PETER GRIMES 49
»Peter Grimes« sollte 1944 beim Berkshire Music Festival in
Massachusetts aufgeführt werden, mit einer nachfolgenden
englischen Premiere. In einem Brief an Sir Henry Wood vom
14. Dezember 1943 erklärt Britten, dass er wegen der »enormen
Verpflichtung«, sie pünktlich fertigzustellen, Woods Einladung,
ein neues Werk für die 50. Ball-Saison zu schreiben, nicht an-
nehmen könne, wobei er einen ›orchestralen Auszug‹ aus der
Oper anbieten könne. Eine Postkarte an einen Freund vom 9.
Dezember verkündete, er wäre ›in Snape und versucht, seine
Stimmung zu heben nach der Grippe – & auch die Oper zu begin-
nen‹. (Die Krankheit bedingte die Absage seiner 30. Geburts-
tagsfeier, welche als große Party in dem St John’s Wood Apart-
ment geplant war.) Aber es dauerte anscheinend noch bis nach
Weihnachten, bis er tatsächlich mit der Kompostionsskizze für
»Peter Grimes« anfing. Am 10. Januar 1944 schrieb er an Pears:
»Also, immerhin habe ich den Fluch gebrochen und habe mit der Arbeit
an P.G angefangen. Ich war für zwei Tage ununterbrochen dran und
habe einen großen Teil des Prologs fertig. Es ist sehr schwierig, weiter-
hin diese Menge an Rezitativen zu bewegen, ohne sich im Kreis zu
drehen, finde ich – aber ich denke, ich habe es geschafft. Es ist außer-
dem schwierig, es schnell zu halten & dennoch Stimmung & Charakter
etwas einzufärben. Ich kann es nicht erwarten, es Dir zu zeigen.
Eigentlich ist in dieser Szene für Dich nicht viel zu tun (ich bin bisher
noch nicht beim Liebes-Duett); es ist größtenteils für Swallow, der zu
einem recht amüsanten, aufgeblasenen alten Ding wird! Ich weiß
nicht, ob ich jemals ein guter Opernkomponist werde, aber es ist ein
wunderbarer Spaß, es einmal auszuprobieren!«
(…)
Ende Februar machte Pears eine Pause von einem äußerst strapa-
ziösen Zeitplan mit Auftritten überall im Land und kam nach
Snape. Britten spielte ihm vor, was bisher geschrieben worden
war. Ben, mein Schatz, schrieb Pears einige Tage später,
50 PETER GRIMES
»Peter Grimes war durchaus aufregend wie verrückt! Wirklich ungemein
ergreifend. Die einzige Sache, der Du Dich besinnen musst, ist, dass der
durchschnittliche Sänger nicht unbedingt ohne Weiteres das Geschenk der
Intensität besitzt, also stelle sicher, dass die Tempi etc. eine spannende
Darstellung unausweichlich machen … der Teil, an den ich dachte, war
Swallow im Prolog – Kann es pompös klingen bei der Geschwindigkeit?
Aggressiv schon – & möglicherweise ist das genug.«
Dies ist ein flüchtiger Eindruck von dem, was wie eine regelmäßige
Beteiligung von Pears an Brittens Kompositionen erscheint, nicht
immer auf ermutigende Weise. Während der Arbeit an der Serenade
im Jahr zuvor hatte Britten ihm einige Lieder vorgespielt und
bekam offensichtlich Kritik zu hören. »Ich hoffe, ich habe Deinen
armen, alten Enthusiasmus ihnen gegenüber nicht zu sehr abge-
schwächt«, hatte Pears einige Tage später geschrieben. »Sei nicht
entmutigt. Vergiss nicht, mein Schatz, dass ich nur so kritisch bin,
weil ich hohe Ansprüche an Dich habe.«
Pears, Brief über »Peter Grimes« brachte auch die Frage der homo
sexuellen Elemente in der Oper auf: »Je mehr ich davon höre, desto
mehr fühle ich, dass die Homosexualität unwichtig ist & in der
Musik nicht wirklich existiert (oder auf irgendeine Weise hervor-
tritt), also darf sie es (auch) nicht in den Worten. P.G. ist selbstbe-
schauend, ein Künstler, ein Neurotiker, sein wahres Problem ist
Ausdruck, Selbstdarstellung. Nicht wahr? Was für eine Rolle!
