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Ursula Sax – Modell & Wirklichkeit: Realisierte & nicht realisierte Projekte, herausgegeben von Semjon Contemporary mit Beiträgen von Mark Gisbourne, Jan Maruhn und Semjon H. N. Semjon, deutsch-englisch, 192 Seiten. 28,00 EUR
ISBN 978-3-9816830-1-1

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Published by simeontsvetkov1993, 2016-04-16 11:56:37

Ursula Sax `Modell & Wirklichkeit`

Ursula Sax – Modell & Wirklichkeit: Realisierte & nicht realisierte Projekte, herausgegeben von Semjon Contemporary mit Beiträgen von Mark Gisbourne, Jan Maruhn und Semjon H. N. Semjon, deutsch-englisch, 192 Seiten. 28,00 EUR
ISBN 978-3-9816830-1-1

101

Entwurfszeichnung für Erwachsenenwiege – Freie Arbeit – 1983, 21 x 29,7 cm, Fineliner auf Pergamin
Erwachsenenwiege – Freie Arbeit – 1983, ca. 50 x 200 x 90/110 cm

102

Modell einer Hängeskulptur für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Berlin-Wedding
Wettbewerbsarbeit – 1991, Größe unbekannt, Holz, Ketten und Stoff
Dieses Hängemodell reichte die Künstlerin bei einem Wettbewerb ein, zu dem sie vom Berliner Senat eingeladen
worden war. Der Entwurf wurde nicht berücksichtigt, doch wurde sie aufgefordert für die Cafeteria eine Wand­
gestaltung zu entwerfen.
Modell zerstört

103

Modell einer Wandhängeskulptur für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Berlin-Wedding
Direktauftrag – 1991, ca. 30 x 40 cm, Holz, Papier
Das Modell wurde noch im gleichen Jahr als vor die Wand gehängtes Relief aus lackiertem Eisen realisiert.
Das untere Foto zeigt die Wandhängeskulptur in ihrer Neuinstallation im Eingangsbereich des inzwischen zum
Robert-Koch-Institut gehörenden Gebäudes.

11024

Modell für eine Hängestruktur – Auftragssarbeit – 1984, keine Größenangaben, Holz und Papier
Privatsammlung, Berlin

Modell für eine begehbare räumliche Struktur in einer Berliner Parkanlage
Wettbewerbsbeitrag – 1985, Größe nicht bekannt, Karton

Modell zerstört Hängestruktur – Auftragsarbeit – 1984, keine Größenangaben, Holz, Edelstahlgewebe

Die raumbestimmende Hängestruktur in der Weinbauschule in Weinsberg zwischen der komplett verglasten Ein-
gangswand und der tiefer im Foyerraum befindlichen Treppenanlage nimmt die Momente des Lichts (Glaswand)
und die AbstufungenradsetrerTfröerpmpiegn, ahnolraizgoenMatauolfd.aenDlgliveealBreiagahntenteeSnftürWearbueeestitnwwbeeeerFwikßuevßgrebgerssäfabpnseagsinettenrrabmtg,reüE–rcdz1kee9eul8sgi5ntea, ehnGilngeröeienßrweeBeneubdrnelibi,anpeeeklhreaagPnnaanerntnk,taPRinnaalpaudgpmaees.

Modell zerstört

105

10160

O. T. (Blaue Hängeskulptur) – 1984, ca. 70 x 73 x 73 cm, Holz, blau gefasst
Die beiden Ansichten verdeutlichen einmal mehr, dass die Bildhauerin Ursula Sax ein sehr gutes Gefühl für den
Raum hat, in der dritten Dimension ‚denken’ kann. Von jeder Seite erscheint die Skulptur eine andere zu sein,
obwohl das System der ineinander gesteckten Rahmenwerke sehr einfach anmutet. Die körperliche Präsenz hin-
gegen ist komplex und strahlt gleichzeitig eine große Leichtigkeit aus.
Privatsammlung, Berlin

