HOLGER LASSEN
Bildhauer, Braunschweig
Mit dem Fragebogen kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Zum
einen läßt er sich in dieser Form nicht beantworten, und zum ande-
ren würde er ausgefüllt nicht viel über mich aussagen. Ich tue mich
grundsätzlich schwer mit diesen Versuchen, dem „Mysterium Künstler“
näherkommen zu wollen. Denn bei mir gibt es eigentlich nichts Beson-
deres. Darum gehe ich einmal anders heran.
Wie bin ich Bildhauer geworden? Mitunterwar allesreinerZufall,ein Lauf
des Schicksals. Ich habe mich bereits als Kind und Jugendlicher mit vie-
len Dingen beschäftigt. Alles was mich interessierte,zog mich in seinen
Bann, mich interessierte viel, und ich war in allem äußerst geschickt,
besonders handwerklich. So baute ich Lego, Fischer Technik tagelang,
wochenlang, entwickelte Modellwelten für Playmobil-, Big Jim- und
Aktion Team-Figuren, habe Modellbau aller Couleur betrieben, E-Gitar-
ren gebaut und noch vieles mehr, wie gesagt, gebastelt ohne Ende.Mir
war nie langweilig, ich wußte mich immer zu beschäftigen. Charakte-
ristisch hierbei war, und ist bis heute noch, daß, wenn mich etwas in-
teressierte, dies meine ausschließliche Aufmerksamkeit beanspruchte.
Mit 14 bis 15 Jahren habe ich das Zeichnen und Malen entdeckt und
relativ schnell bemerkt, daß ich auch hier nicht talentfrei war. Während
der Pubertät und der Steinmetzausbildung war diese Sache wieder et-
was eingeschlafen. Es gab andere, neue Aktivitäten. Gegen Ende der
Lehrzeit entschied ich mich über Nacht, ein Bildhauerstudium zu be-
ginnen. Dies wollte ich allerdings nur in meiner Heimatstadt Nürnberg,
da ich nicht von Zuhause weg mochte. Weil auf der dortigen Kunstaka-
demie nur Professor Uhlig und Professor Höpfner Bildhauerklassen un-
terrichteten, Professor Höpfner nahm mich in seiner Klasse auf, wurde
ich eben figürlicher Bildhauer. Ohne besondere Vorbildung und Vorbil-
der begann ich mich nun explizit mit diesem Metier zu beschäftigen.
Und da ich alles, was ich mache, ausschließlich und ordentlich mache,
konnte ich mit der Bildhauerei bisher nicht mehr aufhören. Ich bin kein
großartig Intellektueller, Weltverbesserer, Philosoph oder Sozialkritiker,
zumindest interessiert mich derartiges nicht in der Kunst, jedenfalls
– 100 –
„Großer Hengst“, 1998 / 2009
nicht primär als Thema.
Ich habe den Drang zum Machen.
Die Bildhauerei, das Darstellen, eine gehaltvolle Form zu finden für et-
was, was ich sehe, kommt meinem Charakter entgegen, nicht mehr,
aber auch nicht weniger.
Mir ist dieses „mit etwas (das heißt mit sich) Beschäftigt zu sein“ das
wichtigste, der Rest, wie alles in meinem Leben, ergibt sich von selbst.
Aber ab und zu habe ich mir auch ein paar Gedanken gemacht.
VOLKER LEDER
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Die eigene Selbst-
Erträglichkeit.Ihre liebste Literatur / Lektüre? – Ihre Lieblingsge-
stalt in der Geschichte? – Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Claude
Lorrain, Piranesi, Canaletto. Ihre Lieblingsbildhauer? Apollodorus
von Damaskus. Ihre Lieblingskomponisten? Puccini, Respighi, Mik-
lós Rózsa. Mit wem hätten Sie gern ein intensives Gespräch über
Kunst geführt? – Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden?
– Ihre Lieblingstugend? – Ihre Lieblingsbeschäftigung? An Garten-
arbeit orientierte Beschäftigung auf fast ausschließlich nur von
Wildschweinen und Ringelnattern frequentiertem ehemaligem
Grenzstreifen.Ihr Lieblingsschriftsteller? – Was wäre für Sie das
größte Unglück? Abspaltungvom Selbst.Ihre Lieblingsfarbe? Man-
gan-Coelinblau. Ihre Lieblingsblume? Kornblume mit Schmetter-
ling verziert. Ihr Lieblingstier? Mischung aus Hund und Katze.
Was verabscheuenSie am meisten? – Welche Reformen bewundern
Sie? – Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am
meisten? – Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? – Ihre
gegenwärtige Geistesverfassung? Betriebsgeheimnis.Warum Realis-
mus? An Stelle von Wirklichkeit zumindest „Realismus“.
