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Mit dem Rennrad durch die zentral-iranische Wüste.

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Published by otto.petrovic, 2019-09-07 10:06:16

Iran

Mit dem Rennrad durch die zentral-iranische Wüste.

Keywords: Iran,Rennrad,Wüste

Der
Iran
ist
doppelt
so
groß
wie
Frankreich
und

Deutschland
zusammen.
Als
Perserreich
erstreckt
er
sich

vor
2.500
Jahren
von
Rhodos
und
Libyen
bis
ins
heutige

Pakistan.




Das
Land
besitzt
die
größten
Erdgas-
und
die

viertgrößten
Erdölvorkommen
der
Welt.
Ende
des


19.
Jahrhunderts
sichern
sich
britische
Firmen
die
Förder-

und
Vermarktungsrechte

zu
einem
Zeitpunkt
als
die

Perser
noch
nicht
ahnten
was
sie
hier
besitzen.
Die

Anglo-Iranian
Oil
Company,
später
in
BP
umbenannt,

macht
in
den
1950er
Jahren
200
Millionen
Pfund
Profit,

zahlt
an
den
Iran
aber
nur
16
Millionen
an
Förder-

gebühren,
Dividenden
und
Steuern.



Nachdem
sich
der
aus
einfachen
Verhältnissen

stammende
Kosakenführer
Reza
Khan
an
die
Macht

putscht,
setzt
er
sich
1926
selbst
die
Krone
als
Reza
Schah

Pahlavi
auf.
Er
reformiert
das
Bildungssystem,
baute
die

Infrastruktur
aus
und
modernisiert
den
gesamten
Iran.

Durch
seine
Nähe
zum
nationalsozialistischen

Deutschland
muss
er
1941
unter
Druck
der
Sowjetunion

die
Macht
an
seinen
Sohn
Mohammad
Reza
Pahlavi

übergeben.




Der
demokratisch
gewählte
und
bis
heute
populäre

Ministerpräsident
Mohammad
Mossadegh
versucht
ab

1951
die
iranische
Erdölindustrie
gegen
den
Willen
von

Großbritannien
und
den
USA
zu
verstaatlichen
und
die

Einnahmen
seinem
Land
zurückzugeben.
Er
wird
im

Rahmen
der
Operation
Ajax
mit
Hilfe
der
CIA
im
Jahr

1953
gestürzt.
Darauf
führt
der
Schah
mit
seiner
dritten

Frau
Farah
Diba
ein
autokratisches
Playboy
Leben.

Nachdem
ihm
die
Westmächte
1979
die
Unterstützung

entziehen,
kann
zunächst
sein
Fluchtflugzeug
aufgrund

der
Überladung
mit
Gold
nicht
starten.
Am
1.
Februar

1979
kehrt
Chomeini
aus
dem
französischen
Exil
zurück

und
beginnt
eine
‚Islamische
Republik’
aufzubauen.



Völker
indogermanischen
Ursprungs
dominieren
das

Land
heute
zahlenmäßig,
rund
65
Prozent
der
75
Milli-

onen
Iraner
zählen
sich
zu
den
Persern.
Im
Iran
leben

auch
Kurden,
die
zehn
Prozent
der
Bevölkerung

umfassen,
Belutschen,
Bachtiaren,
Turkmenen
und

Armenier.
Vor
allem
im
Südwesten
des
Landes
leben

Araber,
sie
machen
zwei
Prozent
der
Bevölkerung
aus.



1.800
v.
Chr.
stiftet
Zarathustra
die
erste
monotheistische

Religion
der
Welt,
den
Zoroastrismus.
In
einem
Tempel

wird
ein
ständig
brennendes
Feuer
als
heilige
Flamme

gehütet.
Rund
um
das
Jahr
650
erobern
die
Araber
das

Perserreich.
Sie
sind
jedoch
nicht
darauf
vorbereitet
ein

so
großes
Reich
zu
regieren
und
übernehmen
die

bestehenden
Regierungsstrukturen.
Im
Unterschied
zu

anderen
arabisch
eroberten
Gebieten
gelingt
es
den

Persern
deshalb,
ihre
Kultur
weitgehend
zu
erhalten.