Modell für die Berliner Museumspiazzetta – Wettbewerbsarbeit – 1984, Größe nicht überliefert, Pappe
Bei dem eingeladenen Wettbewerb des Berliner Senats (?) für die Neugestaltung der Museumspiazetta hat Ursula
Sax diesen Entwurf eingereicht, der mit einer reduziert expressiven architektonischen Geste durch Brückenkonst-
ruktionen und Wegemarkierungen die verschiedenen Architekturen und die umgebenden offenen Räume zusam-
menzubinden versucht.
Modell zerstört

107

Modell für das Auswärtige Amt – Wettbewerbsarbeit – 1984, Größe unbekannt, Holz und Pappe; nicht realisiert
Modell verschollen

108

Modell für den Rathausplatz in Dortmund – Wettbewerbsbeitrag (offener Wettbewerb)
1987, Größe unbekannt; nicht realisiert
Das Modell für den Vorplatz des Rathauses in Dortmund zeigt eine Anordnung verschiedner Säulen und Pfeiler
von gleicher Höhe über einem rechtwinkeligen Raster. Die einzelnen Elemente sollten eine Höhe von ca. 7 m ha-
ben und eine bühnenartige Entree-Situation erzeugen.
Modell verschollen

109

O. T. (Modell für einen Turm) – Freie Arbeit
1998, 43 x 4 x 4 cm, gebrannter Ton, Eisen
Von dieser Modellgruppe existiert eine weitere kleine Variante. Wie die zu realisierende Archi-
Skulptur in der Realität aussehen würde, lässt sich hier nicht ableiten. Das Modell ist eher als
Skizze zu verstehen. Standort und Kontext sind für die Entscheidung der Größe wichtig, ebenso
wie die Materialwahl.

110

O. T. (Blaue Hängeskulptur) – 1984, ca. 70 x 73 x 73 cm, Holz, blau gefasst
Die beiden Ansichten verdeutlichen einmal mehr, dass die Bildhauerin Ursula Sax ein sehr gutes Gefühl für den
Raum hat, in der dritten Dimension ‚denken’ kann. Von jeder Seite erscheint die Skulptur eine andere zu sein,
obwohl das System der ineinander gesteckten Rahmenwerke sehr einfach anmutet. Die körperliche Präsenz hin-
gegen ist komplex und strahlt gleichzeitig eine große Leichtigkeit aus.
Privatsammlung, Berlin

111

O. T. (Hommage à Veit Stoss) – Freie Arbeit – 1985, Verzweigung – Freie Arbeit – 1986,
ca. 100 x 100 x 90 cm, Holz, weiß gefasst 30 x 50 x 33 cm, Holz, weiß gefasst

Diese Stabskulptur lässt sich liegend oder an der Wand
hängend installieren. Die streng symmetrische, aber in
drei Dimensionen ausgreifende Stabstruktur wird durch
die perspektivischen Überschneidungen beim Wechsel
des Betrachterstandpunktes zu einem sich ständig än-

dernden Gebilde.
Unikat und Neuauflage zu zehn Exemplaren ab 2015

112

Modell für eine begehbare räumliche Struktur in einer Berliner Parkanlage
Wettbewerbsbeitrag – 1985, Größe nicht bekannt, Karton
Modell zerstört

Modellvariante für eine Fußgängerbrücke in einer Berliner Parkanlage
Wettbewerbsbeitrag – 1985, Größe unbekannt, Pappe
Modell zerstört

113

Modellvariante für eine Fußgängerbrücke in ei-
ner Berliner Parkanlage – Wettbewerbsbeitrag
114 1985, Größe unbekannt, Pappe