Wow!« Zu diesem Zeitpunkt bekam Michael Tippett das Libretto
gezeigt. Er vernahm, dass es Brittens Sicht war, »dass es wirklich
etwas links war – das Individuum gegen eine boshafte Gesellschaft.
Ich verstehe, dass es ein Problem geben würde mit der Frage von
Peter Grimes, Beziehung zu den Jungen.« Dennoch fuhr Britten
selbst überzeugt fort. Bevor er anfing, die Musik zu schreiben, ließ
er Slater einige Änderungen im Libretto vornehmen, die er als
»jetzt exzellent für Grimes« beschrieb, und die er, soweit nötig, noch
weiter umschrieb. In einem Brief an Ralph Hawkes erwähnt er, dass
»ich einstweilen enorme Änderungen im Libretto vornehme.«
PETER GRIMES 51
Im Frühling und Frühsommer 1944, während er mit der Kompo-
sitionsskizze fortfuhr, gab er Pears Berichte, aus denen sich
schließen lässt, dass es nur noch kurzzeitige Probleme gab. Am
9. April:
»Grimes ist so ein Unmensch im Moment. Trotzdem, ich habe das
Schlimmste hinter mir, und ich kann immerhin nach vorne schauen.«
Am 12. Juni: »Meine verdammte Oper stinkt, & das ist alles, was ich
dazu zu sagen hab. Aber ich wage zu sagen, dass ich beabsichtige, sie
bald zu ›desodorieren‹«.
Übersetzung aus dem Englischen: Helena Gröblinghoff
52 PETER GRIMES
DER POET MIT DEM BLICK
FÜR DAS ELEND
Stichworte zu George Crabbe, dem Autor der
Erzählung »The Borough«, die Brittens Oper
»Peter Grimes« zugrundeliegt
Geboren wurde George Crabbe am
24. Dezember 1754 in Aldeburgh/Suffolk –
jenem ostenglischen Seeort, in dem ab 1947
Benjamin Britten lebte, und wo dieser 1948
das Aldeburgh Festival gründete.
George Crabbes Vater hielt die
Familie als Salzsteuereinnehmer
und Zollbeamter über Wasser, die
Mutter – demütig und schicksals-
ergeben – arbeitete zeitweise als
Schankwirtin.
Crabbes Lebensspanne (1754 – 1832) fällt
nicht nur in die Zeit der Französischen
Revolution und der napoleonischen Ära,
sondern auch in eine Zeit, in der sich in
Form zunehmender Maschinisierung
bereits die industrielle Revolution ankün-
digte. Sie entspricht in etwa der von Johann
Wolfgang von Goethe (1749 – 1832).
PETER GRIMES 53
Die Nachwelt hat ihm den Beinamen »the poet of the poor« (»Dichter
der armen Leute«) gegeben – weit davon entfernt, das Leben der
Menschen auf dem Lande zu idealisieren, schilderte er soziales
Elend und den Kummer der Erfolglosen und Mittelmäßigen, kurz
gesagt: die Schattenseiten der menschlichen Existenz.
Auch das Leben des George Crabbe war gezeichnet von Schicksals-
schlägen und Krankheiten.
Lord Byron bezeichnete ihn als den »unfrohesten,
aber besten Maler der Natur«.
Als 14-Jähriger wird er Lehrling bei einem orts-
ansässigen Wundarzt. Später arbeitet er selbst als
Arzt – und lernt dabei alle sozialen Schichten und
auch viel soziales Elend kennen. Seine Passion ist
jedoch nicht die Medizin, von der er sich später
abwendet, sondern von jeher die Literatur.
1780 (mit Mitte 20) zieht Crabbe nach London, wo er sich
ein Leben als freier Autor erhofft, und lernt auch andere
Schriftsteller kennen, zum Beispiel Samuel Johnson. In der
Zeitschrift »Monthly Review« erscheint – ohne Nennung
seines Namens – sein Gedicht »The Candidate«, ein Jahr
später veröffentlicht er »The Library«. Wirtschaftliche
Nöte machen auch praktische Tätigkeiten erforderlich –
die scheinbare Unvereinbarkeit der materiellen Bedin-
gungen mit dem Literatendasein sind auch Thema seiner
Veröffentlichungen.
