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Ursula Sax – Modell & Wirklichkeit: Realisierte & nicht realisierte Projekte, herausgegeben von Semjon Contemporary mit Beiträgen von Mark Gisbourne, Jan Maruhn und Semjon H. N. Semjon, deutsch-englisch, 192 Seiten. 28,00 EUR
ISBN 978-3-9816830-1-1

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Published by simeontsvetkov1993, 2016-04-16 11:56:37

Ursula Sax `Modell & Wirklichkeit`

Ursula Sax – Modell & Wirklichkeit: Realisierte & nicht realisierte Projekte, herausgegeben von Semjon Contemporary mit Beiträgen von Mark Gisbourne, Jan Maruhn und Semjon H. N. Semjon, deutsch-englisch, 192 Seiten. 28,00 EUR
ISBN 978-3-9816830-1-1

515

Überbrückung – Freie Arbeit – 1972, 8 x 24 x 14,5 cm, Bronze
So wie Architektur und Stadt Themen der Künstlerin sind, so ist auch die Natur oder die Verbindung von Natur und
Architektur der Künstlerin wichtig.

52
Brettspiel Stadt II – Freie Arbeit – 1971, 10,1 x 19,1 x 17,3 cm, Bronze, poliert
Unikat-Bronzeguss 1971 und Neugüsse von drei Exemplaren ab 2015

Brettspiel Stadt 0 – Freie Arbeit – 1971, Breite: 27 cm x Tiefe 24 cm, Polyacryl
Verbleib unbekannt.

53

54

Kleine Liegende 2 und 3 – Freie Arbeiten – 1973, 8,5 x 22,4 x 22,8 cm und 7,2 x 28 x 17 cm, Bronze
Hier lässt sich der Prozess des Abstrahierens gut nachvollziehen. Wären diese Werke nicht betitelt, würde man erst
auf den zweiten Blick die Grundform einer liegenden Figur erkennen. Zugleich wird die Atelierpraxis von Ursula
Sax gut sichtbar, zur selben Zeit künstlerisch unterschiedliche Formsprachen anzuwenden (vgl. die Holzskulpturen
wie Danzante 1 und 2, WS Nr. 280 und 281).
Verblüffend bei den drei kleinen Liegenden ist die Tatsache, dass diese Bronzen als Vorarbeiten für eine größere
Holzskulptur, Donna sdraiata (WS Nr. 292A), entstanden und nicht umgekehrt. Heute ist Donna sdraiata im Besitz
der Berlinischen Galerie, als Schenkung aus Privatbesitz.

55

Überbrückung – Freie Arbeit – 1972, 8 x 24 x 14,5 cm, Bronze
So wie Architektur und Stadt Themen der Künstlerin sind, so ist auch die Natur oder die Verbindung von Natur und
Architektur der Künstlerin wichtig.

6546

Wandrelief für ein Geschäftshaus 57
in Charlottenburg – Direktauftrag
1973, 4 x 20 m, Beton

Dieses Betonrelief hat rund 40 Jahre überdau-
ert, wurde jedoch beim Abriss des nach ei-
nem Entwurf von Werner Düttmann erbauten
Geschäftshauses vor wenigen Jahren zerstört.
Trotz der Schwere des Materials kommt eine
Leichtigkeit und Dynamik ins Spiel, die durch
die das Relief in der Mitte trennende verglaste
Eingangswand verstärkt wird. Die Formenspra-
che der geschwungenen, in die Tiefe gestaf-
felten Flächen ist bei der zeitgleichen Gruppe
der Danzantes ebenfalls ablesbar. Ursula Sax
hat mit Hilfe des Reliefs einen Eingangsbereich
geschaffen, der den Besucher sprichwörtlich ins
Innere des Gebäudes zieht. Dieser leider zer-
störte Betonfries zeigt deutlich, wie die Künstle-
rin auf die zu meisternde Situation künstlerisch
eingeht und eine ästhetisch schöne, aber auch
intelligente Lösung entw­ ickelt.

