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Das Ehemaligenmagazin der Leibniz Universität Hannover

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Published by alumni, 2019-08-08 05:39:36

LeibnizCampus 22/2019 Neue Uni-Orte im Entstehen

Das Ehemaligenmagazin der Leibniz Universität Hannover

Magazin für Ehemalige und Freunde der Leibniz Universität Hannover
Ausgabe 22 • Juli 2019

Neue Uni-Orte
im Entstehen

Eröffnung Caren Marks Besuch der Absolventen-
des Pferdestalls im Gespräch Baustelle Garbsen feiern

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Liebe Leserin, lieber Leser, Editorial | LeibnizCampus

große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Prof. Dr. Volker Epping
Im Herbst diesen Jahres steht die Fertigstellung des Präsident der Leibniz
größten universitären Bauvorhabens in Niedersachsen, Universität Hannover
die Eröffnung des neuen Maschinenbau Campus in
Garbsen an. Hier werden die zwanzig Institute der Monika Wegener M.A.
Fakultät für Maschinenbau an einem Standort zusam­ Referentin für Alumni­
mengeführt. Es wird damit weitergeführt, was bereits betreuung
vor fast 50 Jahren als städtebauliches Konzept begann
und mit dem Bau des Produktionstechnischen Zent­
rums 2004 einen vorläufigen Zwischenstand erreicht
hatte. In dieser gegenwärtigen Dynamik stellen sich
auch Weichen für die Zukunft: Der nächste For­
schungsbau ist bereits in Planung. Bei einem Alumni­
treffpunkt nahmen rund fünfundzwanzig Ehemalige
die Chance wahr, eine exklusive Führung auf der Bau­
stelle mitzuerleben. Ein spannendes Erlebnis, zum
Nachlesen im Magazin. Der nächste Alumnitreffpunkt
wird uns im November auf Einladung einer Alumna
nach Berlin in den Bundestag führen. Bitte schon mal
vormerken. Einladung folgt!

Stilvoll saniert wurde eines der historischen Gebäude
der Leibniz Universität, der Königliche Pferdestall. Nun
bietet er Raum für Kongresse und Konzerte, ein Kom­
munikationszentrum für Wissenschaft. Doch nicht nur
die neuen Räumlichkeiten, auch der Übergang in den
Beruf und die Weiterbildung beschäftigen uns in dieser
Ausgabe. Rund 3000 Absolventen gibt es jedes Jahr.
Viele sind bei den Absolventenfeiern in den Fakultäten
dabei, um sich feiern zu lassen und sich zu verabschie­
den. Wir hoffen, dass sie zumindest mit dem Herzen ein
wenig in ihrer Leibniz Universität bleiben und vielleicht
irgendwann zurückkehren. In der Fakultät für Architek­
tur und Landschaft geschieht dies bereits: Hier helfen
Alumni bei der Berufsfindung, indem sie ihre eigenen
Berufswege vorstellen – für die nächste Generation von
Studierenden eine wertvolle Hilfe. In der Weiterbildung
stellen wir Ihnen das Institut für interdisziplinäre Ar­
beitswissenschaft vor, das bereits berufstätigen Alumni
neue Impulse geben will – auch dies ist eine Möglich­
keit, zurück auf den Campus zu kommen.

Viele Freude beim Lesen!

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Inhaltsverzeichnis und Impressum | LeibnizCampus

„Morbide ist nur unsere Verdrängung des Todes“ 4 Lebenswelten

Studierende erhalten „Preis des Präsidiums“ 6 Unigeschehen

SommerUni 2019 / Nachruf Prof. Dr. Erwin Stein 7
Stipendiat der Leibniz Universitätsgesellschaft 8
Wiedergründung vor 70 Jahren 9

Abschied aus der Nordstadt: Der Maschinenbau zieht um 10
Gut angebunden bis Garbsen 12

Der „Königliche Pferdestall“ ist eröffnet 13
Forschung 14

Personalia und Preise 16

Der Dreiklang in der Versicherungsforschung: House of Insurance 20 Aus den Fakultäten LeibnizCampus Magazin

Ermüdung von Stahl und Beton 21 für Ehemalige und Freunde der
Leibniz Universität Hannover
Von der Nordstadt nach Garbsen 22 Campus Maschinenbau Mitteilungen für die Mitglieder
Think big 26 Garbsen der Leibniz Universitätsgesell-
schaft Hannover e.V. Heraus­
Von Perspektiven und Klangfarben 30 geber Das Präs­ idium der Leibniz
Universität Hannover Redak­­-
Die engagierte Sozialdemokratin 34 Karriere und tion Monika Wegener (Leitung),
Die digitale Zukunft der Baubranche 35 Weiterbildung Sabine Levin, Dr. Anette Schröder

Wissenschaftliche Weiterbildung mit Tradition 36 Anschrift der Redaktion
„Erasmus für Jungunternehmer“ 38 Leibniz Universität Hannover,
­Alumnibüro, Welfen­garten 1,
Trecker nach Hannover 40 Hannover D–30167 Hannover, Telefon:
(0511) 762-2516, E-Mail: alumni
Hannovers Straßen 42 @zuv.uni-hannover.de Mit­
arbeit Dr. Rainer Ertl, Joanna von
Ein Quantensprung für die Präzisionsforschung 43 Community Graefe, Manuela Heidelberg, Timo
Kaufmann, Sabine Levin, Eva
„Eine andere Welt ist pflanzbar.“ 46 Maria Mentzel, Ilka Mönkemeyer,
Alumni werden zu Mentoren 47 Lars Nebelung, Prof. Dr.-Ing. Lud-
Absolventenfeiern 48 ger Lohaus, Yasemin Rittgerott,
AlumniTreffpunkte 50 Prof. Dr.-Ing. Peter Schaumann,
Aus dem Archiv 53 Andrea-Kristin Schubert, Beatrice
Bücher von Alumni 54 Wangler, Katrin Wernke, Andrea
Geburtstagsjubiläen 55 Wiese, Katharina Wolf
Veranstaltungen 56
LeibnizCampus erscheint zweimal
im Jahr. Nachdruck einzelner Arti-
kel, auch auszugsweise, nur mit
G­ enehmigung der Redaktion. Für
den Inhalt der Beiträge sind die
jeweiligen Autoren vera­ ntwortlich.

Die D­ atenschutzerklärung des
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LUH, Michael Matthey/LUH (Titel),
Anette Schröder, Leibniz Univer­sität
Hannover

3

LeibnizCampus | Lebenswelten

„Morbide ist nur unsere Verdrängung des Todes“

Alumnus Sven Friedrich Cordes führt ein Bestattungsunternehmen in Hannover und will den Tod
wieder ins Leben zurückholen.

verziert und knallpinken

Bommeln geschmückt. Nun

will Cordes das Möbelstück

für einen guten Zweck ver-

steigern. Ist das nicht morbi-

de? „Morbide ist nur unsere

Verdrängung des Todes.“

Noch im 18. Jahrhundert sei

es üblich gewesen, dass Ver-

storbene im eigenen Zuhause

aufgebahrt und verabschie-

det wurden. In diese Rich-

tung will Cordes mit seinem

Institut gehen. „Wir machen

für eine Beerdigung alles

Links: Geschmückt im Stile des mexikanischen Totengedenktages: Der Sarg als Ausdruck von Individualität. möglich, was sich die Ange-

Rechts: In der „Galerie vom Anfang und Ende“ berät Sven Friedrich Cordes auch jene, die sich schon vorsorglich über die hörigen wünschen und was

Möglichkeiten informieren wollen. Fotos: Hendrik Wiese zum Verstorbenen passt“,

betont er. Ein Ballettlehrer

wurde beispielsweise in

Im Eingangsbereich von Friedrich Cordes Bestattungen steht ein einem weißen Sarg in seiner Ballettschule aufgebahrt. Es gab ein

Sarg. Das sollte eigentlich bei einem solchen Institut nicht verwun- Buffet, alle Schülerinnen und Schüler kamen, um sich zu verab-

dern, aber bei Cordes ist das gleich aus mehreren Gründen unge- schieden und einen letzten Gruß mit bunten Stiften auf dem Sarg

wöhnlich: Zum einen ist es der einzige Sarg überhaupt, den Ge- zu hinterlassen. „Das war eine sehr anrührende Veranstaltung“,

schäftsführer Sven Friedrich Cordes in seinen Räumen beherbergt, erinnert sich Cordes.

zum zweiten sieht er nicht so aus wie ein typischer deutscher Sarg

und zum dritten erwartet ihn eine eher ungewöhnliche Zukunft. Doch manchmal kommt auch der Profi an seine Grenzen: Eine Fami-

lie fand, dass Blumen nicht zum Verstorbenen passten - und trank

Doch der Reihe nach: Bei Cordes ist vieles anders als in anderen Be- stattdessen ein letztes Bier am offenen Grab. „Die leeren Flaschen

erdigungsunternehmen – das fängt bei dem ausgefallenen Sarg im haben sie dann, wie sonst die Blumen, ins Grab geworfen. Das war

Eingangsbereich an und hört bei den sehr untypischen Räumen in auch für mich ein seltsamer Moment“, räumt Cordes ein. Doch letzt-

Linden Mitte noch lange nicht auf. Gediegene Räume, schwere Vor- lich sei es nicht an ihm zu entscheiden, was bei einer Trauerfeier an-

hänge oder eben Särge und Urnen sucht man vergebens. Stattdessen gemessen sei und was nicht. „Das machen Familie und Freunde. Ich

erwartet den Besucher ein weiß gestrichener Raum, ein großer sehe mich als Dienstleister.“ Und so fährt der Bestatter für eine C02-
schlichter Tisch in dessen Mitte und eine Fotoausstellung an den freie Beerdigung mit dem Fahrrad zum Krematorium nach Hildes-

Wänden. heim, um die Urne abzuholen. Auch wenn die Familie den Verstorbe-

nen für die Trauerfeier selbst waschen und anziehen möchte, ist das

„Mein Ziel ist, das Thema Tod aus der Verdrängung wieder in die Mit- möglich – dann allerdings nicht in Linden, sondern im Stammhaus

te der Gesellschaft zu rücken“, sagt Sven Friedrich Cordes, gelernter des Unternehmens in Empelde, wo es seit 1934 ansässig ist.

Bestatter und Alumnus der Leibniz Universität. Und da immer mehr

Menschen zum Bestatter gehen, um sich über Beerdigungsmöglich- Cordes Weg in das Familienunternehmen war nicht gradlinig. Nach

keiten oder Sargpreise unverbindlich oder vorsorglich zu informieren, einigen Ausflügen in Richtung Kunst und Fotografie brachte ihn sein

führt Cordes unweit des Lindener Marktes nicht nur Trauergespräche Vater mit dem Vorschlag, doch ein Praktikum in einem großen Ham-

und plant Beerdigungen, sondern hat in seinen Räumen metavier er- burger Bestattungsunternehmen zu machen, in diese Spur. „Dort war

öffnet – die „Galerie vom Anfang und Ende“. Jeden Donnerstagabend ich schockiert von der großen Entfremdung beim Thema Tod“, erin-

und Samstagvormittag steht die Tür Besuchern offen. Derzeit hän- nert sich Cordes. Und beschloss einen anderen Weg zu gehen.

gen Fotos von Straßengangs aus Mittelamerika an den Wänden, doch

die nächste Ausstellung ist schon geplant. „Ich möchte die Menschen Das Studium der Sozialwissenschaften an der Leibniz Universität, das

ins Gespräch bringen, über den Tod, über das Leben oder über ganz er nach seiner Ausbildung zum Bestattungsfachwirt begann, habe

andere Themen“, sagt Cordes. seinen Blick dafür geweitet. „Die Beschäftigung mit den in der Sozio-

logie untersuchten Sinus-Milieus hat die Verwirklichung meiner

Bei der Eröffnung von metavier Ende Oktober vorigen Jahres - dem Ideen für eine alternative Bestattungskultur erst möglich gemacht“,

mexikanischen Tag der Toten, día de los muertos – gab es deshalb so Cordes. Denn dabei geht es um Marktforschung und somit um die

eine besondere Aktion: Gemeinsam mit der Künstlerin Mansha wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens. „Hier in Linden gibt es

Friedrich wurde der Sarg, der nun im Vorzimmer steht, im Stil des ein Milieu, das offen ist für alternative Ansätze“, ist Cordes über-

mexikanischen Totengedenktages bemalt – bunt, mit Totenköpfen zeugt. Katharina Wolf

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LeibnizCampus | Unigeschehen

Studierende erhalten
„Preis des Präsidiums“

Insgesamt 19 Studierende, Absolventinnen und Absolventen der Maximal 20 Studierende erhalten den Preis. Studierende aller
Leibniz Universität Hannover wurden am 6. Februar 2019 bei der Fakultäten, die sehr gute Leistungen im Vordiplom innerhalb der
diesjährigen Prämierungsveranstaltung mit dem „Preis des Präsidi- Regelstudienzeit oder entsprechend herausragende Leistungen bei
ums“ ausgezeichnet. der Abfassung der Abschlussarbeit (Master, Bachelor, Diplom oder
Magister) erbracht haben, werden ausgewählt. Vorgeschlagen
Seit 1995 würdigt die Christian-Kuhlemann-Stiftung, vertreten werden die Preisträgerinnen und Preisträger von den Fakultäten,
durch die Universitätsgesellschaft, zum Ende des Wintersemesters die auch entscheiden, welche Art von Leistung erbracht werden
Studierende mit einer Urkunde und einem Preisgeld von 250 Euro. muss.

Insgesamt wurden in diesem Jahr 19 Studierende von allen neun Fakultäten und der Leibniz School of Education ausgezeichnet: Alexandra Othmer (Fakultät für Ar-
chitektur und Landschaft), Britt Kahrger (Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie), Philip Schiefer, Roman Kiyan und Julian Alexander Gehrke (Fakultät für
Elektrotechnik und Informatik), Tido Kubatschek, Hans Langehein und Michael Kaiser (Fakultät für Maschinenbau), Jan Hennig (Fakultät für Mathematik und Phy-
sik), Anika Brämer und Finja Maasjost (Juristische Fakultät), Elia Kletschkus (Naturwissenschaftliche Fakultät), Katrin Ehrenberg, Laura Sophie Risse, Floreana Alma
Schmidt und Kerstin Brunnen (Philosophische Fakultät), Julian Bock und Steffen Will (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) sowie Malte Janus (Leibniz School of
Education). Quelle: Referat für Kommunikation und Marketing

Gegründet wurde die Christian-Kuhlemann-Stiftung 1964. Die Preise für herausragende Leistungen wurden von 1986-1993 jähr-
lich durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur vergeben. Ab 1994 übernahm die Universität diese Aufgabe. Seit 1995 erfolgt
die Auszeichnung durch die Christian-Kuhlemann-Stiftung in Verbindung mit der Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V.

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Christian Kuhlemann, geboren am 4. Februar 1881 in Hannover, war Student an der damaligen Technischen
Hochschule Hannover. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er u.a. als Wiederbegründer und Präsident der Industrie- und Handelskammer
Hannover. Im Vorsitz der Hannoverschen Hochschulgemeinschaft gestaltete er wegweisend den Wiederaufbau der Hochschule mit.
1956 erhielt er die Ehrendoktorwürde als Dr.-Ing., nachdem er zuvor zum Ehrenbürger und Ehrensenator der Leibniz Universität Han-
nover ernannt wurde. Christian Kuhlemann starb 1964. Gemäß seines Testaments wurde nach seinem Tod die nach ihm benannte Stif-
tung ins Leben gerufen.

6

LeibnizCampus | Unigeschehen Unigeschehen | LeibnizCampus

SommerUni
in der Leibnizstadt 2019

Veranstaltungsreihe für alle Interessierten mit Vorträgen
und Seminaren

Ein spannendes Programm mit Veranstaltungen aus unterschiedlichen Wissenschaftsberei-
chen erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „SommerUni in der Leibnizstadt“.
Vom 14. August bis zum 4. September 2019 gibt es Vorträge und Seminare in der Leibniz
Universität Hannover. Neben zahlreichen geisteswissenschaftlichen Themen – von Kunst und
Geschichte über Literatur bis hin zu Philosophie – werden auch Veranstaltungen mit natur-
wissenschaftlichen Themen angeboten.

Die SommerUni wird am Mittwoch, 14. August 2019, 15 Uhr im Lichthof der Leibniz Uni-
versität eröffnet. Den Eröffnungsvortrag wird Prof. Dr. Karsten Danzmann mit dem Titel „Wie
klingt der Urknall? Das Universum hören mit Einsteins Gravitationswellen“ halten.

Kontakt: Gasthörendenbüro der Leibniz Universität Hannover
Tel.: 0511 762 5687 oder unter [email protected]

Das komplette Programm mit Angaben zu Orten und Räumen finden Sie ab Juli unter
www.sommer.uni-hannover.de im Internet oder in der Veranstaltungsbroschüre, die bei
der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung (ZEW), Schloßwender Straße 7, 30159 Hannover,
erhältlich ist. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Prof. Dr. Erwin Stein ist verstorben

Während der „Nacht, die Wissen schafft“ im No- Bildquelle: Franson/LUH
vember 2018 hatte Prof. Dr. Erwin Stein Besuche-
rinnen und Besucher noch durch die Leibniz-Aus- an der Universität Hannover, später Leiter des Instituts für Bau-
stellung in der Universität geführt, im Herbst
eine neue, ergänzende Leibniz-Dauerausstellung mechanik und Numerische Mechanik sowie Dekan des Fachbe-
in der Nienburger Straße eröffnet – nun ist der
emeritierte Professor für Technische Mechanik reichs Bauingenieur- und Vermessungswesen. kw
nach kurzer Krankheit am 19. Dezember im Alter
von 87 Jahren verstorben.

Die Leibniz Universität trauert um Prof. Stein, der
sich während seiner aktiven Zeit und auch nach
seiner Emeritierung 1998 unermüdlich für das The-
ma Leibniz eingesetzt hat. Er war Kurator der frü-
heren Leibniz-Wanderausstellung und der daraus
entstandenen Leibniz-Dauerausstellung im Sockel-
geschoss des Welfenschlosses. Bekannt wurde er
vor allem durch seine Arbeiten über die techni-
schen Erfindungen von Gottfried Wilhelm Leibniz,
besonders dessen Vier-Spezies-Rechenmaschine.

