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Published by NOAH, 2015-07-31 08:16:49

NOAH_01_15

NOAH_01_15

REPORTAGE

7ENN¬DER¬3PIELERVERMITTLER¬ u3ONST¬ INTERESSIERT¬ DIE¬ VIETNAMESISCHEN¬
&RANK¬VAN¬%IJS¬NACH¬NEUER¬ 4RAINER¬ NUR¬ WAS¬ MESSBAR¬ ISTh¬ ERKLËRT¬
7ARE¬SUCHT¬ACHTET¬ER¬ALS¬ &RANK¬7IE¬GRO”¬WIE¬SCHNELL¬WIE¬KRËFTIG¬
%RSTES¬AUF¬DIE¬'RڔE¬'RO”¬ KANN¬ER¬SCHIE”EN¬'UTE¬0ËSSE¬UND¬MANN

IST¬GUT¬AM¬BESTEN¬àBER¬EINS¬ SCHAFTSDIENLICHES¬ 6ERHALTEN¬ SIND¬ DENEN¬
ACHTZIG¬%R¬MUSS¬AUCH¬DEN¬ EGAL¬DIE¬WOLLEN¬EIN¬3PEKTAKEL¬SCHLIE”LICH¬
RICHTIGEN¬+OPF¬HABEN¬uEINEN¬ KOMMEN¬DIE¬:USCHAUER¬WEGEN¬DER¬!USLËN

&U”BALLERKOPFh¬WIE¬&RANK¬ DER¬INS¬3TADION¬DIE¬SOLLEN¬ALSO¬ORDENTLICH¬
SAGT¬)ST¬DER¬3PIELER¬GRO”¬UND¬ WAS¬ZEIGEN¬(ARTE¬:WEIKËMPFE¬3CHàSSE¬
SCHNELL¬STEHEN¬DIE¬#HANCEN¬ VON¬7EITEM¬RAFlNIERTE¬$RIBBLINGS¬UND¬SO¬
GUT¬IHN¬AN¬EINEN¬
VIETNAMESISCHEN¬6EREIN¬ZU¬ ¬ !UF¬DEM¬4HAN
,ONG
4RAININGS

VERMITTELN¬3TREICHT¬ER¬SICH¬ PLATZ¬IN¬(O
#HI
-INH
3TADT¬IST¬ES¬UM¬NEUN¬
DAS¬(AAR¬HINTER¬DIE¬/HREN¬ 5HR¬MORGENS¬SCHON¬SO¬HEI”¬DASS¬DIE¬*UNGS¬
WIE¬$AVID¬"ECKHAM¬FRàHER¬ DIE¬&RANK¬VAN¬%IJS¬AUmAUFEN¬LËSST¬OHNE¬
SIND¬SIE¬NOCH¬BESSER 4
3HIRTS¬SPIELEN¬¬'RAD¬IM¬.OVEMBER¬
UND¬¬0ROZENT¬,UFTFEUCHTIGKEIT¬DAS¬FàHLT¬
TEXT JENNY BUCHHOLZ SICH¬BEIM¬,AUFEN¬AN¬ALS¬WàRDE¬MAN¬DURCH¬
FOTOGRAFIE MEHDI BENHADJ-DJILALI EINEN¬&ÚHN¬ATMEN¬$ER¬2ASEN¬IST¬KNOTIG¬UND¬
SIEHT¬AUS¬WIE¬PLATT¬GEDRàCKTER¬&ELDSALAT¬
¬ $ER¬3PIELERVERMITTLER¬&RANK¬VAN¬
%IJS¬IST¬¬*AHRE¬ALT¬ER¬SPIELT¬FAST¬IMMER¬MIT¬
WENN¬SEINE¬3PIELER¬TRAINIEREN¬%R¬GIBT¬DAS¬
4EMPO¬VOR¬MACHT¬$RUCK¬UND¬MANCHMAL¬
AUCH¬3TIMMUNG¬u%RST¬AUF¬DEM¬4RAININGS

PLATZ¬KANN¬ICH¬MIR¬EIN¬RICHTIGES¬"ILD¬VON¬
DEN¬3PIELERN¬MACHENh¬SAGT¬ER¬u)CH¬SPIELE¬
MIT¬IHNEN¬SPRECHE¬MIT¬IHNEN¬BIN¬IMMER¬
DABEI¬ $IESE¬ +ONTROLLE¬ BRAUCHE¬ ICHh¬
&RANKS¬(AARE¬SIND¬AKKURAT¬GESTYLT¬SEINE¬
WACHSAMEN¬!UGEN¬LIEGEN¬TIEF¬SEIN¬+ÚRPER¬
IST¬ DURCHTRAINIERT¬ %R¬ IST¬ BESSER¬ IN¬ &ORM¬

Wer von Frank van Eijs angesprochen wird,
muss sich von einem Traum verabschieden

ALS¬VIELE¬DER¬3PIELER¬DIE¬DA¬OHNE¬4
3HIRT¬VOR¬IHM¬STEHEN¬u)HR¬ ¬ ¬BIS¬¬0ROlFU”BALLER¬HOLT¬DER¬NIEDERLËNDISCHE¬3PIELER

MàSST¬OFFEN¬BLEIBENh¬RUFT¬&RANK¬UND¬LËUFT¬ZUR¬3PIELFELDMITTE¬ BERATER¬IM¬,AUFE¬DER¬4RANSFERPERIODE¬NACH¬!SIEN¬%R¬lNDET¬SIE¬
ÄBER¬DAS¬.ACHBARFELD¬RATTERT¬EIN¬2ASENMËHER
4RAKTOR¬u,ASST¬DAS¬ àBERS¬)NTERNET¬STUNDENLANG¬GUCKT¬ER¬9OU4UBE
#LIPS¬JEDEN¬4AG¬
+INN¬OBEN¬BLEIBT¬IMMER¬IN¬"EWEGUNG¬GEBT¬NIEMALS¬AUFh¬RUFT¬ %R¬STUDIERT¬3TATISTIKEN¬SPRICHT¬MIT¬EHEMALIGEN¬4RAINERN¬UND¬-IT

ER¬GEGEN¬DEN¬,ËRM¬AN¬%R¬TËNZELT¬VOR¬UND¬ZURàCK¬UND¬SCHLËGT¬MIT¬ SPIELERN¬$ANN¬TELEFONIERT¬ER¬MIT¬DEN¬*UNGS¬VON¬DENEN¬ER¬GLAUBT¬
DER¬&AUST¬IN¬DIE¬(ANDmËCHE¬$IE¬3PIELER¬BLINZELN¬UND¬WISCHEN¬ DASS¬SIE¬ES¬IN¬6IETNAM¬SCHAFFEN¬KÚNNEN¬*EDES¬*AHR¬IM¬3OMMER¬
SICH¬DEN¬3CHWEI”¬VON¬DER¬3TIRN¬3IE¬KOMMEN¬AUS¬$EUTSCHLAND¬ VERBRINGT¬ER¬EIN¬PAAR¬-ONATE¬IN¬DEN¬.IEDERLANDEN¬6ON¬DORT¬FËHRT¬
DEN¬.IEDERLANDEN¬'HANA¬+AMERUN¬"RASILIEN¬!RGENTINIEN¬)TA
ER¬ZU¬4RAININGSCAMPS¬WIE¬DEM¬DER¬6$6¬DER¬DEUTSCHEN¬6EREINI

LIEN¬UND¬DER¬4àRKEI¬¬-ANN¬-ORGEN¬SOLLEN¬WIEDER¬EIN¬PAAR¬ GUNG¬DER¬6ERTRAGSFU”BALLSPIELER¬IN¬$UISBURG¬!B¬*ULI¬TREFFEN¬SICH¬
.EUE¬DAZUKOMMEN¬ DORT¬0ROlS¬DIE¬NIRGENDWO¬UNTERGEKOMMEN¬SIND¬TRAINIEREN¬WEITER¬

101

REPORTAGE

UND¬HOFFEN¬DASS¬EIN¬3COUT¬SIE¬DOCH¬NOCH¬ !RBEIT¬!M¬%NDE¬NIMMT¬&RANK¬VAN¬%IJS¬ ¬ -IT¬IHREM¬ERSTEN¬6ERTRAG¬KÚNNEN¬
IN¬EINE¬DER¬DEUTSCHEN¬,IGEN¬HOLT¬&RANK¬ DIEJENIGEN¬3PIELER¬MIT¬DIE¬ES¬NICHT¬MEHR¬ DIE¬3PIELER¬MONATLICH¬¬¬BIS¬¬¬$OL

SAGT¬IHNEN¬u7ENN¬DER¬¬&#¬+ÚLN¬ANRUFT¬ AUSHALTEN¬DASS¬DAS¬4ELEFON¬STILLBLEIBT¬$IE
LAR¬NETTO¬VERDIENEN¬DAZU¬KOMMEN¬0RËMI

GEHT¬HIN¬!BER¬BEVOR¬IHR¬FàR¬¬¬%URO¬IN¬ JENIGEN¬DIE¬NOCH¬EIN¬!BENTEUER¬ERLEBEN¬ EN¬u$IE¬0RËMIEN¬SIND¬IRREh¬SAGT¬&RANK¬
EINEM¬ 2EGIONALLIGA
6EREIN¬ ANHEUERT¬ WOLLEN¬ODER¬WENIGSTENS¬'ELD¬VERDIENEN¬ uMAN¬KRIEGT¬BEI¬MANCHEN¬6EREINEN¬EINEN¬
KOMMT¬LIEBER¬IM¬(ERBST¬NACH¬!SIEN¬$A¬ BEVOR¬SIE¬ZU¬ALT¬SIND¬ 5MSCHLAG¬MIT¬¬¬$OLLAR¬WEIL¬(O¬#HI¬
SPIELT¬IHR¬VOR¬¬¬,EUTEN¬DA¬KANN¬EIN¬ ¬ &RANK¬ BRINGT¬ SIE¬ NACH¬ (O
#HI
-INH¬'EBURTSTAG¬HAT¬ODER¬)NDEPENDENCE¬
3PIELER¬NOCH¬3UPERSTAR¬WERDEN¬WENN¬ZU¬ -INH
3TADT¬DAS¬IMMER¬NOCH¬ALLE¬3AIGON¬ $AY¬ISTh¬-ANCHMAL¬KOMMT¬DER¬6EREINS

