The words you are searching are inside this book. To get more targeted content, please make full-text search by clicking here.

HET LSA_Damit das Studium für alle passt

Discover the best professional documents and content resources in AnyFlip Document Base.
Search
Published by thomas.berg, 2015-08-28 05:36:26

HET LSA_Damit das Studium für alle passt

HET LSA_Damit das Studium für alle passt

BURG / LEHRE UND STUDIUM /// 50–51

Im Projekt BURG gestaltet! wurden zwei Schwerpunkte gesetzt: Qualifizierung von Methoden
und Handlungsmitteln in der Lehre und die Optimierung der Studienbedingungen.

DAS PROJEKT

Ein Kernstück des ersten Schwerpunktes risch-gestalterische Ausbildung ausgelotet. In
bildet ein neues Querschnittslehrgebiet, fachbereichsübergreifenden Workshops wer-
das unter dem Namen „MAKE. Plattform den Methodenkompetenzen zur Wissensan-
für Material- und Technologievermitt- eignung und Strategien zur Organisation von
lung“ arbeitet. Aufgabe ist es, Synergien material- und technikrelevanten Inputs für die
in Lehre und Studium anhand von Mate- Projektarbeit der Studierenden aller Studien-
rialien und Techniken zu fördern. Dabei gänge und Klassen vermittelt.
geht es vor allem um spielerisches Erfor-
schen von Materialien, Erkenntnisse aus ERSTE ERGEBNISSE
Trial & Error und natürlich den Spaß des
Machens.

VORGEHEN Die Plattform für Material- und Technolo-
gievermittlung MAKE ist als Webblog unter
Vor dem Hintergrund des rasanten Fort- www.burg-halle.de/make erreichbar. Prof.
schritts in der Weiterentwicklung von Ma- Aart van Bezooijen und seine Mitarbeiter
terialien und Technologien werden hier organisieren Workshops zu Materialien und
Perspektiven für die zukünftige künstle- Technologien.

STUDIERENDE GEWINNEN

DAS PROJEKT
„PROLOGE“ UND
AUSGEWÄHLTE
MASSNAHMEN
DES HOCHSCHUL­­
MARKETINGS

ANSPRECHPARTNER

Torsten Evers
Referent für Hochschulmarketing
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

Annika Seidel-Jähnig
Mitarbeiterin im Projekt Prologe
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / PROLOGE /// 52–53

IM GESPRÄCH MIT ANNIKA SEIDEL-JÄHNIG

Das Projekt „Prologe“ hat die vertiefte Stu­ Wenn Sie eine Zwischenbilanz ziehen müss-
dien- und Berufsorientierung für Schülerin- ten: wie würde diese ausfallen?
nen und Schüler ab der 8. Klasse zum Ziel. In den letzten Jahren haben sich die Part-
Weshalb gehört es Ihrer Meinung nach zu nerschaften zwischen Schule und Universität
den Aufgaben einer Universität, diese noch z. B. in Form der Primegymnasiumsverträge
sehr junge Zielgruppe anzusprechen? gefestigt und weiterentwickelt. Jährlich besu-
chen ca. 600 Schüler die Universität im Rah-
„Echte“ Studienorientierung ist ein kognitiver men des Projekts Prologe.
Prozess von mehreren Jahren. In der 8. Klas-
se geht es dabei eher um Interessenfindung. FAZIT
Diese ist die Grundlage für die Studienori-
entierung, bei der Interessen mit konkreten VORBEREITUNGSAUFWAND
Studienbildern vereint werden. Nach einer
mehrjährigen Orientierung kann dann eine KOSTEN
fundierte Entscheidung für oder gegen ein
Studium getroffen werden. ÜBERTRAGBARKEIT

Welche Schwerpunkte setzt Prologe und wel-
che konkreten Massnahmen werden jeweils
angeboten?

Prologe möchte Ansprechpartner sein und vor
allem einen Einblick in das Studium vermitteln.
Dies kann der Besuch einer Vorlesung, Gesprä-
che mit Studierenden oder ein Workshop zur
Studienfinanzierung sein. Dabei sollen Schulen
im ländlichen Raum nicht außen vor gelassen
werden. Angebote vor Ort oder zum Tag der of-
fenen Tür können hier organisiert werden.

NC-AMPEL

Studieninteressierte verfügen zumeist über
völlig falsche Vorstellungen zum NC und zur
Anerkennung von Wartesemestern. Die Face-
book-App „NC-Ampel“ der Uni Halle soll für
alle Studienangebote die Möglichkeit zur re-
alistischen Bewertung der Zulassungschancen
bieten und somit Fehlbewerbungen vermeiden.

Die App verfügt über die NC-Grenzwerte des Vor-
jahres. Diese ergeben sich aus den Grenzwerten
des Haupt- und Nachrückverfahrens. Nach Einga-
be der Abiturnote, ggf. vorhandener oder geplan-
ter Wartesemester und Auswahl interessanter
Studienangebote erfolgt eine Kurzauswertung
mit den Ampelfarben zu den Zulassungschancen.
Die Langauswertung verweist auf Besonderhei-
ten und leitet zur Studiengangsdatenbank der
MLU weiter. Die NC-Ampel präsentiert dabei Stu-
dienangebote mit und ohne NC. Viele Interessen-
ten erfahren so erstmals, dass ein Studium ohne
NC möglich ist und entdecken Angebote abseits
des Mainstream. Die unter www.facebook.com/
unihalle/app_535701793118830 erreichbare NC-
Ampel hat 2014 den Deutschen Preis für Online-
Kommunikation gewonnen und innerhalb eines
Jahres mehr als 95.000 Nutzer gehabt.

Ansprechpartner (für alle drei Angebote)

Torsten Evers
Referent für Hochschulmarketing
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

MARKETING AUDITS ALS MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / PROLOGE /// 54–55
ANGEBOT DES HOCH-
SCHULMARKETINGS STUDIENBOTSCHAFTER

Ein allein zentral aufgestelltes und umge- Studieninteressierte haben einen sehr ho-
setztes Hochschulmarketing stößt schnell hen Informations- und Beratungsbedarf, um
an seine Grenzen. Studiengangsspezifische sowohl die Entscheidungen für ein Studi-
Marketing-Audits fördern ein arbeitsteiliges enangebot und den Studienort treffen als
Vorgehen und erschließen zusätzliche per- auch die Bewerbungs- und Einschreibungs-
sonelle und inhaltliche Ressourcen mit dem prozesse korrekt absolvieren zu können.
Ziel, dass die gesamte Universität zuneh- Besonders glaubwürdig und akzeptiert wer-
mend marketingorientiert denkt und handelt. den junge Menschen, die bereits über Stu-
dienerfahrungen verfügen.
Seit Anfang 2012 bietet das Hochschulmar-
keting der Uni Halle Marketing-Audits an, Die Uni Halle setzt 21 speziell geschulte
bei denen mit einem Aufwand von 120–160 Studierende ein, die als sog. Studienbot-
Stunden jeweils ein Studiengang unter- schafter die insgesamt 263 Studienange-
sucht wird. Bisherige Ziele, Strategien und bote vertreten und in vielfältigen Kontexten
Maßnahmen sowie interne Prozesse erfah- als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
ren eine detaillierte Bewertung – unter Be- Dreh- und Angelpunkt ist das Kampagnen-
rücksichtigung der konkreten Probleme, portal www.ich-will-wissen.de mit einer
Interessenlagen und realistischem Ressour- Fülle von Informationen rund um das Stu-
ceneinsatz des Studienganges erfolgen im dium und dessen Inhalte von den Studien-
konstruktiven Diskurs notwendige Festle- botschaftern verantwortet werden. Weitere
gungen und Anpassungen. Die Ergebnisse wichtige Angebote sind die außerhalb der
werden in einer umfangreichen Marketing- Verwaltungssprechzeiten besetzte Mail-
Konzeption dokumentiert, die als Arbeits- und Telefonhotline „StudyPhone“, der Uni-
grundlage für einen Zeitraum von 2–3 Jah- versitäre Besucherdienst sowie Einsätze in
ren dient. Alle bisher durchgeführten Audits Gymnasien und auf Bildungsmessen sowie
haben zu einer nennenswerten Steigerung bei Veranstaltungen der Uni Halle. Die als
der Einschreibungszahlen geführt. studentische Hilfskräfte beschäftigten Stu-
dienbotschafter leisten pro Jahr ca. 3.800
Arbeitsstunden.