„Zerreißprobe“,1987, Öl / Tempera / Lwd., 85 x 90 cm
– 102 –
LARS LEHMANN
Maler, Güstrow
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Gelingen.Ihre liebste
Literatur / Lektüre? Kunstbücher.Ihre Lieblingsgestalt in der Ge-
schichte? Gorbatschow. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Chardin /
Schuch / de Heem / Barocci. Ihre Lieblingsbildhauer ? Alexan-
der Lazarewitsch / Robert Metzkes / Peter Lewandowski. Ihre
Lieblingskomponisten? Beethoven. Mit wem hätten Sie gern ein
intensives Gespräch über Kunst geführt? Mit jedem. Wo sollte Ihre
erträumte Ausstellung stattfinden? Bei einem interessiertenPub-
likum. Ihre Lieblingstugend? Geduld. Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Malen. Ihr Lieblingsschriftsteller? H. P. Lovecraft.Was wäre für Sie
das größte Unglück? Der Tod. Ihre Lieblingsfarbe? (Alle),die Passen-
de. Ihre Lieblingsblume? Bartiris(Irisbarbata).Ihr Lieblingstier? Der
Stier. Was verabscheuen Sie am meisten? Getue. Welche Reformen
bewundern Sie? Die Wende. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei
einem Menschen am meisten? Die Fähigkeitzu lieben und zu ler-
nen. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Besser sehen.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Heiter bis wolkig. Warum Re-
alismus? Wegen des Zaubers: Aus einem Fleck wird Rhythmus,
Licht, Ding, Fleisch, Frucht, Sinn und so Schönheit.
„Selbstporträt“,2010, Öl auf Hartfaser, 30 x 36 cm
– 104 –
CHRISTOPHER LEHMPFUHL
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Wenn ich eins bin
mit Naturund Bild.Ihre liebste Literatur / Lektüre? Bibel.Ihre Lieb-
lingsgestalt in der Geschichte? Jesus. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker?
Van Gogh. Ihre Lieblingsbildhauer? Michelangelo.Ihre Lieblings-
komponisten? Johann SebastianBach. Mit wem hätten Sie gern ein
intensives Gespräch über Kunst geführt? Van Gogh. Wo sollteIhre er-
träumte Ausstellung stattfinden? MOMA. Ihre Lieblingstugend? Au-
thentizität.Ihre Lieblingsbeschäftigung? Malen. Ihr Lieblingsschrift-
steller? SiegfriedLenz. Was wäre für Sie das größte Unglück? Nicht
malen zu können / dürfen. Ihre Lieblingsfarbe? Keine, es kommt
auf den Farbklangan! Ihre Lieblingsblume? Amaryllis.Ihr Liebling-
stier? – Was verabscheuen Sie am meisten? Heuchelei und Lüge.
Welche Reformen bewundern Sie? All jene, die einen freien Geist
fördern.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am
meisten? Weitsicht, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Welche natürliche
Gabe möchten Sie besitzen? Bessere Balance zwischen Arbeit und
Ruhephasen.Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? – Warum Rea-
lismus? Ich mache keinen Realismus, da bin ich ganz realistisch!
Mich interessiert grundsätzlich das Bild mehr als das Motiv!
„Am Palast der Republick“, 2010, Foto: MikeWolff
– 106 –
INGO LEHNHOF
Maler, Braunschweig
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Ohne finanziellen
oder zeitlichen Druck arbeiten zu können. Ihre liebste Literatur
/ Lektüre? Kriminalromane.Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Der Mann von der Straße. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Lucian
Freud, Max Liebermann, Rembrand van Rijn, Caravaggio. Ihre
Lieblingsbildhauer? Alfred Hrdlicka. Ihre Lieblingskomponisten?
Mozart, Beethoven,Bruch. Mit wem hätten Sie gern ein intensi-
ves Gespräch über Kunst geführt? Stefan Heym. Wo sollte Ihre er-
träumte Ausstellung stattfinden? London. Ihre Lieblingstugend?
Gelassenheit. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Na was wohl … Ihr
Lieblingsschriftsteller? Dick Francis. Was wäre für Sie das größte
Unglück? Blindheit. Ihre Lieblingsfarbe? Kann man einen Maler
nicht fragen. Ihre Lieblingsblume? Löwenzahn. Ihr Lieblingstier?
Katze. Was verabscheuen Sie am meisten? Gewalt, Schneematsch
und Collegeschuhe.Welche Reformen bewundern Sie? Meinungs-
freiheit.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am
meisten? Offenheit,strukturiertesDenken.Welche natürliche Gabe
möchten Sie besitzen? FotografischesGedächtnis.Ihre gegenwärtige
Geistesverfassung? Graubis hellgrau.Warum Realismus? Was sonst.
„Lachender“,2006, Öl / Lwd. 24 x 30 cm.
– 108 –
JOACHIM LEHRER
Maler, Tübingen
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Glück – das unbe-
kannte Ziel, das mir täglich Kraft und Ausdauer verleiht, es zu
erreichen. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Gerade: Gut gegen
Nordwind von Glattauer. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Asterix und Obelix. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Caspar David
Friedrich. Ihre Lieblingsbildhauer? Tinquely – es scheppert so
schön! Ihre Lieblingskomponisten? Lennon, McCartney. Mit wem
hätten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Über al-
les lieber,als über Kunst.Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung statt-
finden? Guggenheim, New York. Ihre Lieblingstugend? Ausdauer.
