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Published by hkbudo, 2018-07-10 04:17:07

Gesamt DIAN-XUE-ELEMENTEN-LEHRE etc.

H.W. Köhnen – Dirk Kästner - Kampfkunst & asiatische Medizin –
Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue





1 Sinus-Knoten [Schmerzen]
2 Halsschlagader
Sauerstoffzufuhr (Blut) zum Gehirn wird unterbrochen > [Bewusstlosigkeit] [einseitiger
Verschluss - Lähmung] [beidseitiger Verschluss - Tod] [reißen - Tod]
3 Kehlkopfdeckel
Sauerstoffzufuhr (Luft) zum Gehirn wird unterbrochen > [Schmerzen] [Brechreiz] [kann zerstört
werden - Bewusstlosigkeit / Tod
4 Kehlkopfgrube
Sauerstoffzufuhr (Luft) zum Gehirn wird unterbrochen > [Schmerzen] [Brechreiz] [bei län-
geren Druck - Bewusstlosigkeit / Tod]
5 Obere Schlüsselbeinvertiefung [Scherzo]
6 Schlüsselbein [Schmerzen] [Bruch]
7 Untere Schlüsselbeinvertiefung [Schmerzen]
8 Achselhöhle
Gefäß und Nervenverletzungen > [Schmerzen] [Armlahmung ] [Arm kann Absterben /
1
2
Verblutungsgefahr (große Arterien Können verletzt werden)]
2
9 Brustwarzen [Schmerzen]
10 Brustbein [Schmerzen] [Atemnot] [Bruch] [im schlimmsten Fall Herzverletzung]
11 Herz Verletzung des Herzens möglich / Herzflimmern > [Schmerzen] [Tod ]
2
12 Oberarmnerv [Schmerzen]
13 Schwertfortsatz [Schmerzen] [Atemnot]
14 Herzspitze Verletzung des Herzens möglich / Herzflimmern > [Schmerzen] [Tod ]
2
15 Lungenspitzen [Schmerzen] [Atemnot] [können reißen / Kollapsgefahr]

16 Leber Leberriß möglich > [Schmerzen] [Verblutungsgefahr - Tod ]
2
17 Solar-Plexus [Schmerzen]] [Kreislaufkollaps] [Ohnmacht]
18 Milz [Schmerzen] [Milzriss möglich - Verblutungsgefahr - Tod ]
2
19 Kurze Rippen [Schmerzen] [Atemnot] [Lungen können verletzt werden - Tod ]
2
20 Magen [Schmerzen] [kann reißen - Tod ]
2
21 Nabel [Schmerzen]
22 Blase [Schmerzen]
23
Leisten [Schmerzen] [Bruch]
24 Hoden [Schmerzen] [Bluterguss] [Bewusstlosigkeit] [Quetschungen - Zeugungsunfähig-
keit]
25
Pudendusregion [Schmerzen]
26
Oberer v. Oberschenkelnerv [Schmerzen]
27
Unterer v. Oberschenkelnerv [Schmerzen]
28 Kniescheiben [Schmerzen] [Verletzung der Kreuzbänder] [Bruch]

29
Kreuzbänder [können reißen] [Meniskusschaden bzw. RIB]



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30 Vorderseite des Schienbeins [Schmerzen] [Bruch]

31
Innenseite des Schienbeins [Schmerzen] [Bruch]
32 Knöchel, innen [Schmerzen] [Bruch]

33
Knöchel, [Schmerzen] [Bruch]
34 Spann [Schmerzen] [Bruch]

35
Zehen [Schmerzen] [Bruch]
36
Hinterhauptnerv [Schmerzen]
37
Genick (2. Halswirbel) [Besinnungslosigkeit] [Bruch] [Verletzung des Nervenstranges -
Lähmung - Tod]
38 Schulterblattkamm [Schmerzen] [Bruch]

39
5.Brustwirbel [Schmerzen] [Bruch] [Verletzung von Nerven - Lähmung]
40 7.Brustwirbel [Schmerzen] [Bruch] [Verletzung von Nerven - Lähmung]

41
Ellenbogennerv (Musikknochen) [Schmerzen] [Unbeweglichkeit des Unterarmes]
42
Nieren [Schmerzen] [Quetschungen] [Zerstörung]
43 Kreuzbein [Schmerzen] [Bruch]
44 Ischiasnerv [Schmerzen] [Verletzung des Nerven]

45
Steißbein [Schmerzen] [Bruch]
46 Oberer h. Oberschenkelnerv [Schmerzen]

47
Unterer h. Oberschenkelnerv [Schmerzen]
48 Kniekehle [Gefäß- und Nervenverletzung - Gehbehinderung]

49
Wadenmuskel [Schmerzen]
50
Wadenbein [Schmerzen] [Bruch]
51
Achillessehne [Schmerzen] [Riß]
52 Unterkiefer [Schmerzen] [Bruch]
53 Kinnspitze [Schmerzen] [Bruch] [Ohnmacht]

54
Fontanelle [Bruch - Hirnverletzung - Lähmung - Tod]
55 Großer Ohrnerv [Schmerzen]

56
Nerv am Handgelenk (radialis) [Schmerzen] [Lähmung der Hand]
57 Nerv am Handgelenk (ulnaris) [Schmerzen] [Lähmung der Hand]

58
Nerv zwischen Daumen und Zeigefingergrube [Schmerzen] [Lähmung der Hand]
59
Mittelhandknochen [Schmerzen] [Bruch]


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60
Finger (Gelenke) [Schmerzen] [Bruch]
61 Nagelbett [Schmerzen]

62
Nerv am Handgelenk (palmaris) [Schmerzen] [Lähmung der Hand]
63 Nerv am Handgelenk (ulnaris) [Schmerzen] [Lähmung der Hand]




















































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Lu 1 Zhonfu) „Residenz der Mitte“

Lokalisation: 6 Cun lateral der vorderen Medianlinie und 1 Cun unterhalb der Clavikula;
Funktion: verteilt das Lungen-Qi und führt es herab;

Indikation: Vorbereitung bei Zervikalsyndrom, Erkrankung der Atmungsorgane (Asthma,
Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Pneumonie) Schmerzen in lat. Thorax-
wand, BWS und Schulterbereich), löst Völleempfindung im Thorax;

Verbindung: Dies ist ein Punkt der Überschneidung mit dem Milzkanal Mp 21

Richtung des Gerade in und leicht nach oben in Richtung des Schlüsselbeins.
Angriffs:

Schaden: Die Lungenpunkte verursachen alle einen großen Schaden. Lu 1 verursacht
einen starken lokalen Schmerz, der sich aufgrund der Verbindung dieses
Punkts zu Mp 21 langsam über den ganzen Thoraxbereich ausbreitet.
Ein Angriff behindert die Zirkulation von Gu-Qi, das aus Nahrung
und Flüssigkeit besteht.

Also außer der unmittelbaren Wirkung des starken Schmerzes im
ganzen Thoraxbereich, gibt es die langfristige Wirkung auf das Gu-Qi.
Als Ergebnis, dass, obwohl der Empfänger Nahrung aufnimmt, das Qi
von dieser Nahrung nicht umgewandelt wird und zirkulieren kann, wird
der Gesundheitszustand und die Lebensqualität langsam vermindert

Gegenmaßnahme: Lu 1 kontraleteral mit Akupressur behandeln.

Anwendung: Angriff mittels Druck auf Lu 5, und Ellenbogentechnik leicht nach oben auf
Lu 1 oder diagonaler gerader Fauststoß. Wie Abb. 1 u. 2





























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Lu 5 Chize) Teich am Ellenbogen“

Lokalisation Ellenbeugefalte, radial der Bizepssehne;

Funktion: Reguliert das Lungen-Qi, beseitigt Lungen-Hitze,
Indikation: Schmerzen im Ellenbogen u. Arm, entspannt die Sehnen,
Spannungsgefühl im Thorax, Husten, Asthma, Halsschmerzen, schleim-
lösend, Mastitis, Psoriasis, Unterstützung der Harnblase (öffnet Was-
serwege)
Verbindung: keine

Richtung des Angriffs: In die Tiefe und Richtung Ellenbogen.

Schaden Dieser Punkt kann großen Schaden am ganzen System verursachen
und zu einem K.O. führen.
Ein starker Angriff kann auch ein Gehirnschaden hervorrufen. Weil
dies ein Punkt ist, der das Lungen Qi dann stark beeinträchtigt, wenn er
angegriffen wird anstatt ihm zum Heilen zu verwenden. Und da die Lun-
gen Teil des Kontrollsystems des Körpers ist, verliert sie diese Funktion
sofort.

Gegenmaßnahme Sedierende Stimulation des kontralateralen Punktes mittels Nadel, dies
tonisiert das Lungen-Qi und lässt es wieder zurückkehren. Sogar Fin-
gerdruck funktioniert bis zu einem gewissen Grad. Der Patient fühlt eine
unmittelbare Energiewoge in den Lungen und auf diese Art gewinnt
er die Kontrolle zurück


































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Der Dickdarmmeridian

Gekoppeltes Organ: Maximalzeit: Alarmpunkt Zustimmungspunkt:


Lunge ⌫ Di 4 5-7 Uhr Ma 25 Bl. 25


Meridian Element: Meridianpunkte:

Yang Meridian Metall 20



Bedeutung TCM:

Der Dickdarm ist ein Yangorgan, und sein Gegenstück als Yin-Organ ist die Lunge. Die offizielle
Rolle des Dickdarms ist das Ausscheiden von Stoffwechselendprodukten.


