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Die Februarausgabe 2014 des Heidekraut Journal.

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Published by Heidekraut Journal, 2020-07-02 06:07:29

Heidekraut Journal Nr. 52

Die Februarausgabe 2014 des Heidekraut Journal.

Heidekraut
Zeitschrift für die Bürger aller Orte der Gemeinde Wandlitz
9. Jahrgang – Heft 1 – Februar / März 2014

Nr. 52 Keine Pause

Zwar ist das Neue Jahr erst vier Wo- voraus. Überall finden sich Menschen zu-
chen alt, aber es gab bereits zahlrei- sammen, die mit dabei sein wollen, wenn
che Höhepunkte in unserem Gemeinde- die Mandate im Mai neu vergeben wer-
leben. Da beteiligten sich 400 Mitbürger den. Und die bereits bekannten Parteien
an der inzwischen traditionellen Neu- und Gruppierungen suchen angestrengt
jahrswanderung gegen die Errichtung nach neuen Kandidaten. Einige der jetzt
von Windrädern im Liepnitzwald – so tätigen Gemeindevertreter und Mit-
viele wie noch nie. Eine Woche später glieder in den Ortsbeiräten werden zur
nahmen etwa gleich viele Menschen im Wahl nicht mehr antreten, teils aus ge-
„Goldenen Löwen“ am Bürgerbegeg- sundheitlichen, teils aus Altersgründen.
nungsfest teil und brachten damit zum Manch einer hat aber auch einfach kei-
Ausdruck, dass in unserer Gemeinde die ne Lust mehr.
Asylbewerber durchaus willkommen
sind. Das Fest begeisterte die Teilneh- Es zeigt sich also, dass kaum Zeit bleibt
mer mit seiner bunten Vielfalt. für eine kurze Pause. Vielleicht gibt es
Das erste Richtfest fand auch schon aber trotzdem noch Gelegenheit, ein we-
statt. Der Rohbau eines neuen Senio- nig Winteratmosphäre zu genießen, sich
ren- und Pflegeheimes gegenüber vom zu erholen von dem ganzen Stress. Da-
Rathaus ist weithin sichtbar. Ach ja, der mit die kommenden Aufgaben mit Au-
neue Landtag in Potsdam wurde auch genmaß und Gelassenheit erfüllt werden
eingeweiht. können.
Neben diesen vielfältigen öffentlichen
Ereignissen findet ein reges Treiben in
Versammlungsräumen statt. Die Kom-
munalwahlen 2014 werfen ihre Schatten

Heidekraut Journal Februar / März 2014

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Freiheit der Meinung In dieser Ausgabe:

Meinungsfreiheit sei ein hohes che Meinungen geben. Aber, so möchte Leserfoto Fam. Purschwitz...............1
Gut in unserer Gesellschaft, man anmahnen, bei der Wahrheit soll- Freiheit der Meinung........................3
wird von Politikern immer wieder be- te man schon bleiben. Das kann vor al- Was auf uns wirklich zukommt.......4
tont. Überhaupt sei Freiheit das Wich- lem von den gewählten Gemeindever- Zwischen die Räder gekommen.......5
tigste und man wird nicht müde, fehlen- tretern erwartet werden. Sie tragen eine Schuld sind immer andere...............6
de Freiheiten in anderen Staaten dieser besondere Verantwortung, wenn sie sich
Welt anzumahnen. öffentlich zu einem Thema äußern. Frühligsball-Nacht 2014...................7
Auch wir, die Redaktion des Heide- Schließlich sollten sie ja auch die Inte- „Wahlplattform 2014“......................8
kraut Journals, schätzen die Möglich- ressen der Mehrheit der Bürger vertre-
keiten, Meinungen frei zu äußern. Wir ten. Doch da öffnet sich plötzlich eine Neujahrswanderung im Liepnitz-
unterscheiden uns dabei manchmal von tiefe Grube. wald...................................................9
anderen Presseerzeugnissen und Medi-
en, die zu häufig unisono ihre Bericht- Bereits am 12. Juni 2013 hat der Be- 80 Kilometer rund um Wandlitz.....9
erstattung betreiben. Wir dürfen für uns trieb, der die Windräder errichten möch-
in Anspruch nehmen, wirklich ohne ir- te – die IFE Erikson AG – allen Gemein- Ohne Bürger keine Demokratie!....10
gendwelche Abhängigkeiten unsere Le- devertretern einen Brief geschrieben, in
ser zu informieren. Dass das nicht im- dem sie diese massiv mit finanziellen Alles auf dem richtigen Gleis?.......11
mer jedem gefällt, ist nachvollziehbar. Folgen bedrohen, falls sie dem Bauvor-
Wenn Sie, lieber Leser, das vor Ihnen haben nicht zustimmen sollten (HK-J Leser schreiben..........................12-13
liegende Heft gründlich lesen, so wer- Nr. 49, S. 10). Das blieb nicht ohne Wir-
den Sie feststellen, dass wir durchaus kung, denn einige Vertreter behaupteten Tourismus, Kulturbühne, Leuchttür-
verschiedene Meinungen zulassen. Der in der Folgezeit, dass auf die Gemeinde me und Kulturtisch...................14-15
Meinungsstreit ist uns wichtig. Da stell- große Gefahren zukommen, wenn man
te jemand die Frage, ob Parteien noch sich dem Projekt verweigere. Das hatte Leser schreiben.................... 16-17, 19
zeitgemäß seien. Vertreter von den Lin- der Anwalt der Gemeinde aber bereits Neuer Schützenverein gegründet...18
ken, der SPD und der CDU äußerten klar verneint. Nie vergessen..................................20
sich in unserem Blatt dazu. Jeder kann Wie bedürftig sind unsere..............21
sich ein Bild machen, wie das von die- Doch das reichte dieser Firma nicht. LöenMovies....................................22
sen drei Parteien gesehen wird. Er kann So lud sie die Fraktionsvorsitzenden zu „INTUITIVES MALEN“...............22
sich also eine eigene Meinung bilden, einem Gespräch ein, um sie für ihr Vor- Die Sonne stellt keine Rechnung...23
ohne dass wir dazu etwas vorgegeben haben zu gewinnen. Am 13. Januar 2014 Sagen und Geschichten aus dem
hätten. äußerte Klaus Pawlowski, Ortsvorsteher Barnim............................................24
Ähnlich verhält es sich auch mit an- von Klosterfelde, dass ihm von nicht be- Gregor Gysi und die NSA..............26
deren Themen. Klimawandel ist in aller nannter Seite Gefälligkeiten für seinen Veranstaltungstipps.........................27
Munde. Wer sich regelmäßig über Zei- Ort angeboten wurden, damit sich der
tungen oder das Fernsehen informiert, Ortsbeirat für die Aufstellung der Wind- Wir können auch dem Ministerium
wird immer wieder von dem „schädli- räder entscheidet. Bekannt ist auch, dass für Umwelt etc. unseres Landes die Fra-
chen CO2“ hören. Das ist schon so all- der Gemeinde ähnliche Angebote unter- ge nicht ersparen, was die dort Verant-
gegenwärtig, dass viele über den Inhalt breitet wurden, die diese aber wegen ei- wortlichen bewogen hat, über den Kopf
dieser These gar nicht mehr nachden- ner möglichen Auslegung als Vorteils- der Gemeinde hinweg in einem unge-
ken. Auch dazu haben wir eine kontro- nahme abgelehnt hatte. wöhnlichen Eilverfahren die Genehmi-
verse Diskussion angestoßen. Und wir gung zur Aufstellung der Windräder in
diskutieren das Thema. Es bleibt zu hof- Es stellt sich die Frage, ob aufgrund Klosterfelde zu erteilen. Gab es etwa
fen, dass wir weitere Meinungsäußerun- dieser Machenschaften Anzeige auch hier Angebote zur freundlichen
gen dazu erhalten. erstattet wurde und gegebenenfalls, wa- Beeinflussung?
rum nicht. Außerdem drängt sich die
Aktuell wird über die weitere Er- Frage auf, ob auch anderen Gemeinde- Horst Schumann
richtung von Windrädern in vertretern oder Ortsvorstehern Gefällig-
Klosterfelde diskutiert. Hier prallen keiten in Aussicht gestellt oder vielleicht
die verschiedenen Auffassungen beson- sogar angenommen wurden. Der Deut-
ders deutlich aufeinander. Dass manch sche Städte- und Gemeindebund hat-
einer seine Meinung nur in der Tages- te bereits vor derartigen Machenschaf-
presse zum Besten gab, liegt nicht an ten gewarnt. Jeder möge mit sich selbst
uns. Wir können nur drucken, was wir ins Gericht gehen und offen diese Fra-
auch erhalten. Selbstverständlich kann gen beantworten. Noch wäre dazu Gele-
es auch bei diesem Thema unterschiedli- genheit. Wenn solche Sachverhalte erst
öffentlich geworden sind, wäre es be-
stimmt für den Einzelnen zu spät.

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Was kommt wirklich auf uns zu?

Mit dem Verbandsvorsteher Erhebung der Beiträ- Warum? Der Verband hat zahlte Anschlussbeiträge nicht
des Niederbarnimer Wasser- ge. Sollte der Verband seit seiner Gründung in sei- immer einfach sein.
und Abwasserzweckverbandes sich dem verweigern, nem Zuständigkeitsbereich für
NWA, Matthias Kunde, spra- so bedeute dies eine die Errichtung von Trink- und Von dieser Regelung sind
chen Wolf-Gunter Zätzsch und Veruntreuung öffent- Abwasseranlagen überschlägig nicht nur private Grundstücke
Wolfgang Weidler im Auftrag licher Mittel, für die etwa 20.000 Bescheide erlas- betroffen, sondern auch kom-
des HK-J zur Altanschließer- der Verbandsvorste- sen, die ein Beitragsvolumen munale und gewerbliche Lie-
problematik. her persönlich haft- von mehreren zehn Millionen genschaften.
bar ist. Euro ausmachen dürften.
Das neue Jahr begann mit Die Flächenberechnung
einem kleinen Paukenschlag. Der Verband ist ge- Die Umstellung auf das Ge- richtet sich prinzipiell nach
Am 3. Januar überraschte setzlich verpflichtet, bührenmodell würde mit der der Bebaubarkeit der Grund-
eine Tageszeitung ihre Leser alle Grundstücksbe- Verpflichtung zur Rückzah- stücke bzw. nach ihrer bau-
mit der Mitteilung, dass der sitzer gleich zu behan- lung der bereits eingenom- lichen Ausnutzbarkeit. Also
Niederbarnimer Wasser- und deln, also von allen Beiträgen menen Beiträge der letzten 20 Eigentümer, die über große
Abwasserzweckverband Alt- für die Verbandsanlagen zu Jahre einhergehen und zu ext- Grundstücke mit einem ho-
anschließerbeiträge erheben erheben – auch nach mehr als remen Kreditaufnahmen füh- hen Anteil an Grünland ver-
wird. Auch über die Höhe 20 Jahren. Der Verband muss ren. Das würde für alle An- fügen brauchen keine Angst
wusste man schon Bescheid. diese Altanschließerbeiträ- schlussnehmer zur deutlichen vor übermäßigen Gebürenbe-
Das sei alles auf der Verbands- ge ermitteln und gegenüber Erhöhung der jährlichen Ge- scheiden zu haben.
versammlung am 26. Novem- den Grundstückseigentümern bührenbelastungen mit lang-
ber 2013 beschlossen worden. durchsetzen. fristigen Steigerungsraten füh- Die Berechnungen müs-
Pech nur, dass die Vertreter die- ren. sen zu jedem Flurstück mit
ser Versammlung davon nichts Diese von allen Beteiligten Wohnbebauung individuell er-
wussten. Die Mitteilung in der sicherlich begründet als un- Wer und wie viele Bür- stellt werden. Die Datenerhe-
Presse führte bei vielen Bür- gerecht bezeichnete Rechtsla- ger werden davon betroffen bung zur Ermittlung belastba-
gern zu Verunsicherung und ge wurde 2013 vom OVG als sein? Alle die Grundstücke, rer Gesamtzahlen dauert noch
Empörung. Einige machten ih- rechtskonform bestätigt. Der die nach 1992 an die zentra- bis zum III. Quartal 2014. Da-
rem Unmut durch Leserbriefe Gesetzgeber, der diese Rege- len Netze angeschlossen wur- ran anschließend erfolgen in
Luft. Besser wäre gewesen, sich lung entschärfen könnte, zeig- den und über einen bestands- besonders betroffenen Orts-
zunächst einmal zu informie- te bislang wenig Interesse an kräftigen Bescheid verfügen, teilen Info-Veranstaltungen
ren, und zwar an kompetenter einer verträglichen gesetzli- werden nicht nachbeschie- vor Beginn der Nachbeschei-
Stelle. chen Regelung. den. Alle andern Eigentümer dung. Die ermittelten indivi-
müssen mit einer nachträgli- duellen Beträge werden dann
Die Erhebung der Beiträ- Deshalb tragen solche For- chen Zahlungsaufforderung ab dem IV. Quartal des Jahres
ge bei den umliegenden Was- mulierungen, wie „Verband rechnen. 2014 bis weit in das Jahr 2015
ser- und Abwasserverbänden bittet zur Kasse“ nicht zur Er- in Rechnung gestellt. Das ist
schlug in den letzten Mona- füllung der Pflichten im Ver- Nach bisherigem Erhe- notwendig, um die entspre-
ten hohe Wellen. In Bernau band und zur Senkung der bungsstand betrifft das beim chenden Fristen zu wahren.
gingen und gehen deshalb je- Emotionen bei den Betrof- Trinkwasser zwischen 10 und
den Dienstag Bürger auf die fenen bei. Sachlichkeit muss 20 Prozent aller angeschlos- Die dann einzuhaltende
Straße. Sogar ein Abwahlver- in die Diskussionen über die senen Flächen im Verbands- Zahlungsfrist beträgt aufgrund
fahren für den Bürgermeister Umsetzung einziehen. gebiet. gesetzlicher Festlegungen ei-
wurde auf den Weg gebracht. nen Monat nach Ausstellungs-
Die Angelegenheit sollte also Eine Entscheidung über das Bei dem Erwerb von Bau- datum des Bescheides. Inner-
sachlich betrachtet werden. Modell einer Gebührenfinan- trägergrundstücken wird die halb dieser Frist kann dann
zierung oder eine Einmalzah- Nachvollziehbarkeit für ge- ein Widerspruch eingelegt wer-
Deshalb wollten wir vom lung kann erst nach Vorliegen den, der dann vom NWA zu
Verbandsvorsteher Matthias aller Angaben und Informati- prüfen und zu bescheiden ist.
Kunde wissen, was es mit die- onen im Spätsommer 2014 auf
ser Pressemitteilung auf sich einer seriösen Grundlage erfol- Treten finanzielle Einzel-
hat. Der Verbandsvorsteher gen. belastungen auf, werden die-
betonte einleitend, dass der se auf Antrag unkompliziert
NWA wirtschaftlich gut aufge- Grundsätzlich hat sich die durch großzügige Abzahlungs-
stellt sei und das Geld nicht für Verbandsversammlung bereits vereinbarungen gemildert. Der
die Erfüllung seiner Aufgaben im Jahr 2009, auf Basis der Ver- NWA wird auch entsprechen-
benötige. Aber der Landesge- gleichszahlen aus der Global- de individuelle Beratungen für
setzgeber fordere zwingend die kalkulation zu den Beitrags- die Betroffenen anbieten.
satzungen, dafür entschieden,
das Beitragsmodell mit der Vor den Mitarbeitern liegt
Einmalzahlung beizubehalten. also eine riesige zusätzliche
Aufgabe.

