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Published by NOAH, 2015-07-31 08:16:49

NOAH_01_15

NOAH_01_15

DESIGN

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DESIGN

„WO KANN MAN DEN KOPF FREIKRIEGEN?
AUF EINEM BERG ODER IN EINEM HOCHHAUS …“

Über allen Dingen sche von Lippoth und seinen Mitarbeitern sind so in dem
schweben weitläufigen Raum platziert, dass jeder freien Blick nach
draußen hat, dabei Rückzugsmöglichkeiten für Gespräche
tisch, aber nicht kalt. Aufgeräumt und klar, und Telefonate. Seinen eigenen Arbeitsplatz hat Achim Lip-
aber emotional. Und statt eines Interieurs poth ganz vorn; hinter seinem Schreibtisch auf einem offe-
von der Stange eine auf die Vorlieben des nen Regal stehen die Auszeichnungen, die er für seine kre-
Hausherrn maßgefertigte Einrichtung: ein ative Arbeit erhalten hat. „Ich brauche ein Zuhause, das
Mix aus roh belassenen Betonelementen, aufgeräumt ist und dabei Wärme und Persönlichkeit aus-
coolen Glas- und lackierten Stahloberflä- strahlt“, sagt Lippoth. „Das gilt für beide Penthouses, sowohl
chen, hellgrün eingefärbten ornamentalen für mein Apartment wie auch das neu eingerichtete Studio –
Zementfliesen (die sich der spanische Ju- so unterschiedlich beide in der Möbel- und Materialwahl
gendstil-Architekt Antoni Gaudí vor mehr sind, ist das der wichtige gemeinsame Nenner.“
als hundert Jahren für seine Villen in Bar-
celona ausgedacht hat) und wenigen aus- Dominieren in der Privatwohnung helle Oberflä-
gesuchten Möbelstücken, manche davon chen, weiße Wände, heller Marmor, naturweiße Felle auf
zeitgenössisch, andere Klassiker der Mo- Stühlen und als Teppich, dazu wassergrüne Glasflächen
derne, etwa von Alvar Aalto oder Harry Ber- und Fliesen, wenige Akzente in Grau und Holz – kommt im
toia. Und viel, sehr viel Raum – Freiraum Studio Farbe ins Spiel. Klar und aufgeräumt sind beide Räu-
auf fast 300 Quadratmetern. Die Schreibti- me, kein überflüssiges Detail lenkt ab von der Kontempla-
tion, die dem vielreisenden Fotografen so wichtig ist an
seinem Ruhe- und Rückzugsort. „Für Fotoshootings und
Filmdrehs bin ich ständig in der Weltgeschichte unterwegs,
meist mit vielen spannenden Menschen in Studios und auf
Location. Deswegen brauche ich einen Gegenpol, einen
Ort, an dem ich meinen Blick schweifen lassen kann, mei-
nen Kopf freikriege, nichts meine Gedanken blockiert“, sagt
Lippoth. „Und wo geht das schon außer auf einem Berg oder
in einem Hochhaus? Hier schwebe ich sozusagen über allen
Dingen.“

Dank der genialen Idee der Architekten, die Lippoth
für den Umbau des Penthouse im 29. Stockwerk engagier-
te, den Boden um fast einen Meter anzuheben, erlebt jeder
Besucher einen Wow-Effekt beim Betreten des Studios: den
Panoramablick zu drei Seiten, ohne störendes Geländer,
Stützen oder Träger, wie von einer riesigen Aussichtsplatt-
form aus. „Was die Architekten hier gemacht haben, ist
nichts weniger als ein Geniestreich“, sagt Lippoth. Ganz
schön bescheiden, dieses Statement, schließlich war er
selbst wesentlich am Erfolg des Umbauprojekts beteiligt.
Mit dem Mut, erst einmal sämtliche Einbauten – Trennwän-
de, abgehängte Decken, Kabelschächte, Lüftungskanäle,
Bodenaufbauten – zu entfernen. Bis auf die Grundmauern,
die rohe Betondecke mit ihrer Struktur aus Unterzügen und
die seitlichen Träger wurde das Penthouse völlig entkernt.

„Ich mag diesen rohen, ungeschönten Charakter
der Betonoberflächen“, sagt der Bauherr, der ursprünglich
Arno Brandlhuber mit dem Umbau beauftragen wollte. Der
ehemals in Köln ansässige Architekt, der oft mit dem Satz
„Wer A(rchitektur) sagt, muss auch B(eton) sagen“ zitiert
wird, ist für seinen kompromisslosen Umgang mit dem pu-
ren Material bekannt, wohnt allerdings seit einigen Jahren
in Berlin – und schlug Lippoth deswegen das junge Kölner
Büro BeL Sozietät für Architektur vor. Anne-Julchen Bern-
hardt und Jörg Leeser sind ehemalige Brandlhuber-Mitar-
beiter und haben sich einen Namen für ihren undogmati-
schen Umgang mit Raum und Oberflächen gemacht. Und

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„Ich brauche einen Ort, an dem nichts meine
Gedanken blockiert“

obwohl Achim Lippoth im Vorfeld kein ein-
ziges Referenzprojekt von BeL gesehen hat-
te, ließ er den Architekten für ihren Entwurf
weitestgehend freie Hand.

„Die Idee, etwas Rohes zu machen,
fanden wir super“, sagt Architekt Jörg
Leeser. „Uns ging es darum, den Raum, der
in teilweise winzige Büroräume zerstückelt
war, bis auf die Grundmauern zurück-
zubauen, um ihn als Kontinuum erfahrbar
zu machen.“ Dass Lippoth schließlich sogar
darauf bestand, einen Lüftungsschacht um-
legen zu lassen, der den Raum als markan-
tes vertikales Element störte, bescherte den
Architekten einige schlaflose Nächte: „Das
war ein unvorstellbarer Aufwand – kons-
truktiv, finanziell, aber auch was die Über-
zeugungsarbeit bei der fast 600 Personen
umfassenden Eigentümerversammlung
anging, die diesem Eingriff in die Gebäu-
desubstanz erst zustimmen musste.“ Es
lohnte aber die Mühe: Nichts stört mehr
den Raumeindruck und den Fast-rundum-
Panoramablick.

Die zu drei Seiten verglaste Fassa-
de wurde im Zuge der Modernisierung
durch eine neue Dreifachverglasung mit
UV-Schutz ersetzt; die einzelnen Elemente
mussten mit einem Spezialkran auf rund
hundert Meter Höhe gebracht werden. Aus
Sicherheitsgründen ist auf dieser luftigen
Höhe das Außengeländer entlang der um-

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Noch ist Lippoth mit seinem
Totalumbau nicht ganz fertig:
Es fehlt noch
der Dachgarten

laufenden Terrassenfläche 110 Zentimeter
hoch. „Das bedeutete, dass man sich nach
dem Herausreißen der alten Böden wie in
einer tiefergelegten Wanne gefühlt und im
Sitzen nur gegen das Geländer geblickt hät-
te“, sagt Jörg Leeser. Deswegen ließen die
Architekten den Großteil der Fläche um fast
einen Meter anheben – was bei einer nicht
eben üppigen Deckenhöhe und einem
Raum, der ohnehin schon eher zu flach und
breit wirkt, zunächst als abstruse Idee er-
scheint, den Ausblick aber umso erhabener
wirken lässt.

Für einen warmen Kontrast zu so
viel Beton und Glas sorgt der Teppich, den
die Architekten extra für Achim Lippoths
Loft entworfen haben und der Elemente aus
traditionellen Perserteppichen zitiert und
mit zeitgenössischen Motiven kombiniert.
Da findet sich der y-förmige Grundriss des
Hochhauses neben einem abstrahierten
Bonsai-Motiv – Lippoth hegt und pflegt sei-
ne Bonsai-Sammlung –, traditionellen Ha-
madan-Anleihen und einem Blütenmotiv
aus den sechseckigen Zementfliesen, die
für den Boden und die Arbeitsfläche in der
Küche Verwendung gefunden haben.