Der Dickdarm erhält den "Abfall“ vom Dünndarm. Es absorbiert die Flüssigkeit und dann verwandelt
den Rest in auszuscheidenden Kot. Der After wird von Niere jing kontrolliert und wird die "Tür von
Festigkeit" genannt.
Somit kontrolliert der Dickdarm die Weiterleitung des Verdauungsbreis und die Ausscheidung der
Stoffwechselendprodukte.

Der Dickdarm hat auch noch andere Pflichten als das Ausscheiden von Stoffwechselendprodukten. Er
ist auch dafür verantwortlich, verschwenderische Gedanken zu steuern. In der Tat kann Verstopfung
manchmal damit verwandt sein, sich an verschwenderische Gedanken und Gewohnheiten zu
klammern und sich somit selbst im Weg zu stehen.




























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Bedeutung Dian xue:

Im Dian xue gibt es mehrere wichtige Punkte des Dickdarmmeridians, die zur Anwendung kommen.
Sehr wichtige Punkte sind Di 4 und Di 10, Di 17 und 18 sind sehr gefährliche Punkte, während Di 19
eine ausgezeichnete "elektrische" Wirkung besitzt.




Di 4 (Hegu) "Talverbindung“
Lok.: höchster Punkt des Muskelbauches, der beim Aneinanderlegen
von Daumen und Zeigefinger entsteht;
Funktion: Vertreibt äußere pathogene Faktoren (v.a. Wind), klärt und entfernt
Lungen-Hitze, transformiert und reguliert Feuchtigkeit, macht die Me-
ridiane durchgängig und leitet Obstruktionen aus, beruhigt den Geist;
Indikation: wichtigster analgetischer Punkt für Schmerzen im gesamten Körper,
Fernpunkt Kopfbereich, Migräne, Kopfschmerzen, Trigeminusneural-
gie, Zahnschmerzen, Augenerkrankungen, Heuschnupfen, Erkäl-
tungskrankheiten, Fieber, rezidiv. Epistaxis, Amenorrhö, Ellenbogen,
Schulter-Armsyndrom, HWSSyndrom, schmerzarme Geburt, abdomi-
nale Schmerzen, Obstipation, Kolitis, Diarrhö, Geschwüre der Mund-
schleimhaut, Vorbereitung der Zervikalsyndrommassage, Akupunk-
turanästhesie, vertreibt äu1eren Wind / Kälte / Feuchtigkeit., öffnet
Körperoberfläche
Verbindungen: Übergang (luo) von Lu 7,

Richtung des Angriffes Gerade in die Tiefe
Schaden: Dieser Punkt ruft einen Schaden an Qi und lokalen Schmerz hervor.
Weiterhin kann dieser Punkt geistige Verwirrung hervorrufen. Er
schädigt Herz, Lunge und Dickdarm und kann tödlich sein.

Gegenmaßnahme: Akupressur und Massage nach distal des kontralateralen Punk-
tes.
Anwendung: Einzeltechnik oder zum Lösen von Grifftechniken. Punkt kann
auch mit einem spitzen Gegenstand geschlagen werden, dann kann
der Angriff tödlich verlaufen.




















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Di 5 (Yangxi) „Yang-Schlucht“

Lok.: an der radialen Seite des Handgelenkes;


Funktion: Vertreibt Wind und Feuer
Indikation: Vorbereit. zur Zervikalsyndrommassage, Arthritis bzw. Schmerzen
des Handgelenkes, Augenerkrankung, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen,
übermäßiges Schwitzen;



Verbindungen: keine

Richtung des Angriffs: Normalerweise wird dieser Punkt, mittels Druck, als ein Handgelenks-
schloss zusammen mit Dü 2 u. Dü 5 verwendet.

Schaden: Es erfolgt ein "natürlicher" Kurzschluss mit Dü 2, der gro1e
Schmerzen verursacht und den Angreifer in die Knie zwingt. Bei kräf-
tig ausgeführter Technik können Finger brechen.

Gegenmaßnahme: Sobald der Druck auf beide Punkte freigegeben wird, hört die Wir-
kung dieser Kopplung auf, aber der Schaden am Handgelenk und
Fingern ist schon erfolgt.

Anwendung: Abwehr von Grifftechniken mit Druck auf Di 5 u. Dü 2 in dem die
Hand des Gegners mit dem Daumen auf Dü 2 und Zeigefinger o.
Mittelfinger auf Di 5 Druck ausübt. Hierbei wird zusätzlich das
Handgelenk nach unten gehebelt. Eine weitere Möglichkeit ist der
direkte Schlag mit der Handkante (Anwendungen aus Kranich-
Technik). Wie Abb. 9 – 12.




























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Di 10 (Shousanli) “Drei Entfernungen am Arm”
Lok.: 2 Cun distal von Di 11;
Funktion: Vertreibt Wind, harmonisiert den Magen, reguliert die Darmfunktion;

Indikation: Testpunkt für bestehende Obstipation (Druckdolent), Tremor, Läh-
mung, Schmerzen Arm+Schulter, abdominale Schmerzen, Diarrhö,
Hemiplegie. Moxa tonisierend
Verbindungen: keine
Richtung des Angriffes: Der Punkt kann direkt, leicht nach oben oder leicht abwärts geschlagen
werden, da er dann verschiedene Reaktionen verursacht. Weiterhin
kann der Punkt mittels Druck stimuliert werden, man verliert damit die Fä-
higkeit die Faust zu schließen.
Schaden: Dieser Angriff lähmt den Arm und in seltenen Fällen kann es zu Herz-
stillstand führen. Er bewirkt eine Druckwelle im Arm die Richtung
Oberkörper zunimmt und es verursacht ein K.O., wenn er stark
genug geschlagen wird.


Normalerweise wird er mit Ma 9 für einen Todesschlag verwendet! Dieser
Punkt beeinflusst den ganzen Di- Meridian besonders um den Arm, den
Hals und das Gesicht herum, dies ist der Grund warum Ma 9 wirklich
gut mit diesem Punkt zusammenarbeitet.

Wenn der Punkt leicht aufwärts geschlagen wird, verliert der abdomina-
le (Bauchraum) Körperbereich Qi, und es entsteht Übelkeit. Wenn er
leicht abwärts (den Unterarm in Richtung der Finger hinunter) ge-
schlagen wird, fangen die Gedärme sofort an zu arbeiten! Wenn er
mehrere Tage in diese Richtung massiert wird, kann es zu Unter-
leibskrämpfen, Lähmung des Armes und Durchfälle führen.
Gegenmaßnahme: Wenn die Richtung des Angriffes nicht bekannt ist, werden Di 1 und
Di 4 mit Akupressur behandelt. Für eine Aufwärtstechnik wird Di 4
benutzt. Für eine Abwärtstechnik wird der kontralateralen Punkt mit
etwas Druck in die gleiche Richtung massiert. Wenn der Angriff gerade
war, wird mit dem Knöchel Di 1 massiert


Anwendung: Er greift mit einer geraden Rechten an, es erfolgt ein Aus-
weichschritt zur linken Seite und der Punkt wird mit der rechten Faust
angegriffen. Die linke Handfläche übernimmt seinen Angriff und mit der
Rechten wird direkt Ma 9 wie ein Messerschnitt angegriffen. Dies ist
eine tödliche Kombination. Weiterhin kann er zum Lösen von Griff-
techniken verwendet werden.
Wie Abb. 13 – 16.














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Di 11 (Quchi) „Teich in der Krümmung“


Lok.: am lateralen Ende der Ellenbogenfalte;

Funktion: Vertreibt äußere pathogene Faktoren, leitet pathogenes Feuer
aus, kühlt Hitze u. Blut-Hitze, leitet Feuchtigkeit aus, harmoni-
sier Blut und Qi;

Indikation: Homöostatisch, Blutkühlend z.B.: Psoriasis. Immunstimulierend bei
allerg. infektiösen od. fiebrigen Erkrankungen, endokrine Störungen
z.B. Schilddrüse, Hypertonie, abdominale. Schmerzen, Diar-
rhö, Obstipation, Schulter/Arm-Syndrom, Tennisellenbogen, Moxa
tonisierend;

Verbindungen: keine

Richtung des Angriffes: Gerade in Richtung des Ellenbogenwinkels.

Schaden: Dies ist ein Hauptpunkt; er beruhigt und reguliert normalerweise das
ganze System, aber, wenn er mit Hilfe von negativem Qi geschla-
gen wird, hat es die entgegengesetzte Wirkung.
Er kann einen psychischen Schaden hervorrufen, aber auch das gan-
ze Immunsystem des Körpers kann geschwächt werden. Der Punkt
kann auch Durchfall, Übelkeit und Erbrechen verursachen. Weiterhin
ruft er eine Lähmung des Armes hervor.


Gegenmaßnahme: Massage des kontralateralen Di 11 und Druck auf Di 1.

Anwendung: Druck zum lösen von Grifftechniken, Schlag mit Faust und
Ellenbogen.


























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Di 16 (Jugu) „Großer Knochen“

Lok.: In der Vertiefung zwischen dem Schlüsselbeinende und dem Schulter-
blatt. .