(AUSE¬LËNGST¬NIEMAND¬MEHR¬ANRUFTh¬ NENNEN¬VOR¬ALLEM¬DIE¬6IETNAMESEN¬$IE¬ PRËSIDENT¬VOR¬DEM¬3PIEL¬REIN¬LEGT¬¬¬

IN ASIEN KANN EIN SPIELER IMMER NOCH
SUPERSTAR WERDEN, DEN ZU HAUSE LÄNGST
NIEMAND MEHR ANRUFT

¬ -EISTENS¬IST¬DIE¬ERSTE¬2EAKTION¬DER¬ *UNGS¬ WOHNEN¬ IM¬ $ISTRICT¬¬ EINEM¬ $OLLAR¬AUF¬DEN¬4ISCH¬UND¬SAGT¬u7ENN¬IHR¬
*UNGS¬-ISSTRAUEN¬)N¬DER¬3CHWEIZ¬IN¬¾S
7OHNVIER¬TEL¬AM¬ÚSTLICHEN¬3TADTRAND¬SIE¬ GEWINNT¬ IST¬ DAS¬ FàR¬ EUCHh¬ 3CHIE”T¬ EIN¬
TERREICH¬DA¬WËREN¬SIE¬DABEI¬!BER¬!SIEN¬ SIND¬DIE¬EINZIGEN¬!USLËNDER¬IN¬DIESER¬'E
3PIELER¬ IN¬ DER¬ ERSTEN¬ 3AISON¬ ¬ 4ORE¬
$AS¬KLINGT¬VERDAMMT¬WEIT¬WEG¬VOM¬DEUT
GEND¬$IE¬4OURISTEN¬WOHNEN¬IM¬$ISTRICT¬¬ SCHIE”T¬ AUCH¬ SEIN¬ 'EHALT¬ IN¬ DIE¬ (ÚHE¬
SCHEN¬ &U”BALL¬ %RHOLT¬ MAN¬ SICH¬ VON¬ SO¬ BEI¬DEN¬RIESIGEN¬3HOPPING
-ALLS¬MIT¬'UC
&RANK¬HAT¬!RGENTINIER¬VERMITTELT¬DIE¬MITT

EINEM¬7ECHSEL¬7ER¬FàR¬6IETNAM¬GESPIELT¬ CI¬UND¬6ERSACE LERWEILE¬¬¬$OLLAR¬NETTO¬IM¬*AHR¬VER

HAT¬DEN¬WOLLEN¬DIE¬6EREINE¬ZU¬(AUSE¬DOCH¬ ¬ u)N¬DEN¬ERSTEN¬PAAR¬7OCHEN¬WIRD¬ DIENEN¬
NICHT¬MEHR¬ODER¬7ER¬VON¬&RANK¬VAN¬%IJS¬ MAN¬ VERRàCKT¬ HIERh¬ ERKLËRT¬ &RANK¬ DEN¬ ¬ )M¬ ,AUFE¬ EINER¬ 3AISON¬ UNTER

ANGESPROCHEN¬ WIRD¬ DER¬ MUSS¬ SICH¬ VON¬ 3PIELERN¬WENN¬SIE¬IN¬(O
#HI
-INH
3TADT¬ SCHREIBEN¬DURCHSCHNITTLICH¬¬3PIELER¬VON¬
¬EINEM¬4RAUM¬VERABSCHIEDEN¬%S¬WIRD¬JA¬ ANKOMMEN¬u-AN¬GLAUBT¬DASS¬DIE¬ALLE¬BE
&RANK¬EINEN¬6ERTRAG¬3EIN¬0ARTNER¬UND¬ER¬
NIEMAND¬ 0ROlFU”BALLER¬ DER¬ NIE¬ DAVON¬ KLOPPT¬SINDh¬$OCH¬WENN¬MAN¬EINEN¬KLAREN¬ KÚNNEN¬DABEI¬ZWISCHEN¬¬¬UND¬¬¬
G¬ ETRËUMT¬HAT¬IN¬DER¬"UNDESLIGA¬ZU¬SPIELEN¬ +OPF¬BEHËLT¬UND¬ENTSPANNT¬BLEIBT¬KANN¬DAS¬ $OLLAR¬0ROVISION¬EINSTREICHEN¬4ROTZDEM¬
7ER¬ABER¬IN¬!SIEN¬SPIELT¬IST¬VOR¬ALLEM¬WEG¬ ,EBEN¬GUT¬SEIN¬$IE¬3ONNE¬DAS¬-EER¬EI
IST¬ES¬SCHWER¬ZU¬SAGEN¬WAS¬&RANK¬VAN¬%IJS¬
AUS¬$EUTSCHLAND¬&U”BALL¬IST¬HIER¬REINER¬ NIGE¬DER¬SCHÚNSTEN¬3TRËNDE¬DER¬7ELT¬5ND¬ LETZTENDLICH¬AN¬EINEM¬3PIELER¬VERDIENT¬%S¬
"ROTERWERB¬EIN¬HARTER¬"ERUF¬KÚRPERLICHE¬ NATàRLICH¬DAS¬'ELD¬ KOMMT¬IMMER¬AUCH¬DARAUF¬AN¬WIE¬VIELEN¬
,EUTEN¬MAN¬ETWAS¬ABGEBEN¬MUSS¬n¬DEM¬
!GENTEN¬DEM¬4RAINER¬EINEM¬6EREINSVOR

SITZENDEN¬
¬ &RANK¬ZAHLT¬JEDEM¬DER¬*UNGS¬DIE¬
(ËLFTE¬DES¬(IN
UND¬2àCKmUGS¬DAZU¬(O

TELZIMMER¬%SSEN¬4AXIFAHRTEN¬ZUM¬4RAI

NING¬UND¬DIE¬4RANSFERS¬ZU¬DEN¬4ESTSPIELEN¬
*E¬NACHDEM¬WIE¬LANGE¬EIN¬3PIELER¬BLEIBT¬
UND¬WO¬ER¬ZUM¬0ROBETRAINING¬GEHT¬MUSS¬
&RANK¬¬¬BIS¬¬¬$OLLAR¬INVESTIEREN¬
EHE¬ER¬EINEN¬!BSCHLUSS¬MACHT¬*EDER¬4AG¬
IST¬EINE¬)NVESTITION¬FàR¬IHN¬"RINGT¬ER¬DEN¬
3PIELER¬NICHT¬IN¬EINEM¬6EREIN¬UNTER¬IST¬DIE¬
+OHLE¬WEG¬
¬ .ACH¬DEM¬-ORGENTRAINING¬GEHEN¬
DIE¬*UNGS¬IN¬DEN¬+RAFTRAUM¬DER¬4EPPICH¬
IST¬DURCHGELATSCHT¬DIE¬'ERËTE¬SIND¬ABGE

WETZT¬%S¬BRAUCHT¬VIELE¬*AHRE¬UM¬'EWICH


*EDEN

DIE SONNE.
DAS MEER.
TE¬VERBRAUCHT¬AUSSEHEN¬ZU¬LASSEN¬&RANK¬ UND DAS RUM¬ZUERST¬'ESCHËFTSLEUTE¬DANN¬&AMILIEN¬
MACHT¬ 3IT
UPS¬ ,IEGESTàTZE¬ UND¬ STEMMT¬ UND¬SCHLIE”LICH¬0ËRCHEN¬KOMMEN¬UND¬GE

IMMER¬NOCH¬DIE¬,ANGHANTEL¬IN¬DIE¬(ÚHE¬ GELD HEN¬/FT¬HAT¬&RANK¬EINEN¬SEINER¬0ARTNER¬
ALS¬SICH¬DIE¬LETZTEN¬3PIELER¬VERABSCHIEDEN¬ DABEI¬ES¬SIND¬EHEMALIGE¬3PIELER¬DIE¬VON¬
UND¬INS¬4AXI¬STEIGEN¬(O
#HI
-INH
3TADT¬ +ELLNERINNEN¬KICHERN¬UND¬BRINGEN¬IHNEN¬ IHM¬VERMITTELT¬WURDEN¬UND¬JETZT¬MIT¬IHM¬
HAT¬KEINE¬5
"AHN¬ABER¬-ILLIONEN¬-OPEDS¬ -ENàS¬SIE¬SPRECHEN¬NUR¬6IETNAMESISCH¬ ARBEITEN¬%R¬BRAUCHT¬,EUTE¬DIE¬DEN¬VIET

DIE¬DAS¬3TRA”ENNETZ¬WIE¬EIN¬(ORNISSEN
ALSO¬ZEIGEN¬DIE¬*UNGS¬AUF¬3PEISEN¬MIT¬UN
NAMESISCHEN¬&U”BALL¬KENNEN¬DIE¬DAS¬,AND¬
SCHWARM¬àBERZIEHEN¬'ANZE¬&AMILIEN¬SIT
VERSTËNDLICHEN¬.AMEN¬UND¬WARTEN¬AB¬WAS¬ UND¬SEINE¬-ACKEN¬ERLEBT¬HABEN¬
ZEN¬AUF¬EINEM¬EINZIGEN¬-OPED¬VIER¬,EU
KOMMT¬!LLE¬VIER¬ZIEHEN¬IHRE¬3MARTPHONES¬ ¬ !LS¬&RANK¬¬SELBST¬ALS¬&U”¬BALLER¬
TE¬UND¬EIN¬SCHLAFENDES¬"ABY¬%S¬WERDEN¬ AUS¬DER¬4ASCHE¬SIE¬CHATTEN¬KOMMENTIEREN¬ NACH¬6IETNAM¬KAM¬HATTE¬ER¬SCHON¬IN¬ACHT¬
7AGENLADUNGEN¬/BST¬IN¬.ETZEN¬TRANSPOR
#LIPS¬UND¬BERUHIGEN¬IHRE¬&REUNDINNEN¬ ,ËNDERN¬GESPIELT¬u)CH¬WAR¬EINE¬"RATWURST¬
TIERT¬7ASSERKANISTER¬UND¬+ISTEN¬SO¬HOCH¬ %INE¬HAT¬AUF¬'OOGLE¬NEBEN¬3TRANDFOTOS¬EIN¬ ABER¬ICH¬HABE¬GEKËMPFTh¬SAGT¬ER¬WENN¬ER¬
GESTAPELT¬DASS¬MAN¬DEN¬&AHRER¬DAZWISCHEN¬ "ILD¬VON¬EINEM¬MIT¬'EmàGEL¬BELADENEN¬ DEN¬3PIELERN¬KLARMACHEN¬WILL¬DASS¬$ISZI