An der Stirnseite des Lofts lässt sich
die Glasfassade über zwei Schiebeelemen-
te auf fast der gesamten Breite zur Terrasse
öffnen. „Im Sommer wird das genial“,
schwärmt der Hausherr, der hier hoch über
den Dächern der Stadt noch einen Garten
aus Kieseln und Mooshügeln anlegen lässt,
mit Bänken für seine Bonsai-Sammlung,
einer Wasserstelle und – in Anlehnung an
japanische Teeplattformen – einer Empore
auf Stahlstützen. „Dann kann man das
Naturschauspiel aus Wolken, Sonne und
Gewitter, das sich hier oben bietet, von
draußen wie von drinnen genießen.“

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DESIGN

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DESIGN ESSAY FOTO: ALIMDI.NET/WESTEND61/FOTOFEELING

MANNEin

Was tun, wenn man die allgegenwärtige Vernetztheit
und die ständigen sozialen Verpflichtungen einfach
nicht mehr aushält? Man sucht sich eine Hütte –
weit weg von der Stadt. Oder baut sich selbst eine

Hauesin

TEXT PETER PRASCHL

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MIKROARCHITEKTUR IST NOTWEHR GEGEN
DIE ZUNEHMENDE GLEICHFÖRMIGKEIT

FOTO: JESSE RANDZIO

Dieser im Hooke Park im englischen Dorset ausgesetzte Kokon heißt „A Separate Place“
und stammt von Jesse Randzio und einigen seiner Architekturstudenten

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DESIGN ESSAY

)N¬JEDEM¬-ËNNERLEBEN¬KOMMT¬UNWEIGERLICH¬DER¬ ODER¬LANG¬SO¬UNMËNNLICH¬ÚDE¬DASS¬MAN¬KEINE¬,EIDENSCHAFT¬MEHR¬FàR¬SIE¬
4AG¬AN¬DEM¬ES¬SICH¬IN¬DIE¬%CKE¬GETRIEBEN¬FàHLT¬n¬ AUFZUBRINGEN¬VERMAG¬
WEIL¬ES¬KAUM¬0LATZ¬FàR¬SICH¬HAT¬ÄBERALL¬+ISSEN¬
"LUMEN¬+ERZEN¬NOCH¬MEHR¬+ISSEN¬!US¬DEM¬ AUCH IN HOBBYKELLERN HAT
"ADEZIMMER¬IST¬EINE¬7ELLNESS
/ASE¬GEWORDEN¬ MAN NICHT EWIG RUHE
IN¬DER¬+àCHE¬JEDES¬'EWàRZ¬IN¬EINER¬$OSE¬MIT¬
KALLIGRAlSCHEM¬%TIKETT¬VERSTAUT¬$IE¬4EPPICHE¬ &àR¬EINE¬-ËNNERHÚHLE¬BRAUCHT¬ES¬NICHT¬VIEL¬EINEN¬&ERNSEHER¬EINEN¬
PASSEN¬ ZU¬ DEN¬ 7ËNDEN¬ DIE¬ "ILDBËNDE¬ ZUM¬ +àHLSCHRANK¬FàR¬'ETRËNKE¬EIN¬PAAR¬SCHRABBELIGE¬&AUTEUILS¬+OSTSPIE

#OFFEET¬ABLE¬ES¬¬DUFTET¬NACH¬$IPTYQUE¬%IN¬SCHÚ
LIG¬SIND¬NUR¬DIE¬!NFANGSINVESTITIONEN¬FàR¬DEN¬NÚTIGEN¬-ASCHINENPARK¬
NES¬.EST¬ABER¬WO¬lNDET¬MAN¬NOCH¬EINE¬(EIMAT 3OBALD¬ER¬EINMAL¬ANGESCHAFFT¬IST¬GIBT¬EIN¬-ANN¬KEIN¬'ELD¬MEHR¬AUS¬
6OR¬ZWANZIG¬*AHREN¬WËRE¬MAN¬IN¬!UGEN¬BLICKEN¬ %S¬ GEHT¬ JA¬ DARUM¬ EINEN¬ /RT¬ ZU¬ ERSCHAFFEN¬ AN¬ DEM¬ NICHT¬ STËNDIG¬
EMOTIONALER¬/BDACHLOSIGKEIT¬IN¬EINE¬+NEIPE¬GE
UMDEKORIERT¬WIRD¬$OCH¬EINE¬PERFEKTE¬,ÚSUNG¬IST¬DAS¬NICHT¬)RGEND

mOHEN¬!BER¬ES¬GIBT¬AUCH¬KEINE¬+NEIPEN¬MEHR¬3IE¬ WANN¬KLOPFT¬JA¬DOCH¬JEMAND¬AN¬DIE¬4àR¬UND¬GIBT¬DURCH¬DASS¬IN¬FàNF¬
HABEN¬SICH¬IN¬#OFFEE
,OUNGES¬VERWANDELT¬IN¬DE
-INUTEN¬DAS¬%SSEN¬AUF¬DEM¬4ISCH¬STEHT¬5ND¬DIE¬-USIK¬KANN¬MAN¬
NEN¬NIEMAND¬MEHR¬RAUCHEN¬DARF¬!LSO¬RIECHT¬ES¬ NICHT¬WIRKLICH¬LAUT¬AUFDREHEN¬3O¬BLEIBT¬EINEM¬NICHTS¬ANDERES¬àBRIG¬
AUCH¬DORT¬NACH¬:ITRONENGRAS¬$IE¬7ËNDE¬SIND¬IN¬ ALS¬SICH¬EIN¬(AUS¬ANZUSCHAFFEN¬
+EIN¬ RICHTIGES¬ SONDERN¬ EIN¬ TEMPORËRES¬ %IN
-ANN
(AUS¬ $ESSEN¬
DIE SEHNSUCHT :WECK¬BESTEHT¬DARIN¬UNSOZIAL¬SEIN¬ZU¬KÚNNEN¬ALS¬0AUSE¬VOM¬'ESELL

NACH EINEM PLATZ, SCHAFTLICHEN¬UND¬VOM¬6ERNETZTSEIN¬DAS¬IMMER¬FORDERNDER¬WIRD¬3OL

AN DEM ES KEINE CHE¬(ËUSER¬GIBT¬ES¬SEIT¬JEHER¬DIE¬(àTTE¬AM¬7ALDRAND¬ODER¬AM¬3EEUFER¬
DUFTKERZEN GIBT DIE¬%REMITAGE¬DEN¬!U”ENPOSTEN¬AN¬DER¬'RENZE¬ZWISCHEN¬:IVILISATION¬
UND¬7ILDNIS¬UM¬EIN¬PAAR¬4IERE¬ZU¬SCHIE”EN¬ODER¬DEN¬6ÚGELN¬NACH

STIMMUNGSAUFHELLENDEN¬3OMMERFARBEN¬GEWISCHT ZUSEHEN¬WENN¬SIE¬SICH¬AUF¬DEN¬7EG¬MACHEN¬
/HNEHIN¬EXISTIEREN¬IN¬UNSERER¬7ELT¬KAUM¬NOCH¬ !N¬MANCHEN¬DIESER¬/RTE¬SIND¬7ERKE¬FàR¬DIE¬%WIGKEIT¬ENTSTANDEN¬
MËNNLICHE¬/RTE¬$ER¬!RBEITSPLATZ¬'ESCHLECHTS
'USTAV¬-AHLER¬BRAUCHTE¬+OMPONIERHËUSCHEN¬DIE¬ER¬SICH¬IN¬DEN¬'ËR

NEUTRALE¬'RO”RAUMBàROS¬$ER¬3PORTKLUB¬3EIT¬ TEN¬DER¬(ËUSER¬ZIMMERN¬LIE”¬IN¬DENEN¬ER¬WOHNTE¬$YLAN¬4HOMAS¬
,ANGEM¬'YMS¬IN¬DENEN¬0ILATES¬UND¬3CHWAN
SCHRIEB¬VIELE¬SEINER¬'EDICHTE¬IN¬EINEM¬EHEMAL¬IGEN¬"OOTSHAUS¬IM¬WA