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Malen. Ihr Lieblingsschriftsteller? Arno
Schmidt. Was wäre für Sie das größte Unglück? Was das Leben
bereit hält: Krankheit, Tod. Ihre Lieblingsfarbe? Pyranthronoran-
ge – was ein Name! Ihre Lieblingsblume? Die Blume im Wein. Ihr
Lieblingstier? Crevetten– aufdem Teller.Was verabscheuen Sie am
meisten? Fundalismus. Welche Reformen bewundern Sie? Würde
mich wundern, wenn eine zu bewundern wäre. Welche Eigen-
schaften schätzen Sie bei einem Menschen am meisten? Zuverlässig-
keit. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Zaubern. Ihre
gegenwärtige Geistesverfassung? Aufgeräumt. Warum Realismus?
Bietet die Möglichkeit, die inneren Bilder in die „Welt“ zu setzen.
Das allein war die Triebfeder, überhaupt Maler zu werden.
DieWelt – ein Staunen“, 2009, Harz-Öllasur auf Holz, 30 x 40 cm
– 110 –
LUDOLF LENDERS
Maler, Köln
Leider bin ich damit (Fragebogen) nicht zurechtgekommen und
habe nur die letzte, aber wichtigste Frage beantwortet:
Warum Realismus? Die Vielfaltder Darstellung,die uns realistische
Kunst bietet (seit 3.500 Jahren),ist nicht mit abstrakten Mitteln zu
erreichen.
„Selbstportrait“,2003, Öl / Lwd., 100 x 80 cm
– 112 –
EBERHARD LINKE
Bildhauer, Saulheim / Mainz
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? „Vollkommenes“gibt
es für mich nicht. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Wilhelm Busch.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? GiordanoBruno. Ihre Lieb-
lingsmaler / -grafiker? PierodellaFrancesca.Ihre Lieblingsbildhau-
er? Wilhelm Lehmbruck. Ihre Lieblingskomponisten? Bach, Brahms,
Mahler.Mit wem hätten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst
geführt? Mit einem Islamisten.Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung
stattfinden? Grand Palais, Paris. Ihre Lieblingstugend? Weingenuß.
Ihre Lieblingsbeschäftigung? (Außer Plastik) Musizieren. Ihr Lieb-
lingsschriftsteller? NikolaiGogol. Was wäre für Sie das größte Un-
glück? Der Verlust der Hände. Ihre Lieblingsfarbe? Ultramarin/ Si-
ena gebrannt. Ihre Lieblingsblume? Herbstaster.Ihr Lieblingstier?
Fischotter. Was verabscheuen Sie am meisten? BlasiertesKunstge-
schwätz. Welche Reformen bewundern Sie? Einführungder allge-
meinen Schulpflicht.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem
Menschen am meisten? Zurückhaltung.Welche natürliche Gabe
möchten Sie besitzen? Keine, die ich nicht habe. Ihre gegenwärtige
Geistesverfassung? Klar, bis auf Erinnerungslücken.Warum Realis-
mus? Der Realitätsbezug klärt mein Verhältnis zu Umwelt und
Gesellschaft.
Selbstporträt„In Aktion“, 1990/91, Terrakotta., 30 x 19 x 24 cm
– 114 –
LOUIS
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Schweben in einer
Hängematte.Ihre liebste Literatur / Lektüre? Krimis.Ihre Lieblings-
gestalt in der Geschichte? Van Speyck. Ihre Lieblingsmaler / -grafi-
ker? Daumier. Ihre Lieblingsbildhauer? Giacometti.Ihre Lieblings-
komponisten? Schostakowitsch/ Max Bruch. Mit wem hätten Sie
gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Shakespeare.Wo
sollteIhre erträumte Ausstellung stattfinden? Am Nordpol.Ihre Lieb-
lingstugend? Hände waschen. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Malen.
Ihr Lieblingsschriftsteller? StiegLarsson.Was wäre für Sie das größ-
te Unglück? Zwei Schauspieler zusammenzubringen, die nicht
zusammenpassen.Ihre Lieblingsfarbe? Blau. Ihre Lieblingsblume?
Guichelheil.Ihr Lieblingstier? Tapir.Was verabscheuen Sie am meis-
ten? Hundekotauf dem Bürgersteig.Welche Reformen bewundern
Sie? Die 123. Schulreform.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei
einem Menschen am meisten? Erstmal ausredenlassen.Welche na-
türliche Gabe möchten Sie besitzen? Aufrechtgehen. Ihre gegenwär-
tige Geistesverfassung? Befassung.Warum Realismus? Wohin sonst
mit dem undifferenzierten genialen Strich.
„Selbst“,1972, Acryl / Lwd., 50 x 40 cm
– 116 –
HERMANN LÜDDECKE
Maler, Falkensee
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Hitze,Schatten,küh-
ler Drink. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Romane. Ihre Lieblings-
gestalt in der Geschichte? Alkibiades.Ihre Lieblingsmaler / -grafiker?