Funktion: Macht Meridiane durchgängig, unterstützt die Gele


Indikation: Halsentzündungen, Heiserkeit, Stroma.

Verbindungen: Punkt des Yangs qiao mai. Es gibt einen internen Pfad zu Dü 12,
Du 14 und Ma 12 und ein Zweig zu Ma 25.

Richtung des Angriffs: Gerade nach unten nahe dem Schlüsselbein zum Rücken.


Schaden: Es entsteht ein Schaden am Schlüsselbein verbunden mit starken
Schmerzen und Lähmung. Dieser Punkt muss sehr stark manipu-
liert werden. Es ist sehr schwer, diesen Punkt zu treffen. Aus diesem
Grund wird ein Handflächenschlag benutzt (obwohl die beste Variante
ist es mit einem Fingerknöchel zu schlagen).

Gegenmaßnahme: Es wird eine ärztliche Behandlung angeraten, weil das Schlüsselbein
wahrscheinlich gebrochen sein wird. Handfläche auf den Kopfteil um
Du 20 legen und leicht abwärts drücken.

Anwendung: Druck, Schlag mit Handfläche, Fingerknöchel oder Ellenbogen.
Wie Abb. 17.

































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Di 17 (Tianding) „Himmelsdreifuß“
Lok.: 3 Cun lateral des Schildknorpels und 1 Cun kaudal am hinteren Rand
des M. sternocleidomastoideus; Vorsicht: A. carotis, V. jugolaris inter-
na und externa, Clobus caroticum (Blutdruckrezeptoren, Einfluss auf
Herzfrequenz);
Funktion: Klärt Lungen-Qi, unterstützt den Rachen
Indikation: Vorbereitung Zervikalsyndrom, Halsentzündungen, Heiserkeit,
Stroma
Verbindungen: Zusammenkunftspunkt des internen Pfads
Richtung des Angriffes: In Richtung der Basis des Halses in einem 45 Grad Winkel. Gleiche
Richtung bezüglich Ma 9.
Schaden: Dies ist einer der gefährlichsten Punkte, der, wenn geschlagen, den
Tod verursachen kann. Das Blut wird blockiert, das Qi wird blockiert,
und das Gehirn erhält einen Schock. Nicht einmal CPR lässt eine
Person wieder aufleben, die an dieser Stelle geschlagen worden ist.
Gegenmaßnahme: Keine!
Anwendung: Schlag mit Handkante und Faust schneidend, Schlag mit
Unterarm, Druck und gesamten Muskel ergreifen, Würgetechnik.







































Abb. 18 Abb. 19









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Di 18 (Futu) ,,Seitlicher Vorsprung“
Lok.: 3 Cun lateral des Adamsapfels zwischen dem sternalen und claviculä-
ren Kopf des M. sternocleidomastoideus Vorsicht: A. carotis;
Funktion: Reguliert Qi und Blut, zerstreut Ansammlungen, unterstützt den
Rachen.
Indikation: Halsentzündungen, Husten, Heiserkeit, Asthma bronchiale, Stroma.

Richtung des Angriffes: Wie Di 17. In Richtung der Basis des Halses in einem 45 Grad Win-
kel. Gleiche Richtung bezüglich Ma 9.

Schaden: Dies ist wieder einer der tödlichsten Punkte. Es ist nahe bei Ma 9, so
dass Sie beide Punkte leicht zu stimulieren und den sofortigen Tod mit
keinerlei Chance der Wiederbelebung verursachen können! Mit diesem
Punkt darf nicht gespielt werden, da sogar ein leichter Schlag gro-
ßen Schaden verursachen kann n!
Bei sehr leichter Stimulation kann langfristig Körper und Geist ent-
koppelt werden, was zu langfristigen emotionalen Problemen und
einem Globus hystericus führen kann.
Gegenmaßnahme Mit sedierender Nadeltechnik des Punktes können die emotionalen
Probleme behandelt werden. Jedoch, wenn dieser Punkt zusam-
men mit Ma 9 manipuliert wird, gibt es keine Gegenmaßnahme!



Di 20 (Yindxiang) ,,Düfte empfangen“
Lok.: zwischen der Nasolabialfalte und dem seitlichen Rand des Nasenflügels;

Funktion: Vertreibt Wind und Wind-Hitze, befreit die Nase.

Indikation: Rhinitis (auch allergisch), Epistaxis, Sinusitis, Erkältungskrankheiten, ver-
stopfte Nase, eingeschränkte. Atmung, Fascialisparese, Trigemi-
nusneuralgie, Tics, Zahnschmerzen, eliminiert äußeren Wind.
Verbindungen: Interner Pfad zu Ma 1 und Gb 14.

Richtung des Angriffs: Gerade neben der Nase nach innen.
Schaden Dieser Punkt verursacht einen starken elektrischen Impuls der zum
K.O. führen kann. Es ist kein Todespunkt, aber er genügt als Argument
um aufzuhören.
Gegenmaßnahme: Dieser Punkt wird mehr zum Heilen verwendet. Eine Gegenmaßnahme
ist nicht notwendig.
Anwendung : Schlag mit Fingerknöchel entgegen dem Uhrzeigersinn und in dia-
gonaler Richtung zu Di 20.













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Der Magenmeridian


Gekoppeltes Organ: Maximalzeit: Alarmpunkt: Zustimmungspunkt:




MP ⌫ Ma 40 7-9 Uhr Ren 12 Bl 21



Meridian Element Meridianpunkte



Yang Meridian Erde 45




Bedeutung TCM

In der TCM ist der Magen ein Yang-Organ und gehört zum Element Erde. Der Magen trennt die Nah-
rung in ihre klaren und trüben Bestandteile. Der klare Teil gelangt zu Milz-Pankreas und der Trübe zum
Dünndarm.

Bedeutung Dian xue

Der Verlauf des Magenmeridians beginnt am Kopf, an dem sich auch
viele Punkte des Meridians befinden. Am Kopf sind diese Punkte, aus
Sicht der Kampfkunst, leicht zugänglich. Grundsätzlich, wenn ein Magen-
punkt negativ manipuliert wird, beschädigt es die "Erde" des Empfängers
und unterbricht die Verbindung zu dieser. Dies kann sehr starke Übelkeit
verursachen, so stark, dass der Geschädigte sich hinlegen muss.
Der gefährlichste Teil des Magenmeridians ist der Halsbereich, wo eine
Anzahl von Punkten leicht den Tod verursachen können, wenn in
die richtige Richtung geschlagen wird kann sogar ein sehr leichter
Schlag ein K.O. verursachen.
Der Punkt Ma 9 sitzt direkt über dem Carotissinus,dort verläuft ach der N.
vagus. Dieser Nerv besitzt im Dian Xue eine bedeutende Rolle. Er ist der 10. Hirnnerv und inner-
viert bzw. beeinflusst bedeutende Strukturen im Körper wie Herz, Bronchien und Verdauungstrakt.
(3) – N. vagus
(7) – Sinus caroticus (Pressorezeptoren Glomus caroticum

Der Magen ist der Milz bei seiner Funktion, zu transportieren und umzuwandeln behilflich. Das Milz-Qi
bewegt sich nach oben, während sich des Magen-Qi nach unten bewegt, so dass sich beide
untereinander im Erdelement ausgleichen. Der Magen zeigt seine Funktion am Zahnfleisch.








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Ma 1 (Chenqi) "Tränensammler“
Lokal.: Direkt unter der Pupille beim ,,Geradeausblick“ zwischen Augapfel und
Infraorbitalrand.

Funktion: Vertreibt pathogene Faktoren wie Wind, leitet Feuer aus, stärkt die Au-
gen.
Indikation: Augenerkrankung, Tränenfluss, Fazialisparese, Tics

Verbindungen Di, LG, Gb-Meridian. Es gibt eine interne Verbindung von Di 20 zu Bl 1
und dann Ma 1.
Richtung des Angriffs Ma 1 wird immer zum unteren Augenrand, mit einem Schlag von gerin-
ger Oberfläche (Fingerknöchel), angegriffen.
Schaden: Ma 1 ist einer der empfindlicheren Punkte und wird sogar schon mit einem
leichten Schlag in diesen Bereich geschädigt. Schon ein leichter Schlag
kann äußerste Übelkeit verursachen. Ein mittelstarker verursacht einen
K.O, und ein starker Schlag kann den Tod verursachen. Die Leber wird
auch von einem Angriff zu Ma 1 beeinflusst. Die Leber kontrolliert die
Augen und alles was im Bereich des Auges geschieht, hat Einfluss auf
die Leber.
Gegenmaßnahme Pe 6 (Neigwan) aufwärts massieren.
Anwendung: z.B. Angriff mit einer Geraden – Abwehr mit linker Hand – Angriff mit
Rechts zu Ma 1. Wie Abb.


Ma 6 (Jaiche) ,,Kieferknochenmechanik“
Lok.: Bei fest zusammengepresstem Kiefer auf der höchsten Erhebung des M.
masseter;
Funktion: Vertreibt Wind, öffnet das Kiefergelenk, reguliert Qi;

Indikation Kiefergelenksarthritis, Wangenschwellung, Zahnschmerzen, Paresen im
Gesichtsbereich;
Verbindungen: Gallenblase.