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Zwischen die Räder gekommen

Weitere Windräder in Klosterfelde umstritten

Seit 1907 gibt es den der Gemeindevertreter am 5. Während Familie Hoffmann Am 8. Januar veranlasste er
Gasthof Bergquelle in Dezember 2013 gegen eine als Betreiber der Pension klar dann doch noch eine Unter-
der Klosterfelder Hauptstra- Klage der Gemeinde. Die- dagegen ist, haben andere schriftensammlung gegen das
ße. 1990 erweiterten die Be- se wollte erreichen, dass die dazu keine Position oder sind geplante Vorhaben. Zahlrei-
treiber die Einrichtung um Zustimmung des Umwelt- gar dafür. Man muss nicht che Bürger haben sich bereits
etwa 20 Doppelzimmer zu ministeriums des Landes zu- raten, um die Gründe dafür eingetragen.
einer Pension. Außer dem rückgenommen wird. Der zu kennen. Manch einer er-
Geschäftsführer Frank Hoff- Abgeordnete Frank Bergner hofft sich von der Errich- Dietmar Seefeldt (SPD)
mann sind drei Mitarbeiter (PDL) schwang sich zu einer tung persönlichen Vorteil, verkündete seine Meinung
in dem kleinen Unterneh- Grundsatzrede auf. Er warf durch Verpachtung eigenen gleich deutlicher: Ihn stören
men tätig. Auch Ernst Hoff- der Bürgermeisterin Ver- Landes oder wie auch im- die Windräder nicht.
mann, inzwischen in Ren- schwendung von Gemein- mer. Das ist legitim. An die-
te, kümmert sich um den demitteln vor, weil sie 3.000 ser Stelle wäre es Aufgabe Hartmut Kufeld (CDU) er-
Betrieb. Die Zahl der Pensi- Euro für die Klage ausgeben des Ortsvorstehers gewesen, hofft sich gar neue Arbeits-
onsgäste ist stetig gestiegen. wollte. Selbst als Ernst Hoff- die Bürger zusammen zu ru- plätze von den Windrädern.
Neben Geschäftsreisenden mann anbot, diese Kosten fen und im Interesse der Ent- Vielleicht kann er auf Aufträ-
kommen auch immer mehr zu übernehmen, gab es kei- wicklung des Ortes für eine ge für die Energieanschlüs-
Touristen zu Besuch. Doch ne Zustimmung (Näheres Absage an die Planungen se hoffen. Doch dann hätte
nun droht der Einrichtung Seite 6). zu werben. Bei der genann- er nicht an der Abstimmung
Ungemach: Zu den bereits teilnehmen dürfen.
vorhandenen Windkraftan- Die Meinung zu den ge- ten Abstimmung enthielt
lagen in Sicht- und Hörwei- planten Anlagen ist bei den sich leider Klaus Pawlowski Es ist schon verwunderlich,
te sollen weitere kommen, Bürgern in Klosterfelde der Stimme. Doch wir wol- dass einerseits von den Frak-
noch größer und vor allem durchaus nicht einheitlich. len ihm nicht Unrecht tun. tionen in der Gemeinde gera-
noch näher. Bis auf 800 Me- de in Hinblick auf die kom-
ter hinter der Pension werden menden Kommunalwahlen
die Anlagen geplant. Rund viel von der Förderung orts-
180 Meter hoch werden sie ansässiger Unternehmen ge-
in den Himmel ragen und sprochen wird. Im konkre-
durch ihre Geräuschkulisse ten Einzelfall spielen dann
den Schlaf zukünftiger Gäste aber ganz andere Interessen
rauben. Vier solcher Anlagen eine Rolle. Die WEA werden
sind geplant. Alles angeblich durch Bürger aus Oldenburg
rechtens. Aber die Gemein- betrieben. Der Gemeinde
deverwaltung und betroffe- kommen dadurch in abseh-
ne Bürger wehren sich vehe- barer Zeit weder Steuergelder
ment gegen diese Pläne. noch Arbeitsplätze zugute.
Mehrheitlich hatte die Ge-
meindevertreterversamm- Noch ist die Entscheidung
lung beschlossen, die Ge- schlussendlich nicht gefallen.
meinde Wandlitz mit ihren Im Interesse unserer Gemein-
neun Orten zu einem staat- de und ihrer weiteren Ent-
lich anerkannten Erholungs- wicklung sollten wir jedoch
ort zu entwickeln. Eine weiter dafür eintreten, dass
Machbarkeitsstudie wurde in unserem Territorium wei-
für viel Geld erstellt, und die- tere Windkraftanlagen mit
se bescheinigt realistische Er- Augenmaß geplant werden.
folgsaussichten für das Vor- Völlig ungeeignet ist das The-
haben. Allerdings, so wird ma für die Profilierung eini-
darin ebenfalls festgehalten, ger Kommunalpolitiker, die
dürften dann keine neuen mangels eigener Ideen und
Windanlagen im Gemeinde- Visionen wild um sich schla-
gebiet errichtet werden. Nun gen, um auf sich aufmerk-
stimmte aber die Mehrheit sam zu machen. Wir ha-
ben deren Absichten längst
durchschaut.

Horst Schumann

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Schuld sind immer andere

Bereits im September Für mich stand außer Fra- tionärer Kräfte, vor denen sich 3.000 Euro) und damit den
2013 stellten mir eini- ge, dass ich weiter in der Re- die Linken schützen müssten. sozialen Frieden unserer Ge-
ge Mitglieder der Fraktion der daktion mitarbeite, zumal ich meinde gefährden. Dann ließ
Linken in Wandlitz ein Ulti- meine Kenntnisse aus dem Aufgrund dieser Entwick- er die Katze aus dem Sack:
matum: Entweder stelle ich Ortsbeirat Wandlitz und der lung trat Manfred Häser aus „Das sage ich nicht als Ihr de-
meine Arbeit für das Heide- Gemeindevertretung hier ein- der Fraktion und auch aus der signierter Nachfolger.“
kraut Journal ein oder ich bringen kann. Partei aus. Das bedaure ich
werde aus der Fraktion ausge- sehr, denn Manfred war stets Offenbar hat Herr Bergner
schlossen. In einer geschlossenen Mit- ein zuverlässiger Partner. nach über zwei Jahren noch
Anlass für diese Aktion war gliederversammlung am 11. immer nicht verkraftet, dass
eine Glosse im Augustheft un- November wurden dann die Nachdem die Fraktion er die Bürgermeisterwahl 2011
serer Zeitschrift, die sich mit Mitglieder über meinen Aus- also „gesäubert“ worden war, nicht gewonnen hatte. Eigent-
dem Verhalten einiger linker schluss aus der Fraktion in- glaubten einige ihrer Vertre- lich kam er nicht einmal in
Funktionäre auseinandersetz- formiert. Ich selbst durfte ter, den Weg für große Reden die Nähe eines Sieges. Dar-
te. Unterschrieben war der als Nicht-Parteimitglied dar- frei zu haben. Bisheriger Hö- an schuld sind natürlich alle
Beitrag mit „Skorpion“, er an nicht teilnehmen. Gleich- hepunkt dieser unsäglichen möglichen Leute: Der Bürger-
stammte nicht von mir. Den zeitig wurde auch verkündet, Entwicklung war das Auftre- verein, Jana Radant, ich und
Damen und Herren reich- dass die Fraktion Wolf-Gun- ten von Frank Bergner auf der weiß der Teufel wer noch. Nur
te schon aus, dass ich in die- ter Zätzsch als sachkundigen Gemeindevertretersitzung am er selbst, er hatte daran kei-
ser Redaktion mitarbeite, und Bürger aus dem Bauausschuss 5. Dezember 2013. Er nahm nen Anteil. Unterstützt wird
zwar von Anfang an, also seit abgezogen habe, da er eine zu die Klage gegen eine Ent- er in dieser Haltung von sei-
acht Jahren. Statt sich mit den große Nähe zum Bürgerverein scheidung des Umweltminis- nen Mitstreitern Niels Neu-
kritischen Hinweisen ausein- Wandlitz e.V. hat. Immerhin teriums seitens der Gemein- deck, Kerstin Berbig, Gabriele
ander zu setzen, wurde nach ist er Vorsitzender des Vereins de zum Anlass, um gegen Bohnebuck und Marita Kali-
dem Autor gesucht, die Vor- und dieser Verein ist ja nun die Bürgermeisterin zu wet- nowski.
würfe bestritten und das HK-J wohl keine Ansammlung reak- tern. Sie würde Gemeindegel-
beschimpft. der verschwenden (es ging um Es ist schon bedenklich,
dass diese Gemeindevertreter
ihre eigenen Befindlichkeiten
wichtiger nehmen als die Inte-
ressen der Bürger. Dass unter
diesen Umständen einige Ge-
meindevertreter auf der ande-
ren Seite des Saales hämisch
grinsten und sich den Forde-
rungen der Linken zur Ab-
lehnung der Klage gegen das
Aufstellen von Windrädern
anschlossen, wunderte dann
keinen mehr.

Wolfgang Weidler

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Anzeige

Programm der „Wahlplattform 2014“

Die Wahlplattform ist len bezahlbaren Wohnraum 3. die Entwicklung der Ge- 5. die kurz- mittel- und lang-
eine parteienunabhän- für junge Familien und Senio- meinde zum staatlich aner- fristige Versorgung der Gemein-
gige Vereinigung von Bürgerin- ren und setzen uns für ausrei- kannten Naherholungsort. Die de mit Energie bei Preisen auf
nen und Bürgern, die zu den chend altersgerechte Wohnun- Betreiber von Gaststätten, Be- einem verträglichen Niveau. Es
Kommunalwahlen 2014 mit gen ein. In unserer Gemeinde herbergungsbetrieben und die geht um die Umsetzung des ge-
dem Ziel antritt, die Gemeinde sollen alle Bürger sich ohne touristischen Leistungsträger meindlichen Energiekonzeptes
Wandlitz zu einer Bürgerkom- Einschränkung frei, selbstbe- müssen in die Umsetzung der mit Hilfe aller Bürger mit dem
mune zu entwickeln. Jeder Bür- stimmt und sicher bewegen Tourismuskonzeption aktiv Schwerpunkt der Einspeisung
ger soll die Möglichkeit erhalten, und betätigen können. einbezogen werden. Innovative und Nutzung alternativer Ener-
sich an der Willensbildung und Vorschläge sind zu fördern und gieformen. Wir sind für die Er-
der Vorbereitung von Beschluss- 2. die gleichberechtigte För- zu unterstützen. Es geht um die richtung von Anlagen zur Er-
fassungen der gewählten Gremi- derung aller Orte der Gemein- Schaffung neuer und dem Er- zeugung erneuerbarer Energie,
en zu beteiligen. de Wandlitz. Alle Bürger müs- halt vorhandener Arbeitsplätze. aber stets mit Augenmaß und
Wir treten ein für sen die Möglichkeit erhalten, im Interesse der Bürger. Gleich-
sich offen über den Gemeinde- 4. den Erhalt und die Ent- zeitig geht es um die Umset-
1. die Weiterentwicklung haushalt zu informieren und wicklung der Kulturlandschaft zung von Maßnahmen zur
eines attraktiven Lebensum- frühzeitig an diesem mitzu- der Gemeinde. Das Angebot Energieeinsparung. Die Schaf-
feldes für alle Generationen, wirken, damit dieser zu einem an kulturellen Veranstaltungen fung attraktiver Arbeitsplätze
für eine qualitativ hochwerti- Bürgerhaushalt entwickelt und Betätigungsfeldern muss muss auch hier im Mittelpunkt
ge Betreuung der Kinder, für wird. Die Tätigkeit der Gremi- flächendeckend und kontinu- der Anstrengungen stehen.
eine umfassende Bildung und en auf allen Ebenen soll für die ierlich für alle Altersgruppen so-
ein breites Angebot für un- Bürger transparent unter Nut- wohl durch die Verwaltung als Wolfgang Kirschner
sere Jugendlichen bei ihrer zung verschiedener Möglich- auch ehrenamtliche Aktivitäten André Schüler
Freizeitgestaltung. Wir wol- keiten erfolgen. gewährleistet werden.
Wolfgang Weidler

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Neujahrswanderung im Liepnitzwald voller Erfolg