Ingres,Klimt,Balthus.Ihre Lieblingsbildhauer? Canova,Maillol.Ihre
Lieblingskomponisten? Wagner,Brahms,Bartok.Mit wem hätten Sie
gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Oscar Wilde. Wo
sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden? Keine Ahnung. Ihre
Lieblingstugend? Humor. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Träumen.
Ihr Lieblingsschriftsteller? Hamsun. Was wäre für Sie das größte
Unglück? Blindheit. Ihre Lieblingsfarbe? Keine. Ihre Lieblingsblu-
me? Keine. Ihr Lieblingstier? Kolkrabe. Was verabscheuen Sie am
meisten? Früh aufstehen.Welche Reformen bewundern Sie? Recht-
schreibereform,wenn sie stattfindet. Welche Eigenschaften schät-
zen Sie bei einem Menschen am meisten? Bildung,Unabhängigkeit,
Diskretion.Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Fliegen.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? O.k. Warum Realismus? Wenn
ich an einem nackten Hinterteil arbeite, weiß ich, wozu die Ma-
lerei gut ist.
„Selbst“,1999, Acryl / Lwd., 80 x 80 cm
– 118 –
ARND MAIBAUM
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Kerngesund im
Schlaf sterben. Ihre liebste Literatur / Lektüre? „Jahrestage“von
Uwe Johnson. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Franz von
Assisi.Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Goya, Monet, Cy Twombly.
Ihre Lieblingsbildhauer? Keine. Ihre Lieblingskomponisten? Bach,
Wagner, Mahler, Janácěk. Mit wem hätten Sie gern ein intensives
Gespräch über Kunst geführt? Mit niemandem. Wo sollte Ihre er-
träumte Ausstellung stattfinden? Venedig. Ihre Lieblingstugend?
Ungeduld. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Malen und lesen. Ihr
Lieblingsschriftsteller? Marcel Proust. Was wäre für Sie das größte
Unglück? Krankheit.Ihre Lieblingsfarbe? Blau. Ihre Lieblingsblume?
Akelei. Ihr Lieblingstier? Krokodil.Was verabscheuen Sie am meis-
ten? Langeweile.Welche Reformen bewundern Sie? Keine. Welche
Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am meisten? Ironie
und Spott. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Fliegen.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Noch sehr passabel. Warum
Realismus? Aus Phantasielosigkeit.
„Der Künstler und seineFrau“, 2003, Öl / Karton, 63 x 48 cm, (Foto-Negativ)
– 120 –
IRMELA MAIER
Bildhauerin, Ettlingen
Nachdem ich lange, viel und immer wieder aufs Neue über die-
sen Fragebogen nachgedacht habe, muß ich sagen: Ich habe
nicht eine(n) Lieblings … – sondern immer mehrere. Die Vielfalt
ergibt den Reichtum.
Was wäre für Sie das größteUnglück? Wenn meinenKindernetwas
zustoßen würde.
Was verabscheuen Sie am meisten? Alles,was sich gegen das Leben
richtet.
Warum Realismus? Realismusdeswegen, weil mich das, was ich
sehe, immer wieder aufs Neue beeindruckt und begeistert.
„Der Rabe und ich“, 2006, Holz, Draht, Textilien, / Ton, Foto: Ingo Herrmann
– 122 –
ADELCHI-RICCARDO
MANTOVANI
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Ein Rendezvousmit
der jungen Grace Kelly. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Das Poe-
siealbum der Grace Kelly. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Grace Kelly.Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Hm! Ihre Lieblingsbild-
hauer? Na ja! Ihre Lieblingskomponisten? Wer weiß? Mit wem hät-
ten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Mit Grace
Kelly natürlich. Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden?
Im Badezimmer der Grace Kelly. Ihre Lieblingstugend? O je! Ihre
Lieblingsbeschäftigung? Raten Sie mal? Ihr Lieblingsschriftsteller?
G. K. Was wäre für Sie das größte Unglück? Mein größtes Glück
zu verpassen.Ihre Lieblingsfarbe? Die Augen der Grace Kelly. Ihre
Lieblingsblume? Sie wieder,natürlich!Ihr Lieblingstier? Na, was für
eine Frage! Was verabscheuen Sie am meisten? Alles, was ich nicht
verabscheue. Welche Reformen bewundern Sie? Die des Gregori-
anischen Kalenders. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem
Menschen am meisten? Im passenden Augenblick zu verschwin-
den. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Wissen,wer sol-
che Fragenstellt. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Andante ma
non troppo.Warum Realismus? Ja, möchte ich auch wissen.
