MUE
museum.ebensee
MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
IMPRESSUM
Heimat- und Musealverein Ebensee, Kirchengasse 6, 4802 Ebensee am Traunsee www.museumebensee.at
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Franz Gillesberger
Layout und Fotos:
FRISCH foto film werbeagentur, Audorf 60, 4802 Ebensee am Traunsee www.friedrichscheichl.com
Pläne: DI Andreas Zohner
Druck: friedrich Druck & Medien GmbH, Zamenhofstrasse 43-45, A-4020 Linz
Dr. Franz Gillesberger
VORWORT
Das museum.ebensee ist in einem alten Verwaltungsgebäude der Saline untergebracht. Es wurde 1604 als „Verwesamt“ errichtet. Der Verweser war der Verwalter nicht nur der Sudanlagen, sondern er war auch für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens verantwortlich.
1974 wurde das Museum installiert, 2008 erfolgte im Rahmen der oö. Landesausstellung „Salzkammergut“ eine Totalrenovierung des Gebäudes und die Ausweitung des Museums auf das gesamte Haus.
Die Schwerpunkte der Ausstellung sind die Geschichte des Ortes und das tägliche Leben seiner BewohnerInnen, wobei dem Brauchtum große Aufmerksamkeit gegeben wird: Glöckler, Fasching, Tracht, Vogelfang ... um nur ein paar der Ausformungen zu erwähnen.
Ein ganz wichtiges Standbein des Museumsbetriebes ist die alljährliche Krippenausstellung, die von tausenden Krippenbegeisterten aus dem In- und Ausland besucht wird. Ebensee zählt ja zu bedeutendsten Krippenorten in ganz Europa.
Das museum.ebensee präsentiert sich als offenes Haus, in dem auch zahlreiche Veranstaltungen stattfinden: Vorträge, Konzerte, Hochzeiten, Feiern usw.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die zur Entstehung dieses Museumsführers beigetragen haben, ganz besonders naturgemäß bei Ihnen, sehr geehrte LeserInnen, und ich wünsche Ihnen interessante Stunden im museum.ebensee.
Begrüßung
Weißes Gold
„WEISSES GOLD“ AUS EBENSEE
Es geht um die Darstellung der Salinenentwicklung vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Salz ist für die „Kammer“ – dem Vorläufer des Finanzministeriums – ein wichtiges Gut, deshalb der Name „Salz-Kammer-Gut“! Wer Salz produzieren kann, besitzt Geld und Macht. Es sind die Herrscher selbst, die die Salzgewinnung über Jahrhunderte fest in ihren Händen halten. „Ohne Holz kein Salz“, denn der beinahe einzige Energieträger der damaligen Zeit ist Holz. Da in Hallstatt das Holz zum Salzsud auszugehen droht, führt man das Salz – als Sole – zum Holz. Die „Ebene am See“, das heutige Ebensee, bietet großen Waldreichtum – „auf ewige Zeiten“ – wie man meint.
Erstes Obergeschoss RAUM 01
Erstes Obergeschoss RAUM 01
1 Rudolf II. (1552 – 1612)
Er war von 1576 – 1612 Kaiser und hat von seiner Residenz in Prag den Befehl zum Bau der Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee und zur Errichtung der Saline gegeben. Salinenarchiv Ebensee
2 Soleleitungsrohr
Mit rund 8.300 solchen Rohren wird die erste Pipeline zwischen Hallstatt und Ebensee hergestellt.
3 Salzstein
Dieser Salzstein zeigt, in welcher Form das Salz in unseren Bauwerken Hallstatt, Bad Ischl und Aussee vorkommt.
4 Fuderträger
Der Fuderträger hat die Aufgabe, die noch feuchten „Fuder“ – Salzstöcke -, die beim Ausbringen des Salzes aus der Pfanne erzeugt werden, zum Trocknen in die „Dörrkammern“ zu tragen.
5 Modell der 3.Saline
1898 entsteht auf dem rechten Traunufer eine neue Saline, die, ständig erweitert, bis 1979 in Betrieb bleibt und danach abgerissen wird.
6 Rackerpfanne
Die „Rackerpfanne“ stellt die letzte Entwicklung der „Sudpfanne“ dar. Die Salzausbringung erfolgt weitgehend maschinell.
2
1
3
6
4
5
Soda Wäsche
SOLVAY SODA statt Holzasche
Die Sodaerzeugung nach dem Solvay-Verfahren revolutioniert den Waschtag der Frauen.