Gemeinsam haben rund Das ist bei solch einem natur- turerlebnisse dauerhaft und un- figsten Fragen indes war: Wann
400 Naturfreunde mit Ih- politischen Marsch bisher auch versehrt für alle Menschen über bekommen wir auf unsere fast
ren Kindern und Enkelkindern für Wandlitz nicht alltäglich. Es Generationen hinweg zu erhal- 1.000 Einwendungen zur Erst-
diesmal ohne Regen eine tolle ist ein hoffnungsfrohes Zeichen ten. fassung des überarbeiteten Ent-
Neujahrswanderung im Gebiet wurfs des Regionalplans eine
des geplanten WEG „Wandlitz" des Aufbruchs und insbesonde- Un- fachlich fundierte Antwort?
im Wald am Liepnitzsee absol- re die Bestätigung der Anerken- ser heu-
viert. Besonders durch die vie- nung der schon über drei Jahre tiges An- Diese Frage wurde von mir vor
len auch von sehr fern angereis- andauernden Aufklärungsarbeit liegen ist vier Wochen auch Frau Henze
ten Weggefährten, haben wir der Aktivgruppe der Wandlit- es jedoch, mit Grüßen zur Weihnachtszeit
Zuspruch und Anerkennung zer Bürgerinitiative „Hände weg nicht nur übermittelt. Man sollte meinen,
für den kompromisslosen Wi- vom Liepnitzwald“. Es beweist allen Mit- es wäre trotz Feiertagsurlaub ge-
derspruch gegen die Einrich- zudem nachdrücklich, dass es wirken- nug Zeit gewesen, zumindest ei-
tung einer Energieindustriezone sich um eine Herzensangele- den und nen Zwischenbescheid zu erhal-
auf wertvollen klimawirksamen genheit von grundlegender Be- Teilneh- ten, doch weit gefehlt. Es gibt
Laubmischwaldes erleben dür- deutung bei allen Bevölkerungs- mern den bisher keine Reaktion von Sei-
fen. So wenige Monate vor den schichten der Region handelt. Es Dank für ten der Chefin der Regionalpla-
Brandenburger Kommunalwah- bleibt das oberste Ziel dieser Ge- die Unterstützung der auf fast nung Uckermark-Barnim. Wir
len war es wichtig für die Bürger- meinschaft, diesen wundervol- das Vierfache des Vorjahrswer- haben daher unsere Bürgermeis-
meisterin und drei der anwesen- len Wald, dieses Naturidyll am tes angewachsenen Wanderschar terin Jana Radant um „Amtshil-
den Gemeinderäte aus Wandlitz Liepnitzsee als Erholungsort und kund zutun, sondern Sie gleich- fe" gebeten. Immerhin ist es er-
zu erkennen: Wir haben uns ge- Refugium stimmungsvoller Na- falls darum zu bitten, nicht nach- klärte Politik des neuen SPD
mausert, sind schon lange nicht zulassen im Abwehrkampf gegen Ministerpräsidenten Dietmar
mehr das kleine Häuflein mit sei- die Ausweisung eines Windeig- Woidke, mehr Transparenz und
ner Forderung: Hände weg vom nungsgebietes am Liepnitzsee. Bürgerbeteiligung gerade auch in
Liepnitzwald! Es ist noch längst nichts entschie- den Planungsprozess der so hef-
Besonders erfreulich war, dass den, aber eben auch noch nichts tig in die Kritik geratenen Ener-
sehr viele junge Menschen sich gewonnen, so dass eine kritische giepolitik zu bringen.
an diesem kühlen Sonntagvor- Wachsamkeit auch bei den an-
mittag zu Ihren Eltern hinzu stehenden Gremiensitzungen Voller Zuversicht und auf Ihre
gesellt und einige sogar aus ei- der Orts- und Gemeinderäte, des weitere Unterstützung auch im
genem Antrieb sich in diesen Bau- und Hauptausschusses der Jahr 2014 bauend grüßt Sie
Protestmarsch eingereiht haben. Gemeinde gegenüber allen Par-
teien geboten ist. Eine der häu- Hans Jürgen Klemm
www.pro-liepnitzwald.de

Im Dezember des vergange- 80 Kilometer rund um Wandlitz rama, Wandlitz- und Liepnitzsee
nen Jahres legten die Stu- sowie perspektivisch dem langen
dentinnen Anna Röhrig und werten und die gegebenen Hin- lich gut sind die Wanderwege Trödel gilt es, unsere Gemeinde
Nadja Ziegelsdorff der Hoch- weise in die Praxis umzusetzen. um den Liepnitzsee sowie west- attraktiver für Besucher zu gestal-
schule für Nachhaltige Ent- lich von Basdorf (Dammsmüh- ten. Notwendig sind Reisende,
wicklung Eberswalde eine Prä- Aktives Wandern gehört in un- le) zu bewerten. Schwachstellen die auch hier übernachten.
sentation über den Stand der serem Land zu einer beliebten ergeben sich vor allem in Kloster-
Wanderwege in der Gemein- Freizeitbeschäftigung. 56 Prozent felde. Um die vorhandene Struk- Von Vorteil ist, dass sich etli-
de Wandlitz vor. Genau 76 Ki- der Deutschen wandern, die ei- tur effektiver zu gestalten, sind che Wanderrouten mit der Hei-
lometer Wegenetz, welches alle nen regelmäßig, andere gelegent- Verbesserungen bei der Ausschil- dekrautbahn verknüpfen lassen.
neun Orte miteinander verbin- lich. Das ist ein riesiges Potential derung, der Internetpräsentation
det, wurden untersucht und be- für die Entwicklung des Touris- und den gastronomischen Ange- Jetzt kommt es darauf an, dass
schrieben. Das Projekt ist einge- mus in ausgewählten Gebieten. boten erforderlich, um nur eini- die Leistungsträger – Tourismus-
bunden in das Programm zur Die Gemeinde Wandlitz gehört ge Punkte zu nennen. Notwendig verein, Gastronomen, Betreiber
Entwicklung der Gemeinde zu zweifelsohne mit zu den Zielge- scheint, dass sich die in unserer von touristischen Einrichtun-
einem staatlich anerkannten Er- bieten für Wanderer. Allerdings Gemeinde vorhandenen Gast- gen – sich in das Projekt mit ein-
holungsort. Damit wurde eine gilt es noch einiges zu tun, um stätten stärker auf Wandertouris- bringen und Ideen für die weite-
wesentliche Aufgabe aus diesem die Attraktivität entsprechend zu ten einstellen und ihr Angebot re Entwicklung von Angeboten
Programm erfüllt. Nun geht es erhöhen. darauf ausrichten. In Verbin- und Serviceleistungen auf den
darum, die Erkenntnisse aus der dung mit den potentiellen Tou- Tisch legen. Letztlich geschieht
Wanderwegbeschreibung auszu- Die Qualität der vorhandenen rismuszielen, wie Barnim-Pano- dies alles ja auch in ihrem Inte-
Wanderwege ist naturgemäß un- resse.
terschiedlich. Überdurchschnitt-
Horst Schumann

9

Heidekraut Journal Februar / März 2014

Anzeige Ohne Bürger keine Demokratie! – Wir wollen mehr Demokratie wagen!

gang von der freiwilligen

bisher dominie- Arbeit son-

renden Parteien- dern vor al-

demokratie hin lem in sei-

zu einer Bürger- ner aktiven

demokratie ein- Bürgerbetei-

zuleiten. Dafür ligung. Des-

brauchen wir halb brau-

mehr unabhän- chen wir eine

gige Bürgerkan- neue Aner-

didaten in der kennungs-

neuen Gemein- kultur und

Jürgen Krajewski (64) devertretung Birgit Weigel Richter (46) erweiterte Harald Lehmann (60)
Dipl. Staatswissenschaftler Dipl. Ing. für Bauwesen
OT Stolzenhagen und den Orts- Examin. Krankengymnastin Reglungen,
OT Stolzenhagen
Wir, die Unabhängige beiräten. OT Basdorf die noch bes-
Wählergemeinschaft der tik und Wirtschaft, gegen Kun-
Großgemeinde Wandlitz „Mit ser auf die gelei und Lobbyismus. Mit un-
den Bürgern-Für die Bürger!“, serer Bürgermehrheit in der
kurz UWG genannt, sind eine Das ist uns wichtig: Bürgerschaft und ihrer Bedürf- Gemeindevertretung werden
Vereinigung von parteienunab- wir für die Gemeinde qualifi-
hängiger Bürgerinnen und Bür- Wir treten ein für die Schaf- nisse zugeschnitten sind. Es zierte und in die Zukunft wei-
ger, die entsprechend des Grund- sende Bebauungspläne beschlie-
gesetzes, Artikel 21. Ziffer 1, fung einer aktiven und moder- darf nicht als Lückenbüßer für ßen.
aktiv an der politischen Willens-
bildung in der Gemeinde, ihren nen Bürgergemeinde mit einem die Lösung gemeindlicher Auf- Sie, als Bürgerinnen und Bür-
Ortsteilen und im Landkreis Bar- ger unserer Gemeinde, haben
nim mitwirken. Damit stehen offenen und transparenten Bür- gaben dienen. mit ihren Stimmen nur einmal
wir im Wettbewerb zu den etab- in fünf Jahren die Gelegenheit,
lierten und dominierenden Partei- gerhaushalt. Wir wenden uns Wir werden uns für eine Re- das wichtigste kommunalpoliti-
en in unserer Gemeinde. Seit un- sche Machtorgan, die Gemein-
serer Gründung im Jahr 2011 und gegen Aktionismus und fehlen- kommunalisierung und dezen- devertretung, zu wählen.
der Eintragung in das Vereinsregis-
ter engagieren wir uns für die Bür- des komplexes Herangehen bei trale Energie- und Lassen sie uns mit einer Bür-
gerinnen und Bürger und begleiten germehrheit in der Gemeinde-
die Gemeindepolitik kritisch und der Lösung gemeindlicher Auf- Wärmeversorgung einsetzen. vertretung gemeinsam dafür
konstruktiv. sorgen, die Gegenwart im Sin-
Unser Ziel ist, mit den Bür- gaben. Energiegenossenschaften sind ne unseres Gemeinwohls zu ge-
gern und für die Bürger eine stalten und das Zukunftsprojekt
parteienunabhängige bürger- Wir fordern die Herstellung hierbei ein erprobtes Modell.
schaftliche Mehrheit in der neu „Großgemeinde Wandlitz“ als
zu wählenden Gemeindevertre- von Transparenz des Verwal- Ausdrücklich unterstützen touristisch begehrte Wald- und
tung zu erreichen. Seengemeinde vor den Toren
Wir kandidieren für die neu zu tungshandelns, einer echten wir die Bürgerinitiative „Hände
wählende Gemeindevertretung der Hauptstadt Berlin in die
und Ortsbeiräte sowie für den und gelebten Bürgerbeteili- weg vom Liepnitzwald“, zu de- eigenen Hände zu nehmen.
reistag des Landkreises Barnim.
Unsere Kandidaten sind unab- gung mit rechtzeitiger und brei- ren Gründungsmitgliedern wir Dazu brauchen wir ihre Stim-
hängige Bürgerkandidaten, die men. Treffen Sie die richtige
Kompetenz in den verschiede- ter Diskussion mit den Bürgern gehören. Wir sagen ja zu Re- Wahl, wählen sie die Kandida-
nen Sachgebieten der Gemein- ten der Unabhängigen Wähler-
depolitik haben. Sie sind frei und Rechenschaftslegung der generativer Energie, wenn sie gemeinschaft „Mit den Bürger-
von Partei- und Fraktionszwän- Für die Bürger!“, denn wer kann
gen. Entscheidungsträger vor Bür- Mensch und Natur nicht scha- sich in der Gemeindevertretung
Im Kern unseres Handelns besser vertreten, als die Bürge-
geht es uns darum, den Über- gergremien. det. rinnen und Bürger selbst?!

Wir stehen für die Stärkung Wir wenden uns gegen wei- Sie haben es in Ihrer Hand,
entweder mündiger Bürger oder
und Gleichbehandlung der tere Prestigebauten und setzen weiterhin Zuschauer zu sein!

neun Ortsteile unserer Gemein- uns im Gegenzug dafür ein, be- Jürgen Krajewski,
1. Vorsitzender
de ein. Deshalb wollen wir eine zahlbaren kommunalen Wohn-

„Großgemeinde Wandlitz“ mit raum, für Jung bis Alt sowie für

gleichberechtigter Vertretung al- Menschen mit Handicap be-

ler Ortsteile. Keiner soll sich ab- darfsgerecht zur Verfügung zu

gehängt fühlen! stellen.

Wir werden uns dafür einset- Wir setzen uns dafür ein, dass

zen, dass durch die Gemeinde Informationen über wichtige

bezahlbare, soziale, kulturelle Planungen und Vorhaben der

und infrastrukturelle Angebote Gemeinde schon bei der Ideen-

für unsere Bürger vorgehalten findung persönlich oder per In-

werden. Gradmesser der sozia- formationsbrief frühzeitig den

len Kompetenz in unserer Ge- betroffenen Bürgerinnen und

meinde ist die Qualität der öf- Bürger mitgeteilt werden.

fentlichen Daseinsvorsorge, wie Deshalb sind wir für einen

Strom, Wärme, Wasser/Abwas- gerechten Straßenbau und An-

ser, Bildungs-, Sport-, Kultur- wohnerentscheidungen der be-

und soziale Einrichtungen. troffenen Bürger.

Wir sehen die Bedeutung des Wir wenden uns entschieden

Ehrenamtes nicht nur in seiner gegen die Verquickung von Poli-

10

Heidekraut Journal Februar / März 2014

Diskussion in Wandlitz zur Zukunft 40 Jahre Schülerhilfe
des Bahnverkehrs
- Winterferienkurse und Prüfungsvorbereitung -

Einzelunterricht in der kleinen Gruppe

Konversationskurse: Englisch, Spanisch,
Französisch, Russisch - auch für Erwachsene

Lernstrukur

Vorbereitung auf den Übertritt in die Oberschule
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der Bündnisgrünen im verkehrs im Barnim insgesamt
Brandenburger Landtag, lädt aus? Vermietung
zu einer öffentlichen Diskussi-
on über die Zukunft des Bahn- Um diese Fragen zu disku- Verpachtung Auf der Heide 47
verkehrs nach Wandlitz ein. tieren, hat Axel Vogel folgen- 16348 Wandlitz
Die Probleme im Regio- de Gäste eingeladen: Exklusive fone 033397 272354
nalverkehr hat fast jeder Bar- Objektsuche mobil 0173 6174357
nimer schon zu spüren be- • Dr. Jana Radant, Bür- web www.daniela-wagner-immobilien.de
kommen: Überfüllte Züge im germeisterin der Gemeinde- email info@daniela-wagner-immobilien.de
„Speckgürtel“, vor allem im Wandlitz
Berufsverkehr. Zu wenig Platz
für Radtouristen. Mehr Geld • Detlef Bröcker, Geschäfts-
für den Regionalverkehr wird führer der Niederbarnimer Ei-
es kaum geben. senbahngesellschaft
Wie sind also die vorhande-
nen Mittel optimal zu nutzen, • Dietmar Seefeldt, Vorsit-
um mehr Menschen eine gute zender der Kommunalen Ar-
Mobilität zu bieten? Sind Pro- beitsgemeinschaft Region Hei-
jekte wie die Reaktivierung der dekrautbahn
historischen Strecke der Hei-
dekrautbahn wirklich zielfüh- • Stefan Böhmer, Bündnis
rend? Wie kann die Bahn den 90/Die Grünen im Barnim
Tourismus in unserer Region (Moderation)
fördern? Und wie sieht die
• Vertreter von Bürgerinitia-
tiven sowie vom Verkehrsver-
bund Berlin-Brandenburg