Erwin Stein galt als internationale Autorität in
der Numerischen Mechanik und wurde mehrfach ausgezeichnet,
unter anderem 2011 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Nieder-
sächsischen Verdienstordens. Erwin Stein war seit 1971 Professor

7

LeibnizCampus | Unigeschehen

Stipendiat der
Leibniz Universitätsgesellschaft

Ein Stipendium mit seiner meines Einkommens selbst erwirtschaften musste, dazu gebracht,
finanziellen oder ideellen mich auf das Stipendium zu bewerben. Durch die finanzielle Un-
Förderung für Studierende terstützung hatte ich die Möglichkeit, meine Arbeitszeit zu redu-
oder Jungwissenschaftler zieren, um mehr Zeit für das Studium und Aktivitäten außerhalb
ist ein wertvolles Element der Universität zu bekommen.

der Begabtenförderung an
Universitäten. Auch an der
Leibniz Universität Hanno- Was erzählen Sie Ihren Kommilitonen über Ihr Stipendium?
ver werden talentierte Stu- Erfahrungen aus Gesprächen mit Kommilitoninnen und Kommili-
dierende durch die Vergabe
von Stipendien gefördert. tonen zeigen, dass den wenigsten bewusst ist, wie viele Förder-
Tobias Biermann erhielt möglichkeiten für unterschiedliche Studiengänge, aber auch be-
sein Stipendium von der sondere persönliche und familiäre Hintergründe vorhanden sind.
Albert-Ludwig-Fraas-Stif- Daher erzähle ich meistens davon, dass es einfacher sein kann, ein
tung, die von der Leibniz Stipendium zu erhalten, als man für möglich halten würde. Es
lohnt sich in jedem Fall immer, sich zu bewerben – denn nur dann
hat man auch eine Chance angenommen zu werden.

Universitätsgesellschaft
verwaltet wird. Nach dem
Tobias Biermann, Quelle: privat Worum ging es in Ihrer Abschlussarbeit?
In meiner Masterthesis habe ich eine Software, sowie ein dahin-
Abitur absolvierte er sein
Bachelor-Studium im Stu- terstehendes Vorgehensprinzip entwickelt, mit dem es möglich ist,
diengang Maschinenbau an der Otto-von-Guericke Universität Bauteile mit weniger Material zu fertigen, ohne dass diese unter
in Magdeburg. Danach zog es ihn 2016 für das Masterstudium der Beanspruchung kaputt gehen. Ich nutzte dabei Mikrostruktu-
Maschinenbau nach Hannover. Seine Studienschwerpunkte la- ren, die von der Software schrittweise optimiert und angepasst
gen hier in den Bereichen Produktentwicklung sowie der addi- werden. Durch die Forschungsbemühungen in diesem Bereich ist
tiven Fertigung, die umgangssprachlich als 3D-Druck bekannt es möglich, dass wir zukünftig weniger Ressourcen für die Herstel-
ist. Neben dem Studium hat er einen Teil seiner Zeit genutzt, lung und den Betrieb von Produkten benötigen.

um Einblicke in die Entwicklungsabteilungen unterschiedlicher
Unternehmen im In- und Ausland zu erhalten.
Was machen Sie jetzt nach Abschluss Ihres Studiums?

Seit Anfang Februar bin ich als Doktorand am Institut für Pro-

Was hat Sie bewogen, sich um das Stipendium zu bewerben? duktentwicklung und Gerätebau der Leibniz Universität Hannover
Ein Hauptgrund für meine Bewerbung war das interessante
tätig. Dort arbeite ich zusammen mit anderen Kolleginnen und
Netzwerk aus Studenten, Ehemaligen sowie Partnern aus Wirt-
schaft und Wissenschaft. Darüber hinaus hat mich insbesondere Kollegen des Instituts sowie des Exzellenzclusters PhoenixD daran,
die Tatsache, dass ich auch während des Studiums einen Großteil
das Design und die Herstellung von Präzisionsoptiken zu revolutio-

nieren. sl

Wissenschaftspreis vergeben

Eingerahmt von Universitätspräsident
Prof. Volker Epping (links) und Vor-
standsvorsitzenden der Universitätsge-
sellschaft Dr. Volker Müller (rechts) freu-
en sich Dr.-Ing. Aamir Dean (Fakultät für
Bauingenieurwesen und Geodäsie),
Dr. rer. nat. Stefan Weiß (Naturwissen-
schaftliche Fakultät), Dr. phil. Mandy Dröscher-Teille (Philosophi-
sche Fakultät) und Dr. rer. nat. Simon Brandhorst (Fakultät für
Mathematik und Physik) über die Auszeichnung mit dem Wissen-
schaftspreis Hannover 2018. Gastgeber der Preisverleihung am 3.
Dezember 2018 war Ansgar Heise (zweiter von rechts), geschäfts-
führender Gesellschafter der Heise Gruppe. Der Wissenschaftspreis
Hannover würdigt seit 1990 in zweijährigem Turnus herausragende
Dissertationen des wissenschaftlichen Nachwuchses.

8

Unigeschehen | LeibnizCampus

Wiedergründung vor 70 Jahren

Die Hannoversche Hochschulgemeinschaft

Der Neubeginn der Arbeit der

1921 gegründeten Vereinigung

von Freunden der Technischen

Hochschule (heute Leibniz Uni-

versitätsgesellschaft) nach dem

Zweiten Weltkrieg erfolgte un-

ter erschwerten Bedingungen,

da das Büro des bisherigen

Geschäftsführers Friedrich

Frölich in Berlin mit sämtlichen

Unterlagen zunächst von Han-

nover abgeschnitten war. Dem

Leiter der hiesigen Geschäfts-

und Kassenstelle der Gemein-

schaft , Prof. Dr. Conrad Müller

(1921 Gründungsmitglied und

Rektor der TH und erneut Rek-

tor vom 16. Oktober 1946 bis

30. Juni 1947), kam daher beim

Neubeginn eine ebenso wichti-

ge Rolle zu, wie den früheren

Verwaltungsratsmitgliedern

Christian Kuhlemann (Direktor

der Hannoverschen Portland

Cementfabrik AG), Heinz

Steiner (Direktor beim TÜV

Hannover) und Max Gentsch

(Direktor bei der Niederdeut-

schen Bankgesellschaft – zuvor

und danach wieder: Dresdner

Bank). Die letztgenannten drei

Herren (mit den Funktionen als

Vorsitzender, Schriftführer und

Schatzmeister) benannte Kuh- Die Einladung zur 1. Hauptversammlung am 12. Januar 1949, Festredner war Prof. Ludwig Erhardt, späterer Bundeswirt-

lemann als Vorstand in seinem schaftsminister, Quelle: Stadtarchiv Hannover

Antrag auf „Registrierung eines

unpolitischen Vereins auf

Grund der Anordnung der Militärregierung vom 29. Mai 1946“. beim Aufbau verschiedener Selbstverwaltungsorgane der Wirt-

Der Antrag ging bei der zuständigen Stadt Hannover am 20. No- schaft haben ihm und damit auch der Hochschulgemeinschaft

vember 1947 ein. Schon am 26. November informiert die Stadt nicht nur für diesen Tag, sondern auch in den beiden folgenden

Kuhlemann, dass in dem dort geführten Vereinsverzeichnis die Dekaden bei seinem Einsatz für die Hochschule wertvolle Hilfe

Hochschulgemeinschaft unter der Nr. 163 registriert sei, und der geleistet.

Verein damit seine Tätigkeit aufnehmen könne. Im Dezember 1947

wendet sich Kuhlemann in einem Rundschreiben an den alten Mit- Nach der Hauptversammlung und der Übersendung der dort ver-

gliederkreis, verweist auf die frühere erfolgreiche Tätigkeit der abschiedeten Satzung an das Amtsgericht teilt dieses unter dem

Hochschulgemeinschaft für die Technische Hochschule und bittet Datum vom 11. April 1949 den Eintrag der Hochschulgemeinschaft

um Erneuerung der Mitgliedschaft. Zum Vorstand zählt als stell- unter Nr. 417 in das Vereinsregister mit.

vertretender Vorsitzender nun auch Prof. Dr. Otto Flachsbart

(Rektor der TH von Mitte 1947 bis Mitte 1950). In einem zweiten Noch während das Verfahren zur Wiedergründung der Hochschul-

Rundschreiben vom August 1948 kann der Vorsitzende von fast gemeinschaft lief, hatten sich Kuhlemann und seine Mitstreiter

ausnahmsloser Zustimmung zu den Plänen berichten. Daraufhin zusammen mit Hochschule und Stadt vehement für die Existenz-

ergeht im Dezember 1948 die Einladung zur ersten ordentlichen sicherung der TH Hannover eingesetzt, die in der Gefahr stand,

Hauptversammlung nach dem Wiederaufleben für den 12. Januar zugunsten des Standorts Braunschweig geschlossen oder stark

1949 (siehe Abb.). Wie der Programmablauf zeigt, hat Kuhlemann verkleinert zu werden. Erste Aufgabe der wiedergegründeten

eine umfangreiche und stimmige Tagesordnung entworfen, bei der Hochschulgemeinschaft war es daher, Firmen für den Aus- und

auch ein Festvortrag von Prof. Ludwig Erhard, dem “Vater“ des Wiederaufbau zerstörter Hör- und Übungssäle zu gewinnen, die

späteren Wirtschaftswunders nicht fehlt. Kuhlemanns Kontakte zum Teil noch heute die Namen der Stifter tragen. Rainer Ertel

9

LeibnizCampus | Unigeschehen

Abschied aus der Nordstadt:
Der Maschinenbau zieht um

Verdichtungskeller vom Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik
(TFD) in der Appelstr. 9; alle Fotos: Franz Bischof

Eine Ära geht zu Ende: Seit 1879 Schüler und Lehrer der Polytech- Nun zieht die gesamte Fakultät für Maschinenbau nach Garbsen
nischen Schule aus Platzgründen in das Welfenschloss zogen, ist um: Dort ist ein neuer „Campus Maschinenbau Garbsen“ entstan-
der Maschinenbau in der Nordstadt ansässig. Stetig anwachsend den, der im September 2019 feierlich eröffnet wird.
entstanden viele Institute, neue Gebäude wurden gebaut, mit der
sich immer weiter entwickelnden Technik kamen auch immer mehr Anfang des Jahres 2018 wurde der Fotograf Franz Bischof beauf-
Maschinen und Labore hinzu. tragt, die Stimmung aus dem Alltag der Fakultät noch vor dem

Werkstatt des Instituts für Mehrphasenprozesse (IMP) in der Callinstr. 36
10

Unigeschehen | LeibnizCampus

Ungewöhnlich grün: Der Lagerprüfstand im Institut für Maschinenkonstruktionen und Tribologie (IMKT), das Gebäude gegenüber vom Audimax.

großen Aufbruch einzufangen. Mehrere Frühjahrs- und Sommer- Dieser Tage erscheint nun der Bildband „Maschinenbau in der
wochen lang durchkämmte Bischof die Maschinenbau-Institute in
der Nordstadt und hielt seine Beobachtungen in rund 150 Bildern Nordstadt“ als eine 160 Seiten starke Fotodokumentation mit
fest. Die Einblicke in Versuchshallen, Werkstätten und Labore sind
eine stimmungsvolle Hommage an die jahrzehntelange Tradition Texten von Regine Schaper, Wolf von Lueder, André Papke, Ulrich
des Maschinenbaus in Hannover.
Wischhöfer und anderen. Die Projektleitung hatte Eckart Stasch,
Kontakt über [email protected].

Charakteristisch: der Durchgang unter dem Otto-Klüsener-Haus in Richtung Welfengarten

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LeibnizCampus | Unigeschehen

Gut angebunden bis Garbsen

11,5 Kilometer liegen zwischen Hannover und dem neuen Campus in Garbsen

Derzeit beträgt Georg Bött-
chers Weg von Hannover-
Linden zur Uni in der Nord-
stadt etwa zehn Minuten.
Das wird sich mit dem Um-
zug nach Garbsen erheblich
verändern. 11,5 Kilometer ist
der Campus in Garbsen von
der Nordstadt entfernt. Mit
der Bahn dauert dieser Weg,
bei dem die Studenten bis
zur Haltestelle Schönebecker
Allee fahren und den letzten
Kilometer von dort aus zu
Fuß zurücklegen, mehr als
eine halbe Stunde.

Mit dem Fahrrad ist Bött- Ein Maschinenbaucampus abseits des Stadtzentrums ist nicht ungewöhnlich: In Karlsruhe fahren die Studenten rund
cher knapp 40 Minuten 16 Kilometer, in Stuttgart 10 Kilometer und in München ganze 19 Kilometer vom Hauptbahnhof zum Campus.
unterwegs. Der 24-Jährige
studiert im vierten Master-
semester Biomedizintechnik
am Institut für Mehrphasen-
prozesse und arbeitet an der
Fakultät für Maschinenbau.
Er ist Mitglied der Innovati-
on Cell, die ihre Ideen kürz-
lich in einer Ausstellung prä-
sentierte. Die Anbindung des
Campus an Hannover ist eins
der großen Themen, das die
Studenten umtreibt. Sie dis-
kutieren über einen Rad-
schnellweg zwischen Hanno-
ver und Garbsen, der den
Weg mit dem Fahrrad be-
schleunigen und erleichtern
würde. Außerdem befindet
sich die Gruppe mit der
Üstra im Gespräch, um über
eine neue Einteilung der
Tarifzonen zu verhandeln.

Denn der Bus, der von der Schönebecker Allee aus zum Maschi- Teil über Hannover verstreut lagen. Da konnte es schon vorkom-
nenbau Campus fährt, überschreitet die zweite Tarifzone. Für Mit- men, dass der Student an einem Tag mehr Zeit mit den Wegen ver-
arbeiter der Fakultät, die anders als die Studenten kein Semesterti- brachte als in den Veranstaltungen.
cket erhalten, wird der Fahrschein entsprechend teurer. Böttcher
glaubt, dass vor allem die neuen Entfernungen zwischen Wohnort Über die langen Wege denken die Studenten in der Innovation
und Campus einen gravierenden Unterschied für die Studierenden Cell viel nach: Darunter wird ihrer Meinung nach auch das Studen-
darstellen wird. Denn über einen Umzug nach Garbsen und in tenleben leiden. Böttcher nennt das Problem den „gefilterten
Campusnähe denken bislang nur wenige nach. „Der Weg nach Campus“. „In Hannover sitzen noch Leute neben dir in der Mensa,
Garbsen ist relativ weit“, sagt der Student. Dennoch will er den die vielleicht Kunst oder Geschichte studieren. Das wird auf dem
neuen Campus nicht nur schlechtreden: „Wenn man einmal da ist, neuen Campus nicht mehr so sein.“ Zwar werden in Garbsen unter-
sind alle Wege kürzer als vorher, weil man zwischen den Instituten schiedliche Studiengänge angeboten, doch am Ende seien eben
viel schneller hin und her kommen wird.“ Bisher hatte Böttcher alle Maschinenbauer. Böttcher kann sich aber auch vorstellen, dass
Vorlesungen und Seminare an verschiedenen Instituten, die zum das Zusammenrücken der Institute die Studierenden verbindet.
Teil am Produktionstechnischen Zentrum (PZH) in Garbsen, zum
Joanna von Graefe

12

LeibnizCampus | Unigeschehen Unigeschehen | LeibnizCampus

Der „Königliche Pferdestall“ ist eröffnet

Neues Begegnungszentrum vereint Wissenschaft und Kultur

Füllt sich jetzt mit Leben: Der Königliche Pferdestall bei der Eröffnungsfeier im Mai.

Als kommunikatives Begegnungszentrum inmitten des Campus zwei Millionen Euro an Spenden­ und Sponsorengeldern einge­
der Leibniz Universität bietet der neu eröffnete „Königliche Pfer­ worben.
destall“ Raum für den Empfang internationaler Gäste, Tagungen,
Seminare, Vorträge, Absolventenfeiern sowie für kulturelle Veran­ Auch Professor Barke hebt das Engagement der Förderer hervor,
staltungen. Eröffnet wurde der erste Teil – ein offenes Eingangs­ zu denen unter anderem Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Hansen, Dietmar
foyer sowie ein Vortrags­ und Kammermusiksaal für rund 150 und Margit Harting, HDI, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Sigrid
Personen im östlichen Gebäudeteil am 22.Mai 2019 von Universi­ v. Berlepsch­Valderà, Kurt­Alten­Stiftung, enercity, Klosterkammer
tätspräsident Prof. Dr. Volker Epping und seinem Amtsvorgänger Hannover, Lenze und die Niedersächsische Bingostiftung für Um­
Prof. Dr.­Ing. Erich Barke als Initiator des Projekts. welt und Entwicklungszusammenarbeit gehören. Mit Blick auf den
noch anstehenden zweiten Bauabschnitt ergänzt er: „Ich hoffe da­
Präsident Epping dankte seinem Vorgänger Professor Barke sowie rauf, dass es uns auch für den weiteren Bauabschnitt gelingen
allen Sponsoren: „für unermüdliches Engagement und auch für wird, private und öffentliche Gelder einzuwerben. Denn es ist mir
den Glauben an ein Projekt, welches eine neue Heimat für unsere eine Herzensangelegenheit, dieses historische Gebäude zu einem
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für kulturelle Aktivitä­ Ort gelebter Begegnung zu machen.“
ten und Wissenschaft in Hannover schaffen wird.“ Bisher wurden
Andrea Wiese/Monika Wegener

Der langgezogene, rot geklinkerte Bau in der Appelstraße 7 wurde 1888 errichtet und diente als Pferdestall für die Reiterstaffel des
königlichen Ulanenregiments, einer mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie. Im Bereich der heutigen Appelstraße ließen die
Preußen mehrere Anlagen für das Ulanenregiment errichten. Als einziges Gebäude blieb jedoch der „Königliche Pferdestall“ erhalten.