Richtung des An- In einem Winkel von etwa 45 Grad in Richtung des Rückgrats
griffs
Schaden: Alle Angriffe zu diesem Punkt sind gefährlich. Zuallererst verursacht ein
Schlag zu Ma 6 ein unmittelbares K.O. Dieser Schlag verursacht eine
Erschütterung des Gehirns und einen Schock auf den Nerv. Die führt in
den meisten Fällen zu Übelkeit, Bewusstlosigkeit und Gedächtnisverlust.
Die Folge solch eines Angriffes ist ein schweres Trauma des Gehirns. Der
Verletzte muss unter ständiger Beobachtung bleiben und weiterfüh-
render ärztlicher Behandlung zugeführt werden. Das genaue Ausmaß
dieses Traumas kann man nur mittels EEG feststellen. Die ersten 24
Stunden nach der Verletzung sind sehr kritisch, da sich der Bewusst-
seinszustand in dieser Zeit verändern kann. Deshalb klinische
Beobachtung
Gegenmaßnahme: Überbrückend bei Bewusstlosigkeit – Schlag mit Spitzem Gegenstand
zu Niere 1 und Gb 20 in Richtung des Schädels massieren.

Anwendung: Alle Fausttechniken. Oder wie Abb. 20 u. 21.







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Abb. 20 Abb. 21


Ma 9 (Renying) „Dem Menschen willkommen
Lok.: Auf Höhe der Schildknorpeloberkante am Vorderrand des M. sternocleido-
mastideus, oberhalb der Carotispulsation.
Funktion: Macht Meridiane durchgängig, reguliert Qi und Blut, kühlt Hitze;
Indikation: Halsentzündungen, Struma, Asthma bronchiale, Schwindel, Hyper-/ Hypotonus
Verbindungen: Blase.

Richtung Angriff: In einem Winkel von 45 Grad in Richtung des Rückgrats.
Schaden Ma 9 ist einer der Hauptpunkte des Dian Xue. Es ist leicht, ihn zu erreichen, und
seine Wirkung ist verheerend. Sie erstreckt sich von einem leichten Schlag,
der ein K.O. verursachen, kann bis hin zu einem starken Schlag, der tödlich
verlaufen kann. Ma 9 befindet sich direkt über dem Karotissinus. Der Karotissi-
nus ist ein Druckrezeptor, der dafür verantwortlich ist, eine Zunahme des Blut-
druckes wahrzunehmen. Wenn er diese Zunahme wahrnimmt, sendet er ein Sig-
nal über den N. vagus an das vasomotorische Zentrum des Gehirns, das ein Va-
sodilatation und Verlangsamung der Herzfrequenz initiiert, um den Blutdruck zu
Normalwerten zu senken. Zum Beispiel kann ein Geschädigter mehrere Jahre
später, an einer Verletzung der Intima der Halsschlagader (daher das "verscho-
bene Todesberührung " Phänomen) verursacht durch den Schlag sterben. Es ist
eine medizinische Nachgewiesen, das ein Schlag zu Ma 9 der rechten Seite
eine grö1ere Wirkung hat als zur linken Seite. Eine wissenschaftliche Erklärung
gibt es hierfür nicht, aber die TCM und Dian Xue kann es erklären. Die rechte
Seite des Körpers ist Yang und steht für alles Aktive.
Gegenmaßnahme Überbrückend bei Bewusstlosigkeit – Schlag mit spitzem Gegenstand zu Niere 1
und Gb 20 in Richtung des Schädels massieren. Ansonsten CPR!

Anwendungen: Es gibt viele Arten, Ma 9 anzugreifen, dass diese Methode einer der Besten ist.
Angriff mit rechtem Haken – Abwehr mit linker Hand, rechte Seite Schlägt mit
Handkante oder Unterarm schneidend. Eine sehr gute Methode ist noch, mit
Muskelgreifen diesen Punkt zu stimulieren. Wie Abb. 22


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Abb. 22





















72

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K U A T S U










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Shiatsu - Kuatsu - Dian Xue



„Kuatsu“, welches aus den beiden Schriftzeichen „Kua“, für Leben, und „Tsu“, für Kunst oder Technik,
zusammen gesetzt ist, kann als Technik des Lebens, Rückkehr des Lebens oder Wiederbelebung
verstanden werden.


Kuatsu hat sich während Jahrhunderten im fernen Osten entwickelt, in Japan vermutet man die Ent-
stehung im 17. Jahrhundert. Auf Okinawa, in China und Korea kannte man diese Techniken jedoch
schon lange vorher. Das Kuatsu gehörte zu jenen geheimen Künsten, welche nur mündlich vom Leh-
rer auf seinen engsten Schüler übertragen wurden. Kuatsu (od. Kappo) ist ein Teilbereich des Seifuku
Jutsu (Kunst des Heilens) und behandelt die Wiederbelebung aus Ohnmachten aller Art.


Kuatsu basiert auf einer Schock-Gegenschock- Wirkung. Wenn der Organismus durch äußere Einwir-
kung, z.B. einem Schlag, so sehr beeinflusst wird, dass z.B. der Kreislauf zusammenbricht, ist dies die
Folge eines Schocks.

Während bei diesem ersten Schock die Lebensfunktionen zusammenbrechen, kann durch einen
nachfolgenden, zweiten Schlag ein neuer Schock ausgelöst werden, welcher diesem Zusammenbruch
entgegenwirkt. Kuatsu beinhaltet das Wissen über die Lage der Körperregionen, mit welchen durch

Schlag, Tritt, Massage oder Druck eine Körperreaktion ausgelöst werden kann, welche den Zustand
von Schmerzen, Ohnmacht oder sogar Tod abwenden kann. Während die Kampfkünste in Europa
einen wahren Boom erlebt haben, blieb Kuatsu verhältnismäßig unbekannt. Dementsprechend stand
die Medizin den Kuatsutechniken lange Zeit eher kritisch gegenüber. Erst nach und nach konnten sich
einzelne Techniken durchsetzen; so basiert beispielsweise die Mund-Mund oder Mund-Nase-
Beatmung auf einer Kuatsumethode, welche bereits im 17. Jahrhundert in Japan niedergeschrieben

und angewandt wurde. Während die Europäer in den Sechzigern noch darüber lächelten, gehört sie
heute zur Basis in der Nothilfe.

Zwei bedeutende Namen in der Schweizer Kuatsu Geschichte sind Dr. med. Felix Hess, welcher einer
der ersten war, welcher mit Kuatsu gearbeitet hat, und Robert Käsermann. Als offizieller Kuatsuexper-
te des Schweizerischen Judo- und Budoverbandes trug er viel zur Veröffentlichung der Kuatsutechni-
ken bei. 1970 schrieb Robert Käsermann:


“In einem speziellen Seminar in Anwesenheit der Basler Professoren Prof. Dr. Hans Weber, Prof. Dr.
Heinrich Thölen und Prof. Dr. Alfred Pletscher und weiterer Mediziner, habe ich meinen eigenen Sohn
in einem rein medizinischen Experiment erwürgt.
Der medizinische Tod wurde durch Prof. Pletscher persönlich festgestellt. Nach genau 68 Sekunden

holte ich meinen Sohn durch eine Kuatsu – Methode wieder ins Leben zurück. “
Prof. Masayoshi-Hido von der Universität Osaka; erhielt von der japanischen Regierung den Auftrag,
die Kuatsu Methoden medizinisch-wissenschaftlich zu untersuchen. Er erklärte danach wörtlich:
:
“Die von mir untersuchten Kuatsumethoden sind BESSER, als unsere medizinischen.”

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Funktionsweise des Kuatsu


Die Kuatsu-Techniken basieren auf dem Prinzip:

„Schock und Gegenschock“.


Daraus schließt, dass mit der Kuatsu-Anwendung ein Gegenschock auf einen vorangegangenen
Schock per Nervenbahnen erfolgt.

Mit Kuatsu nutzt man die Möglichkeit, bestimmte Nervenzentren und Akupunkturpunkte mittels Stoß,
Druck oder Streichmassagen
zu reizen und fehlende durch manuell gesetzte Reize zu ersetzen.







Kuatsu-Techniken
stellen alle eine Erste-Hilfe-Maßnahme dar.
Sie ersetzen jedoch nicht allgemeine wiederbelebende
Maßnahmen oder die in den meisten Fällen notwendige
anschließende ärztliche Behandlung!






Die Techniken müssen unter Umständen so lange ausgeführt
werden, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.




























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Das Nervensystem
Das Zentralnervensystem

Das Gehirn und Rückenmark bilden das Zentralnervensystem. Von hier aus laufen Nervenfortsätze in die
Peripherie (efferente Fasern). Aus der Peripherie (afferente Fasern) werden Signale vom ZNS über-
nommen, gespeichert, verarbeitet und zu motorischen Signalen umgewandelt.

Das vegetative Nervensystem (autonom)

Es umfasst Teile des peripheren Nervensystems und des zentralen Nervensystems. Es wird zwischen
einem Parasympatischen und Sympatischen Anteil gegliedert. Es dient der Steuerung der unwill-
kürlichen Abläufe im Körper, wie Herz, Lunge, Blutgefässe, Darm und Harnblase.

Das periphere Nervensystem

Die Nerven des peripheren Nervensystems stellen die Verbindung zwischen dem zentralen Nerven-

system und der Körperperipherie her. Sie verbinden das Gehirn oder Rückenmark mit Muskeln,
Haut und Sinnesorganen.




















































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Notfallmaßnahmen

Auffinden einer Person

B – Bewusstsein - bei vorhandener Atmung und Puls, stabile Seitenlage; ständige Vitalzeihenkontrolle!