Weitere Informationen unter:
www.axelvogel.de

11

Heidekraut Journal Februar / März 2014

Leser er nicht. Gab es etwa vor so Sack: Die Regenwälder wer- ben, vermutlich den größ-
schreiben langer Zeit bereits Messsta- den in bedrohlicher Wei- ten Einfluss auf das Kli-
tionen oder woraus resultie- se abgeholzt. Das hat Ein- ma und die Kompensation
Von Äpfeln ren diese Ergebnisse? fluss auf unser Klima. Dem von Kohlendioxyd und so-
und Birnen kann nur zugestimmt wer- mit auf unsere Lebensqua-
Gerade in den letzten den. Die Schlussfolgerung, lität besitzen. Sie sind eine
Zunächst ist zu begrüßen, Monaten und Jahren gab die sich dahinter verbirgt, Grundvoraussetzung für
dass wir die Möglichkeit es große Umweltkatastro- ist jedoch mehr als bedenk- angestrebten, intensiveren
haben, einen offenen Dia- phen. Doch woraus resul- lich: Was also soll das Ge- Tourismus, auch als ökono-
log zu den verschiedensten tieren diese? Bei den Hoch- schrei wegen des Abholzens misches Standbein unserer
Problemen zu führen und wassern, Sturmfluten und von ein paar Bäumen in un- Gemeinde.
unsere Meinungen auszu- Waldbränden könnte man seren Wäldern? Anderswo
tauschen – Dank des Hei- annehmen, dass diese durch ist es doch viel schlimmer. Reinhold Lang, Klosterfelde
dekraut Journals. Bei die- den Klimawandel, den übri-
sem Meinungsstreit liegt es gens auch niemand bezwei- Auch das Abholzen gro- Hilfe für Katzen
in der Natur der Dinge, dass felt, hervorgerufen wurden. ßer Waldgebiete in unserer und Menschen?
auch Beiträge erscheinen, Doch was verursachte den Region beeinflusst das Kli-
die Widerspruch hervorru- Tsunami vor ein paar Jah- ma. Aber hier haben wir die In Wandlitz, nahe der
fen. Ein solcher Beitrag ist ren, bei dem tausende Men- Möglichkeit, dem Einhalt Bahn befindet sich seit lan-
der von Klaus Geisthardt schen den Tod fanden? Ein zu gebieten. Herr Geist- ger Zeit ein Grundstück, das
im Heft 51. Er setzt sich Erdbeben lässt sich mit der hardt favorisiert jedoch eher verwildert war. Bisher wur-
dort mit dem Beitrag von Erderwärmung nicht erklä- die Errichtung von Windrä- de es von einem obdachlo-
Horst Schumann zum The- ren. Herr Geisthardt lässt dern in unseren Wäldern, sen Mann mit vielen Katzen
ma Klimaschutz und Erder- bewusst die gesellschaftliche weil die doch so umwelt- bewohnt. Wir kennen ihn
wärmung ein Heft früher Komponente der Proble- freundlich sind… hier alle. Er begegnet uns
auseinander, behauptet er matik weg. Solange sich die im Ort. Wir wissen nicht,
zumindest. Herr Schumann Menschen Sorgen machen Diesem Irrglauben – ver- warum er so lebt, aber für
bezieht sich ausdrücklich um die Erhöhung des Mee- mutlich durch Lobbyisten ihn und die Katzen war es
auf eine Schrift des EIKE. resspiegels in 100 Jahren, beeinflusst – unterliegen ein „zu Hause“. Die Katzen
Herr Geisthardt schreibt solange erscheinen ihnen offenbar auch einige Ge- wurden von Einwohnern
nun, „sämtliche Informati- die bewaffneten Konflik- meindevertreter, die kürz- gefüttert und vom Tierheim
onen … scheinen aus einer te auf dieser Erde, die tau- lich die Klage des Amtes Ladeburg zum größten Teil
einzigen Quelle zu stam- sende Menschen jedes Jahr Wandlitz gegen vom Land kastriert. Dies war der Ge-
men“. Ja, und? mit ihrem Leben bezahlen, Brandenburg erteilte Bau- meinde seit Jahren bekannt.
als nicht so wichtig. Abge- genehmigungen zur Errich- Trotzdem wurde dieses
Doch dann erzählt uns sehen von den Hungerka- tung von noch größeren Grundstück zur Versteige-
Herr Geisthardt etwas tastrophen, dem fehlenden Windkraftanlagen in den rung angeboten. Leider hat
über die Schädlichkeit von sauberen Wasser und man- Gemarkungen Klosterfelde kaum jemand davon erfah-
Atomkraftwerken und den gelnder Hygiene, die nicht und Stolzenhagen durch ren. Auf Nachfragen wur-
Folgen ihrer Nutzung. Auf in hundert Jahren sondern ihr Abstimmungsverhalten de mehreren Interessenten,
die Frage, ob und wodurch heute Geißeln der Mensch- verhindern wollten. Ist das die es kaufen wollten, mit-
die behauptete Erderwär- heit sind. nur Unwissenheit oder blin- geteilt, dass kein Eigentü-
mung stattfindet, geht er der Parteiengehorsam? Es mer ermittelt werden kann.
dann nur am Rande ein. Am Schluss seines Bei- ist doch wohl unbestritten, Im Juli dieses Jahres wur-
Dabei zieht er Behauptun- trages lässt Herr Geisthardt dass intakte Wälder, soweit de es ohne vorherige Räu-
gen heran, die er nicht be- dann die Katze aus dem wir sie überhaupt noch ha- mung versteigert. Der neue
weist. Es sei denn, Aussa- Eigentümer als auch die Ge-
gen bei WIKIPEDIA haben meinde hätten zunächst da-
Beweiskraft. Er folgt genau für sorgen müssen, dass der
dem Trend, der in dem Ar- Mann und die Tiere un-
tikel von Herrn Schumann tergebracht werden. Unter
kritisiert wurde: „ Die Da- Umgehung aller rechtlichen
ten zur CO²-Konzentration Vorschriften für neue Ei-
der letzten 1.000 Jahre“. gentümer auch bei Verstei-
Woher diese stammen, sagt gerungen, nämlich einen
Räumungstitel beim Amts-
gericht zu erwirken und ei-
nen Gerichtsvollzieher mit

12

Heidekraut Journal Februar / März 2014

der Räumung zu beauftra- tikel im Heft 50 als unwis- Luft, des Wassers und der nicht passierbare „Baustel-
gen, hat der neue Eigentü- senschaftlich, fahrlässig und Erde zu reduzieren, zurück- lenzufahrt". Dieser Zufahrts-
mer den Mann und die Tie- als Meinungsbildung im ei- zudrängen. Das hatte aber streit geht wohl zurück auf
re auf die Strasse gejagt und genen Sinne angreift. Horst Schumann in seinem einen Streit zwischen hie-
die Notunterkunft abgeris- Beitrag auch erwähnt. sigem Immobilienmakler
sen. Auch da hat die Ge- Ich finde es gut und rich- und Eigentümer der Nach-
meinde nicht reagiert und tig, wenn in unserem Jour- Was also treibt Frau Ka- barsiedlung, bei der nie eine
die Katzen nicht einfangen nal Diskussionen zu ver- linowski zu ihrem Beitrag entsprechende Lösung ge-
lassen, obwohl es einen Ver- schiedenen Problemen an? Sie ist eine der aktivsten funden wurde, letztlich auf
trag mit dem Tierheim La- stattfinden und die Redak- Verfechterinnen für die Er- Kosten der Anwohner.
deburg gibt, der solche Fäl- tion dies auch so zulässt. richtung von Windrädern.
le absichern soll. Die Tiere Dafür besteht leider nicht Auch im Liepnitzwald. Wie So gab es mittlerweile
saßen monatelang auf den überall die Möglichkeit. In sagte sie doch kürzlich: Je- schon zwei schwerwiegede
Schienen vor dem Grund- diesem Sinne muss sich die des Windrad ist ihr lieber als Rettungseinsätze, teilwei-
stück. Auch Herr P. schlief Gemeindevertreterin Mari- ein Atomkraftwerk. Ich bin se mit Rettungshubschrau-
hin und wieder vor dem ta Kalinowski auch gefallen gegen Kernkraftwerke. Aber
Eingang. Ein Kater wurde lassen, dass man Ihre Mei- ich bin auch gegen Windrä- ber, bei denen es sicherlich
leider überfahren. Durch nung näher unter die Lupe der um jeden Preis. Ihr Ehe- zu entsprechendem Zeitver-
die Umleitung der B 109 nimmt. mann Klaus Geisthardt be- zug und Unverständnis sei-
wäre es den anderen wohl klagt übrigens im gleichen tens der Rettungskräfte kam.
genauso ergangen. Es ist schon paradox, Heft das Abholzen von
wenn sie den Klimawan- Regenwäldern, durch die Beide Male gab es einen
Die Situation schien aus- del durch CO2-Ausstoß da- ebenfalls das Klima beein- tragischen, will sagen tödli-
sichtslos. Herzlichen Dank durch als erwiesen darstellt, trächtigt wird. Recht hat chem Ausgang, wobei es sich
an Jörg und Katja, aus der dass Politiker aus 191 Staa- er, dadurch und durch vie- meiner Kenntnis entzieht,
Karl-Liebknecht-Straße, die ten seit vielen Jahren zu- le andere Faktoren wird un- ob das unmittelbar dadurch
mutig und entschlossen wa- sammen kommen, um über ser Klima beeinflusst, also begründet war, aber ganz si-
ren, die Sache nicht einfach die Reduzierung des CO2- nicht nur durch CO2. Wa- cher zumindest mittelbar!
so hinzunehmen. Sie haben Ausstoßes zu beraten. Das rum aber beide das Abhol-
mit viel Zeit und wochen- hat mit Wissenschaftlich- zen unserer Wälder für die Man möge sich einmal
langer Geduld alle Katzen keit nun gar nichts zu tun, Aufstellung von Windrä- vorstellen, es läge bei einem
eingefangen und mitge- höchstens mit Volksver- dern akzeptieren, kann ich entsprechenden Rettungs-
nommen. Wo der Mann dummung. Woher hat sie nicht nachvollziehen. Geht einsatz nachweislich am
heute lebt, wissen wir nicht. ihre Informationen über die es vielleicht Ihnen um eige- Zeitverzug bei tragischem
Hoffentlich muss er den kommende Katastrophe? ne Interessen? Ausgang. Neben der Drama-
Winter nicht im Freien ver- Auf welcher wissenschaft- tik an sich, wer haftet dann?
bringen. lichen Grundlage und auf- Niels Kästner
grund welcher Messdaten Heute Morgen nun muss-
Liebe Mitarbeiter der Ge- können wir heute voraussa- Versperrte Ret- ten wir den Notarzt wegen
meinde, Sie können sich gen, was in hundert Jahren tungswege meines Schwiegervaters (Ver-
also entspannt zurückleh- sein wird? dacht Herzinfarkt usw.) ru-
nen, verfallen Sie erneut Ich wohne mit mei- fen. Auch diese Rettungs-
in Ihre Schockstarre, Ihre Gerade Ende 2013 saßen ner Familie und meinem kräfte waren fassungslos
Arbeit wurde erledigt. Mit die Damen und Herren in Schwiegervater in der 2005 ob der besagten Zustände.
dem Gefühl, jemanden Warschau wieder zusam- entstandenen Einfamilienh- Man schickte dann auch ei-
der Ihre Hilfe brauchte, im men. Was kam dabei her- aussiedlung in Basdorf Am nen Rettungshubschrauber,
Stich gelassen zu haben, da- aus? Nichts! Gibt es viel- Dorfgraben 7, Nähe Fried- was den Ernst der Lage klar-
mit müssen Sie selbst fertig leicht doch Zweifel am hof. macht.
werden. Zusammenhang zwischen
Klimawandel und dem Ein- Dort besteht seit deren Auf Grund besagter Un-
Martina Zenke fluss des Menschen darauf? Entstehen die Problematik, passierbarkeit musste der
Zumindest haben viele Staa- dass von Seiten der Eigentü-
Die Katastrophe ten dieser Welt andere Sor- mer der nachbarlichen Sied- (Fortsetzung auf Seite 16)
kommt gen, als sich ausgerechnet lung in einem für uns will-
um den CO2-Ausstoß zu kürlichen Akt die Zufahrten
Im Heft 51 des HK-J wird kümmern. Sie sind gerade zu unserer Siedlung mit ein-
ein Leserbrief von Frau dabei, ihre Wirtschaft aufzu- betonierten Sperren massi-
Doktor (soviel Zeit muss bauen. Sie benötigen Ener- ver Bauart blockiert wurden.
sein) Kalinowski veröffent- gie, und die liefert ihnen die Somit gibt es nur eine sch-
licht, in dem sie einen Ar- Windräder nicht. Selbstver- male, für Rettungsfahrzeuge
ständlich geht es auch da-
rum, die Verpestung der