INTERNATIONALE STUDIERENDE EFFIZIENTER INFORMIEREN
UND BETREUEN

DIE BETREUUNGSPLATTFORM
INTERPILOT AN DER HOCHSCHULE
ANHALT

Die webbasierte Betreuungsplattform ermöglicht ANSPRECHPARTNER
die Erarbeitung und Pflege von Inhalten anywhere/
anytime sowie die Betreuung der Studierenden über Marcus Rau M.A.
die Features Timeline, Task-Monitoring und Content Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Pool mit Text- und Multimediabestandteilen über Kompetenzstützpunkt HET LSA
den gesamten Student-Life-Cycle. Hochschule Anhalt
[email protected]
An der Hochschule Anhalt läuft die Betreuung inter-
nationaler Studierender im Vorfeld der Ankunft häu-
fig noch über Individualanfragen via Telefon oder
E-Mail. Mit der hochschuleigenen Instanz Interpilot
der Betreuungsplattform Open Distributed Campus
(Open DC) sollen Information und Begleitung der in-
ternationalen Studierenden an der Hochschule An-
halt stärker gebündelt und ressourcenintensive Ein-
zellösungen reduziert werden. Angestrebt werden
ausführliche Informationen zum richtigen Zeitpunkt,
die auf die jeweiligen Nutzergruppen und Standorte
der Hochschule zugeschnitten sind.

HOCHSCHULE ANHALT / INTERPILOT /// 56–57

Screenshot Interpilot

HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN VORGEHEN

 + Ersterstellung der Informationen ist ressourcenin- Die Plattform wird seit 2007 vom
tensiv. Dann allerdings können adaptierbare Basis- E-Learning Center der FU Berlin
programmiert und weiterent-
informationen (Studiensystem, Krankenversicherung, wickelt. Über Lizenzen wird sie
interessierten Hochschulen zur
Wohnungssuche, Aufenthaltsangelegenheiten etc.) bzw. Verfügung gestellt (2014: bun-
desweit 13 Hochschulen).
die Struktur auf weitere Studiengänge/Standorte über- Nach der Einrichtung und techni-
schen Schulung Ende 2102 wur-
tragen werden den an der Hochschule Anhalt im
Laufe des Jahres 2013 mit einem
 + Webbasierte Plattform-Pflege anywhere/anytime kleinen Team aus studentischen
Tutoren und Studiengangskoor-
 + Nutzung einer webbasierten Betreuungsplattform dinatoren spezifische Inhalte für
den Standort Dessau in deut-
an der Hochschule sollte eindeutig definiert wer- scher und englischer Sprache
den: Verantwortlichkeiten, Zielgruppen, Informations- erarbeitet und eingepflegt. Der
pflege und Nachhaltigkeit englischsprachige Masterstudi-
engang Integrated Design nutz-
 + Für Mitarbeitende kann der voraussichtliche Mehr- te zum Sommersemester 2014
aufwand beim Umstieg auf ein ungewohntes Kom- als erster die Betreuungsplatt-
form als Informations- und Auf-
munikationstool gemindert werden, indem die Plattform gabenpool für seine internatio-
nalen Erstsemester.
kontinuierlich in das bestehende Kommunikationskon-

zept eingebunden wird

 + Studierende können durch Informationsmonopoli-
sierung zur konsequenten Nutzung motiviert werden

 + Nutzung von Open DC und Einrichtung einer ei-
genen Instanz ist durch Zahlung einer jährlichen

Gebühr mit dem Rechenzentrum der FU Berlin (CeDiS)

per Vertrag geregelt

 + Betreuung durch das CeDiS-Team ist bei techni-

schen Fragen zuverlässig

HOCHSCHULE ANHALT / INTERPILOT /// 58–59

ERGEBNISSE

Die Inhalte werden zunächst für die englisch- Neben der Begleitung von Zulassung bis zum
sprachigen Masterstudiengänge am Stand- Abschluss ermöglicht es Interpilot, den Stu-
ort Dessau erarbeitet, da hier der Informa- dierenden über eine Task-Funktion Aufgaben
tionsbedarf der Studienanfänger aufgrund zu stellen, die innerhalb eines bestimmten
der sprachlichen Herausforderung zwischen Zeitraumes erledigt werden müssen. So kön-
Englisch als Unterrichtssprache und Deutsch nen z. B. Anmeldungen und Ämterwege für
als Alltags- und Hochschulsprache am größ- die betreuenden Mitarbeiter/-innen nachvoll-
ten ist. Nach und nach ist die Erweiterung ziehbar gestaltet und der Arbeitsfortschritt
für interessierte Studiengänge an der Hoch- für die Studierenden per Ampelfarben sicht-
schule Anhalt geplant. bar gemacht werden.

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN FAZIT

ÜBERTRAGBARKEIT



TUTORING / MENTORING

Universitätsklinikum Kröllwitz in Halle (Saale) ANSPRECHPARTNER

 + Informationen für Studierende und Lehrende Dr. med. J. Walldorf
zum Mentoring-Programm MedMentHalle: Oberarzt
Universitätsklinik für Innere Medizin I
www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=3384 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / MEDMENTHALLE /// 62–63

CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN EINES MENTORING-
PROGRAMMS FÜR DIE MEDIZINISCHE FAKULTÄT

MEDMENTHALLE

MedMentHalle steht für das Mentoring- Im Gegensatz zu anderen Beziehungen zwi-
Programm der Medizinischen Fakultät der schen Ausbildern und Auszubildenden ist ein
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mentoring-Verhältnis gekennzeichnet von
Hier kann Kontakt zwischen Studierenden einer langfristigen Beziehung, die neben
und erfahrenen Ärzten und Wissenschaft- einer persönlichen Beratung in beruflichen
lern geschaffen werden – ohne große Hür- Belangen auch von einer emotionalen und
den und ohne Berührungsängste. In einem psychologischen Unterstützung geprägt
Mentoring-Verhältnis können berufliche ist. Die Beziehung sollte wechselseitig sein,
Wege und Ziele geplant werden, kann Rat so dass auch Mentoren von dem Programm
eingeholt werden zu Fragen des Alltags als profitieren - indem sie beispielsweise einen
Arzt. Themen können neben konkreten Fra- realitätsnahen Bezug zu den aktuellen An-
gen zur Berufsplanung beispielsweise auch liegen der Studierenden behalten. Basis des
die Vereinbarkeit von wissenschaftlichem Verhältnisses bleibt der Wissens- und Erfah-
Interesse und klinischer Tätigkeit oder von rungsvorsprung des Ausbilders.
Familie und Beruf sein.

HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN DAS PROJEKT

 + Mentoring für alle – ist das erstrebenswert? Die spontane Entwicklung von Mento-
Der individuell erwartete Nutzen des Men- ring-Verhältnissen wird als ideal angese-
hen, findet allerdings nur selten statt. Die
torings ist häufig niedriger als der grundsätzlich Mentoring-Kultur unter deutschen Medi-
zinstudierenden ist relativ gering entwi-
erwartete Nutzen – gerade unter Beachtung des ckelt, etwa 7 % nehmen bundesweit an
einem Mentoring-Programm im weiteren
vermuteten Mehraufwands. Es ist wichtig, den Sinne teil. Ein Online-Portal kann helfen,
die Verbindung von Mentor und Mentee
Nutzen (und Aufwand) für alle Beteiligten ganz zu bahnen. Im Portal können Interessen
und Schwerpunkte angegeben und ein-
konkret zu formulieren – und im Zweifel das Pro- gesehen werden. So können geeignete
Mentoren identifiziert und Kontakt auf-
gramm auf eine spezifische Zielgruppe auszu- genommen werden.

richten. Das beschriebene Projekt soll weiterhin VORGEHEN

für alle Studierenden offen bleiben, im Rahmen Mit Unterstützung des Klinikrechenzen-
trums wurde im Januar 2013 auf der
der Einführungsveranstaltungen für die klinischen Homepage der Universitätsklinik eine
Internetseite aufgebaut, auf der sich
Semester wird auf das Angebot ausdrücklich hin- Mentoren anhand eines Formulars kurz
strukturiert vorstellen können. Diese For-
gewiesen und dabei der mögliche Nutzen für ver- mulare können von Studierenden einge-
sehen werden. Bei Interesse können die
schiedene Zielgruppen genauer erläutert werden. Studierenden einen Mentor mittels eines
Formulars kontaktieren.
 + Ist ein Online-Portal zu Anbahnung des
Mentoring-Verhältnisses sinnvoll?