Selbstporträtaus „Die Krippe“ (Ausschnitt), 2009, Öl auf Holz, 50 x 40 cm
– 124 –
ANTJE MARCZINOWSKI
Malerin, Kiel / Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Der ungestörteAll-
tag. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Prosawerke,solange sie nicht
der Selbstgefälligkeitdes Autors dienen. Ihre Lieblingsgestalt in
der Geschichte? Die Unterdrückten und Verfolgten, die zahllosen
unfreiwilligen verwundeten und getöteten Soldaten aller Jahr-
hunderteund allerNationen.Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Maler
liebt man einige, deshalb ein Grafiker:Bill Watterson, der die Figu-
ren „Calvinand Hobbes“ geschaffen hat. Ihre Lieblingsbildhauer?
Vorrangig der sechsjährige „Calvin“,wenn er Schneemänner baut
und über Kunst philosophiert. Ihre Lieblingskomponisten? Das
wechselt, aber „der Blues ist ewig“ (Michael Naura),auch für mich.
Mit wem hätten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt?
Mit „Calvin“.Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden? Der-
artige Träume stellen sich bei mir nicht ein. Ihre Lieblingstugend?
Auflehnung gegen das unkontrollierte Recht des Stärkeren. Ihre
Lieblingsbeschäftigung? Das Schlendernan den Rändern von den
Orten und der Zeit. Ihr Lieblingsschriftsteller? William Faulkner!!!
Was wäre für Sie das größte Unglück? WillentlicheZerstörung,im
schlimmsten Fall Krieg, im allerschlimmsten Fall Luftkrieg, egal
wo er stattfindet. Ihre Lieblingsfarbe? Alle Farben, die schon ein-
mal den Morast kennengelernt haben, in seltenen Fällen auch
die reinen. Ihre Lieblingsblume? Schon immer das Gänseblüm-
chen oder andere „Unkräuter“.Ihr Lieblingstier? Wenn überhaupt
die Schwalbe. Was verabscheuen Sie am meisten? PolitischeWillkür
und Machtmißbrauch.Welche Reformen bewundern Sie? Die per-
manenten.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen
am meisten? Die Fähigkeitzu hinterfragen.Welche natürliche Gabe
möchten Sie besitzen? Fliegen wäre schon nicht schlecht. Ihre ge-
genwärtige Geistesverfassung? Entzieht sich meinem Beurteilungs-
vermögen.Warum Realismus? Wegen der Zusammenhänge.
Porträtf oto,2008, Foto: Martin von der Aue
– 126 –
WOLFGANG MARX
Maler, Wien
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? 50 cm Pulverschneeund
ein unverspurterHang. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Ernst H. Gom-
brich, „Zur Kunst der Renaissance I-IV (Norm und Form, Das symbo-
lische Bild, Die Entdeckung des Sichtbaren, Neues über alte Meister)“.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Keine.Ihre Lieblingsmaler / -grafi-
ker? Sehr viele. Einer davon ist zum Beispiel Jan Vermeer van Delft. Ihre
Lieblingsbildhauer? Ebenfallssehr viele.Zum BeispielDonatello,dessen
Reiterstandbild des Gattamelata mich unter anderem immer deshalb
beeindruckt hat, da das Pferd, offenbar ganz authentisch/realistisch,als
Passgänger dargestellt ist. Ihre Lieblingskomponisten? Georg Friedrich
Händel,Arvo Pärtund vieleandere.Mit wem hätten Sie gern ein intensi-
ves Gespräch über Kunst geführt? Mit dem KunsthistorikerErnstH. Gom-
brich. Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden? Im Kunsthistori-
schen Museum Wien im Jahr 2222. Ihre Lieblingstugend? Dazu fällt mir
leider nichts ein. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Schifahren.Ihr Lieblings-
schriftsteller? MarcelProust.Was wäre für Sie das größte Unglück? Nichts
mehr zu sehen. Ihre Lieblingsfarbe? Seit ich mich erinnern kann war
das grün. Das hat aber rein gar nichts mit meiner Malerei zu tun. Ihre
Lieblingsblume? Lilie.Ihr Lieblingstier? Hund/ Wolf.Was verabscheuenSie
am meisten? Die Neueinführung eines mehrstufigen Studiensystems
(Bachelor / Master)nach Vorgabe der sogenannten Bologna-Erklärung
in der Studienrichtung Bildende Kunst (Freie Kunst). Welche Reformen
bewundern Sie? Das ÖsterreichischeWeingesetz von 1985 und dessen
Weiterentwicklung1999. Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem
Menschen am meisten? „Rückgrat“.Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen? Ein absolutesGehör. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Diese
einzuschätzenüberlasseich gerne anderen.Warum Realismus? 1. Weil
ich möglicherweise dazu tendiere, mich selbst zu quälen. 2. Weil es für
mich die direkteste Art ist, die uns umgebende Welt auch für andere
nachvollziehbar zu reflektieren.
