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Die Augustausgabe 2008 des Heidekraut Journal.

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Published by Heidekraut Journal, 2020-06-17 05:37:52

Heidekraut Journal Nr. 19

Die Augustausgabe 2008 des Heidekraut Journal.

19Nr. Hurra,
wir haben Ferien!

Jetzt, da alle die Ferien genießen, denkt kaum jemand an die Schule.
Doch in vier Wochen ist es wieder soweit: Der Unterricht beginnt.
Und so möchten wir die Zeit nutzen, um die Schullandschaft in un-
serer Gemeinde vorzustellen. Unser Bildungssystem ist in letzter Zeit
in die Schlagzeilen geraten: Schülerstreiks, Rüttli-Schule, Pisa-Studie.
Über neue Bildungskonzepte wird nachgedacht, immer neue Ideen
werden entwickelt. Und dann hört man von der finnischen Bildungs-
ministerin, befragt nach den Pisa-Erfolgen ihres Landes: 85 Prozent ihres
Schulsystems wurden von der DDR übernommen. Welch eine Chance
für unseren Bildungsminister Rupprecht. Er muss nicht nach Finnland rei-
sen, um das dortige Bildungssystem zu studieren. Er hat es als gelernter Ost-
deutscher selbst erlebt und das offensichtlich erfolgreich. Angesichts dieser
Tatsache sind zahlreiche fragwürdige Bildunsgvorgänge umso schwerer zu
verstehen. Wenn die Bundeskanzlerin die „Bildungsrepublik“ ausruft, dann
klingt das erwartungsfroh. Ab nächstem Jahr sollen die Mittel für die Bildung
erhöht werden. Das wäre gut, aber Geld allein löst wohl kaum die Probleme.

Die Mädchen und Jungen der Klassen 1a und 1b der Grundschule in Wandlitz wünschen allen Kindern
frohe und erholsame Ferien.

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Der Erfolg hat viele Väter... Aus dem Inhalt:

Erinnern Sie sich noch? Bereits im Sep- Nach dem Neubau einer Turnhalle Hurra, wir haben Ferien.....................1
tember 2005 wurde das Thema Schul- und des Sportplatzes in Wandlitz Der Erfolg hat viele Väter....................3
standorte in Wandlitz heftig diskutiert. und dem Beginn des Turnhallen-Neu- Wandlitzer Schulen in Faken...............4
Eine extra durch die Gemeinde und den baus in Klosterfelde wurde nun am 27. Mit Note „5“ zum Abitur?..................5
Bildungsausschuss geschaffene Arbeitsgrup- Juni der symbolische Erste Spatenstich Klosterfelde macht Schule...................6
pe legte Pläne vor, wonach die Grundschule auf dem Gelände der neuen Grundschu- Unzufrieden zufrieden.................... 7-8
in Wandlitz geschlossen werden sollte. Wer le vollzogen. Damit vollendet sich, was Die neuen Leiden der Claudia R.........9
diese Idee entgegen aller Beteuerungen von nach den heftigen Auseinandersetzungen Feuer unter dem Dach?.....................10
Gemeindevertretern und gegen den gesun- vor fast drei Jahren konzipiert wurde. Die Neue Hoffnaung für Schloß
den Menschenverstand entwickelt hat und MOZ berichtete über den Baubeginn Dammsmühle............................. 12-13
warum, wurde nie so richtig deutlich. Da- und zitierte den Ortsbürgermeister und Zerpenschleuse in Hoffnung.............14
gegen formierte sich massiver Protest von bis vor wenigen Tagen Grundschulleiter Leserbriefe. ....................................... 15
Eltern, Schülern und Einwohnern. Sie alle Ingo Musewald. Er könne nun die Früch- Die Mahntafel im Rathaus................16
forderten, was heute Realität ist: Den Erhalt te seines jahrelangen Kampfes um den Die Sehnsucht war stärker.................16
der drei Grundschulen in Basdorf, Wandlitz Schulneubau ernten. Ein Wandlitzer Sommer-
und Klosterfelde. Am 27. Oktober 2005 Unser Foto von damals belegt: Die Eltern nachtstraum......................................17
fand dann eine Demonstration vor dem haben den „Kämpfer“ Musewald auf der kurz berichtet....................................18
Rathaus in Wandlitz statt, die dieser Forde- anderen Seite der Schulschließer gesehen Hallo ARRANGE.............................19
rung Nachdruck verlieh. Das Fernsehen war und das bestimmt nicht ohne Grund. Ein Fuchsienpapst in Branden-
da, Zeitungen berichteten darüber. Auch das Wir gehen mal davon aus, dass Herr burg............................................ 20-21
gerade neu gegründete HK-J griff das Thema Musewald das vielleicht verdrängt. Man Vier für Wandlitz..............................22
in den Heften 2 und 3 mit zahlreichen Bei- kann ja mal eine andere Meinung haben. Streit um Klosterfelder Lauben-
trägen auf und unterstütze die Forderung: Aber dazu stehen sollte man schon. Doch gang in Minuten entschieden............23
„Kurze Wege für kurze Beine“. Dr. Helmut wir sind mitten im Wahlkampf und da ist Büchsenschützens Lied oder das
Steinbach (Die Linke), damals Mitglied des gute Publicity immer von Nutzen… Phantom...........................................24
Kreistages und bis heute Mitglied der Ge- Stinkbombe wurde Rohrkrepierer.....25
meindevertretung, ergriff die Initiative, um Die Redaktion Habibi an der B 109.........................26
das Konzept für die Wandlitzer Schulland- Für alle, die vor 1945 geboren
schaft noch einmal neu zu gestalten. Ne- wurden. ............................................ 28
ben der Lösung des Grundschulproblems Wandlitzer helfen Kuba....................29
trat eine weitere Hürde auf: Seitens der Veranstaltungstipps...........................30
Kreisverwaltung wurde der Fortbestand des Spruchbeutel.....................................30
Gymnasiums in Frage gestellt. Nach vielen Impressum........................................30
Debatten fand man dann zu der Formel, das
Gymnasium zu erhalten. Das sollte aber nur
unter der Voraussetzung geschehen, dass in
Wand-litz ein neues Gebäude für die Grund-
schule errichtet wird und so eine räumliche
Trennung zum Gymnasium erfolgt.

Wichtiger Hinweis
für unsere Leser!
Die nächste Ausgabe un-
seres Heidekraut Jour-
nals erscheint bereits am
20. September 2008.
Alle Fakten und Infor-
mationen zur Kommu-
nalwahl 2008 in dieser
Ausgabe.

Die Redaktion

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Wandlitzer Schulen in Fakten