Mit 26 Jahren tritt er – begünstigt durch seine guten
Lateinkenntnisse – in den geistlichen Stand ein. Beim
Herzog von Rutland wird er als Hofkaplan anstellig.
54 PETER GRIMES
Seinen Abschluss am Trinity College
erhält er durch die Fürsprache hoher
Geistlicher sowie des Erzbischofs von
Canterbury.
Ein erstes Hauptwerk ist »The Village« (1783), das
sich durch seine ungeschönte Wirklichkeitsbeob-
achtung jenseits aller Naturidyllik auszeichnet. Die
Armut der Menschen und der Landschaft sowie die
Beschwernis des einfachen Lebens bilden die The-
men. Das Leben der Menschen zeigt sich als Überle-
benskampf, wobei auch die Schilderung menschlicher
Charaktere frei von jeglicher Idealisierung ist.
1783, dreißigjährig, heiratet er seine
Jugendliebe Sarah Elmy und ist in den
darauffolgenden Jahren als Pfarrer in
verschiedenen Ortschaften tätig (in
Leicestershire und Lincolnshire). In
den folgenden zwei Jahrzehnten tritt
seine literarische Tätigkeit in den
Hintergrund.
Von seinen insgesamt sieben Kindern
erreichen nur zwei das Erwachse-
nenalter – sein Sohn George, der
später eine Biografie über den Vater
verfasste, und eine Tochter.
PETER GRIMES 55
Etwa ab 1796 verfällt seine Ehefrau Sarah
einer manischen Depression, die sie bis zu
ihrem Tod 1813 nicht mehr loslässt.
Durch Fürsprache des Herzogs von Rut-
land wird er 1814 Pfarrer von Trowbridge –
einer von der Wollindustrie lebenden
Marktstadt, die zugleich Verwaltungssitz
der Grafschaft Wiltshire ist.
Das Meer war in Crabbes Leben allgegenwärtig –
sowohl was das seine logistische Herkunft betraf
als auch in familiärer Hinsicht: zwei von George
Crabbes jüngeren Brüdern waren Seeleute. George
sammelt im fortgeschrittenen Alter Muscheln und
Mineralien. Darüber schriebt er in »The Natural
History of the Vale of Belvoir«.
»The Borough« (»Die Dorfgemeinschaft«), das dem Libretto
von »Peter Grimes« zugrunde liegt, entsteht 1810 und umfasst
über 8000 Verse. Mit seiner schonungslosen Menschenschil-
derung und pessimistischen Gesellschaftsbeschreibung knüpft
Crabbe an sein Frühwerk »The Village« an. »The Borough«
ist in 24 Briefe gegliedert, in denen ein ungenannt bleibender
Erzähler einem Freund das von der ewigen Wiederkehr des
Immergleichen bestimmte Leben in einem ostenglischen Fi-
scherort schildert. Die Nöte und Fehler der Menschen werden
ungeschönt wiedergegeben. Im 22. Brief wird die Geschichte
des gewalttätigen, psychisch auffälligen und gesellschaftlich
stigmatisierten Fischers Peter Grimes zum Thema. Das extreme
Verhalten des Fischers verdichtet sich in der Aussage der Dorf-
bewohner: »Grimes is at his exercise«. In seiner Schilderung
erweist sich Crabbe nicht weniger als Arzt denn als Poet.
56 PETER GRIMES
Zu Crabbes Bewunderinnen zählte die Schriftstelle-
rin Jane Austen (1775 – 1817). Aus heutiger Sicht wird
er im Zusammenhang mit seiner schonungslosen
Schilderung des Lebens armer Leute häufig in einen
Zusammenhang mit Charles Dickens (1812 – 1870)
gestellt.
George Crabbe war in seinen
späten Jahren opiumsüchtig. Mit
seiner täglichen Prise Laudanum
versuchte er seinen schwermüti-
gen Anwandlungen zu begegnen.
George Crabbe stirbt 77-jährig am 3. Februar 1832
in Trowbridge – im selben Jahr wie sein Freund, der
»Ivanhoe«-Verfasser Sir Walter Scott (61). Im
20. Jahrhundert wurde ihm insbesondere durch wichti-
ge Repräsentanten der englischen Literaturszene (Vir-
ginia Woolf, E. M. Forster) eine große Wertschätzung
entgegengebracht. Im Libretto von »Peter Grimes« tritt
Dr. Crabbe als einer der Bewohner des Fischerdorfs in
Erscheinung.