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LeibnizCampus | Unigeschehen/Forschung

Brennstoffzellen als Schlüssel der Mobilität

Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik an Forschungsvorhaben beteiligt

für Brennstoffzellensysteme durch interdisziplinär entwickelte
Elektrische Luftverdichter). Die interdisziplinär aufgestellten Pro-
jektpartner forschen dazu an der Optimierung des elektrischen
Aufladesystems, einer Kernkomponente des Brennstoffzellensys-
tems. Auch das Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik
der Leibniz Universität Hannover trägt seinen Teil dazu bei.

In der Öffentlichkeit finden Brennstoffzellen immer größer wer-
dende Beachtung. Vor allem im Bereich der Antriebssysteme wer-
den sie als Grundlage für die Mobilität der Zukunft angesehen. Um
dies zu ermöglichen, muss insbesondere die Versorgung der Brenn-
stoffzelle mit Sauerstoff optimiert werden. Das Projektteam, ein
Konsortium bestehend aus der Leibniz Universität Hannover, der
Technischen Universität Braunschweig und der Ostfalia Hochschu-
le für angewandte Wissenschaften, führt in Zusammenarbeit mit
der Volkswagen AG eine detaillierte Erforschung des gesamten
Brennstoffzellen-Aufladesystems durch.

Ein Aufladeaggregat für die Brennstoffzelle, bestehend aus Verdichter, Turbine Für Oktober des Jahres 2021 ist der Abschluss des Projekts ge-
und E-Motor, Quelle: Volkswagen AG
plant. Dann sollen alle Erkenntnisse der Forschung in einem voll-
Wie müssen Brennstoffzellensysteme gestaltet werden, wenn diese
als Energiequelle für das Antriebskonzept der Zukunft, beispiels- ständig erprobten Aufladesystem präsentiert werden, das als Basis
weise im Straßenverkehr, genutzt werden sollen? Diese Fragestel-
lung ist Grundlage des Verbundprojekts ARIEL (kurz für: Aufladung für eine Serienfertigung genutzt werden kann. Das laufende Pro-

jekt ARIEL wird innerhalb des Nationalen Innovationsprogramms

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt etwa

6,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und

digitale Infrastruktur gefördert. Ilka Mönkemeyer

Einzigartiger Modellwellenkanal eröffnet

Versuchseinrichtung in Hannover startet Betrieb

Der am Forschungszentrum Küste (FZK) vorhandene Große Wellen- lung maritimer Technologien zur zuverlässigen Energieversorgung
kanal (GWK) wird durch eine neue Wellenmaschine, eine umlaufen- (marTech)“ durch. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesminis-
de Strömungsanlage sowie einen Tiefteil zu einem weltweit einmali- terium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das niedersächsische
gen Forschungsgroßgerät erweitert (GWKplus). Um bereits während Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK). Katrin Wernke
der Bauzeit für den GWKplus die dort stattfindenden Prozesse zur
Interaktion von Wellen und Strömung ausführlich zu untersuchen Das Forschungszentrum Küste in Hannover-Marienwerder startet einen Mo-
und die Steuerungsalgorithmen für den zukünftigen GWKplus zu dell-Wellenkanal. Das Modell im Maßstab 1:10 ist ein Nachbau des Großen
optimieren, wurde am Standort Marienwerder in unmittelbarer Wellenkanals in seiner künftigen Ausbaustufe. Foto: Michael Matthey, LUH
Nähe zum Forschungszentrum Küste ein originalgetreuer Nachbau
des späteren GWKplus im Maßstab 1:10 errichtet.

Dieser Modellwellenkanal (miniGWKplus) verfügt ebenfalls über eine
Wellenmaschine, eine Strömungsanlage sowie einen Tiefteil. In die-
ser Versuchseinrichtung ist es möglich, die wechselseitigen Beein-
flussungen von Wellen und Strömungen systematisch und detailliert
zu untersuchen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind essentiell
für die optimale Generierung und Analyse von Wellen im zukünfti-
gen GWKplus. Mit dem miniGWKplus wird daher ein wesentlicher
Beitrag zum Erfolg des Gesamtvorhabens „marTech“ geleistet.

Die Leibniz Universität Hannover und die TU Braunschweig führen
das gemeinsame Großforschungsprojekt „Erprobung und Entwick-

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LeibnizCampus | Unigeschehen

Personalia und Preise Rufe nach außerhalb

Rufe an die Leibniz Universität Prof. Dr. Katharina Müller hat den Ruf auf die W3-Professur für
Schulpädagogik an die Philosophische Fakultät der Universität
Jun.-Prof. Dr. Anja Binanzer hat den Ruf auf die W2-Professur mit Bamberg erhalten und abgelehnt.
Tenure Track zu W3 für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache
erhalten. Ernennung zur Juniorprofessorin /
zum Juniorprofessor
Prof. Dr. Gerald Gabriel hat den Ruf auf die W2-Professur für
Seismik und Potentialverfahren am Leibniz Institut für Angewand- Dr. Stefanie Büchner, Philosophische Fakultät, wurde mit Wirkung
te Wissenschaften (LIAG) angenommen. zum 1. Februar 2019 zur Juniorprofessorin der Leibniz Universität
Hannover ernannt.
Dr. Julia Körner hat den Ruf auf die W2-Professur mit Tenure
Track zu W3 Mikro- und nanointegrierte Systeme angenommen. Ernennung zur Universitätsprofessorin /
zum Universitätsprofessor
Prof. Dr. Mike Müller-Petke hat den Ruf auf die W2-Professur für
Geoelektrik und Elektromagnetik am Leibniz Institut für Ange- Dr. Tuba Esatbeyoglu, Naturwissenschaftliche Fakultät, wurde mit
wandte Wissenschaften (LIAG) angenommen. Wirkung vom 1. April 2019 zur Universitätsprofessorin der Leibniz
Universität Hannover ernannt.
Dipl.-Ing. Tobias Nolte hat den Ruf auf die W2-Professur für Me-
diale Architekturdarstellung erhalten. Prof. Dr. Sascha Fahl, Fakultät für Elektrotechnik und Informatik,
wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2019 zum Universitätsprofes-
Prof. Dr. Sebastian Polarz hat den Ruf auf die W3-Professur für sor der Leibniz Universität Hannover ernannt.
Anorganische Molekül- und Materialchemie erhalten.
Dr. Denis Gebauer, Naturwissenschaftliche Fakultät, wurde mit
Dr. Timo Rademacher hat den Ruf auf die W1-Professur mit Tenu- Wirkung vom 1. April 2019 zum Universitätsprofessor der Leibniz
re Track zu W2 für Recht der neuen Technologien in Verbindung Universität Hannover ernannt.
mit einem juristischen Kernfach erhalten.
Dr.-Ing. Michael Haist, Fakultät für Bauingenieurwesen und Geo-
Prof. Dr. Matthias Scherer hat den Ruf auf die W3-Professur für däsie, wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2019 zum Universitäts-
Versicherungsmathematik abgelehnt. professor der Leibniz Universität Hannover ernannt.

Prof. Dr. Stefan Schreieder hat den Ruf auf die W3-Professur für Jun.-Prof. Dr. Annika Herr, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,
Algebraische Geometrie erhalten. wurde mit Wirkung vom 1. März 2019 zur Universitätsprofessorin
der Leibniz Universität Hannover ernannt.
Jun.-Prof. Dr. Marina Schröder hat den Ruf auf die W2-Professur
mit Tenure Track zu W3 für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Prof. Dr. Christian Imdorf, Philosophische Fakultät, wurde mit
Innovationsökonomik erhalten. Wirkung zum 1. Januar 2019 zum Universitätsprofessor der Leibniz
Universität Hannover ernannt.
Prof. Dr. Marcus Schütte hat den Ruf auf die W3-Professur für
Didaktik der Symbolsysteme – Schwerpunkt Mathematik ange- Prof. Dr. Kerstin Kremer, Naturwissenschaftliche Fakultät, wurde
nommen. mit Wirkung vom 1. April 2019 zur Universitätsprofessorin der
Leibniz Universität Hannover ernannt.
Dr. Gregor Svindland hat den Ruf auf die W3-Professur für Versi-
cherungsmathematik angenommen. Dr. Michael Kues, Fakultät für Mathematik und Physik, wurde mit
Wirkung vom 1. März 2019 zum Universitätsprofessor der Leibniz
Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann hat den Ruf auf die W3- Universität Hannover ernannt.
Professur IT-Recht und Datenschutzrecht erhalten.
Dr.-Ing. Matthias Müller, Fakultät für Elektrotechnik und Infor-
Dr. Marie Weinhart hat den Ruf auf die W2-Professur für Poly- matik, wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2019 zum Universitäts-
merchemie angenommen. professor der Leibniz Universität Hannover ernannt.

PD. Dr. Sascha Ziemann hat den Ruf auf die W3-Professur für Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller-Brauers, Philosophische Fakultät,
Strafrecht, Strafprozessrecht und ein weiteres Fach erhalten. wurde mit Wirkung zum 15. Dezember 2018 zur Universitätspro-
fessorin der Leibniz Universität Hannover ernannt.
Dr. Thomas Marius Landauer hat den Ruf auf die W2-Professur
mit TT W3 für Maschinelles Lernen erhalten. Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Naturwissenschaftliche Fakultät,
wurde mit Wirkung vom 1. April 2019 zum Universitätsprofessor
der Leibniz Universität Hannover ernannt.

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Unigeschehen | LeibnizCampus

Dr.-Ing. Dominik Schillinger, Fakultät für Bauingenieurwesen und Jun.-Prof. Dr. Nestor Parolya, Wirtschaftswissenschaftliche Fakul-
Geodäsie, wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2019 zum Universi- tät, wurde mit Ablauf des 31. März 2019 aus dem Beamtenverhält-
tätsprofessor der Leibniz Universität Hannover ernannt. nis mit dem Land Niedersachsen entlassen.

Prof. Dr. Gunnar Seelentag, Philosophische Fakultät, wurde mit Jun.-Prof. Dr.-Ing. Guillermo Payá Vayá, Fakultät für Elektrotech-
Wirkung vom 1. April 2019 zum Universitätsprofessor der Leibniz nik und Informatik, wurde mit Ablauf des 31. März 2019 aus dem
Universität Hannover ernannt. Dienstverhältnis als Juniorprofessor entlassen.

Prof. Dr. Marc Thielen, Philosophische Fakultät, wurde mit Wir- Jun.-Prof. Dr. Frank Othengrafen, Fakultät für Architektur und
kung vom 1. März 2019 zum Universitätsprofessor der Leibniz Uni- Landschaft, wurde mit Ablauf des 31. März 2019 aus dem Beam-
versität Hannover ernannt. tenverhältnis mit dem Land Niedersachsen entlassen.

Prof. Dr. Meik Zülsdorf-Kersting, Philosophische Fakultät, wurde Beendigung des Beamtenverhältnisses mit dem Land
mit Wirkung vom 1. April 2019 als Universitätsprofessor an die Niedersachsen kraft Gesetzes
Leibniz Universität Hannover versetzt.
Prof. Dr. Christian Niels Martin Becker, Juristische Fakultät, wur-
Prof. Dr. Volker Wiese, Juristische Fakultät, wurde mit Wirkung de mit Ablauf des 31. März 2019 aus dem Beamtenverhältnis mit
vom 1. April 2019 zum Universitätsprofessor an der Leibniz Uni- dem Land Niedersachsen entlassen.
versität Hannover ernannt.
Prof. Dr.-Ing. Jessica Burgner-Kahrs, Fakultät für Maschinenbau,
Dr. Jan Lüttringhaus, Juristische Fakultät wurde mit Wirkung vom wurde mit Ablauf des 31. März 2019 aus dem Beamtenverhältnis
1. April 2019 zum Universitätsprofessor an der Leibniz Universität mit dem Land Niedersachsen entlassen.
Hannover ernannt.
Prof. Dr. Steffen Meyer, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,
Verleihung des Titels „Außerplanmäßige Professorin“ / wurde mit Ablauf des 14. Januar 2019 aus dem Beamtenverhältnis
„Außerplanmäßiger Professor“ mit dem Land Niedersachsen entlassen.

Dr. Bernd Breidenstein, Fakultät für Maschinenbau, wurde mit Verstorben
Wirkung vom 8. April 2019 zum Außerplanmäßigen Professor der
Leibniz Universität Hannover ernannt. Prof. Dr. Hans-Günther Bigalke, ehemals Fakultät für Mathematik
und Physik, verstarb am 19. April 2019 im Alter von 86 Jahren.
Bestellung zur Honorarprofessorin /
zum Honorarprofessor Prof. Dr. rer. pol. Karl-Michael Kuntz, ehemals Philosophische Fa-
kultät, verstarb am 18. Januar 2019 im Alter von 79 Jahren.
Dr. Peter Schrader, Juristische Fakultät, wurde mit Wirkung zum
7. Januar 2019 zum Honorarprofessor der Leibniz Universität Han- Prof. Dr. theol. Otto Ludwig, ehemals Philosophische Fakultät,
nover bestellt. verstarb am 13. Februar 2019 im Alter von 87 Jahren.

Ruhestand Apl. Prof. Dr. phil. Brigide Schwarz, ehemalige Akademische Ober-
rätin und Hochschuldozentin am Historischen Seminar, verstarb
Prof. Dr. Hans Bickes, Philosophische Fakultät, trat mit Ablauf des am 13. Februar 2019 im Alter von 79 Jahren.
Monats März 2019 in den Ruhestand.
Prof. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. mult. Erwin Stein, ehemals Leiter des In-
Prof. Dr.-Ing. Helena Szczerbicka-Lipinska, Fakultät für Elektro- stituts für Baumechanik und Numerische Mechanik an der Fakul-
technik und Informatik, trat mit Ablauf des Monats März 2019 in tät für Bauingenieurwesen und Geodäsie, verstarb am 19. Dezem-
den Ruhestand. ber 2018 im Alter von 87 Jahren.

Studiendirektorin Gabriele Thienel, Niedersächsisches Studienkol- Prof. Dr. rer. pol. Andreas Wagener, Wirtschaftswissenschaftliche
leg, trat mit Ablauf des Monats Januar in den Ruhestand. Fakultät, verstarb am 29. Januar 2019 im Alter von 51 Jahren.

Prof. Dr. Barbara Zibell, Fakultät für Architektur und Landschaft, Preise und Auszeichnungen
trat mit Ablauf des Monats März 2019 in den Ruhestand.
Einen Humboldt-Forschungspreis hat Prof. Dr. Phoon Kok Kwang,
Beendigung des Dienstverhältnisses als Vice Provost der National University of Singapore, erhalten. Sein
Juniorprofessor / Juniorprofessorin Gastgeber ist Prof. Dr.-Ing. Michael Beer, Institut für Risiko und
Zuverlässigkeit.
Jun.-Prof. Dr. Udo Hagedorn, Philosophische Fakultät, wurde mit
Ablauf des 28. Februar 2019 aus dem Beamtenverhältnis mit dem Den zweiten Platz im Bereich Gesellschaft des Wettbewerbs
Land Niedersachsen entlassen. Schulbuch des Jahres hat das Buch „Diercke Einführungsphase
Niedersachsen“ belegt; Prof. Dr. Christiane Meyer, Dr. Yvonne

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LeibnizCampus | Unigeschehen

von Roux und Andreas Eberth, Institut für Didaktik der Geogra- Der Wissenschaftspreis der Leibniz Universitätsgesellschaft Han-
phie, sind maßgeblich an der Konzeption und dem Inhalt beteiligt nover e.V. für herausragende Dissertationen von Nachwuchswis-
gewesen. senschaftlerinnen und -wissenschaftler der Leibniz Universität
wurde in diesem Jahr verliehen an: Dr. Simon Brandhorst (Fakul-
Studierende, Absolventinnen und Absolventen der Leibniz Univer- tät für Mathematik und Physik), Dr.-Ing. Aamir Dean (Fakultät für
sität Hannover wurden am 6. Februar mit dem Preis des Präsidiums Bauingenieurwesen und Geodäsie), Dr. Mandy Dröscher-Teille
2018 ausgezeichnet. Insgesamt 20 Studierende aus neun Fakultä- (Philosophische Fakultät) und Dr. Stefan Weiß (Naturwissen-
ten wurden benannt. 19 Studierende, Absolventinnen und Absol- schaftliche Fakultät).
venten der Leibniz Universität sind mit dem mit 250 Euro dotier-
ten Preis des Präsidiums für exzellente Leistungen ausgezeichnet Sonstiges
worden: Alexandra Othmer (Fakultät für Architektur und Land-
schaft), Britt Kahrger (Fakultät für Bauingenieurswesen und Geo- Prof. Dr. Joachim Escher, Institut für Angewandte Mathematik an
däsie), Philipp Schiefer, Roman Kiyan und Julian Alexander der Fakultät für Mathematik und Physik, ist als Mitglied in die
Gercke (Fakultät für Elektrotechnik und Informatik), Tido Kubat- Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft aufgenommen
schek, Hans Langehein und Michael Kaiser (Fakultät für Maschi- worden.
nenbau), Jan Henning (Fakultät für Mathematik und Physik),
Anika Brämer und Finja Maasjost (Juristische Fakultät), Elia Die Bundesregierung hat Prof. Dr. Dirk Lange, Institut für Politik-
Kletschkus (Naturwissenschaftliche Fakultät), Katrin Ehrenberg, wissenschaft an der Philosophischen Fakultät, in die Sachverstän-
Laura Sophie Risse, Floreana Alma Schmidt und Kerstin Brun- digenkommission für die Ausarbeitung des 16. Kinder- und Ju-
nen (Philosophische Fakultät), Julian Bock und Steffen Will gendberichts „Förderung demokratischer Bildung im Kinder- und
(Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) sowie Malte Janus (Leib- Jugendalter“ berufen.
niz School of Education).
Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier, Leiter des Instituts für Werk-
Estefania Carolina Cañizares Cruz hat den mit 1000 Euro dotier- stoffkunde an der Fakultät für Maschinenbau, ist als ordentliches
ten DAAD-Preis erhalten. Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen-
schaft aufgenommen worden. Außerdem ist er neues Mitglied der
Zhijun Zhao aus China hat den mit 500 Euro dotierten Förderpreis Deutschen Akademie der Technikwissenschaft.
der Victor Rizkallah-Stiftung erhalten.
Seit dem 1. April 2019 ist Prof. Dr.-Ing. Udo Nackenhorst, Institut
Olga Korolova ist mit dem Preis des Hochschulbüros für Internati- für Baumechanik und Numerische Mechanik, Nachfolger für Prof.
onales ausgezeichnet worden, der mit 500 Euro dotiert ist. Hans Bickes im Ombudsbüro für Studium und Lehre.