A – Atmung – bei vorhandenem Puls, Beatmung (ca. 16 X pro Minute) unterständiger Pulskontrolle!
P – Puls – keine Atmung, kein Puls – sofort CPR – 1 Helfermethode 2 X Beatmung und 15 X Herz-
druckmassage, 2 Helfermethode 1 X Beatmung (Initial 2 X ) und 5 X Herzdruckmassage

Prüfung des Bewusstseins


⇒ Ansprechen und Rütteln,
⇒ Orientierung nach Ort, Raum, Zeit - Schmerzreiz

Schweregrade von Bewusstseinsstörungen


⇒ Benommenheit
(leichte Bewusstseinstrübung). Es tritt eine Verlangsamung des Denkens und Handelns auf.
Außerdem kommt es zu einer erschwerten Orientierung, zu Wortbildungsstörungen, zu einer
Herabsetzung der Wahrnehmung und zu einer Verminderung der Merk- und der Geistigen
Leistungsfähigkeit.

⇒ Somnolenz
(starke Bewusstseinstrübung). Zusätzlich zu den vorgenannten Symptomen kommt es zu
Schläfrigkeit, aus der der Betroffene allerdings durch äußere Reize geweckt werden kann.
⇒ Sopor
(weitgehende Reaktionslosigkeit). Es handelt sich hierbei um einen schlafähnlichen Zustand, aus
dem der Betroffene durch äußere Reize nicht mehr voll geweckt werden kann. Nur sehr starke

Reize, vor allem Schmerzreize, können noch eine Reaktion, beispielsweise eine Abwehrbe-
wegung, auslösen. Spontane Aktionen fehlen jedoch völlig.
⇒ Koma
(tiefste Bewusstlosigkeit). Es handelt sich um eine sehr tiefe Bewusstlosigkeit, bei der auch
auf stärkere Schmerzreize hin keine Reaktion mehr erfolgt.


















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Prüfung der Atmung

⇒ Freimachen der Atemwege
Hierzu entfernt der Helfer alle sichtbaren Fremdkörper aus dem Mund, weiterhin erfolgt ein überstrecken

des Kopfes Nackenwerts. Diese Maßnahme wirkt der Verlegung der Atemwege durch die nach hinten
gerutschte Zunge bei Bewusstlosigkeit entgegen

⇒ Prüfung der Atmung
Um die Atemfunktion zu prüfen, beugt der Ersthelfer seine Wange über Mund und Nase des Be-

troffenen und blickt gleichzeitig auf dessen Brustkorb.

⇒ Prüfung des Kreislaufs
Zur Prüfung des Kreislaufs eignet sich am besten die Pulskontrolle. Ist der Betroffene an-
sprechbar, prüft der Helfer den Puls am Handgelenk. Beim Bewusstlosen tastet er den Puls an der
Halsschlagader (A. carotis communis).




Es sollten niemals beide Halsschlagadern gleichzeitig
Getastet werden!

Bei fühlbarem Puls wird nun mit der Atemspende
begonnen, bei Pulslosigkeit mit CPR!











































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Stabile Seitenlage

Bei bewusstseinsgestörten Klienten kann in Folge abnehmender Schutzreflexe Mageninhalt oder Blut
tief in die Atemwege gelangen und im Extremfall zu einem Atemstillstand führen. Außerdem erschlafft
die Muskulatur, so dass die Zunge in den Rachen zurückfallen und die Atemwege verlegen kann.



Ständige Überwachung des Bewusstseinszustandes !






























































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Reanimation

Beatmung
Die Atemspende erfolgt vorzugsweise durch Mund zu-Nase-
Beatmung. Falls die Nase verletzt oder beim beatmen nicht durch-
lässig ist, kann der Helfer auf die Mund-zu-Mund-Beatmung aus-

weichen.
Es ist vorteilhaft mit einer Beatmungsmaske zu beatmen!

Herzdruckmassage
Voraussetzung für die erfolgreiche Herzdruckmassage ist eine harte
Unterlage. Außerdem wird der Brustkorb frei gemacht, um den rich-

tigen Druckpunkt für die Herzdruckmassage aufzufinden. Druck-
punkt:

⇒ 2 QF von Sternumspitze,
⇒ Mammillarlinie bei Männern


Für eine erfolgreiche Herdruckmassage bei einem Erwachsenen
muss 80 – 100-mal pro Minute „gedrückt“ werden. Der Helfer muss
dabei das Brustbein etwa 4 – 5 cm tief eindrücken.












































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Rettungskette

Der Ablauf der Hilfeleistungen bei einem Notfall außerhalb des Krankenhauses kann wie eine Kette
gesehen werden, die aus fünf Gliedern besteht. Jedes Glied und vor allem das lückenlose Ineinan-
dergreifen der einzelnen Glieder ist für das Überleben des Patienten in gleichem Maße entschei-

dend. Wie die Abbildung zeigt, ist der Ersthelfer, also derjenige, der als erster an der Unfallstelle er-
scheint und oftmals Laie ist, im Bereich der ersten drei Kettenglieder tätig und leistet so einen ent-
scheidenden Beitrag zur Rettung des Betroffenen.
Die in diesem Skript gewählte Darstellung legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Rolle des
Laien und widmet deshalb den drei wichtigsten Schritten der Laienhilfe, nämlich:


⇒ den Sofortmaßnahmen,
⇒ der Betätigung des Notrufs und der Ersten Hilfe jeweils ein eigenes Glied.

Sofortmaßnahmen
Das erste Glied der Kette besteht in den sofort am Notfallort zu ergreifenden Maßnahmen.

Hierzu zählen:

⇒ Feststellen eines Notfalls
⇒ Absichern der Unfallstelle und

⇒ Retten des Verunglückten aus der Gefahrenzone (Bergung des Betroffenen).

Notruf
Die medizinischen Möglichkeiten des Ersthelfers sind begrenzt. Deshalb benachrichtigt er über
den Notruf möglichst schnell professionelle Hilfe. Falls möglich beauftragt er hiermit einen weiteren
Helfer (etwa einen der sich meist rasch einfindenden Schaulustigen); ist er allein, meldet er den

Notfall selbst. Der Notruf kann über Telefon, über die Funknetze von Linienbussen oder Taxen, über
die Notruftelefone an Fernstraßen sowie an Polizei und Feuerwehrrufsäulen getätigt werden. Hinwei-
se auf Meldeeinrichtungen sind an den Leitpfosten der Autobahnen sowie auf speziellen Hinweis-
schildern angebracht. Der Notruf sollte bei der Polizei (110) oder direkt beim örtlichen Rettungs-
dienst (geplant bundeseinheitlich 19222) erfolgen. Jeder Notruf muss die folgenden fünf Punkte um-
fassen (5 x W):


Wo geschah es? Durch eine genaue Angabe des Unfallortes mit Straße und
Haus- nummer kann sich der Rettungsdienst unnötiges Suchen ersparen.
Was geschah? Kurze Beschreibung der Unfallsituation.
Wie viele Verletzte?
Welche Art von Verletzungen?
Wann?





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Erste Hilfe

Als drittes Glied der Rettungskette folgt die Erste Hilfe. Die Erste Hilfe umfasst die Prüfung der Vital-
funktionen, beim bewusstlosen Patienten mit Herz-Kreislaufversagen die kardiopulmonale Re-
animation (Atemspende und Herzmassage) beim atmungs- kreislaufstabilen Verunglückten vor allem

die bequeme und verletzungsgerechte Lagerung.

Außerdem gehören zur Ersten Hilfe:
Die Schockbekämpfung
Die Suche nach Verletzungen (- 26.4.4)
Die Blutstillung (- 26.4.5)

Das Anlegen von Verbänden

⇒ Die Ruhigstellung von Knochenbrüchen
⇒ Die ,,menschliche", kontinuierliche Betreuung (,,seelische erste Hilfe").



















































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Die Wachmacher

Wenn einer deiner Partner versehentlich K.O. gegangen ist, und seine Vitalzeichen noch stabil sind,
hast Du folgende Möglichkeiten um Ihn wieder in unsere Welt zurückzuholen (sofern Du das willst,
und das solltest Du wollen, denn Du könntest der Nächste sein). Diese Methoden ersetzen keine

weiterführende ärztliche Behandlung, sie sollten nur zu Überbrückung dienen!



Ein ganz spezieller Punkt zur Energiebeschleunigung ist "Niere 1". Dies ist
der einzige Punkt auf der Fußsohle



Er liegt in der Mitte des Fußes, unmittelbar hinter dem Fußballen. Die Niere
ist nach asiatischer Vorstellung ein Hüter der Lebensenergie. Niere 1 ist ein so genannter
Wiederbelebungspunkt, der durch einige (5-15) Schläge mit den Mittelfingerknöcheln
angesprochen werden sollte. Dies soll die Energiereserve mobilisieren






Es gibt Punkte und Regionen am menschlichen Körper, die prädestiniert sind, eine Person wieder
"zu erwecken". Einer der wichtigsten Punkte ist der Nervus accesorius.