Der Aufwand ist überschaubar hinsichtlich der

technischen Umsetzung, es kann ggf. auch auf

bereits existierende Formulare anderer Fakultä-

ten zurückgegriffen werden. Der Internetauftritt

verbessert die Wahrnehmung eines Mentoring-

Programms und macht motivierte potentielle

Mentoren besser sichtbar.

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / MEDMENTHALLE /// 64–65

ERSTE ERGEBNISSE

245 Studierende des 5. und 6. Fachsemes- haben sollten. 21 % der Umfrageteilnehmer
ters (Medizin), die gezielt zur Teilnahme hätten eher zu einem früheren Zeitpunkt
am Programm aufgerufen worden waren, ihres Studiums an einem Mentoring-Pro-
wurden nach fünf Monaten gebeten, an ei- gramm teilgenommen. Etwa 30 % würden
ner Evaluation teilzunehmen. 49 Studieren- eine Teilnahme eher als Belastung empfin-
de kamen dieser Bitte nach (Rücklaufquote den, etwa 10 % gaben an, ohnehin keine Zeit
20 %). Die überwiegende Mehrheit hatte die für zusätzliche Angebote zu haben.
Einladung wahrgenommen bzw. anderwei-
tig von dem Mentoring-Angebot gehört, Die Befragung zeigt auch, dass Mentoring
ebenso wurde das Angebot grundsätzlich eher als Angebot an leistungsschwäche-
als sinnvoll und wichtig begrüßt. Etwa 50 % re Studierende wahrgenommen wird: 36 %
der Umfrageteilnehmer haben die Online- schätzen den Nutzen für schwächere Stu-
Seite auch tatsächlich besucht, zwei Teil- dierende als „sehr gut“ ein, für leistungs-
nehmer der Evaluation berichteten, Kontakt stärkere Studierende gehen nur 12 % der
zu einem Mentor aufgenommen zu haben. Umfrageteilnehmer von einem „sehr guten“
Nutzen aus. Demgegenüber wird in der Li-
Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass den teratur beschrieben, dass tatsächlich vor
Studierenden der grundsätzliche Nutzen allem leistungsstärkere und motivierte Stu-
des Programms zwar plausibel erscheint, dierende von Mentoring-Programmen profi-
aber knapp 60 % nicht wussten, welchen tieren.
Nutzen sie persönlich von dem Programm

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN FAZIT

ÜBERTRAGBARKEIT

 + Tutorien: Im Allgemeinen bezieht sich
das Verständnis von Tutorien auf ein un-

terstützendes Übungsangebot im Bereich der

Hochschullehre. Der Begriff Tutor/-in ist im en-

geren Sinne als fachlicher Berater und Helfer

von Studierenden bestimmt. Vor allem erfah-

rende Studierende aus höheren Semestern sind

als Tutor/-innen tätig. Im Vordergrund steht die

Unterstützung der Dozentinnen und Dozenten

in der Lehre.

 + Mentoren: STARTE@OVGU-Mentoring ist die
Beratung und Begleitung von Studien­

anfänger/-innen durch Studierende in der An-

fangsphase. Erfahrene Mentor/-innen begleiten

Studienanfänger/-innen bei den ersten Schritten

auf dem Campus, unterstützen im Uni-Alltag, helfen

bei Problemen und bieten Unterstützung für einen

erfolgreichen Studienverlauf.

 + Buddies: STARTE@OVGU-Mentoring steht
dabei in enger Kooperation mit dem Bud-

dy-Programm. Das Referat für Internationale

Angelegenheiten hat das Buddy-Programm ins

Leben gerufen, um internationalen Studieren-

den Hilfe und Unterstützung bei universitären

Angelegenheiten, Behördengängen, der Suche

einer Wohnung etc. während ihrer ersten Wo-

chen in Magdeburg zu bieten. Und natürlich

dienen beide Formate der Willkommenskultur

der OVGU.

OTTO-VON-GUERICKE-UNIVERSITÄT / MENTORING-TUTORING-QUALIFIZIERUNG /// 66–67

„GUTE BEGLEITUNG UND BERATUNG WILL GELERNT SEIN!“

MENTORING-TUTORING-
QUALIFIZIERUNG

Im Hochschulalltag kommen bereits vielsei- dort zu unterstützen, wo gerade am meis-
tig Tutor/-innen, Mentor/-innen und Buddies ten Bedarf ist.
zum Einsatz. An der OVGU sind insgesamt Dabei lernt man von- und vor allem mitei-
ca. 300 Tutoren in die Lehre eingebunden. nander. Somit ist ein gesamtuniversitäres
Ebenso viele Mentor/-innen und Buddies Schulungsprogramm für studentische Un-
unterstützen StudienanfängerInnen in ihren terstützer entstanden, welches fachüber-
ersten Wochen an der Hochschule. Sie hel- greifend für Tutor/-innen, Mentor/-innen
fen dabei, sich auf dem Campus zu orien- und Buddies durchgeführt wird.
tieren sowie bei organisatorischen Fragen.
Der Peer-Ansatz in allen diesen Betreuungs- ANSPRECHPARTNERINNEN
Settings ist eine Form zur Förderung perso-
naler und sozialer Kompetenzen und dient Christin Thiel
der Steigerung des Studienerfolgs. Doch Sachgebiet Qualitätssicherung
gute Betreuung und Beratung will gelernt Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
sein. Die OVGU bereitet ihre Mentor/-innen, [email protected]
Buddys und Tutor/-innen daher in einem
Schulungsprogramm auf die Tätigkeit und Claudia Wendt
den Umgang mit ihren Mentees/Internatio- Wissenschaftliche Mitarbeiterin
nals und/oder Tutanden vor. Bisher gab es Projekt fokus: LEHRE/ HET LSA
separate Qualifizierungsansätze für diese Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Gruppen. Zum Start des Wintersemesters [email protected]
2014/2015 wurde das Konzept aber ver-
einheitlicht. Auf diese Weise wird den en-
gagierten Studierenden ermöglicht, in ver-
schiedene Rollen zu schlüpfen und flexibel

Meine Rolle, meine Aufgaben VORGEHEN

Gruppendynamische Gemeinsam mit den Studierenden (in der
Prozesse AG Mentoring, jede Fachschaft stellt eine/-n
Mentoring-Beauftragte/-n) wurden für die
Grundlagen der Schulungseinheit sechs Ausbildungssteine fest-
Kommunikation und gelegt (siehe Abbildung).
Beratung
ERGEBNISSE
Wahlpflicht zu Themen wie
Gender / Diversity; Die Ausbildung wurde so konzipiert, dass
Interkulturalität; alle Teilnehmenden eine gemeinsame in-
Ziel- und Zeitmanagement; haltliche Basis haben. Mit der fachübergrei-
Visualisieren/Präsentieren fenden Ausrichtung der Ausbildung ist unter
anderem eine Förderung der Vernetzung
Lerntheoretische der Mentor/-innen, Tutor/-innen und Buddies
Grundlagen hochschulweit angestrebt. Nach der ersten
[nur für Tutor/-innen] Durchführung der gemeinsamen Schulung
zeigte sich, dass es doch zielgruppenspe-
Didaktik und Methodik zifische Anforderungen gibt, denen in der
[nur für Tutor/-innen] gemeinsamen Schulung noch stärker Rech-
nung getragen werden muss. Das Schulungs-
konzept wird daraufhin überarbeitet, um zu-
künftig noch gezielter den Erwartungen und
Anforderungen der verschiedenen Zielgrup-
pen zu entsprechen.