Hoffnung Solvay
Aufgrund der Umstellung der Saline von Holz auf Kohlefeuerung verlieren drei Viertel der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz. Mit dem Baubeginn 1883 und der Inbetriebnahme der Sodafabrik 1885 durch die Brüder Solvay finden viele Arbeitslose wieder Beschäftigung. 1960 hat der Betrieb 650 Bedienstete. Im Jahr 2005 stellt Solvay die Sodaproduktion in Ebensee ein. 125 MitarbeiterInnen verlieren dabei den Arbeitsplatz. 2007 arbeiten im Industriepark Solvay wieder rund 270 Menschen, bei Solvay und in 26 verschiedenen Firmen. 2015 wurde der Solvay-Standort Ebensee an den französischen Konzern Imerys verkauft.
Erstes Obergeschoss RAUM 02
Erstes Obergeschoss RAUM 02
1 Solvay Ebensee
Das von Ernest Solvay entwickelte Solvay-Verfahren löst das bis dahin zur Sodaerzeugung übliche Le Blanc- Verfahren ab, weil Soda damit energiesparender und dadurch wesentlich einfacher und kostengünstiger erzeugt werden kann.
Die Wahl des Betriebsstandortes fällt auf Ebensee, weil es hier neben Arbeitskräften auch Salz – als Sole -, Kalkstein und Wasser gibt. Die Soda erübrigt die jedem Waschtag zwangsläufig vorausgehende umständliche Herstellung von Waschlauge aus Holzasche, das „Sechtln“, und vereinfacht deshalb den Hausfrauen den Waschvorgang ganz erheblich.
Zur Inbetriebnahme der Fabrik holt man viele Chemiefacharbeiter aus Aussig, heute Ústi nad Labem in der Tschechischen Republik, deren Nachkommen heute noch hier leben. Sie heißen Gorofsky, Novak, Razloznik, Novotni, Horak usw.
2 Ernest Solvay (1838 – 1922)
Sohn eines belgischen Steinbruchbesitzers und Salzhändlers. Er war einer der berühmtesten Chemiker seiner Zeit. Der große Philanthrop (Menschenfreund) erfand ein neues Verfahren der Sodaproduktion. Er errichtete von 1883 – 1885 gemeinsam mit der „Österreichischen Gesellschaft für Chemische und Metallurgische Produktion, Aussig“ die Ebenseer Solvay- Werke – „die Fabrik“.
Der 8 Stunden-Arbeitstag wurde eingeführt und Arbeiterwohnungen errichtet ohne gesetzliche Verpflichtung.
1
2
Voll Holz
HOLZ
ENERGIELIEFERANT UND WERKSTOFF
Holz hatte und hat im Leben der Menschen einen besonderen Stellenwert. Zwei Drittel der im Salzwesen Beschäftigten sind „Holzknechte“ – Waldfacharbeiter.
OHNE HOLZ KEIN SALZ!
Die Sudholzgewinnung war Voraussetzung der Salzproduktion
Ihr Kräfteraubender, gefährlicher Arbeitsbereich umfasst: Fällen, Riesen und Schwemmen des Sudholzes als klaftlange Rundhölzer, so genannte „Drehlinge“.
1 Klafter hat die Länge von 1,86 m.
WERKSTOFF HOLZ
Wesentliche Gegenstände des beruflichen und privaten Alltags sind von den armen Bewohnern des Salzkammergutes selbst hergestellt worden.
Zur Professionalisierung der schon vorhandenen „Holzgeschicklichkeit“ der Menschen trägt die 1881 gegründete Fachschule für Schnitzerei und Kunsttischlerei wesentlich bei, sie wird 1924 nach Hallstatt verlegt.
Erstes Obergeschoss RAUM 03
Erstes Obergeschoss RAUM 03
1 Die Offenseebahn
Der Holztransport, der über Jahrhunderte durch Schwemmen und Flößen erfolgt, verlagert sich im letzten Jahrhundert auf Schiene und Straße.
1906 wird auf der Schmalspurbahn in den Offensee der Betreib aufgenommen. Zunächst werden die leeren Lastwägen von Pferden in das Waldgebiet gezogen, dort mit Holz beladen, rollen sie mit einem Bremser versehen selbständig nach Steinkogel. 1909 wird auf Lokomotivenbetrieb umgestellt. 1954 fährt die Bahn zum letzten Mal, der Lastwagentransport ist ökonomischer geworden.
