishi“ zurückgreift, was jedoch vollkommen falsch ist, kann man davon ausgehen, dass hier in erster
Linie Geschäftemacherei und nicht die Vermittlung der Künste im Vordergrund steht. Das Bubishi enthält
Abbildungen aus Qigong-Übungen und anderen Teilbereichen, die jedoch keinesfalls als das „alleinse-
ligmachende“ der Kampfkunst angesehen werden können. Das Wissen um diese Techniken wurde vom
Meister an seine engsten Schüler weitergegeben, so erfolgte diese von Generation zu Generation. Da-
bei flossen dann noch die jeweiligen Erkenntnisse der Familien der Heilkundigen in die Familiensysteme
ein und man hat wohl früher kein umfangreiches Buch über diese Methoden und Künste geschrieben.


In vielen Formen (Katas) sind Anhaltspunkte auf Dian Xue Techniken zu finden, aber meistens ahmen
wir diese Bewegungen nur nach und können mit diesen nichts anfangen. Einige wenige haben viel-
leicht doch eine Vorstellung davon, und können Vitale Punkte der jeweiligen Technik zuordnen, wis-
sen aber nur sehr wenig über die Art der Stimulation und was noch viel wichtiger ist über ihre Neutralisati-
on. In vielen Techniken werden unbewusst Vitalpunkte stimuliert, es ist daher sehr wichtig zu wissen,

was man tun muss, um eine Bewusstlosigkeit, die durch ein Angriff auf einen oder mehrere Punkte
verursacht wurden, wieder zu neutralisieren.

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Es gibt einige sehr gefährliche Vitalpunkte, bei denen eine Neutralisation unmöglich ist. Aus diesem
Grund ist es wichtig, diese zu kennen und zu meiden. Es ist schnell unbewusst und ohne Kenntnisse,
eine Technik zu einem dieser Punkte ausgeführt und man ist sich deren Folgen nicht bewusst. Diese
Gründe veranlassen uns mit dieser Tradition brechen und für Aufklärung unserer Schüler sorgen.


Es ist unumgänglich, bevor man sich mit der negativen Stimulation dieser Punkte beschäftigt, sich
mit den Grundlagen der TCM, Anatomie der Meridiane und ihrer Punkte sowie deren Heilwirkung aus-
einanderzusetzen.








































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Die Geschichte des Dian Xue
Die Geschichte von Dian Xue ist ziemlich grau, aber es
gibt einige Informationen über seine Ursprünge.

Chang San Feng, der Originalgründer vom Dian Xue wurde irgend-

wann zwischen 1270 und 1347 geboren. Die meisten Gelehrten
stimmen überein, dass 1270 das wahrscheinlichste Datum ist und man
kann annehmen, dass er Dian Xue etwa 1300 entwickelte.

Er und zwei seiner Freunde, die Akupunkteure waren, beschlossen Expe-
rimente an Tier und Mensch vorzunehmen, um die Wirkungen von An-

griffen auf die Akupunkturpunkte zu analysieren. Da diese Experimente
entsprechende Wirkungen erzielten, entwickelte sich hieraus ein Sys-
tem, dass speziell auf diese Punkte abzielte. Es gibt sehr viele Anhalte in Changs Geschichte vom
Dian Xue so dass jedes Jahr Zehntausende von chinesischen Kampfkünstler Changs Geburtstag
feiern.

Verständlicherweise wurde Chang im Laufe der Zeit etwas paranoid, da er solch eine Macht ent-

deckt und entwickelt hat. Er entwickelte eine Methode um dieses Wissen zu schützen und gab die
Informationen nur engsten Vertrauten und Familienmitgliedern weiter. Er versuchte damit zu verhin-
dern, dass andere kopierten, was er entwickelt hat.

Chang San Feng dachte sich eine einfache Folge von Bewegungen (Katas o. Formen) aus, die wie
ein Tanz aussahen, in den er alle seine Dian Xue Techniken integrierte. Es war diese Folge von

Bewegungen, die dann H'ao Ch'uan oder "loses Boxen," und später Taijiquan genannt wurde. Wie
dann diese Kenntnisse nach Okinawa gelangten ist ebenfalls unbekannt. Mutmaßungen zufolge sollen
die Erkenntnisse durch den regeln Handels- und Kulturaustausch nach Okinawa gelangt sein.