Für den vom Berliner Senat eingeladenen Wett-
bewerb für die Gestaltung einer Parkanlage in
der Schlangenbader Straße in Berlin-Wilmers-
dorf, wo die Autobahn durch einen Wohnhaus-
komplex mit Park überbaut wurde, reichte Ursula
Sax mehrere Modellvarianten aus Karton ein.
Einer der Entwürfe zitiert den Entwurf für eine
begehbare Großplastik von 1974, wenn die Ele-
mente auch wesentlich statischer erscheinen.
Gleichzeitig ist die bespielbare Grundstücks-
fläche kleiner, die Zwischenräume dementspre-
chend ebenfalls. Die Künstlerin löst das Problem
der Enge, indem sie die Wände öffnet und der
Parkbesucher von einem ‚Raum’ zum anderen
quer durchstossen kann. Die Entwürfe für eine
Brückensituation nehmen die Wettbewerbs-
vorgaben der in groben Zügen bereits enthal-
tenen Parkgestaltungen mit Durchwegungen
und einer Fußgängerbrücke auf. Man beachte
die geschnittenen Kanten des dicken Kartons.
Ursula Sax hat bewusst eine Schneidetechnik
angewandt, die auch ein Reißen des Kartons
einschließt. Die ‚unsauber’ geschnittenen Rän-
der sind ein gezielt eingesetztes künstlerisches
Mittel, um die Monumentalität der Konstruk-
tionen für das menschliche Auge zu brechen
und zusätzliche Spannung zu erzeugen. Die ge-
meinsam mit Reinhard Friedrich durchgeführten
Modell­fotografien begeben sich wie beim Mo-
dell für eine Holzbinderplastik von 1978 auf die
Blickhöhe des Betrachters und suggerieren ein
mögliches Eintreten in die gebaute Modellwelt.
Die Wettbewerbsbeiträge der Sax wurden nicht
realisiert.
Modell zerstört

1159

116

Entwurf für eine Brunnenanlage in einem Frauengefängnis – Wettbewerbsbeitrag – 1986, 29,7 x 21 cm, Fotokopie
und mit einer Schreibmaschine geschriebener Text auf Papier
Der hier vorliegende Entwurf umfasst einen Text, der die Funktionsweise des Brunnens und seine mögliche Außen­
wirkung beschreibt. Er wurde für einen eingeladenen Wettbewerb für einen Brunnen in einem Frauengefängnis
eingereicht. Ursula Sax bekam nicht den Zuschlag. Hier lässt sich gut nachvollziehen, dass es Ursula Sax immer
um den öffentlichen Raum geht, der aber für den Menschen gedacht ist. Das Anerkennen der umgebenden bau-
lichen Strukturen mit ihrer künstlerischen Antwort darauf verbindet sie immer mit ihrem positiven Blick auf den
Menschen.

117

Wasserstudie für einen Brunnen – Wettbewerbsbeitrag – 1986, 21 x 29,7 cm, Farb- und Silberstift auf einer Foto-
kopie eines Modellfotos (des unten abgebildeten Brunnenentwurfs) von Reinhard Friedrich
Modell für einen Brunnen – Wettbewerbsbeitrag – 1986, Größe unbekannt, Spanholz und Farbe
Der Brunnen war für eine Klinik in Wannsee entworfen worden.
Modell verschollen

118

Entwürfe für einen Brunnen in Berlin-Wilmersdorf – Wettbewerbsentwürfe
1978, Bronze (oben), Wachs (rechts mit Wasserstudie)
Diese Modelle verdeutlichen einmal mehr die Sorgfalt der Planung für die Wasserspiele. Ursula Sax
beschäftigt sich bis heute in ihren künstlerischen Arbeiten immer wieder mit Brunnen.
Bronzemodell: Privatsammlung, Stuttgart; Wachsmodell verschollen