PETER GRIMES 57
»Er enthüllte dem Auge der Satten und Stolzen ein erschreckendes
Bild des Elends und des Verbrechens, das unbeachtet ihren Schritt
umgab. Er erfüllte in seinen Tagen dasselbe wohlwollende Amt,
das später in anderer Weise so geschickt von Dickens versehen
worden ist. Diese zwei Schriftsteller haben der Welt in leuchtenden
Zügen die Lage der englischen Armen enthüllt und die ganze
Kraft ihres Genies in eine Anklage gegen die Ungerechtigkeit und
die Missbräuche der Zivilisation gestellt.«
(Henry T. Tuckerman – 1845, »Charakterbilder englischer
Dichter«, Übers. von E. Müller, Marburg 1857)
58 PETER GRIMES
BENJAMIN BRITTEN —
ZEITTAFEL
1913 Am 22. November wird Benjamin Britten in Lowestoft,
Suffolk als jüngstes von vier Kindern eines Zahnarztes geboren.
1931 Nachdem er in seiner Kindheit eine intensive musikalische
Ausbildung genossen hat und bereits in dieser Zeit Lieder, Sym-
phonien, Klaviersonaten und Streichquartette komponierte, ent-
scheidet sich Britten am Ende seiner Schullaufbahn, Musiker zu
werden. Er erhält ein Stipendium am Royal College of Music in
London und studiert dort bei Frank Bridge, der ihn bereits seit
1928 unterrichtet hat, und John Ireland.
1935 Nach Abschluss seines Kompositionsstudiums verwirklicht
Britten Auftragsarbeiten für Film, Theater und Rundfunk.
1937 Die Komposition des 23-jährigen Britten »Variations on a
Theme by Frank Bridge« wird erfolgreich bei den Salzburger
Festspielen uraufgeführt. Dennoch werden die Arbeitsmöglichkeiten
in England für ihn zunehmend schlechter. Benjamin Brittens
Mutter, durch die er als Kind den ersten Klavierunterricht erhalten
hat, stirbt.
1939 Britten siedelt in Begleitung seines Freundes, des Tenors
Peter Pears (1910 – 1986, ab 1978 Sir Peter Pears) in die USA über,
wo er bis zu seiner Rückkehr nach England im Jahr 1942 leben
wird.
FRÜHE 1940-ER JAHRE Britten gibt, häufig gemeinsam mit seinem
Lebensgefährten Peter Pears, zahlreiche Konzerte, für die eine
Vielzahl von Kompositionen entstehen, u. a. »Seven Sonnets for
Michelangelo« (1940) und die »Serenade for Tenor, Horn and Strings«
(1943). Außerdem komponiert er Werke für die anglikanische Kirche,
der er sich zeitlebens verbunden fühlt (»A Ceremony of Carols« 1942,
»Hymn to St Cecilia« 1942, »Rejoice in the Lamb« 1943).
PETER GRIMES 59
1941 Uraufführung der Choral Operetta »Paul Bunyan« an der
Columbia University. Den Text hierzu verfasst der Schriftsteller
W. H. Auden (1907 – 1973).
1942 Gemeinsam mit Peter Pears Rückkehr aus den USA nach
England. Beginn der Beschäftigung mit »Peter Grimes«.
1945 Am 7. Juni findet die sensationell erfolgreiche Uraufführung
der Oper »Peter Grimes« im New Theatre, London statt. Mit
dieser Aufführung verbindet sich die Wiedereröffnung des Sadler’s
Wells Theatre nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Hauptpartien:
Peter Pears (Peter Grimes) und Joan Cross (Ellen Orford).
Britten komponiert ab jetzt in regelmäßiger Folge für die »English
Opera Group«. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss
von Sängern und Musikern, die sich – über das Jahr jeweils an
verschiedenen Orten der Welt engagiert – alljährlich im Sommer
mit dem Ziel zusammenfinden, neue englische Opern aufzuführen
und auch alte, wieder entdeckenswerte Werke zu pflegen. Die
jeweils im Sommer erarbeiteten Aufführungen werden im Rahmen
einer Tournee der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf einen Opernchor
wird verzichtet, das Orchester besteht in der Regel aus zwölf
Musikern.