13

Heidekraut Journal Februar / März 2014
14
Tourismus, Kulturbühne,

Was verbindet diese ten. Dies belegen zahlrei- an, dass es zu diesem Zeit-
Begriffe? Nun, ich che Grundsatzentscheidun- punkt Überlegungen gab,
vermute eine einzige Person. gen der Gemeindevertreter die Unterstützung des Ver-
Ich erlebe Wandlitz mit in vergangenen Jahren und eins durch die Gemeinde
seinen neun Orten als tradi- verschiedene Konzepte der aufzugeben, ja den Verein
tionsbewusst und kulturell Vergangenheit. aufzulösen. Er war durch
sehr interessiert. Die Bür- Wie kommt es nun, dass Konzeptlosigkeit und Fehl-
ger möchten mehr als nur Kulturinteressenten und Kul- management de facto herun-
allabendlich TV. Man kann turschaffende nicht so rich- tergewirtschaftet. Erst Proteste
sagen, es besteht ein deutli- tig zusammenkommen zur aus der Bevölkerung, denn es
cher Bedarf, Kultur zu genie- beiderseitigen Zufriedenheit? ist und war der Wille des Wäh-
ßen und zu konsumieren. Wie kommt es oder wie kam lers, den Tourismus zu entwi-
Auf der anderen Seite bietet es, dass sich der Tourismus ckeln und nicht zur Bedeu-
Wandlitz mit seiner natürli- nicht so entwickelt, wie es hät- tungslosigkeit zu degradieren,
chen Umgebung ein gewisses te sein können? Dazu muss führten dann zur Aufrechter-
Flair für Künstler aller Rich- man etwas in die Vergangen- haltung des Engagements un-
tungen. Genannt seien Bild- heit schauen. serer Gemeinde. Das bedeutet
hauer, Chöre, Maler, Mu- Schon vor langer Zeit wur- kontinuierlich finanzielle Un-
siker, Schauspieler, Sänger, de zur Förderung des touristi- terstützung. Mit Fördermit-
aber auch Produzenten, Or- schen Gedankens der Touris- teln aus verschiedenen Quel-
ganisatoren und deren Ver- musverein Naturpark Barnim len schaffte es der neue Chef
bände. gegründet. Die Gemeinde nach einer gewissen Zeit, den
Unabhängig davon ist Wandlitz engagierte sich da- Verband in relativ normales
es der Wille der Wandlit- rin. 2005 wurde Dr. Claudia Arbeitsklima zu versetzen.
zer, nicht eine Industrie- Schmidt-Rathjen in den Vor-
Ansiedlung, sondern den stand dieses Vereins durch die Die ehemalige Vorsitzen-
Tourismus allerorts zu för- inzwischen gebildete Groß- de tauchte dann 2011
dern, um unsere Gemeinde gemeinde Wandlitz dele- als Kulturamtsleiterin wieder
noch attraktiver zu gestal- giert. Ein Jahr später wurde auf der politischen Bühne auf.
sie als Vorsitzende gewählt. Diese Stelle wurde durch den
Im September 2007 schrieben damaligen Bürgermeister ext-
dann das Amtsblatt als auch ra für sie geschaffen und mit
das HK-J: Tourismusverein ihr besetzt. Hier hatte sie na-
kommt wieder auf Touren. Im türlich andere Aufgaben. Un-
September wurde dann And- ter Anderem sorgte sie für den
reas Schaarschmidt als neu- wirtschaftlichen und kultu-
er Vorsitzender gewählt. War- rellen Wohlstand in und um
um die vorherige Vorsitzende den Goldenen Löwen. Der
nicht mehr dieses Amt ausüb- lief bis dahin recht gut. Lang-
te, blieb für die Öffentlich- sam aber stetig steigende Be-
keit weitgehend im Dunkeln. sucherzahlen und Umsät-
Nur wenige erinnern sich dar- ze ließen eine gute Zukunft
erhoffen und den Bekannt-
heitsgrad steigen. Nicht ohne
Grund wurde dieses Gebäude
aufwendig saniert. Der Golde-
ne Löwe sollte auch ein kul-
tureller Treffpunkt für Interes-
sierte und Aktive werden. Die
Veranstaltungsdichte sollte ge-
steigert werden. Wie gesagt, bis
dahin. Als Ergebnis der neuen
Politik der Kulturamtsleiterin
kam heraus, dass die Betreiber
und Organisatoren des Golde-
nen Löwen, ich sage mal, ge-

Heidekraut Journal Februar / März 2014
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Leuchttürme und Kulturtisch

gangen wurden (das HK-J be- stellen und ihre Erwartungen und man diskutierte über die
richtete darüber). Damit war an die Veranstaltung darlegen. Finanzierung der Kunst im
dieses Aufkeimen von Kultur- Nun, bei der genannten Perso- Allgemeinen und die Finan-
leben wieder am Boden zer- nenzahl dauerte dies naturge- zierung der Kunst in Wand-
stört und tot. Wieder musste mäß eine ganze Weile. Danach litz. Dabei war die Moderato-
man bei null beginnen. 2012 kam eine Diskussion über das rin eher die Zuhörerin als die
verkündete dann die Kul- Herantragen der Kultur an die Argumentierende. Ob es ei-
turamtsleiterin, dass 2013 al- Jugend über die Schulen auf, nen vierten Kulturtisch gibt,
les besser werde. Es solle vier welche interessant aber auch wage ich zu bezweifeln.
herausragende Veranstaltun- teilweise kontrovers geführt
gen mit Leuchtturmcharakter, wurde. Es wurden viele Ide- Wie man die Kulturinteres-
also wegweisend geben, ver- en angerissen und angespro- sierten und die Kulturschaf-
kündete sie. Nun ist das Jahr chen. Es herrschte Einigkeit fenden besser zusammen-
2013 vorbei. Eine oder gar vier über eine Fortsetzung die- bringt, kann ich aus dem
herausragende Leuchtturmver- ses Kulturtisches. Der zweite Bauch auch nicht sagen.
anstaltungen hat es nicht gege- Kulturtisch im Sommer 2013 Amtsfreie Ansätze von Kön-
ben. Dafür war der Goldene wurde ebenfalls von der Kul- nern und Wissenden gab es
Löwe eher geschlossen als mit turamtsleiterin geführt und in der Vergangenheit und
Leben gefüllt. Es ist eben wie- moderiert. Auch hier sollten Gegenwart. Man sollte sie
der sehr ruhig dort geworden. sich alle vorstellen und von gewähren lassen zum Woh-
Sehr positiv ist zu bemerken, sich berichten. Anwesend wa- le der Kultur in Wandlitz.
dass es inzwischen ein monat- ren allerdings nur noch rund Ob Wandlitz eine Amts-
liches LöwenMovie gibt, wel- 15 Teilnehmer. Am dritten leitung der Kultur benö-
ches immer beliebter wird. Kulturtisch Ende November tigt oder die Kultur ohne
Auch scheint die wiederkeh- 2013 führte die Moderation Amtsleitung auskommt,
rende Kinderdisco ein Dauer- auch die Kulturamtsleiterin. wäre sicher nicht nur in
brenner zu werden. So kommt Hier war ich ebenfalls anwe- finanzieller Hinsicht eine
eventuell langsam aber sicher send. Außer mir waren noch andere, aber notwendige
doch noch leichtes Kulturle- weitere drei Personen der Ein- Diskussion.
ben in den Goldenen Löwen, ladung gefolgt. Man ahnt es
allerdings ohne das Zutun der schon. Auch hier sollten sich Wolfgang Kirschner
Kulturamtsleiterin. Wollen alle kurz vorstellen und be-
wir hoffen, dass diese Kultur- richten, was sie so kulturell
pflänzchen wachsen dürfen. machen. Da es keinerlei kon-
zeptionelle Führung der Ver-
An dieser Stelle möch- anstaltung gab und auch kein
te ich einige Wor- roter Faden erkennbar war,
te zum Kulturtisch „Kultur verabschiedete sich einer der
und Jugend“ bemerken. Die Teilnehmer und verließ den
Idee von der Kulturamtslei- großen Saal des Goldenen
terin war ja nicht schlecht. Es Löwen. Die Zusammenkunft
sollten sich Kulturschaffende nahm dann Eigendynamik an
und Kulturinteressierte an ei-
nen Tisch setzen und berat-
schlagen, wie man das Kultur-
leben in Wandlitz ankurbeln
könnte und welche Synergien
sich ergeben könnten. So wa-
ren auch beim ersten Kultur-
tisch im Frühjahr 2013 zirka
40 Teilnehmer anwesend.
Ich selbst war auch zu ge-
gen. Die Kulturamtsleiterin
leitete und moderierte die
Veranstaltung. Als erstes
sollten sich alle kurz vor-

Heidekraut Journal Februar / März 2014

(Fortsetzung von Seite 13) werden. Wir bleiben an dem Windräder in unserer Lähmung von politischen
Patient zunächst zur Nach- Thema dran. Gegen zerstören nicht nur Lösungen“.
barsiedlung getragen und den Wald mit seinen Be-
dann über die besagte Die Redaktion wohnern, sondern auch Der Bürger habe nur alle
Sperrschranke gehoben, um die Ansicht und die Ruhe paar Jahre die Möglichkeit,
dann mit dem Rettungswa- Windräder stö- unserer kostbaren Land- per Wahl über seinen Ver-
gen zum Hubschrauber ver- ren unsere Ruhe schaft, die vielen Gewerbe- treter abzustimmen und
bracht zu werden. treibenden das Brot zum danach keine gesetzliche
Wir sind neue Mitbür- Überleben schenken und Möglichkeit mehr, Einfluss
Ich möchte Sie bitten, al- ger von Wandlitz, OT Stol- der Stadt den Reichtum. zu nehmen.
les in Ihrer Macht stehende zenhagen. Unsere herrli-
zu tun, um hier dieser Ge- che wald- und seenreiche Wer Wald dafür opfern Als positive Alternative
fahr von immerhin zirka 50 Landschaft bis weit über will, denkt nur an Pro- wird dem eine Wählerge-
Menschen in unserer Sied- den Liepnitzwald hin- fit für sich, denkt weder meinschaft gegenüberge-
lung, darunter etlichen Al- weg, erfüllt uns mit Stolz, an Mensch noch Tier und stellt, die „politisch und
ten und schwer kranken, hier leben zu dürfen. Um auch nicht an die Zukunft religiös neutral“ sei und als
entgegen zu wirken im Sin- auch anderen diese Attrak- von morgen. Voraussetzung einer Mit-
ne einer vor allem dem tivität unseres Landstriches gliedschaft „die uneinge-
Wohle des Menschen ange- nahe zu bringen, haben wir, Hände weg vom Wald schränkte Anerkennung
messenen Lösung. mein Mann und ich mit und unserer Umgebung! der Satzung, des Grund-
Ausbau unseres Grundstü- satzes, dass Bürgerinteres-
Sven Warnke ckes, Dorfstr. 49, beschlos- Wir haben in unserer sen vor Parteieninteressen
Die Gemeindeverwaltung sen, uns dem Radfahr- und Nähe Windräder, sehr oft gehen und das Wollen, sich
teilte uns mit, dass sie sich Wandertourismus zu wid- hören und spüren wir den in seinem Ort und unserer
bereits mit diesem ernsten men. starken Windzug der Rä- Großgemeinde für das Ge-
Problem beschäftigt. Es müs- der. Was sollen erst die meinwohl aktiv einzuset-
sen jedoch einige komplizier- Alternative Energien gut, Tiere empfinden, die un- zen“ postuliert.
te juristische Fragen geklärt aber nicht mit Windrädern mittelbar in Ihrer Nähe
und nicht um jeden Preis! wohnen? Das klingt erst einmal
nicht schlecht.
Regina Schannowske und
Candelario Infante Doch wo liegen die ge-
Fernandez nauen Unterschiede zu
den „antiquierten Partei-
Warum Parteien en“? Lähmen die Konkur-
zeitgemäß sind renzen tatsächlich die poli-
tischen Lösungen und falls
In Ausgabe Nr. 50 des ja, warum?
Heidekraut Journals stell-
te Helge Tino Richter sei- Der größte Nachteil einer
ne Wählergemeinschaft als Partei in einer solchen De-
bessere Alternative zu den batte ist die etwas schwieri-
„etablierten Parteien“ vor. ge Greifbarkeit „der Partei“.
Letztere seien „antiquiert“ Eine Wählergemeinschaft
und verursachten durch ist recht fassbar: Lokal be-
ihre Konkurrenzen „die grenzt, die Personen be-
kannt, der Ruf frisch und
unverbraucht. Parteien
hingegen lassen sich nur

16

Heidekraut Journal Februar / März 2014

schwer aufdröseln: Sie rei- Das mag lähmend ausse- onsbündnissen: Solange In Teilen zurückzustecken,
chen vom kleinen Ortsver- hen – doch was ist die Al- sie nur auf ein Ziel gerich- um etwas Komplexeres zu
band bis zur Bundespartei ternative? tet sind, gibt es nur Erfolg erreichen, ist mit solchen
– in der Folge, dass alle Er- oder Misserfolg. Man kann Initiativen kaum möglich,
folge und (ganz besonders) Je komplexer die Fragen alles in die Waagschale wer- weshalb sich die meisten
die Misserfolge eines Teils und je größer der Kreis der fen, um das eine Ziel zu er- Initiativen auch GEGEN
stets allen Teilen zugerech- zu berücksichtigenden In- reichen, ohne auf weitere etwas gründen und kaum
net werden. Das ist in Ein- teressen, umso aufwendiger Dinge Rücksicht nehmen DAFÜR.
zelfragen Fluch und Segen wird die Konsensfindung. zu müssen.
zugleich – insgesamt be- Wir sind nun einmal nicht Außer natürlich Transpa-
trachtet aber dennoch der nur Bürger unseres Orts- Nur lässt sich so langfris- renz. Dafür sind alle. Ich
größte Vorteil einer Partei: teils, unserer Gemeinde, tig keine Politik betreiben. auch. Nur ist Transparenz
sondern eben auch unse- an sich wertlos, wenn es
Wo die Wählergemein- res Landkreis, unseres Bun- Hier braucht es Parteien, nichts gibt, was man trans-
schaft lokal (meist kommu- deslandes, der Bundesrepu- die von Grundzielen über- parent gestalten soll: Man
nal) begrenzt ist, sind Par- blik und der Europäischen zeugt, bereit sind, sich lang- benötigt ein Ziel, ein Vor-
teien weit vernetzt: In den Union. Hier hilft es un- fristig dafür zu engagieren haben, einen konkreten
meisten Gemeinden, auf gemein, wenn zumindest – in Einzelfragen mal mit Vorgang, der dann transpa-
Kreis-, Landes- und Bun- eine gewisse Grundeinstel- größerem, mal mit kleine- rent gestaltet werden kann.
desebene. Natürlich macht lung bei den Handelnden rem Erfolg.
es das ungleich schwie- vorhanden ist – eine grobe Dann können Initiativen
riger, auf größere Fragen Leitlinie, die eine gemein- Wer sich nur kurzfristig eine wertvolle Ergänzung
eine einheitliche Antwort same Basis bildet. zusammenschließt, um ein zur übrigen Politik sein –
zu finden – wer über den einzelnes Ziel zu erreichen, sie aber nicht ersetzen.
Tellerrand hinausschaut, Vor diesem Hintergrund mag Erfolg haben und un-
findet in der Regel erst ein- bleibt es – ganz nebenbei terschiedliche Gruppen zu- Natürlich ist ein Vertrau-
mal Probleme – und erst - unverständlich, wie man sammenbringen. Doch wie en in die zur Wahl stehen-
später die Lösungen. Je „politisch neutral“ Politik geht es weiter? Was ist das den Personen erforderlich.
größer der Interessenkreis, betreiben will. nächste Ziel? Was soll er- Ich muss darauf vertrau-
umso schwieriger der Kon- reicht werden? Je unter- en können, dass mein ge-
sens. Der ist dann jedoch Der gewählte Vertreter schiedlicher die Gruppen, wählter Vertreter, die Ziele,
umso tragfähiger. bewegt sich nun einmal umso schwieriger wird es, die er vor gibt zu verfol-
nicht im luftleeren Raum auf Dauer alle Beteiligten gen, auch tatsächlich ver-
Hinzu kommen oft un- – er muss sich, wenn nicht „auf Kurs“ zu halten, insbe- folgt. Hier gibt es aber kei-
terschiedliche Mehrheiten, mit klarer Mehrheit regie- sondere dann, wenn gegen- nen Unterschied zwischen
die eine Einigung nicht ge- rend – die notwendigen sätzliche Positionen verein- Parteien und Wählerverei-
rade einfacher machen. Wo Mehrheiten beschaffen. bart werden müssen. nigungen. In beiden wer-
verschiedene Parteien um Dafür müssen Kompro- ben Menschen bei Wah-
die Durchsetzung ihrer Zie- misse geschlossen, verläss- Hier sehe ich die großen len um das Vertrauen ihrer
le streiten, da kommt es zu liche Absprachen getroffen Defizite vieler Bürgeriniti- Mitbürger, sie repräsentie-
Behinderungen und Kom- und zum Teil nun einmal ativen und -vereinigungen: ren zu dürfen.
promissen. Keine Partei ist Abstriche in einer Sache Es ist relativ einfach GE-
in der Lage, ihre Maximal- gemacht werden, um eine GEN etwas zu sein. Pro- Wer dieses Vertrauen er-
positionen und Ziele kom- andere zu erreichen. blematisch wird es, wenn langt, trägt für eine gewis-
plett umzusetzen. Das mag man FÜR etwas ist, also se Dauer die Verantwor-
manchmal schade sein – Hier liegt natürlich ein tatsächlich etwas Konkre- tung, sich für seine Wähler
vorausgesetzt, man stimmt großer Vorteil bei Wäh- tes schaffen möchte. Da ist einzusetzen, ihre Interes-
den Positionen zu. Doch lerinitiativen oder Akti- der Konsens schnell vorbei. sen zu vertreten und dafür
liegt genau hier der große zu sorgen, dass langfristige
Gewinn der Demokratie: Ziele erreicht werden kön-
Eine Politik der „reinen nen.
Lehre“ ist ausgeschlossen,
wo stets Kompromisse ge- In diesem Wahlzyklus ist
schlossen werden müssen, der formale Einfluss auf
um Mehrheiten zu errei- den Gewählten gering. Das
chen. Wer bereits einmal ist richtig. Aber zum ei-
nicht mit der Mehrheits- nen ist dies nötig, um eine
meinung übereingestimmt Handlungsfähigkeit zu ge-
hat, wird dies zu schätzen währleisten, zum anderen
wissen. würde dies auf eine Wäh-
lergemeinschaft in glei-
chem Maße zutreffen.