GERSCHAFTSYOGA¬UNTERRICHTET¬WERDEN¬$AS¬&U”
LISISCHEN¬,AUGHARNE¬MIT¬WUNDERBARER¬!USSICHT¬AUF¬EINEN¬(àGEL¬%R

BALLSTADION¬ 3PËTESTENS¬ SEIT¬ DEM¬ DEUTSCHEN¬ STAUNLICHERWEISE¬HAT¬,E¬#ORBUSIER¬DER¬-ANN¬DER¬VON¬VIELEN¬:IVILI

3OMMERMËRCHEN¬VON¬¬EIN¬GRO”ER¬3PA”¬FàR¬ SATIONSKRITIKERN¬FàR¬SEINE¬6ISIONEN¬DES¬-ASSENWOHNENS¬INGRIMMIG¬
DIE¬GANZE¬&AMILIE¬ VERABSCHEUT¬WIRD¬EINIGE¬SEINER¬'EBËUDE¬IN¬EINER¬(àTTE¬VON¬¬1UA

$ESWEGEN¬BESINNEN¬SICH¬VIELE¬-ËNNER¬AUF¬DAS¬ DRATMETERN¬7OHNmËCHE¬ENTWORFEN¬3EIN¬#ABANON¬IM¬S¬ àD¬FRANZÚSISCHEN¬
(OBBYKELLER
0RINZIP¬ %S¬ BESAGT¬ *EDER¬ -ANN¬ #AP¬-ARTIN¬¬ALS¬'EBURSTAGSGESCHENK¬FàR¬SEINE¬&RAU¬ERRICHTET¬
BRAUCHT¬ EIN¬ ,OCH¬ IN¬ DEM¬ ER¬ SICH¬ VOR¬ DER¬ WIRKT¬VON¬AU”EN¬WIE¬EINE¬"LOCKHàTTE¬UND¬IST¬INNEN¬EIN¬-EISTERWERK¬
DER¬-IKROARCHITEKTUR¬MIT¬RAFlNIERTER¬"ELàFTUNG¬ZWEI¬GRO”EN¬&ENSTERN¬
7INDLUKEN¬/BERLICHTERN¬GENUG¬0LATZ¬FàR¬"àCHERREGALE¬FALTBAREM¬

Auch für manche Architekten bedeuten kleine Häuser
Freiheit: Endlich quatscht ihnen niemand in ihre Ideen rein

'¬ ESELLSCHAFT¬VERKRIECHEN¬KANN¬+EIN¬GUTER¬'E
"ADEZIMMERSPIEGEL¬UND¬EINEM¬¬:ENTI¬METER¬SCHMALEN¬"ETT¬!UF¬
SCHMACK¬NIRGENDS¬%INE¬2UMPELKAMMER¬AN
EINE¬ +àCHE¬ KONNTE¬ #ORBU¬ VERZICHTEN¬ WEIL¬ SEINE¬ (àTTE¬ AUF¬ DEM¬
GEFàLLT¬MIT¬$INGEN¬àBER¬DIE¬ANDERE¬SICH¬LUSTIG¬ 'RUNDSTàCK¬EINES¬MIT¬IHM¬BEFREUNDETEN¬2ESTAURANTBESITZERS¬STAND¬n¬
MACHEN¬WËHREND¬SIE¬IHM¬VON¬EINEM¬,EBEN¬IN¬ ZUR¬.AHRUNGSAUFNAHME¬KONNTE¬ER¬AUS¬SEINER¬SPLENDID¬ISOLATION¬WIEDER¬
FREIER¬7ILDBAHN¬ERZËHLEN¬DIE¬ALTE¬%
'ITARRE¬ AUFTAUCHEN
AUF¬DER¬ER¬NACH¬ALL¬DEN¬*AHREN¬I¬MMER¬NOCH¬DAS¬ ,ANGE¬WAR¬,E¬#ORBUSIERS¬#ABANON¬RECHT¬S¬ INGULËR¬IN¬DER¬!RCHITEKTUR

3ATISFACTION
2IFF¬ SCHAFFT¬ DAS¬ &OOTBALL
%I¬ AUS¬ GESCHICHTE¬$OCH¬IN¬DEN¬LETZTEN¬*AHREN¬HAT¬DAS¬%IN
-ENSCH
(AUS¬
DEM¬ERSTEN¬!MERIKA
5RLAUB¬%S¬IST¬EIN¬.ATUR
EINEN¬BEMERKENSWERTEN¬!UFSCHWUNG¬ERLEBT¬$AS¬LIEGT¬AM¬GESTIEGENEN¬
SCHUTZGEBIET¬IN¬DEM¬4ESTOS¬TERON¬NOCH¬EXISTIE
"EDàRFNIS¬EINEN¬/RT¬ZU¬HABEN¬AN¬DEM¬EINEM¬NIEMAND¬INS¬,EBEN¬
REN¬DARF¬)N¬DEN¬53!¬HEI”T¬SO¬ETWAS¬MAN¬CAVE¬ REINREDET¬UND¬AN¬DER¬"EREITSCHAFT¬SICH¬DAS¬AUCH¬ETWAS¬KOSTEN¬ZU¬
-ËNNERHÚHLE¬IN¬%NGLAND¬NENNT¬MAN¬ES¬HUBBY¬ LASSEN¬ABER¬VOR¬ALLEM¬LIEGT¬ES¬DARAN¬DASS¬!RCHITEKTEN¬IN¬DER¬-IKRO

HOLE¬%HEMËNNCHENLOCH¬ ARCHITEKTUR¬ SO¬ FREI¬ SEIN¬ KÚNNEN¬ WIE¬ NIRGENDWO¬ SONST¬ "EI¬ GRO”EN¬
!LBERN¬6ERMUTLICH¬!NDERERSEITS¬AUCH¬.OTWEHR¬ ¬0ROJEKTEN¬REDEN¬DIE¬+LIENTEN¬"EHÚRDEN¬"AUORDNUNGEN¬UND¬"UD

GEGEN¬EINE¬7ELT¬IN¬DER¬JEDES¬4ERRITO¬RIUM¬MIT¬$UFT
GETBEWACHER¬DOCH¬IMMER¬UNANGENEHM¬MIT¬+àHNHEIT¬NEUE¬%INFËLLE¬
KERZEN¬MARKIERT¬WIRD¬5ND¬WIE¬DIE¬0SYCHOLOGIE¬ %XPERIMENTELLES¬DAGEGEN¬LASSEN¬SICH¬EHER¬MIT¬!UFTRAGGEBERN¬VERWIRK

VERSICHERT¬AU”ERORDENTLICH¬HILFREICH¬FàR¬DAS¬'E
LICHEN¬DIE¬AUF¬NICHTS¬2àCKSICHT¬NEHMEN¬MàSSEN¬NOCH¬NICHT¬EINMAL¬
LINGEN¬EINES¬GEDEIHLICHEN¬:USAMMENLEBENS¬-ËN
AUF¬DIE¬,EBENSPARTNER¬3O¬SIND¬IN¬DEN¬VERGANGENEN¬ZEHN¬FàNFZEHN¬
NER¬DIE¬SICH¬WIDERSTANDSLOS¬DEM¬GEZËHMTEN¬'E
*AHREN¬VIELE¬"ONSAI
(ËUSER¬(àTTEN¬2àCKZUGSORTE¬ENTSTANDEN¬DEREN¬
SCHMACK¬DER¬:EIT¬UNTERWERFEN¬WERDEN¬àBER¬KURZ¬ !NBLICK¬DAS¬"EDàRFNIS¬WECKT¬SELBST¬EREMITISCH¬ZU¬WERDEN¬MINDESTENS¬