NICHT¬ MEHR¬ SEHEN¬ KANN¬ $AS¬ 4AXI¬ FËDELT¬ -OPED¬ENTDECKT¬u3TIMMT¬DAS¬DENNh¬FRAGT¬ PLIN¬ MANCHMAL¬ WICHTIGER¬ IST¬ ALS¬ 4ALENT¬
SICH¬HUPEND¬DURCH¬DIE¬BRUMMENDE¬-ASSE¬ SIE¬uFAHREN¬DIE¬DA¬ECHT¬MIT¬TOTEN¬(àHNERN¬ .ACH¬ZWEI¬*AHREN¬WAR¬&RANK¬FAST¬¬UND¬
DIE¬ 3PIELER¬ lLMEN¬ DAS¬ #HAOS¬ MIT¬ IHREN¬ ES¬WAR¬VORBEI¬MIT¬DEM¬3PIELEN¬!LSO¬GUCK

(ANDYKAMERAS¬WIE¬STAUNENDE¬4OURISTEN¬ TE¬ER¬WELCHE¬&U”BALLPROlS¬ER¬HIERHERHOLEN¬
)M¬(OTEL¬STEHEN¬WEI”E¬3TYROPORBOXEN¬BE
KÚNNTE¬UM¬SIE¬AN¬DIE¬6EREINE¬ZU¬VERMIT


.IE

104

105

REPORTAGE

MANCHMAL GEHEN SPIELER AUF DEM WEG
ZUM PROBETRAINING VERLOREN

106

REPORTAGE

MIT¬POTENZIELLEN¬3PIELERN¬UND¬JENEN¬DIE¬SCHON¬UNTER¬6ERTRAG¬ LAUFEN¬BEOBACHTEN¬DIE¬3CHàLER¬DES¬BENACH

SIND¬:WISCHENDURCH¬MUSS¬ER¬SICH¬UM¬EINZELNE¬3PIELER¬KàM
BARTEN¬ &U”BALLCAMPS¬ DAS¬ 3PIEL¬ AUS¬ DEN¬
MERN¬EINER¬VERLETZT¬SICH¬DER¬.ËCHSTE¬HAT¬KAPUTTE¬3CHUHE¬EI
&ENSTERN¬IHRES¬7OHNHEIMS¬2ËUCHERSTËB

NEM¬FËLLT¬ERST¬IN¬(ANOI¬AUF¬DASS¬ER¬KEIN¬'ELD¬MITGENOMMEN¬ CHEN¬STECKEN¬IM¬'RAS¬DANEBEN¬"ONBONS¬
HAT¬3ELBST¬WENN¬DER¬"ERATER¬EIN¬PAAR¬4AGE¬MIT¬SEINER¬&RAU¬UND¬ UND¬3PIELGELD¬'ESCHENKE¬DER¬GEGNERISCHEN¬
DEM¬ZEHNJËHRIGEN¬3OHN¬IN¬SEINEM¬(AUS¬IN¬$A¬.ANG¬VERBRINGT¬ -ANNSCHAFT¬AN¬"UDDHA¬MÚGE¬ER¬SIE¬GEWIN

SAGT¬ER¬DEN¬3PIELERN¬u2UF¬AN¬WENN¬ES¬0ROBLEME¬GIBT¬ICH¬BIN¬ NEN¬LASSEN
VON¬MORGENS¬BIS¬-ITTERNACHT¬ERREICHBARh¬ :UR¬(ALBZEIT¬STEHT¬ES¬¬GEGEN¬&RANK¬VAN¬
¬ 3EINE¬0ARTNER¬SAGEN¬&RANK¬HABE¬KEIN¬0RIVATLEBEN¬$ER¬ %IJS¬ 3PIELER¬ &RANK¬ DER¬ WIE¬ IMMER¬ MIT

MACHE¬SICH¬AUCH¬!RBEIT¬WO¬KEINE¬IST¬RUFT¬ALLE¬AN¬WILL¬ALLES¬ SPIELT¬RUFT¬DIE¬*UNGS¬ZUSAMMEN¬u)CH¬HABE¬
KONTROLLIEREN¬%IN¬ZWEI¬3TUNDEN¬VERBRINGE¬ER¬MIT¬DER¬&AMILIE¬
AM¬!BEND¬ABER¬MIT¬&REUNDEN¬ESSEN¬GEHEN¬ODER¬ZUSAMMEN¬ &RANK

REPORTAGE

WER’S CANNES,
DER CANNES

Wer zum Filmfestival nach TEXT BEN SCHWERDTNER
Cannes fährt, bekommt die
Stars nur von Weitem zu -EIN¬(ERZ¬mATTERT¬$AS¬PASSIERT¬SOBALD¬ICH¬IN¬#ANNES¬VOR¬DER¬ROTEN¬
sehen, mit Glück ergattert er 4REPPE¬DES¬&ESTIVALPALAIS¬STEHE¬*EDES¬*AHR¬IST¬DAS¬SO¬ES¬FàHLT¬SICH¬AN¬ALS¬
Karten zu einer der großen WàRDE¬EIN¬-ATROSE¬SEIN¬-ËDCHEN¬NACH¬EINEM¬*AHR¬AUF¬3EE¬WIEDERSEHEN¬
Premieren. Unserem 7ËHREND¬DES¬&ILMFESTIVALS¬WIRD¬AUS¬DEM¬KLEINEN¬+àSTENSTËDTCHEN¬EIN¬
Autoren reicht das aber *AHRMARKT¬MIT¬MEHR¬ALS¬¬¬0RODUZENTEN¬3TARS¬2EGISSEUREN¬0RES

nicht, denn für ihn gibt es SEAGENTEN¬*OURNALISTEN¬UND¬6ERLEIHERN¬DIE¬¬¬&ILME¬PROMOTEN¬UND¬
nichts Aufregenderes, als &ILMDEALS¬IM¬7ERT¬VON¬GESCHËTZTEN¬¬-ILLIONEN¬$OLLAR¬VERHANDELN¬
mit den Stars zu trinken und )N¬DIESEN¬4AGEN¬LEUCHTET¬#ANNES¬UND¬DAS¬LIEGT¬NICHT¬NUR¬AN¬DER¬!BEND

zu tanzen. Wenn er zu ihren SONNE¬DIE¬IN¬EINEM¬PERFEKTEN¬RECHTEN¬7INKEL¬ZUR¬#ROISETTE¬àBER¬DEM¬
Partys nicht eingeladen ist, -EER¬UNTERGEHT¬UND¬AUCH¬DIE¬4OURISTEN¬IN¬EINEN¬GOLDENEN¬3CHLEIER¬HàLLT¬
lädt er sich eben selbst ein. %S¬LIEGT¬AN¬DEN¬,IMOUSINEN¬DEN¬AUFmAMMENDEN¬"LITZLICHTERN¬UND¬DEN¬
Für NOAH erzählt er, wie -ENSCHEN¬IN¬BODENLANGEN¬!BENDKLEIDERN¬UND¬3MOKINGS¬DIE¬ZUR¬$ËM

ihm das gelingt MERUNG¬AUS¬DEN¬KLEINEN¬'ASSEN¬TRETEN¬UND¬ZUM¬&ESTIVALPALAIS¬SCHREITEN

108 $ASS¬#ANNES¬UND¬ICH¬ZUSAMMENGEHÚREN¬HABE¬ICH¬¬ERKANNT¬
$AMALS¬WAR¬ICH¬ERSTMALS¬ALS¬!UTOR¬AKKREDITIERT¬UND¬HATTE¬MIT¬VIEL¬%IN

SATZ¬n¬UM¬GENAU¬ZU¬SEIN¬MIT¬EINER¬ÄBERNACHTUNG¬AUF¬EINER¬0ARKBANK¬
NAHE¬DEM¬4ICKETSCHALTER¬n¬EINE¬+ARTE¬FàR¬-ARIE¬!NTOINETTE¬ERKËMPFT¬
%S¬WAR¬EIN¬7AHNSINNSGEFàHL¬DIE¬ROTE¬4REPPE¬HINAUFZUSTEIGEN¬IN¬MEINEM¬
BESTEN¬!NZUG¬DEN¬ICH¬AUCH¬ZU¬(OCHZEITEN¬UND¬6ORSTELLUNGSGESPRËCHEN¬
TRAGE¬,INKS¬UND¬RECHTS¬SËUMTEN¬(EERSCHAREN¬VON¬&OTOGRAFEN¬DIE¬4REP

PE¬ZUR¬&EIER¬DES¬&ESTIVALS¬ALLE¬IM¬3MOKING¬5ND¬DANN¬IM¬$UNKEL¬DES¬
+INOSAALS¬SA”EN¬NUR¬EINIGE¬2EIHEN¬VOR¬MIR¬3OlA¬#OPPOLA¬UND¬+IRSTEN¬
$UNST¬)CH¬KONNTE¬IHRE¬'ESICHTER¬IM¬(ALBPROlL¬BEOBACHTEN¬WIE¬SIE¬
IHREN¬EIGENEN¬&ILM¬SAHEN¬)RRE¬

.ACH¬DER¬&ILMPREMIERE¬STAND¬ICH¬TOTAL¬EUPHORISIERT¬IN¬DER¬WARMEN¬
.ACHTLUFT¬u#HAMPAGNERh¬VERLANGTE¬ES¬IN¬MEINEM¬+OPF¬)CH¬WOLLTE¬
¬TRINKEN¬àBER¬&ILME¬REDEN¬MIT¬NACKTEN¬&à”EN¬IM¬3AND¬TANZEN¬$OCH¬
DIE¬ANDEREN¬:USCHAUER¬WAREN¬WIEDER¬IN¬DEN¬KLEINEN¬'ASSEN¬GEGENàBER¬
DEM¬0ALAIS¬VERSCHWUNDEN¬UND¬ICH¬STAND¬ALLEIN¬MIT¬MEINEN¬,ACKSCHUHEN¬
UND¬MEINER¬,UST¬AUF¬'LAMOUR¬AUF¬DER¬#ROISETTE¬

"EKàMMERT¬SCHLENDERTE¬ICH¬ZUM¬0ETIT¬-AJESTIC¬EINER¬"AR¬DIE¬VON¬
ALLEN¬DAS¬u$EUTSCHE¬%CKh¬GENANNT¬WIRD¬WEIL¬DIE¬+OLLEGEN¬OHNE¬0ARTY

EINLADUNGEN¬HIER¬STRANDEN¬UND¬"IER¬AUS¬0LASTIKBECHERN¬TRINKEN¬)CH¬SAH¬
MEINEN¬"ECHER¬AN¬UND¬DACHTE¬u+ANN¬ES¬DAS¬GEWESEN¬SEINh¬%INE¬*OURNA