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LeibnizCampus | Aus den Fakultäten

Der Dreiklang in der Versicherungsforschung:
House of Insurance

Quelle: Leio Mclaren/Unsplash bessern, wurde 2018 das interdisziplinäre Zentrum House of Insu-
rance an der Leibniz Universität eingerichtet. Vier Professoren aus
Chancen im Leben sind immer mit Risiken verbunden. Technische den drei Fakultäten Mathematik und Physik, Jura und Wirtschafts-
Innovationen können Risiken mindern, aber nicht völlig ausschlie- wissenschaften sollen hier unter einem Dach gemeinsam forschen
ßen. Unfälle, Naturkatastrophen, Pandemien und Cyberereignisse und lehren.
verursachen mit kleiner Wahrscheinlichkeit große Schäden – Versi-
cherungen können diese finanziell absichern. Um die Chancen und Aus wissenschaftlicher Sicht geht es um multidimensionale Prob-
Risiken zu erforschen und Wege aufzuzeigen, die Balance zu ver- leme, die nur interdisziplinär zu lösen sind: im Zusammenspiel von
Versicherungsmathematik, Versicherungsrecht und Versicherungs-
betriebslehre. Die Fragestellungen sind dynamisch und verändern
sich laufend, etwa durch technische Entwicklungen. Aktuelle Her-
ausforderungen betreffen die Digitalisierung von Versicherungs-
und Finanzmärkten (InsurTechs / Data Science), neuartige Risiken,
etwa bei autonomen Fahrzeugen oder Datennetzen, die Weiterent-
wicklung der Regulierung von Unternehmen sowie die Verbindung
zu Finanzmärkten.

Zu dem House of Insurance gehören neben Prof. Johann-Matt-
hias Graf von der Schulenburg (Versicherungsbetriebslehre) und
Prof. Stefan Weber (Finanz- und Versicherungsmathematik) zwei
neue Stiftungsprofessuren, für die sich die Versicherungswirt-
schaft in Hannover finanziell engagiert hat und die 2019 besetzt
wurden. Gewonnen wurden hierfür Prof. Jan Lüttringhaus (Ver-
sicherungsrecht) sowie (ab 1. August 2019) Prof. Gregor Svind-
land (Versicherungsmathematik).

Neu am House of Insurance der Leibniz Universität: Prof. Jan Lüttringhaus,
Versicherungsrecht
Prof. Gregor Svindland, Prof. Lüttringhaus studierte Rechtswissen-
Versicherungsmathematik schaft an den Universitäten Passau, Aix-
Nach seinem Studium der Mathematik an en-Provence (Maîtrise en droit), Bonn und
der Humboldt Universität zu Berlin promo- an der Columbia Law School New York
vierte Prof. Svindland an der Ludwig Maxi- (LL.M.). Seiner Promotion an der Universi-
milians Universität München. Sein bisheri- tät zu Köln folgte die Habilitation an der
ger Forschungsschwerpunkt liegt im Universität Hamburg und am Max-Planck-
Bereich der mathematischen Methoden des Institut für ausländisches und internatio-
Risk Managements, insbesondere der Mo- nales Privatrecht.
dellierung von Präferenzen und Risikobe-
wertung sowie optimaler Risikoallokation. „Der Wandel des technologischen, gesellschaftlichen und rechtli­
chen Umfelds bringt ständig neue Risiken hervor und erfordert
„Das House of Insurance bündelt in einzigartiger Weise die Kom­ Reaktionen der Versicherungswissenschaft. Das House of Insu­
petenzen rund um das Thema Versicherung aus den Bereichen rance bietet die deutschlandweit einmalige Chance, aktuelle und
Mathematik, BWL und Jura. Hieraus ergibt sich die besonders gesellschaftlich relevante Themen aus dem Blickwinkel aller be­
reizvolle Möglichkeit zur interdisziplinären Kooperation und einer teiligten Disziplinen zu beleuchten, etwa die Versicherung von
dadurch ganzheitlichen Abdeckung von versicherungswissen­ „Cyber“­Risiken. Schließlich ist die Vertraulichkeit und Integrität
schaftlichen Fragestellungen, die typischerweise mathematische, persönlicher, finanzieller und maschineller Daten für Privatperso­
ökonomische und juristische Aspekte beinhalten. Zudem eröffnet nen und Unternehmen von zentraler Bedeutung. Viele aktuelle Ri­
die Kooperation mit der Hannoverschen Versicherungswirtschaft siken sind globale Phänomene. Deshalb wird das House of Insu­
besonders gute Einblicke in aktuelle, praxisnahe Fragestellungen, rance ebenso international sein wie das Geschäft der Versicherer
woraus Anregungen für gemeinsame Forschungsprojekte ent­ selbst und die Vernetzungen mit exzellenten Fakultäten im Aus­
stehen können. Nicht zuletzt finde ich es reizvoll, für die Studie­ land ausbauen. Zudem bietet das House of Insurance ein attrakti­
renden ein maßgeschneidertes Lehrangebot zu entwerfen, wel­ ves Forum für Projekte mit benachbarten Forschungseinrichtun­
ches sie einerseits auf eine berufliche Tätigkeit in Versicherungen gen und der Hannoverschen Versicherungswirtschaft.“
und andererseits auch für die akademische Forschung gut vor­
bereitet.“

20

Aus den Fakultäten | LeibnizCampus

Ermüdung von Stahl und Beton

von August Wöhler bis in die Moderne

„Es entstand eine fürchterliche Feuersbrunst.“- „Die Schreie der Rei- August Wöhler, veröffentlicht im Zentralblatt der Bauverwaltung im Jahr 1914
senden, der Tumult sind unmöglich zu beschreiben.“ So berichteten
Augenzeugen über eines der ersten schweren Eisenbahnunglücke der Lohaus seit 2001 in dynamische Prüfmöglichkeiten auf unterschiedli-
Geschichte in Versailles am 8. Mai 1842. Nach einem Achsbruch ex- chen Lastniveaus, bis hin zu 10 MN Prüfkraft, das entspricht 1000
plodierte der Kesselwagen, die Lokomotiven und vollbesetzten Wa- Tonnen. Hier wird das Ermüdungsverhalten von Baustoffen und Bau-
gen gerieten in Brand. Achsbrüche waren damals nicht selten und si- teilen getestet; etwa von ultra-hochfestem Beton (UHPC) oder gro-
cher ein Auslöser, warum August Wöhler als einer der ersten ßen hochfesten Schrauben. Die Erkenntnisse dieser von Lohaus initi-
deutschen Ingenieure die Achsen und vor allem die Materialeigen- ierten Forschung sind zum Beispiel im Regelwerk der „Fédération
schaften von Stahl und Eisen erforschte. internationale du béton“ (fib), dem Model Code 2010, zu finden. In
einem aktuellen Projekt geht es noch einen Schritt weiter: Neben
Der am 22. Juni 1819 in Soltau geborene Sohn eines Lehrers studiert experimentellen Methoden wollen Forscherinnen und Forscher die
zunächst an der Höheren Gewerbeschule in Hannover, Vorläuferin Materialdegradation von Hochleistungsbetonen mit virtuell-numeri-
der heutigen Leibniz Universität Hannover, und wendet sich dem schen Methoden beschreiben, modellieren und prognostizieren.
Bahnwesen zu. Ab 1847 ist er Obermaschinenmeister der Nieder-
schlesisch-Märkischen Bahn in Frankfurt an der Oder, wo er die Waren bei Wöhler die Achsen eine Schwachstelle, sind es bei Off-
Mängel der Bahnen kennenlernt und beginnt, die Belastbarkeit von shore-Windenergieanlagen die Verbindungen zwischen dem Tragwerk
Bauteilen systematisch zu untersuchen. und den Pfählen, die die Anlage im Meeresboden verankern. Bei den
sogenannten Grout-Verbindungen, eine Rohr-in-Rohr-Steckverbin-
Mit selbstgebauten Versuchsapparaten belastet der Ingenieur Bautei- dung, ist der Zwischenraum zwischen den Rohren mit hochfestem
le wie Wagenfedern oder Achsen und setzt sie Erschütterungen aus. Vergussbeton (Grout) verfüllt. Im Rahmen von Experimenten ent-
Und zwar in Dauerversuchen. Zudem entwickelt Wöhler Prüfmaschi- deckten Ingenieure am Institut für Stahlbau 2008, dass etwas mit
nen, mit denen er statt ganzer Achsen deutlich kleinere Materialpro- den derzeit international üblichen Bemessungsregeln für die Grout-
ben wesentlich effektiver testen kann. Er erkennt, dass die Wider- verbindungen nicht stimmen konnte. Die Reaktionen der Industrie
standsfähigkeit eines Materials unter anderem davon abhängt, ob die gegen diese Forschungsergebnisse waren zunächst heftig, doch 2009
Belastung dauerhaft in eine Richtung aufgebracht wird oder immer machten sich die ersten Schäden an den Offshore-Windparks be-
wieder in entgegengesetzte Richtungen. merkbar. Insgesamt waren etwa 600 Turbinen betroffen, mit Schä-
den in Höhe von Hunderten von Millionen Euro. Nach umfangreichen
1870 veröffentlicht Wöhler seine Ergebnisse, die später „Wöhlersche Forschungsarbeiten sind die zentralen Eigenschaften der Verbindung
Gesetze“ genannt werden. Er beschreibt, wie dauerhafte Schwingun- heute geklärt. Peter Schaumann und Ludger Lohaus haben auf
gen auf ein Material wirken und zum Bruch führen. Mit seinen For- Grundlage ihrer Forschungsarbeiten den überwiegenden Teil der Off-
meln können Ingenieure nun Abmessungen von Stahlkonstruktionen shore-Windparks in Nord- und Ostsee in Verfahren zur Zustimmung
rechnerisch dimensionieren. Wöhler erhält zunächst wenig Beach- im Einzelfall beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
tung. Ihm selbst ist jedoch klar, dass nur „eine bestimmte, staatlich für Grout- und Schraubenverbindungen gemeinsam begleitet.
anerkannte Klassifikation für Eisen und Stahl“ und die Einrichtung
„amtlicher Prüfungsanstalten“ die Eisenbahnen sicherer und wirt- 2019 jährt sich der Geburtstag von August Wöhler zum 200. Mal, die
schaftlicher machen werden. Auch als Eisenbahndirektor und Mit- Geburtstage von Peter Schaumann und Ludger Lohaus zum 65. Mal.
glied technischer Ausschüsse muss er diese Forderungen 28 Jahre Für die beiden Ingenieure war es daher naheliegend, am 14. Juni ein
lang wiederholen. Schließlich eröffnet 1904 das erste Königliche Ma- wissenschaftliches Kolloquium zum Thema „Ermüdung von Stahl und
terialprüfungsamt in Berlin. Nach diesem späten Erfolg verbringt Beton – von August Wöhler bis in die Moderne“ auszurichten.
Wöhler seine letzten Lebensjahre in Hannover, wo er am 21. März
1914 mit fast 95 Jahren stirbt. Prof. Dr.-Ing. Peter Schaumann, Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus
und Eva Maria Mentzel
Das von Wöhler entdeckte Phänomen der Materialermüdung ist seit-
her nicht in Vergessenheit geraten, sondern ist bis heute aktuell ge-
blieben. Statt Eisenbahnachsen untersuchen Ingenieure heute zum
Beispiel die Tragfähigkeit von Offshore-Windenergieanlagen. Sie sind
durch Wind, Wellen und Betrieb hoch dynamisch beansprucht. Für
sie ist die ermüdungsfeste Auslegung von überragender Bedeutung.
Als Peter Schaumann 1996 die Professur für Stahlbau an der Leibniz
Universität Hannover übernahm, brachte er die Forschung zu den
Tragstrukturen von Windenergieanlagen mit. In großen Verbundfor-
schungsprojekten wie „GIGAWIND“ widmen sich Bauingenieurinnen
und -ingenieure der Leibniz Universität seitdem diesem Thema. Im
Zentrum für Windenergieforschung ForWind forschen sie gemeinsam
mit der Universität Oldenburg und der Universität Bremen. Auch die
Prüfmaschinen haben sich seit Wöhlers Zeiten weiterentwickelt.
Am Institut für Baustoffe der Leibniz Universität investierte Ludger

21

Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

Von der Nordstadt nach Garbsen

EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE DER FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU

Mit dem Umzug an den

Campus Garbsen werden alle

Institute der Fakultät

Maschinenbau an einem Ort

vereint. Für über 4.000 Per­

sonen wird dieser Ort künftig

den Mittelpunkt ihrer Arbeit

darstellen. Ob der Tag der

offiziellen Eröffnung, der

19. September 2019, in gleicher

Weise in die Geschichte einge­

hen wird wie der 2. Mai 1831, 1a
als die heutige Leibniz Uni­

versität als „Höhere Gewerbe­ Die Fakultät für Maschinen- schungsgemeinschaft (DFG) Die 20 Institute des Maschi-
schule“ in Hannover gegründet bau zählt zu den national und geförderte Sonderforschungs- nenbaus sind in die drei Be-
wurde, wird sich zeigen. Sicher international führenden Insti- bereiche und ein Transregio. reiche: „Produktionstechnik
ist jedoch, dass mit dem Umzug tutionen ihres Faches. In unse- Mit jährlich rund 36 Millionen und Logistik“, „Energie- und
nach Garbsen eine neue Phase ren Studiengängen sind der- Euro Drittmitteleinnahmen Verfahrenstechnik“ sowie
in der Entwicklung der Fakultät zeit 3.800 Studierenden einge- und 70 Promotionen pro Jahr „Konstruktion und Entwick-
schrieben, womit die Fakultät bei nur 20 Professorinnen und lung“ geordnet. Im DFG-För-
beginnt. fast 13 Prozent der Studieren- Professoren sind wir die for- deratlas belegt der Bereich der
den der Universität stellt. In schungsstärkste Maschinen- Produktionstechnik und Lo-
der Forschung sind wir maß- bau-Fakultät in Deutschland, gistik zurzeit deutschlandweit
geblich an den Exzellenzclus- wenn man die spezifischen Platz 2 und in der Konstruk-
tern Phoenix_D („Photonics, Kennzahlen zugrundelegt. tion und Entwicklung liegen
Optics, and Engineering - In- Unsere Lehr- und Forschungs- wir auf Platz 5 in Deutschland.
novation Across Disciplines“) qualität ist durch den Fakultä-
und SE2A („Sustainable and tentag für Maschinenbau und Die Anfänge des Maschinen-
Energy Efficient Aviation“) Verfahrenstechnik (FTMV) baus gehen in Hannover auf
beteiligt. Hinzu kommen drei mit dem Gütesiegel zertifi- Karl Karmarsch zurück, den
durch die Deutsche For- ziert. ersten Direktor der 1831 ge-

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C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N NCOamVpuEsRMaschinenbau Garbsen

gründeten Höheren Gewerbe- demische Grad des Diploms an der Technischen Hochschu-
schule. Sein Bestreben, selbst- (Dipl.-Ing.) und der akademi- le Hannover eingeschrieben
ständig und ganzheitlich den- sche Titel des Doktors (Dr.- waren. Das lag unter anderem
kende Ingenieure auszubilden, Ing.) verliehen werden. Das auch daran, dass die Chancen
gilt auch heute als Leitbild für starke Wachstum des Wissens auf dem Arbeitsmarkt für jun-
die Lehre im Maschinenbau. führte dazu, dass im Maschi- ge Ingenieure damals sehr
Die 1831 gegründete Höhere nenbau schon 1903 vier Fach- schlecht waren. Zudem bedeu-
Gewerbeschule war so erfolg- richtungen eingeführt wur- tete ein Studium durch Studi-
reich, dass sie schon 1837 in ein den: Maschineningenieur, engebühren, Prüfungs- und
neues Gebäude in der Markt- Verkehrsmaschinenbauingeni- Materialkosten einen hohen fi-
straße umzog und im Jahr 1847 eur, Laboratoriumsingenieur nanziellen Aufwand, den sich
in Polytechnische Hochschule und Verwaltungsingenieur. viele nicht leisten konnten. Zu
umbenannt wurde; 1879 erhielt Nach dem Ersten Weltkrieg Kriegsbeginn im Jahr 1939 wa-
sie die Bezeichnung Königliche stieg das Interesse am Maschi- ren nur noch knapp 1.000 Stu-

Abbildung 1a
Beteiligung der Fakultät für
Maschinenbau an DFG-Projekten

Abbildung 1b
Beteiligung der Fakultät für
Maschinenbau an DFG-Schwer-
punktprogramme (SPP) bis 2019

1b

Technische Hochschule und neningenieurwesen stark an denten an der TH Hannover Abbildung 2
unterstand damit dem preußi- und in der Folge wuchs die immatrikuliert. Zahl der Studierenden nach
schen Ministerium in Berlin. Zahl der eingeschriebenen Stu- Abschlüssen
Das Maschinenbauingenieur- dierenden erneut. 1922 fand
wesen war eine von vier Abtei- eine Neugliederung der Tech-
lungen, in der 1881 vier Profes- nischen Hochschule statt, und
soren, zwei Privatdozenten der Maschinenbau wurde mit
und zwei Assistenten unter- der Elektrotechnik in der Fa-
richteten. Die Zahl der Studen- kultät für Maschinenwesen
ten war inzwischen bereits auf (und Elektrotechnik) zusam-
über 600 angestiegen. mengefasst.