OTTO-VON-GUERICKE-UNIVERSITÄT / MENTORING-TUTORING-QUALIFIZIERUNG /// 68–69

Die Schulung der Tutor/-innen umfasst HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN
dabei drei Stufen, die zum einen den Stu-
dent Life Cycle einbeziehen, zum ande- • Zusammenarbeit mit beteiligten Akteuren:
ren die unterschiedlichen Erfahrungshori- Studienberatung & Fachschaftsräte.
zonte der Tutor/-innen berücksichtigen.
• Gemeinsame Terminkoordination mit den
3. Verstetigung Fachschaftsräten zur Durchführung.
2. Übertrag
1. Training • Einbezug der Studierendengruppen in kon-
zeptionelle Ausgestaltung des Qualifizie-
FAZIT rungsangebots.

VORBEREITUNGSAUFWAND • Teilnehmermotivation: Das Angebot ist
kostenfrei und wird mit einer Teilnahme-
KOSTEN bescheinigung bestätigt.

ÜBERTRAGBARKEIT • Gemeinsamer Grillabend fördert Austausch
und Netzwerkaufbau der lehr- und bera-
tungsunterstützenden Studierenden.

• Eine verbindliche Anmeldung sichert noch
nicht die tatsächliche Teilnahme, doch ist
sie für die Planung der Veranstaltung un-
abdingbar. Die Reflexion über Aufwand und
Nutzen ist ebenfalls unabdingbar, doch
sollte nicht ausschließlich eine betriebs-
wirtschaftliche Kosten-Leistungsrechnung
zur Entscheidungsfindung für oder gegen
solch ein Programm beitragen.

• Über die Kreditierung der Tätigkeit kann
nachgedacht/diskutiert werden (Antago-
nismus zwischen uneigennützigem, ehren-
amtlichen Engagement und entlohntem
‚gemeinnützigen Einsatz).

EIN PROJEKT DER IDEENFÖRDERUNG AN DER
HOCHSCHULE MAGDEBURG-STENDAL

HANDICAP-MENTORING

DAS PROJEKT

In einem Mentoring an Hochschulen geben Beratung realisierten Unterstützung von
studentische Mentoren und Mentorinnen ihr erfahrenen Studierenden mit Handicap für
Erfahrungswissen an Studienanfänger wei- orientierungs- und unterstützungssuchende
ter. Ziel ist es, die „Neuen“ beim Hineinfin- Studierende mit Handicap.
den in den Studienalltag zu unterstützen.
Eine solche Unterstützung ist umso wich- Ziel ist es, Studienanfängern und Studienan-
tiger, wenn die Studienanfänger und Stu- fängerinnen mit Handicap Unterstützung bei
dienanfängerinnen Studierende mit Handi- folgenden Fragen zu geben:
cap sind. Ein Handicap-Mentoring ergänzt
die an Hochschulen vorhandene allgemeine • Welche Hilfen stehen mir zu?
Studienberatung sowie die Beratung durch • Wo und wie beantrage ich was?
die Behindertenbeauftragten um eine ge- • Was kann ich tun, damit mir im Stu-
genseitige Unterstützung von Studierenden
für Studierende. dium keine behinderungsbedingten
Nachteile entstehen?
An der Hochschule Magdeburg-Stendal gibt • Wer ist für mich zuständig und wer
es neben der allgemeinen Studienberatung kann mir bei Problemen helfen?
sowie der Beratung für Menschen mit Han-
dicap bereits eine Gruppe Studierender mit Nicht nur die Umsetzung des Handicap-
Handicap sowie einen Studiengang Reha- Mentorings, auch die Konzepterstellung und
bilitationspsychologie. Diese Strukturen bil- -weiterentwicklung wird von Studierenden
den den Hintergrund einer als peer-to-peer- selbst realisiert.

HOCHSCHULE MAGDEBURG-STENDAL / HANDICSAEPN-MSEIBNLTEOLREIHNRGE////7103–-1741

ERGEBNISSE

Neben den Gesprächen und der durch diese Mentoren und Mentorinnen wie auch die Netz-
vermittelten verbesserten Ausstattung mit op- werkbildung der Studierenden mit Handicap
tischen, akustischen und physischen Hilfen für nimmt die Sensibilisierung für diese Gruppe
Studierende mit Handicap gelingt dem Projekt Studierender zu.
zweierlei:
1. Neue Studierende mit Handicap kommen Das Projekt ist Teil des Qualitätspakt-Lehre-
in Kontakt mit anderen Betroffenen und es ent-
stehen hochschulinterne Selbsthilfestrukturen. Einzelvorhabens „Qualität hoch2“ der Hoch-
2. Durch die Unterstützung der Handicap-
schule Magdeburg-Stendal (Förderkennzei-

chen: 01PL11094). FAZIT

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN ÜBERTRAGBARKEIT

ANSPRECHPARTNERIN Annemarie Kock
Studentin der Rehabilitationspsy-
Sabine Spohr chologie, leitet das Handicap-Men-
Mitarbeiterin im Zentrum für Hochschuldi- toring an der Hochschule Magde-
daktik und angewandte Hochschulforschung burg-Stendal.
Hochschule Magdeburg-Stendal Frau Kock ist seit Ihrer Geburt blind
[email protected] und deshalb besonders sensibili-
siert für die Unterstützungsbedarfe
von Studierenden mit Handicap.



E-LEARNING

ANSPRECHPARTNERINNEN

Anja Schulz & Lavinia Ionica
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
im Verbundprojekt HET LSA
@LLZ | Zentrum für multimediales Lehren
und Lernen
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]
[email protected]

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / E-LEARNING-NETZWERK /// 74–75

AUFBAU EINES E-LEARNING
NETZWERKS FÜR DIE
HOCHSCHULEN SACHSEN-ANHALTS

Die Schwerpunkte des Teilprojekts der Mar- sondern mobilisieren auch diesbezügliche
tin-Luther-Universität (MLU) im Verbund Stärken und Erfahrungen, welche anschlie-
HET LSA liegen auf der Weiterentwicklung ßend in den überlokalen Vernetzungszu-
des multimedialen Lehrens und Lernens so- sammenhang HET LSA eingespeist werden.
wie dem hochschuldidaktischen Informati- Gleichzeitig sorgen sie für eine Übertra-
onsmanagement. Dabei nehmen die Mitar- gung der Kompetenzen des ebenfalls an
beiterinnen eine doppelte Brückenfunktion der MLU ansässigen Zentrums für multime-
wahr. Sie identifizieren nicht nur die Bedar- diales Lehren und Lernen (@LLZ) auf die
fe der einzelnen Verbundhochschulen in Landesebene (siehe Infobox @LLZ auf der
verschiedenen Bereichen des E-Learning, nächsten Seite).

DAS PROJEKT

An allen Hochschulen bundesweit halten E- Aufbau eines landesweiten E-Learning-
Learning-Aktivitäten Einzug in Hochschul- Netzwerks, bestehend aus Lehrenden und
lehre, -verwaltung und -forschung. Im Mai MitarbeiterInnen zentraler Einrichtungen,
2013 wurde vom Verbund HET LSA eine AG zielt.
E-Learning ins Leben gerufen, die auf den

@LLZ

Das @LLZ unterstützt als zentrale Einrich-
tung der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg den Einsatz multimedialer An-
gebote in Lehr- und Lernprozessen.

Inhaltlich konzentriert sich das @LLZ auf
die strukturierte digitale Bereitstellung
wissenschaftlicher Quellen und Arbeits­
materialien, vernetzte Kommunikations-
und Prüfungsformen sowie die Unterstüt-
zung von Lehrenden bei der Erstellung von
E-Learning-Bausteinen und Blended-Lear-
ning-Arrangements. Im Mittelpunkt steht der
didaktisch sinnvolle Einsatz von E-Vorlesun-
gen, Onlineprüfungen und Lernmaterialien
an einer Präsenzuniversität. Das Zentrum
berät und begleitet Lehrende bei ihren kon-
kreten Projekten, bietet Schulungen, Work-
shops und Tagungen an und fördert inne-
runiversitäre und universitätsübergreifende
Kooperationen. Das vom BMBF geförderte
Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2016.