LISTIN¬AUS¬"ERLIN¬ERZËHLTE¬AM¬.EBENTISCH¬VON¬EINEM¬&RANZOSEN¬DER¬SICH¬AM¬
3AMSTAG¬AUF¬DIE¬6ANITY¬&AIR
0ARTY¬IM¬(ÙTEL¬DU¬#AP
%DEN
2OC¬ZWISCHEN¬
.IZZA¬UND¬#ANNES¬GESCHUMMELT¬HATTE¬)CH¬LEHNTE¬MICH¬ZURàCK¬UND¬LAUSCHTE¬
!LLEIN¬DIE¬)DEE¬WAR¬IRRWITZIG¬$IE¬6ANITY¬&AIR
0ARTY¬IST¬DER¬(EILIGE¬'RAL¬
DER¬#ANNES
0ARTYS¬3IE¬IST¬DAS¬+LASSENTREFFEN¬DER¬3TARS¬VERGLEICHBAR¬NUR¬
MIT¬DEN¬/SCARS¬UND¬FàR¬.ORMALSTERBLICHE¬SO¬UNERREICHBAR¬WIE¬!SGARD¬

FOTO: CAITLIN CRONENBERG/TRUNK ARCHIVE

REPORTAGE

109

REPORTAGE

IM AUFZUG MIT
ODER¬!VALON¬$AS¬(OTEL¬IST¬VON¬EINER¬HOHEN¬-AU
!M¬NËCHSTEN¬4AG¬BEGANN¬ICH¬DIE¬IM¬0ALAIS¬ 3TOCK¬UND¬WARTETEN¬+AM¬EIN¬:IMMERMËDCHEN¬
ER¬UMGEBEN¬UND¬NUR¬ZUM¬-EER¬HIN¬OFFEN¬NIR
AUSLIEGENDE¬&ACHPRESSE¬ZU¬STUDIEREN¬6IELE¬DER¬ VORBEI¬TATEN¬WIR¬SO¬ALS¬WËREN¬WIR¬AM¬,IFT¬NOCH¬ FOTO: IMAGEBAM
GENDWO¬GIBT¬ES¬MEHR¬3ECURITY¬$ER¬&RANZOSE¬ 0ARTYS¬WURDEN¬DORT¬BEREITS¬MIT¬,OCATION¬ANGE
IN¬EIN¬'ESPRËCH¬VERTIEFT¬.ACH¬ANDERTHALB¬3TUN

HATTE¬ZWEI¬4AGE¬ZUVOR¬EINEN¬3MOKING¬UND¬EIN¬ KàNDIGT¬)CH¬LIE”¬6ISITENKARTEN¬MIT¬EINEM¬,OGO¬ DEN¬FUHREN¬WIR¬WIEDER¬HINUNTER¬INS¬&OYER¬2US

#HAMPAGNERGLAS¬ZWISCHEN¬DEN¬&ELSEN¬VERSTECKT¬ UND¬DEM¬4ITEL¬u&ILMDISTRIBUTORh¬DRUCKEN¬UND¬ SELL¬#ROWE¬UND¬3ALMA¬(AYEK¬LEHNTEN¬AN¬DER¬
UND¬WAR¬AM¬!BEND¬DER¬0ARTY¬UM¬DAS¬+AP¬GE
BESORGTE¬MIR¬EIN¬KLEINES¬4ASCHENMESSER¬UND¬ "AR¬UND¬TRANKEN¬-OÑT¬¬#HANDON¬UND¬DIE¬
SCHWOMMEN¬!LS¬EIN¬7ACHMANN¬KAM¬ERKLËRTE¬ +LEBElLM¬UM¬MIR¬DIE¬7ICHTIGBËNDCHEN¬VON¬ BEZAUBERNDE¬,ÏA¬3EYDOUX¬STAND¬SO¬DICHT¬NEBEN¬
ER¬MUNTER¬ER¬SEI¬NUR¬KURZ¬INS¬7ASSER¬GESPRUN
WEITERZIEHENDEN¬0ARTYGËSTEN¬UMBINDEN¬ZU¬KÚN
MIR¬DASS¬ICH¬DIE¬4àLLSPITZE¬IHRES¬GELBEN¬+LEIDS¬
GEN¬UND¬ZEIGTE¬IHM¬SEINEN¬3MOKING¬UND¬DAS¬ NEN¬ "ALD¬ LERNTE¬ ICH¬ DIE¬ WICHTIGSTE¬ 0ARTY
BERàHREN¬KONNTE¬%NDLICH¬WAR¬ICH¬WIEDER¬AUF¬
#HAMPAGNERGLAS¬$IE¬+OLLEGEN¬DER¬*OURNALISTIN¬ CRASHER
2EGEL¬-AN¬BRAUCHT¬EINEN¬0LAN¬+LAR¬ DER¬ANDEREN¬3EITE¬5ND¬SO¬UNGLAUBLICH¬ES¬KLIN

LACHTEN¬ICH¬ABER¬WAR¬ELEKTRISIERT¬.ATàRLICH¬%S¬ DAS¬WUSSTE¬SCHON¬*AMES¬"OND¬6ATER¬IM¬'EISTE¬ GEN¬MAG¬7ENN¬MAN¬EINMAL¬DORT¬IST¬SIND¬DIE¬
IST¬GANZ¬EGAL¬OB¬MAN¬EINGELADEN¬IST¬ODER¬NICHT¬ UND¬GLAMOURÚSES¬6ORBILD¬ALLER¬0ARTYCRASHER¬ 3TARS¬ àBERALL¬ 'UT¬ AU”ER¬ %WAN¬ -C'REGOR¬
7ER¬ #ANNES¬ WIRKLICH¬ ERLEBEN¬ WILL¬ FEIERT¬ DIE¬ 7IRD¬MAN¬ERWISCHT¬IST¬DAS¬UNANGENEHM¬KEINE¬ BLEIBT¬KEINER¬BIS¬ZUM¬-ORGENGRAUEN¬n¬ABER¬ERST¬
.ËCHTE¬DURCH¬+OSTE¬ES¬WAS¬ES¬WOLLE¬ &RAGE¬!BER¬OHNE¬WENIGSTENS¬EINE¬!USREDE¬PA
EINMAL¬SIND¬SIE¬DA¬UND¬ERLEUCHTEN¬DEN¬2AUM¬
RAT¬ZU¬HABEN¬HINTER¬DER¬'ARDEROBE¬ENTDECKT¬ZU¬
%RFàLLT¬VON¬MEINER¬-ISSION¬VERLIE”¬ICH¬DAS¬ WERDEN¬DAS¬IST¬ERNIEDRIGEND¬7ER¬SICH¬AUF¬EINE¬ -ANCHMAL¬BIN¬ICH¬SCHON¬AM¬FRàHEN¬!BEND¬
u$EUTSCHE¬%CKh¬UND¬KEHRTE¬ZUR¬#ROISETTE¬ZU
0ARTY¬SCHUMMELN¬WILL¬MUSS¬DEN¬ANDEREN¬ALSO¬ GANZ¬BESOFFEN¬VOM¬!NBLICK¬DER¬SCHÚNEN¬-EN

RàCK¬6ON¬MEINEM¬&REUND¬-ICHEL¬&ILMKRITIKER¬ IMMER¬EINEN¬3CHRITT¬VORAUS¬SEIN¬3PRACHKENNT
SCHEN¬VON¬DEM¬'EDRËNGE¬AUS¬!NZàGEN¬UND¬
EINER¬àBERREGIONALEN¬:EITUNG¬WUSSTE¬ICH¬DASS¬ NISSE¬GEHÚREN¬ZUR¬'RUNDAUSSTATTUNG¬3PRICHT¬ !USSCHNITTEN¬UND¬DEM¬VÚLLIG¬àBERTEUERTEN¬'IN¬
DIE¬0REMIERENPARTY¬VON¬-ARIE¬!NTOINETTE¬IN¬ EIN¬FRANZÚSISCHER¬3ECURITY
-ANN¬EINEN¬MISS
4ONIC¬DEN¬ICH¬MIR¬ZUM¬7ARMWERDEN¬IN¬DER¬
EINEM¬3TRANDCLUB¬STATTFAND¬$ER¬WAR¬LEICHT¬ZU¬ TRAUISCH¬ AN¬ MUSS¬ MAN¬ SOFORT¬ IN¬ EMPÚRTEM¬ "AR¬EINES¬DER¬DREI¬GRO”EN¬(OTELS¬n¬DAS¬-ARTI

lNDEN¬SCHLIE”LICH¬WURDE¬DER¬%INGANG¬VON¬SECHS¬ %NGLISCH¬AUF¬IHN¬EINREDEN¬&RANZOSEN¬VERNICH
NEZ¬ DAS¬ #ARLTON¬ UND¬ DAS¬ -AJESTIC¬ n¬ GÚNNE¬
3ECURITY
-ËNNERN¬UND¬DREI¬,ISTENDAMEN¬MIT¬ TEN¬JEDEN¬DER¬SCHLECHTES¬&RANZÚSISCH¬SPRICHT¬ $ANN¬WILL¬ICH¬NICHT¬DURCH¬DIE¬(INTERTàR¬SCHLEI

+LAPPBRETTCHEN¬UND¬HOCHGESTECKTEN¬(AAREN¬ ABER¬VOR¬%NGLISCH¬HABEN¬SIE¬GLEICH¬2ESPEKT¬ CHEN¬SONDERN¬EINEN¬!UFTRITT¬HINLEGEN¬
GESËUMT¬)M¬3CHATTEN¬DER¬0ALMEN¬àBERLEGTE¬
ICH¬WIE¬ICH¬MIR¬:UTRITT¬VERSCHAFFEN¬SOLLTE¬5ND¬ !UCH¬ WENN¬ MEINE¬ .ËCHTE¬ IN¬ #ANNES¬ OFT¬ 7ENN¬MAN¬DEN¬4àRSTEHER¬NICHT¬PERSÚNLICH¬
DA¬KAM¬MIR¬DAS¬'LàCK¬ZU¬(ILFE¬GEEILT¬ZWEIFEL
LËNGER¬ ALS¬ DIE¬ 4AGE¬ SIND¬ !N¬ MEINER¬ ,IEBE¬ KENNT¬HAT¬ES¬ABSOLUT¬KEINEN¬3INN¬SICH¬BEI¬EINER¬
LOS¬BEGEISTERT¬UNTER¬ALL¬DEN¬&ILMBESUCHERN¬EIN¬ ZUM¬&ILM¬ËNDERT¬SICH¬NICHTS¬)M¬'EGENTEIL¬ICH¬ &ILMPARTY¬ IN¬ DIE¬ 3CHLANGE¬ EINZUREIHEN¬ $A¬
WAGEMUTIGES¬(ERZ¬AUSGEMACHT¬ZU¬HABEN¬$IE¬ WARTE¬ IMMER¬ NOCH¬ REGELM˔IG¬ MORGENS¬ UM¬ KANN¬MAN¬DIE¬GANZE¬.ACHT¬WARTEN¬UND¬BLEIBT¬
4àR¬ZUR¬+àCHE¬DES¬#LUBS¬STAND¬EINEN¬3PALT¬BREIT¬ NEUN¬ AM¬ 4ICKETSCHALTER¬ .UR¬ STEHE¬ ICH¬ JETZT¬ TROTZDEM¬VOR¬DER¬4àR¬!LSO¬ZIEHE¬ICH¬MIT¬-ICHEL¬
OFFEN¬)CH¬ZOG¬MEIN¬(ANDY¬AUS¬DER¬4ASCHE¬UND¬ OFT¬IN¬SCHWARZEM¬!NZUG¬UND¬,ACKSCHUHEN¬IN¬ AN¬DER¬-ENGE¬VORBEI¬UND¬BAUE¬MICH¬VOR¬DEM¬
BETRAT¬LAUT¬ENGLISCH¬SPRECHEND¬DIE¬+àCHE¬-EIN¬ DER¬ 3CHLANGE¬ WEIL¬ ICH¬ DIE¬ .ACHT¬ ZWISCHEN¬ GRڔTEN¬AM¬STRENGSTEN¬GUCKENDEN¬3ECURITY