311

DESIGN ESSAY

EIN¬PAAR¬7OCHEN¬IM¬*AHR¬ KLASSEWAGEN¬ $ER¬ SCHWEDISCHE¬ !RCHITEKT¬ ROCK¬*ENSEITS¬ALLER¬2OMANTIK¬LASSEN¬SICH¬FàR¬
$AS¬u(AIRY¬(OUSEh¬DES¬ENGLISCHEN¬$ESIG
*ONAS¬7AGELL¬HAT¬SICH¬EIN¬u-INI¬(OUSEh¬EIN
DIE¬KLEINEN¬(ËUSER¬AUCH¬SEHR¬VERNàNFTIGE¬
NERS¬4HOMAS¬(EATHERWICK¬ETWA¬SIEHT¬WIE¬ FALLEN¬LASSEN¬DESSEN¬!UFBAU¬VON¬ZWEI¬-EN
!RGUMENTE¬VORTRAGEN¬7ENN¬ES¬NUR¬DARUM¬
EIN¬)GEL¬AUS¬DER¬SICH¬GEGEN¬:UDRINGLICHKEI
SCHEN¬AN¬EINEM¬7OC¬ HENENDE¬PROBLEMLOS¬ GEHT¬SICH¬HIN¬UND¬WIEDER¬VOR¬DER¬7ELT¬ZU¬
TEN¬VON¬AU”EN¬WEHRT¬ABER¬AUCH¬WIE¬EINE¬ ZU¬BEWËLTIGEN¬IST¬$IE¬7OHNmËCHE¬BETRËGT¬ VERSCHLIE”EN¬DER¬ËU”EREN¬ODER¬DER¬EIGENEN¬
SEHR¬GEGENWËRTIGE¬+UNSTINSTALLATION¬$ER¬ ¬1UAD¬ RATMETER¬n¬DIE¬'RENZE¬UNTERHALB¬ .ATUR¬NAHEZUKOMMEN¬BESTEHT¬KEIN¬!NLASS¬
AMERIKANISCHE¬!RCHITEKT¬'REG¬,YNN¬HAT¬SICH¬ DERER¬MAN¬IN¬3CHWEDEN¬KEINE¬"AUGENEH
ZU¬0ROTZEREI¬5ND¬SOLLTE¬MAN¬SICH¬NICHT¬OH

u%MBRYOLOGICAL¬(OUSESh¬AUSGEDACHT¬BIO
MIGUNG¬FàR¬(ËUSER¬BENÚTIGT¬%S¬GIBT¬AUCH¬ NEHIN¬DARUM¬BEMàHEN¬SO¬NACHHALTIG¬RES

MORPHE¬'EHËUSE¬DIE¬WIE¬FUTURISTISCHE¬'E
WUNDERBARE¬0ROJEKTE¬DIE¬SICH¬MIT¬MOBILER¬ SOURCENSCHONEND¬UND¬ÚKOLOGISCH¬WIE¬NUR¬
WËCHSE¬ AUS¬ DEM¬ "¬ ODEN¬ SPRIE”EN¬ $IE¬ UND¬TRAGBARER¬!RCHITEKTUR¬BESCHËFTIGEN¬n¬ MÚGLICH¬ZU¬BAUEN¬)N¬EINER¬DICHTBEVÚLKERTEN¬
SCHWEDISCHE¬&IRMA¬4ENGBOM¬BIETET¬3TUDEN
ETWA¬MIT¬"AUMZELTEN¬DIE¬MAN¬IM¬7ALD¬AN¬ 7ELT¬IN¬DER¬DAS¬&REIE¬/FFENE¬IMMER¬WEITER¬
TENHËUSER¬MIT¬ZEHN¬1UADRATMETERN¬7OHN
EINEN¬STARKEN¬!ST¬HËNGT¬UND¬IN¬DENEN¬ES¬SICH¬ ZURàCKGEDRËNGT¬WIRD¬IST¬ES¬ANGEBRACHT¬SICH¬
mËCHE¬ AN¬ UNTEN¬ 3TUDIERSTUBE¬ OBEN¬ EINE¬ EIN¬PAAR¬4AGE¬LANG¬GUT¬AUSH¬ ALTEN¬LËSST¬ODER¬ NICHT¬NOCH¬WEITER¬AUSZUBREITEN¬+ANN¬DURCH

0LATTFORM¬ZUM¬3CHLA¬FEN¬$IE¬!RCHITEKTEN¬ MIT¬(àTTEN¬AUF¬"EINEN¬DIE¬EIN¬WENIG¬AN¬DIE¬ AUS¬SEIN¬DASS¬DIE¬%IN
-ENSCH
(AUS
"EWOH

VON¬(ORDEN¬#HERRY¬,EE¬IN¬,ONDON¬ANSËS
-ONDLANDEFËHREN¬DER¬.!3!¬ERINNERN¬$ER¬ NER¬0IONIERE¬EINER¬NEUEN¬:EIT¬SIND
SIG¬HABEN¬¬LUFTIGE¬UND¬LICHTDURCHmUTETE¬&ER
!MERIKANER¬$EREK¬u$EEKh¬$IEDRICKSEN¬DER¬ %INE¬NOCH¬RADIKALERE¬'ESTE¬IST¬ES¬SICH¬SEINE¬
TIGHËUSER¬ENTWICKELT¬DEREN¬!UFSTELLUNG¬NUR¬ WINZIGE¬ (ËUSCHEN¬ VERKAUFT¬ BRINGT¬ DEN¬ 2àCKZUGSHàTTE¬SELBST¬ZU¬ERRICHTEN¬$ER¬AME

EIN¬PAAR¬-INUTEN¬DAUERT¬UND¬DIE¬TROTZ¬VIEL¬ 'EIST¬DER¬"EWEGUNG¬AUF¬EINE¬¬GRIFlGE¬&OR
RIKANISCHE¬"ESTSELLERAUTOR¬-ICHAEL¬0OLLAN¬
+OMFORT¬NICHT¬MEHR¬KOSTEN¬ALS¬EIN¬-ITTEL
MEL¬3IE¬SEI¬IN¬DER¬!RCHITEKTUR¬DER¬0UNK
MIT¬0AMPHLETEN¬àBER¬DAS¬RICHTIGE¬%SSEN¬UND¬

FOTOS: CESAR RUBIO; ALIMDI.NET/CHRISTIAN HANDL

Dieses Haus namens „Manifest Destiny!“ von Mark Reigelman und Hütte auf der Steingrimsfjar, Island
Jenny Chapman hängt in San Francisco

Jenseits aller Romantik gibt es für kleine
Häuser auch sehr vernünftige Argumente

DEN¬5NGEIST¬DER¬,EBENSMITTELINDUSTRIE¬AUCH¬HIERZULANDE¬BEKANNT¬ (ENRY¬$AVID¬4HOREAUS¬-EHR¬ALS¬EINEN¬&LECKEN¬,AND¬UND¬EIN¬PAAR¬
GEWORDEN¬HAT¬DARàBER¬EIN¬SCHÚNES¬"UCH¬GESCHRIEBEN¬)N¬!¬0LACE¬OF¬ HUNDERT¬%URO¬FàRS¬-ATERIAL¬BRAUCHT¬MAN¬DAFàR¬NICHT¬
-Y¬/WN¬4HE¬!RCHITECTURE¬OF¬$AYDREAMS¬ERZËHLT¬0OLLAN¬WIE¬ER¬LANGE¬ 7AS¬EIN¬-ANN¬IN¬SEINEM¬(AUS¬DANN¬TUT¬%IGENTLICH¬NICHT¬SO¬VIEL¬%R¬
DAVON¬TRËUMTE¬SICH¬SEIN¬EIGENES¬(AUS¬ZUM¬,ESEN¬3CHREIBEN¬UND¬ SCHAUT¬IN¬DIE¬'EGEND¬%R¬BRàTET¬ETWAS¬AUS¬5ND¬WEIL¬IHN¬DABEI¬¬NIEMAND¬
4AGTRËUMEN¬ZU¬BAUEN¬EIN¬%TUI¬FàR¬SEIN¬)CH¬n¬UND¬ES¬DANN¬IN¬#ONNEC
BEOBACHTET¬FàHLT¬ES¬SICH¬GUT¬AN¬NACH¬&REIHEIT¬(AT¬JEMAND¬BEHAUPTET¬
TICUT¬TATSËCHLICH¬TAT¬:WEIEINHALB¬*AHRE¬HAT¬ER¬DAFàR¬GEBRAUCHT¬WEIL¬ DASS¬-ËNNER¬ANSPRUCHSVOLL¬WËREN¬7IE¬BERUHIGEND¬DASS¬ES¬SO¬EINFACH¬
ER¬SICH¬VIEL¬:EIT¬NAHM¬SEINE¬(àTTE¬ZU¬IMAGINIEREN¬UND¬DAS¬(ANDWERK
IST¬SICH¬GLàCKLICH¬ZU¬MACHEN¬
LICHE¬ZU¬ERLERNEN¬7ER¬SICH¬NICHT¬SO¬VIELE¬'EDANKEN¬MACHEN¬WILL¬lNDET¬
IM¬)NTERNET¬!NLEITUNGEN¬ZUM¬.ACHBAU¬DER¬BERàHMTEN¬7ALDEN
(àTTE¬