KONTAKT

Dr. Michael Gerth
Geschäftsführer @LLZ | Zentrum für multime-
diales Lehren und Lernen
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / E-LEARNING-NETZWERK /// 76–77

VORGEHEN

Bis Ende 2016 werden sechs Arbeitspakete zung, Evaluation. Sie werden mittels eines
bearbeitet: Feststellung der Ausgangslage integrativen Designs und entlang im Ver-
und der Bedarfe an den Hochschulen, Auf- bund abgestimmter Themenblöcke umge-
bau E-Learning-Expertise, Konzeption und setzt (vgl. Abb.).
Entwicklung (Projekte/Produkte), Vernet-

18.07.2013
E-Plattformen und
Beratungsstruktur
14.01.2013
Rechtliche Fragen
im E-Learning
29.04.2014
Vorlesungsaufzeichnungen
und Videos in der Lehre
29.04.2014
E-Assessment
15.07.2014
E-Portfolios
November 2014
Repository und
Lernobjekte-Management
Januar 2015
Mobile Learning
März 2015
MOOC & Open Content
Mai 2015
E-Learning-Arrangements

06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07

2014 2015

Vorab-Recherche Wissensinput Vor-Ort-Recherche Ergebnissicherung

Internet-Recherche Informations- und Detailrecherche an den Zusammenfassung, Präsen-
zur Analyse der Wissensvermittlung Verbundhochschulen tation und Dokumentation
Ausgangslage im Rahmen eines durch die jeweiligen der Ergebnisse auf interner
Webinars MitarbeiterInnen Kommunikationsplattform

Themenblöcke in der AG E-Learning und das Vorgehen bei ihrer Bearbeitung

ERGEBNISSE

Nachdem in einem Kick-off-Meeting die Ab- Bezug auf diese Themen befragt. Benötigt
folge der Themen festgelegt wurde, welche werden demnach vor allem Handreichun-
inhaltlich die bundesweit aktuelle Diskussi- gen und Schulungen zu technischen Abläu-
on zum Thema E-Learning an Hochschulen fen, didaktisch-methodischen Einsatzszena-
widerspiegeln, begann die Bearbeitung der rien sowie rechtlichen Fragen.
Querschnittsthemen „E-Plattformen & Be-
ratungsstruktur“ sowie „rechtliche Fragen Diesem Wunsch begegnet das @LLZ bereits
im E-Learning“. Umfangreiche Recherchen mit dem Aufbau eines Weiterbildungsange-
dienten der Bestimmung der Ausgangsla- bots für Angehörige der MLU, das in ein Zer-
ge an allen Verbundhochschulen sowie der tifikat „Multimediale Lehre“ aufgehen und
Feststellung der Bedarfe und Kooperations- zudem auf die Landesebene übertragen
wünsche. Zugleich wurde dafür sensibili- werden soll (siehe Infobox Zertifikat „Multi-
siert, dass für E-Learning eine adäquate In- mediale Lehre“).
frastruktur sowie entsprechende rechtliche
Rahmenbedingungen an den Hochschulen Als positives Resultat der Netzwerkarbeit
zu schaffen sind. der AG E-Learning ist außerdem die Bereit-
stellung des webbasierten Abstimmungssys-
Im Anschluss an die Webinare zu „Vorle- tems ARSnova für alle Verbundhochschulen
sungsaufzeichnungen“ und „E-Assessment“ zu bewerten (siehe Infobox ARSnova).
wurden Lehrende zu ihren Erfahrungen, Be-
darfen und ihrem Kooperationsinteresse in

 + Weitere Informationen über das @LLZ und zu den vielfältigen Angeboten erhalten Sie unter:
http://www.llz.uni-halle.de

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / E-LEARNING-NETZWERK /// 78–79

MULTIMEDIALE LEHRE ARSNOVA

Mit dem Zertifikat „Multimediale Lehre“ bietet ARSnova – TED-Abstimmung per Smartphone im
das @LLZ eine Reihe von Veranstaltungen an, die Hörsaal. Interaktive Hochschullehre wird bei stei-
sich mit dem Einsatz digitaler Medien und Tech- genden Studierendenzahlen und überfüllten Hör-
nologien beschäftigen. Ziel ist, perspektivisch sälen immer schwieriger. Einen Ansatz zur Verbes-
Lehrende aller Hochschulen im Verbund HET LSA serung der Interaktion bieten Audience Response
anzuregen, Ideen zur Integration von E-Learning Systeme, die Live-Abstimmungen in Hörsälen di-
in der Lehre zu entwickeln und umzusetzen. rekt zu Fragen des Dozenten ermöglichen.

Das Zertifikat wird durch die Teilnahme ARSnova ermöglicht durch seine interaktiven Ele-
an 6 Pflichtveranstaltungen (32 AE) und Wahl­ mente (Feedback, Zwischen- und Inhaltsfragen)
veranstaltungen aus mindestens 3 Wahlberei- die Beteiligung von Studierenden mittels internet-
chen (Medienproduktion und Medieneinsatz, fähigem Endgerät. Durch die anonyme Beantwor-
Anwendung von Multimediawerkzeugen, Testen tung von Entscheidungs- und Testfragen via Brow-
und Prüfen online & kooperatives Lernen online) ser können Studierende motiviert werden, sich
im Umfang von insgesamt 32 AE sowie die Erstel- aktiv zu beteiligen. Für den Einsatz ist keine Instal-
lung eines Lehrveranstaltungskonzepts und des- lation oder Software/APP notwendig. Ein Zugang
sen Präsentation (16 AE) erworben. Die Themen zum WLAN und / oder Mobilfunknetz muss jedoch
der Pflichtveranstaltungen umfassen: Grund- verfügbar sein!
lagen multimedialer Lehre, Einführung in die
Lernplattform ILIAS, Aktivierung und Motivation, ARSnova ist seit dem SoSe 2014 auf einem Server
Online-Betreuung und Moderation sowie Rechts- an der MLU verfügbar und für Lehrende und Stu-
fragen im E-Learning und Freie Bildungsressour- dierende im Hochschulverbund Sachsen-Anhalt
cen. mit eigenem Hochschulaccount kostenfrei nutzbar.

ANSPRECHPARTNERIN ANSPRECHPARTNER

Wenke Müller Kevin Atkins & Dr. Kathrin Jäger
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Wissenschaftliche Mitarbeiter @LLZ |
@LLZ | Zentrum für multimediales Lehren Zentrum für multimediales Lehren und Lernen
und Lernen [email protected]
[email protected] [email protected]

AUSBLICK

Die Entwicklung der AG E-Learning ist insge- auch hier die Einführung eines landesweiten
samt positiv zu bewerten, denn während zu Systems lohnt. Gleichzeitig wird das Thema
Beginn alle Teilnehmenden an den Webina- „Repository  & Lernobjekte-Management“
ren auch dem Verbundprojekt angehörten, bearbeitet, bei dem es um Möglichkeiten
kamen mit fortschreitender Arbeit interes- des plattformübergreifenden Austauschs von
sierte Personen aus den Verbundhochschu- Lerninhalten geht. Mit Kristina Haase vom IT-
len hinzu. Servicezentrum der MLU haben wir in die-
sem Zusammenhang über das System Cam-
Aktuell bereitet die AG E-Learning die Vor- pusConnect gesprochen (siehe Interview).
Ort-Recherche zum Thema „E-Portfolios“
vor, in deren Zuge geprüft werden soll, ob

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN FAZIT

ÜBERTRAGBARKEIT

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT / E-LEARNING-NETZWERK /// 80–81

IM GESPRÄCH MIT KRISTINA HAASE

CampusConnect ermöglicht die technische Was ändert sich für Studierende, die via LPF
Verbindung von Lernplattformen (LPF). Sind an einem geteilten Kurs teilnehmen?
solche Vernetzungen an den Hochschulen
Sachsen-Anhalts erstrebenswert? Nichts. Alle Studierenden und Lehrenden
kennen das System ihrer Hochschule. Die
Schaut man sich die aktuelle Strukturde- Studierenden finden die Veranstaltung ne-
batte an, sollte die Frage nicht lauten ob, ben ihren eigenen. Für sie ist es ein Klick
sondern wann es eine Vernetzung der LPF auf einen Link zum angebundenen Kurs der
im Land gibt und wie wir die organisatori- anderen Hochschule.
schen Prozesse technisch unterstützen kön-
nen. CampusConnect erlaubt auf einfache Warum ist ausgerechnet diese Lösung zu
Weise die Erarbeitung, Bereitstellung und bevorzugen?
Wiederverwendung von Lerninhalten z. B. in
gemeinsamen Studiengängen. Weil sie bestechend einfach und bereits er-
probt ist.