5682

Räumliche Skizze (I ?) – Freie Arbeit – 1973, Durchmesser: 12 cm, Wachs
Insgesamt gab es mindestens vier Varianten der Räumlichen Skizzen. Die Reihenfolge des Entstehens der einzelnen
Arbeiten ist unklar.
Wachsmodell zerstört (verlorene Form);
Bronze: Privatsammlung, Berlin
S. 62–65: Im Auftrag der Künstlerin und der Galerie hat der Architekt Bjørn Mündner vom Modell für eine begeh-
bare Großplastik anhand der überlieferten Fotografie von Reinhard Friedrich (S. 60/61) eine CAD-gestützte Visua­
lisierung einschließlich verschiedener Betrachterstandpunkte erstellt. Materialstruktur und Farbgebung hat er mit
Ursula Sax gemeinsam erarbeitet. Die typische Signaturfarbe Gelb sowie die Andeutung eines strukturierten Be-
tons geben dem Entwurf von 1974 eine Aktualität, die impliziert, dass dieser Entwurf heute noch realisiert werden
könnte. Das Vintage-Foto lässt auf Stahl als Material für die geplante Realisierung schließen.

59
Räumliche Skizze (IV ?) – Freie Arbeit – 1975, 8,8 x 16,2 x 16,4 cm, Bronze
Privatsammlung, Berlin

60

Modell für eine begehbare Großplastik 61
Wettbewerbsbeitrag – 1974, Länge: ca 40 cm,
Wachs auf Hartfaserplatte, Silbergelatine-
Abzug, 12,8 x 16,8 cm

Das auf eine Hartfaserplatte montierte Wachs-
modell hat die Künstlerin für den Wettbewerb
der Kommission der Bundesbaudirekt­ion für die
Grünanlage der Bonner Kreuzbauten (Ministe­
rien) entwickelt. Es kam in der Folge zu einem
Ankauf der Edelstahl-Skulptur Auswendelnde
Säule von 1968 (WS Nr. 256A und 256B), die seit-
dem in der Grünanlage steht.
Modell zerstört.
Foto: Berlinische Galerie – Landesmuseum für
Kunst, Fotografie und Architektur
(Schenkung der Künstlerin 2011)

62

S. 62–65: Im Auftrag der Künstlerin und der Galerie hat der Architekt Bjørn Mündner vom Modell für eine begeh-
bare Großplastik anhand der überlieferten Fotografie von Reinhard Friedrich (S. 60/61) eine CAD-gestützte Visua­
lisierung einschließlich verschiedener Betrachterstandpunkte erstellt. Materialstruktur und Farbgebung hat er mit
Ursula Sax gemeinsam erarbeitet. Die typische Signaturfarbe Gelb sowie die Andeutung eines strukturierten Be-
tons geben dem Entwurf von 1974 eine Aktualität, die impliziert, dass dieser Entwurf heute noch realisiert werden
könnte. Das Vintage-Foto lässt auf Stahl als Material für die geplante Realisierung schließen.

63

64

65

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Modell für einen Brunnen in Berlin-Zehlendorf – Wettbewerbsbeitrag – 1974, 12,3 x 43 x 30,5 cm, Bronze
Dieses Modell überzeugte die Jury, den Brunnen durch die Künstlerin realisieren zu lassen.
Die Nüchternheit des Neubaus des Rathaus Zehlendorf wird aufgenommen durch die Reduktion der ineinander
verschränkten Halbkreisformen und bildet doch durch die Rundungen einen Kontrast zum kubischen Funktionsbau.
Es existieren zwei Varianten des Modells in Bronze.
Privatsammlung, Dresden

6771

Brunnen in Zehlendorf – Auftragsarbeit – 1974, Breite: 450 cm, Tiefe 400 cm, Bronze
Der Brunnen wurde 1974 vor dem Rathausneubau in Zehlendorf aufgestellt. Inzwischen, nach 40 Jahren, sind die
angepflanzten Bäumchen kraftvolle Bäume geworden und haben das Verhältnis von Architektur und Brunnen
verändert.