Heutzutage gibt es eine geringe Anzahl von Kampfkunstsystemen die einige wenige Techniken des
Dian Xue trainieren, aber mit den Original nicht zu vergleichen sind. Durch den regen Handels– und
Kulturaustausch mit Okinawa gelangten die Kenntnisse auch auf die Ryukyu-Inseln und wurden dort

von einigen Meistern, Heilkundigen usw. weiter erforscht. In Japan kannte man nur wenige dieser
Methoden. Dies war auch durch die Überlegenheit der Schwertkampfkünste der Samurai nicht weni-
ger verwunderlich, da diese nur selten unbewaffnete Kämpfe austrugen.

Erst die Übergriffe der Samurai auf das gemeine Volk und deren Widerstand führten in Japan dann,

allerdings sehr spät zur Entwicklung unbewaffneter Kampfkünste. Hier spiele dann die Insel Okinawa
wieder eine wichtige Rolle. Zunächst bestanden ja enge freundschaftliche Kontakte zu den Samurai-
familien Japans. Erst durch die Übergriffe der Samurai auf die Bevölkerung und Besetzung durch den
Satsuma-Clan gelangten waffenlose Kampfsysteme nach Japan. Jedoch war es die ursprüngliche
Chang San Feng Erfindung, die die endgültige Hochwertigkeit und Subtilität hatte.

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Die Angriffe auf Punkte bleiben in den modernen Taijiquan Formen oder Katas versteckt, aber viele
wissen nicht, wie sie zu verwenden sind. Taijiquan hat sich leider zu einem „neuen“ Altersgesundheits-
tanz entwickelt.

Dabei war dieses System ein sehr effizientes und wirkungsvolles Kampfsystem. Doch nicht

nur die heute nur noch vorhandenen tänzerischen Bewegungen und das Streben nach
Formvollendung in Bezug auf Schönheit und Eleganz, wie wir dies ja auch in den meisten
anderen Kampfkunstsystemen wiederfinden haben dies in Vergessenheit geraten lassen.
Hinzu kommt, dass clevere Leute, hier sowohl Asiaten wie Europäer in dieser tänzerischen
anmutenden Kunst ein Geschäft mit der Gesundheit sahen und daraus ein Gesundheitssys-
tem machten, dass leider auch oft falsch interpretiert und vermittelt wird.

Die Geschichte von Dian Xue kann nicht von der des Taijiquan getrennt werden, und zwei
Namen sind in dieser Geschichte von Bedeutung.

Der erste ist Wang T 'Sung-Yeuh, er war ein direkter Schüler oder Schüler eines direkten Schü-
lers von Chang San Feng. Da Chang nichts aufschrieb, da er paranoid war, dass jemand seine Infor-
mation stehlen und es dann gegen ihn verwenden würde, war es Wang, der die genaue Natur von H'ao
Ch'uan zuerst aufzeichnete. Seine Abhandlungen wurden über Generationen aufbewahrt und verstaubten,

bis seine Eigentümer nicht einmal mehr wussten, was es war.

Der nächste Name ist Yang Lu-ch'an. Yang entdeckte die Abhandlung wieder, er befand sich zu
dieser Zeit in Shaolin. Yang wusste nicht, was die Abhandlung alles beinhaltet, bis ein Mann, namens
Zhiang, den Ort betrat.


Zhiang war zufällig ein direkter Nachkomme von Chang San-Feng, er und Yang verwendeten zusammen
die Abhandlung, um H'ao Ch'uan wiederzuentdecken. Diese Techniken wurden dann in das Shaolin
System integriert. Heutzutage ist Chen Taijiquan ein sehr beliebter Stil. Die Besonderheiten dieses Stils
sind der fließende Wechsel zwischen Bewegungen mit und ohne Krafteinsatz, sowie der fließende Wech-
sel zwischen plötzlichen Sprüngen und langsamen, weiche Bewegungen ( wie ein Kampf unter Was-
ser ). Hier handelt es sich ausdrücklich um den alten Yang-Stil.


Später wurde der Yang-Stil von einem Enkel Yangs mit dem Namen Yang Ching-Po bzw. Yang
Cheng-Fu ( 1883 - 1936 ) zu seiner heutigen Form verändert. Cheng-Fu entfernte alle schnellen,
explosiven und kraftvollen Bewegungen, und legte weitaus mehr Betonung auf den gesundheitli-
chen Aspekt der Form. Der heutige Yang-Stil zeichnet sich durch ruhige, harmonische und wei-
che, stetig fließende Bewegungen sowie einen wogend schwingenden Gesamtablauf aus.