(ERZ¬RASTE¬DIE¬+ÚCHE¬BLICKTEN¬MICH¬IRRITIERT¬AN¬ K¬ OKSENDEN¬2USSEN¬)NVESTMENTBANKERN¬SCHÚ
-ANN¬AUF¬u7E¬CALLEDh¬SAGE¬ICH¬DANN¬NACH

DOCH¬NIEMAND¬WAGTE¬ES¬MICH¬ANZUSPRECHEN¬ NEN¬&RAUEN¬UND¬*UNGSCHAUSPIELERN¬VERBRACHT¬ DRàCKLICH¬UND¬VERSUCHE¬AUTORITËR¬UND¬ZUGLEICH¬
HABE¬$IE¬ECHTEN¬3TARS¬DAS¬MUSS¬ICH¬AN¬DIESER¬ ANGESPANNT¬AUSZUSEHEN¬3CHAUT¬ER¬MICH¬EMO

)CH¬LIEF¬DURCH¬DIE¬+àCHE¬UND¬lXIERTE¬DIE¬ 3TELLE¬LEIDER¬MITTEILEN¬VERSTECKEN¬SICH¬ENTWEDER¬ TIONSLOS¬AN¬NICKT¬MEIN¬+OPF¬IN¬-ICHELS¬2ICH

4àR¬AM¬ANDEREN¬%NDE¬WELCHE¬INS¬(ERZ¬DER¬ IM¬6)0
"EREICH¬ODER¬SIND¬NUR¬KURZ¬DABEI¬3IE¬ TUNG¬UND¬ICH¬ZISCHE¬u*ASON¬#ONNERY¬n¬3OHN¬
0ARTY¬FàHREN¬WàRDE¬7EIL¬ICH¬RECHT¬AUFGEREGT¬ VON¬3EAN¬#ONNERY¬7IR¬HABEN¬EXTRA¬ANGERUFEN¬

AUF MEINEN NEUEN KARTEN
STAND „FILMDISTRIBUTOR“

WAR¬ABER¬SO¬WIRKEN¬WOLLTE¬ALS¬WàSSTE¬ICH¬GENAU¬ DREHEN¬EINE¬%HRENRUNDE¬UND¬VERSCHWINDEN¬ UM¬UNS¬ANZUKàNDIGENh¬$ANN¬KOMMEN¬NACH¬
WAS¬ICH¬TAT¬RISS¬ICH¬DIE¬4àR¬AUF¬SCHRITT¬HIN
DANN¬WIEDER¬UM¬SICH¬ELEGANT¬IN¬!BWESENHEIT¬ KURZEM¬:ÚGERN¬ZUERST¬EIN¬STRAHLENDES¬,ËCHELN¬
DURCH¬n¬UND¬STIE”¬GERADEWEGS¬MIT¬DEM¬2àCKEN¬ FEIERN¬ZU¬LASSEN UND¬ DANN¬ DIE¬ EINLADENDE¬ (ANDBEWEGUNG¬
VON¬&RANCIS¬&ORD¬#OPPOLA¬ZUSAMMEN¬/BWOHL¬ !B¬UND¬AN¬WIRD¬HEKTISCH¬MIT¬DEN¬+LEMMBRETT

ICH¬ZU¬VERBLàFFT¬WAR¬UM¬AUCH¬NUR¬EINEN¬4ON¬ZU¬ &àR¬ MANCHE¬ 0ARTYS¬ BRAUCHT¬ MAN¬ KEINE¬ DAMEN¬GETUSCHELT¬UND¬UNANGENEHMERWEISE¬IST¬
SAGEN¬BEGRIFF¬ICH¬WËHREND¬ER¬MICH¬IRRITIERT¬ 4RICKS¬ UM¬ OHNE¬ %INLADUNG¬ MITZUFEIERN¬ %S¬ ES¬SCHON¬VORGEKOMMEN¬DASS¬WIR¬ABGEWIESEN¬
ANSAH¬UND¬SICH¬DANN¬GLEICHMàTIG¬ABWANDTE¬ REICHT¬ SCHON¬ ETWAS¬ FRàHER¬ DA¬ ZU¬ SEIN¬ !LS¬ WURDEN¬$OCH¬MEIST¬ENDET¬ES¬02
$AMEN¬HIN¬
DASS¬KEIN¬'ERINGERER¬ALS¬DER¬'ODFATHER¬HÚCHST
¬2IDLEY¬3COTT¬DAS¬&ESTIVAL¬MIT¬DEM¬&ILM¬ ODER¬HER¬MIT¬#HAMPAGNER¬
PERSÚNLICH¬ BEI¬ MEINEM¬ %INSTAND¬ ALS¬ 0ARTY
2OBIN¬(OOD¬ERÚFFNETE¬FAND¬DIE¬&EIER¬IM¬(ÙTEL¬
CRASHER¬0ATE¬GESTANDEN¬HATTE¬ -¬ AJESTIC¬STATT¬!M¬FRàHEN¬!BEND¬FUHREN¬-ICHEL¬ ÄBERHAUPT¬DIESE¬$AMEN¬3IE¬HALTEN¬SICH¬AN¬
UND¬ ICH¬ MIT¬ DEM¬ &AHRSTUHL¬ IN¬ DEN¬ SECHSTEN¬ IHREN¬"RETTCHEN¬FEST¬SONST¬FàHLEN¬SIE¬SICH¬HILmOS¬

110

REPORTAGE

LEO DI CAPRIO
$OCH¬,ISTEN¬SIND¬NICHT¬PERFEKT¬UND¬DESHALB¬GEBEN¬DIE¬,ADYS¬SCHNELL¬NACH¬
WENN¬MAN¬EINEN¬0LAN¬HAT¬-ICHEL¬HATTE¬SICH¬FàR¬DIE¬0ARTY¬EINES¬FRANZÚSI
DIE ELEGANTESTEART
SCHEN¬&ERNSEHSENDERS¬AUF¬EINER¬*ACHT¬LEDIGLICH¬DEN¬.AMEN¬DER¬-ODERA

TORIN¬GEMERKT¬DIE¬FàR¬IHRE¬,IVESENDUNG¬GERADE¬)NTERVIEWS¬AM¬ROTEN¬4EP
DES CRASHENS IST DAS
PICH¬ FàHRTE¬ !LS¬ DIE¬ 7ËRTERIN¬ NACH¬ UNSEREN¬ .AMEN¬ FRAGTE¬ SCHENKTE¬
-ICHEL¬IHR¬EIN¬CHARMANTES¬,ËCHELN¬AUCH¬EINE¬WICHTIGE¬2EGEL¬AUTORITËR¬ SURFEN. DAFÜRWIRD
ODER¬FREUNDLICH¬AUFTRETEN¬n¬NIEMALS¬UNSICHER ¬-ICHEL¬VERWIES¬AUF¬DIE¬
-ODERATORIN¬DIE¬JA¬AM¬&ESTIVALBUNKER¬3TARS¬ABGRIFF¬$IE¬7ËCHTERIN¬TELE
EIN STAR ZURWELLE
FONIERTE¬LIEF¬AUFS¬"OOT¬UND¬WIEDER¬ZURàCK¬.ACH¬EIN¬PAAR¬-INUTEN¬GAB¬
SIE¬AUF¬LËCHELTE¬ENTSCHULDIGEND¬UND¬LEGTE¬UNS¬UNSERE¬"ËNDCHEN¬UM $A¬STAND¬ICH¬ALSO¬AUF¬ENGSTEM¬2AUM¬MIT¬,EO¬DEM¬2EGISSEUR¬"AZ¬
,UHRMANN¬UND¬ZWEI¬,EIBWËCHTERN¬UND¬WAR¬NERVÚS¬+EIN¬0LAN¬VER

$IE¬ELEGANTESTE¬!RT¬DES¬#RASHENS¬IST¬DAS¬3URFEN¬$AFàR¬BENUTZT¬MAN¬ DAMMT¬7àRDE¬EINER¬MICH¬FRAGEN¬WAS¬ICH¬HIER¬ZU¬SUCHEN¬HËTTE¬MIR¬
EINEN¬3TAR¬ALS¬7ELLE¬DIE¬EINEN¬QUASI¬AUF¬DIE¬0ARTY¬SPàLT¬6OR¬ZWEI¬*AHREN¬ lELE¬KEINE¬!NTWORT¬EIN¬!LSO¬PROBIERTE¬ICH¬UNBEEINDRUCKT¬ZU¬WIRKEN¬
WURDE¬,EONARDO¬$I#APRIO¬ZU¬MEINER¬PERFEKTEN¬7ELLE¬%S¬WAR¬DER¬0RE
)CH¬BEACHTETE¬DIE¬BEIDEN¬GAR¬NICHT¬UND¬TIPPTE¬MIT¬ZITTRIGEN¬&INGERN¬
MIERENABEND¬VON¬4HE¬'REAT¬'ATSBY¬!LS¬DAS¬&ILMTEAM¬DAS¬&ESTIVALPALAIS¬ EINE¬3-3¬5NTEN¬ANGEKOMMEN¬GING¬ES¬DURCH¬DEN¬2EGEN¬ZUR¬0REMIEREN