2 Holzbringung
Über Jahrhunderte wird Holz aus den Schlägen über Riesen, das sind aus Baumstämmen hergestellte Rinnen, zum nächsten Fluss „geriest“ und dort ins Bachbett geschmissen. Fast alle Bäche des Salzkammergutes werden bis vor 100 Jahren zur „Trift“ genützt. Dazu wird Wasser an geeigneter Stelle aufgestaut. Anschließend wird die Klause „geschlagen“. Der dadurch entstehende Wasserschwall transportiert das Holz. Auf der ganzen Triftstrecke verteilt stehen Holzknechte oft bis zum Bauch in eiskaltem Wasser, die anlandendes Holz wieder ins Wasser befördern und „Verklausungen“ auflösen. Dabei gibt es nicht selten auch tödliche Unfälle.
3 Holztransport
Holz wird auch in größeren Mengen „gestreift“. Mehrere „Bloche“ (= Baumstämme) werden mit Ketten zusammengehängt und von einem Ochsen oder Pferd, zur Riese oder zu einem „Holzlagerplatz) gezogen.
1
2
3
Erstes Obergeschoss RAUM 04/1
Holz war und ist ein wichtiger Werkstoff. In Ebensee bestand eine „Holzfachschule“, in der der richtige Umgang mit Holz gelehrt wurde.
1 + 2 Urkunde
betreffend den Direktor dieser Schule, Hans Greil.
3 Abschlussarbeit
eines Schülers dieser Schule.
4 Handwerk
Bank zur Erzeugung von Dachschindeln.
5 Handwerk
Erzeugung von Holzschuhen für die Saline.
1
2
4
3
5
O Bruada mei ...
EBENSEER KRIPPEN
Im Zuge der Gegenreformation entstehen in vielen kath. Kirchen Krippen. Kaiser Josef II. findet sie
zu prunkvoll und wünscht ihre Entfernung, was widerständige Menschen veranlasst, zunächst kleine Krippen in ihren Wohnungen aufzustellen. Das ist der Beginn vieler Salzkammergut-Landschaftskrippen, die sich oft über Generationen zu beachtlichem Umfang weiter entwickeln.
Manche Familienräumen Zimmer aus, um den großen Krippen Platz zu schaffen. In einzelnen Fällen dürfen die Kinder zu ihrer Freude in der Weihnachtszeit unter der Krippe schlafen. Da die Krippenfiguren von professionellen Holzbildhauern für die arme Bevölkerung viel zu teuer sind, greifen viele Holzknechte und Pfannhauser zum Schnitzwerkzeug und fertigen sich ihre Figuren selbst.
Alljährlich findet eine große Krippenausstellung von Weihnachten bis Maria Lichtmess (2. Februar) statt.
Erstes Obergeschoss RAUM 04
Erstes Obergeschoss RAUM 04/2
1 Typische Ebenseer Landschaftskrippe
2 Amtshauskapelle mit Fronleichnamsfahne
3 Sternsingerfigur mit drehbarem Stern
Dieser drehbare Stern stammt vom letzten Nachtwächter der Saline. Mit einem solchen Stern gehen die Sternsinger des Arbeitergesangsvereines „Kohlröserl“ auch heute noch von Haus zu Haus und singen alte Krippenlieder. Dieser Brauch hält sich bis 1944 durch die Nachkommen der Salzkammergutauswanderer in Deutsch-Mokra und in Königsfeld, Ukraine.
1
2
3
Auszeit!
FREIZEIT DER ARBEITER
Der Schichtdienst in den Pfannhäusern, Salinen, besteht abwechselnd aus täglich zwei sechsstündigen Freizeitperioden.
Dadurch entsteht in dieser frühindustriellen Produktionsform erstmals eine Freizeitsituation.
Die Salinenarbeiter entwickeln verschiedene Aktivitäten, betreiben kleine Landwirtschaften, die Milch, Butter, Topfen, Kraut und Obst für den Eigenbedarf abwerfen, oder Brennholzschlägerung und Schindelklieben.
Aber auch das Schnitzen und der Vogelfang sind Aktivitäten der neuen „Freizeit“.
Vogelfang – „die Jagd des kleinen Mannes“ Viele Ebenseer hängen mit großer Liebe an ihrem Brauchtum. Deshalb bestehen im Salzkammergut immer noch unter anderem Singvogelfang und Singvogelhaltung, die viele Tierfreunde und Tierschützer für einen Anachronismus halten.
Glöcklerlauf - Auch der Glöcklerlauf, der um 1850 von staatlicher und kirchlicher Seite verboten war, findet alljährlich statt und hat von Ebensee ausgehend beachtliche Verbreitung gefunden.