Karusell – Freie Arbeit – 1974, Höhe: 33 cm, Holz
Diese Holzplastik gehört wie die links abgebildete Arbeit zu einer Werkgruppe um 1974, die – in Holz ausgeführt –
Architektur und Dynamik untersucht. 1974 war ein besonders ereignisreiches Jahr im Leben der Künstlerin, in dem
sie neben der Würdigung durch die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie parallel verschiedene Werkgruppen
bearbeitete und auch einige Großprojekte plante und teilweise realisierte.
Privatsammlung, Berlin

68

Rotation – Freie Arbeit – 1973, 44 x 28 x 33 cm, Bronze, Auflage von zwei Exemplaren
Die Skulptur, ursprünglich als freie Arbeit konzipiert, diente zugleich als Modell: Anhand der Skulptur wurde der
Künstlerin 1974 ein Direktauftrag durch das ZDF für eine Großskulptur erteilt.
Neue Nationalgalerie und private Sammlung in Berlin

69

Rotation – Direktauftrag – 1974, Höhe: 275 cm, Bronze
Im Zusammenhang der Ausstellung von Ursula Sax in der Neuen Nationalgalerie zusammen mit Horst Hirsig und
Gerd van Dülmen wurde Rotation auf dem Plateau vor der Nationalgalerie aufgestellt, bevor sie an ihrem heutigen
Standort vor der Zentrale des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) in Mainz installiert wurde.

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O. T. – Freie Arbeit –, 1974, 45,5 x 23 x 19 cm , Holz
In den 70er und 80er Jahren ist Holz (insbesondere das Vierkantholz) ein wichtiger Werkstoff für die Künstlerin.
Die turmähnliche Konstruktion spielt mit dem System von Stabilität und Instabilität und demonstriert hierbei das
Wesen von Tektonik und Dynamik. Wie bei vielen kleineren Skulpturen hat auch dieses Werk einen Modellcharakter
und ließe sich als größere Skulptur realisieren.
Privatsammlung Uta Sax und Jürgen Thormann, Berlin

71

Karusell – Freie Arbeit – 1974, Höhe: 33 cm, Holz
Diese Holzplastik gehört wie die links abgebildete Arbeit zu einer Werkgruppe um 1974, die – in Holz ausgeführt –
Architektur und Dynamik untersucht. 1974 war ein besonders ereignisreiches Jahr im Leben der Künstlerin, in dem
sie neben der Würdigung durch die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie parallel verschiedene Werkgruppen
bearbeitete und auch einige Großprojekte plante und teilweise realisierte.
Privatsammlung, Berlin

8702

Dokumentation der Ausstellung von Ursula Sax in der Neuen Nationalgalerie 1974 zusammen mit Horst Hirsig
und Gerd van Dülmen, die der Direktor Werner Haftmann konzipierte. Kuratiert hatte sie Jörn Merkert. Im
Zusammenhang mit der Ausstellung kam es zum Ankauf von Samba-Show durch die Nationalgalerie.

Modell für eine begehbare Freiplastik – Wettbewerbsbeitrag – 1978, Höhe ca. 30 cm, Holz
Dieses Holzmodell nimmt ästhetische Qualitäten des Entwurfs für eine begehbare Großplastik von 1974 auf (S. 61–
65) und reduziert sowie verkleinert drastisch die formalen Elemente, die für eine Realisierung in Beton gedacht waren.
Zugleich werden die gegenbewegten Segmente der geschwungenen Wände in der Gewichtung gleichberechtigt
und der Wanddurchmesser wesentlich kompakter. Der Entwurf wurde nicht realisiert (Wettbewerbsanlass nicht
mehr bekannt).
Privatsammlung, Köln

73

748 Modell für ein Betonrelief
Wettbewerbsbeitrag – 1974,
Größe nicht bekannt, Pappe
Dieses Modell wurde von der Künstlerin anläss-
lich eines eingeladenen Wettbewerbs des Berli-
ner Senats für den Neubau der Mensa der Freien
Universität eingereicht und erhielt den Zuschlag
zur Realisierung in der ‚Silber­laube‘.
Modell verschollen

Modell Kladower Allee – Wettbewerbsbeitrag – 1974, ca. 30 x 40 x 30 cm, Holz
Mit diesem Modell hat Ursula Sax den eingeladenen Wettbewerb der Bundesbaudirektion gewonnen. Sie konnte
mit der Umsetzung für den großen Flur im Neubau des Deutschen Entwicklungsdienstes in Berlin-Kladow noch im
gleichen Jahr beginnen.
Privatsammlung, Berlin

Kladower Allee – Auftragsarbeit – um 1974/75, Höhe: 300 cm, Holz
Dieses Foto zeigt den Flur des Deutschen Entwicklungsdienstes in Berlin-Kladow und demonstriert einmal mehr,
wie die Künstlerin mächtige Balken zu visuell leichten Gebilden zusammengesetzt hat. Das Gebäude wurde vor

einigen Jahren abgerissen und somit auch das künstlerische Werk zerstört.