(Fortsetzung auf Seite 19)

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Neuer Schützenverein gegründet

Am 3. Januar 2012 fand recht gehalten, aber auf dem sich im Wandlitzer Heimat- unserem Geschütz war das
in Wandlitz die Grün- Boden desselben gibt es ge- museum. Dort gehören solch Landesböllertreffen in Ber-
dung eines neuen Schüt- nug Spielraum. Die gewähl- wichtige Zeitzeugen auch hin. nau 2012. Alle Möglichkeiten
zenvereins statt. Damit be- ten Waffendarstellungen im zur Darstellung der Fähigkei-
steht der kleine Verein der „ Emblem sind ein klassisches Wir folgen der alten Traditi- ten und zum Gehör kamen
Freischützen Wandlitz“ nun Vorderlader-Scheibengewehr, on mit reger Übungstätigkeit zu unserem ersten eigenen
schon das zweite Jahr. Alle eine preußische Kavallerie- sowie auch der Teilnahme an Schützenfest im August 2013
neun Gründungsmitglie- Steinschlosspistole und ein Wettkämpfen. Natürlich wer- in Wandlitz.
der stimmten damals darin Schwarzpulver-Revolver als den auch moderne Diszipli-
überein, es sollte vieles bes- Sinnbild der Verbindung von nen wie Trap, Freie Pistole, Unsere frisch geweihte Ver-
ser werden als in uns bekann- Tradition und Moderne. Großkaliber-Revolver, KK- einsfahne ist ein Gemein-
ten Vereinen. Sicherlich ist Pistole und KK-Gewehr so- schaftsprojekt und das Ergeb-
das immer das Bestreben je- Klein in der Menge der Mit- wie Ordonnanzgewehr ge- nis soliden Wirtschaftens im
der Vereinsgründung, was sich glieder wollten wir bleiben, schossen. Je nachdem, wie ersten Bestandsjahr des Ver-
dann in der realen Tagesarbeit klein aber fein. Bisher sind die Möglichkeiten der für eins. Eine historische Fahnen-
als recht schwer darstellt, uns wir 18 eingetragene Mitglie- uns nutz- und erreichbaren spitze war das erste Teil, wel-
jedoch bislang eigentlich ge- der, das jüngste Mitglied ist Schießstände sind, auf denen ches wir hatten. Dann wurde
lungen ist. Jahrgang 1983 und das älteste wir schießen, denn einen eige- eine Fahne entworfen, geplant
Gemeinsam wurde eifrig Mitglied Jahrgang 1941, auch nen Stand betreiben wir nicht. und gerechnet und dann zu-
an der Ausrichtung des neu- fünf Frauen sind Mitglied bei sammengelegt, um die Auf-
en Vereins gearbeitet. Nächte- uns Freischützen. Meist sind aber alle Mitglie- tragsarbeit bezahlen zu kön-
lange Diskussionen über Na- der, welche den sogenannten nen. Das Ergebnis kann sich
mensgebung, Symbolik des Wandlitzer Schützenver- „Schwarzpulverschein“ be- sehen lassen.
Emblems, sportliche Ausrich- einsmitglieder waren früher sitzen, im Bedarfsfall einer
tung und Satzung folgten. schon gut organisiert, solide Veranstaltung beim Schwarz- Andreas Pawandenat
Unser Anspruch war: Wir und bodenständig. Dem ei- pulverschiessen an sich gut be- 2. Vorsitzender
wollten frei sein von gar zu fern wir nach, aber nicht um schäftigt. Größter Auftritt mit
stark gängelnden Verpflich- der Sache willen, sondern mit
tungen, so z.B. niemals wie- Begeisterung für traditionelle
der die gesamte Vereinstätig- Schießsportdisziplinen. Ge-
keit nur am Unterhalt eines treu dem Leitspruch: „Tradi-
Vereinshauses auszurichten. tion ist nicht die Bewahrung
Daher der Name: „Freischüt- der Asche, sondern der Er-
zen“, auch in Anlehnung der halt des Feuers.“ Auf einem
Freischützentradition der der wenigen Fotos vom aller-
Schweiz, denn dort sind die- ersten Wandlitzer Schützen-
se von den strengen militä- verein sind zumeist Schützen
rischen Übungsforderungen mit Scheibenbüchsen zu se-
befreit. Natürlich haben wir hen. Leider ist das Original-
uns an das deutsche Vereins- bild nicht in unserem Besitz,
auch nicht die alte Vereinsfah-
ne, sondern diese befindet

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

(Fortsetzung von Seite 17) nur ihre UWG der Weisheit Diese Sprechblasen von bei denen man mitmachen
Sind Parteien also die letzter Schluss ist. Hinterzimmerpolitik und könnte.
Muff zeigt doch nur, dass
perfekte Lösung? Vielleicht Sie unterstellen den ge- sie keine Ahnung von seri- Auch sie mit ihrer UWG
nicht. Aber sie bieten eine wählten Gemeindever- öser Kommunalpolitik ha- werden sich an Gesetze, Sat-
zweite, weniger formelle tretern unisono in ihrer ben. Mit Blumentöpfen zungen und Abläufe der Ver-
Vernetzung entsprechend Funktion Partei und Ei- und kleinen Kaffeefahrten waltung halten müssen, sie
der staatlichen Organe. geninteressen zu vertreten. kann man vielleicht einmal können das Rad nicht noch
Wenn diese 71,5 Prozent unsere Wähler blenden. mal neu erfinden.
Sie wirken – wie es im Gemeindevertreter nicht
Grundgesetz so schön heißt größtenteils seit mehr als Auch vor Helge Tino Es ist ja unbestritten,
– an der politischen Wil- zwanzig Jahre sich engagiert Richter waren alle Ortsbei- Wahlkampf in eigener Sache
lensbildung mit. Nicht nur hätten, wo würde die Kom- ratssitzungen, Ausschuss- zu machen, aber bitteschön
kommunal und regional, munalpolitik heute stehen? und Gemeindevertretersit- ohne die Behauptung, ein
sondern auch darüber hin- zungen öffentlich. Nur die parteigebundener Gemein-
aus. Sie behaupten, nur un- Beteiligung lässt auch heu- devertreter sei ein schlechter
abhängige Wählergrup- te noch zu wünschen übrig. Abgeordneter.
Und zu guter Letzt, sind pen, und da natürlich nur
Parteien nichts anderes, als die UWG, können die Ge- Sie haben mit der Un- Was heißt eigentlich unab-
Zusammenschlüsse von meinde voran bringen. Was kenntnis vieler Bürger Wahl- hängig? Auch ihre Gruppe
Menschen, die ihr Umfeld glauben sie, mit welcher kampf gemacht, sehr er- hat sicher eine Satzung oder
dauerhaft politisch gestalten Zielsetzung die in Parteien folgreich, wie ich gestehen bestimmte Regeln, genauso
wollen. Und das ist zeitge- organisierten Gemeindever- muss. Die Wahl war gewon- wie wir als Parteimitglieder.
mäß. treter und Ortsbeiräte in die nen! Bürger was nun? Ganz
Kommunalpolitik gegangen schnell war die Gruppe „Mit Das Problem bei vie-
Florian Kruse, sind? In jedem Fall, um für den Bürgern – Für die Bür- len Bürgergruppen ist lei-
CDU Wandlitz die Entwicklung des Ortstei- ger“ aufgelöst und der Wahl- der die Fokussierung auf ein
les und der Gemeinde zu ar- kampfmanager und die oder wenige Themen der
Sind Parteien beiten. jetzige Bürgermeisterin gin- Kommunalen Bandbreite.
noch zeitgemäß? gen getrennte Wege. War- Oftmals der Anlass eines
Schauen sie doch einfach um wohl? Vielleicht konn- Engagement ist eine Bei-
Lieber Helge Tino Rich- mal in den Haushaltsplan ten einige Versprechungen tragspflicht, oder klar aus-
ter, große Teile ihrer Ab- der Gemeinde, die langfris- nicht umgesetzt werden. gedrückt, der Griff in mei-
handlung mögen vielleicht tige positive Entwicklung Jetzt stehen die Kommu- ne Brieftasche, plus ein
zutreffen auf Bundes und ist nicht vom Himmel ge- nalwahlen an, flugs wird wenig Stimmungsmache
Landesebene, aber auf kom- fallen. Diese Entwicklung eine neue Gruppe gegrün- und schon ist eine Bürger-
munaler, sprich gemeindli- haben 71,5 Prozent partei- det, die UWG. Nun geht es bewegung geboren. Dazu
cher Ebene sind ihre Aus- gebundene Gemeindever- gegen Gemeindevertretung kommen noch ein paar
führungen nur polemisch treter mit parteigebundenen und Bürgermeisterin. Halbwahrheiten, dann ist
und sollen dem geneigten Amtsdirektoren und einem auch der letzte Gut-Bürger
Leser glauben machen, dass verwaltungserfahrenen Bür- Lieber Helge Tino Rich- begeistert. Aber ob alle ge-
germeister bewältigt. ter, wenn sie sich ehrlich willt sind, längerfristig Kom-
zum Wohle der Gemein- munalpolitik zu machen, so
de einsetzen wollen, so gibt nach Feierabend, wenn das
es doch außerhalb der Par- eigene Thema erledigt ist,
teienlandschaft schon eine wird sich zeigen.
Menge Wählergruppen,
Hans-Joachim Auge, SPD

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Ereignisse, die nie vergessen werden dürfen

Vor 100 Jahren begann der Erste, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg

Im soeben begonnenen zen und sich das Werkzeug zu sie beim Fiskus ganz selbstver- und österreichischen Kriegspar-
Jahr 2014 werden zahlrei- suchen – Adolf Hitler – , das ständlich von der Steuer abset- tei gemeinsam im Dunkel des
che Menschen in der Welt der die politischen und militäri- zen. Halbabsolutismus und der Ge-
zwei Weltkriege gedenken, die heimdiplomatie hervorge-rufe-
im vorigen Jahrhundert began- Foto: Dresden Mai 1945 Gleiche Verhaltensmuster nen Präventivkrieg.“
nen, nämlich 1914 und 1939. finden wir in anderen Län-
Viele Familien werden auch schen, vor allem die rüstungs- dern, deren imperialistische Mit dem in den zwanzi-
der Toten und Verletzten – ih- technischen Vorbereitungen für Klassen satte Kriegs- und Rüs- ger Jahren des vorigen Jahr-
rer Angehörigen – gedenken, den nächsten Weltkrieg tref- tungsgewinne eingestrichen hunderts auserkorenen Hilfs-
die diese Kriege forderten. fen und diesen führen sollte. haben und einstreichen. Auch mittel, der Faschistenpartei
Man erinnere sich: Der Erste Es war der riesige und schnelle dort waren Konkur-renzkampf mit Adolf Hitler an der Spit-
Weltkrieg hinterließ mit seiner Profit, mit dem die neue Auf- um Absatzmärkte, Gewinnung ze, sollte ein neuer Anlauf ge-
bis dahin unbekannten Waffen- rüstung lockte. von Rohstoffen und maxima- nommen werden, um endlich
technik nach vier Jahren fünf- ler Profit das Lebenseli-xier und wieder den Durst nach Ma-
zehn Millionen Tote und en- Die Kalkulation war simpel. der Treibstoff für Industrie und ximalprofit stillen zu können.
dete mit einer vernichtenden Zwar warfen große Schlacht- Banken geworden. So erwuchs aus der Niederlage
Niederla-ge des deutschen Im- schiffe einmalig ordentlichen des Ersten Weltkrieges die Mo-
perialismus. Es war nicht indi- Profit ab; prinzipiell profitab- In seiner berühmten Reichs- tivation für den Zweiten Welt-
viduelle Dummheit oder Un- ler waren aber Waffenarten, die tagsrede vom 2. Dezember krieg, der abermals mit einer
wissenheit, die die deutschen sich im Einsatz selbst zerstör- 1914 lehnte Karl Liebknecht als totalen Niederlage des deut-
Imperialisten veranlassten, ten (Munition, Granaten) oder einziger Reichstagsabgeordne- schen Imperialismus und Mili-
sich alsbald nach dem Versail- doch relativ schnell verschlissen ter die Kriegskredite zur Finan- tarismus endete; diesmal noch
ler Friedensvertrag über dessen (Gewehre, MG usw.). Sie muss- zierung des Ersten Weltkrieges katastrophaler: mit mehr als
Bestimmungen hinweg zu set- ten stets sofort ersetzt werden mit folgender Begründung ab: sechzig Millionen Toten, da-
und dadurch strömte der rei- „Dieser Krieg, den keines der runter sechs Millionen Juden
che Profit ohne Unterbrechung beteiligten Völker selbst gewollt und Hunderttausende Sinti
in die Kassen der Rüstungsba- hat, ist nicht für die Wohlfahrt und Roma. Mehr als 26 Mil-
rone. Nicht wenige deutsche des deutschen oder eines ande- lionen Sowjetbürger verloren
Familien und Firmen, deren ren Volkes entbrannt. Es han- ihr Leben. 1700 Städte, 70 000
Namen in den Medien heu- delt sich um einen im-peria- Dörfer, mehr als sechs Millio-
te noch immer genannt wer- listischen Krieg, einen Krieg nen Gebäude wurden in der
den (Krupp, Thyssen, Siemens, um die kapitalistische Beherr- Sowjetunion vernichtet. Unge-
Heckler und Koch etc.), erwar- schung des Weltmarktes, um zählte deutsche Kommunisten
ben damals den Grundstock die politische Beherrschung und Sozialdemokraten, Chris-
riesiger Vermögen, von denen wichtiger Siedlungsgebiete für ten, andere Antifaschisten und
sie heute – sei es aus wirklich das Industrie- und Bankkapi- Kriegsgegner wurden Opfer des
karitativen Motiven, sei es weil tal. Es han-delt sich vom Ge- faschistischen Terrors.
ihr Gewissen sie nicht in Ruhe sichtspunkt des Wettrüstens
lässt – gelegentlich mildtätige um einen von der deutschen Will man die Merkmale des
Spenden leis-ten, deren Sum- deutschen Imperialismus sum-
men sie nicht spüren und die marisch benennen, so muss
man auf-zählen: Maßlose Gier
nach Profit und weltweiter
Macht, nationalistische deut-
sche Großmanns-sucht und
durch arische Wahnvorstel-
lungen aufgeputschtes Herren-
menschendenken.