Im letzten Schuljahr gingen 1.718 Schüler/innen in die letzten Jahren kein einziger Wandlitzer Vertreter unter den
fünf Schulen der Großgemeinde. Sie wurden in 57 Klassen zehn Besten. Dafür wurden in Fremdsprachen, einer Spe-
von insgesamt 129 Lehrer/innen unterrichtet. Vier Fünf- zialisierungsrichtung des Gymnasiums, einige beachtliche
tel der Ausbildenden sind Frauen. Die Klassenfrequenz mit Erfolge erzielt.
durchschnittlich 24 Eleven ist vorteilhaft für die Ausbil-
dung, drückt aber auch den allgemeinen Geburtenrückgang Statistik 1
aus. Jährlich kommen etwa 140 Kinder als Erstklässler in
die Schule. Mädchen bilden mit 54 Prozent der Schüler Schule Klas- Anzahl Schüler/ Klas- Anzahl
ein deutliches Übergewicht in unserer Gemeinde. senfre- der
Die Grundschule Klosterfelde ist die kleinste und das Gym- senstu- der Klas- innen quenz Lehrer
nasium die größte Schule der Gemeinde. Alle Schulen sind 24 19
in öffentlicher Trägerschaft. Unsere erste Statistik zeigt, wie fen sen gesamt
die Schüler- und Lehrerzahl in den einzelnen Schulen ver- 21 9
teilt ist. Grundschule 1 bis 6 15 361
Den Lehrern stehen 99 Ausbildungsräume zur Verfügung, 23 20
von denen 25 Fachräume sind. Räumlich ist das Gymna- Wandlitz
sium am schlechtesten ausgestattet und auch die Möglich- 24 29
keit Computer zu nutzen, ist bedauernswert. Während in Grundschule 1 bis 6 8 171
der Oberschule Klosterfelde für 11,8 Schüler jeweils ein 29 52
Computer zur Verfügung steht, müssen sich 39,1 Gymnasi- Klosterfelde
asten einen Computer teilen.
Von der Barnimer Schulrätin Brigitte Reuscher wollten wir Oberschule 7 bis 10 232
erfahren, wie sich unsere Schulen im Kreisvergleich platzie-
ren und bekamen prompt eine Absage. Die überraschende Klosterfelde 10
Begründung: Man habe dazu keine Daten und könne damit
den Platz der Wandlitzer Schulen im Kreis nicht bestim- Ober- mit 1 bis 6 16 375
men. In Finnland wäre uns das nicht passiert, denn dort
wird ständig verglichen, um weiter Pisa-Spitzenreiter zu Grundschule
bleiben. Vielleicht sollte die Schulrätin Urlaub in Finnland
als Studienreise machen, oder sich einfach der dort ange- Basdorf
wandten DDR-Erfahrungen erinnern.
Aber es gibt ja noch ein Bildungsministerium, und das Gymnasium 7 bis 8 und 579
ermöglicht mit einjähriger Verspätung einzelne verglei-
chende Einblicke (siehe Statistik 2). 2007 hat zum Bei- Wandlitz 13 Kurssys-
spiel in der Oberschule Basdorf jeder zweite die erweiterte
Berufsbildungsreife erworben. tem
Die Prüfungsergebnisse der Wandlitzer Schulabgänger von
2007, das belegt Statistik 3, zeigen, dass unsere Absolventen Erreichter Schulabschluss 2007 (Jahrgangsstufe 10) Statistik 2
im Wesentlichen Durchschnitt sind. Die Abiturprüfungen
dieses Jahres sind jedoch besser absolviert worden. Schullei- Schule Fachober- Landesdurch- Berechtigung zum
ter Hartmut Arndt bestätigte, dass die Wandlitzer Abituri- schulreife
enten auf Landesdurchschnittsniveau die Prüfungen bestan- Oberschule schnitt Besuch der gym-
den haben. Klosterfelde 41,5
Vertretungsstunden sind in Wandlitz so häufig wie im Lan- Ober- mit nasialen Oberstufe
desdurchschnitt, also etwa sechs Prozent der Unterricht- Grundschule 35,4
stunden müssen von einem anderen als dem geplanten Basdorf 32,2 51,2
Lehrer gehalten werden. Ersatzlos ausgefallene Unterrichts-
stunden gibt es bei uns deutlich weniger als im Land. In 32,2 10,4
der Oberschule Klosterfelde sind es 0,1 Prozent, während
der Landesdurchschnitt 2,2 Prozent beträgt. In der Basdor- Durchschnittswerte der Prüfungsergebnisse 2007 (Notenscala 1-6)
fer Sekundarstufe ist im ersten Halbjahr dieses Schuljahres
keine einzige Stunde ersatzlos ausgefallen. Schule Fach Schul- Landes- Differenz
Bei den frei zu wählenden Prüfungsfächern sind Geschichte, durch- durchschnitt zum Land
Geographie und Biologie landesweit die deutlichen Favori- Oberschule Deutsch schnitt
ten. Basdorf 3,6 3,1 -0,5
Spitzenleistungen von Schülern sind allerdings rar. Bei den Mathe
Landesolympiaden in den Naturwissenschaften war in den Gymnasium Deutsch 4 3,6 -0,4
Wandlitz 2,7 2,6 -0,1
Mathe
3,8 3,2 -0,6

Oberschule Deutsch 3,1 3,1 0,0
Klosterfelde 2,8 3,6 0,8

Mathe

Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Stand: 05.07.2008

Welche liebe (ehemalige) Grundschullehrerin
unterrichtet in den Ferien Mädchen nach der 1. Klasse?
Wer unterrichtet Englisch oder Spanisch?