Ein wichtiger Meilenstein in Nachdem die Studierenden- 2
der Geschichte war die Gleich- zahlen Anfang der zwanziger
stellung der Technischen Jahre mit gut 2.800 einen Hö-
Hochschulen mit den Universi- hepunkt erreicht hatten, wur-
täten im Jahr 1899. In der Folge den es von dem Zeitpunkt an
konnten in Hannover der aka- immer weniger Studenten, die

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Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

zwischen 1949 und 1960 von
1.620 auf 4.187.

3a Auch der Maschinenbau
konnte sich aufgrund des ho-
3b hen Bedarfes an technischen
Abbildung 3a und 3b Erzeugnissen schnell erholen.
Heute sind die Institutsgebäude Im Jahre 1955 wurde die erste
des Maschinenbaus in der Saalgemeinschaft gegründet.
ganzen Nordstadt und teilweise Die von Studierenden selbst
in Garbsen verteilt (3a). Nach verwalteten Arbeitsräume ha-
dem Umzug zum CMG werden ben so klangvolle Namen wie
die Wege in Garbsen bedeutend „Düse“, „Kette“ oder „Exzen-
kürzer sein (3b). ter“. Sie sind bis heute - und
werden dies auch in Zukunft
am Maschinenbau Campus
Garbsen sein – für viele Stu-
dierende Treffpunkt, Lernort,
Infobörse, Projektraum, kurz:
Lebensmittelpunkt während
der Studienzeit. In dieser
Qualität sucht das Konzept
der selbstverwalteten Saalge-
meinschaften seinesgleichen
in Deutschland.

Während der NS-Zeit bis zum Hannover und die Technische Ausgelöst durch die 1968er
Ende des Krieges war die Hochschule wurden im Zwei- Bewegung erfolgten Umstruk-
Technische Hochschule ein ten Weltkrieg sehr stark zer- turierungen der Fachbereiche
Teil des nationalsozialisti- stört und der Wiederaufbau und Fakultäten sowie die Um-
schen Staates: viele technisch- nach Kriegsende gestaltete benennung der Technischen
naturwissenschaftliche Insti- sich schwierig. Nicht nur das Hochschule in Technische
tute waren an Forschungs- Welfenschloss war zur Hälfte Universität. 1978 erhielt die
und Entwicklungsarbeiten für zerstört, auch viele Institute Technische Universität die
die Wehrmacht und die Rüs- waren nicht mehr nutzbar. Bezeichnung Universität Han-
tungsindustrie beteiligt, Pro- Der Hochschulbetrieb, der nover. Seit 2006 heißt sie
fessoren wurden gezwungen, 1946 seinen Vorlesungsbetrieb Gottfried Wilhelm Leibniz
die Hochschule verlassen, Stu- wiederaufnahm, litt noch lan- Universität. Ihre ingenieur-
dierende abgewiesen oder ge unter den behelfsmäßigen wissenschaftlichen Wurzeln
exmatrikuliert – ein dunkles Bedingungen. und ihre fachliche Prägung in
Kapitel in der Hochschulge- den Ingenieurwissenschaften
schichte, welches die Leibniz Doch es ging es schnell wie- sind aber auch heute noch klar
Universität in den vergange- der aufwärts. In den fünfziger erkennbar.
nen Jahren immer wieder hat Jahren stiegen die Studieren-
aufarbeiten lassen. denzahlen wieder deutlich an: Für den Maschinenbau waren
die Jahre nach 1970 trotz gro-
ßer Erfolge in der Wissen-
schaft von großer Raumnot
geprägt. Die Institute waren
zerstreut in verschiedenen
Stadtteilen untergebracht, die
Studierenden, Mitarbeiter und
Professoren mussten unter
schwierigen Rahmenbedin-
gungen arbeiten. Hinzu
kamen Mitte der 1990er Jahre
rigorose Sparauflagen des Mi-
nisteriums für Wissenschaft
und Kultur, die zur Schlie-
ßung vieler Institute führten.
Der damit verbundene Verlust
von etwa einem Viertel der

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C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N NCOamVpuEsRMaschinenbau Garbsen

Substanz stellte einen folgen-
schweren Einschnitt dar.

Eine erste räumliche Erweite-
rung für den Maschinenbau
erfolgte dann 1997, als das so-
genannte Unterwassertechni-
kum der Universität Hanno-
ver (UWTH) seinen Betrieb im
Garbsen aufnahm. Kurz da-
nach konkretisierte sich die
Vision eines Produktionstech-
nischen Zentrums (PZH), das
schließlich im Jahre 2004 in
Garbsen angesiedelt wurde.
Dort sind seitdem die Institute
aus dem Bereich Produktion
und Logistik zuhause.

Mit dem Umzug der restli- 4 Abbildung 4 Prof. Dr.­Ing. habil.
chen Institute wird die Fakul- Eingeworbene Drittmittel der Jörg Wallaschek
tät Maschinenbau nun am Nicht zu unterschätzen ist Fakultät für Maschinenbau
Standort Garbsen wieder aber auch die in Garbsen ge- Jahrgang 1960, leitet seit 2007
räumlich zusammengeführt. schaffene räumliche Nähe Hier ist zu hoffen, dass für das Institut für Dynamik und
Was bedeutet das für die wei- und die damit verbundene den neuen Campus eine noch Schwingungen der Fakultät für
tere Entwicklung und wie sichtbare Einheit der Fakultät, bessere verkehrstechnische Maschinenbau an der Leibniz
geht es nun weiter? die auch dadurch unterstri- Anbindung geschaffen wird. Universität Hannover. Seine
chen wird, dass der größte Gleichzeitig wird es spannend Forschungsschwerpunkte sind
Der wichtigste Punkt ist die Teil der akademischen Lehre sein, zu beobachten, wie sich Piezo- und Ultraschalltechnik,
Erweiterung der Forschungs- vor Ort stattfinden wird. Der die Infrastruktur rund um Kontaktmechanik und Reibung
möglichkeiten der Fakultät, Campus Garbsen wird damit den Campus entwickelt. Mit sowie Schwingungen mechani-
insbesondere durch den For- zu dem Ort, an dem Maschi- einem Studierendenwohn- scher und elektromechanischer
schungsbau „Dynamik der nenbau gelebt wird, und an heim und einer Kindertages- Systeme. Er ist Mitglied des Vor-
Energiewandlung“, aber auch dem unsere Studierenden stätte sind die ersten Schritte standes der beiden Sonderfor-
durch die neuen, genau auf schon während des Studiums bereits getan und es zeigt schungsbereiche 871 (Regene-
die Bedürfnisse der Institute an die Spitze der Forschung sich, dass der Umzug des Ma- ration komplexer Investitions-
zugeschnittenen Labore und herangeführt werden. Ein schinenbaus nach Garbsen güter) und 1153 (Prozesskette
Versuchshallen mit moderns- Campus „nur für den Maschi- nicht der Abschluss, sondern zur Herstellung hybrider Hoch-
ter Infrastruktur. Damit wur- nenbau“ hat aber nicht nur der Anfang einer Entwick- leistungsbauteile durch Tailored
den die notwendigen Voraus- Chancen, sondern auch Risi- lung ist. Forming). Seit 2015 ist er Dekan
setzungen geschaffen, um die ken. Die Herausforderungen der Fakultät Maschinenbau.
positive Entwicklung der unserer Welt sind interdiszip- Kontakt: [email protected]
vergangenen Jahre, die von linär. Der Maschinenbau ist hannover.de
großen Erfolgen bei der Ein- unter den Wissenschaftsdiszi-
werbung von Sonderfor- plinen das, was unter den
schungsbereichen und in der Musikern der Dirigent ist. Im
Exzellenzinitiative geprägt Maschinenbau und durch den
waren, fortsetzen zu können. Maschinenbau werden die Er-
In diesem Zusammenhang kenntnisse vieler anderer Dis-
kommt auch dem Forschungs- ziplinen zu einem funktions-
bau „Skalierbare Produktions- fähigen Ganzen zusammen-
systeme der Zukunft (scale)“, geführt. Dementsprechend
der bis 2023 auf dem Campus wichtig ist der Austausch mit
Garbsen entstehen soll, eine den anderen Fächern der
wichtige Rolle zu. Hier sollen Leibniz Universität.
künftig skalenunabhängige
Produktionstechniken er-
forscht werden.

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Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

Think big

DAS GRÖSSTE HOCHSCHULBAUPROJEKT NIEDERSACHSENS FESTIGT DEN
SPITZENPLATZ DER LEIBNIZ UNIVERSITÄT

Nach 20 Jahren ist es soweit.

Erstmals in der mehr als

175jährigen Geschichte der

Leibniz Universität Hannover

(LUH) sind alle Institute der

Fakultät Maschinenbau, in

eigens für sie errichteten

Gebäuden, an einem Standort

zusammengeführt. Horst Bauer, 1
Leiter des Gebäudemanage-

ments und stellvertretender Die etwa 30 Hektar große Ge- Die Geschichte der Planung einen würdigen Abschluss
Vizepräsident sowie Mitarbeiter samtfläche des Universitätsbe- begann bereits Ende der 60er finden.
Heiner Bente geben einen Ein- reichs Garbsen-Mitte ist im Jahre des vergangenen Jahr-
Flächennutzungsplan der hunderts, als deutlich wurde, 1977 legten das Land Nieder-
blick in die Planung und Ab- Stadt Garbsen als Sonderbau- dass der Hauptstandort der sachsen und die Stadt Garb-
wicklung dieses Großprojektes. fläche Universität ausgewie- damaligen Technischen Uni- sen fest, die Flächen zwischen
sen. Der Bebauungsplan versität in der Nordstadt Han- Schönebecker Allee, Walter-
Nr.1/49 „Erweiterung Sonder- novers nicht ausreichen wür- Koch- und Havelser Straße für
gebiet Universität“ vom 8. de, um den Entwicklungsbe- die Universität vorzuhalten.
September 2014 ist die Pla- darf der Hochschule im Die Professoren Haferkamp,
nungsgrundlage für den seit vollen Umfang realisieren zu Tönshoff und Wiendahl wa-
2015 in Bau befindlichen 2. können. 1970 wurde ein städ- ren in der Fakultät für Ma-
Bauabschnitt (BA) der Fakultät tebauliches Strukturkonzept schinenbau die treibenden
für Maschinenbau. Die Errich- entwickelt, das die Auslage- Kräfte für die Weiterentwick-
tung des „Campus Maschi- rung größerer Teile der Uni- lung der Campusidee. Auf
nenbau Garbsen“ (Arbeitstitel: versität ermöglichen sollte. Grundlage eines weiteren
CMG) mit dem Forschungsbau Damit konnte die gemeinsam städtebaulichen Entwick-
„Dynamik der Energiewand- von den Professoren Spenge- lungskonzepts des Instituts
lung“ (Arbeitstitel: DEW) gilt lin und Nagel entwickelte für Städtebau der Universität
als Meilenstein in der bauli- Wissenschaftsachse der Uni- Hannover aus dem Jahr 1993,
chen Entwicklung der Leibniz versität Hannover, die am entstanden 1997 das Unter-
Universität Hannover. Conti-Campus am Königs- wassertechnikum Hannover
worther Platz in Hannover (UWTH) und 2004 das Pro-
beginnt, in Garbsen-Mitte duktionstechnische Zentrum

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C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N NCOamVpuEsRMaschinenbau Garbsen

Hannover (PZH) am Standort meinsamen Standort. Die lauftechnik auf den neuen
Garbsen. stadträumlichen Rahmenbe- Campus. Die Architekten ha-
dingungen, die insbesondere ben beim CMG sieben Gebäu-
Gleichzeitig wurde die Verla- im Hinblick auf die verkehrli- de um eine gemeinsame grüne
gerung der in der Nordstadt che Erschließung und auf die Campusmitte platziert: drei In-
verbliebenen Maschinenbau- Arrondierung zum baulichen stitutsbauten, das Forschungs-
Institute auf das Erweite- Bestand zusammen mit der gebäude DEW, ein Hörsaalge-
rungsgelände in Garbsen Stadt Garbsen entwickelt wur- bäude, eine Mensa und ein
durch das Land Niedersach- den, ermöglichen sogar zusätz- Studierendenzentrum. Die
sen eingefordert und durch lich das Potenzial künftiger stadträumliche Figur des von
den Wissenschaftsrat mit den baulicher Ergänzungen. In Auer+Weber entworfenen Ge-
Empfehlungen zum 32. Rah- dem 2012 europaweit ausgelob- bäudeensembles bildet mit sei-
menplan für den Hochschul- ten Generalplaner-Wettbewerb nen Freiflächen im Außenbe-
bau 2003-2006 bestätigt. wurde das renommierte Archi- reich Orte für Begegnung und

Abbildung 1

Erdbauarbeiten – Einbau von
Rüttelstopfsäulen – Sommer 2016
– Blick von Norden auf das
Baugebiet.
Foto: Schütt-Ingenieurbau, Münster

Abbildung 2

Rohbauphase der Gebäude

8142 und 8143 – Frühling 2017

– Blick Richtung PZH. Vorne

rechts ist das das IK-Haus für die

Studierenden und links daneben

die Mensa, oben zentral das Hör-

2 saalgebäude.
Foto: Schütt-Ingenieurbau, Münster

2009 wurde mit den Planun- tekturbüro Auer+Weber aus Interaktion. In den Häusern
gen für einen 2. Bauabschnitt München für die Entwurfsauf- dienen Flure und Foyers nicht
in Garbsen begonnen. Zu- gabe einer Maschinenbau- nur als Transferraum, sondern
nächst wurde in einer Mach- Campusidee gewonnen. Auf darüber hinaus als Orte für
barkeitsstudie überprüft, ob der neun Hektar großen Kommunikation und Aufent-
hierfür eine Lösung im Rah- Grundstücksfläche sind in halt (z.B. als Lernraum). Über
men einer Öffentlich Privaten etwa dreieinhalb Jahren Bau- die zur Campusmitte orientier-
Partnerschaft (ÖPP) in Be- zeit, parallel acht große Gebäu- ten Kolonnaden können alle
tracht kommen würde und ob de entstanden. Der 2. Bauab- Häuser weitgehend witte-
diese wirtschaftlich vertretbar schnitt der Fakultät für Ma- rungsgeschützt erreicht wer-
sei. 2012 hat das Ministerium schinenbau ist nur durch die den. Die Campuswiese ver-
für Wissenschaft und Kultur umgestaltete Straße ‚An der steht sich als zentraler Kom-
(MWK) des Landes Nieder- Universität‘ und die sogenann- munikationsort der Fakultät
sachsen, wie schon 2001 beim te PLAZA vom 1. Bauab- im Sommer, in den kalten Mo-
PZH, entschieden, der Leibniz schnitt, dem PZH, getrennt. naten übernimmt diese Funkti-
Universität Hannover die Bau- Die sieben im PZH befindli- on der Spine im PZH.
herrenschaft für dieses Pro- chen Institute der Produkti-
jekt zu übertragen. onstechnik und Logistik wer- Ein am südlichen Rand des
den durch elf Institute der Campus gelegenes Technik-
Mit dem neuen Campus in Bereiche Energie- und Verfah- gebäude versorgt über einen
Garbsen bündeln sich nun alle renstechnik sowie Konstrukti- Infrastrukturmedienring die
Fachinhalte und Forschungs- on und Entwicklung ergänzt. etwa 20.750 Quadratmeter
schwerpunkte der Fakultät für Zusätzlich zieht das neue Insti- Hauptnutzfläche der Gebäude
Maschinenbau an einem ge- tut für Kunststoff- und Kreis- mit Strom, Kühlwasser, Kalt-

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Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

wasser, Druckluft und Ver- 20 Bauleiterinnen und Baulei- endmontiert. Für die längsten
suchsgasen. Die hochkomple- tern, als auch den ausführen- Teile, die etwa 33,5 Meter lan-
xen Anlagen sind versor- den Firmen Handlungsanlei- gen Betondachträger der Halle
gungstechnisch seit 2013 von tungen für die erforderlichen des Gebäudes 8143, mussten
Planern, Nutzern und Be- Arbeiten an die Hand zu ge- Schwerlast-Nachttransporte
triebstechnikern zusammen ben. Zu Spitzenzeiten arbeite- durchgeführt werden. Die
mit den Fachfirmen, den ten etwa 250 Handwerker – Zahlen für den Ausbau beein-
Stadtwerken Garbsen, dem zeitweise auch nachts und am drucken: Einbau von 1.800
Wasserverband Garbsen-Neu- Wochenende – auf der Baustel- Fenstern und 550 Außen- und
stadt und der Stadt Garbsen le. Eine besondere Herausfor- Innentüren, Montage von etwa
entwickelt, geplant und umge- derung war die Logistik der 8.000 Quadratmetern Blechfas-
setzt worden. Das im For- angelieferten Baustoffe und sade, Installation von 1.000 Ki-
schungsbau befindliche Groß- Technikteile sowie die Koordi- lometer Kabel in Kabeltrassen
gerät übt bei Volllastbetrieb nation aller Gewerke in den und 15.000 Metern DN 600
Rohren. Bei den Dacharbeiten
3 wurden von den Handwer-
kern mehr als 21.000 Quadrat-
meter Dachflächen mit Folien-,
Bitumenbahnen und Kies ein-
gedeckt, 174 Lichtkuppeln so-
wie 2,5 Kilometer Attiken
wurden verbaut. Im Innenaus-
bau sind durch die beauftragte
Trockenbaufirma etwa 80.000
Quadratmeter Gipskarton und
3.000 Quadratmeter Zement-
bauplatten in die Gebäude
eingebracht worden. Hinzu
kommen etwa 55.000 Meter
Wandprofile und 20.000 Quad-
ratmeter Mineralwolle, die
montiert und verarbeitet wur-
den. Etwa eine Millionen
Schrauben fixieren die Gips-
kartonplatten mittlerweile an
den Trockenbau-Unterkonst-
ruktionen.