1946 Uraufführung der Kammeroper »The Rape of Lucretia« in
Glyndebourne.
Das Ensemble der Uraufführung formiert sich für die nächsten
Jahre zur »English Opera Group«.
Die erste Aufführung dieses Werks in Deutschland findet am
9. November 1948 an den Bühnen der Stadt Köln statt.
1947 Uraufführung »Albert Herring« in Glyndebourne für die
English Opera Group. Musikalische Leitung: Benjamin Britten.
In den Hauptpartien: Peter Pears (Albert Herring), Joan Cross
(Lady Billows)
1948 Britten gründet die Festspiele in Aldeburgh (Suffolk), unweit
seines Heimatortes. Hier wird seitdem Musik jeder Gattung der
60 PETER GRIMES
bekanntesten zeitgenössischen Komponisten aufgeführt. Im Eröff-
nungsjahr kommt hier die Kantate »Saint Nicolas« zur Uraufführung.
1949 Uraufführung von »Let’s Make an Opera!« (»Wir machen
eine Oper!«), zusammen mit der Kinderoper »The Little Sweep«
(»Der kleine Schornsteinfeger«) in Aldeburgh
1951 Uraufführung »Billy Budd« in London (Royal Opera House
Covent Garden). Musikalische Leitung: Benjamin Britten.
In den Hauptpartien: Theodor Uppman (Billy Budd), Peter Pears
(Captain Vere), Friedrich Dalberg (John Claggart)
1953 Uraufführung der anlässlich der Krönung von Queen Eliz-
abeth II. komponierten Oper »Gloriana« am Royal Opera House
Covent Garden, London. Musikalische Leitung: John Pritchard. In
den Hauptpartien: John Cross (Elizabeth I.), Peter Pears (Robert
Devereux, Earl of Essex), Geraint Evans (Charles Blount), Jennifer
Vyvyan (Penelope), Friedrich Dalberg (Sir Walter Raleigh)
1954 Uraufführung »The Turn of the Screw« für die English
Opera Group unter der musikalischen Leitung des Komponisten.
Die vom Teatro La Fenice in Auftrag gegebene Uraufführung
findet am 14.9. bei der Biennale in Venedig statt. Mitwirkende sind
Jennifer Vyvyan (Governess), Joan Cross (Mrs. Grose), Peter
Pears (Prologue / Quint), Arda Mandikian (Miss Jessel), Olive
Dyer (Flora), David Hemmings (Miles)
1958 Uraufführung »Noye's Fludde« (»Noahs Sintflut«) beim
Aldeburgh Festival. Diese einaktige Oper ist vorzugsweise für
Aufführungen mit Laien, insbesondere Kindern, konzipiert.
1960 Uraufführung »A Midsummer Night’s Dream« (»Ein Som-
mernachtstraum«) in Aldeburgh. Britten steht selbst am Pult, John
Gielgud führt Regie. In den Hauptrollen u. a.: Alfred Deller
(Oberon), Jennifer Vyvyan (Titania), Owen Brannigan (Zettel)
1961 Uraufführung der für Mstislaw Rostropowitsch komponierte
Cello-Sonate in Aldeburgh
PETER GRIMES 61
1962 Anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung der im Zweiten
Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry wird Brittens
»War Requiem« uraufgeführt.
1964 – 1968 Mit den zur Aufführung in Kirchen vorgesehenen
Church Parables »Curlew River« (1964), »The Burning Fiery
Furnace« (»Die Jünglinge im Feuerofen«, 1966) und »The Prodigal
Son« (»Der verlorene Sohn«, 1968) entwickelt der 50-jährige
Britten eine neue Form zwischen Mysterienspiel und Oper.
1970 Mit der durch die BBC ausgestrahlten Oper »Owen Wingrave«
hat Britten erstmals ein Musiktheaterwerk speziell für das
Fernsehen komponiert. Die Fernsehaufnahme dirigiert er selbst.
1973 Uraufführung »Death in Venice« (»Tod in Venedig«) in
Aldeburgh.
Britten muss sich einer Herzoperation unterziehen.