KONTAKT

Kristina Haase
IT-Koordination im Bereich E-Learning im ITZ |
IT-Servicezentrum
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]

E-LEARNING AUDIOVISUELL

DAS MEDIENPORTAL AN DER
HOCHSCHULE MERSEBURG

DAS PROJEKT

Das Lernen per Computer und über das tem) mit ihren vielseitigen Anwendungs-
Internet wird in den kommenden Jahren und Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung.
zum wichtigsten Trend im Bildungswesen. Das im Dezember 2013 eingeführte „Medi-
Traditionelle Lehre wird zunehmend durch enportal“ ergänzt als Video-Content-Ma-
Formen des „E-Learning“ ergänzt und Prä- nagement-System das E-Learning durch
senzphasen werden durch Online-Inhalte die Bereitstellung von Lehr-/Lernmaterialien
unterstützt. Die Hochschule Merseburg in Form von Audio- und Videoinhalten. Das
bietet eine technisch-organisatorische In- Medienportal bietet zahlreiche E-Tutorials
frastruktur, die vielfältige Angebote der (Schritt-für-Schritt-Anleitungen), E-Lectu-
multimedialen Lehre ermöglicht. Allen An- res (Lehrvideos) und Vorlesungsmitschnitte
gehörigen der Hochschule Merseburg steht an, einzelne Lernvideos sind in umfangrei-
die Lernplattform ILIAS (Integriertes Lern-, chen ILIAS-Lernmodulen verknüpft.
Informations- und Arbeitskooperationssys-

HOCHSCHULE MERSEBURG / MEDIENPORTAL /// 82–83

PROJEKTLEITUNG Medienportal der Hochschule Merseburg

Prof. Dr.-Ing. Heike Mrech BETREUUNG E-LEARNINGSYSTEME
Prorektorin für Studium und Lehre
Hochschule Merseburg Dipl.-Kult. Päd. Kai Köhler-Terz
[email protected] Leiter des Medienkompetenzzentrums
Hochschule Merseburg
[email protected]
[email protected]

HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN VORGEHEN

Es hat sich gezeigt, dass die Einführung des Me- Zu Beginn des Projektes stellte sich die Fra-
dienportals eine konsequente Verwendung au- ge, ob es die eine richtige E-Learning-Platt-
diovisueller Medien in der Lehre unterstützt. Da- form für eine Hochschule gibt und ob das an
bei ist die Einbindung in die Lernplattform ILIAS der Hochschule Merseburg bereits etablier-
problemlos möglich. Die Verzahnung von Lehrvi- te ILIAS alle Anforderungen erfüllen kann.
deos mit anderen Lernmaterialien (Texte, Grafi- Die verschiedenen Fachgebiete der Hoch-
ken, Links, sowie Testfragen und Evaluation) stellt schule von den Ingenieur- und Naturwis-
eine didaktisch hochwertige Erweiterung der E- senschaften über die Informatik und Wirt-
Learning-Angebote dar. schaftswissenschaften bis hin zur Sozialen
Arbeit, Medien- und Kulturwissenschaften
Zur Einführung des Medienportals war eine haben jedoch ganz unterschiedliche An-
genaue Planung erforderlich. Die organisato- sprüche an eine Lern- und Lehr-Plattform.
rischen Rahmenbedingungen (Datenschutzbe- Außerdem verfügt der Fachbereich Soziale
stimmungen, Nutzungsbedingungen, urheber- Arbeit.Medien.Kultur mit seinen Künstleri-
rechtliche Hintergründe …) mussten geschaffen schen Werkstätten (Foto, Theater, Musik …)
und die Hochschulmitarbeiter sowie die Stu- und dem Medienkompetenzzentrum (Audio-
dierenden zur Nutzung motiviert werden. Eine und Fernsehstudio, Schnittplätze …) über
Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum hervorragende Kompetenzen und Ausstat-
war zwingend notwendig. Außerdem sollten tungen zur Produktion von Audio- und Vi-
die technisch und gestalterisch notwendigen deobeiträgen, die immer häufiger auch in
Anpassungen des Medienportals nicht unter- interdisziplinären Projekten zur Entwick-
schätzt und ein entsprechender Personalauf- lung von Lehr- und Lernmaterialien genutzt
wand eingeplant werden. werden.

2013 wuchs der Bedarf die Produktionser-
gebnisse wie z. B. Videos aus studentischen
Projekten, Vorlesungsmitschnitte oder Ani­
mationen für E-Lectures den verschiedenen
Zielgruppen schnell und sicher bereitzu-
stellen. ILIAS war hier in seinen Möglichkei-
ten beschränkt.

HOCHSCHULE MERSEBURG / MEDIENPORTAL /// 84–85

Es wurde nach einer Lösung gesucht, die Das Medienportal bietet heute nicht nur
Audio- und Videobeiträge über das Inter- eine sehr gute Audio- und Videoplattform
bzw. Intranet so bereitstellt, dass diese un- für das E-Learning. Es wurden verschie-
eingeschränkt mit jeder Rechner-Konfigu- dene Kanäle und Kategorien eingerichtet.
ration abgerufen werden können. So findet man auch eine historische Me-
dienausstellung mit Fotos und Videos zur
Dabei sollten die Daten aus Gründen des Da- Geschichte der Hochschule, Imagefilme
tenschutzes und der Wahrung der Urheber- und Präsentationen studentischer Arbei-
rechte auf eigenen Hochschulservern gespei- ten. Außerdem wird jährlich der Short Pod
chert werden. Die Verwaltung der Audio- und Wettbewerb mit dem Ziel ausgeschrieben,
Videodaten sollte eine Strukturierung und Studierende und Lehrende zur Entwicklung
Nutzerführung mit Feedback-Möglichkeiten und Nutzung neuer E-Learning-Formate zu
sowie die Integration in das bestehende E- motivieren.
Learning-System gewährleisten.

Startseite des Portals eTutorial auf dem Medienportal

EINFÜHRUNG DES MEDIENPORTALS

09/2012 – 06/2013 07/2013 – 12/2013 07/2013 – 12/2013
KONZEPTION INSTALLATION SENSIBILISIERUNG
• Organisatorische Absprachen • Bereitstellung und Instal- • Grundausstattung des

und Konzeption des Medien- lation der Software „ViMP Portals mit Archivmedien
portals Corporate“ im Rechenzent- aus dem Medienkompetenz-
• Testinstallation, Beschaffung rum der HS Merseburg zentrum und künstlerischen
Rechentechnik • inhaltliche und gestal- Werkstätten des Fachbe-
• Entwicklung eines Templates reichs Soziale Arbeit.Medien.
(Designs) für das Portal terische Anpassung des Kultur (Medienausstellung)
Portals
• Entwurf von Kategorien,
Kanälen und Formaten

HOCHSCHULE MERSEBURG / E-LEARNING /// 86–87

04/2013 – 04/2014 12/2013 – 07/2014 AB 04/2014
PRODUKTION BEKANNTMACHUNG EINSATZ IN DER LEHRE
• Produktion von E-Learning • Bekanntmachung des Portals • Produktion englischsprachi-