312

FOTO: MIKE BEAUREGARD (SUBARCTICMIKE)/FLICKR DESIGN ESSAY

.ACHSCHUB¬$AS¬BESTE¬7EBLOG¬ZUM¬4AGTRËUMEN¬VOM¬(AUS¬IN¬
DER¬%INÚDE¬IST¬CABINPORNCOM¬6IELE¬ARCHITEKTONISCH¬AMBITIO

NIERTE¬0ROJEKTE¬ENTDECKT¬MAN¬AUF¬DEN¬7EBSITES¬DEZEENCOM¬
UND¬HUETTENUNDPALAESTEDE¬$ER¬LITERARISCHE¬+LASSIKER¬àBER¬DAS¬
,EBEN¬IN¬DER¬%IN
-ANN
(àTTE¬IST¬(ENRY¬$AVID¬4¬ HOREAUS¬7ALDEN¬
ODER¬,EBEN¬IN¬DEN¬7ËLDERN¬%IN¬NEUERER¬%RFAHRUNGSBERICHT¬IST¬
-ICHAEL¬0OLLANS¬!¬0LACE¬OF¬-Y¬/WN¬NICHT¬IN¬DEUTSCHER¬ÄBER

SETZUNG¬ERHËLTLICH ¬ÄBER¬-IKROARCHITEKTUR¬KANN¬MAN¬SICH¬IN¬
0HYLLIS¬2ICHARDSONS¬.ANO¬(OUSE¬UND¬2ICHARD¬(ORDENS¬-ICRO¬
!RCHITECTURE¬AUSGEZEICHNET¬INFORMIEREN¬$IE¬BESTEN¬¬'EGENDEN¬
FàR¬(àTTEN¬IN¬DER¬7ILDNIS¬lNDET¬MAN¬IN¬3KANDINAVIEN¬UND¬IN¬
DEN¬53!¬VIEL¬0LATZ¬LIBERALE¬"àROKRATIE ¬

Zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und schön warm: Der Architekt Richard Carbonnier hat sich für 60 000 Dollar dieses Haus in der Arktis gebaut

313

REISE

MAINHATTAN LEBT!

Neue Szeneviertel, weniger Rotlicht, kreativer Aufbruch:
Frankfurt am Main erfindet sich gerade neu

TEXT KRISTINA RADERSCHAD
FOTOGRAFIE CHRISTIAN SCHAULIN

DIESE SEITE: DIE DACHTERRASSE DES HOTELS NIZZA MITTEN IM BAHNHOFSVIERTEL. RECHTE SEITE: O. M. UNGERS’ ARCHITEKTURMUSEUM,
DAS STÄDEL MUSEUM UND STREET-ART IM BAHNHOFSVIERTEL. RECHTS UNTEN: DIE SKYLINE VOM MUSEUMSUFER AUS GESEHEN

314

REISE

Wo viel Geld ist, wird es auch ausgegeben: Die Kultur findet hier

DEN IDEALEN NÄHRBODEN

$EN¬ 7OLKENKRATZERN¬ IN¬ &RANKFURTS¬ "ANKENVIERTEL¬ VERDANKT¬ DIE¬ 3TADT¬ !UCH¬ DIE¬ +REATIVSZENE¬ HAT¬ DIE¬ ALTEN¬ ,AGERHALLEN¬ UND¬ &ABRIKGEBËUDE¬
AM¬ -AIN¬ EINE¬ 3KYLINE¬ DIE¬ EINZIGARTIG¬ IN¬ -ITTELEUROPA¬ IST¬ 3EIT¬ +UR
AM¬ ÚSTLICHEN¬ -AINUFER¬ FàR¬ SICH¬ ENTDECKT¬ &RANK¬ ,ANDAU¬ ETWA¬ EINER¬
ZEM¬ IST¬ SIE¬ UM¬ EINE¬ !TTRAKTION¬ REICHER¬ GEWORDEN¬ $AS¬ NEUE¬ $OMIZIL¬ DER¬ BEKANNTESTEN¬ DEUTSCHEN¬ (ËNDLER¬ FàR¬ 6INTAGE¬ $ESIGN¬ IST¬ VON¬ DER¬
DER¬%UROPËISCHEN¬:ENTRALBANK¬ERHEBT¬SICH¬ALS¬IMPOSANTER¬¬-ETER¬ )NNENSTADT¬IN¬NEUE¬2ËUMLICHKEITEN¬AN¬DER¬$IESELSTRA”E¬GEZOGEN¬3EI

HOHER¬$OPPELTURM¬àBER¬DER¬HISTORISCHEN¬'RO”MARKTHALLE¬IM¬/STEND¬ NE¬3ESSEL¬3OFAS¬3TàHLE¬UND¬4ISCHE¬VON¬$ESIGNERN¬WIE¬(ANS¬*¬7EG

-ARTIN¬ %LSËSSERS¬ EXPRESSIVER¬ "ACKSTEINBAU¬ VON¬ ¬ WURDE¬ IN¬ DEN¬ NER¬ %GON¬ %IERMANN¬ ODER¬ &ERDINAND¬ +RAMER¬ PRËSENTIERT¬ ER¬ JETZT¬ AUF¬
%NTWURF¬ DER¬ 7IENER¬ $EKONSTRUKTIVISTEN¬ VON¬ #OOP¬ (IMMELBL AU¬ RUND¬¬1UADRATMETERN¬IN¬EINEM¬EHEMALIGEN¬-OTORENWERK¬6ON¬SEI

EINFACH¬ INTEGRIERT¬ UND¬ KONNTE¬ SO¬ VOR¬ DEM¬ !BRISS¬ BEWAHRT¬ WERDEN¬ NEM¬&ENSTER¬AUS¬BLICKT¬DER¬$ESIGN
%NTREPRENEUR¬AUF¬$IESELTANKS¬UND¬
$AS¬%NSEMBLE¬IST¬INNERHALB¬KàRZESTER¬:EIT¬ZUM¬BEGEHRTEN¬&OTOMOTIV¬ EIN¬(OLZLAGER¬.ICHT¬WEIT¬DAVON¬HAT¬4OBIAS¬2EHBERGER¬&RANKFURTS¬PRO

VON¬&RANKFURTERN¬WIE¬"ESUCHERN¬GLEICHERMA”EN¬GEWORDEN¬n¬UND¬HAT¬ MINENTESTER¬+àNSTLER¬KàRZLICH¬SEIN¬NEUES¬!TELIER¬IN¬DER¬,INDLEYSTRA”E¬
SCHON¬LANGE¬VOR¬DEM¬%INZUG¬DER¬"ËNKER¬IM¬.OVEMBER¬¬DEM¬GE
BEZOGEN¬ WO¬ ER¬ NUN¬ AUF¬ RUND¬ ¬ 1UADRATMETERN¬ MIT¬ "LICK¬ AUF¬ VOR

SAMTEN¬ 6IERTEL¬ !UFWIND¬ GEGEBEN¬ %INE¬ NEUE¬ "RàCKE¬ àBER¬ DEN¬ -AIN¬ BEIFAHRENDE¬3CHIFFE¬ARBEITET¬5ND¬AUFSTREBENDE¬+REATIVE¬WIE¬0RODUKT