Das ist der 11. Gehirnnerv, der eigentlich nur eine rein motorische
(für die Bewegung zuständig) Funktion erfüllt. Behandle deinen Part-

ner auf der nicht betroffenen Seite. Wurde er auf der linken Seite
ausgeknockt, bearbeite den Nerv auf der rechten Seite. Schlage mit
der flachen Hand auf die seitliche Halsgegend unterhalb des Ohres
ca. 2-3-mal. Der Nerv verläuft und zwischen dem Trapezmuskel und
dem Kopfwendermuskel.


Die nächste Möglichkeit besteht darin die Punkte Gallenblase 20 gleichzeitig in Richtung zum Gehirn
zu massieren. Gallenblase 20 ist einer der besten Wiederbelebungs- und Wachmacherpunkte über-
haupt. Merke Dir diesen Punkt genau, denn Du wirst ihn oft gebrauchen können. Gallenblase 20 liegt
zwischen dem Sternocleidomasttoideus (Kopfwendermuskel), und dem muscelus trapecius (Trapezmus-
kel) genau am Schädelansatz.












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Kuatsu bei Kreislaufproblemen


Ursachen:
⇒ Konditionsmangel
⇒ schlechte Luft in der Sporthall
⇒ Erkältungskrankheiten

⇒ Training den Witterungsbedingungen nicht entsprechend angepasst - Menstruation
⇒ zu wenig Flüssigkeitszufuhr
⇒ Magenprobleme (vagus)

⇒ Ozon
Symptome:
⇒ Übelkeit
⇒ Schwindel

⇒ kalter Schweiß - Gänsehaut

Kuatsu:


⇒ Betroffenen an die frische Luft bringen (wenn möglich)
⇒ Flüssigkeitszufuhr
⇒ kaltes Wasser über die Handgelenke bzw. kalte Umschläge in den Nacken - 30 Grad Lage-
rung mit den Beinen nach oben
⇒ später, mit Unterstützung, auf der Stelle treten – Aktivierung der Muskelpumpe - bei Ma-
genproblemen – entlastende Lagerung


Ni. 1
Lok.: unter der Fußsohle in einer Vertiefung, die bei der Plantarflektion der Ze-
hen entsteht;

Wirk.: Notfallpunkt, Schwindel, Hitzeschlag, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle,

Hypertonus (milde Stimulation um den Blutdruck zu senken), Schock (star-
ke Stimulation um den Blutdruck zu heben)

















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Du 26 (Renzhong) „Wassergraben“


Lok.: unterhalb der Nase;
Wirk.: Tics der Augen- u. Mundmuskulatur, Ge-
sichtsödeme, Kopfschmerzen, akute LW S-
Beschwerden, Kollaps, kindliche Krampfanfälle, Epilepsie, Hitz-

schlag, Angstzustände, Hauptpunkt bei Fieber, öffnet die
Sinnesorgane, stellt das Bewusstsein wieder her, Narkose-
überhang



M 36

Lok.: 1 QF lateral der Tibiavorderkante, 3 Cun unter Ma 35


Wirk.: wird vor dem 30. Lebensjahr als nicht geeignet betrachtet,
Oedeme, Immunstimulierend, homöostatisch bei endokrin.
Erkrankungen z.B. Diabetes mellitus, spasmolytisch u. anal-
getische Wirkung auf den Gastrointestinaltrakt,
Fernpunkt für abdom. Erkrankungen, periphere Durchblutungs-
störungen an den Beinen, Gonarthrose, Parese, Schmerzen im

Bein und Kniegelenk, Psychisch ausgleichend bei Depressi-
onen, Erregungs-zustände, seelische Erschöpfung































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Kuatsu bei Bewusstlosigkeit – K.O.


Bewusstlosigkeit

Als bewusstlos wird ein Mensch bezeichnet, der nicht mehr ansprechbar ist, dass heißt, der auf
Fragen zur Person und auf Reize, z.B. Schmerzreize, nicht mehr reagiert. Die Schweregrade von
Bewusstseinsstörungen siehe Seite 11.

Jinchu – Punkt (Du 26)
Dieser Punkt ist bei Kreislaufproblemen sowie bei Bewusstlosigkeit sehr gut einsetzbar. Bei Be-

wusstlosigkeit muss er aber mit einem stärkeren Reiz (Fingernägel o. spitzen Gegenstand) stimuliert
werden.

Yongquan – Punkt (Ni 1)

Dieser Punkt ist ebenfalls, wie der Jinchu – Punkt, bei Kreislaufproblemen sowie bei Bewusstlosigkeit sehr
gut einsetzbar. Bei Bewusstlosigkeit muss er aber mit einem stärkeren Reiz (Fingernägel, spitzen
Gegenstand o. Schlag mit dem Knöchel des Mittelfingers) stimuliert werden.

Innerer Fußsohlennerv (2-Finger-Kuatsu, Kogan-Kuatsu)

Eine weitere Methode ist, mit zwei bis drei Schlägen, mit zusammengepressten Zeige- u. Mittelfinger

(2-Finger-Kuatsu), in die tiefste Beuge der Fußsohle zu schlagen.
Die Intensität kann durch Faustschläge (Kogan-Kuatsu) in diesem Bereich erhöht werden.
Durch diesen Reiz wird das Wachzentrum stimuliert.






































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Nabel – Kuatsu

Wird der Betroffene bereits Bewusstlos vorgefunden und die Ursache der Bewusstlosigkeit ist unbe-
kannt, kann mit dem Nabel – Kuatsu gearbeitet werden. Auch im Falle einer Gesichtsverletzung
oder der Betroffene kann nicht schnell barfüßig gemacht werden, empfiehlt sich hier der Griff

zum sehr empfindlichen Nabelbereich.

Durchführung:
⇒ der Helfer ergreift mit Daumen und Zeigefinger (Daumen unten) die dem Herzen zu-
gewandte Nabelwand

⇒ im Takt der eigenen Atmung kneift der Helfer kräftig in diese Region und zählt im Takt der
Atmung
⇒ nach zehnmal Kneifen sollte der Betroffene aus der Bewusstlosigkeit erwachen













































Nach erfolgreicher Anwendung, ständige Überwachung
des Bewusstseinszustandes !

Weiterleitung an einen Arzt !


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Kehlkopf – Kuatsu

Ist bei einer Person durch einen Sturz, einen unvorsichtigen Schlag oder durch unkontrolliertes Wür-
gen der Kehlkopf nach innen gedrückt wurden, so besteht höchste Erstickungsgefahr.
Da der Kehlkopf aus Knorpelmaterial besteht verhält sich ein eingedrückter Knorpel ähnlich einem

Kunststoffrohr, das erst eingedrückt seine eigene Form wieder findet, wenn man die eingedrückte
Form durch einen eigenen Druck wieder verändert. Einzelne Knorpelplatten verschieben sich unterei-
nander und üben einen Druck nach innen aus. Das Lumen verringert sich und die Luftzufuhr
kann vollständig unterbrochen sein.

Methode 1 (Kehlkopfpresse):


⇒ Der Helfer muss sofort aktiv werden, da in kürzester Zeit eine Bewusstlosigkeit eintreten kann.
⇒ Der Betroffene wird in Aufrechtstehender oder –sitzende Position gebracht. Da der Betroffe-
ne unter Atemnot leidet, kann er schnell in Panik ausbrechen. Er muss dann von mehreren
Helfern gehalten werden.

⇒ Die linke Hand des Helfers, der vor ihm steht, stützt den Nacken des Betroffenen
und die rechte Hand schlägt zweimal kräftig auf die Schädeldecke des Betroffenen. Durch diese
Methode wird die Halswirbelsäule gestaucht und der eingedrückte Kehlkopf springt in seine
ürsprüngliche Form zurück. Dies kann man mit einem seitlichen Druck auf die be-
troffene Stelle noch unterstützen.










































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Methode 2:

⇒ - Die gut sichtbare Deformierung des Kehlkopfes wird vom Helfer ergriffen, mit ei-
ner kontrollierten ruckartigen Bewegung versucht, den eingedrückten Kehlkopf
wieder herausspringen zu lassen.



Sollte diese Methode auch nicht erfolgreich sein, muss ein Luftröhrenschnitt unterhalb

der Deformierung durchgeführt werden. Schnellstens den Notarzt verständigen!





























































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Würger – K.O.