Abbildung 3 einen erheblichen Einfluss auf unterschiedlichen Jahreszeiten Parallel zu den Innenausbau-
Abschluss der Fassaden- und die gesamte Energieversor- und über die verschiedenen ten wurden in den Außenan-
Dacharbeiten – Frühsommer gung der Stadt Garbsen aus. Baustellenphasen. Mit dem lagen des Campus etwa 25.000
2018 – Blick von Westen auf das Etwa ein Viertel des gesamt- Spatenstich am 15. Dezember Kubikmeter Boden bewegt,
Baugebiet. Ganz hinten ist der städtischen Verbrauchs von 2015 begannen die Grund- 2.000 Meter Entwässerungs-
markante Eingang des PZH zu Garbsen wird zeitweise durch und Erdarbeiten des Projekts. rinnen gesetzt und 15.000
sehen. den Betrieb des neuen Cam- In neun Monaten wurden al- Quadratmeter Platten verlegt.
Foto: Jan Schlegel/PZH pus für Maschinenbau er- lein etwa 6.650 Kies-Rüttel- Die reine Bauzeit der tech-
zeugt. Allein das Großgerät stopfsäulen als Gründungs- nisch anspruchsvollen Cam-
Abbildung 4 hat einen Verbrauch von etwa maßnahme zur Stabilisierung pusanlage hat vom Spaten-
Gebäudeausbauphase und Bau 6-7 Megawatt. des Baugrunds im Erdboden stich bis zur Übergabe des
der Außenanlagen – Frühling eingebracht. Das anschließen- Neubaus 44 Monate gedauert
2019 – Blick von Südosten auf Bis zur Fertigstellung des de Rohbaugewerk brauchte und ist damit im kalkulierten
das Baugebiet. IK-Haus und Campus waren 70 unter- etwa 13 Monate, um Funda- Zeitrahmen geblieben. Die Ge-
Mensa sind hinten rechts zu er- schiedliche Gewerke vom Erd- mente, Bodenplatten, Gruben, samtkosten des vom Land
kennen. bauunternehmen über Roh- Keller und die Tragwerks- und vom Bund finanzierten
Foto: Jan Schlegel/PZH baufirmen bis zum Dachde- strukturen der acht Gebäude Bauvorhabens wurden zu Be-
cker, Kühltechniker, Hersteller zu erstellen. Es wurden etwa ginn des Projekts 2014 inklusi-
für Schließanlagen, Küchen- 4.500 Tonnen Stahl und 23.600 ve Ersteinrichtungskosten auf
bauer und Gärtner auf der Kubikmeter Ortbeton verbaut. 142,9 Millionen. Euro festge-
Baustelle tätig. Tausende Über- In einem Betonwerk in Liebe- setzt (dies gilt ohne Baupreis-
sichts-, Ausführungs- und De- nau wurden zusätzlich etwa steigerungen und Risiken, die
tailpläne wurden von Planern 2.100 Betonfertigteile gefertigt, 2014 allein auf 17 Millionen
erstellt, um sowohl den etwa zur Baustelle angeliefert und Euro geschätzt wurden).

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C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N NCOamVpuEsRMaschinenbau Garbsen

Mit der Fertigstellung und bauliche Maßnahmen der Uni- System der Region Hannover Leitender Regierungsdirektor
dem Start in das Wintersemes- versität wurden bereits in der und der ÜSTRA zur Verfü- Dipl.-Verwaltungswirt (FH)
ter 2019/2020 liegen die reinen Auslobung zum 1. Bauab- gung. Der öffentliche Nahver- Horst Bauer
Baukosten bei etwa 122 Milli- schnitt (PZH) im Jahre 2001 kehr bindet den neuen Cam-
onen Euro. Die Gesamtkosten und auch im 2. Bauabschnitt pus mit Haltepunkt im Be- Jahrgang 1952, Leiter des
des Neubaus 2. Bauabschnitt (CMG/DEW) im Jahre 2013 ge- reich der Campus-PLAZA an Dezernats 3 Gebäudemanage-
für die Fakultät für Maschi- legt. Die Region Hannover die Landeshauptstadt Hanno- ment seit 1999 und Vertreter
nenbau belaufen sich auf- und die Stadt Garbsen sehen ver und damit an die übrigen des Hauptberuflichen Vizepräsi-
grund der eingetretenen Risi- am neuen Technologiestand- Universitätsstandorte an. denten der Leibniz Universität
ken und allgemeinen Baukos- ort „An der Universität“ die Hannover seit 01.06.2006.
tensteigerungen auf etwa 172 Initialzündung für ergänzen- Die Baumaßnahme für die Fa- Kontakt: [email protected]
Millionen Euro. Der aus Bun- de universitätsnahe Maschi- kultät für Maschinenbau der hannover.de
desmitteln nach Art. 91b nenbau-Ausgründungen und Leibniz Universität in Garb-
Grundgesetz geförderte For- Erweiterungen. Mit dem Kauf sen ist zurzeit das größte

4

schungsbau DEW, der ein eines westlich vom Campus Hochschulbauvorhaben in Dipl.-Ing. Arch. Heiner Bente
spezielles Großgerät, eine gelegenen Grundstücks haben Niedersachsen. Die Leibniz Jahrgang 1965, ist Projektleiter
Großkompressorstation zum die Stadt Garbsen und die Re- Universität Hannover will mit im SG33 des Dezernats 3 der
dynamischen Antrieb von gion Hannover hierfür bereits dem Campus Maschinenbau Leibniz Universität Hannover.
Turbomaschinen und Kraft- Vorsorge getroffen. Parallel Garbsen und der damit ge- Zurzeit hat er die Leitung auf
werksprüfständen beinhaltet, zur Baumaßnahme für den schaffenen Infrastruktur ih- Seiten der LUH im Projekt CMG
ist in den Gesamtbaukosten Maschinenbau sind nordwest- ren Spitzenplatz in der Liga (Schwerpunkt Hochbau) inne.
enthalten. Das Großgerät al- lich des Campusgrundstücks der deutschen Universitäten Seine Arbeitsschwerpunkte sind
lein wurde schon bei der An- seit 2017 zwei weitere Gebäu- festigen und ausbauen. Un- stadträumliche Entwicklung,
tragstellung mit etwa 15,2 Mil- de entstanden: Ein mit 165 mittelbar nach dem Umzug Architektur, Landschaftsarchi-
lionen Euro veranschlagt. Bei Kleinwohnungen ausgestatte- der elf Maschinenbau-Institu- tektur und verkehrliche Er-
Fertigstellung liegen die Kos- tes privat finanziertes Appar- te folgen der Umbau, die Sa- schließung. Kontakt: Heiner.
ten des Großgeräts bei knapp tementhaus für Studierende, nierung und die Nachnutzung [email protected]
unter 19 Millionen Euro. das durch das Studentenwerk der in der Nordstadt Hanno-
Hannover betrieben wird und vers frei gewordenen Flächen
Ende 2019 startet, unmittelbar eine von der Stadt Garbsen er- für andere Fakultäten und
nach der Übergabe des CMG richtete Kindertagesstätte, die zentrale universitäre Einrich-
und des Forschungsbaus die Kinderbetreuung für Uni- tungen.
DEW, als nächste Maßnahme versitätsangehörige und Stu-
der Forschungsbau „Skalier- dierende anbieten wird.
bare Produktionssysteme der Für Pendlerinnen und Pendler
Zukunft“ (SCALE) östlich steht von Beginn des Winter-
vom PZH. Denkansätze und semesters 2019/20 ein kombi-
Vorbereitungen für weitere niertes Stadtbahn-Pendelbus-

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Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

Von Perspektiven und Klangfarben

GEDANKEN ZUM ENTWURF

Eine ganze Fakultät soll um­

ziehen und sich an einem neuen

Ort in neu zu errichtenden

Gebäuden zusammenfinden. Die

Ansprüche und Erwartungen

sind entsprechend hoch,

schließlich handelt es sich bei

einem so großen Umzug nicht

nur um die bloße Konzentration

von Instituten an einem Stand­

ort. Wie muss ein moderner 1
Campus aussehen, der Zusam­

menarbeit, Interdisziplinarität In Zeiten von Exzellenzstrate- meiner Studienzeit verbringen Lehrpersonals. Es ist die kon-
und insbesondere den Gedanken gien, Bildungsinitiativen und werde? Erst die Mischung aus zentrierte Anordnung von In-
Hochschulrankings kommt all den genannten Faktoren stituten an einem einzigen
der Vernetzung, bestmöglich der Hochschularchitektur und führt dazu, dass man sich mit Standort und die damit ein-
abbildet? Das Architekturbüro ihrer stadträumlichen wie ge- dem Hochschulstandort iden- hergehende räumlich und
sellschaftlichen Einbindung tifiziert, dass man am Ende technisch enge Vernetzung,
Auer Weber über das eine immer größere Bedeu- glücklich ist, dort studieren zu die die gewünschten Synergi-
architektonisch­landschaftliche tung zu. Denn schon längst können. en in Forschung und Lehre er-
beschränkt sich das Suchprofil zeugen.
Ensembles des Campus der Studierenden nicht mehr Eine Hochschule muss heute
Maschinenbau Garbsen. nur auf das Lehrangebot, son- viel mehr leisten als die simp- Im Frühjahr 2013 wurden wir
dern ausschlaggebend werden le Addition von Funktionen. zur Teilnahme am Wettbe-
immer mehr so genannte Denn das Angebot einer mo- werb für den zweiten Bauab-
„weiche Faktoren“: Wo werde dernen und wettbewerbsfähi- schnitt des Campus Maschi-
ich wohnen? Wie sieht die In- gen Institution umfasst nicht nenbau am Standort Garbsen
nenstadt aus? Wo geht man nur die bloße Bereitstellung eingeladen, mit dem die Leib-
abends hin? Was kann ich in von ausreichend großen und niz Universität Hannover
meiner Freizeit unternehmen? gut ausgestatteten Räumlich- künftig einen Ort mit hervor-
Und nicht zuletzt: Wie sieht keiten. Und auch die Qualität ragenden Ausbildungs- und
die Hochschule eigentlich aus, der Lehre bemisst sich nur Forschungsbedingungen für
an der ich einen großen Teil zum Teil am Renommee des die einzelnen Institute bereit-

30

C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N NCOamVpuEsRMaschinenbau Garbsen

stellen will. Den räumlichen te sie in Interaktion treten. ce“ gäbe, hier darf er gelebt
Zusammenhängen und der Die Gliederung der Fassaden werden.
damit einhergehenden inter- der Institutsbauten in ein ro-
disziplinären Zusammenar- bustes Rahmenwerk mit Architektonisch drängt sich
beit innerhalb der gesamten durchgängigen Kolonnaden die technische Ausstattung
Fakultät kommt dabei die al- Richtung Campusmitte und des Campus nicht in den Vor-
lerhöchste Bedeutung zu. die als „Tische“ eingestellten dergrund, denn wir verstehen
Sonderbauten der Mensa und die Gebäude in ihrer kraftvol-
Doch wie muss ein moderner des Hörsaalgebäudes waren len und doch zurückhalten-
Campus aussehen, der die ge- die logische Konsequenz die- den Erscheinung eher als
nannten Aspekte, insbesonde- ser Überlegungen: Transpa- „Plattformen der Möglichkei-
re den Gedanken der Vernet- renz als verbindendes archi- ten“, als „Forschungs-Werk-
zung, bestmöglich abbildet? tektonisches Gestaltungsele- stätten“ im Wortsinn. Gerade
Die bloße Konzentration von ment. diesen Kontrast wollten wir

Abbildung 1
Visualisierung des Entwurfs­
konzepts
Foto: © Auer Weber

Wohnen TFD Anlieferzone IMKT Anlieferzone Abbildung 2
ITV IFG Lageplan, städtebaulicher
III III Masterplan; die helleren Gebäude
Anlieferzone Seminar PSLT auf der linken Seite des Plans gibt
CAD/CIP es (noch) nicht.
II III Foto: O&O Baukunst

III Verbindungsachse 23

Mensa
Hörsaal / Bibliothek
Dekanat

V PZH
Otto-Klüsener-Haus 390,05 m2

III IV III

KITA IDS IFR IKM
Wohnen IFV
IFT
Anlieferzone

ÖPNV

Instituten an einem Standort Das Ergebnis des Planungs- herausarbeiten: Präzision und Abbildung 3
reicht dafür ja noch nicht aus. prozesses, der in enger Ab- Hochtechnologie der techni-
Mit dem städtebaulichen Mas- stimmung mit den Nutzern schen Anlagen treffen auf Blick ins Foyer des
terplan von O&O Baukunst erfolgte, ist ein kompakt orga- handwerklich bearbeitete Flä- Hörsaalgebäudes
als Grundlage für den Wett- nisiertes Raumgefüge mit For- chen und eine spürbare Ro- Foto: © Auer Weber
bewerb lag da bereits ein star- schungseinrichtungen auf al- bustheit der Gebäude, die in
kes Grundgerüst für einen le- lerhöchstem technischem Ni- ihrer Rauigkeit einen fließen-
bendigen Hochschulstandort veau. Dem gegenüber zeigen den Übergang zu den umge-
vor: Ein großer zentraler sich die großzügigen, mehrge- benden Freiflächen bilden und
Campus mit viel Grün, um schossige Foyers, der Speise- mit ihnen zu einer Gesamt-
den sich sowohl das bestehen- saal und das Hörsaalgebäude komposition verschmelzen.
de Produktionstechnische als lichtdurchflutete Treff- Das Äußere der Gebäude soll-
Zentrum Hannover (PZH) als punkte. Es ist diese Dualität, te nur zum Teil vorwegneh-
auch die Institutsbauten und die den Charme des neuen men, was in ihrem Inneren
das Forschungsgebäude DEW Campus ausmacht: Konzent- passiert.
anordnen. Es war zunächst riertes Arbeiten am Prüfstand
dieses großzügige Freirau- wechselt sich ab mit unge- Der Werkstattcharakter be-
mangebot im Zentrum der zwungenem Austausch im stimmt aber auch die Innen-
Anlage, das uns faszinierte – gläsernen „Pavillon“ auf der raumgestaltung, und zwar
ihm sollte sich die Architek- Campuswiese: Wenn es den nicht nur in den Forschungs-
tur unterordnen, mit ihm soll- Begriff „Research-Life-Balan- und Laborflächen, sondern in

31

Campus Maschinenbau Garbsen C A M P U S M A S C H I N E N B A U L E I B N I Z U N I V E R S I T Ä T H A N N O V E R

setzen, schaffen unterschiedli-
che Identitäten innerhalb
eines großen Ganzen, zu-
gleich jedoch bilden die korre-
spondierenden Farben der äu-
ßeren Farbschichten eine ver-
bindende Klammer zwischen
den Gebäuden.

Nicht zuletzt die Freiflächen-

gestaltung von Rainer

Schmidt Landschaftsarchitek-

ten, die eine große verbinden-

de Grünfläche mit locker ein-

gestellten Bäumen und impro-

visierten Wiesenwegen

zwischen PZH und Studieren-

denzentrum vorsieht, spielt

künftig eine zentrale Rolle im

täglichen Campusleben, in-

4 dem ihr selbstverständlich der
Brückenschlag über die Straße

An der Universität gelingt

und sie dadurch den An-

allen Bereichen des Campus. anderen. Nicht von ungefähr spruch an einen vitalen Cam-

Ob studentischer Arbeitssaal benutze ich an dieser Stelle pus als Platz zum Lernen, Ar-

oder Einzelbüro der Verwal- die Begriffe „Klang“ und „En- beiten und Leben wie ein star-

tung – Sichtbetonflächen, zum semble“, denn ich möchte un- kes Symbol unterstreicht.