75

76

O. T. – Freie Arbeit – 1975, 39,5 x 71,5 x 23 cm, Holz, weiß gefasst
Ursula Sax hat neue formale künstlerische Entwicklungen, die oft durch eingeladene Wettbewerbe für Kunst am
Bau angestoßen wurden, häufig in die alltägliche Atelierpraxis aufgenommen, und so entstanden freie Arbeiten,
die – hätte sie es zugelassen – sicherlich auf dem Kunstmarkt gezeigt und gehandelt worden wären. Das Gleiche
gilt auch für zahlreiche Modelle, die – oft in Bronze realisiert – gleichzeitig als autonome Kleinskulpturen fungieren.
Den umgekehrten Weg, von der Atelierpraxis zum Wettbewerb, gibt es ebenso, wie die Räumlichen Skizzen und
Rotation von 1970–1973 (zeitlich vor dem Modell für eine begehbare Großplastik von 1974) zeigen.
Privatsammlung Uta Sax und Jürgen Thormann, Berlin

77

Modelle für eine Wandplastik – Entwurfauftrag – 1975, Höhe jeweils ca. 50 cm, Holz
Ursula Sax hatte drei Entwürfe eingereicht. Die scheinbare Leichtigkeit der Wandplastik wird durch das Filigrane
der Stabstrukturen und durch die Dynamik der einzelnen ‚ausbrechenden’ Vierkantstäbe verstärkt. Nicht realisiert.
Verbleib der Modelle unbekannt

78

Modell Kladower Allee – Wettbewerbsbeitrag – 1974, ca. 30 x 40 x 30 cm, Holz
Mit diesem Modell hat Ursula Sax den eingeladenen Wettbewerb der Bundesbaudirektion gewonnen. Sie konnte
mit der Umsetzung für den großen Flur im Neubau des Deutschen Entwicklungsdienstes in Berlin-Kladow noch im
gleichen Jahr beginnen.
Privatsammlung, Berlin

Kladower Allee – Auftragsarbeit – um 1974/75, Höhe: 300 cm, Holz
Dieses Foto zeigt den Flur des Deutschen Entwicklungsdienstes in Berlin-Kladow und demonstriert einmal mehr,
wie die Künstlerin mächtige Balken zu visuell leichten Gebilden zusammengesetzt hat. Das Gebäude wurde vor

einigen Jahren abgerissen und somit auch das künstlerische Werk zerstört.

79

80

Modell für eine begehbare Freiplastik – Wettbewerbsbeitrag – 1978, Höhe ca. 30 cm, Holz
Dieses Holzmodell nimmt ästhetische Qualitäten des Entwurfs für eine begehbare Großplastik von 1974 auf (S. 61–
65) und reduziert sowie verkleinert drastisch die formalen Elemente, die für eine Realisierung in Beton gedacht waren.
Zugleich werden die gegenbewegten Segmente der geschwungenen Wände in der Gewichtung gleichberechtigt
und der Wanddurchmesser wesentlich kompakter. Der Entwurf wurde nicht realisiert (Wettbewerbsanlass nicht
mehr bekannt).
Privatsammlung, Köln

81

Zeichnung (Entwurf) für eine Freibinderplastik – Eingeladener Wettbewerb
1978, 61 x 86 cm, Graphit auf Papier
Wettbewerbsbeitrag der Künstlerin für die Bundesgartenschau Bonn-Rheinaue 1979; nicht realisiert.
Verbleib unbekannt

82

Modell für eine Holzbinder-Großplastik – Wett- 837
bewerbsbeitrag – 1978, Größe unbekannt, Holz­
modell, Sand, Maßstabsfigur (Plastik) vor Land-
schaft, zusammen fotografiert mit Reinhard
Friedrich (Fotografie 24 x 30 cm, Silbergelatine-
Abzug).

Diese inszenatorische Fotografie vermittelt ei-
nen visuellen Eindruck, der Erhabenheit durch
die kleine menschliche Figur in Anbetracht der
Größe des Bogens suggeriert und zugleich den
Sinn und Zweck dieser Modellfotografie verkör-
pert: Uns wird ein Landschaftsraum mit Wald
und Naturboden vermittelt, der einer großen
Grünfläche auf der Bundesgartenschau Bonn-
Rheinaue (1979) entsprechen könnte. Dieser
Entwurf kam nicht zum Tragen, geblieben ist die
Fotografie.