Pilotmodulen mit audiovisu- und Einführung zum Tag der ger Filme durch Studieren-
ellen Medien Lehre 2013 mit Ausschrei- de (siehe Beitrag “English in
• Erstellung von Tutorials zum bung eines Wettbewerbs Films“ S. 88),
Umgang mit Medien in der • Short Pod Wettbewerb wur- • Vorlesungsaufzeichnungen
Lehre und zur Nutzung des de im Dezember 2013 vom im Fach „Operations Ma-
neuen Werkzeugs „Medien- Prorektorat für Studium und nagement“ und der Vor-
portal“. Lehre mit dem Ziel ausge- lesungsreihe „Allgemeine
• Produktion eines einheitli- schrieben, Studierende und Technologie“
chen Vorspanns für die un- Lehrende zur Entwicklung • Einsatz dieser Formate im
terschiedlichen E-Learning- und Nutzung neuer E-Lear- Sommersemester 2014
Formate ning-Formate zu motivieren • Einsatz von E-Lectures in
• Produktion von Vorlesungs- • Gewinner wurden zum Tag ausgewählten Seminaren
aufzeichnungen und E-Lec- der Lehre im Juni 2014 ge-
tures der Lehrenden kürt, alle eingereichten Bei- FAZIT
träge können auf dem Portal
• eigenständige Erar- medien.hs-merseburg.de ÜBERTRAGBARKEIT
beitung von kurzen angesehen werden.
Lehrfilmen durch Stu-
dierende, z. B. Podcasts
zum Thema „Wissen-
schaftliches Arbeiten“

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN

“MERSEBURG THROUGH THE EYES OF OUR FIRST YEAR STUDENTS”

MERSEBURGER STUDIERENDE
PRODUZIEREN EIGENE
LERNMATERIALIEN MIT REGIONALER
BINDUNG: ENGLISH IN FILMS

DAS PROJEKT VORGEHEN

Erstsemesterstudierende des Bachelorstu- Über 60 Studierende des ersten Fachse-
dienganges Kultur- und Medienpädagogik mesters waren an dem interdisziplinären
haben elf englischsprachige Filme über die Projekt beteiligt. Der Kurs selbst umfasste
Stadt Merseburg gedreht. Das Projekt ent- ein Seminar Fachsprache Englisch und eine
stand in Kooperation des Sprachenzent- zehnstündige Veranstaltung zum Erwerb
rums mit dem Medienkompetenzzentrum des Medienpasses in den Künstlerischen
sowie mit dem Lehrbereich Medienwissen- Werkstätten des Fachbereichs Soziale
schaft und angewandte Ästhetik. Die Filme Arbeit.Medien.Kultur im Lehrgebiet Medi-
können im Medienportal der Hochschule als enwissenschaft und angewandte Ästhetik.
Hörverständnisübung genutzt werden (s. Hinzu kamen zehn Stunden für die Vor- und
Beitrag zum Medienportal, S. 80). Nachbereitung der Filmproduktion.

HOCHSCHULE MERSEBURG / ENGLISH IN FILMS /// 88–89

ANSPRECHPARTNERIN English in Films auf dem Medienportal

Deborah Anne Le Guillou ANSPRECHPARTNER
Sprachenzentrum
Hochschule Merseburg Dipl.-Kult. Päd. Kai Köhler-Terz
[email protected] Medienkompetenzzentrum
Hochschule Merseburg
[email protected]

HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN ERGEBNISSE

 1 Das Thema der Filmproduktion erwies sich Die Verbindung von Fachsprache-Semi-
für die Studierenden als Herausforderung, nar und Medienpass-Veranstaltung bot
den Studierenden des ersten Semes-
denn in kurzer Zeit musste ein Filmkonzept für ters des Studiengangs BA Kultur- und
Medienpädagogik die Gelegenheit zur
einen englischsprachigen Film als Grundlage Verbesserung der Sprachfertigkeiten
in einem praxisbezogenen Kontext. Die
für die Produktion erstellt werden. Studierenden erhielten sowohl Einblick
in die Filmproduktion als auch in die An-
 2 Es zeigte sich, dass die Konzeption und wendung von E-Learning-Formaten. Die
Produktion der Filme am besten in Klein- fertigen Filmclips wurden in die Lern-
plattform ILIAS integriert und mit Hilfe
gruppen umzusetzen ist (max. 7 Studierende). der Studierenden mit Verständnisfragen
kombiniert, so dass die Filme als Online-
 3 Es ist nötig, Kooperationspartner außer- Lernmodule für Hör- und Verständnis-
halb der Hochschule für ein solches Pro- übungen verwendet werden können. Die
fertigen Produkte verbinden Filme mit
jekt zu motivieren. Gelungene Beispiele hierfür der didaktischen Aufbereitung, um selb-
ständiges Denken und Arbeiten mit Hilfe
sind: Willi-Sitte-Galerie, Planetarium, Domstifter, von E-Learning-Modulen zu fördern. Die
Interdisziplinarität des Projektes führte
Deutsche Bahn, von denen entsprechende Dreh- zu einer deutlichen Steigerung der Mo-
tivation. Die Filme werden auch im Offe-
genehmigungen eingeholt werden mussten. nen Kanal Merseburg-Querfurt gezeigt.
Auf diese Weise wurde ein Beitrag zur
4 Das Projekt konnte in der geplanten Zeit Öffentlichkeitsarbeit für die Hochschu-
gut umgesetzt werden. Die Fachprüfung, le Merseburg geleistet. Die Identität der
Studierenden mit der Hochschule und
die in Form eines Kurzreferates von jedem Stu- der Stadt Merseburg konnte dadurch
dierenden abzulegen war, bezog sich auf die ebenfalls gefördert werden.
Filmproduktion.

 5 Das Projekt kann auf andere Hochschulen
übertragen werden, hierzu müssen ledig-

lich kooperative Lehrbeziehungen zwischen
unterschiedlichen Hochschuleinrichtungen ge-
bildet werden. Das Medienportal kann von Ange-
hörigen anderer Hochschulen aufgerufen wer-
den. Die erstellten Selbstlernmaterialien werden
derzeit intern eingesetzt, denkbar ist eine ge-
meinsame Nutzung. Der Medienpass kann als
Konzept sicher auch an anderen Hochschulen
zum Einsatz kommen.

HOCHSCHULE MERSEBURG / ENGLISH IN FILMS /// 90–91

VORBEREITUNGSAUFWAND KOSTEN FAZIT

ÜBERTRAGBARKEIT



STUDIUM INTERNATIONAL

ANSPRECHPARTNER

Marcus Rau M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Kompetenzstützpunkt HET-LSA
Hochschule Anhalt
[email protected]

HOCHSCHULE ANHALT / BUDDY BUILDING /// 94–95

BETREUUNG INTERNATIONALER STUDIENANFÄNGER AN DER
HOCHSCHULE ANHALT

BUDDY BUILDING

DAS PROJEKT 300

Seit dem Wintersemester 2012/13 wirbt ZWISCHEN DEN WINTERSEMESTERN 2012/13
das Akademische Auslandsamt aktiv UND 2014/15 HABEN INSGESAMT 90 BUDDYS
um Studierende der Hochschule Anhalt, CA. 300 INTERNATIONALE ERSTSEMESTER UND
die für 1 bis 2 Semester ehrenamtlich als STUDIERENDE OHNE ABSCHLUSS BETREUT
Buddy in der Betreuung internationaler
Erstsemester arbeiten möchten. Zukünf- 12%
tige Buddys werden vom Programmko-
ordinator und Tutoren des Akademi- DADURCH KONNTE 12 PROZENT DER
schen Auslandsamtes in allen Belangen INTERNATIONALEN STUDIERENDEN IM
angeleitet und erhalten nach einer in- WINTERSEMESTER 2013/14 EIN BUDDY ZUR SEITE
terkulturellen Schulung am Ende Ihrer GESTELLT WERDEN
Tätigkeit ein Zertifikat der Hochschule.
Eine Anrechnung von Leistungspunkten
ist für Buddys im Bachelorstudium in
Absprache mit den Prüfungsausschüs-
sen der Fachbereiche möglich.