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Das System des Dian-Xue

Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass das
Qi in Bahnen durch den Körper fließt. Auf diesen Bahnen
liegen die Punkte (Xue), die entweder mit dem Qi oder dem

Blut eines inneren Organs in Verbindung stehen. Die zwölf
Hauptmeridiane sind sensibel reagierende Wege des Qi, die
Netzleitbahnen sind sensibel reagierende Wege des Blutes.

Die Einwirkung auf einen ihrer Punktebewirkt eine Veränderung
im inneren und umgekehrt. Die Meridiane und die auf

ihnen liegenden Punkte folgen dem ineinandergreifenden Wirken der fünf Elemente.

Daher sind sie nicht immer gleich sensibel, sondern verändern ihre Reaktionen entsprechend dem
Zyklus der Elemente. In den verschiedenen Kampfkünsten machte man sich dieses W issen
zunutze, um auf den jeweiligen Punkten entsprechend der Tageszeit verschiedene Wirkungen zu erzie-
len. Hier gehen die Meinungen der Gelehrten und Praktiker auseinander.


In der Stimulationsmethode unterscheidet man das Verfahren des >Einschränkens<< (Jie), des >Anfas-
sens<< (Na), des >Erhaschens<< (Zhua) und des >Verschließens<< (Bi).

Das Verfahren des >Einschränkens<< besteht in der Einwirkung auf die Punkte der Netzleitbahnen
(Lou), was den Blutkreislauf unterbricht und, wenn es ohne Gegenmaßnahmen bleibt, über einem
bestimmten Zeitraum zum Tod führen kann. Das >Anfassen<< stoppt den Kreislauf des Qi auf den

Hauptmeridianen (Jing) und führt zu einem Verlust an Vitalität.

Das >Erhaschen<< bezeichnet einen Angriff auf die Vitalpunkte in den Gelenkverbindungen und be-
wirkt den gänzlichen Verlust des Willens.

Das >Verschließen<< eines Punktes führt zur Ohnmacht oder zum Tod. Entsprechend der Art und
Weise (Schlageinwirkung, Massage, Punktieren u. a.), in der auf diese Punkte eingewirkt wird,

können die Stimulationen tödlich oder gesundheitsfördernd sein.

Die in den Kampfkünsten verwendeten Vitalpunkte sind dieselben wie in der Akupunktur. Von den
insgesamt 365 Punkten werden in den Kampfkünsten aber nur ca. 108 Punkte verwendet (entspre-
chend den 108 Konstellationen im >Schloss der Jahreszeiten«). Bei 72 von ihnen führen entspre-

chende Einwirkungen zu Verletzungen und bleibenden Schäden, bei den anderen 36 können sie den
Tod bewirken.
Die Punkte liegen in der Regel an den Verbindungsstellen der Muskeln mit den Sehnen oder an
sogenannten >offenen« Körperstellen, wo es, vom Standpunkt der Physiologie aus gesehen, sensible
Nervenbündel gibt.

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Nach der Art der Wirkung teilt man die Vitalpunkte in folgende Gruppen:


Hun-xue - bewirken Ohnmacht
Ya-xue -bewirken Stummheit
Ma-xue - bewirken Lähmung
Si-xue -bewirken Tod








































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Erläuterung der gegliederten Informationen

Lokalisation:

Dieser Abschnitt zeigt eine sichere Lokalisation des Punkts. Obwohl die Punkte nur den Durch-
messer eines Stifts besitzen, laufen Sie, in einem gewissen Abstand um diesen Punkt herum (Um-
fang einer großen Münze) aus. Ein Schlag oder Druck aktiviert sie. Es erfordert eine große Genauig-
keit, um diese zu finden und zu treffen.


Funktion:
Gibt eine Aussage über die Wirkung des Punktes aus der Sicht der TCM.


Indikation:

Gibt eine Aussage über die Wirkung bzw. Krankheitsbilder aus der Sicht der westlichen Medizin.

Verbindungen:

Dieser Abschnitt gibt eine Vorstellung vom Schaden, den die Angriffe durch Aufzeigen von den Ver-
bindungen des Punkts zu anderen Meridianen anrichten können.

Richtung des Angriffes:


Dieser Abschnitt zeigt die richtige Richtung für die Angriffe. Einige Punkte haben nur eine Rich-
tung, andere können in verschiedene Richtungen geschlagen werden, was dann auch unterschiedliche
Reaktionen hervorruft.