Wandplastik für die Cafeteria im Casino des Bundesministerium des Innern in Bonn
Auftragsarbeit – 1979, 160 x 635 x 140 cm, Holz

Die Wirkung der raumgreifenden Wandplastik muss beeindruckend sein, da ihre hölzerne, dynamisch bewegte
Struktur einen starken Kontrast zu der klaren architektonischen Gliederung des Raumes bildet. Das vorgegebene
helle Wandband (ein konstruktiver Betonträger) war für Ursula Sax Anlass, mit ihrer Wands­ kulptur daran anzuset-
zen und die Stabstruktur in den Raum zu entwickeln. Die Cafeteria wird heute vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung genutzt, nachdem das Bundesministerium des Innern nach Berlin verlegt wurde.

84

Entwurf für einen Fahrstuhlturm an einem Weddinger Wohnhaus (linker Turm)
Direktauftrag – 1978, 62 x 62 cm, Papiercollage, Graphit
Insgesamt wurden alle drei Entwürfe für die drei Fahrstuhltürme realisiert.

85

Fahrstuhltürme an einem Wohnhaus in Wedding – Direktauftrag
1978, je 500 x 500 cm, Putz und Farbe auf Mauerwerk
Die drei Fahrstuhltürme an einem Wohnhaus des Architekten Werner Düttmann in Berlin-Wedding sind kurz nach
der Fertigstellung fotografiert worden. Heute wird der freie Platz im Vordergrund von dichter Vegetation einge-
nommen, und die Straßenbäume reichen bis auf Höhe der Fahrstuhlkuben, so dass diese von der Straße kaum
mehr zu sehen sind. Auch hat die Fassade des Hauses zwischenzeitlich eine andere Farbfassung erhalten, die
tiefgesetzten dunklen Reliefflächen sind nun grün anstelle des ursprünglich verwendeten Rot. Zusätzlich wurde die
darunterliegende vorspringende Fassadenachse hell gefasst, so dass die Kuben und damit die Saxschen Reliefs
nicht mehr so plastisch zur Geltung kommen.

86

Modell für eine Wandplastik – Wettbewerbsbeitrag – 1979, Breite: ca. 80 cm, Holz
Modell für eine Wandplastik – Wettbewerbsbeitrag – 1979, 40,5 x 85,5 x 8,5 cm, Holz
Beide Modelle sind für den Wettbewerb für eine Wandplastik in der Kantine des Casinos des Bundesministerium
des Innern in Bonn, ausgerichtet von der Bundesbaudirektion, eingereicht worden. Eine dritte Entwurfsvariante
(siehe S. 87) bekam den Zuschlag zur Realisierung.
Entwurf oben: Privatsammlung, Berlin

87

Wandplastik für die Cafeteria im Casino des Bundesministerium des Innern in Bonn
Auftragsarbeit – 1979, 160 x 635 x 140 cm, Holz
Die Wirkung der raumgreifenden Wandplastik muss beeindruckend sein, da ihre hölzerne, dynamisch bewegte
Struktur einen starken Kontrast zu der klaren architektonischen Gliederung des Raumes bildet. Das vorgegebene
helle Wandband (ein konstruktiver Betonträger) war für Ursula Sax Anlass, mit ihrer Wands­ kulptur daran anzuset-
zen und die Stabstruktur in den Raum zu entwickeln. Die Cafeteria wird heute vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung genutzt, nachdem das Bundesministerium des Innern nach Berlin verlegt wurde.

9868

Monument – Entwurf für eine Großplastik – Freie Arbeit – 1980, 32 x 47 x 32 cm, Holz

Immer wieder setzt sich die Künstlerin auch unabhängig von eingeladenen Wettbewerben mit dem Thema der
öffentlichen Großskulptur auseinander. Diese Modelle sind nicht für die Schublade gedacht als Vorrat für Wettbe-
werbe, sondern eher als Erinnerungs- und Untersuchungsskizzen. Sie versteht diese Werke dennoch auch als auto-
nome Skulpturen. Es ist eine künstlerische Haltung, die beim Schaffen eines Werkes immer wieder die Möglichkeit
einschließt, die jeweilige Skulptur auch als Großplastik zu denken: Die Grenzen sind fließend, ob eine Skulptur als
sich selbst genügende (Klein-)Skulptur gedacht ist oder auch Modellcharakter für Größeres hat. Das hier abgebil-
dete Modell ist für eine Skulptur von sieben Meter Höhe gedacht.