„Blick in den Spiegel“,1996, Kreide und Gouacheauf Papier, 31,8 x 45,8 cm
– 128 –
GUIDO MESSER
Bildhauer, Korb
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Große Skulpturen
verkaufen.Ihre liebste Literatur / Lektüre? Zur Zeit „Der Klang der
Zeit“ von Richard Powers. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschich-
te? * Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? * Ihre Lieblingsbildhau-
er? * Ihre Lieblingskomponisten? * Mit wem hätten Sie gern ein
intensives Gespräch über Kunst geführt? – Wo sollteIhre erträumte
Ausstellung stattfinden? – Ihre Lieblingstugend? * Ihre Lieblings-
beschäftigung? * Ihr Lieblingsschriftsteller? * Was wäre für Sie
das größte Unglück? Wenn meine Liebsten vor mir sterben. Ihre
Lieblingsfarbe? * Ihre Lieblingsblume? * Ihr Lieblingstier? * Was
verabscheuen Sie am meisten? Kurzfragen dieser Art. Welche Re-
formen bewundern Sie? – Welche Eigenschaften schätzen Sie bei
einem Menschen am meisten? Großzügigkeit. Welche natürliche
Gabe möchten Sie besitzen? – Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Total verwirrtdurch zu viele Fragen.Warum Realismus? Realismus
macht Spaß – Wiedererkennbarkeit erwünscht.
* Lieblingspersonen oder -dinge gibt es für mich immer viele,
deshalb ist keine Einzelnennung möglich.
„Selbst“,1994/95, Bronze,Stahl, Lackfarbe, H 45 x B 13 x T 11 cm
– 130 –
MICHAEL MOHR
Maler, Köln
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? In Ruhe lesen oder
vorlesen.Ihre liebste Literatur / Lektüre? „Siebenkäs“vonJeanPaul.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Eulenspiegelaus Mölln.Ihre
Lieblingsmaler / -grafiker? EdouardManet.Ihre Lieblingsbildhauer?
Ossip Zadkin. Ihre Lieblingskomponisten? Johann Sebastian Bach,
Ludwigvan Beethoven.Mit wem hätten Sie gern ein intensives Ge-
spräch über Kunst geführt? Bazon Brock. Wo sollte Ihre erträumte
Ausstellung stattfinden? Kunsthaus Zürich. Ihre Lieblingstugend?
Rücksichtnahme.Ihre Lieblingsbeschäftigung? SZ Lesen. Ihr Lieb-
lingsschriftsteller? EmileZola. Was wäre für Sie das größte Unglück?
Im Moment zeitungsloses Frühstück. Ihre Lieblingsfarbe? Kühles
Grün. Ihre Lieblingsblume? Kein Blumenfan (Pestizide). Ihr Lieb-
lingstier? Katze. Was verabscheuen Sie am meisten? Lärm,Quatsch-
köpp, Schnäppchenjäger.Welche Reformen bewundern Sie? Wenn
ReformenVerbesserungenbringen.Welche Eigenschaften schätzen
Sie bei einem Menschen am meisten? Worthalten.Welche natürliche
Gabe möchten Sie besitzen? Pleiten vorher erkennen. Ihre gegen-
wärtige Geistesverfassung? Schwankend. Warum Realismus? Was
sonst?
„Selbstmit Leinwandschal“, 1978, Eitemp. / Lwd., 120 x 95 cm
– 132 –
AIGA MÜLLER
Malerin, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Eine Wanderung,
warme Füße,Gartenarbeit.Ihre liebste Literatur/Lektüre? Zeitung,
Krimis, Kataloge. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Florian
Geyer und Helmut Kohl. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Monet,
Braque, Beckmann,Hockney. Ihre Lieblingsbildhauer? Rodin. Ihre
Lieblingskomponisten? Bach (natürlich).Mit wem hätten Sie gern ein
intensives Gespräch über Kunst geführt? Peter Dreher.Wo sollte Ihre
erträumte Ausstellung stattfinden? Paris.Ihre Lieblingstugend? Spar-
samkeit. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Malen,bügeln,Scherben su-
chen. Ihr Lieblingsschriftsteller? Früher war es Karl May. Was wäre
für Sie das größte Unglück? KalteFüße.Ihre Lieblingsfarbe? Alle,nur
Rot ist schwierig. Ihre Lieblingsblume? Auch alle, und Rosen. Ihr
Lieblingstier? Elefanten.Was verabscheuen Sie am meisten? Pünkt-
lichkeit und Fragebogen. Welche Reformen bewundern Sie? Bo-
denreform.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen
am meisten? Humor, Intelligenzund Ausgebufftheit. Welche na-
türliche Gabe möchten Sie besitzen? Herzlichkeitund Ausgebufft-
heit. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? ? Sprühend- desolat.Wa-
rum Realismus? Was sonst, man trifft ständig, auch schmerzhaft,
auf Realität.