Tracht und Fasching - Die „Widerständigkeit“ vieler Salzkammergütler hat sich in Jahrhunderten gegen die Zentralstellen in Wien entwickelt. Sie ist vielleicht Mitursache für die Häufigkeit, mit der im ganzen Salzkammergut noch Tracht im Alltag anzutreffen ist. Widerstand ist auch angesagt, als „die Obrigkeit“ 1733 den arbeitsfreien Faschingdienstag streichen will, was nicht gelingt. Wer in Ebensee die „Halign Tag“ (Faschingsamstag bis Aschermittwoch) nicht gebührlich zu achten weiß, wird sich hier kaum Sympathien erwerben können.
Erstes Obergeschoss RAUM 05 + 06
Erstes Obergeschoss RAUM 05
1 Vogelfänger
in um 1900 üblicher Ausrüstung
2 Netzkloben
die heute ausschließlich verwendeten Fanggeräte
3 Glöckler
Aus Formen des Lärm-, Heische- und Lichterbrauchtums entwickelt sich in Ebensee im 19. Jahrhundert der bodenständige Glöcklerlauf. Er hat sich im letzten Jahrhundert im ganzen Salzkammergut und darüber hinaus verbreitet.
Am Abend des 5. Jänner ist Ebensee vom Klang unzähliger Glocken erfüllt. Er stammt von mehr als 20 „Glöcklerpassen“. Das sind jeweils 10 bis 30 und auch mehr weiß gekleidete Männer, neuerdings auch Frauen und Kinder. Jeder Glöckler trägt eine von innen mit Kerzen beleuchtete Lichterkappe und ist mit einer oder mehreren Glocken behängt.
Ausgehend vom Ortskern laufen die Passen bis gegen Mitternacht in alle Ortschaften und werden auf ihrem Weg des Öfteren gelabt.
1
2
3
Erstes Obergeschoss RAUM 06
Dieser Raum ist dem Fasching und der Tracht gewidmet.
1 + 2 Fasching
Der Ebenseer Fetzenzug am Rosenmontag ist in das UNESCO-Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Charakteristisch dabei sind die „Pritschenmeister“ in Harlekinskostümen und eben die „Fetzen“ mit ihren bunten, alten Kleidern und den traditionellen Holzmasken.
3 Tracht
In Ebensee gibt es zwei Ausformungen des Trachtenwesens: Die etwas aufwändigere „Alttracht“ und die einfachere „Jungtracht“. Beide haben ihre Wurzeln im Ausseerischen (Erzherzog Johann).
1
2
3
Leinen los!
Erstes Obergeschoss RAUM 07 + 09
TOURISMUS
Natürliche Gegebenheiten in und um Ebensee sind es, die dem Fremdenverkehr hier zu wachsender Bedeutung verhelfen
Die Landschaft, vier Seen (Traun-, Offen-, Vorderer- und Hinterer Langbathsee) und ein Bergpanorama von großer Schönheit.
Der Traunsee ist mit der Traun seit undenklicher Zeit Verkehrsweg. Seit 1839 verkehren auf ihm Dampfschiffe, heute noch die 1871 in Dienst genommene „Gisela“. Die drei anderen Seen mit traumhafter Gebirgsumgebung locken alljährlich tausende Badegäste an ihr Gestade.
Den Feuerkogel erreicht man seit 1927 mühelos mit der damals „kühnsten Seilschwebebahn Europas“. Auf seinem Plateau wird 1936 der erste Schilift Österreichs errichtet.
Erstes Obergeschoss RAUM 07
1 Feuerkogel
Auf dem Feuerkogel haben sich bis 1927 nur einige Almen befunden. Der Berg bietet aber ein Panorama, das seine seinesgleichen sucht. Es reicht von den sanften Gipfeln des Mühlviertels bis zu den schroffen Felsmassen des Dachsteins. Der Besitzer der Traunseeschifffahrt und ehemalige Schuhmacher mit Unternehmergeist, Rudolph Ippisch (1878 – 1953), baut 1927 gegen kurzsichtige Widerstände eine der ersten Seilbahnen Österreichs.
Bis 1936 kann man mit Schiern nur einen Hang hinunter fahren, den man vorher bestiegen hat. 2 Karl Schallinger (1907 – 1984), ein Bediensteter der Seilbahn und Absolvent der Fachschule für Schlosser von Ebensee, baut den ersten Lift Österreichs, der mehrmals modernisiert bis heute in Betrieb ist.