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VERLIE”¬STAND¬ICH¬SCHON¬BEREIT¬,EO¬UND¬SEINE¬%NTOURAGE¬TRATEN¬DURCH¬DIE¬ PALAIS¬.ETTERWEISE¬BEGLEITETE¬MICH¬EIN¬3ECURITY
-ANN¬UND¬HIELT¬EINEN¬
4àR¬UND¬ICH¬SCHLOSS¬MICH¬LEISEN¬3CHRITTES¬DER¬'RUPPE¬AN¬ 2EGENSCHIRM¬àBER¬MICH¬DAMIT¬DER¬!NZUG¬DEN¬ICH¬AUCH¬ZU¬"EERDI

GUNGEN¬TRAGE¬NICHT¬NASS¬WURDE¬!LS¬ICH¬AM¬NËCHSTEN¬-ORGEN¬VERKATERT¬
*E¬NËHER¬MAN¬EINEM¬3TAR¬IST¬DESTO¬SICHERER¬IST¬MAN¬.IEMAND¬TRAUT¬ UND¬NOCH¬IMMER¬IN¬MEINER¬!NZUGHOSE¬AUFWACHTE¬LAS¬ICH¬AUF¬MEINEM¬
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,EO¬IST¬ES¬EGAL¬DER¬HAT¬BEI¬OFlZIELLEN¬!NLËSSEN¬SCHLIE”LICH¬IMMER¬-ËNNER¬
IN¬!NZàGEN¬UM¬SICH¬7IR¬GINGEN¬AN¬DEN¬7ACHMËNNERN¬VORBEI¬EINEN¬'ANG¬ ,ETZTES¬*AHR¬EROBERTE¬ICH¬DANN¬DEN¬(EILIGEN¬'RAL¬DER¬&ILMFEST

ENTLANG¬BIS¬ZU¬EINEM¬&AHRSTUHL¬UND¬STIEGEN¬EIN¬%S¬HEI”T¬JA¬3CHAUSPIELER¬ SPIELE¬)CH¬WàNSCHTE¬ICH¬KÚNNTE¬HIER¬MIT¬EINEM¬*AMES
"OND
6ERGLEICH¬
SEIEN¬MEIST¬KLEINER¬ALS¬SIE¬AUF¬DER¬+INOLEINWAND¬WIRKEN¬$AS¬IST¬AUCH¬SO¬ EINSTEIGEN¬UND¬ERZËHLEN¬WIE¬ICH¬TAGELANG¬MIT¬EINEM¬!NZUG¬UNTER¬DER¬
GRO”E¬!CTION
3TARS¬WIE¬"RUCE¬7ILLIS¬UND¬4OM¬#RUISE¬REICHEN¬MIR¬NUR¬BIS¬ 4AUCHAUSRàSTUNG¬IM¬)NlNITY
0OOL¬AUSGEHARRT¬HATTE¬DOCH¬DIE¬%INLADUNG¬
ZUR¬3CHULTER¬!BER¬,EO¬,EO¬IST¬MINDESTENS¬EINEN¬+OPF¬GRڔER¬ALS¬ICH¬ ZUR¬0ARTY¬VON¬6ANITY¬&AIR¬ERREICHTE¬MICH¬AUF¬BESTàRZEND¬UNSPEKTA

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111

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133

FOOD REPORTAGE

FÜR DAS ESSEN DER ZUKUNFT
MUSS KEIN TIER MEHR LEIDEN.
FLEISCH KOMMT AUS DEM
LABOR, MAJO BESTEHT AUS
GELBEN ERBSEN,
UND DER KÄSE IST CHEMIE

OTHFEFFOUOTUDRE

134

FOTO: COURTESY OF SOYLENT AUTO/MOBIL

Könnte ich noch einen Löffel Steak haben?

135

FOOD REPORTAGE

WARUM LUNCH, WENN ES

TEXT FABRICE BRAUN Luxusprodukte, die viele Ressourcen verbrauchen und mit einem
enorm hohen Aufwand produziert werden. So benötigt beispiels-
Das Mittagessen von Philipp Schaub dauert 30 Sekunden. Er nimmt weise die Erzeugung von einem Kilogramm Fleisch zwischen 7 und
eine Flasche mit einer beigen Flüssigkeit aus dem Kühlschrank, 16 Kilogramm Getreide oder Soja. Wenn man diese Pflanzen nicht
schüttet sie in ein Glas und trinkt. Das war’s auch schon. „Es sättigt an Tiere verfüttern würde, könnten etwa zehnmal mehr Menschen
sehr schnell. Nach ein paar Schlucken fühle ich mich schon voll. Ich ernährt werden als von einem Kilogramm Fleisch.
trinke den Rest dann über den Tag verteilt“, erklärt der 28-jährige Kölner.
Seit acht Monaten ernährt sich Schaub während seiner Arbeitszeit „Aber irgendwo muss das Protein herkommen. Es geht
hauptsächlich von Soylent, einem synthetischen Nahrungsmittel. also um die Erschließung neuer Proteinquellen für die wachsende
Menschheit“, erklärt der Physiker Thomas Vilgis, der am Max-Planck-
Erfunden hat die Flüssigmahlzeit, die man in ein paar Institut für Polymerforschung in Mainz arbeitet und die physika-
Sekunden aus einem Pulver zusammenrührt, der Amerikaner Rob lischen Aspekte des Essens erforscht. Die neue Nahrung aus dem
Rhinehart. Der Programmierer aus dem Silicon Valley hält wie viele Labor soll gesünder und effizienter herzustellen zu sein, Massen-
andere Nerds Essen für Zeitverschwendung. „Trotz all der Innova- tierhaltung überflüssig machen, bei der Produktion weniger Land
tionen in unserer Gesellschaft verschlingt die Nahrungsbeschaffung und Wasser verbrauchen und deutlich geringere Mengen CO2 frei-
bei vielen immer noch viel zu viel Geld und Freizeit. Das muss nicht setzen. Deshalb verzichten die meisten Hightech-Lebensmittel auch
so sein“, schreibt Rhinehart in seinem Blog. Seit einem Jahr verkauft auf tierische Produkte.
er das Soylent-Pulver über seinen Online-Shop denn auch mit dem
Spruch: „Was, wenn man sich nie mehr Gedanken übers Essen Das Biotech-Start-up Muufri etwa möchte laktose- und cho-
machen müsste?“ Soylent wirkt so, als hätte jemand versucht, die lesterinfreie Milch herstellen, die genau so aussieht und schmeckt
Idee aus einem 60er-Jahre-Science-Fiction-Roman wahr werden zu wie Kuhmilch, aber komplett künstlich erzeugt wurde. Dafür werden
lassen, dass wir uns in Zukunft nur noch von Pillen ernähren. Das die sechs wichtigsten Proteine und die acht Fettsäuren, die den
Pulver soll kein Nahrungsergänzungsmittel sein wie die Diät- und Kernbestand von Milch ausmachen, im Labor zusammengemischt.
Proteinshakes, die es schon seit Jahren in Drogerien und Apotheken Wenn alles wie geplant läuft, soll es die Kunstmilch in ein paar
zu kaufen gibt, sondern eine vollwertige Mahlzeit für jeden Tag – und Jahren im Supermarkt geben.
keine besonders teure. Wer sich wie Rob Rhinehart nur noch von
dem ziemlich geschmacklosen Brei ernähren möchte, muss dafür Hampton Creek ersetzt Eier durch ein Extrakt aus kanadi-
keine zehn Dollar am Tag ausgeben. schen gelben Erbsen und stellt so Mayonnaise her, die genauso gut
schmeckt wie die herkömmliche, aber ganz ohne tierische Substan-
Nur noch Soylent zu sich nehmen, möchte Philipp Schaub zen auskommt. Die Mayonnaise sowie ei- und milchfreie Cookies
allerdings nicht. Der Laborassistent isst die Instantnahrung meis- gibt es jetzt schon in amerikanischen Läden zu kaufen. Als Nächstes
tens während der Arbeit: „Dank Soylent kann ich die nervigen will das Unternehmen, in das Bill Gates und andere namhafte In-
Pflichtmahlzeiten weglassen. Das ist extrem praktisch. Ich bin aber vestoren bereits über 30 Millionen Dollar gesteckt haben, den Zu-
ein großer Fan von Essen, dafür gebe ich auch gern Geld aus. Ich cker in Kuchen und Plätzchen durch rote Bohnen ersetzen. Später
will nur kein Geld für Kantinenfraß und Mikrowellenessen ausge- sollen Salatdressings, Sour Cream und Pfannkuchenteig aus dem
ben.“ Weil Soylent in Deutschland nicht erhältlich ist, mischt sich Reagenzglas auf den Markt kommen. Über 2 500 unterschiedliche
Schaub zurzeit noch seine eigene Variante des Pulvers aus Rezep- Pflanzen hat die Firma im Labor analysiert, um neue Inhaltsstoffe für
ten zusammen, die er im Internet gefunden hat. Das ist nicht sehr ihre Lebensmittel zu finden.
schwer, denn Rob Rhinehart hat das Rezept für Soylent online ver-
öffentlicht – ähnlich wie bei Open-Source-Computerprogrammen, Auch das Start-up Impossible Foods, das vom ehemaligen
die jeder gratis nutzen und selbst verändern darf. Biochemie-Professor Patrick Brown gegründet wurde, forscht inten-
siv, um einen fleischlosen Burger herzustellen, der selbst anspruchs-
Soylent ist eine besonders radikale Idee, aber nicht das ein- volle Fleischesser zufriedenstellt. „Was wir machen, ist nicht der
zige Start-up aus dem Silicon Valley, das verspricht, die Zukunft des übliche Fleischersatz. Wir stellen Fleisch ohne Tier her, direkt mit
Essens heute schon zu erfinden. In der Hightech-Gegend um San Proteinen und anderen natürlichen Inhaltsstoffen, die man in Pflan-
Francisco, in der Firmen wie Google, Facebook und Apple den Takt zen findet – und in Fleisch. Vegetarische Burger sind eine gute Op-
der ganzen digitalen Welt vorgeben, denkt man gern groß. Und das tion für Menschen, die eine Alternative zu herkömmlichem Fleisch
nächste große Ding, auf das sich die Nerds jetzt stürzen, ist Essen. wollen, aber nicht für echte Fleischliebhaber“, schreibt Brown in
„Ernährung ist einer der potenziell größten Märkte der Welt“, gab einer E-Mail. Mittlerweile hat er schon über 75 Millionen Dollar
der Risikokapitalgeber Howard Hartenbaum in der Financial Times Risikokapital für seine Idee eingesammelt. In seinem Labor brutzeln
durch, um zu erklären, warum in Kalifornien gerade Millionen nicht bereits Prototypen, die nach ersten Berichten tatsächlich so ausse-
nur in Taxidienste und Dating-Websites, sondern auch in Bohnen hen, riechen und schmecken sollen wie normale Rindfleisch-Burger.
und Burger investiert werden. Wie das künstliche Fleisch genau hergestellt wird, ist geheim, aber
es besteht unter anderem aus den Proteinen und Fetten von sechs
Der Markt wird immer größer: Bis zum Jahr 2050 werden verschiedenen Pflanzen. „Unsere Prototypen enthalten kein Choles-
neun Milliarden Menschen auf der Welt leben. Sie mit gesundem terin, keine Hormone oder Antibiotika und bestehen nur aus ein-
und gut schmeckendem Essen zu versorgen wird mit herkömm-
lichen Lebensmitteln kaum möglich sein. Fleisch, Eier und Milch sind