Rechtsanwältin Wanitschek,
Wandlitz, Thälmannstr. 68
Tel.: Wandlitz 22682 oder 030/2325708

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Mit Note „5“ zum Abitur? Therapeuten auf. Viele Eltern möchten,
dass ihr Kind nach der 6. Klasse auf das
In unserer Gemeinde gibt es drei richt. Das ist einfach zu viel. Denn zum Gymnasium geht. Das ist verständlich,
Grundschulen: In Basdorf (dreizügig), Unterricht kommen eine Menge weiterer entspricht aber nicht immer den realen
Wandlitz (zweizügig) und in Klosterfelde Aufgaben: Vorbereitung, Korrekturen, Leistungen. Die Oberschule in Kloster-
(ein- bis zweizügig). Die Stellen für Leh- Aus- und Weiterbildung. Da wundert es felde hat für das nächste Schuljahr viel
rer sind alle besetzt. Das sagt jedoch noch nicht, dass viele Lehrer sich den baldigen zu wenige Anmeldungen. In einer Zeit,
nichts über die Qualität aus. So fehlen Vorruhestand wünschen oder sich krank wo selbst Handwerksmeister für Lehr-
beispielsweise ausgebildete Grundschul- melden. linge das Abitur fordern, ist es offenbar
lehrer. Nur die dürfen erste Klassen Für die Schüler sind die Anforderungen Tendenz, sein Kind auch dann in einem
übernehmen. Dafür gibt es aufgrund der ebenfalls gewachsen. Die Einschulung Gymnasium unterzubringen, wenn die
schwindenden Anzahl von Oberschülern bereits mit fünf Jahren bleibt auch bei Leistungen nicht so berauschend sind.
zu viele Lehrer mit der entsprechenden den Lehrern eher umstritten. Druck wird Um wenigstens eine kleine Hürde für die
Qualifikation, die nun in der Grund- nicht nur von der Schule, sondern auch Aufnahme zum Gymnasium zu errichten,
schule tätig sind. Die Folge: Grundschul- von vielen Eltern ausgeübt. Klar, jeder ersann man folgendes Kriterium: Bedin-
lehrer müssen ihre Klassen bereits nach möchte, dass sein Kind eine gute Bil- gung für den Besuch des Gymnasiums
dem dritten Schuljahr abgeben, zum dung erhält, mit der es später im Leben ist, dass der Schüler in Deutsch, Englisch
Leidwesen der Kinder, der Eltern und bestehen kann. Aber nicht alle Kinder und Mathematik die Gesamtnote von
ihrem eigenen. sind diesen Anforderungen gewachsen. maximal „7“ bekommt. Nun gibt es eine
Die Anforderungen an einen Lehrer sind Bei manchen platzt der Knoten eben Menge Rechenmöglichkeiten, dieses Ziel
enorm gewachsen. Im Durchschnitt erst später, oder nie. Das Resultat: Im- zu erreichen. Eine davon wäre: Deutsch
steht er täglich fünf Stunden im Unter- mer mehr kleine Patienten suchen einen „1“, Englisch „1“, Mathe „5“.