EIN¬ 5RBAN
'ARDENING
0ROJEKT¬ AM¬ NAHEN¬ $ANZIGER¬ 0LATZ¬ DAS¬ 2ESTAU
DESIGNER¬ +AI¬ ,INKE¬ MIETEN¬ STËDTISCH¬ SUBVENTIONIERTE¬ 3TUDIOS¬ IM¬
RANT¬/OSTEN¬IN¬EINEM¬DREISTÚCKIGEN¬'LASKUBUS¬AM¬-AIN¬NEUE¬(OTELS¬ u¬ !TELIER¬&RANKFURTh¬IN¬DER¬3CHWEDLER¬3TRA”E¬u)M¬/STEND¬GIBT¬ES¬EINE¬
UND¬'ËSTEHËUSER¬WIE¬DAS¬,INDENBERG¬n¬DAS¬EHEMALIGE¬)NDUSTRIEAREAL¬ VIEL¬¬OFFENERE¬!RBEITSATMOSPHËRE¬ALS¬IM¬:ENTRUM¬EINE¬-ENGE¬&REIRAUM¬
IM¬&RANKFURTER¬/STEN¬LEGT¬SICH¬GERADE¬EINE¬NEUE¬)DENTITËT¬ZU UND¬ATTRAKTIVE¬,OCATIONS¬ZUM¬BEZAHLBAREN¬0REISh¬SAGT¬&RANK¬,ANDAU

315

REISE

1

FRANK LANDAU

Eine Kupfer-„Artischocke“ von Poul Henning-
sen oder ein Schreibtisch von Egon Eiermann:
Beim „Kostbarkeitendealer“ im Ostend findet
man tolle Designobjekte und Kunst.

2

KAI LINKE

Nach dem Designstudium in Offenbach eine
Zeit lang im Atelier des Künstlers Tomás Sa-
raceno tätig, entwirft der 1980 geborene
Gestalter heute Möbel und Leuchten in sei-
nem eigenen Studio im Ostend mit Blick auf
das neue EZB-Gebäude.

Keine andere deutsche Großstadt verändert sich
gerade so schnell wie Frankfurt

+EINE¬ANDERE¬DEUTSCHE¬'RO”STADT¬VERËNDERT¬SICH¬GERADE¬SO¬SCHNELL¬WIE¬ SZENE¬DIE¬NATàRLICH¬NUR¬DESWEGEN¬SO¬SPEKTAKULËR¬IST¬WEIL¬SIE¬HIER¬DANK

&RANKFURT¬'RO”BAUPROJEKTE¬WIE¬DAS¬%UROPAVIERTEL¬NAHE¬DEM¬-ESSE
BAREN¬ .ËHRBODEN¬ lNDET¬ $EN¬ &INANZSPRITZEN¬ GUT¬ SITUIERTER¬ -ËZENE¬
GELËNDE¬DIE¬NEUE¬5NIVERSITËT¬DER¬7IEDERAUFBAU¬DER¬HISTORISCHEN¬!LT
VERDANKEN¬ /PER¬ UND¬ 3CHAUSPIEL¬ SOWIE¬ DIE¬ ERSTKLASSIGE¬ -USEEN
LAND

STADT¬UND¬DIE¬BEREITS¬IN¬DEN¬.EUNZIGERJAHREN¬BEGONNENE¬¾FFNUNG¬DER¬ SCHAFT¬ DER¬ 3TADT¬ EINIGES¬ %NTLANG¬ DES¬ -USEUMSUFERS¬ REIHEN¬ SICH¬ DIE¬
)NNENSTADT¬ZUM¬&LUSS¬HIN¬n¬MIT¬7ESTHAFEN¬UND¬/STHAFEN¬n¬MACHEN¬DIE¬ !USSTELLUNGSHËUSER¬ WIE¬ 0ERLEN¬ AUF¬ EINER¬ 3CHNUR¬ $AS¬ 3TËDEL¬ -USEUM¬
-AINMETROPOLE¬AUCH¬FàR¬INTERNATIONALE¬)NVESTOREN¬INTERESSANT¬"EI¬DER¬ MIT¬SEINER¬SPEKTAKULËREN¬%RWEITERUNG¬DURCH¬3CHNEIDER¬¬3CHUMACHER¬
0LANUNG¬ FàR¬ DAS¬ NEUE¬ &RANKFURT¬ WIRKT¬ !LBERT¬ 3PEER¬ MIT¬ SEINEM¬ "àRO¬ DAS¬ $EUTSCHE¬ !RCHITEKTURMUSEUM¬ MIT¬ /SWALD¬ -¬5NGERS¬ STRAHLEND¬
!3¬¬0¬ ENTSCHEIDEND¬ MIT¬ $ER¬ ¬ IN¬ "ERLIN¬ GEBORENE¬ 3TADTPLANER¬ WEI”ER¬ (AUS
IN
(AUS
,ÚSUNG¬ UND¬ DAS¬ -USEUM¬ !NGEWANDTE¬ +UNST¬
LEBT¬ SEIT¬ MEHR¬ ALS¬ FàNF¬ *AHRZEHNTEN¬ IN¬ &RANKFURT¬ WAR¬ UNTER¬ ANDEREM¬ IN¬ SEINEM¬ KàRZLICH¬ EINER¬ UMFASSENDEN¬ &RISCHZELLENKUR¬ UNTERZOGENEN¬
AN¬ DER¬ 0LANUNG¬ DER¬ -ESSE¬ DES¬ -USEUMSUFERS¬ DES¬ NEUEN¬ 5NIVERSI
"AU¬ DES¬ AMERIKANISCHEN¬ 3TARARCHITEKTEN¬ 2ICHARD¬ -EIER¬ BLICKEN¬ VOM¬
TËTSCAMPUS¬ UND¬ DES¬ %UROPAVIERTELS¬ BETEILIGT¬ UND¬ LOBT¬ &RANKFURT¬ FàR¬ 3CHAUMAINKAI¬ AUF¬ DIE¬ 3KYLINE¬ GEGENàBER¬ $ER¬ VON¬ !3¬¬0¬ GEPLANTE¬
SEINE¬ ZENTRALE¬ ,AGE¬ IN¬ %UROPA¬ n¬ UND¬ ALS¬ 3TADT¬ DER¬ KURZEN¬ 7EGE¬ DIE¬ (OLBEINSTEG¬ EIN¬ AUFWENDIG¬ KONSTRUIERTER¬ &U”GËNGERSTEG¬ àBER¬ DEN¬
uGENAU¬DIE¬RICHTIGE¬HUMANE¬$ICHTE¬AUFWEIST¬DIE¬EINE¬3TADT¬LEBENSWERT¬ -AIN¬FàHRT¬IN¬DIE¬)NNENSTADT¬WO¬SICH¬3CHIRN¬+UNSTHALLE¬&RANKFURTER¬
MACHTh¬-IT¬RUND¬¬¬%INWOHNERN¬AUS¬¬.ATIONEN¬IST¬&RANKFURT¬ +UNSTVEREIN¬UND¬--+¬-USEUM¬FàR¬-ODERNE¬+UNST¬n¬EIN¬3CHLàSSEL

VERGLEICHSWEISE¬ KLEIN¬ DAFàR¬ ABER¬ DIE¬ VIELLEICHT¬ INTERNA¬TIONALSTE¬ 3TADT¬ WERK¬DER¬0OSTMODERNE¬n¬UM¬$OM¬UND¬2ÚMER¬GRUPPIEREN¬
$EUTSCHLANDS 3PËTESTENS¬ SEIT¬ *UERGEN¬ 4ELLER¬ IN¬ DIE¬ 3TADT¬ AM¬ -AIN¬ REISTE¬ 3ZENE