136

FOOD REPORTAGE

AUCH EIN GLAS PAMPE TUT?

fachen, natürlichen Zutaten“, versichert der Wahrscheinlich ist es deshalb kein nächsten Monaten möchte die Firma endlich
Firmenchef. Wenn der ungewöhnliche Bur- Zufall, dass es bei einer der spannendsten durchstarten und ganz neue Lebensmittel auf
ger Anfang nächsten Jahres in die Geschäf- Innovationen in der deutschen Lebensmittel- Basis der Feldfrucht auf den Markt bringen –
te kommt, soll allein das Kunstfleisch fünf industrie um eine unscheinbare Pflanze geht: unter anderem Eiweiß-Drinks, Mayonnaise
Dollar kosten – nicht gerade günstig, aber die Blaue Süßlupine. Schon lange ist be- und Frucht-Smoothies.
auch kein unerschwingliches Luxusprodukt. kannt, dass die Samen dieser Feldfrucht be-
sonders hochwertige Proteine enthalten, die Die größte Herausforderung für das
Auch bei Impossible Foods ist der sich ähnlich wie Soja sehr gut als Ersatz für kleine Bio-Start-up ist das Marketing. „Die
Burger nur als erster Schritt bei der Umwäl- tierische Eiweiße eignen. Doch früher hatten Lupine muss als neue Alternative wahrge-
zung der weltweiten Lebensmittelindustrie Lebensmittel aus Lupinen immer einen recht nommen werden“, sagt Stampe. Nicht ganz
gedacht, darunter macht man es im Silicon unangenehmen bitteren Geschmack. 25 Jahre einfach, wenn man in einem kleinen Ort in
Valley selbst als kleines Start-up nicht. Die Mecklenburg-Vorpommern sitzt und nicht im

NOCH MACHEN WIR UNS NUR ÜBER
NAHRUNGSZUSATZSTOFFE GEDANKEN. IN
ZUKUNFT WIRD VIELLEICHT ALLES ESSEN
NAHRUNGSERSATZSTOFF SEIN

Firma arbeitet bereits an künstlichen Steaks, lang haben Wissenschaftler des Fraunhofer- Silicon Valley, wo auch simple Innovationen
an Schinken, Fisch, Milch und Käse, die Instituts für Verfahrenstechnik und Verpa- von Investoren und Medien gern zu bahn-
nicht von Tieren kommen, sondern aus dem ckung in Freising deshalb geforscht, bis sie brechenden Durchbrüchen hochgejubelt
Reagenzglas. „Die globale Viehzuchtindus- endlich ein Verfahren fanden, um ohne schäd- werden. Der Experte Thomas Vilgis dämpft
trie nimmt über eine Billion Dollar Umsatz liche Chemikalien die unangenehmen Stör- deshalb auch die Erwartungen an die Nah-
im Jahr ein – das ist mehr als das Brutto- aromen aus den Samen zu entfernen. Um ihre rungsmittel aus dem Labor: „Man kann nicht
sozialprodukt von Saudi-Arabien, Kuwait Erkenntnisse zu vermarkten, gründeten die wie in der Materialforschung völlig neue Ma-
und Luxemburg zusammen. Wir haben die Forscher, die für ihre Arbeit den Deutschen terialien finden, das geht bei Lebensmitteln
Chance, aus Pflanzen ein besseres, effizien- Zukunftspreis 2014 bekamen, das Start-up nicht, weil klar definiert ist, was Menschen
teres System für die Produktion von Fleisch Prolupin in Grimmen in Mecklenburg-Vor- zum Leben brauchen. Nur im Rahmen des-
und Milcherzeugnissen zu entwickeln und pommern. „Alles, was die Sojabohne kann, sen kann man spielen.“
uns große Anteile dieses wachsenden kann die heimische Lupine auch. Wir wollen
Markts zu sichern“, erklärt Patrick Brown. ein neues Segment innerhalb der rein pflanz- 6IELLEICHT

FOOD TALK

der P O P E Y E -
EFFEKT

PATRIK BABOUMIAN Patrik Baboumian ist Deutschlands be-
ist einer der stärksten Männer kanntester vegan lebender Profikraftsport-
Deutschlands, kann aber keiner ler und ein Mann, der abgesehen von sei-
Fliege etwas zuleide tun. ner Statur und seiner Kleidung jedem
Er möchte der Welt beweisen, Klischee widerspricht, das einem über
dass Muckis auch durch Tofu Kraftsport so einfällt.
wachsen. Und dass Kraftsport, Der 36-Jährige hat mit dem Mythos aufge-
Intelligenz und das Mitgefühl räumt, dass man viele tierische Fette und
für Tiere einander nicht aus- Proteine zu sich nehmen muss, um viele
schließen. Dabei ist sein Muskeln aufbauen zu können. Seit Dezem-
Radikalverzicht auf tierische ber 2011, kurz nachdem er den Titel als
Produkte nicht einmal die stärkster Mann Deutschlands („Strong-
härteste Prüfung, die er in man“) gewann, lebt der gebürtige Iraner
seinem Leben bestanden hat vollkommen vegan. Davor war er schon
fünf Jahre lang Vegetarier.
TEXT CLAUDIO MUSOTTO „Haben Sie auch pflanzliche Milch?“, fragt
FOTOS ANNETTE HAUSCHILD/OSTKREUZ Baboumian den Kellner, der ihm leider
nicht weiterhelfen kann. „Dann einfach
Mit schnellem Schritt kommt Patrik Baboumian die Berliner schwarzen Kaffee, bitte.“ Mit Soja-, Reis-
Kurfürstenstraße herunter. Er hatte gerade einen Termin beim oder Mandelmilch trinke er seinen Kaffee
VEBU, dem Vegetarierbund. Auf dem Weg isst er noch schnell normalerweise, sagt er, aber wenn es die
einen riesigen Fitnessriegel, auf Soja-Protein-Basis, wie er spä- nicht gebe, eben schwarz.
ter erklärt. Er trägt Sneakers, eine weite Jacke und darunter
ein T-Shirt mit einem Affen und der Aufschrift „Great Ape Pro-
ject“. „Das Projekt ist mir wichtig, da geht es um den gerechten
Umgang mit Menschenaffen, die sind so nahe an uns dran“,
erklärt er und zieht an seinem Shirt.

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FOOD TALK

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WEIL SEINE MUTTER IHN NICHT GEWICHTE HEBEN
LASSEN WOLLTE, STEMMTE ER MIT VIERZEHN ZU HAUSE

Womit wir auch schon beim Thema wären: Stärke und Kraft %IN

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Fleischwarenfabrik. „Ich habe da alles gesehen, was passieren Außerdem gibt es viel Tofu und Tempeh, ein fermentiertes So-
muss, bis so eine Knackwurst auf den Tisch kommt“, sagt er. japrodukt.
Trotzdem hat er immer viel Fleisch gegessen. Nicht weil er es Es drängt sich die Frage auf, ob er denn körperliche Verände-
so gern gemocht hat, sondern weil er dachte, dass er es für den rungen verspürt hat? „Ich habe sowohl als Vegetarier als auch
Sport so machen muss. Irgendwann verspürte er dann doch als Veganer eine deutliche Verbesserung meiner Leistung und
einen starken Widerspruch: „Im Sommer habe ich Kaulquappen meines Gesundheitszustands bemerkt. Ich bin sogar schwerer
aus ausgetrockneten Pfützen gerettet und im Winter verletzte geworden. 2011 wog ich 115 Kilo, zu meinen besten Zeiten
Raben aufgepäppelt, um sie später wieder in die Freiheit zu habe ich 128 auf die Waage gebracht.“
entlassen. Gleichzeitig habe ich dreißig halbe Hühner vertilgt.“ Und wie hat sein Umfeld damals darauf reagiert? „Meine Mut-
Schließlich habe er den Plan gefasst, nur noch das zu essen, ter und meine Freundin sind schier ausgeflippt. Die dachten:
was er auch selbst töten würde. Ihm sei aber nichts eingefallen. Was kommt als Nächstes? Bald jagt er Metzgereien in die Luft.“
Weshalb er folgerichtig Vegetarier wurde. „Ich habe schlicht- Seine Verlobte hat sogar darüber nachgedacht, auszuziehen.
weg festgestellt, dass ich Fleisch nur deshalb gegessen habe, Heute leben seine Mutter und seine Verlobte auch vegan. „Frei-
weil ich das Töten nicht selbst übernehmen musste“, sagt er. willig“, betont er. „Ich glaube nicht, dass man jemanden dazu
„Und ich glaube übrigens, dass das bei 90 Prozent unserer Ge- zwingen kann. Wenn man versucht, Menschen zu etwas zu
sellschaft so ist“, schiebt er hinterher. zwingen, dann entstehen bloß Widerstände.“
Doch auch durch den Umstieg auf eine vegetarische Ernährung Man hat bei Patrik Baboumian ohnehin nie das Gefühl, er wol-
lösten sich die Zweifel nicht auf. „Ich hatte das Gefühl, unehr- le den Zeigefinger erheben. Er redet nicht auf einen ein und
lich zu sein und meinen eigenen moralischen Standards nicht hat nie diesen unangenehmen kämpferischen Ton in der Stim-
gerecht zu werden – nämlich dass meinetwegen keine Tiere
mehr sterben sollten.“ Der Schritt zur veganen Ernährung ist WENN ER HEUTE
ihm viel schwerer gefallen. „Ich hatte richtige Angst davor, was AN EINER METZGEREI
das für meinen Sport bedeuten würde. Ohne Fleisch auszu- VORBEIKOMMT,
kommen fiel mir leicht, aber auf diese gigantischen Mengen EKELT ER SICH
an Milchprodukten zu verzichten, das war für mich schwer
vorstellbar.“ Geholfen haben ihm sicherlich sein Ehrgeiz und
seine Prinzipientreue, einige Male fallen auch Worte wie „Dis-
ziplin“ und „Konsequenz“. Wenn jemand es schafft, drei Kilo-
gramm Magerquark, die er früher täglich gegessen hat, durch
pflanzliche Alternativen zu ersetzen, nimmt man ihm seine
Ganz-oder-gar-nicht-Haltung schon ab. Heute ernährt er sich
viel abwechslungsreicher, isst viele Eintöpfe aus Hülsenfrüch-
ten, die ihm dank seiner orientalischen Herkunft vertraut sind.