Stabstruktur – Freie Arbeit – ca. 1986, 35 x 35 x 48,5 cm, Holz

Stabstruktur – Freie Arbeit – 1979, Höhe ca. 350 cm, Holz

Während eines Holzsymposiums ivnerFmreitibteuSlrätgudlhuearc(tHhUodrmsieumlaAanSgoaerxdàdnBiuernsaegngceurinoseiß) ev–eHFrrboellüizesfftAerunrbkdteeuirtLg­–eei1cs9hc8thi2ga,kf3fee8int,5.. DDxie4ersxeko4Kncusmntrs,utHkwtoeivlrzek,
Charakter der mächtigen Balken

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gVerörbßleeriubnugnbdeekraKnlnätrung des Materials bedarf. In einem zweiten Schritt würde dies herausgearbeitet werden.

In jungen Jahren hat Constantin Brancusi Ursula Sax tief beeindruckt. Sie hat ihn mehrmals in seinem Pariser Ate-

lier besucht.

89

Schindelbild – Freie Arbeit – 1985, 56 x 50 x 6 cm, Holzschindeln
Dieses ‚Schindelwerk’ wurde aus Holzschindeln geschaffen, die die Künstlerin einem alten Schindelmacher aus
dem Schwarzwald abgekaufen konnte.

904

Eulenspiegel und Gnom – Freie Arbeiten – alle 1980, Größen unterschiedlich, Wolle
Bis auf Schweißtuch befinden sich alle Strickmasken in der Sammlung der Berlinischen Galerie, die sie von der
Künstlerin als Schenkung erhalten hat. Schweißtuch hingegen ist im Besitz der Städtischen Museen Zittau, die es
jüngst in der Ausstellung Gott und die Welt – Werke von Ursula Sax für Zittau gezeigt hatten.
Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur
(Schenkung der Künstlerin 2011)

Ritter – Freie Arbeit – 1980, ca. 46 x 27 x 29 cm, Wolle
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91

92

Wachsmodell mit Wasserstudie für Spandauer Brunnen –
Direktauftrag – 1980, Wachs, Größe unbekannt, Wachs und Wasser
Für diesen Direktauftrag durch die Bundespost demonstriert die Künstlerin anhand einer Fotografie, die sie zu-
sammen mit Reinhard Friedrich am Modell umsetzte, den Wasserverlauf des Brunnens. In späteren Jahren, aber
auch schon vorher, hat sie immer wieder mit Hilfe von Wachsmodellen das Fließverhalten des Wassers studiert
und fotografisch festgehalten.
Modell verschollen

Spandauer Brunnen – Auftragsarbeit – 1980, Höhe 350 cm, Edelstahl
Der Brunnen vor dem Haupt-Postamt Spandau zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Bogenarchitektur und
eine Offenheit aus, da er nicht durch ein Wasserbecken begrenzt wird. Das Wasser ergoss sich auf das Kopfstein-
pflaster, das zum Mittelpunkt des Brunnens leicht abgesenkt wurde. Da das Postgebäude saniert oder abgerissen

werden soll, ist das gesperrte Gelände um den Brunnen inzwischen verwahrlost.

93

94

Modelle für eine Sitztreppenanlage mit korrespondierender Deckenplastik
Direktauftrag – 1977–1980, Holz und Pappe
Modell 1 (oben) wurde eingereicht (Auslober: Bundesbaudirektion) für einen Sitztreppenanlage in der
Deutschen Schule in Brüssel (Architekten Otto/Habermann).
Der obere Entwurf wurde realisiert.
Die Modelle sind verschollen.

95

Ursula Sax hat ein komplexes Werk geschaffen, das die Sitztreppenanlage für die Aula durch eine an die Decke
montierte abgetreppte Stabstruktur widerspiegelt. Der gegenwärtige Zustand des Kunstwerkes ist unbekannt. Für
das Jahr 2018 ist ein Neubau für die inzwischen in Internationale Deutsche Schule umbenannte Institution geplant.