Horst Schumann

27. Juni 2008: Erster Spatenstich zum Bau der neuen Grundschule in
Wandlitz - im Modell (siehe oben)

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

n der Oberschule Klosterfelde tut sich

A Klosterfelde macht Schuleeiniges. Die Ankündigung auf dem
großen Bauschild links neben dem Schul-
gebäude, dass an dieser Stelle eine moderne hungskraft für Schüler und Eltern zu ver- Nutzung geschaffen, sondern auch neue
Einfeldsporthalle entstehen wird, macht stärken. Formen und Wege der Wissensvermittlung
neugierig; zumal zwei Tafeln neben der Mit den Themen „Naturwissenschaft – und -aneignung beschritten worden. All
Eingangstür darauf verweisen, dass in dem Umwelt – Technik“ haben die Lehrer der diese Anstrengungen zielen auf ein hohes
großen Gebäude zwei verschiedene Schu- Schule einen anspruchsvollen Schwerpunkt Maß an selbständiger aktiver Wissensan-
len, die Klosterfelder Grund- und die Klos- für ihre berufliche Tätigkeit gewählt, um eignung und die Ausprägung entsprechen-
terfelder Oberschule, beheimatet sind. dafür zu sorgen, dass ihre Schulabgänger der methodischer Fähigkeiten möglichst
Wer baut schon oder lässt bauen, ohne den künftigen Anforderungen der berufli- bei allen Schülern. So werden zunehmend
Gruppen- und Projektarbeit praktiziert,
bei sehr vielen Schülern Interesse geweckt,
Motivation verstärkt und nachhaltige
Lerneffekte bewirkt. Wie die Schulleite-
rin bekräftigt, wird auch auf altbewährte
Fähigkeiten wie Kopfrechnen und niveau-
vollen Umgang mit der deutschen Sprache
in Wort und Schrift viel Wert gelegt.
Bei Wissenstests und Leistungsvergleichen
mit Schülern anderer Schulen schneidet
die Oberschule Klosterfelde vor allem in
mathematisch-naturwissenschaftlichen
Fächern mit guten und sehr guten Ergeb-
nissen ab.
Leider hat der Schulverein im vorigen Jahr
seine Tätigkeit eingestellt. Das vorhan-
dene Interesse vieler Eltern an schulischen
Belangen ist eine Sache. Die Bereitschaft
zum aktiven Mitwirken in einem Schul-
verein ist offensichtlich eine andere Sache.
Auf die zukünftige Entwicklung der Schule
angesprochen, wünscht sich die Schullei-
terin, dass der eingeschlagene Weg fort-
gesetzt werden kann, damit die Schule in
Partnerschaft mit den Eltern dafür sorgt,
Oberschule Klosterfelde: Erfolgreicher Abschluss des sechsmonatigen IOS-Projektes „Fit for job dass die Schüler stolz auf ihre Schule sind
mit PC“ mit der Überreichung der Zertifikate an die Teilnehmer der 9. Klassen durch den und unter guten Lernbedingungen für
Dozenten Ronald Krämer vom Verein „Impuls“ e.V. ihr weiteres Leben notwendiges Wissen

sich eine Perspektive auszurechnen? Und chen Ausbildung gewachsen sind. Von den und erforderliche Fähigkeiten erwerben
die sieht die Leiterin der Oberschule, diesjährigen 52 Absolventen werden vor- können.
Birgit Steinbach, für diesen Schulstand- aussichtlich zwölf ihren Bildungsweg in Siegfried Hegenbarth
ort. Dafür sind aus ihrer Sicht mehrere einer gymnasialen Oberstufe fortsetzen und
Faktoren maßgebend. Zunächst das Ein- die anderen sich um einen Ausbildungs-
zugsgebiet dieser Schule: Zwar rekru- platz bemühen. Einen solchen zu erkämp-
tiert sich der größte Teil der Schüler aus fen, wird auf Anhieb nicht allen gelin- Es ist ein Jammer, dass
den Ortsteilen der Gemeinde Wand- gen. Aufgrund der Erfahrungen der letzten die Dummköpfe so
Jahre werden schätzungsweise 80 Prozent selbstsicher sind und die
litz, aber das Einzugsgebiet reicht deut- der Bewerber noch in diesem Herbst eine Klugen voller Zweifel.
lich über deren Grenzen hinaus, bis
nach Groß Schönebeck und Biesenthal. DAusbildung beginnen können. Bertrand Arthur William Russell,
Dazu kommt die vorsichtig optimistische ie Schule ist bemüht, mit ihrem auf
Erwartung einer tendenziell zunehmen- Nachhaltigkeit angelegten Bildungs-
den Schülerzahl in dieser Region. Die angebot längerfristig dem sich bereits
Schule ist auch aus umliegenden Orten jetzt abzeichnenden und vielfach beklag- 3. Earl Russell (* 18. Mai 1872
† 2. Februar 1970) war ein briti-
mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln ver- ten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. scher Philosoph, Mathematiker
gleichsweise günstig zu erreichen. Positiv Deshalb sind nicht nur günstige materiell-
wirkt sich weiterhin aus, was die Schule technische Lernbedingungen, wie moderne und Logiker und erhielt 1950
den Nobelpreis für Literatur.
selbst an inhaltlichen und methodischen Fachräume Chemie und Biologie, oder viel-
Angeboten bereithält, um ihre Anzie- fältige Möglichkeiten umfangreicher PC-