me. Falls man aber von ihm etwas über
Massentierhaltung wissen will, bekomme
man die ganze Wahrheit, warnt er. Und
die hört sich bei ihm so an: Massentier-
haltung sei eine Art der Sklaverei, und
Eier seien die Menstruation des Huhns.
„Ich bin ein Tierrechtler und ein absoluter
Extremist“, sagt er und lacht. Er ekelt sich
heute, wenn er an Metzgereien vorbei-
geht. „Das sind Leichen“, meint er und
senkt die Stimme. „Und man muss sich
doch mal fragen, warum Leute niemals
die Muttermilch einer anderen Frau trin-
ken würden, aber die von einer anderen
Spezies.“ Das sei doch das eigentlich Ek-
lige, sagt er.
Diese radikaleren Töne beweisen seinen
Kampfgeist und dass es ihm durchaus
nichts ausmacht, hier und da anzuecken.
Vielleicht weil er sich stets auch jenseits
vom Platz hat durchsetzen müssen. Ein
Mann mit vielen vermeintlich weiblichen
Attributen hat es in einer Männerdomäne
wie dem Kraftsport nicht immer leicht.
„Siebzig Prozent aller Veganer sind näm-

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„ICH HABE
FLEISCH NUR
GEGESSEN,
WEIL ICH DAS
TÖTEN NICHT
SELBST
ÜBERNEHMEN
MUSSTE“

lich Frauen, und in der Psychologie verhält es sich ähnlich. Ich
mache viele ‚weiblich‘ besetzte Sachen“, erklärt er. „Körner-
fresser“ oder so etwas hat er sich öfter mal anhören müssen.
Aber das konnte er immer sehr gut durch den Sport ausfechten.
Es gebe dazu auch eine kleine Anekdote. „Mich hat mal jemand
gefragt, wie ich eigentlich so ein Ochse geworden bin. Dazu
muss man wissen, dass im Kraftsport der Ochse das Sinnbild
für einen massiven Sportler ist. Das zeigt, wie sehr die Leute
auf dem Holzweg sind. Ein Ochse isst ja ausschließlich Gras!“,
erzählt er spöttisch.
Patrik Baboumian ist nicht nur der unübersehbare Beweis dafür,
dass man auch mit pflanzlicher Ernährung erfolgreicher Kraft-
sportler werden kann. Sondern auch dafür, dass man es als
Flüchtling weit bringen und auf dem zweiten Bildungsweg Kar-
riere machen kann und dass Männer oder Frauen keinen archa-
ischen Rollen entsprechen müssen. Er sagt häufiger mal, dass
wir alle viel zu oft doch nur Opfer unserer Wahrnehmung seien.
Bevor er losmuss, zückt er sein Handy und zeigt noch schnell
eine seiner privaten Facebook-Nachrichten. Darin schreibt ihm
eine Lehrerin, dass sich zwei ihrer Schüler dem Thema der
veganen Ernährung nähern, aber Angst davor hätten, ihre Mu-
ckis zu verlieren. Sie fragt Baboumian, wie sie ihnen diese
Angst nehmen könne. Es ist einer der Momente, in denen er
ein bisschen stolz auf sich wirkt.

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REPORTAGE

RAUFGANZ ZU KOMMEN
RUNTERUMGANZ

Bergsteigen ist wie Meditieren. Meditieren ist wie Bergsteigen. Was
treibt einen Topmanager an, in seiner (ohnehin schon knappen)
Freizeit die sieben höchsten Gipfel der sieben Kontinente zu besteigen?
Ein Motivationsmemo aus 7 000 Metern Höhe

TEXT UND FOTOGRAFIE MARC MEIRÉ GRENZEN AUSLOTEN

!RBEIT¬NIMMT¬EINEN¬GRO”EN¬4EIL¬UNSERES¬,EBENS¬EIN¬5ND¬DAS¬IST¬GUT¬ .EBEN¬MEINEM¬!RBEITSLEBEN¬IN¬DEM¬MIR¬JEDEN¬4AG¬SPAN¬NENDE¬
SO¬ZUMINDEST¬FàR¬MICH¬7EIL¬ICH¬EXTREM¬GERN¬TUE¬WAS¬ICH¬TUE¬)CH¬BIN¬ -ENSCHEN¬UND¬0ROJEKTE¬BEGEGNEN¬SUCHE¬UND¬BRAUCHE¬ICH¬
MIR¬ABER¬SICHER¬-AN¬MUSS¬SICH¬ZYKLISCH¬STËRKEN¬AUmADEN¬BEmàGELN¬ IMMER¬WIEDER¬AUCH¬DAS¬%XTREME¬DAS¬WAS¬MAN¬GERN¬ALS¬uDAS¬
UM¬DEN¬TËGLICHEN¬(ERAUSFORDERUNGEN¬GEWACHSEN¬ZU¬SEIN¬$ER¬BE
ECHTE¬!BENTEUERh¬BEZEICHNET¬
RàHMTE¬!USGLEICH¬!LSO¬TREIBE¬ICH¬3PORT¬n¬UND¬MEDITIERE $AZU¬BIN¬ICH¬àBER¬DEN¬!TLANTIK¬GESEGELT¬AUF¬DER¬0ANAMERICANA¬
-EDITATION¬IST¬KEINE¬WELTABGEWANDTE¬&LUCHT¬KEIN¬3CHIELEN¬AUF¬DIE¬ VON¬!LASKA¬NACH¬&EUERLAND¬GEREIST¬UND¬HABE¬AN¬7àSTENRALLYES¬
.ASENSPITZE¬ODER¬DEN¬EIGENEN¬.ABEL¬6IELMEHR¬KANN¬ICH¬FàR¬MICH¬ UND¬-OTORRADTOUREN¬àBERALL¬AUF¬DER¬7ELT¬TEILGENOMMEN¬*EDER¬
SAGEN¬-EDITATION¬BEREICHERT¬MICH¬UND¬MEIN¬,EBEN¬AUF¬EINE¬BESON
4RIP¬EIN¬!BENTEUER¬!LLES¬%RLEBNISSE¬DIE¬TIEFE¬%INDRàCKE¬IN¬
DERE¬!RT¬$AS¬MAG¬WIE¬EIN¬'EMEINPLATZ¬KLINGEN¬UND¬DOCH¬IST¬ES¬GENAU¬ MIR¬HINTERLASSEN¬HABEN¬5ND¬DENNOCH¬3EIT¬EINIGEN¬*AHREN¬ZIEHT¬
DAS¬EINE¬WIRKLICHE¬"EREICHERUNG ES¬MICH¬MEHR¬UND¬MEHR¬IN¬DIE¬"ERGE¬!UF¬DER¬3UCHE¬NACH¬DEM¬
$AS¬DENKE¬ICH¬EIGENTLICH¬ZIEMLICH¬HËUlG¬"ESONDERS¬ABER¬IN¬3ITUATIONEN¬ EXTREMEN¬.ATURERLEBNIS¬HABE¬ICH¬DORT¬ETWAS¬GEFUNDEN¬DAS¬ALLE¬
DIE¬ MIR¬ MEHR¬ ABVERLANGEN¬ ALS¬ DER¬ NORMALE¬ !LLTAG¬ -EHR¬ +RAFT¬ MEINE¬3EHNSàCHTE¬MITEINANDER¬VERBINDET¬$ENN¬ES¬GEHT¬MIR¬
-EHR¬+LARHEIT¬-EHR¬2UHE¬$AS¬LETZTE¬-AL¬HABE¬ICH¬DAS¬AUF¬KNAPP¬ DARUM¬LEIDENSCHAFTLICH¬UM¬-UT¬ZU¬RINGEN¬6ERANTWORTUNG¬ZU¬
¬¬-ETERN¬(ÚHE¬GEDACHT àBERNEHMEN¬ DIE¬ EXISTENZIELL¬ IST¬ MIT¬ %HRGEIZ¬ UMZUGEHEN¬
WENN¬DIE¬3ITUATION¬RADIKAL¬WIRD
%S¬IST¬DAS¬!USLOTEN¬DER¬EIGENEN¬'RENZEN¬DIE¬!USEINANDER

SETZUNG¬MIT¬SICH¬SELBST¬!BER¬AUCH¬DAS¬%RLEBEN¬VON¬'EMEIN

SCHAFT¬UND¬+AMERADSCHAFT¬AUF¬EINEM¬SPEZIELLEN¬,EVEL¬¬¬

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REPORTAGE

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REPORTAGE

SEVEN SUMMITS `-ANCHMAL

REPORTAGE

`-EDITATION

REPORTAGE

IRGENDWANN DURCHSTÖSST DU DIE
WOLKENDECKE UND SIEHST DEN HIMMEL

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REPORTAGE

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FOTOS: BRAD BRIDGERS (LINKS); HIDEKAZU MATSUBA/COURTESY OF H.Q. MILTON (RECHTS)

DIE FARBE DES
GELDES

TEXT JOERN FREDERIC KENGELBACH

Die Vintage-Rolex ist der Porsche 911 für den Arm, und man kann sie würden. Der Fetisch liegt im Detail: Ein roter statt einem weißen Schriftzug?
auch noch mit ins Bett nehmen. So gern sich Möchtegern-Intellektuelle – Kann 20000 Euro Unterschied ausmachen! Eine Lünette aus Plexiglas statt
übrigens ausschließlich in Deutschland – immer mal wieder gegen diese aus Alu? 40 000 Euro Unterschied! Leicht vergilbte Totalisatoren? Noch
Uhrenmanufaktur auflehnen und Rolex als Neureichenmarke verunglimp- mal 10000 Euro! Ganze Bücher füllt dieser spezielle Kult. Einmal im Leben
fen, so sinnlos ist der Versuch. Auf jeder Uhrenbörse rennt man den sich kommt jeder Mann in Versuchung. Jede Wette. Doch die meisten bleiben
nur minimal unterscheidenden fünf Grundmodellen hinterher, als wenn dann auf irgendwelchen schrägen Dingern hängen. Seien Sie also gefasst.
jährlich nur eine Handvoll und nicht über eine Million davon hergestellt Und vorbereitet. Und kaufen Sie nichts anderes als eins dieser vier Modelle.


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