119

1280

Entwurf für ‚Looping’ (Detail) – Wettbewerbsbeitrag – 1987, Filzstift und Collage auf Fotografie
Die Visualisierung des Wettbewerbbeitrages der Künstlerin wurde von ihr und Semjon Contemporary als Edition
aufgelegt:
1987/2014, 25,2 x 35,7 cm (Edition zu 100 Exemplaren) oder 40,4 x 56 cm (Edition zu 30 Exemplaren), Fine Art Print
auf 188 g/qm Hahnenmühlen Photo Rag

Kontaktbogen Montage von ‚Looping‘ – Auftragsarbeit – 1992, Fotografie: Reinhard Friedrich

Ganze fünf Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee, der Visualisierung und dem Modell Wirklichkeit wurde. Der

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einem Meter Durchmesser, während die Partnerfirma Mannesmann-Seiffert vor Ort in Berlin über einen Zeitraum

von drei Monaten die 27 Rohrabschnitte auf dem gegenüberliegenden Parkplatz erst zu zwei Teilen zusammen-

fügte und diese schließlich an ihrem Bestimmungsplatz zu einem Ganzen verband.

Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur

(Schenkung der Künstlerin 2011)

121

O. T. (Faltung) – Freie Arbeit – 1987, 25 x 25 x 10,5 cm, Aluminium, lackiert
Privatsammlung, Berlin
O. T. (Faltung) – Freie Arbeit – ca. 1987, ca. 10 x 11 x 3,8 cm, Tonpapier
Diese kleine Faltung ist nicht Bestandteil der fotografierten Ateliersituation, wird aber in diesem Zeitkontext ge-
schaffen worden sein.
Privatsammlung, Berlin

1226

Derwisch – Freie Arbeit – 1988, 89 x 87 x 40,5 cm, Aluminium, lackiert
Kunstaktion in Berlin-Wedding anlässlich der Woche des ausländischen Mitbürgers 1987. Das Foto rechts unten
zeigt eine Performance mit dem Schwarzen Block vor dem Gebäude der Orangerie parallel zu Ursula Sax‘ großen
Ausstellung 1989 im Neuen Berliner Kunstverein (NBK) in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg.

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Alle in den Abbildungen repräsentierten Aluminium-Faltungen – der Höhepunkt dieser Werkserie bildet sicherlich
die neun Meter hohe Hängeskulptur, eine Auftragsarbeit für das Treppenauge des Sozialamtes der Bundespost
in Stuttgart – zeigen die Umsetzung in stabileres Material, ausgehend von den kleinen Faltungen aus Tonpapier.

124

Projektskizze – Freie Arbeit 125
1980er Jahre, 42 x 56 cm,
Filzstift und Graphit auf Papier

Die Strickmasken von 1980 haben den Beginn
ihrer performativen Aktionen markiert. Kontinu-
ierlich beschäftigt sich die Künstlerin seitdem
mit Ideen für Performances wie z. B. ihre Körper-
masken. Das nicht datierte Blatt zeigt eine Skizze
für den Schwarzen Block, der u. a. 1987 in Berlin-
Wedding, 1989 vor der Orangerie des Schlosses
Charlottenburg und später in Breslau auf dem
Rynek Teil von Performances war. Einen der
Höhep­ unkte ihrer performativen Werke bildet si-
cherlich das 1994 im Oktogon der HfBK Dresden
aufgeführte Werk gegeneinanderüber mit einer
großen Anzahl von Mitwirkenden.

126

Kunstaktion in Berlin-Wedding anlässlich der Woche des ausländischen Mitbürgers 1987. Das Foto rechts unten
zeigt eine Performance mit dem Schwarzen Block vor dem Gebäude der Orangerie parallel zu Ursula Sax‘ großen
Ausstellung 1989 im Neuen Berliner Kunstverein (NBK) in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg.