Unkontrollierte und unachtsam ausgeführte Würgetechniken können zu einem Blackout, zu einem so
genannten Würger-K.O. führen. Unabhängig von der Technik, kommt es zu einer Unterversorgung
des Gewebes und des Gehirns mit Sauerstoff. Dies kann zur Bewusstlosigkeit, Atemstillstand,
Herzstillstand und Tod führen.
Ohrfeigen – Kuatsu:
Solange der Betroffene noch nicht bewusstlos ist, sich also nur wie ein Betrunkener verhält (er ist

benommen und hat die Realität verloren) wird mit einer Ohrfeige gearbeitet. Die unverhoffte Ohrfeige
kommt blitzschnell und ohne Vorwarnung, ,,schockt“ so den Betroffenen und bringt ihn in den meisten
Fällen wieder in die Realität zurück.
Würgetechniken werde grundsätzlich zwischen den BLUTWÜRGER und den LUFTWÜRGER unter-
schieden.
Durch beide Arten der Technik kann der Betroffene das Bewusstsein verlieren. BLUTWÜRGER:
Durch Behinderung des Blutflusses an den Halsarterien kommt es zu einer Unterversorgung des Ge-

hirns mit Sauerstoff. Fachleute sprechen vom Zustand der "Hypoxie“ und der Betroffene verliert – oft
nur für wenige Sekunden das Bewusstsein.
Symptome:
⇒ der Betroffene wird bleich,

⇒ er bekommt einen leeren Blick,
⇒ vor der Bewusstlosigkeit hat der Betroffene Sprach- u. Gleichgewichtsprobleme,
⇒ Verlust der Muskelreflexe









































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LUFTWÜRGER:


Bedingt durch eine mechanische Behinderung des Respirationstracktes und der damit verbundenen
Beeinträchtigung der Sauerstoffzufuhr führt der Luftwürger ebenfalls zu einer Unterversorgung des
Gehirns mit Sauerstoff.
Symptome:
⇒ der Gewürgte röchelt einige Momente, - der Betroffene wird blau rot, - er zeigt starke Reflexe

Kuatsu:
Methode:
⇒ der Betroffene atmet selbständig: Der Betroffene wir über den JINCHU-PUNKT (Du 26) aus
seiner kurzfristigen Bewusstlosigkeit geholt.
Methode:
⇒ der Betroffene hat Atemnot: Anwendung des Sasoi-Kuatsu. ⇒ Der Bewusstlose wird breit-

beinig aufgesetzt und durch den Helfer von hinten mit dem Knie gestützt. Die Hände
des Betroffenen liegen zwischen den Beinen und der kopf ist nach vorn auf die Brust ge-
sunken.
⇒ Der Helfer beugt sich vorne über und saugt seine Handflächen auf der unteren entblößten

Brust fest (Handmitte = Brustwarze)
⇒ Nun zieht der Helfer über das vorgestreckte Knie den Brustkorb des Betroffenen durch
eine hochgleitende Bewegung seiner beiden Hände in Richtung Schultern zurück. Durch
diese Methode wird die Einatmung erleichtert.
⇒ Nachdem der Brustkorb so weit angehoben wurde, dass der Kopf des Betroffenen in den
Nacken fällt, wird die gegenteilige Bewegung – also das Einsinken des Brustkorbes nach vor-

ne – wieder veranlasst. Der Helfer stößt dazu seine Hände ruckartig nach unten und unterstützt
damit die Ausatmung.
⇒ - Dieses Procedere wird im eigenen Atemrhythmus wieder
Bei eingetretenen Atemstillstand sofort künstliche Beatmung einleiten!
























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DER KOPF - K. O.


Vor allem der Trainer oder Meister muss wissen, was beim Kopf-K.0. eigentlich passiert. Erst dann
bringt er die nötige Kraft und Verantwortung auf, die richtige Entscheidung für seinen Schüler zu
treffen, wenn dieser K.O. (engl.: knockout) gegangen ist.


Pathophysiologie ,,Kopf-K.O."


Durch einen Schlag gegen den Kopf wird der Schädel plötzlich in eine Richtung beschleunigt. Mit ihm auch
das Gehirn, das aus so genannter grauer und weißer Substanz besteht. Diese Substanzen sind
in ihrer Festigkeit verschieden, unterscheiden sich in Dichte und spezifischem Gewicht. Sekun-
denbruchteile nach dem Schlag wird also auch das Gehirn beschleunigt. Die beiden unterschiedli-
chen Gehirnsubstanzen erfahren nun auch eine unterschiedliche Beschleunigung. Dadurch entste-

hen sog. Scherkräfte zwischen der grauen und weißen Substanz. Mit dem Resultat, dass einige Nerven-
zellen geschädigt werden, einige sogar absterben.

ACHTUNG:


,,Nach jedem Kopf-K.0. sind einige Hundert bis Tausend Gehirnzellen abgestorben!"


Das heißt also, dass jeder K.0.-Schlag mit einer Gehirnschädigung verbunden ist. Jeder noch so kleine
K.O. muss daher sehr ernst genommen werden. Gerade diese Erkenntnis veranlasste die Funktionäre im
Amateurboxbereich dazu, die Kämpfe auf nur mehr drei Runden zu beschränken. In der „Queensberry-
Regel von 1866" war ein Rundenlimit noch nicht vorgeschrieben. Erst im Laufe der Jahre und durch die
Erkenntnisse der modernen Medizin wurden die Amateurboxer weitgehends geschützt. Es
steht also fest, dass Hirnschäden durch das Anprallen des Gehirns innerhalb des Schädels gegen die

Schädelwände entstehen können. Bei einem Schlag auf die Stirn nicht nur an dieser Stelle, sondern
auch im Hinterkopf, u.z. durch den so genannten Rückschlag (sog. Contrecoup-Verletzung), wenn das
Hirn von der Stirn kommend, im Hinterkopf anschlägt. Je nach Stärke der Schlageinwirkung ist der
Kämpfer für Sekunden oder Stunden bewusstlos. Selbst wenn der Kämpfer nach Sekunden wieder
aufsteht und scheinbares Wohlbefinden demonstriert, kann eine ernsthafte Verletzung nicht ausge-
schlossen werden. Dazu zählt u.a. auch das Blutgerinnsel im Kopf.


Blutgerinnsel
Bei einem starken Schlag gegen den Schädel kann es zum Zerreißen einer Arterie auf der Gehirn-
oberfläche gekommen sein. Diese Blutung bewirkt nun einen Bluterguss der zwar nicht sichtbar
wird, aber sich zwischen Hirnoberfläche und Schädelknochen ausdehnt und dadurch das Gehirn unter
Druck setzt. Eine neue Bewusstlosigkeit droht (Beschwerdefreies Intervall), die meist sehr tief wird bis
zum Koma führen kann - und den Verlust der Schutzreflexe auslöst.Nicht sichtbare Schädelverlet-

zungen können auch kleinste Knochenrisse in der Schädelstruktur sein.
Diese können die Hirnhaut veletzen und das kann wiederum zum Blutgerinnsel führen. Deswei-
teren können diese Risse auch Gehirnhautentzündung (Meningitis) auslösen.

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GEHIRNERSCHÜTTERUNG

Die sichersten Hinweise für eine Gehirnerschütterung (Comotio cerebri)sind: - starke Benommenheit, -
Kopfschmerzen, - kurzdauernde Bewusstlosigkeit, - weite reaktionsschwache Pupillen, - die so
genannte Erinnerungslücke, - und eine Übelkeit, die bis zum Erbrechen führen kann.


Maßnahmen:
⇒ Der Helfer - unterbindet sofort jede weitere Aktivität, -
achtet auf eine regelmäßige Atmung,
⇒ lagert den Verletzten mit leicht erhöhtem Oberkörper, -

sorgt für Bequemlichkeit, Wärme, Frischluft und Ruhe, -
verhindert die Einnahme von Medikamenten,
⇒ verhindert Essen und Trinken bis der Arzt eintrifft.

Wenn man nach Ansicht mancher Ärzte auch nicht mehr das W ort Gehirnerschütterung
verwenden sollte, so handelt es sich dabei doch um eine Hirnschädigung, deren Folgen oft erst nach

Wochen völlig beseitigt sind. Bei Untersuchung im Krankenhaus mit dem Verdacht auf Gehirnerschüt-
terung wird meist eine 24-stündige stationäre Beobachtung verordnet.

Trainingspause:


Wenn der Kämpfer - auch nach einem sehr kurzen K.O. - wieder auf die Beine kommt und seinen
Kampf sogar noch fortsetzen kann (der verantwortungsvolle Coach sollte allerdings nach jeder Art
von K.O. auf eine Weiterführung des Kampfes verzichten), ist er trotzdem sehr sorgfältig zu beobachten
und für kurze Zeit vom Training fernzuhalten. Kampfregeln schreiben meist eine Sport- oder
Wettkampfpause (im Boxen/Kickboxen sind dies vier Wochen) vor - und dies nicht nur aus Spaß.
In dieser Zeit sollte sich der Aktive auch ärztlich untersuchen lassen, - Gedächtnisverlust auftritt,

⇒ Benommenheit oder Verwirrtheit entsteht,
⇒ Pupillenschwäche vorhanden ist (z.B. Zusammenziehen der Pupille verzögert), - Schwächen
oder Lähmungen an Armen oder Beinen auftreten und
⇒ Kopfschmerzen oder Übelkeit vorherrscht (Übelkeit = erstes Erkennungszeichen für vorange-

gangenen K. O., bzw. eine Gehirnerschütterung)
´Kuatsu:

Bei einem leichten Treffer am Kopf können die Wachmacher eingesetzt werden.










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Herzstillstand

Die häufigste Ursache für einen Herzstillstand in der Kampfkunst dürfte auf den
Vagus-Nerv
zurückzuführen sein.


Beim VAGUS-NERV handelt es sich um ein Nervenpaar, das vom Gehirn aus über den Hals und
Brustkorb bis zu den Bauchorganen verläuft. Seine Funktion liegt unter anderem in der Regulierung und
Verlangsamung des Herzschlags innerhalb des komplexen Systems. Des Weiteren stimuliert er
auch die Produktion von Magensäure, regt die Gallenblase an und beschleunigt durch Muskel-
kontraktionen die Nahrung auf dem Wege durch den Verdauungstrakt. Der Vagus gehört also zum vege-

tativen Nervensystem.
Durch einen Schlag (Schock) kann dieses VAGUS-Nervenpaar eine Botschaft ans Gehirn schicken,
die soviel wie ,,Alles dichtmachen" heißt und damit den Herzschlag zur Verlangsamung - bis zum
Herzstillstand - bringt.
Dieser Herzstillstand wird als ,,reflektorischer H." bezeichnet.