3 Schifffahrt
Die Traunseeschifffahrt erfolgt über Jahrhunderte mit rund 30 m langen, 3 m breiten Holzschiffen. Sie transportierten Salz und Personen nach Gmunden und Nahrungsmittel und Menschen nach Ebensee, darunter viele Wallfahrer, die nach St. Wolfgang pilgern. Durch das erste Dampfschiff 1839, kommt neuer Schwung in den Seeverkehr. Sehr bald sind es mehrere „Dampfer“, die fast den gesamten Personen und Warenverkehr übernehmen und bis zur Eröffnung der Traunsee-Uferstraße zwischen Ebensee und Traunkirchen 1861 durchführen. Mit dem Start der „Kronprinz-Rudolph-Eisenbahn“ zwischen Attnang-Puchheim und Stainach-Irdning 1877 verliert die Traunseeschifffahrt wesentlich an Bedeutung und dient heute ausschließlich dem Fremdenverkehr.
1
2
3
Erstes Obergeschoss RAUM 09
Dieser Raum ist dem historischen Schisport gewidmet.
1 Modell Feuerkogel
Talstation Feuerkogel Umbau: 1985 Seilbahn im Entstehen 1926 - 1927
2 Rudolph Ippisch (1878 – 1953)
Schusterlehre bei seinem Vater, Schuherzeuger fürs Militär, arbeitete in Wien und Paris. Im Laufe der Zeit wurde er Kinobesitzer, Kapitän und Kapellmeister. 1918 gründete er die „Traunsee-Schifffahrtsgesellschaft“. Sein größter Traum war eine Seilbahn zu bauen. 1925, Finanzierung war gesichert und der Bauauftrag wurde an die Firma Bleichert gegeben. Konnte er seine Seilbahn auf den Feuerkogel bauen.
3 Ausrüstung und Kleidung der SchipionierInnen
2
3
1
Bildung
SCHULWESEN
Das frühere Schulwesen im allgemeinen und die Wissensvermittlung im Besonderen unterscheiden sich wesentlich.
Darauf einzugehen und einige der Merkmale der „historischen“ Pädagogik aufzuzeigen, gelingt anhand der alten Schulklasse und Unterrichtsgegenstände sehr gut.
Erstes Obergeschoss RAUM 08
Erstes Obergeschoss RAUM 08
1 Arbeiten von Schülerinnen der „Ebenseer „Frauenerwerbsschule“.
2 Original eingerichtete Schulklasse von ca. 1910.
1
2
Migration
MIGRATION
Man unterscheidet:
Immigration = Einwanderung und Emigration = Auswanderung.
Es gab zwei große Wellen von Auswanderungen aus dem Salzkammergut, die eine hatte religiöse Ursachen, die andere wirtschaftliche. Beiden wird im museum.ebensee nachgegangen.
Der Migration rund um den Zweiten Weltkrieg – die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, das große Migrationschaos am Ende des Krieges, die vielen Flüchtlingsschicksale danach – wird breiter raum gewidmet.
Zweites Obergeschoss
Zweites Obergeschoss RAUM 03
1 Emigrationswellen
Es gab im 18. Jahrhundert zwei große Emigrationswellen, die Ebensee betrafen: In den 1720er Jahren wurden die heimischen Protestanten vertrieben, sie wurden vorwiegend an der österreichisch-türkischen Militärgrenze angesiedelt. In den 1770er Jahren lockte man die „armen Kammergutsknechte“ und ihre Familien mit falschen Versprechungen in die Waldkarpaten. Sie sollten dort das Holzwesen für die Salzproduktion aufbauen. Bis heute leben dort noch Nachfahren der ausgewanderten Ebenseer Familien. Sie sprechen einen alten Salzkammergut-Dialekt, dem man im nächsten Raum an den Hörstationen nachgehen kann.
1
Zweites Obergeschoss RAUM 04
Hörstation
Hier können die verschiedenen Dialekte der Auswanderer verglichen werden.
hören und horchen
Zweites Obergeschoss RAUM 05
In diesem Raum wird das Schicksal der sogenannten „Volksdeutschen“ dokumentiert.
Es gab auch in Ebensee ein großes Auffanglager, im dem hunderte Flüchtlingsfamilien untergebracht waren.
1
2
3
5
4
7
6
8
Zweites Obergeschoss RAUM 06
Jüdisches Schicksal in Ebensee
Am Beispiel des Apothekers Mag. Sigmund Berger.
Zweites Obergeschoss RAUM 07
Um 1900 gab es eine große Auswanderung nach Amerika, um genau zu sein: in die Vereinigten Staaten von Amerika – USA.
Aus der Menge der Schicksale wurden für unsere Ausstellung einige herausgenommen, z. B. der Ebenseer katholische Priester Friedrich Xaver Katzer, der in den USA zum Erzbischof aufstieg.
Glöcklerboden