Teil offen geführte Installatio- sere Herangehensweise

nen und unverkleidete De- durchaus als etwas Musikali-

ckenuntersichten werden zum sches beschreiben. Farbklang,

alle Gebäude verbindenden Klangfarbe – die Begriffe und

Standard und stärken den die Art der Wahrnehmung

Plattformgedanken. sind durchaus verwandt. Und

es geht um Individuum und

Jedes Gebäude am Campus Gemeinschaft – gerade auf

Maschinenbau, angefangen einem Forschungscampus

5 vom bestehenden PZH im Os- sollten beide ein „klingendes“
ten bis hin zum Studierenden- Verhältnis eingehen können.

zentrum im Westen, das den

vorläufigen Abschluss der Die Oberflächenstrukturen in

Abbildung 4: Campusentwicklung im zwei- Kombination mit den bichro-
Robustheit innen
(Forschungsgebäude) ten Bauabschnitt bildet, ist ein men Farbaufträgen, die die © Aldo Amoretti
Foto: © Auer Weber
eigenständiger Baustein inner- Gebäude je nach Blickwinkel
Abbildung 5:
Robustheit außen halb eines großen gestalteri- in unterschiedlich kräftigen
(Fassadendetail)
Foto: © Auer Weber schen Ganzen, sozusagen ein Farbtönen aufleuchten lassen, Philipp Auer, Dipl. Ing.
eigenständiges Mitglied einer können insofern als gestalteri- Architekt BDA
Familie. Bei der Entwicklung scher Hinweis verstanden

des Farb- und Materialkon- werden, dass auch in Wissen- Jahrgang 1967, ist einer der fünf
zepts für den Campus, für das schaft und Forschung unter- geschäftsführenden Gesell-
wir den Schweizer Künstler schiedliche Fragestellungen schafter von Auer Weber. Nach
Jörg Niederberger gewinnen und Sichtweisen zu überra- einem Architekturstudium an
konnten und das an den Au- schenden und immer wieder der Universität Stuttgart sowie

ßenwänden mit strukturierten neuen Erkenntnissen führen an der Technischen Universität
Putzflächen und zweischichti- können. Darmstadt arbeitete er zunächst

gen Farbaufträgen arbeitet, Die räumliche Tiefe der bei David Chipperfield in Lon-
ging es uns dabei immer um don. Seit 2009 leitet er gemein-

ein ausgewogenes Verhältnis Wandstrukturen und die Ge- sam mit seinem Bruder Moritz
zwischen individuellem Aus- bäudegrundfarben, die sich und Stephan Suxdorf die
druck des Einzelgebäudes auf im Gebäudeinneren in Form Münchner Niederlassung des
der einen Seite und Gesamt- von Betonlasuren und farbig Büros. Kontakt: muenchen@
klang des Ensembles auf der abgetönten Wandfarben fort- auer-weber.de

32

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LeibnizCampus | Karriere und Weiterbildung

Die engagierte Sozialdemokratin

Interview mit der Alumna und Bundestagsabgeordneten Caren Marks

Die Bundestagsabgeordnete Sie sind Politikerin und seit 2002 Mitglied des Bundestages. Wie
Caren Marks aus der Wede-
mark ist eine engagierte, kam es zu Ihrer politischen Karriere?
vielseitige Frau. Caren Marks
war sowohl Studentin als Ich habe mich schon immer engagiert. Mit anderen Menschen
auch Mitarbeiterin der Leib-
niz Universität Hannover. etwas gemeinsam bewegen, das treibt mich seit meiner Jugend an.
Heute ist sie Politikerin und
seit 2002 Mitglied des Bun- So war ich Schülersprecherin, habe mich in der evangelischen Ju-
destages.
gendarbeit engagiert und ein unabhängiges Jugendzentrum mitge-
Sie haben Geographie an der
Leibniz Universität Hannover gründet. Später war ich aktiv in der Elternarbeit, sowohl im Kinder-
studiert. Wann war das ge-
nau? Welchen Abschluss ha- garten als auch in der Schule meiner beiden Kinder. Mich haben
ben sie erreicht?
Von 1983 bis 1988 habe ich Geographie an der Universität Han- Menschen besonders geprägt: Personen, die sich für ein gutes Mit-
nover studiert. Nach dem Vordiplom waren meine Studienschwer-
punkte Wirtschafts- sowie Kultur- und Sozialgeographie. Archi- einander engagieren, die nicht lange reden, sondern anpacken.
tektur und Landespflege waren meine Nebenfächer, in beiden
widmete ich mich schwerpunktmäßig dem Planungswesen. Abge- 1998 bin ich in die SPD eingetreten. Ich wurde nach kürzester Zeit
schlossen habe ich mein Studium als Diplom-Geographin.
Parteivorsitzende in meiner Heimatgemeinde Wedemark, das bin
In welchen Räumlichkeiten waren Sie damals am häufigsten
unterwegs? Gab es Lieblingsplätze oder -räume, Erinnerungsorte, ich jetzt seit nunmehr 20 Jahren. 2001 kandidierte ich für die Re-
wo Sie immer wieder gewesen sind, die Sie heute noch mit Ihrer
Studienzeit verbinden? gionsversammlung der Region Hannover und den Rat der Gemein-

Ein Hauptaufenthaltsort war selbstverständlich das Geographi- de Wedemark, hier bin ich immer noch als Ratsfrau kommunalpo-
sche Institut am Schneiderberg 50. Ein beliebter Treffpunkt zwi-
schen den Seminaren und Vorlesungen war der Elchkeller im litisch aktiv. Seit 2002 bin ich Mitglied des Bundestages für den
Schneiderberg 50. Hier fand auch die eine oder andere Party statt.
Gut in Erinnerung habe ich auch den wunderschön angelegten Wahlkreis 43, Hannover-Land I, der die acht Kommunen Burgdorf,
Georgengarten mit seiner Lindenallee.
Burgwedel, Garbsen, Isernhagen, Langenhagen, Neustadt, Wede-
Was war denn das Wichtigste neben dem Studium?
In meinem Freundeskreis haben wir viel über die aktuelle Politik mark und Wunstorf umfasst, und den ich dreimal direkt gewinnen

diskutiert. Von der so genannten geistig-moralischen Wende des konnte. Ich bin seitdem als Fachpolitikerin für Familie, Senioren,
damaligen Kanzlers Helmut Kohl war keiner begeistert.
Frauen und Jugend tätig. Zuerst als stellvertretende Sprecherin
Wie ging es nach dem Studium weiter?
Nach meinem Studienabschluss habe ich für ein Jahr als wissen- und 2008 dann als Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für

schaftliche Mitarbeiterin am Institut für das ländliche Bau- und diesen wichtigen gesellschaftspolitischen Themenbereich. 2013 er-
Siedlungswesen, Fachbereich Architektur gearbeitet. Ich arbeitete
an einem interdisziplinären Forschungsauftrag namens „Das Profil“ nannte mich die damalige Bundesministerin Manuela Schwesig zu
zur Untersuchung der Probleme und Entwicklungspotenziale des
ländlichen Raumes in Niedersachsen. 1991 wurde meine Tochter ihrer Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium
geboren, 1994 mein Sohn. Bis 2002 war ich Familienfrau und habe
mich in meiner Heimatgemeinde Wedemark ehrenamtlich enga- für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch ihre Nachfolgerin-
giert.
nen Katarina Barley und Franziska Giffey haben mich mit der Auf-
Hätten Sie einen Tipp an heutige Studierende?
Ein Auslandsaufenthalt weitet den Horizont, trägt zur Verstän- gabe betraut. Als Parlamentarische Staatssekretärin gehöre ich zur

digung bei und dient der Persönlichkeitsentwicklung. Das nonfor- Leitungsebene des Ministeriums. Ich unterstütze die Ministerin bei
male Lernen neben dem Studium sollte man nicht aus dem Blick
verlieren, denn Lernen sollte wie das Leben immer ganzheitlich der Regierungsarbeit und habe eine koordinierende Aufgabe zwi-
sein.
schen Regierung und Parlament. sl

Bitte vormerken

AlumniTreffpunkt im Deutschen Bundestag
am 11. November 2019

Am 11. November 2019 haben Alumni die Gelegenheit
beim AlumniTreffpunkt in Berlin den Deutschen Bundes-
tag zu besuchen. Auf dem Programm steht ein Vortrag im
Plenarsaal des Reichstagsgebäudes, eine Diskussion mit
Caren Marks, MdB und der Besuch der Reichstagskuppel.

Detaillierte Informationen und eine Einladung folgen
per E-Mail.

Sie erhalten keine Mails vom Alumnibüro? Vielleicht haben
wir von Ihnen keine oder keine gültige E-Mail Adresse. Hin-
terlegen Sie Ihre E-Mail-Adresse, damit Ihnen keine Veran-
staltung entgeht:
´ www.uni-hannover.de/alumni-adressaenderung

34

LeibnizCampus | Karriere und Weiterbildung Karriere und Weiterbildung | LeibnizCampus

Building Information Modeling –
Die digitale Zukunft der Baubranche

Fachkonferenz BIM EXPO 2019 und BIM-Qualifizierungsangebot für Unternehmen

Building Information Modeling (BIM) ist derzeit das wichtigste Neben der Fachkonferenz arbeitet das ICoM ein Qualifizierungs-
Bau-Trendthema. Im Mittelpunkt dieser neuen digitalen Arbeits- programm (smartBIM) für regionale KMU aus, die sich im Bereich
methode steht ein virtuelles Bauwerksmodell. Alle Informationen, der Digitalisierung und BIM weiterbilden wollen, um in Zukunft
die für die Planung, den Bau und die Nutzung des Bauwerks rele- wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Konzept wird von der Wirt-
vant sind, werden in einer zentralen Datenplattform miteinander schaftsförderung der Region Hannover finanziert und fokussiert
verknüpft. Die Projektbeteiligten können hier eigene Daten ein- zu Beginn die beiden Fachrichtungen Planung und Handwerk.
stellen, Daten anderer Beteiligter abrufen und virtuell miteinander
zusammenarbeiten. So ändert sich die Kollaboration in allen Pro- Zu Beginn des Kurses erwerben die Teilnehmenden BIM-Grundla-
jektphasen grundlegend. gen, um im weiteren Verlauf übliche gewerkespezifische BIM-An-
wendungsfälle zu identifizieren. Alle Teilnehmer schreiben über die
Um BIM in Deutschland erfolgreich umzusetzen, ist eine enge gesamte Kursdauer ihr individuelles „Kurshandbuch“ fort und er-
Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis ebenso wichtig arbeiten sich damit eigene BIM-Anwendungsfälle. Im Ergebnis er-
wie der internationale Wissenstransfer. Das Institut für Bauma- halten die Teilnehmenden ein „Next Steps“-Handbuch, in dem die
nagement und Digitales Bauen (ICoM) hat dafür die Fachkonferenz strategische smartBIM-Implementierung im eigenen Unternehmen
BIM EXPO ins Leben gerufen und arbeitet an einem neuen Qualifi- skizziert ist.
zierungsprogramm speziell für kleine und mittelständische Unter-
nehmen (KMU). Durch das innovative Raumkonzept des Co LAB am ICoM simulie-

Die BIM EXPO richtet sich an Forschende und Studierende, Be- ren die Teilnehmenden Planungsprozesse und die digitale Kollabo-
schäftigte in öffentlichen Verwaltungen und Experten aus der Bau-
branche, die sich über die Digitalisierung der Baubranche und BIM ration verschiedener Projektbeteiligter und können die Ergebnisse
informieren oder ihre Erfahrungen austauschen möchten. Insbeson-
dere die Expertise und Erfahrung von nationalen und internationa- unmittelbar validieren. Die Teilnahme ist je Kurs auf 16 Personen
len BIM-Anwendern liefern wesentliche Impulse für den Umgang
mit BIM auf politischer Ebene, der strategischen Implementierung begrenzt. Timo Kaufmann
im operativen Geschäft, sowie der Identifizierung sinnvoller BIM-
Anwendungsfälle je nach Projektart und Komplexität. ´ Weitere Infos bei Timo Kaufmann, Institut für Baumanagement
und Digitales Bauen, www.icom.uni-hannover.de

35

LeibnizCampus | Karriere und Weiterbildung

Wissenschaftliche Weiterbildung mit Tradition

Das Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft als Lernort für Fach­ und Führungskräfte

Lernen im historischen Gebäude. Foto: Anett Seidensticker Das Konzept kommt an: Die Teilnehmenden
schätzen den überfachlichen Austausch,
Berufsbegleitende Weiterbildung hat am Institut für interdiszipli­ die besondere Lernatmosphäre sowie die In­
näre Arbeitswissenschaft (iAW) eine über 40­jährige Tradition. terdisziplinarität der Lehrenden. Den Nut­
Aktuell bilden sich im Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft zen wissenschaftlicher Weiterbildung sehen
(WA) mehr als 200 berufstätige Fach­ und Führungskräfte abends sie nicht nur in einer Verbesserung ihrer
und am Wochenende weiter. Karrieremöglichkeiten, sondern auch in der
persönlichen Kompetenzerweiterung und
Die Teilnehmenden können einzelne Kurse aus unterschiedlichen der Reflexion der eigenen Praxis in einem
Schwerpunktbereichen wählen. Es wird ein breites Portfolio an geschützten Raum. Neben der Auseinander­
wechselnden Kursen angeboten, wie zum Beispiel „Management­ setzung mit aktuellen Themen aus der Ar­
und Beratungstools in der digitalen Transformation“, „Mediative beitswelt stehen die arbeitswissenschaftli­
Führungskompetenz“, „Coaching in der Personalarbeit“ oder chen Grundlagen der Arbeitsanalyse und
„Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“. Ziel der Veranstal­ ­gestaltung von ihren Ursprüngen bei Ford
tungen ist es, betriebliche Praktiken anhand arbeitswissenschaft­ und Taylor bis heute auf dem Lehrplan. Des
licher Modelle kritisch zu reflektieren und geeignete Lösungs­ Weiteren bietet das Weiterbildungsstudium
ansätze für die Praxis zu entwickeln. Wer möchte, kann das den Teilnehmenden ein großes Netzwerk
Weiterbildungsstudium mit einem Zertifikat (30 ECTS auf Bache­ zum Austausch untereinander an.
lorniveau) abschließen. Der zeitliche Aufwand ist anpassbar an die
individuelle Arbeits­ und Lebenssituation. Ebenso divers wie die Seit dem Wintersemester 2017/18 ist es
Studieninhalte sind auch die Hintergründe der Teilnehmenden, möglich, am iAW den berufsbegleitenden
welche aus verschiedenen Branchen, Professionen und Hierar­ Masterstudiengang Arbeitswissenschaft
chieebenen kommen. (7 Semester Regelstudienzeit) zu studieren.
Dieser richtet sich an Personen mit einem
Institutsleiter Prof. Axel Haunschild: ersten Hochschulabschluss.
„Es ist uns wichtig, dass unser Angebot
auf die Bedürfnisse von Berufstätigen ab­ Das Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft ist Teil der
gestimmt ist. Dazu gehört eine angenehme wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und fördert die Entwick­
Lernatmosphäre und die Möglichkeit, lung von Menschen, Arbeit und Organisationen durch Weiter­
sich fachlich wie persönlich weiterzuent­ bildung, Beratung und Forschung.
wickeln.“
Manuela Heidelberg und Dr. Andrea-Kristin Schubert
Foto: Agnes Phillip
Weiterbildung im Baukastensystem

Schwerpunkte im Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft

Einführung in die interdisziplinäre Arbeitswissenschaft

Managementstrategien, Arbeitsorganisation und Führung

Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitsgestaltung

Personalmanagement und Potenzialentwicklung

Organisation und Change Management

Kommunikation, Kooperation und Beratung

Beruf, Privatleben und Weiterbildung? Das WA­Baukastensystem
erleichtert Ihnen die Balance. Jeder Kurs ist einzeln buchbar. Sie
steuern die Intensität Ihrer Weiterbildung.
´ Nähere Informationen unter www.wa.uni-hannover.de

36

Karriere und Weiterbildung | LeibnizCampus

Das sagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

Denise Hain Sybille Dörflinger
Vorständin Betrieb und Personal, Diplom­Psychologin
Arbeitsdirektorin Niedersächsisches Ministerium
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG für Inneres und Sport
Referat Z 5 Arbeit und Gesundheit, Digita­
„Bereichert hat mich die Themenvielfalt le Arbeitswelt in der Landesverwaltung

und die Möglichkeit, durchaus auch auf

den ersten Blick ungewöhnliche Seminare „Das Weiterbildungsstudium Arbeitswis­

und Kurse zu belegen. Es hat mir geholfen, senschaft“ ist ganz nah am Puls der Zeit.

Themen teilweise ganzheitlicher zu be­ Foto: privat Die Dozent*Innen, aber auch der Erfah­ Foto: privat

trachten. Das Netzwerk, das man zu ande­ rungsschatz der Student*Innen waren und

ren Studierenden aufbauen kann, ist hilfreich und die unterschied­ sind für mich stets eine Quelle geistiger Weiterentwicklung.

lichen Themen eignen sich sehr gut, um für die eigene Praxis Danke dafür!“

immer wieder neue Impulse zu sammeln.“

Andreas Franke Anne Gerhardy
Health & Safety Manager Interne Mitarbeiterberaterin
T­Systems International GmbH (Öffentlicher Dienst)

„Mir bietet das Studium ein perfektes Zu­ „Es macht einfach Freude, in einem Umfeld
sammenspiel aus Kompetenzentwicklung zu lernen, in dem Wissen wollen und Wis­
und Potenzialentfaltung, sowohl für meine sen teilen selbstverständlich sind. Die in­
ehrenamtliche Tätigkeit, als auch für die terdisziplinäre Zusammenarbeit bereichert
berufliche Entwicklung.“ mich persönlich und lässt mich beruflich
andere Perspektiven einnehmen.“
Foto: privat Foto: privat

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37

LeibnizCampus | Karriere und Weiterbildung

„Erasmus für Jungunternehmer“

Erfahrungsaustausch zwischen Startups und erfahrenen Unternehmen im Ausland

Nicht nur Studierende, sondern auch junge Unternehmerinnen
und Unternehmer sowie Existenzgründerinnen und Existenzgrün­
der können am europäischen Förderprogramm Erasmus teilneh­
men. Das Programm „Erasmus für Jungunternehmer“ gibt die
Möglichkeiten, im Ausland (innerhalb der Europäischen Union
und auch außerhalb, zum Beispiel in den USA, Singapur und Israel)
von erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern zu lernen.
Teilnehmen können alle, die bereits ein Unternehmen gegründet
haben und dies weniger als drei Jahre führen, ebenso wie jene, die
ein Unternehmen gründen wollen und dessen Gründung bevor­
steht. Das Programm besteht seit 10 Jahren.

Die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer erhalten ei­
nen innerbetrieblichen Einblick in ein kleines oder mittleres Unter­
nehmen in einem anderen Teilnehmerland. Dadurch können sie von
erfahrenen Unternehmen lernen, Wissen erwerben und neue Er­
kenntnisse austauschen. Sie profitieren außerdem von Zugang zu
neuen Märkten. Die Suche nach potenziellen ausländischen Ge­
schäftspartnern wird erleichtert.

Auch die gastgebenden Unternehmen profitieren von einer neu­
en Perspektive auf das eigene Unternehmen, indem sie sich von
innovativen Ideen der frischen engagierten Neuunternehmen inspi­
rieren lassen und haben die Möglichkeit, neue Geschäftsbeziehun­
gen zu knüpfen und neue Märkte kennen zu lernen.

Die Jungunternehmerin Karima Popal-Akhzarati in Spanien bei einem Der Auslandsaufenthalt kann ein bis sechs Monate betragen und
Geschäftsinhaber. Foto © Karima Popal-Akhzarati muss innerhalb von zwölf Monaten erfolgen. Innerhalb dieser Zeit
kann der Aufenthalt beim Gastunternehmen flexibel in einzelne
Zeitabschnitte von jeweils mindestens einer Woche Dauer einge­
teilt werden.

„Erasmus für Jungunternehmer“ wird durch die Europäische

Kommission finanziert. Die finanzielle Unterstützung für Jung­

unternehmerinnen und Jungunternehmer besteht aus einem Bei­

trag zu den Reise­ und Unterhaltskosten während des Aufenthalts.