BAP – Schema !

Die aufgeführten Kuatsu-Methoden stellen nur eine
Ergänzung zur Reanimation dar.




Kuatsu:

Die folgenden Kuatsu-Methoden sollen nur eine Ergänzung zu den Reanimationsmaßnahmen gese-
hen werden, lassen sich aber in diese sehr gut integrieren. Die Kombination von Kuatsu und allge-
meinen Reanimationsmaßnahmen haben schon, auch bei schwierigen Reanimationen, zum Erfolg ge-
führt.















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Methode: Kogan – Kuatsu u. Ni 1 in Verbindung mit den Reanimationsmaßnahmen.
Methode: Brustbein-Kuatsu:

Durch Reizung des vegetativen Nervensystems - hier über den Solar-Plexus wird ein Wiedererwecken
der Herztätigkeit (und der Atmung) erreicht.




























⇒ Der Bewusstlose wird auf den Rücken gelegt, wobei Brust und Bauch zu entblößen sind.
⇒ Der Helfer kniet an seiner rechten Seite und legt seine rechte Handfläche auf das Brustbein
des Verletzten. Sein Unterarm zeigt dabei ca. 45° schräg aufwärts

⇒ Nun zieht der Helfer seine Hand bis in die Magengrube zurück, um dann mit dem Handballen
- in Richtung der linken Schulter des Verletzten - zu stoßen
⇒ die Hand gleitet leicht federnd über den untersten Rippenbogen

⇒ die Herzspitze wird so getroffen, dass eine Blutentleerung der unteren Kammern erfolgt (sie
füllen sich selbständig wieder)

⇒ es wird ein wichtiger Nervenpunkt des Zwerchfells getroffen (dieser bewirkt eine Reizung
des Atemzentrums)
⇒ der Stoß geht nicht in die Tiefe
⇒ es wird nicht der Magen ausgedrückt

⇒ es wird nicht der Solar-Plexus getroffen - der Druck geht dennoch ins Innere
⇒ Diese Technik wird etwa 15 x angewendet. Der Rhythmus liegt im Vier-Sekunden Bereich.
Diese Methode darf nur bei unmittelbar eingetretenem Herzstillstand angewendet werden.
Bei Misserfolg sofort zu den klassischen Reanimationsmaßnahmen übergehen!






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Kuatsu bei Tiefschlag

Hoden – Kuatsu

Ein Tritt oder Schlag in die Hoden kann tödlich sein!


Verletzungen der Genitalien kommen leider sehr häufig im Kampfkunsttraining vor und werden
überwiegend durch einen Tritt, Schlag oder einem Zusammenprall mit seinem Trainingspartner verur-
sacht. Jeder Treffer in diesen Bereich des Mannes ist ungeheuer schmerzintensiv und kann mit all
seinen Symptomen vom Krampf über das Erbrechen bis zur Bewusstlosigkeit führen.


Stumpfe Verletzungen des äußeren Genitale mit Prellungen von Penis und Skrotum können zu unter-
schiedlich ausgeprägten Hämatomen führen, die zumeist keine operative Intervention erfordern, im
Einzelfalle muss jedoch eine operative Revision und Hämatomausräumung in Erwägung gezogen
werden. Eine bleibende Zeugungsunfähigkeit des Mannes kann eine weitere Folge dieser Verletzung
sein.

Auch ein Treffer in den Genitalbereich der Frau ist sehr Schmerzhaft, verursacht aber meist nicht sol-

che verheerenden Verletzungen. Eine Prellung oder Fraktur des Schambeins ist aber dennoch mög-
lich.

Vorsichtsmaßnamen:
⇒ Kontrolle der Technik

⇒ Tragen eines Tiefschutzes

1. Methode: (bei „leichter" Verletzung)

Das sofortige Öffnen und Lösen beengender Kleidung, wie Gürtel und Hose, ist Voraussetzung. Auch
das Entfernen des Tiefschutzes (evtl. nur Herausnahme der Hartschale) gehört zu den ersten Hand-

griffen. danach ist wie folgt Fortzufahren:

⇒ Kogan-Kuatsu: Das Blut wird aus den Beinen in den Krampfherd geführt und der Krampf gelöst.


⇒ den Patienten mit sanfter Gewalt in eine sitzende Stellung bringen,
⇒ dazu, wenn nötig, das Knie in die Mitte des Rückens stemmen und den Oberkörper durch
Fassen und Ziehen an den Schultern gegen den Druck des Knies aufrichten,









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den Sitzenden und die Arme fassen, leicht anheben und wieder fallen lassen (Höhe ca. 10 - 20
cm), etwa 5 x wiederholen, Wirkt krampflösend





































Sobald der Patient wieder gerade stehen kann soll er sich bewegen, rumlaufen und der Helfer bleibt
(eventuell stützend) bei ihm.



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2. Methode: (bei „schwerer" Verletzung)


Der Schlag oder Tritt war so hart, dass sich der Patient am Boden krümmt und nicht freiwillig seine
Embryonalstellung aufgibt. Der Helfer war mit den Entkrampfungsversuchen der ,,1. Hoden-Kuatsu"
nicht erfolgreich und muss nun auf das letzte Mittel, die STRECKSTELLUNG zurückgreifen. Da sich
der Krampf erst lösen kann, wenn diese krampfartige Stellung aufgeben wird, muss der Verletzte "ge-
streckt"
























⇒ der Verletzte wird in eine sitzende Haltung gebracht, - der Helfer setzt sich ganz nah hinter ihn,
⇒ der Helfer bringt seine Arme - auch gegen den Willen des Verletzten unter den Armen hin-
durch an die Schultern und
⇒ seine Füße der herangezogenen Beine auf die Oberschenkel des Gekrümmten,

⇒ der Helfer streckt sich mit ganzer Kraft und bringt dabei auch den Körper des Verletz-
ten - aufgrund der ,,Streckstellung" - in die Gerade,
⇒ diese ,,aufgebrochene" Position ist solange zu halten, bis der Helfer merkt, dass kein Krampf
mehr den Körper zusammenziehen möchte.
⇒ Sobald der Helfer seine Position lösen kann, verfährt er weiter wie bei Hoden Kuatsu 1


3. Methode: (bei Bewusstlosigkeit)

Sollte der Schlag in die Hoden bis zur Bewusstlosigkeit geführt haben, kann mit drei verschiedenen
Kuatsu-Arten gegen die Bewusstlosigkeit gearbeitet werden:
Jinchu-Punkt - Kuatsu (unter der Nase - siehe Kapitel Ohnmacht Bewusstlosigkeit)
I innerer-Fußsohlen nerv-Kuatsu – Kogan-Kuatsu








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Geschwürdruck-Kuatsu.

Während das ,,Jinchu-Punkt-Kuatsu" sicherlich die schnellstmögliche Methode der Wiederbelegung ist,

die zweite Art zumindest Barfüssigkeit voraussetzt, ist die Methode Nr. 3 - das Geschwürdruck-
Kuatsu - einzig und allein bei Bewusstlosigkeit durch Hodenschlag verwendbar.
Allerdings kann eine ,,zu große Leibesfülle" oder ,,zu wenig Fleisch auf den Rippen" eine richtige
Geschwürdruck-Kuatsu unmöglich machen und es ist auf eine der anderen Arten auszuweichen.

Es empfiehlt sich also:


⇒ erst das ,,Jinchu-Punkt-Kuatsu" anzuwenden, da es am schnellsten anwendbar ist.
⇒ Sollte dies im Falle einer Gesichtverletzung nicht möglich sein, kann auch schnells-
tens am Fuß gearbeitet werden.
⇒ Haben diese beiden Methoden keinen Erfolg gebracht, ist in jedem Fall mit der dritten Me-

thode zu verfahren.























































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Anwendung Geschwürdruck-Kuatsu

Wichtig beim Ansetzen des Geschwürdrucks ist das richtige Erfassen!

⇒ Rund um den Bauchnabel, ihn in vier Quadrate einteilend, mit Daumen und Zeigefin-

ger beider flach aufgelegten Hände das Gewebe erfassen.
⇒ Das Gewebe etwa in der Größe eines Bierdeckels mit festem Griff nach oben ziehen,
⇒ wenn es nicht mehr höher geht, plötzlich Loslassen!
⇒ Durch das Loslassen schnappt der erst so hoch wie möglich gehobene Bauchnabel ruckartig

in den Bauch zurück und löst so ein Nervensignal aus.
⇒ Dies sollte bereits beim ersten oder zweiten Mal zum Erfolg führen, kann aber bis zu 10 x
wiederholt werden.
⇒ Sobald der Bewusstlose sein Bewusstsein wiedererlangt ist mit folgenden kör-
perlichen Reaktionen zu rechnen:

⇒ der Patient spürt wieder Krämpfe, - der Patient zieht sich in die Embryonalstellung zusammen,
- der Patient führt beide Hände in den Schritt.

Nun kann mit den vorab beschriebenen Methoden der Hoden-Kuatsu weiter verfahren wer-
den.







Jede Art von Hodenverletzung macht einen Arztbesuch
erforderlich, auch wenn ein Kuatsu-Helfer vor Ort erfolgreich
behandelt hat !

































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