127

128

Entwurf für ‚Looping’ (Detail) – Wettbewerbsbeitrag – 1987, Filzstift und Collage auf Fotografie
Die Visualisierung des Wettbewerbbeitrages der Künstlerin wurde von ihr und Semjon Contemporary als Edition
aufgelegt:
1987/2014, 25,2 x 35,7 cm (Edition zu 100 Exemplaren) oder 40,4 x 56 cm (Edition zu 30 Exemplaren), Fine Art Print
auf 188 g/qm Hahnenmühlen Photo Rag

Kontaktbogen Montage von ‚Looping‘ – Auftragsarbeit – 1992, Fotografie: Reinhard Friedrich
Ganze fünf Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee, der Visualisierung und dem Modell Wirklichkeit wurde. Der
geplante (aber nie genutzte) neue Zugang zur Berliner Messe hinter dem Funkturm sollte eine seiner Bedeutung
angemessene öffentliche Plastik erhalten. Ursula Sax bekam im eingeladenen Wettbewerb für ihren kühnen Ent-
wurf den 1. Preis. Keiner der Beteiligten wusste – bis auf die Sax –, ob diese künstlerische Behauptung sich umset-
zen ließe. Der Bausenat begleitete die Realisierung wohlwollend und übernahm die technische Organisation. Die
Röhren­werke von Mannesmann in Mühlheim/Ruhr bewerkstelligte die Präzisionsbiegung der großen Rohre von
einem Meter Durchmesser, während die Partnerfirma Mannesmann-Seiffert vor Ort in Berlin über einen Zeitraum
von drei Monaten die 27 Rohrabschnitte auf dem gegenüberliegenden Parkplatz erst zu zwei Teilen zusammen-

fügte und diese schließlich an ihrem Bestimmungsplatz zu einem Ganzen verband.
Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur

(Schenkung der Künstlerin 2011)

129

130

‚Looping’ vor der Farbfassung – Auftragsarbeit – 1992
Das Foto von Reinhard Friedrich zeigt Looping vor dem finalen Anstrich. Der kleine gelbe Fleck auf dem weiß-
grauen Vorstrich wurde vom damaligen Bausenator Wolfgang Nagel in Anwesenheit von Ursula Sax von einer
Hebebühne aus als Farbprobe vorgeführt.
Die ‚Königin’ der Berliner Außenskulpturen erstrahlt seit 1992 in dem kräftigen Gelb, das zu einer Signaturfarbe der
Künstlerin wurde. 2014 kam es zu einer Begehung, der Looping-Tour, die von der Galerie Semjon Contemporary
organisiert wurde. Der Zutritt zu diesem Areal des Messegeländes ist sonst für Privatpersonen nicht gestattet.
Inzwischen behindert die Vegetation, die seit 1992 ungehindert wachsen konnte, den freien Blick auf die Groß­
skulptur. Die zeitgleich angepflanzten Kiefern sind zu einem stattlichen Hain herangewachsen und werden dem-
nächst durch flachwachsende Kiefern ersetzt. Ebenfalls werden die Bäume zur Straße zurückgeschnitten, um den
Blick auf Looping wieder freizugeben.
Foto: Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur
(Schenkung der Künstlerin 2011)

Looping – Auftragsarbeit – 1992, ca. 18 x 50 m, Stahlrohr (Durchmesser 1 m), Lack
Foto: Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur

(Schenkung der Künstlerin 2011)

1315

132

Modell für eine Großplastik – Wettbewerbsbeitrag – 1988, Höhe: ca. 20 cm, Eisen; nicht realisiert
Dieses Entwurfsmodell für den von der Bundesbaudirektion für das Bundesverteidigungsministerium ausgelobten
Wettbewerb besticht durch seine Einfachheit: Wenn man das aufsteigende zusammenhängende ‚Wegeband’ in
die Horizontale klappen würde, ergäbe es eine quadratische Grundplatte.
Modell verschollen

133

Modell für einen Flugkörper – Freie Arbeit – 1989, ca. 40 x 30 x 30 cm, Holz
Man kann sich gut vorstellen, wie dieses Modell als Großskulptur in einer weiträumigen Hochhauslobby schwebt.
Die Anmutung der leichten Konstruktion, gleich einem leicht in sich verdrehten kubischen Rahmenwerk mit anti-
podisch angesetzten Flügelelementen, verleiht dem imaginären Fluggerät eine Präsenz des Dynamischen. Ursula
Sax hat eine ähnliche, größere und in einem tiefen Blau gefasste Schwesterskulptur geschaffen.