Den Zuschuss zahlt die lokale Kontaktstelle aus, bei der die Bewer­

bung eingereicht wurde. Diese lokalen Vermittlungsstellen koordi­

nieren die Abläufe zwischen Gastunternehmen und Jungunterneh­

men. Bei diesen Stellen handelt es sich um von der Europäischen

Kommission ausgewählte Einrichtungen, die den Jungunternehmen

während des Austauschs mit Rat und Tat zur Seite stehen: Sie er­

halten Hilfe bei Ihrer Bewerbung, Unterstützung beim Aufbau

einer erfolgreichen Beziehung mit einem geeigneten Unternehmer

und geben Antworten auf alle aufkommenden Fragen. sl

Die entsprechende lokale Kontaktstelle finden Interessierte auf der
Webseite:

´ Unter www.erasmus-entrepreneurs.eu können sich Interes­
sierte über das Programm informieren, Erfahrungsberichte ein­
sehen und sich bewerben.

Jungunternehmerin vor Ort: Nicole Larivière in den Niederlanden bei einem
Pferdetrainer. Foto © Nicole Larivière

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LeibnizCampus | Hannover

Trecker nach Hannover

Ausstellung im Historischem Museum Hannover zur Anti-Atom-Bewegung und Gorleben

Treck aus Traktoren und anderen Fahrzeugen aus dem Wendland auf dem Weg zum Klagesmarkt in Hannover.
Quelle: Historisches Museum Hannover, Fotograf: Gerhard Stoletzki

Vom 25. bis 31. März 1979 – vor über 40 Jahren – zogen Frauen 100 Pkw und zahlreiche Fahrradfahrer zusammengefunden, waren
und Männer auf Traktoren, Fahrrädern und zu Fuß aus dem nie- es in Hannover mehr als 500 Traktoren. Mit geschätzten 100.000
dersächsischen Wendland in die Landeshauptstadt Hannover, um Teilnehmern war die Anti-Atom-Demonstration auf dem Klages-
den Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage und eines Atom-End- markt die bislang größte in der Bundesrepublik Deutschland.
lager in ihrer Heimat zu verhindern. Die niedersächsische Landes-
regierung hatte die Absicht in der gering besiedelten Region Das überwältigende Interesse der Menschen erklärt sich aus dem
Wendland - unmittelbar an der Grenze zur damaligen DDR – eine damals aktuellen Reaktorunfall im Kernkraftwerk Harrisburg (USA)
atomare Wiederaufarbeitungsanlage und ein Atom-Endlager zu am 28. März 1979. Mit diesem Ereignis wurde die Berechenbarkeit
erbauen. Ende März 1979 diskutierten, auf Einladung von Minis- von Atomkraft nachhaltig in Frage gestellt. Ministerpräsident Alb-
terpräsident Ernst Albrecht, über 60 internationale Wissenschaft- recht musste einige Wochen nach der eindrucksvollen Demonstra-
ler über die Sicherheit der Entsorgungsanlage im Salzstock Gorle- tion eingestehen, dass die Wiederaufbereitungsanlage im Wend-
ben im Wendland. Das war der Aufhänger für die beeindruckende, land politisch nicht durchsetzbar sei.
gewaltfreie Protestaktion: Unter dem Motto „Albrecht wir kom-
men!“ startete der Treck am 25. März in Gedelitz und endete nach In der Sonderausstellung des Historischen Museums Hannover
einigen Stationen am 31. März in einer Großkundgebung in Han- zeugen Fotos, Dokumente, Zeitzeugenberichte und „Erinnerungs-
nover. In diesen sieben Tagen nahm die Zahl der Teilnehmer unauf- stücke“ von den damaligen Ereignissen und deren Folgen, die bis
hörlich zu. Hatten sich schon in Lüchow etwa 350 Traktoren, rund in die Gegenwart hinein wirken. Schließlich richtet sich der Blick

40

Hannover | LeibnizCampus

Blick auf die Sonderausstellung im Historischen Museum Hannover „Trecker nach Hannover – Gorleben und die Bewegung zum Atomausstieg“
Quelle: Historisches Museum Hannover

auf das Wendland nach 1979, beleuchtet den politischen Protest ´ Die Ausstellung ist bis zum 28. Juli 2019 zu besichtigen. Weitere
seitdem und zeigt anhand der „Kulturellen Landpartie“, wie sich Informationen finden Sie unter: www.hannover-museum.de
das Wendland als Kulturregion etabliert hat.
AlumniTreffpunkt zur Ausstellung
Welche Möglichkeiten Bürgerinnen und Bürger in einer Demokra-
tie haben, wie sie an der Meinungsbildung mitarbeiten und sich ´ Am Dienstag, 16. Juli 2019 um 16:30 Uhr lädt Karolin
politisch beteiligen, kann am historischen Thema um den Standort Quambusch M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Gorleben beispielhaft und ganz konkret erfahren werden. Es ent- Institut für Didaktik der Demokratie, Sie als Alumni
standen damals neue Formen von Bürgerbeteiligung und politi- exklusiv zu einer Führung durch die Ausstellung ein.
scher Partizipation außerhalb vom Gang zur Wahlurne. Anmelden können Sie sich per E-Mail bis zum 12. Juli
2019 unter [email protected]
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Historischen

Museums (Prof. Dr. Thomas Schwark als Leiter des Historischen

Museums) mit dem Institut der Didaktik der Demokratie und Stu-

dierenden am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hanno-

ver (Leitung: Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann) der Nieder-

sächsische Landeszentrale für politische Bildung sowie dem

Gorleben-Archiv in Lüchow. sl

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41

LeibnizCampus | Hannover Hannover | LeibnizCampus

Hannovers Straßen

Viele Straßen und Plätze in Hannover sind nach be­
deutenden Persönlichkeiten der Stadtgeschichte benannt.
Doch wer steckt hinter diesen Namen? In dieser Serie
wollen wir das in Erinnerung bringen.

Benannt nach: Justus Heinrich Jakob Molthan

Die Molthanstraße liegt in der Calenberger Neustadt und Ludwig Friedrich Laves tätig, mit dem er ab 1830 gemeinsam
verbindet mit ihren 144 Metern Länge die Mittelstraße und
Kommandanturstraße miteinander. Als sie 1834 angelegt die Inneneinrichtung des Leineschlosses, des Herrenhäuser
wurde, trug sie zuerst den Namen „Leibnizstraße“, benannt
nach dem Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - Schlosses sowie des Hoftheaters vornahm. Bis 1884 stieg er
1716), der auch Namensgeber der Leibniz Universität ist. Seit
1954 ist die Molthanstraße nun nach Justus Molthan (* 14. zum Geheimen Oberhofbaurat (1884) auf. Sein bevorzugter
April 1805 in Hannover, † 20. Januar 1885 in Hannover) be-
nannt. Nach seiner Ausbildung an der Navigationsschule in Stil war die Neorenaissance, in einigen Werken erkennt man
Bremen trat Molthan 1827 in die Königliche Hofbauverwal-
tung in Hannover ein und war für Hofbaudirektor Georg jedoch auch Formtendenzen der Hannoverschen Neugotik

nach Vorbildern von Conrad Wilhelm Hase. Zu seinen Werken

zählten neben den schon genannten außerdem die frühere

Maschstraße 4 (1856), sein eigenes Wohnhaus und das König-

liche Hoftheatermagazin in der Heinrichstraße, die beide

nicht erhalten sind. yr

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LeibnizCampus | Community Community | LeibnizCampus

Ein Quantensprung für die Präzisionsforschung

Großes Interesse an der aktuellen For- Einstein-Elevator. Dabei handelt es sich um
schung: 17 Alumni der Fakultät für Ma- einen 40 Meter hohen Freifallsimulator, der
thematik und Physik zeigten sich bei einer für vier Sekunden Experimente in der
exklusiven Führung durch den Forschungs- Schwerelosigkeit ermöglicht.
neubau HITec im Vorfeld des vergangenen
„Tags der Fakultät“ beeindruckt von der Ein Sektempfang mit dem Dekan der Fa-
dort betriebenen Spitzenforschung. kultät, Herrn Prof. Roger Bielawski, rundete
das Treffen ab.
Dr. Alexander Wanner, Geschäftsführer des
HITec, führte die Gruppe durch den For- Spannende Einblicke in mathematische
schungsbau für Präzisionsexperimente auf
Weltniveau. Anschaulich und spannend Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der
stellt er die weltweit einzigartigen Großge-
räte für interdisziplinäre Spitzenforschung nächsten Alumni-Veranstaltung im Vorfeld
in den Bereichen Quantentechnologien,
Optik und Geodäsie vor. des „Tag der Fakultät“ am 22. November

Besonderes interessierten sich die Alumni 2019. Herr Prof. Klaus Hulek, langjähriger
für das Highlight des Forschungsbaus, den
Vizepräsident für Forschung an der Leibniz

Universität und derzeit Vizepräsident der

renommierten Deutschen Mathematiker-

Vereinigung wird den Alumni neue Pers-

pektiven eröffnen. Tschernitschek

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LeibnizCampus | AColummmnui nCiotmy munity

„Eine andere Welt ist pflanzbar.“

Alumni erzählen von ihrem Berufsweg

Welche Voraussetzungen stehen hinter den ersten beruflichen (vlnr) Die Moderatorin Dr.-Ing. Roswitha Kirsch-Stracke, die Alumni Christoph
Erfahrungen? Sind Aufträge gezielt gesucht oder Produkt ei- Borchers, Dipl.-Ing. Yuliyana Dimitrova, Dipl.-Ing. Sanna Richter, Dipl.-Ing.
nes Zufalls? Ist das Geschlecht für die Karriere relevant? Wel- Eberhard Irion, Dipl.-Ing. Janine Sybertz, Dipl.-Ing. Katja Risthaus und die Mo-
che Erfahrungen prägen bis heute den Werdegang und Be- deratorin Dipl.-Ing. Lisa Kietzke sprachen mit den Studierenden über den Be-
rufsalltag? – Im Rahmen dieser Fragen sprachen sechs Alumni rufseinstieg nach dem Studium. Foto © Joanna von Graefe
der Fakultät für Architektur und Landschaft am 11. Dezember
2018 zu den Studierenden. „Eine andere Welt ist pflanzbar.“ – Ganz andere Ansätze verfolgte
der Landschaftsarchitekt Eberhard Irion nach dem Abschluss an
„Auf der Baustelle stehe ich als Frau meistens alleine da“, berichte- der Leibniz Universität. Er hatte eigene Ideen entwickelt und woll-
te Katja Risthaus, doch die Durchsetzungskraft auf der Baustelle te diese in der Region ausprobieren. Nach dem Studium plante er
sei in erster Linie eine Frage der Persönlichkeit und geschlechte- einen Paletten-Garten auf dem Contigelände, um hier einen öf-
runabhängig. Die Teamleiterin der club L94 Landschaftsarchitekten fentlichen Ort der Begegnung zu schaffen. Unter dem Motto „Ge-
GmbH erzählte über ihr Erstlingswerk, bei dem es um die Dachge- müse an- und Vorurteile abbauen“ schaffte er es, dass die Stadt
staltung der Sparkasse in Köln ging - die Bauleitung war für sie Hannover einen neuen Schritt wagte und ihn zum bundesweit ers-
ein „Sprung in kalte Wasser“. Es stellte sich als große Herausforde- ten fest angestellten Urban-Gardener ernannte. Er ist Geschäfts-
rung für die junge Landschaftsarchitektin heraus, doch rückbli- führer der Internationalen StadtteilGärten Hannover und damit ein
ckend habe sie der Sprung sehr weit gebracht. Unikat der Region. Beruflicher Erfolg sei eine Frage der Ideen, der
Überzeugung sowie der Durchsetzungsfähigkeit und bald – so
Von großen Hürden hatte auch die Architektin Yuliyana Dimitrova hofften alle Redner – tatsächlich unabhängig vom Geschlecht. ane
zu erzählen. Sie warnte die Studierenden, dass nach der Universi-
tät viele Herausforderungen und Mutproben auf die Berufseinstei-
ger zukämen. „Im Studium stellt man sich zum Bauen die grüne
Wiese vor. Mein erster Gebäudeentwurf war auf einem Grundstück
in der Wüste.“ Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen. So-
weit hatten die wenigsten ihre Fühler bisher ausgestreckt. Zwar
gäbe es in der Wüste keine städtebaulichen Vorschriften, doch
Dimitrova erzählte von Schwierigkeiten im Saudi-Arabischen
Rechtssystem und stellte die Rolle der Architektur in nicht-demo-
kratischen Strukturen zur Diskussion. „Wir müssen uns bei unserer
Arbeit auch immer fragen, für wen wir planen.“ Den Auftrag zum
Bauen erhielt das Team um Dimitrova damals nicht, doch die Ar-
chitektin ließ sich nicht entmutigen und betreibt mittlerweile eine
Partnerschaft mit Hübotter + Stürken. Als Berufstätige mit Kind
sei es manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen,
daher legte sie den Studierenden nahe, den Wohnort nicht nur am
Beruf, sondern auch an Freunden und Familie zu orientieren.

Deutschlandstipendium gestiftet

Edelgard Bulmahn, Alumna und ehemalige Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages hat ein Deutschlandstipendium für
eine Lehramtsstudentin gestiftet, weil, wie sie sagt: „Lehrerin-
nen und Lehrer einen besonderen und wichtigen Auftrag ha-
ben, der mehr gesellschaftliche Anerkennung verdient“. Edel-
gard Bulmahn hat selbst nach ihrem Studium in Hannover
einige Jahre als Lehrerin unterrichtet, bevor sie ihre politische
Laufbahn begann.

Edelgard Bulmahn (li.) mit Lehramtsstudentin Sofiya Thom

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Alumni Community | LeibnizCampus

Institut für Werkstoffkunde

Technischer Beirat trifft sich zum Thema
Elektromobilität

Der Technische Beirat, Förder- und Alumniverein des Instituts Im vergangenen Jahr traf sich die Alumni im Technische Beirat bei der
für Werkstoffkunde trifft sich zu seinem diesjährigen Werk- Firma Böllhof
stoffkolloquium am 21. August 2019 bei der Firma Johnson
Controls in Hannover. Thematisch wird es mit Vorträgen aus
Industrie und Forschung um die „Herausforderungen der Elek-
tromobilität“ gehen. Anschließend gibt es eine Werksbesichti-
gung. Der Technische Beirat des Instituts fördert die fachliche
Vernetzung der Alumni des Instituts, organisiert Exkursionen
und verleiht Preise für Abschlussarbeiten und fördert so die
Arbeit des Instituts für Werkstoffkunde.

´ Nähere Infos bei Simon Schöler unter:
[email protected]

Alumni werden zu Mentoren

In diesem Jahr hat das

Fachsprachenzentrum ei-

nen zusätzlichen Kurs für

geflüchtete, zukünftige

Studierende eingerichtet.

Die Teilnehmer werden, wie

auch die Teilnehmer der

anderen Intensivkurse, auf

die Deutsche Sprachprü-

fung für den Hochschul-

zugang (DSH) vorbereitet.

Zusätzlich zum Sprachun-

terricht haben sich auch

für diesen Kurs Mentorin-

nen und Mentoren aus den

Reihen der Alumni gefun-

den. So wurden die 15

Kursteilnehmer meist zu

zweit auf die acht ehren-

amtlichen Mentoren aufge-

teilt. Gemeinsam soll geübt

werden, frei zu sprechen

und somit immer mehr in

der neuen Sprache anzu-

kommen. Dabei sind alle Die Mentoren und Mentees bei ihrem ersten gemeinsamen Treffen; Bildquelle: Yasemin Rittgerott

Mentoren-Gruppen frei in

der Gestaltung ihrer Tref-

fen. Große Treffen der ganzen Gruppe sollen etwa alle vier bis würde gerne auch in diesem Projekt junge Menschen bei ihrem

sechs Wochen stattfinden, bei denen sich die Kleingruppen über Weg unterstützen. Alexandra Kazhdan hat schon zu Studienzeiten

ihren Fortschritt und ihre Methoden austauschen können. Ina Loth während ihres Auslandssemesters Deutsch unterrichtet. Der Aus-

sagt, vor allem der Kontakt mit den Menschen und ihren Kulturen tausch hat ihr persönlich viel gegeben, deshalb engagiert sie sich

habe ihr Interesse an der Mentorentätigkeit geweckt. Hinrich Cl- als Mentorin. Und einig sind sich alles über eins: Die Beziehung

aussen hat schon Erfahrung als Mentor von Studierenden und zwischen Mentor und Mentee ist keine Einbahnstraße! yr

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LeibnizCampus | CAolummmnui nCiotmy munity

© Leibniz Universität Hannover

Die Absolventen und Absolventinnen der Fakultät für Wirt- alleine für den Bachelorabschluss organisiert wurden. Dieses Bild
schaftswissenschaften kamen zahlreich, als die Fakultät am 30. zeigt also etwa die Hälfte der diesjährigen Wirtschaftswissen-
November 2018 zu den Abschlussfeierlichkeiten einlud. So zahl- schaftler und Wirtschaftswissenschaftlerinnen mit einem Bache-
lorabschluss an der Leibniz Universität.
reich, dass gleich zwei Verabschiedungen und zwei Gruppenfotos

„Gute Lehre hat Wurzeln und Flügel“

„So einen Abschluss macht man nicht so In einem feierlichen Rahmen entließ die Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie ihre Absolventin-
nebenbei, wir haben einige Jahre zusammen nen und Absolventen des Jahrgangs 2018 im Audimax der Universität. Die Absolventen der Jahrgänge
verbracht.“ Mit diesen Worten begrüßte und 1993 und 1968 feierten ihr Silbernes und Goldenes Diplom. Foto © Leibniz Universität Hannover
beglückwünschte Professor Martin Achmus
die Absolventen und Absolventinnen der
Fakultät für Bauingenieurwesen und
Geodäsie.

Zur Abschlussfeier am 12. Januar 2019 kam
auch Thomas Hermann, Ratsvorsitzender
und Bürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover, und selbst auch Alumnus, um den
ehemaligen Studierenden seine Anerken-
nung persönlich zu übermitteln und sie
wissen zu lassen, dass sie alle „Botschafter
der Leibniz Universität und der Stadt Han-
nover“ seien. Er hoffe, dass die Absolventen
und Absolventinnen ihm im Raum Hannover
erhalten blieben, gab ihnen aber auf den
Weg, dass ihnen alle Wege offen stünden:
„Gute Lehre hat Wurzeln und Flügel.“ ane

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