Schaden: D

Dieser Abschnitt handelt von der Art des hervorgerufenen Schadens, wenn diese Punkte manipuliert
werden. Von einem leichten bis zu einem starken Angriff variiert die Wirkung erheblich. Jeder vitale
Punkt hat eine elektrische Eigenschaft. Das heißt, wenn man geübt ist, kann man das Qi des Punktes

kämpferisch (negativ) oder zum Heilen (positiv) beeinflussen.

Gegenmaßnahme:

Dieser Abschnitt sagt, ob es einen Punkt zur Neutralisation gibt oder nicht und wenn ja, wie er stimu-
liert werden muss. Einige Punkte sind so gefährlich, dass es keine Möglichkeit zur Wiederbelebung

gibt

Anwendung:

Hier werden einige Möglichkeiten, die Vitalen Punkte anzugreifen und zu treffen, aufgezeigt. Diese

besitzen natürlich keine allgemeine Gültigkeit da es ja in den verschiedensten Kampfkunstsystemen
auch unterschiedliche Methoden gibt.




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Maßeinheiten und Lokalisation



Palpation:

erhöhte Sensibilität auf Tastreiz, druckdolente Punkte (Ah-Shi-Pkt.)
Anatomische Anhaltsstellen:

Anatomische Gegebenheiten wie Augenbrauen,Haarlinien, Dornfortsätze von Wirbeln usw.

Proportionale Messung mit Hilfe des CUN-Maßes
CUN = Körperzoll
Cunometer oder:
Daumen: 1 CUN
Zeige u. Mittelfinger: 1,5 CUN
Zeigef.+Mittelf.+Ringf.: 2 CUN
Zeigef.+Mittelf.+Ringf.+kl. F.: 3 CUN

Lokalisation durch Einnehmen einer besonderen Lage.

Lokalisation durch Widerstandsmessung.

Lokalisation indem man andere Punkte als Ausgangspunkt wählt.

Locus dolend:

gehören nicht zu den systematisierten Akupunkturpunkten, besonders bei Gelenkserkran-
kungen von Bedeutung.































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Anwendungen und Wirkungsweisen

Wir werden in dem nun folgenden Teil bereits auf einige wichtige Anwendungen, Wirkungsweisen und

Methoden der Vitalpunkte eingehen. Wir möchten es jedoch nicht unerwähnt lassen, dass beim Üben,
Auffinden und Anwenden dieser Punkte sehr vorsichtig vorgegangen werden sollte.

Die Vermittlung dieser Techniken und Methoden gehört zwar zu jedem traditionellen Kampfkunstsys-
tem, es ist aber erforderlich, dass man sich auch mit den asiatischen Wiederbelebungs– und Notfall-

techniken des Kuatsu auskennt, was ebenfalls grundlegend von uns auf den Seminaren vermittelt wird.

Wahre Kampfkunst ist nicht nur das Erlernen und Auswendiglernen von Techniken, Streben nach
Perfektion in der Ausführung der Technik in Bezug auf Schönheit, es ist auch nicht das, was heute als
„Sport“ bezeichnet wird und in sinnlosen, chaotischen und in gewisser Weise nur Publikumsträchtigen
Ringschlachten vermittelt wird.

Kampfkunst ist die Auseinandersetzung mit sich selbst, die Kenntnis der Zusammenhänge des Kos-

mos und der Natur, es ist Heilkunde und Lebensanschauung.

Gerade deshalb ist es wichtig, sich mit den einzelnen Gebieten, die die Kampfkunst ausmacht ausei-
nanderzusetzen. Wir erhalten dadurch den Schlüssel unseres Daseins.


Die Dian Xue – Techniken sind in vielen Kata/Formen verborgen, der Zugang zu den Punkten ergibt
sich oft aus den unterschiedlichen Stellungen. Doch in der heutigen Zeit, der Zeit der Versportlichung
der Systeme und Streben nach Titeln usw. sind diese Kenntnisse fast verloren gegangen. Clevere
Geschäftemacher versuchen zwar mit dem sogenannten „Bubishi“ auf den Zug aufzuspringen, doch
fehlen ihnen hierzu oft die grundlegenden Kenntnisse der asiatischen Medizin.

















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Nachstehend eine Übersicht über die wichtigsten Atemi (DIM-MAK, DIAN-XUE, KYUSHO) - Punkte:


























































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