134

O. T. (Großskulptur) – Auftragsarbeit – 1988, Höhe: 9m, Stahl, lackiert
Diese Skulptur auf einem Vorplatz der ehemaligen Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig,
heute Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH, ist ein Paradestück für das Zusammenführen verschie-
dener bildhauerischer Ansätze, die die Künstlerin über Jahrzehnte hin entwickelt hat. Aus den Faltobjekten ist
ein stolzer, sich nach oben reckender Stahlkörper geworden, der sich nach allen Seiten hin unterschiedlich öffnet
und auffaltet und jedem Hauptsegment eine eigene Farbe zuordnet. Jeder Betrachterstandpunkt wird durch eine
völlig neue Form und ein anderes Farbspiel belohnt. Die Virtuosität der Künstlerin ist ihrem herausragenden Ver-
ständnis der dritten Dimension geschuldet und ihrem Anspruch, sich nicht zu wiederholen.
Modelle zerstört

135

14346 Geometrisches Ballet – Freie Arbeit
1990, Aufführung auf der Bühne der Akademie
der Künste in Berlin anlässlich der Künstlerbund-
ausstellung.

Hagia Sophia – Freie Arbeit – 1989, 300 x 425 x 410 cm, Stoff
Hagia Sophia in der Ausstellung Der ganze Anfang, hier 2001 in der früheren Bibliothek der HfBK Dresden.

137

Dokumentation von Ursula Sax’ Einzelausstellung in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg, ausgerichtet
vom Neuen Berliner Kunstverein (NBK) und kuratiert von Klaus Steinmann. Die obere Abbildung zeigt Säulenhalle
(zerstört) und die untere Abbildung Hagia Sophia im mittleren Teil der Halle.
Die großen Stoffskulpturen sind zeitgleich mit den Windskulpturen (auf den folgenden Seiten) entstanden und
setzen die Idee der Bildhauerei mit dem bis dahin in dieser Gattung nicht geläufigen Material fort.

13482

Luftkleider – Freie Arbeiten – 1990, Größen variabel, Stoff
Ursula Sax plant, die Körpermasken aus Pappe und Filz sowie die Luftkleider reproduzieren zu lassen, damit sie als
bewegliche Skulpturen neu belebt werden und in frei choreografierten öffentlichen Aufführungen in Theater- und
Opernhäusern wieder verwendet werden können. Die konservatorische Pflege und der Erhalt dieser Unikate aus
den 80er und 90er Jahren macht dies notwendig.
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Durch die Wahl von Textilien als skulpturales Material – Ursula Sax hat diese Fahnengebilde nicht
umsonst Windskulpturen genannt – ergibt sich das Phänomen, dass die einmal zusammengenähte
Form ständigen Veränderungen unterworfen ist. Oder die Künstlerin nutzt gar das Blasebalg-Prinzip,
das die Volumina und damit die Formen der Luftkleider (siehe Geometrisches Ballett, S. 144/145) nach
Wunsch verändert.