IM GESPRÄCH MIT PROGRAMMKOORDINATOR
MARCUS RAU

Von welchen good practices wurde bei der Perspektive des/der betreuten Studieren-
Erstellung des Programms profitiert? den – einmal einen Vorgeschmack darauf
bekommen möchte, was da so alles auf ei-
Da bereits guter Arbeitskontakt zum Inter- nen zukommt, ist bei Buddy Building genau
national Office der MLU Halle-Wittenberg richtig.
besteht, gab es im Vorfeld des Programm-
starts an der HS Anhalt sowie in den ersten Die Kombination von Auswertungstreffen
Semestern Austausch von Dokumenten und und Schulung an ein- und demselben Ter-
Gespräche. Die interkulturellen Schulungen min, wodurch „alte Hasen“ und Neulinge un-
für angehende Buddys werden bislang mit ter den Buddys zusammenkommen, betont
einer Trainerin durchgeführt, die auch in den Kompetenzerwerb. Viele Buddys neh-
diesem Feld an der MLU Halle-Wittenberg men die Gelegenheit gern wahr, um durch
aktiv ist und hier mit ihren Erfahrungen das die Begleitung der internationalen Studie-
Profil des Programms geprägt hat. renden ihre Sozial- und Organisationsfähig-
keiten nachweislich auszubauen.
Für die Erstellung des Buddy-Leitfadens, der Nicht zuletzt bietet das Programm natür-
allen Buddys für ihre Arbeit zur Verfügung lich auch die Möglichkeit, Fremdsprachen-
gestellt wird, waren unter anderem die um- kenntnisse zu erproben und zu erweitern
fangreichen Erläuterungen der Universität sowie beim Erwerb von Deutschkenntnis-
Ulm hilfreich (www.uni-ulm.de/io/internati- sen zu unterstützen – für viele Studierende
onale-studierende-abschluss/buddy.html). ein nicht unerheblicher Aspekt. Des Öfteren
entwickeln sich aus Buddy-Partnerschaften
Warum entscheiden sich Studierende das auch informelle Sprach-Tandems, von de-
Programm als Buddy zu unterstützen? nen beide Seiten profitieren. Dies gibt den
internationalen Studierenden häufig auch
Auf dem Buddy-Building-Flyer werben wir einen Motivationsschub, im vollkommen
damit, dass als Buddy „Auslandserfahrungen neuen Umfeld mit vorhandenen Kompeten-
zu Hause“ gemacht werden können: Wer zen punkten zu können.
noch nicht im Ausland war, es im Studium
noch nicht einrichten konnte, oder – aus der

HOCHSCHULE ANHALT / BUDDY BUILDING /// 96–97

Das Begleitangebot für die Buddys ist ja werden kann, um die Arbeit zu entlasten,
sehr umfassend. Wird dies in Ihren Augen wird in der Regel auch auf mehrere Schul-
von den Buddys anerkannt? tern verteilt. Ein Buddy ist nicht immer mit
allen einzelnen Schritten gefordert.
Das Buddy-Programm wird über den Pro-
jektmitarbeiter im Kompetenzstützpunkt Wie hoch ist der Betreuungsaufwand für die
HET-LSA am Akademischen Auslandsamt Buddys?
koordiniert und ist hier nur eines von meh-
reren gleichzeitig voranzutreibenden Pro- Dies ist zum einen davon abhängig, ob die
jekten. Darüber hinaus erfolgt eine organi- Buddys ihre Tätigkeit als „Job“ wahrneh-
satorische Unterstützung durch ein bis zwei men oder ob aufgrund des doch oft engen
studentische Tutoren. persönlichen Kontaktes und der Unterstüt-
zung in privaten Bereichen mehr als nur ein
Für das Begleitangebot aus Schulung, „Job“ daraus wird. Der Betreuungsaufwand
E-Mail-Kontakt, Zwischenauswertung und ist für gewöhnlich in der Anfangsphase (vor
Auswertung spricht, dass jedes Semester der Ankunft und in den ersten Wochen nach
mehrere Buddys von neuem dabei sind. In der Ankunft) sehr hoch.
erster Linie ist dies wohl den Erfahrungen
und Kontakten zuzuschreiben – bei unzu- In erster Linie versuchen wir, Buddys für
reichender Betreuung wäre dies allerdings Studienanfänger in den englischsprachigen
wohl kaum der Fall. Master-Studiengängen an der HS Anhalt ein-
zusetzen. Hier sind 200 Erstsemester pro
Aufgrund der drei Hochschulstandorte und Wintersemester keine Seltenheit. Stellt die
personellen Struktur im Akademischen Aus- Sprache eine sehr große Hürde dar, wenn
landsamt sind die Buddys in vielen Belan- z. B. weder Deutsch- noch adäquate Eng-
gen auf sich und aufeinander angewiesen. lischkenntnisse vorliegen, wie bei einigen
Im „Buddy-Netz“ am Standort sind sie gut Studierenden ohne Abschluss (Gaststudie-
aufgestellt und über soziale Medien bes- renden), kann der Betreuungsaufwand schon
tens vernetzt sowie mit dem standortspe- sehr groß sein. Wir versuchen die Buddys
zifischen Buddy-Leitfaden für Detailfragen im Rahmen der Schulungen auf diese spe-
gut gerüstet: Was untereinander aufgeteilt zifischen Herausforderungen vorzubereiten.

Da deutsche Studierende mit vielen Anfor- Wie wichtig ist die Einbindung der einzel-
derungen, denen internationale Studierende nen Fachbereiche?
unterliegen, ansonsten keinerlei Berührung
haben – z. B. dem Kontakt zu Ausländerbe- Sehr wichtig – die Fachbetreuer der Pro-
hörden, der Einrichtung von sog. Sperrkon- grammstudierenden, Studiengangsleiter
ten oder auch der Sprachbarriere – ist auch und -koordinatoren der Regelstudierenden
der Aufwand für gewöhnlich höher als bei müssen über die Arbeit der Buddys infor-
anderen studentischen Tätigkeiten. miert sein.

Wie macht man so ein Projekt an seiner Natürlich sind an den Fachbereichen und in
Hochschule bekannt? den Studiengängen auch aufgrund der de-
zentralen Struktur der Hochschule Anhalt
Das Projekt wurde in verschiedenen Hoch- über die Jahre Kompetenzen gewachsen,
schulgremien vorgestellt (Senatskommissi- die auf jeden Fall eingebunden werden soll-
on Studium und Lehre, Fachbereichsräte). ten – etwa gute Kenntnisse der Befindlich-
Über die Internetpräsenz des Akademi- keiten und Anforderungen in der Ausländer-
schen Auslandsamtes und mehrere Berichte behörde vor Ort oder ein Netz möglicher
in der Hochschulzeitschrift ‚„Einblick“ wurde Vermieter, wenn die Plätze in den Wohnhei-
es zudem in die Breite getragen. men des Studentenwerks nicht ausreichen
sollten. Wir versuchen ganz bewusst, diese
Der Programmflyer des Buddy-Programms Mitarbeiter/-innen mit ihren Kompetenzen
ist mittlerweile recht gut bekannt. Mehr und die Buddys zusammenzubringen, damit
noch hilft hier aber der persönliche Kontakt beide voneinander profitieren und sich ent-
zu Lehrenden bzw. von Student/Buddy zu lasten.
Student – auf dem Campus, als kurzer „Wer-
beblock“ am Beginn von Lehrveranstaltun- Denn, dass Buddys an der HS Anhalt ge-
gen oder über soziale Medien. Hier sind wir braucht werden, steht außer Frage. Es gilt
auf die Buddys und unsere Tutoren angewie- wegzukommen von Einzellösungen für die
sen und gerade am Standort Bernburg ist Bedarfe internationaler Studierender. Bud-
das Programm durch sehr engagierte Stu- dys können hier einen guten Beitrag leisten.
dierende auf einem guten Weg.

HOCHSCHULE ANHALT / BUDDY BUILDING /// 98–99

ANGEBOTE FÜR INTERNATIONALE
STUDIERENDE AN DER MARTIN-LUTHER-
UNIVERSITÄT HALLE-WITTENBERG

ANSPRECHPARTNERIN

Gritt Eisenkopf
Referentin Internationales Servicebüro -
Studierende
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
[email protected]


Click to View FlipBook Version