7AS¬ -ENSCHEN¬ AUS¬ ALLER¬ 7ELT¬ NACH¬ &RANKFURT¬ ZIEHT¬ IST¬ NICHT¬ NUR¬ DAS¬ GRڔEN¬ UND¬ (IPSTER¬ IM¬ 1UARTIER¬ UM¬ +AISERSTRA”E¬ -OSELSTRA”E¬ UND¬
'ELD¬ DAS¬ HIER¬ ARBEITET¬ UND¬ VERWALTET¬ WIRD¬ SONDERN¬ AUCH¬ DIE¬ +ULTUR
%LBESTRA”E¬ZU¬PORTRËTIEREN¬WEI”¬MAN¬NICHT¬NUR¬IN¬&RANKFURT¬$AS¬LAN


34

LINDENBERG MARGARETE

Seit dem Sommer 2013 gibt es in Das Restaurant gegenüber der
einer Villa im Ostend diese Unter- Schirn Kunsthalle ist nach der Archi-
kunft der etwas anderen Art. Das tektin Margarete Schütte-Lihotzky
Lindenberg, nach Deutschlands be- benannt, die mit der „Frankfurter
kanntestem Hotel-Dauergast be- Küche“ den Vorläufer der modernen
nannt, hat zehn individuell möblierte Einbauküche erfand. Die Einrichtung
Langzeit- und Kurzzeitzimmer, jedes kombiniert zeitgenössisches Mobi-
mindestens 30 Quadratmeter groß, liar mit Vintage – etwa einem Stück
mit eigener Küche. Außerdem noch originaler Frankfurter Küche. Und
eine Bar und ein Kino im Keller. das Essen ist großartig.

316

REISE

GLOBAL PLAYER

Frankfurt ist vergleichsweise klein, dafür wohnen hier
700 000 Menschen aus 176 Nationen

FARAH EBRAHIMI Die Art-Direktorin von e15, einem der erfolgreichsten deutschen Möbellabels, das
ihr Mann Philipp Mainzer vor 20 Jahren mitbegründete, im neuen Firmensitz und
Showroom im Frankfurter Osten

-IT

REISE

5 VOLKER Er ist Designer, Designprofessor, Designkritiker – und Leuchtreklameschildern (im Garten hinter dem Haus).
ALBUS Sammler der kuriosesten Dinge des Alltags. Im Frank- Als Prorektor der HfG Karlsruhe ermuntert er seine
furter Privathaus von Volker Albus findet sich neben Studenten zu einer „unvoreingenommenen Sicht auf
einer beachtlichen Bibliothek eine Sammlung von die Dingwelt“ – eine Maxime, an die er sich selbst
Stühlen (unter anderem von Anton Alvarez) und als Designkritiker und Autor hält.

GE¬ RECHT¬ VERSIFFTE¬ "AHNHOFSVIERTEL¬ IST¬ NEBEN¬ DEM¬ /STEND¬ DIE¬ ZWEITE¬ NERSTAG¬ UND¬ 3AMSTAG¬ STATTlNDENDEN¬ %VENTS¬ EINGELADEN¬ %IN¬ WEITERER¬
%CKE¬DER¬3TADT¬DIE¬GERADE¬ALS¬3ZENEVIERTEL¬ZU¬NEUEM¬,EBEN¬ERWACHT¬ .EUZUGANG¬AUF¬DER¬-àNCHENER¬3TRA”E¬IST¬DAS¬-AXIE¬%ISEN¬0ASTRAMI

7ER¬ 2OTLICHTMILIEU¬ UND¬ +NEIPENKULTUR¬ NICHT¬ SCHEUT¬ BUCHT¬ SICH¬ MIT¬ 3ANDWICHES¬WIE¬IN¬.EW¬9ORK¬UND¬ERSTKLASSIGE¬3TEAKS¬GEHÚREN¬ZU¬DEN¬
3TAMMGËSTEN¬ AUS¬ DEM¬ $UNSTKREIS¬ VON¬ 3CHAUSPIEL¬ /PER¬ ,ITERATUR
3PEZIALITËTEN¬ DIESES¬ %NDE¬ ¬ ERÚFFNETEN¬ "ISTROS¬ MIT¬ ANGESCHLOS

BETRIEB¬UND¬"UCHMESSE¬IM¬FAMILIËREN¬(OTEL¬.IZZA¬EIN¬MIT¬SEINER¬WUN
SENER¬ "AR¬ DAS¬ *AMES¬ !RDINAST¬ ZUSAMMEN¬ MIT¬ SEINEM¬ "RUDER¬ $AVID¬
DERSCHÚNEN¬ $ACHTERRASSE¬ UND¬ BElNDET¬ SICH¬ MITTEN¬ IM¬ PULSIERENDEN¬ UND¬DEM¬BEFREUNDETEN¬"ERLINER¬'ASTRONOMEN¬UND¬$*¬/SKAR¬-ELZER¬
.ACHTLEBEN¬ MIT¬ COOLEN¬ NEUEN¬ 2ESTAURANTS¬ UND¬ "ARS¬ WIE¬ ETWA¬ DER¬ BETREIBT¬ $IE¬ !RDINAST
"RàDER¬ SIND¬ SEIT¬ VIELEN¬ *AHREN¬ IN¬ DER¬ &RANK

#AFÏBAR¬0LANK¬!N¬7OCHENENDEN¬IST¬ES¬HIER¬OFT¬SO¬VOLL¬DASS¬)NHABER¬ FURTER¬ 'ASTROSZENE¬ UMTRIEBIG¬ BESITZEN¬ DIE¬ )-!
2ESTAURANTS¬ UND¬ EI

$*¬ UND¬ ,ABELGRàNDER¬ !TANASIOS¬ #HRISTOS¬ -ACIAS¬ GENANNT¬ !TA¬ DIE¬ NEN¬ #ATERING
3ERVICE¬ n¬ UND¬ BEOBACHTEN¬ ERFREUT¬ DIE¬ %NTWICKLUNG¬ DER¬
NACH¬ DEM¬ LEGENDËREN¬ -USIKPIONIER¬ UND¬ 4ONINGENIEUR¬ #ONNY¬ 0LANK¬ 3TADT¬u)M¬6ERGLEICH¬ZU¬"ERLIN¬(AMBURG¬ODER¬-àNCHEN¬IST¬&RANKFURT¬
BENANNTE¬,OCATION¬MITTLERWEILE¬SCHON¬VERGRڔERT¬HAT¬n¬TROTZDEM¬QUILLT¬ JA¬EIGENTLICH¬EIN¬$ORFh¬SAGT¬*AMES¬u!BER¬JETZT¬KOMMEN¬IMMER¬MEHR¬
DAS¬0LANK¬NICHT¬SELTEN¬àBER¬UND¬DIE¬"ESUCHER¬KNUBBELN¬SICH¬AUF¬DER¬ 4OURISTEN¬UND¬"ESUCHER¬VON¬AU”ERHALB¬DIE¬3TADT¬WIRD¬IMMER¬BELIEB

3TRA”E¬VOR¬DEM¬%CKLOKAL¬!UCH¬DAS¬/FFSPACE
2ESTAURANT¬u#LUB¬-ICHELh¬ TERh¬5ND¬SIE¬ZIEHT¬IMMER¬MEHR¬+REATIVE¬AN¬3O¬ARBEITET¬ETWA¬DIE¬¬
DAS¬ SICH¬ EINIGE¬ (ËUSER¬ WEITER¬ AUF¬ DER¬ -àNCHENER¬ 3TRA”E¬ IM¬ ERSTEN¬ GEBORENE¬ $EUTSCHAMERIKANERIN¬ (ANNA¬ %MELIE¬ %RNSTING¬ MITTEN¬ IM¬
3TOCK¬ EINES¬ 'EBËUDES¬ MIT¬ BREITER¬ &ENSTERFRONT¬ UND¬ 0ANORAMABLICK¬ "AHNHOFSVIERTEL¬4àR¬AN¬4àR¬MIT¬ANDEREN¬'ESTALTERN¬UND¬+àNSTLERN¬IM¬
AUFS¬ "AHNHOFSVIERTEL¬ BElNDET¬ HAT¬ !TA¬ INS¬ ,EBEN¬ GERUFEN¬ 7ER¬ GUTES¬ !TELIERHAUS¬u"ASISh¬IN¬DER¬%LBESTRA”E¬)HRE¬%NTWàRFE¬WIE¬DEN¬ORIGINEL