Nach der vernichtenden Nie-
derlage von 1945 wäre spätes-
tens der Zeitpunkt gekommen
gewe-sen, grundlegende Lehren
aus den vorangegangenen Feh-
lern und Niederlagen zu ziehen
und die Politik der deutschen
Bourgeoisie neu auszurichten.

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Das unterblieb allerdings und die behauptete sowjetische Be- werden nicht Kriege genannt. die uns die Erzübel dieser Ge-
die Absicht trat in den Vor- dro-hung war entfallen – wäre Die PR-Industrie hat ihnen sellschaftsordnung vermitteln.
dergrund, die Ergebnisse des die Auflösung der NATO der wohlklingendere Bezeichnun- Diese Lehren sind fundamen-
Zweiten Weltkrieges zu revi- angemessene friedenspoliti- gen verpasst: „Asymmetrischer tal.
dieren. Der Kalte Krieg wurde sche Schritt gewesen. Doch Krieg“, „Ethnische Auseinan-
entfesselt; erneut wurde auf- man erfand neue Bedrohungs- dersetzung“, „Terroris-musbe- Ein Jahrestag findet sich al-
gerüstet und die Bundeswehr legenden zur Begründung kämpfung“, „ Sicherung des lerdings, der eine andere, näm-
geschaffen, sowie die NATO, der politischen und öko-no- ökonomischen Wachstums“, lich positive Tendenz aufweist
ein gefährliches Bedrohungs- mischen Expansionsziele des „Sicherung der Meeresstra- und der für viele Deutsche ein
potential, hinter deren supra- mittlerweile wieder hegemo- ßen für den Transport von freudiges Erinnern bedeu-
nationalen Strukturen man das nialen deutschen Imperialis- Rohstoffen“, „Krieg für Frei- tet: 2014 jährt sich zum 65.
be-schmutzte deutsche Gesicht mus, der an vielen der heute heit, Demokratie und Men- Mal die Gründung der DDR,
zunächst gut verbergen konn- statt findenden 34 bewaff- schenrechte“, „Kampf gegen desjenigen deutschen Staa-
te, um später – nach gebotener neten Konflikte auf unserem schlechtes Regierungsmanage- tes, dessen Armee, die Nati-
Scham-frist – wieder eine Vor- Planeten beteiligt ist; auf der ment“ etc. Wer hinter die Ku- onale Volksarmee, als einzige
rangstellung zu erlangen. Da- einen Seite mit jungen deut- lissen schaut, erkennt: es bleibt deutsche Armee niemals Krieg
für bot die wieder erstandene schen Soldatinnen und Solda- alles beim Alten, es geht um führte, sondern zeit ihres Be-
deutsche wirt-schaftliche Po- ten, die ihr Leben aufs Spiel Öl, Rohstoffe und Profit. stehens erfolgreich den Frieden
tenz den erforderlichen Rück- set-zen, auf der anderen Sei- ver-teidigte. Gerade deshalb
halt. te mit den Kassierern des Pro- Die Jahrestage des Geden- war sie dem deutschen Impe-
fits, der nun wieder reichlich in kens an den Beginn der gro- rialismus ein Dorn im Auge.
Nach 1991 – der Warschau- die Kassen fließt. Diese Kriege ßen Kriege sind in Wirklichkeit
er Vertrag hatte sich aufgelöst, Schulstun-den der Geschichte, Herbert Willner

Wie bedürftig sind unsere Kirchen?

In den letzten Monaten Berechnungen, dass sich die der Subventionierung der Kir- Windanlage in Klosterfelde)
sind, ausgelöst durch den Staatsleistungen jährlich auf chen beteiligt bleibt. verpachtet ist. Es ist kaum vor-
Neubau des katholischen Bi- zirka 19,3 Milliarden Euro be- stellbar, dass dies zum Nullta-
schofssitzes in Limburg, die laufen. Die beiden Kirchen er- Den insgesamt intransparen- rif erfolgt.
katholische und die evangeli- halten von den Bundesländern ten Finanzen der beiden christ-
schen Kirchen in Deutschland unter anderem Ausgleichzah- lichen Kirchen fließen aber au- Aufs Ganze gesehen befin-
ob ihrer finanziellen Situation lungen für Enteignungen, die ßer den Kirchensteuern auch den sich vor allem die evan-
ins Gerede gekommen. Dabei Jahrhunderte zurückliegen. So Einnahmen aus weiteren eige- gelischen und die katholische
wurde Erstaunliches zu Tage zahlt allein Brandenburg da- nen Quellen zu. Dazu gehören Kirche infolge des gesicherten
gefördert. für jährlich rund zehn Millio- regelmäßige Einnahmen aus regelmäßigen Zuflusses be-
Otto Normalverbraucher nen Euro an die evangelische der Verpachtung von Feld- und trächtlicher finanzieller Mit-
reibt sich verwundert die Au- Kirche und eine Million Euro Forstbesitz, aus Immobilienge- tel in einer wahrhaft privile-
gen wenn er liest, welche enor- an die katholische Kirche. Der schäften (Verkauf von Grund- gierten und profitablen Lage.
men Geldströme regelmäßig in den letzten Monaten darü- stücken bzw. Erbbaupacht) so- So drängt sich die Frage auf,
und aus welchen Gründen vor ber auch innerkirchlich geführ- wie aus Weinbergen und zum wie gerechtfertigt vor Ort, in
allem den beiden großen Kir- ten Diskussion über abschlie- Teil jahrhundertealten Stiftun- Landkreisen oder Kommu-
chen zufließen. Das passt so ßende Einmalzahlungen zur gen. Zur oft diskreten Abwick- nen, manche kirchliche Wün-
gar nicht ins Bild von der ver- Beseitigung dieses anachro- lung von Immobiliengeschäf- sche oder Forderungen nach
fassungsrechtlich festgeschrie- nistischen Zustandes wird ver- ten, resultierend vor allem aus finanzieller Unterstützung für
benen Trennung von Staat und mutlich kein Erfolg beschieden dem Rückgang des Kirchen- verschiedene Vorhaben anzu-
Kirche. Wie reich die beiden sein. Wie von der Brandenbur- steueraufkommens, wurden in sehen sind.
Kirchen tatsächlich sind, dürf- ger Kulturministerin Kunst im den evangelischen und in der
te nur eine kleine Zahl Einge- vergangenen Jahr mitgeteilt katholischen Kirche vor Jah- Für einen aufmerksamen
weihter genauer wissen. wurde, sehe die Brandenbur- ren spezielle Zuständigkeitsbe- und nachdenklichen Betrach-
Die bekannte Kirchensteu- ger Landesregierung derzeit reiche gebildet. ter kann es daraus die Schluss-
er macht mit 9,8 Milliarden weder auf Bundesebene noch folgerung geben, genauer hin-
Euro im Jahr nur einen klei- auf Landesebene gesetzgeberi- Die Frage, ob und wie kirch- zuschauen und sorgsam nach
nen Teil der kirchlichen Ein- schen Handlungsbedarf. licher Grundbesitz in Kommu- Dringlichkeit und Notwendig-
künfte aus. Weniger bekannt nen wirkt, kann auch für solche keit abzuwägen, wenn es um
ist, dass der größere Teil, un- Das bedeutet schlicht und Kommunen wie Wandlitz inte- die Entscheidung über die Ver-
gefähr doppelt soviel, direkt einfach, dass auch weiterhin ressant sein, wenn es Hinwei- teilung von kommunalen Gel-
vom Staat kommt. So gibt es jeder Steuerzahler – ob ge- se gibt, dass auch kircheneige- dern geht.
wollt oder nicht gewollt – an nes Land für das Betreiben von
Windkraftanlagen (konkret die Siegfried Hegenbarth

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Mit einer eindrucksvol- zösischen Volksfrontregierung und Jonny Depp. In einem ver- der verführerischen Wirkung
len Nelson-Mande- Mitte der 30 Jahre. Der Re- schlafenen Städtchen in Frank- der süßen Köstlichkeiten nicht
la-Gedenk-Filmvorführung gisseur von „Die Kinder des reich im Jahr 1959. Der ewig entziehen. Diese Wirkung reizt
eröffneten 60 beeindruckte Monsieur Matthieu“ drehte gleiche Alltag wird nur durch vor allem den selbsternannten
Zuschauer das neue Löwen- mit Paris, Paris, (F, 2008, 116 den unerwarteten Einzug der Sittenwächter der Stadt, Bür-
MovieJahr bei der Januar-Vor- Minuten) seinen zweiten Er- germeister Comte de Reyn-
stellung. folgsstreifen: Die Belegschaft geheimnisvoll schönen, jun- aud, der seinen Einfluss durch
Im Februar und März erle- des Musiktheaters „Chanso- gen Vianne und ihrer Tochter Vianne geschwächt sieht. Er
ben wir französischen Zauber nia“, kämpft darum, das ge- in die Stadt unterbrochen. Vi- beginnt, gegen sie zu intrigie-
aus den 30er und den 50er Jah- schlossene Haus mit einer eige- anne eröffnet eine Chocolate- ren. Doch am Ende zählt nur
ren auf der Leinwand des Gol- nen Show wieder zu eröffnen rie - und das auch noch mitten eins: Die pure Lust am Leben!
denen Löwen. – allen voran die drei Freunde in der Fastenzeit. Ein wahrlich Filmdienst.de schrieb: „Ro-
Pigoil, Milou und Jacky. Als sinnliches Vergnügen beginnt: mantische Komödie mit be-
Am 5. Februar 20147 um Pigoil das Sorgerecht von sei- Trotz anfänglicher Skepsis kön- rührenden und tragikomischen
20:00 Uhr tauchen wir ein in nem Sohn Jojo entzogen wird, nen sich die Dorfbewohner Momenten, die für Toleranz
die turbulente Zeit der fran- bricht für den arbeitslosen und die Würde des Menschen
Bühnenarbeiter eine Welt zu- ebenso wie für Sinnlichkeit
sammen. Die Show muss zum und Lebensfreude plädiert.”
Erfolg werden, denn nur so hat
er eine Chance, seinen Sohn Guten Appetit! Bei Filmen
zurückzubekommen. Mit der für guten Geschmack und den
jungen Sängerin Douce finden köstlichen Speisen des Kino-
sie einen echten Star. Mit ihrer Plus, die schon zu einem Ge-
Hilfe stellen sie eine Show auf heimtipp wurden.
die Beine, wie sie Paris noch
nie gesehen hat! Das gesamte Programm des 1.
Halbjahrs 2014 finden Sie bei
Am Mittwoch, den 5. März www.loewenmovies.wordpress.
zeigen wir Ihnen um 20:00 Uhr com. oder besuchen Sie uns bei Fa-
den mitreißenden Film: Cho- cebook: www.facebook.com/loe-
colat, (UK, USA, 2000, 121 wenmovies
Minuten) mit Juliette Binoche
Mathis Oberhof,
LöwenMovieVerein

Kunsterfahrung trifft Lebenserfahrung

Kursstart im März 2014 mit neuem Einsteiger-Angebot „INTUITIV MALEN“

Dieses besondere Kurs- Was ist das Geheimnis des Freude am kreativen Schaf- Austausch von Erfahrungen
angebot für Spätein- künstlerischen Schaffens? fensprozess selbst, sowie der im Mittelpunkt stehen.
steiger richtet sich speziell an
reife Erwachsene, die es bis- Wo ist die Quelle mei- I NT U IT IV M A L E N
her noch nicht gewagt haben, ner eigenen künstlerischen
sich selbst künstlerisch zu be- Inspiration? Kursangebot
tätigen oder den roten Faden
zu ihrer eigenen Kreativität Die Kursteilnehmer werden Kursbeginn Atelier
verloren haben. begleitet durch die Künstle- Mittwoch, den 05. März 2014 Annelie Grund
rin Annelie Grund, die ihnen Lanker Weg 40
Ein Ziel des Kurses ist es, ihre über 35-jährige, vielfäl- Dauer 16348 Wandlitz
durch eigene praktisch–künst- tige Erfahrung als professio- 1 Einführungsabend und 6 Kurstermine je-
lerische Arbeitsprozesse unter nelle Bildende Künstlerin zur weils mittwochs um 18 Uhr, ca. 21⁄2 Stunden Telefon:
anderem herauszufinden: Verfügung stellt. Mit unkon- 033397 67 967
ventionellen Methoden eröff- Ort und Anmeldung Email:
Wie finde ich Zugang zu net sie den Teilnehmern ei- Atelier Annelie Grund anneliegrund@gmx.de
meiner eigenen Kreativität? nen Raum, in dem Spaß und
Kosten
150 € incl. Material

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Die Sonne schickt keine Rechnung