„Scherbenportrait- Selbst“, 2. Fassung „Scherbenmosaik“,1997, Mischtechnik, H 46 x B 52 x T 20 cm
– 134 –
LARS MÖLLER
Maler, Hamburg
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Entspannung.Ihre
liebste Literatur / Lektüre? Romane. Ihre Lieblingsgestalt in der
Geschichte? Hannibal.Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Freud, Lovis
Corinth, Vermeer, Caravaggio. Ihre Lieblingsbildhauer? Eduardo
Chillida, Rodin, Mueck. Ihre Lieblingskomponisten? John Lennon,
Paul McCartney, Young, Young and Scott. Mit wem hätten Sie
gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? David Hockney,
Martin Kippenberger. Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung statt-
finden? MoMA. Ihre Lieblingstugend? Pünktlichkeit,Loyalität. Ihre
Lieblingsbeschäftigung? Liegen. Ihr Lieblingsschriftsteller? T. C. Boy-
le, StephenFry. Was wäre für Sie das größte Unglück? Tod meiner
Kinder. Ihre Lieblingsfarbe? Grau. Ihre Lieblingsblume? Mohnblu-
me. Ihr Lieblingstier? Raubkatzen.Was verabscheuen Sie am meis-
ten? Geiz. Welche Reformen bewundern Sie? Gleichberechtigung.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am meisten?
Humor. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Talent. Ihre
gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt. Warum Realismus? Er-
möglicht mir die Abstraktion.
Porträtfoto, 2009
– 136 –
NÄNZI
Bildhauerin, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Sex and drugs und
Rock ‘n’ Roll!Ihre liebste Literatur / Lektüre? „Salzauf unsererHaut“.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Die Päpstin. Ihre Lieblings-
maler / -grafiker? Botticelli,Grünewald, Caravaggio,Dali, Friedrich
Schröder-Sonnenstern.Ihre Lieblingsbildhauer? Canova, Camille
Claudel,Conrad Meit,GermaineRichier.Ihre Lieblingskomponisten?
Schubert,Vivaldi,Chopin,JacquesOffenbach.Mit wem hätten Sie
gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Mit Leni Riefen-
stahl.Wo sollteIhre erträumte Ausstellung stattfinden? In Perm. Ihre
Lieblingstugend? Klugheit,Gerechtigkeit,Mäßigung.Ihre Lieblings-
beschäftigung? Mit de Beene baumeln und Muschis kraulen. Ihr
Lieblingsschriftsteller? Colette, Benoite Groult, Zeruya Shalev. Was
wäre für Sie das größte Unglück? Wenn mein FreundDietmarüber
sein Schicksal selbst entscheidet … Ihre Lieblingsfarbe? Knallrot!
Ihre Lieblingsblume? Veilchen. Ihr Lieblingstier? Tiger und Kaka-
du. Was verabscheuen Sie am meisten? Geiz, Arroganz,Dummheit.
Welche Reformen bewundern Sie? Die Reformen der Rechte der
FRAU!! Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am
meisten? Großzügigkeit, Humor, Phantasie, Sex-Appeal. Welche
natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Hypnotisierenkönnen.Ihre
gegenwärtige Geistesverfassung? Hellwach. Warum Realismus? Aus
Überzeugung.
„Selbst mit gelber Haube”, 2010, Foto: Gregor Brandler
– 138 –
VOLKMAR OELLERMANN
Bildhauer, Berlin
Berlin 1934 – 2003 Berlin
Künstlerische Arbeit ist Suchen nach der Wahrheit. Dem Künstler
erschließt sie sich nicht im Gedanken, sondern in der Anschau-
ung. Anschauung ist Sache des Auges. Künstlerische Anschau-
ung muß unmittelbar sein; sie ist nicht manipulierbar, sie ereig-
net sich. Der Künstler schaut in den Dingen die Form, in der die
höchste Wirklichkeit der Dinge sichtbar wird …“
(V. Oellermann)
„Selbstbildnis“, 1972
– 140 –
BERNWARD ORLOB
Maler und Zeichner, Vechelde
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Innere Heiterkeit.
Ihre liebsteLiteratur / Lektüre? Novellen.Ihre Lieblingsgestalt in der
Geschichte? ? Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Von Rubens,Remb-
randt, Goya bis Corinth, Munch, Picasso und andere. Ihre Lieb-
lingsbildhauer? Michelangelo, Rodin. Ihre Lieblingskomponisten?
Bach, Mozart, Wagner, Schönberg, Strawinsky und andere. Mit
wem hätten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt? Mit
ThomasBernhard.Wo sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden?
In einem weiträumigen Museum. Ihre Lieblingstugend? Ausdau-
er trotz Aussichtslosigkeit.Ihre Lieblingsbeschäftigung? Nichtstun
nach vorheriger Anstrengung. Ihr Lieblingsschriftsteller? Henry
Miller, Herman Hesse, Thomas Bernhard und andere. Was wäre
für Sie das größte Unglück? Einen geliebten Menschen zu verlie-
ren. Ihre Lieblingsfarbe? Rostrot. Ihre Lieblingsblume? Tulpe. Ihr
Lieblingstier? Hund. Was verabscheuen Sie am meisten? Hinterhäl-
tigkeit,Niedertracht.Welche Reformen bewundern Sie? – Welche
Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am meisten? Groß-
zügigkeit,Souveränität,Geist.Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen? Geistesgegenwartin allen Lebenslagen.Ihre gegenwärti-
ge Geistesverfassung? Es könnteschlimmersein. Warum Realismus?
Bietet unendlich viel Stoff zur Bearbeitung.