96

Monument – Entwurf für eine Großplastik – Freie Arbeit – 1980, 32 x 47 x 32 cm, Holz
Immer wieder setzt sich die Künstlerin auch unabhängig von eingeladenen Wettbewerben mit dem Thema der
öffentlichen Großskulptur auseinander. Diese Modelle sind nicht für die Schublade gedacht als Vorrat für Wettbe-
werbe, sondern eher als Erinnerungs- und Untersuchungsskizzen. Sie versteht diese Werke dennoch auch als auto-
nome Skulpturen. Es ist eine künstlerische Haltung, die beim Schaffen eines Werkes immer wieder die Möglichkeit
einschließt, die jeweilige Skulptur auch als Großplastik zu denken: Die Grenzen sind fließend, ob eine Skulptur als
sich selbst genügende (Klein-)Skulptur gedacht ist oder auch Modellcharakter für Größeres hat. Das hier abgebil-
dete Modell ist für eine Skulptur von sieben Meter Höhe gedacht.

Säule (Hommage à Brancusi) – Freie Arbeit ­– 1982, 38,5 x 4 x 4 cm, Holz,
Dieses Modell für eine Großskulptur von etwa elf Meter Höhe hat Skizzencharakter, da eine maßstäbliche Ver-
größerung der Klärung des Materials bedarf. In einem zweiten Schritt würde dies herausgearbeitet werden.
In jungen Jahren hat Constantin Brancusi Ursula Sax tief beeindruckt. Sie hat ihn mehrmals in seinem Pariser Ate-

lier besucht.

97

98

Auf einem Plakat aus dem Jahr 1982 von Interni, einem der führenden Designermöbelhäuser West-Berlins und 19093
nur einen Steinwurf von der Neuen Nationalgalerie entfernt gelegen, waren folgende Gedanken der Künstlerin
zu lesen:
„Ein Stuhl ist für mich ein räumlicher Gegenstand, eine Skulptur, mit einem engen Bezug zum Menschen. Er gehört
mit der Kleidung zu seinen unmittelbarsten Requisiten. Der leere Stuhl symbolisiert und repräsentiert menschliche
An- und Abwesenheit. Er ist eine Art Körperverlängerung, Untersatz, Vergrößerung, Fassung und Sockel. Er kann
bedeutend und sichtbar machen, Flügel verleihen.
In der Grundidee ist für mich jeder Stuhl ein Thron, so wie in der Grundidee jeder Mensch königlich ist.
Berlin, Mai 1982“
Die hier abgebildeten Stühle sind 1980 entworfen und gebaut worden und entstammen einer größeren Werk-
gruppe von skulpturalen Möbeln (vgl. WS Nr. Nr. 422–429). Zeitversetzt zur Stuhl-Ausstellung in der Galerie Raab
(deren Besitzer auch Interni betrieben haben) wurde bei Interni selbst auch eine Ausstellung mit ihren Skulpturen
der 60er und 70er Jahre gezeigt. Ihr erstes Möbel, ein Lesepult (WS Nr. 394), hatte sie 1974 aus Holz gebaut. Ein
Paravent ebenfalls aus Holz datiert aus dem Jahr 1975 (WS Nr. 329). Diese Möbel sind formal mit ihren zeitgleichen
Holzskulpturen wie Samba-Show (1974, WS Nr. 308) oder Merry go round (1975, WS Nr. 333A und 333B) verwandt.
Fotos: Reinhard Friedrich; Entwurf Plakat: Wieland Schütz

Modell einer Wandhängeskulptur für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Berlin-Wedding
Direktauftrag – 1991, ca. 30 x 40 cm, Holz, Papier
Das Modell wurde noch im gleichen Jahr als vor die Wand gehängtes Relief aus lackiertem Eisen realisiert.

Das untere Foto zeigt die Wandhängeskulptur in ihrer Neuinstallation im Eingangsbereich des inzwischen zum
Robert-Koch-Institut gehörenden Gebäudes.

100

Plexiglasstuhl, 1980, Größe nicht bekannt, Acrylglas, Metall
Im Rahmen ihrer skulpturalen Stühle hat die Künstlerin diesen Plexiglasstuhl entworfen und bauen
lassen. Es kam nicht zur Serienproduktion.
Sammlung Stiftung Weimarer Klassik


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