Es steht außer Frage, dass Anlagen schon jetzt kosten-
Klimawandel und Endlich- deckend und sie werden mit
keit der fossilen Energien steigenden Ölpreisen immer
die Umstellung der Energie- attraktiver. Entscheidend ist
versorgung auf erneuerbare hier die richtige Dimension
Energien unausweichlich ma- der Anlage.
chen. Extreme Wetterereignis-
se und wieder steigende Öl- In Berlin gibt es eine Reihe
preise zeigen, dass wir jetzt von Firmen, die einen kom-
handeln und mit dem Umbau pletten Installationsservice
beginnen müssen. Die Kraft für Ein- und Mehrfamilien-
der Sonne ist unsere Energie- häuser anbieten. Solarther-
zukunft. mische Anlagen sind heutzu-
tage technisch ausgereift und
Vor dem Hintergrund der können über lange Zeiträu-
Einführung von Energiepäs- me zuverlässig und effizient
sen für Gebäude empfiehlt es Wärme bereitstellen. Für die
sich geradezu, bei einer Ge- Warmwasserbereitung sind
bäudesanierung die Installa- beispielsweise auch Schwer-
tion einer solarthermischen kraftanlagen, also ohne elek-
Anlage in Betracht zu zie- trische Regelung und Pumpe,
hen, auch als Wertsteigerung interessant.
für Ihr Gebäude und Geld-
anlage. Auch unter Berliner Das A und O ist aber in je-
Strahlungsverhältnissen kön- dem Fall eine individuelle Pla-
nen solarthermische Anlagen nung, denn jedes Haus und
den jährlichen Warmwasser- der Bedarf sind unterschied-
bedarf bis zu 60 Prozent de- lich. Deshalb sind auch Pake-
cken oder die Heizkosten im tangebote meist nur auf den
Altbau bis zu 40 Prozent und ersten Blick günstiger. Aber
im Neubau sogar bis 70 Pro- egal wie Sie sich entscheiden,
zent senken. Der Austausch ob nur für die Warmwasser-
der alten Anlage wird eben- bereitung, für eine „preisop-
falls mit einem Zuschuss ge- timierte“ Paket-Variante oder
fördert. für eine individuell geplan-
te Systemtechnik, wir haben
Eine Solaranlage - rechnet als Planer und ausführender
sich! Wenn man nicht nur die Betrieb und mit BUSO als
reinen Anschaffungskosten Hersteller der Individuellen
betrachtet, sondern die Kos- Technik für Sie Ihre Lösung
ten der Heizungsanlage über im Angebot. Für die Umwelt
einen längeren Zeitraum, leisten Sie in jedem Falle ei-
dann sind solarthermische nen guten Beitrag.

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

Sagen und Geschichten aus dem Barnim

Aus Groß-Schönebeck gegen Napoleon

Am 21. Juni 1786 wurde unsere gute Mutter ist gewiß und fiel vom Pferd. Ich blieb sordre vom 2. des Monats zum
Karl-Friedrich Reyher als äl- trostlos. Indessen ist diese not- vor dem Brandenburgischen Major zu ernennen geruht ha-
tester Sohn des Kantors und wendige Maßregel gewiß um Husaren-Regiment und mach- ben… Vor vierzehn Monaten
Lehrers in Groß-Schönebeck so leichter zu ertragen, da sie te die Attacke bis zu Ende mit. war ich noch einer der jüngs-
geboren. Beim Vater lernte er das Wohl des teuren Vaterlan- Ich habe in dieser Schlacht ten Sekonde Leutnante und
Lesen, Schreiben und Rech- des bezweckt.“ durch eine Kartätschenkugel heute Major… Vorläufig bleib
nen. Mit 13 Jahren wurde er eines meiner besten Pferde ich als Generalstabsoffizier bei
Amtsschreiberlehrling beim Als Adjudant blieb Reyher verloren. der 14. Brigade…“ Das war
Domänenamt in Liebenwalde. bei seinem Kommandeur von Reyher auch am Ende des Be-
Katzeler. Mit ihm war er an Nachdem von Katzeler ver- freiungskrieges gegen Napole-
Von diesem Zeitpunkt an den Kämpfen von Groß Gör- wundet worden war, setzte sich on noch.
war er auf sich gestellt. 1806 schen, Bautzen und Reichen- der General von Dort selbst
wurde er 16-jährig Soldat. bach beteiligt. Für sein Ver- an die Spitze der Kavallerie. Aufgrund seiner Verdiens-
An seine Eltern schrieb er halten im Kampf wurde er Katzeler liegt hier in Halle. te wurde er 1828 geadelt. Als
nach seiner Rekrutenzeit u.a.: ausgezeichnet. Durch den gestrigen Parolebe- „von“ Reyher war er Chef ver-
„Denken Sie sich mein enor- fehl bin ich zu Dort als Ad- schiedener Armeekorps, zu-
mes Glück, ich bin Regiments- Nach der Völkerschlacht bei judant versetzt, wahrschein- letzt des Garde-Corps. 1839
schreiber geworden!“ Leipzig schrieb Karl-Friedrich lich auf solange, bis Katzeler wurde er Generalmajor. Als
an seine Eltern: wieder hergestellt ist. Ich füh- Generalleutnant war er spä-
1809 war Reyher beim le mich durch die Versetzung ter Chef des Generalstabs der
Schill´schen Corps. 1810 leg- „…Der Feind ist bei Leip- sehr geehrt… Hier herrscht in Preußischen Armee. Im Alter
te er in Berlin das Offiziersex- zig auf allen Punkten geschla- allen Städten und Dörfern un- von 71 Jahren starb er. Er wur-
amen ab. Vor dem Feldzug ge- gen worden, und retiriert nun ter den Einwohnern eine Freu- de auf dem Invalidenfriedhof
gen Napoleon wurde Reyher in der größten Unordnung auf de, die grenzenlos ist… Leben in Berlin beigesetzt.
Brigade-Adjudant des Oberst Erfurt. Den größten Teil seiner Sie wohl, geliebte Eltern, und
von Katzeler. Am Ende seines Artillerie hat er im Stich gelas- grüßen Sie meine Schwestern Auch als General und im-
Briefes vom 14. März 1813, sen… Der Sieg bei Möckern und meine Freunde. Nach merhin Adliger kümmerte er
wo er dieses seinen Eltern mit- am 16. wurde durch die Ka- dem Frieden umarmt Sie Ihr sich bis zuletzt liebevoll um
teilt, schreibt er: „Wenn die Be- vallerie entschieden. gehorsamster Sohn Karl.“ seine Eltern und Geschwister.
freiung des Vaterlandes, woran
wohl nun nicht zu zweifeln ist, Katzeler kommandierte in Nach der Völkerschlacht bei Karl-Friedrich von Reyher
wider erwarten nicht gelingen dieser Schlacht 8000 Mann Leipzig hat Reyher an allen war eine bemerkenswerte Per-
sollte, so haben Sie doch, lie- und hatte den rechten Flügel. Kämpfen gegen Napoleon bis sönlichkeit des 19. Jahrhun-
ber Vater, gewiß das Ihrige ge- Er hatte einen blutigen Kampf Waterloo teilgenommen. Im dert aus dem Kreise Nieder-
tan. Wenige Eltern werden vier zu bestehen. 4000 Mann wur- Oktober 1815 schrieb er an barnim.
Söhne im Heere haben. Aber den ihm getötet und verwun- seine Eltern:“…eine Kabinett-
det. Bei der Kavallerie-Attacke Nach Rudolf Bügel
wurde er am Kopf blessiert

Die Rede von Gysi am 13. Gregor Gysi und die NSA Internet-Kommunikationen
November 2013 im Bundestag von Privatpersonen, Politi-
zum Thema NSA wurde vom „Mit anschaulichen Wor- reduziert Komplexität, um Ver- kern, Wissenschaftlern und
Seminar für allgemeine Rheto- ten und großer argumentati- ständlichkeit zu erreichen. Das Unternehmen nicht interes-
rik der Eberhard Karls Universi- ver Kraft durchleuchtet Gysi mache ihn zu „einem der gro- sierte. Einige Abgeordnete un-
tät Tübingen zur Rede des Jah- die Spähaffäre und das Ver- ßen Redner des Bundestages“, terhielten sich, lasen Zeitung
res 2013 gewählt. Mit diesem halten der Bundesregierung, heißt es in der Begründung zur und verließen den Plenarsaal,
Preis würdigt das Seminar jähr- fordert eine deutsch-amerika- Auszeichnung. Weiter heißt es nicht nur um persönliche Be-
lich eine Rede, welche die po- nische Freundschaft auf Au- in der Würdigung in höchsten dürfnisse zu befriedigen.
litische, soziale und kulturelle genhöhe und den Friedensno- Tönen: „Ein vorbildliches Bei-
Diskussion entscheidend beein- belpreis für Edward Snowden“, spiel einer Oppositionsrede“. Angesichts dieser Verhal-
flusst hat. Gysi reiht sich damit heißt es in der Begründung der tensweisen müsste man sich
in die Liste ausgezeichneter be- Jury. Er verstehe es, komplizier- Während seiner Rede am fragen, ob unsere „Volksvertre-
deutender Persönlichkeiten ein, te technische und juristische 13. November konnte man ter“ eine Ansammlung undis-
wie z.B. Martin Walser, Rolf Sachverhalte auf eine anschau- den Eindruck gewinnen, dass ziplinierter, unhöflicher und
Hochhuth, Papst Benedikt XVI liche Ebene herunter zu holen, die Abgeordneten die Über- desinteressierter Leute sind.
und Marcel Reich-Ranicki. wachung der Telefon- und
Walter Sander

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Heidekraut Journal Februar / März 2014

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Veranstaltungstipps Impressum:

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Mittwoch, 5. Februar, 20:00 Uhr Ort: Kulturbühne „Goldener Löwe“, Zeitschrift für die Bürger aller Orte
LöwenMovie: „Paris, Paris“, (F 2008, 116 Breitscheidstraße, Wandlitz der Gemeinde Wandlitz
min) (Siehe Seite 22) Eintritt: 4 Euro
Ort: Kulturzentrum „Goldener Löwe“, Redaktion:
Breitscheidstraße, Wandlitz Mittwoch, 5. März, 18:00 Uhr (Kurs-
Eintritt: 4 Euro start) Horst Schumann (verantwortlich)
Die Künstlerin Annelie Grund lädt alle Postfach 1104, 16342 Wandlitz
Freitag, 7. Februar, 19:00 Uhr Interessenten zum „Intuitiven Malen“ Tel.: 033397-277329, Fax: 033397-67301
Petra Rothe „Geschichte & Geschichten ein. (Siehe Seite 22) E-Mail: redaktion@heidekrautjournal.de
rund um die Schokolade“ im Schloss Ort: Atelier von Annelie Grund in Internet: www.heidekrautjournal.de
Lanke Wandlitzsee, Lanker Weg 40
Eintritt an der Abendkasse 10 oder im Um telefonische Anmeldung wird gebe- Es gilt die Preisliste für Anzeigen vom 01.06.2013
Vorverkauf 8 Euro - inkl. Freigetränk ten unter: 033397- 67967
Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht
Donnerstag, 27. Februar, 18:00 Uhr Montag, 10. März, 19:00 Uhr mit der Meinung der Redaktion über­einstimmen.

Die Arbeitsgruppe „Klima- und Energie- Axel Vogel MdL vom Bündnis 90/Die Für unverlangt eingesandte Manuskripte und
Fotos wird keine Haftung übernommen. Die
konzept“ lädt alle interessierten Bürge- Grünen lädt zu einem Informations- Redaktion behält sich Kürzungen vor.

rinnen und Bürger zu einer Informations- und Diskussionsabend zur Zukunft des Auflage: 10.000 Exempare

und Diskussionsveranstaltung in die Kul- Bahnverkehrs im Barnim ein (Siehe Sei- Herstellung:

turbühne „Goldener Löwe“, Breitscheid- te 11) Barnimer Bürgerverlag UG (haftungsbeschränkt)

straße 18, im Ortsteil Wandlitz ein. Ort: Ratssaal im Rathaus Wandlitz, Druck:

Prenzlauer Chaussee 157 Druckerei Nauendorf GmbH

Freitag, 28. Februar, 19:00 Uhr Vertrieb:

Film ab in Zühlsdorf Donnerstag, 26. März, 14:00 Uhr Das Heidekraut Journal wird kostenlos an die
Haushalte in den Orten der Gemeinde Wandlitz
„Klein Ruppin forever“ (mit Tobias Schen- Das Territoriale Bündnis von Bernau verteilt.

ke und Anna Brüggemann, Deutschland und Umgebung lädt im Vorfeld der Weitere Auslegestellen:
Basdorf:
2004) Kommunal- und Europawahl zur Dis- Papierwelt Basdorf, Am Markt 4

Ort: Mehrzweckraum Dorfstraße 35, kussion u. a. über Auswirkungen euro- Klosterfelde:
Sonnenblume, Hauptstr. 60
Filmclubbeitrag 3, ermäßigt 0,50 Euro päischer Sozialpolitik auf die Kommu- Spolert, Zeitung, Bahnhofstr. 35

nen mit Sabine Wils MdEP DIE LIN- Lanke:
Restaurant Bellevue, Lanker Dorfstr. 17
Mittwoch, 5. März, 20:00 Uhr KE im Europaparlament ein
Prenden:
LöwenMovies Ort: Stadthalle Bernau TRIAS, Frau Faust, Prendener Dorfstr. 16

„Chocolate“ (UK, USA, 2000, 121 Minu- Schönwalde:
Lotto-Annahmestelle, Hauptstr. 37
ten) (Siehe Seite 22) Freitag, 28. März, 19:00 Uhr
Wandlitz:
„Romantische Komödie mit berührenden Film ab in Zühlsdorf HFD (Propan-Schubert), Prenzlauer
Chaussee 8 A
und tragikomischen Momenten, die für „Manche mögen‘s Heiß“ (mit Marylin Lotto-Paper-Shop am Lidl-Markt, Bernauer
Chaussee 78
Toleranz und die Würde des Menschen Monroe, England 1959) Touristeninformation am Bhf. Wandlitzsee
Reisebüro Rostin, Karl-Liebknecht-Str. l
ebenso wie für Sinnlichkeit und Lebens- Ort: Mehrzweckraum Dorfstraße 35, Papier + Stift, Prenzlauer Chaussee 183

freude plädiert Filmclubbeitrag 3, ermäßigt 0,50 Euro Zerpenschleuse:
Floristikfachgeschäft, Berliner Str. 9
Nichts hat mich stets mehr erregt als Lüge,
Verleumdung und Dummheit.

Friedrich Wolf Die nächste Ausgabe
Allein die Wahrheit ist gesund. erscheint am 05.04.2014
Aber wahr ist nur die ganze Wahrheit.
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