„Selbst“,2000, Öl / Hartfaserplatte,100 x 70 cm
– 142 –
MICHAEL OTTO
Maler, Berlin
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Kollege sein. Ihre
liebste Literatur / Lektüre? Max Doerner: „Malmaterialund seine
Verwendung im Bilde“,München 1921. Ihre Lieblingsgestalt in der
Geschichte? RichardNixon. Ihre Lieblingsmaler / -grafiker? Graffiti-
Sprayer.Ihre Lieblingsbildhauer? KätheKruse.Ihre Lieblingskompo-
nisten? FranzLehár.Mit wem hätten Sie gern ein intensives Gespräch
über Kunst geführt? Max Schmeling.Wo sollte Ihre erträumte Aus-
stellung stattfinden? Oval Office,Washington.Ihre Lieblingstugend?
Politische Korrektheit. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Zeichnen und
malen. Ihr Lieblingsschriftsteller? Hans Dominik.Was wäre für Sie
das größte Unglück? Abschaffung der Bundesliga. Ihre Lieblings-
farbe? Giftgrün. Ihre Lieblingsblume? FleißigesLieschen. Ihr Lieb-
lingstier? Bullterrier.Was verabscheuen Sie am meisten? Zivilcourage.
Welche Reformen bewundern Sie? Rechtschreibreformen.Welche
Eigenschaften schätzen Sie bei einem Menschen am meisten? Unver-
bindlichkeit.Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Es allen
recht zu machen. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Du bist o.k.
Ich bin o.k. Warum Realismus? Weil er so schön ist.
„Selbstporträt“;2010, Zeichnung, 50 x 40 cm
– 144 –
WALDEMAR OTTO
Bildhauer, Worpswede
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Für diese Antwort
brauchte ich 100 Seiten! Ihre liebste Literatur / Lieblingslektüre?
Thomas Mann. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? MichaelGor-
batschow. Ihr Lieblingsmaler / -grafiker? Goya. Ihr Lieblingsbild-
hauer? – Ihr Lieblingskomponist? JohannSebastianBach.Mit wem
hätten Sie gern ein intensives Gespräch über Kunst geführt – Wo
sollte Ihre erträumte Ausstellung stattfinden? Noch einmal in der
Eremitage. Ihre Lieblingstugend? Gerechtigkeit. Ihre Lieblingsbe-
schäftigung? Na, was schon? Bildhauern.Ihr Lieblingsschriftsteller?
Thomas Mann. Was wäre für Sie das größte Unglück? Krieg. Ihre
Lieblingsfarbe? Lila. Ihre Lieblingsblume? Agapanthus. Ihr Lieb-
lingstier? Mein Hund „Mora“. Was verabscheuen Sie am meisten?
Dogmadenken,Konformismus.Welche Reformen bewundern Sie?
Die Gesundheitsreformvon Barack Obama. Welche Eigenschaften
schätzen Sie bei Menschen am meisten? Empathie.Welche natürliche
Gabe möchten Sie besitzen? Hellsehen.Ihre gegenwärtige Geistesver-
fassung? Deprimiert. Warum Realismus? Weil es das schwierigste
ist, größte Auseinandersetzung erfordert und nicht „in“ ist.
„Bildhauer I“, 2006, Bronze, Höhe 23,7 cm
– 146 –
RONALD PARIS
Maler und Grafiker, Rangsdorf
Was ist für Sie vollkommenes irdisches Glück? Große Freudezu ha-
ben. Ihre liebste Literatur / Lektüre? Die jeweilsbetroffenmacht.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Keine Festlegung. Ihre
Lieblingsmaler / -grafiker? Viele alte Meister – Beckmann. Ihre
Lieblingsbildhauer? Romanische Plastik. Ihre Lieblingskomponis-
ten? Bach, Mozart, Eisler … Mit wem hätten Sie gern ein intensi-
ves Gespräch über Kunst geführt? Keine Festlegung. Wo sollte Ihre
erträumte Ausstellung stattfinden? Dort, wo man gern gesehen.
Ihre Lieblingstugend? Aufrichtigkeit.Ihre Lieblingsbeschäftigung? In
Ruhe arbeiten zu können. Ihr Lieblingsschriftsteller? Keine Fest-
legung, I. Babel. Was wäre für Sie das größte Unglück? Gelähmt
zu sein. Ihre Lieblingsfarbe? Blau. Ihre Lieblingsblume? Zinnien.
Ihr Lieblingstier? Katzen, deren Eigensinn. Was verabscheuen Sie
am meisten? Unaufrichtigkeit.Welche Reformen bewundern Sie?
Kluge und nützliche.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem
Menschen am meisten? Liebenswürdigkeit.Welchenatürliche Gabe
möchten Sie besitzen? MusikalitätfürKlavier.Ihre gegenwärtige Geis-
tesverfassung? Zurechnungsfähig.Warum Realismus? Auch wegen
der Lesbarkeit und langer Schaufreude.
„Selbst“, 2008, Tusche, 54 x 35 cm
– 148 –