Bildnerische Erziehung: Unterrichtslabor
Ella Hein und Paulina Raschhofer
Einstieg in das Thema:
➢ Bilder besprechen, die ein Sprichwort darstellen
➢ Schüler*innen dürfen raten, was dargestellt sein könnte
➢ Gespräch über Sprichwörter anregen
➢ Wenn möglich: Sprichwörter in verschiedenen Sprachen besprechen
und vergleichen
➢ Sprichwörter sammeln
Sprichwörtersammlung:
• Nach jemandes Pfeife tanzen:
o blind gehorchen
o Tänzer richten sich nach Musik, Pfeife bzw. Flöte Teil der
Tanzmusik
• Auf der Nase von jemanden tanzen:
o mit jemandem machen, was man will
o vor den Augen etwas tun, was man will und nicht was man
soll – Augen liegen über der Nase – vor den Augen des
anderen tun, was man will
• jemandem auf den Leim gehen:
o sich täuschen lassen
o Früher wurden Vögel gefangen, indem Äste mit Leim
beschmiert wurden und ein Lockvogel daneben gesetzt wurde.
Geht man jemandem auf den Leim, wurde man also getäuscht
und hereingelegt.
• ein Pechvogel sein:
o ist jemand, der kein Glück hat
o Vögel wurden mit Leim oder Pech gefangen, man wird also
von Pech verfolgt
• Hopfen und Malz verloren:
o alle Mühen sind vergeblich, es wird nicht mehr besser
o kommt aus der Bierbrauerei: wenn das Bier schlecht geworden
ist, sind auch die Zutaten, also Hopfen und Malz, verloren
• jemanden zur Strecke bringen:
o jemanden überwältigen, verhaften, töten
o kommt von der Sprache der Jäger: werden Tiere geschossen,
werden sie gesammelt und gestreckt, damit man sehen kann,
wie groß sie sind und wie sie aussehen
• den Daumen drücken:
o wird gesagt, wenn man jemandem Erfolg oder Glück wünscht
o Der Daumen galt früher als Symbol für den Kobold – wird er
von den anderen gedrückt, kann demjenigen, dem der Daumen
gedrückt wird, nichts mehr passieren
• sich auf den Lorbeeren ausruhen:
o sich auf Erfolg ausruhen
o Lorbeeren galten im Mittelalter als Zeichen des Ruhmes –
bekommt jemand Lorbeeren als Anerkennung, darf er sich
nicht zu lange darauf ausruhen, diese bekommen zu haben,
denn vielleicht hat er oder sie beim nächsten Mal weniger
Erfolg
• auf Nummer sicher gehen:
o wenn man kein Risiko eingehen möchte, geht man auf
Nummer sicher
o kommt von „auf Nummer Sicher sitzen“, „Nummer Sicher“ ist
nämlich eine Gefängniszelle. Diese haben Nummern und sich
sicher, weshalb sie irgendwann als die „Nummer Sicher“
bezeichnet wurden. Will man also sicher gehen, dass nichts
passieren kann, geht man auf Nummer sicher und ist damit
ebenso sicher wie ein Gefangener in seiner Gefängniszelle
• die Hand für jemanden ins Feuer legen:
o sich mit vollem Vertrauen für jemanden verbürgen
o Im Mittelalter musste man seine Unschuld beweisen, indem
man seine Hand in eine Glut oder ins Feuer legte. Verbrannten
die Finger nicht oder wenig, war man unschuldig.
• Die Spendierhosen anhaben:
o spendabel sein
• Eine Hand wäscht die andere:
o jemandem im Gegenzug einen Gefallen tun
o Die Redewendung „Eine Hand wäscht die andere“ lässt sich bis
ins 1. Jahrhundert, genauer in die Zeit der alten Römer,
zurückverfolgen. Zu dieser Zeit lebte der berühmte römische
Philosoph und Dichter Seneca, der auf Latein schrieb: "Manus
manum lavat." (auf Deutsch: Eine Hand wäscht die Hand).
• Viele Köche verderben den Brei:
o Aus einer Sache, bei der zu viele Leute mitreden und
mitentscheiden, wird nichts Gutes.
• Lügen haben kurze Beine:
o Bedeutung: mit Lügen kommt man nicht weit
• Den Holzpyjama anziehen:
o sterben
o Der Holzpyjama steht für den Sarg, in den man gelegt wird,
nachdem man stirbt.
• Ein Hirn wie ein Nudelsieb:
o vergesslich sein, ein schlechtes Gedächtnis haben
• Da liegt der Hund begraben.
o Die Ursache des Problems gefunden haben
o Auf Schatztruhen war früher zur Abschreckung von Dieben
entweder ein Teufel oder ein bissiger Hund abgebildet. Wenn
man also wusste, wo die Schatztruhe mit dem Hund darauf
vergraben war, hatte man das Gesuchte gefunden.
• Die Nadel im Heuhaufen suchen.
o Wenn man etwas sucht, das fast unmöglich zu finden ist.
• Wer rastet der rostet.
o Wer sich in bestimmten Tätigkeiten nicht regelmäßig übt,
verliert die Fähigkeit dazu; wer sich zu wenig bewegt wird
unbeweglich
Memory:
➢ Memorykarten: 1x gezeichnetes Sprichwort
1x geschriebenes Sprichwort
➢ Kinder zeichnen je 1 Sprichwort in ihrem Zine
➢ gezeichnete Sprichwörter einscannen und in Memorykarten verarbeiten
Activity:
➢ gesammelte Sprichwörter auf Zettel aufschreiben
➢ Klasse in Gruppen aufteilen
➢ Kinder stellen Sprichwort pantomimisch dar, erklären es, oder zeichnen
es -> die anderen dürfen raten