%SSEN¬ WECHSELNDER¬ 'ASTKÚCHE¬ PROBIEREN¬ MÚCHTE¬ MUSS¬ SICH¬ ERST¬ AUF¬ LEN¬u0ET¬3TOOLh¬DEN¬BEHAGLICHEN¬3ESSEL¬u2ED¬2IDING¬(OODh¬ODER¬DEN¬
DER¬7EBSITE¬REGISTRIEREN¬UND¬WIRD¬DANN¬ZU¬EINEM¬DER¬ZWISCHEN¬$ON
FEINEN¬7OLLTEPPICH¬u$UNEh¬EINE¬'EMEINSCHAFTSARBEIT¬MIT¬3ARAH¬"ÚTT


67

BAR PLANK SELECTED

Das ganz in Schwarz gehaltene und Shop ’til you drop – das geht ganz
nach Produzentenlegende Conny hervorragend im finanzstarken Frank-
Plank benannte Ecklokal von DJ Ata furt. Im Concept-Store am Liebfrauen-
ist Drehpunkt des „neuen“ Bahnhofs- berg bekommt man auf 300 Quadrat-
viertels. Spätestens seit Juergen Tel- metern und zwei Etagen ausgefallene
ler für das Zeit-Magazin Plank-Hips- Möbel und Mode von Tom Dixon,
ter fotografierte, trifft sich hier alles, Brooks, Piet Hein Eek, De La Espada
was cool ist. Der Kaffee ist makellos, oder Gubi, Brillen von Dita oder Su-
und die Kunstinstallation von Martin per, Leuchten von Serge Mouille oder
Wenzel macht gute Laune. Michel Buffet – und vieles mehr.

318

REISE

REICH, ABER SEXY

Das lange recht versiffte Bahnhofsviertel
erwacht endlich zu neuem Leben

SEBASTIAN H E R K N E R Nach seinem Designstudium startete der heute 34-Jährige international durch –
Herkner entwirft in seinem Studio in Offenbach Möbel und Leuchten für einige
der besten Hersteller der Welt

3EBASTIAN

REISE

FOTO: STEVE HERUD

8 MAXIE EISEN James Ardinast (43) und sein Bruder David sind viertel. Das Lokal an der Ecke Münchener/Weser-
BUVETTE BAR umtriebige Spieler in der Frankfurter Gastroszene. Sie straße serviert tagsüber klassisches Bar Food und
gründeten einen Nachtclub, betreiben das Restaurant abends Drinks. Ende März öffnet das neueste Baby
Chez IMA samt gleichnamigem Catering-Service und der Ardinast-Brüder: das Stanley Diamond in der Otto-
eröffneten Ende 2013 das Maxie Eisen im Bahnhofs- straße – „unsere Interpretation des Fine Dinings“.

„Beste Arbeitsbedingungen, internationale Anbindung:
Ich wollte nirgendwo anders leben“

SEBASTIAN HERKNER

GER¬PRËSENTIERTE¬DIE¬$ESIGNERIN¬ERFOLGREICH¬AUF¬DEM¬3ALONE¬3ATELLITE¬IN¬ UND¬IN¬AUSGESUCHTEN¬3TORES¬IN¬,ONDON¬"ERLIN¬UND¬.EW¬9ORK¬VERTREIBT¬
-ILANO¬DER¬WELTWEIT¬WICHTIGSTEN¬3CHAU¬FàR¬JUNGE¬'ESTALTER¬ 3EBASTIAN¬(ERKNERS¬VON¬$ESIGNPREISEN¬GEKRÚNTE¬:USAMMENARBEIT¬MIT¬
'LEICH¬VOR¬DEN¬4OREN¬DER¬3TADT¬&RANKFURT¬LIEGT¬EINE¬(OCHSCHULE¬DIE¬ RENOMMIERTEN¬INTERNATIONALEN¬-ÚBELHERSTELLERN¬WIE¬-OROSO¬#APPEL

EINIGE¬ DER¬ BESTEN¬ DEUTSCHEN¬ .ACHWUCHSDESIGNER¬ DER¬ JàNGSTEN¬ :EIT¬ LINI¬'UBI¬ODER¬'ERVASONI¬FàHRT¬DEN¬'ESTALTER¬VOM¬-AIN¬AUS¬AUF¬2EI

HERVORGEBRACHT¬ HAT¬ :U¬ DEN¬ !BSOLVENTEN¬ DER¬ (OCHSCHULE¬ FàR¬ 'ESTAL
SEN¬DURCH¬DIE¬GANZE¬7ELT¬n¬ALS¬WIR¬IHN¬ZUM¬)NTERVIEW¬TREFFEN¬KOMMT¬
TUNG¬/FFENBACH¬GEHÚRT¬3EBASTIAN¬(ERKNER¬DER¬NACH¬SEINEM¬3TUDIUM¬ ER¬GERADE¬AUS¬3IMBABWE¬ZURàCK¬UND¬IST¬AUF¬DEM¬3PRUNG¬IN¬DIE¬53!¬
DIREKT¬IN¬DIE¬INTERNATIONALE¬!
,IGA¬DURCHGESTARTET¬IST¬(ERKNER¬WOHNT¬ 6IELLEICHT¬GERADE¬DESWEGEN¬BLEIBT¬ER¬DEM¬2AUM¬&RANKFURT¬TREU¬u(IER¬
UND¬ ARBEITET¬ IN¬ ZWEI¬ LOFTARTIGEN¬ %TAGEN¬ EINES¬ EHEMALIGEN¬ )NDUSTRIE
HABE¬ICH¬BESTE¬!RBEITSBEDINGUNGEN¬UND¬DIE¬INTERNATIONALE¬!NBINDUNG¬
GEBËUDES¬ IN¬ /FFENBACH¬ AM¬ -AIN¬ "EGEISTERT¬ ERZËHLT¬ ER¬ VON¬ DEN¬ LO
DER¬ 3TADT¬ IST¬ SUPERh¬ SAGT¬ DER¬ ERFOLGREICHE¬ *UNGDESIGNER¬ u)CH¬ WOLLTE¬
KALEN¬ ,EDERMANUFAKTUREN¬ UND¬ VON¬ AUFSTREBENDEN¬ ,ABELS¬ WIE¬ ZUM¬ NIRGENDWO¬ANDERS¬LEBENh
"EISPIEL¬ 4SATAS¬ DAS¬ ,UXUSTASCHEN¬ IN¬ TRADITIONELLER¬ (ANDARBEIT¬ FERTIGT¬

9 10
H E I M AT
BITTER & ZART
Hervorragende saisonale Kü-
Nichts für Menschen auf Paleo, che und Weine in einem Ambi-
aber ein Paradies für Süßzähne. ente, das sich in dieser Art kein
In der wie einer Edelboutique ein- zweites Mal in der Stadt findet:
gerichteten Chocolaterie gleich Das kleine Restaurant in einem
gegenüber der Schirn Kunsthalle Pavillon aus den 1950er-Jahren
mit fantasievollen Wandmale- (einer ehemaligen Trinkhalle)
reien von Renata Kos und Oriana an der Berliner Straße gehört
Fenwick gibt es Pralinen, Bon- seit Jahren zu den besten Gas-
bons und edle Tafelschokoladen tronomie-Adressen in Frankfurt.
aus aller Welt. Das angeschlos- Täglich ab 18 Uhr — und unbe-
sene Café serviert erstklassige dingt reservieren!
Kuchen und Torten.

320

REISE

KURZE WEGE

Gern da, schnell weg:
Frankfurt profitiert von seiner zentralen Lage

TSATSAS Mit ihren schnörkellosen Ledertaschen
haben Esther Schulze und Dimitrios Tsatsas
weltweit Erfolg

7ELCHES






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