1974 Uraufführung der 3. Cello-Suite
1976 Benjamin Britten wird von Queen Elizabeth II. in den
Adelsstand erhoben (Baron Britten of Aldeburgh in the County of
Suffolk).
Er verstirbt am 4. Dezember 63-jährig in seinem Wohnhaus »Red
House« in Aldeburgh.
62 PETER GRIMES
SPIELZEIT 2018 . 19
TEXTNACHWEISE
Handlung, Zeittafel Benjamin Britten, Stichworte zu George Crabbe:
Georg Kehren. Der Artikel von Oswald Panagl ist ein Originalbeitrag für
dieses Programmheft. Auch bei den Interviews mit Frederic Wake-Walker
und Nicholas Collon handelt es sich um Originalbeiträge.
Humphrey Carpenter, »Benjamin Britten – A Biography«, London 1992
(Übersetzt für dieses Programmheft von Helena Gröblinghoff).
BILDNACHWEISE
Porträt Benjamin Britten und die Aufführungsfotos 1945: aus Humphrey
Carpenter »Benjamin Britten – A Biography« (s.o.).
Die Probenfotos von Bernd Uhlig entstanden auf der Klavier-Haupt
probe am 15. November 2018.
› Leider konnten nicht alle Rechteinhaber ermittelt werden.
Wir bitten gegebenenfalls um eine Benachrichtigung.
AUF DEN PROBENFOTOS
S. 1: Marco Jentzsch. S. 2: Ivana Rusko. S.3: Malgorzata Walewska,
Wolfgang Stefan Schwaiger, Dino Lüthy. S. 4: Rebecca de Pont Davies,
Wolfgang Stefan Schwaiger. S. 5: Dino Lüthy (Mi.), Wolfgang Stefan
Schwaiger (li.), Philip Sheffield (re.), Damen und Herren des Chors
und Extrachors. S. 7: Malgorzata Walewska, Kathrin Zukowski, Wolf-
gang Stefan Schwaiger, Dino Lüthy, Damen und Herren des Chors und
Extrachors. S. 8: Kathrin Zukowski, Monica Dewey, Gürzenich-Or-
chester Köln, Ivana Rusko, Malgorzata Walewska. S.9: Lucas Singer,
Darren Jeffery, Philip Sheffield. S. 15: Rebecca de Pont Davies. S. 16/17,
S. 22/23 Solistinnen/Solisten sowie Damen und Herren des Chors der
Oper Köln. S. 37: Statisterie der Oper Köln. S. 42/43: Wolfgang Stefan
Schwaiger, Dino Lüthy, Darren Jeffery, Lucas Singer, Philip Sheffield,
Rebecca de Pont Davies, Damen und Herren des Chors der Oper Köln.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER Oper Köln INTENDANTIN Dr. Birgit Meyer GESCHÄFTSFÜHRENDER
DIREKTOR Patrick Wasserbauer REDAKTION Georg Kehren
PROBENFOTOS Bernd Uhlig GESTALTUNG formdusche, Berlin
SATZ Alice Roch DRUCK Druckerei + Verlag Mainz, Aachen
WWW.OPER.KOELN
FREUNDE
DER KÖLNER OPER E.V.
KULTUR BRAUCHT
FREUNDE !
LIEBEN SIE OPER…?!
WIR AUCH…!!
› Die Kulturstadt Köln braucht für eine lebendige Kultur eine lebendige Oper – und
dies gerade auch in den schwierigen Zeiten der Sanierung des Hauses
› Die Opernfreunde Köln unterstützen junge Sängerinnen und Sänger im
Internationalen Opernstudio So fördern wir unsere Nachwuchskünstler
› Die in der jeder Hinsicht jungen Sängerinnen und Sänger treten regelmäßig in der
Oper und besonders in der Kinderoper auf So fördern wir den Nachwuchs
› Nehmen Sie Einblick in das Wunder der Oper Gewinnen Sie Eindrücke aus nächster
Nähe – bei Generalproben Künstlergesprächen und Festveranstaltungen
› Im Foyer liegen Flyer aus Werden Sie ein Teil von uns!
WWW.OPERNFREUNDE-KOELN.DE
TEL.: 0221 687571
Verein der »Freunde der Kölner Oper e.V.«
Auf der Kicken , Köln
64 PETER GRIMES
WWW.DIEVIELEN.DE