139

Windkleid Windskulptur
Freie Arbeit – 1991, Größe nicht bekannt, Stoff Freie Arbeit – 1991, Größe nicht bekannt, Stoff
Fahne
Freie Arbeit – 1989, Größe nicht bekannt, Stoff

140

Körpermasken – Freie Arbeiten – 1992, Größen unterschiedlich, Filz
Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur
(Schenkung der Künstlerin 2011)

141

142

Luftkleider – Freie Arbeiten – 1990, Größen variabel, Stoff
Ursula Sax plant, die Körpermasken aus Pappe und Filz sowie die Luftkleider reproduzieren zu lassen, damit sie als
bewegliche Skulpturen neu belebt werden und in frei choreografierten öffentlichen Aufführungen in Theater- und
Opernhäusern wieder verwendet werden können. Die konservatorische Pflege und der Erhalt dieser Unikate aus
den 80er und 90er Jahren macht dies notwendig.
Sammlung Berlinische Galerie – Landesmuseum für Kunst, Fotografie und Architektur
(Schenkung der Künstlerin 2011)

143

Körpermasken – Freie Arbeiten – Aufführung 1992 des von Ursula Sax zusammen mit Karin Hernandez choreogra-
fierten mehrteiligen Stückes Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer auf der Bühne der Hochschule
für Bildenden Künste in Braunschweig (Theatertage Braunschweig 92); danach auf Einladung im Theaterspielplatz,
der Probebühne des Staatstheaters Braunschweig. Auch die Luftkleider wurden in diesem Zusammenhang ver-
wendet. Die ersten Körpermasken entstanden 1987 und wurden in einer Aufführung in Berlin-Wedding benutzt.

144 Geometrisches Ballet – Freie Arbeit
1990, Aufführung auf der Bühne der Akademie
der Künste in Berlin anlässlich der Künstlerbund-
ausstellung.

145

146

Modell für den Vorplatz der Medizinischen Akademie in Dresden – Wettbewerbsbeitrag von Ursula Sax und
Rocco Burggraf – 1990, Größe nicht überliefert, Pappe, Holz, Plastik und farbiges Papier
Die bis zu 27 m hohen Metallfahnen in den Grundfarben Blau, Rot und Gelb wurden nicht realisiert.
Modell zerstört

14571

ELinntewaumrfenfütr–eFinreieFaAsrsbaediet –d1e9r9D2r,e4s4dxne3r4Fxin5a3n,5zäcmt,eEris–eWn ettbewerbsarbeit – 1992, 21 x 29,7 cm, Collage
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Collage verschollen

148

O. T. – Freie Arbeit Modell für den Turm der Winde – Direktauftrag
1992, ca. 30 x 31 x 9 cm, Draht 1992, 23 x 20 x 29 cm, Draht und Spinnaker

Diese Drahtskulptur entstand parallel zu dem Modell Mit diesem Modell bekam die Künstlerin den Auftrag,
für den Turm der Winde. für die Bundesgartenschau 1992 in Hockenheim den
Turm der Winde zu realisieren.
Privatsammlung, Berlin

149

Turm der Winde – Auftragsarbeit – 1992, Höhe 7 m, Eisen und Stoff
Ansichten des 1992 realisierten Werkes auf der Bundesgartenschau in Hockenheim.

150

Arabeske – Freie Arbeit – 1992, 58 x 49 x 39 cm, Eisen
In den frühen 90er Jahren entstand eine Reihe dieser Eisenskulpturen, die wie feine Zeichnungen den Raum beset-
zen und von jedem Standpunkt aus eine neue Form generieren. Dieses Exemplar ist als Hängeskulptur konzipiert.
Beeindruckend ist der stetige, zusätzliche Spannung erzeugende Wechsel der verwendeten Vierkant- und Rund-
eisenstäbe, die – unterschiedlich stark im Durchmesser – aufeinanderstoßen und zusammengeschweißt sind. Wie
bei einer Bleistiftzeichnung auf Papier verjüngt oder verdickt sich die Linie beim Richtungswechsel. Die ‚Eisenlinie‘
fügt sich nach zahlreichen Richtungswechseln zu einer ununterbrochenen, den Raum durchwandernden Linie.
„Überraschend war für mich bei dieser Arbeit, dass ohne Planung nach vielfachem Richtungswechsel das letzte
Stück genau auf den Anfang passte.“ Ursula Sax


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