Dem
Zoroastrismus
gehören
heute
jedoch
nur
mehr

einige
tausend
Iraner
an,
rund
90
Prozent
bekennen
sich

zur
schiitischen
Gruppierung
der
Zwölfer-Schia.
Als

Araber
fühlen
sie
sich
jedoch
keineswegs.



Eigentlich
soll
es
von
Wien
nach
Kiew
und
weiter
nach


Dubai
gehen.
Der
Flug
wird
abgesagt,
der
Ersatzflug
geht

sieben
Stunden
später.
Die
geplante
Fähre
von
Dubai
in

den
Süd-Iran
wird
aufgrund
von
Sturm
auf
unbestimmte

Zeit
verschoben.
Dafür
gibt
es
einen
Flug
von
Dubai
auf

die
süd-iranische
Insel
Kisch.
Obwohl
es
von
dort
nur

mehr
zehn
Kilometer
zum
Festland
sind,
gibt
es
weder

Schiffe
noch
freie
Flüge.
Also

planen
wir
stattdessen
eine

Wüstendurchquerung
und
fliegen
nach
Schiraz.



Danach
geht
es
eine
Woche
auf
der
1.000
Kilometer

langen
Strecke
durch
die
zentral-iranische
Wüste
und

über
2.800
m
hohe
Bergpässe
nach
Yazd
und
weiter
nach

Isfahan.
Die
täglichen
150
bis
180
Kilometer
werden

durch
den
starken
Wüstensturm
sehr
lang
und
hart.
Was

wir
zum
Anziehen
und
zum
Essen
benötigen
haben
wir

am
Rad
und
in
den
Trikotaschen
verstaut.
Alle
100
Kilo-

meter
finden
wir
in
dem
sonst
unbewohnten
Gebiet
ein

kleines
Dorf.

Die
Menschen
sprechen
kein
Englisch
und

wir
kein
Farsi.
Restaurants
oder
Hotels
gibt
es
keine,
dafür

unglaublich
hilfsbereite
Menschen
die
unsere
Zeichen-

sprache
immer
verstehen
und
uns
irgendwo
ein
Essen

und
einen
Schlafplatz
am
Boden
ermöglichen.



Selten
wird
dem
Berichterstatter
so
vor
Augen
geführt,

wie
einseitig
wir
vieles,
vielleicht
alles
sehen.
Das

Perserreich
mit
seinen
Kämpfen
gegen
die
Athener
und

Spartaner
war
aus
der
Schule
bekannt.
Dann
Schah

Mohammad
Reza
Pahlavi
mit
seiner
schönen
Frau

Schahbanu
Farah
Pahlavi
aus
der
Bunten
und
dem
Stern.

Im
Irak-Iran-Krieg
kämpfen
zwei,
die
eigentlich
das
selbe

sind.
Auch
der
böse
Ajatollah
und
die
USA
als
Weltpolizist

die
uneigennützig
alle
retten
will.
George
W.
Bush,
der

nach
Alkoholproblemen
seine
Handlungen
auf
eine

Gotteserscheinung
stützt
und
sich
als
wiedergeborener

Christ
fühlt,
erklärt
den
Iran
als
Teil
der
Achse
des
Bösen.

Einfach
ein
finsteres,
gefährliches
Land
in
dem
niemand

lachen
darf,
schon
gar
nicht
Frauen.



Vielleich
sind
die
Menschen
im
Iran
deswegen
so

dankbar,
wenn
man
sie
tatsächlich
kennenlernt
und
ihr

wunderschönes
Land
besucht.
Soviel
Freundlichkeit
und

Hilfsbereitschaft,
soviel
positive
Energie
und

Lebensfreude
sind
einfach
großartig.
Vieles
ist
anders
als

bei
uns,
aber
man
kann
all
das
sehr
positiv
erfahren,

wenn
man
sich
auf
eine
andere
Weltsicht
einlässt
und

nicht
das
Wiener
Schnitzel
von
zu
Hause
erwartet.




















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