6

Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Unzufrieden zufrieden an andere Schulen und damit weite Schul-
wege in Kauf nehmen.
Der Schulleiter des Gymnasiums zieht Bilanz Das sei nur eine Retourkutsche des Land-
kreises, grummeln hiesige Kommunalpo-
„Kunst wäscht den Staub des Alltages von litiker. Der revanchiere sich dafür, dass er
der Seele“, so steht es in großen Buch- im Kampf um den Bestand des Gymnasi-
staben im Foyer des Wandlitzer Gymna- ums nachgeben musste. Wenn dem so ist,
siums. Entsprechend diesem Spruch von dann trifft es die Falschen und ist das fal-
Pablo Picasso steht im Zimmer des Schul- sche Signal in einer ohnehin umstrittenen
leiters wenigstens eine Gitarre in der Ecke. Schulpolitik.
Der studierte Mathematik- und Physik- Hartmut Arndt kann in dieser Frage
lehrer Hartmut Arndt (50) leitet seit 16 nichts entscheiden, aber auf seiner Seele
Jahren unser einziges Gymnasium. Sechs wird nun sicherlich etwas mehr „Staub
Jahre davon hat er mit vielen anderen um des Alltages“ lasten. Denn er ist ein Päda-
dessen Weiterbestehen gekämpft. Wie goge durch und durch.
richtig das war, zeigte sich auch in diesem Lutz Renner sprach mit ihm über die
Jahr. 75 Mädchen und Jungen haben sich aktuelle Situation in seiner Schule.
um einen Platz an diesem Gymnasium
beworben, genügend junge Leute für
drei Klassen. Doch der Landkreis Barnim
lehnt drei Klassen ab. 17 Bewerber sollen

HK-J: Herr Arndt, wie zufrieden sind Sie mit Wandlitzer Schüler unter den ersten zehn des HK-J: Kollegen von Ihnen beklagen eine
den diesjährigen Abiturergebnissen? Landes. rückläufige Wissensvermittlung, besonders in
Wir sind zufrieden. Wir liegen exakt im Das ist logisch. Wir sind mehr auf Spra- den naturwissenschaftlichen Fächern. Haben
Durchschnitt, das heißt, wir haben eine chen und Künste spezialisiert. Wer eine die Recht?
Durchschnittsnote von 2,4 erreicht. Die spezielle naturwissenschaftliche Ausbil- So ist das nicht. Die Stundensätze haben
Anzahl der Abiturienten, die unter einem dung will, muss auf das Barnim-Gymna- sich verschoben, früher gab es z.B. drei Phy-
Durchschnitt von 2,0 liegen ist deutlich sium. Und in unserer Spezialisierung haben sikstunden in der Woche, heute ist es noch
gestiegen. Das freut uns, dass unsere Schüler wir bei Olympiaden erste und zweite Preise eine. Die Schwerpunkte wurden verscho-
viele gute und sehr gute Leistungen erreicht erreicht. Wiebke Jakob z.B. ist im Bundes- ben und in dem Sinne würde ich Ihnen für
haben. Allerdings haben wir in diesem Jahr wettbewerb Preisträgerin im Fach Englisch Naturwissenschaften Recht geben.
keine Spitzenleistung von 1,0 erreicht. geworden. Neun unserer Schüler wurden in Aber wir haben seit vier Jahren ein zentrales
HK-J: Warum nicht, in Cottbus schafften das den Sparten Französisch und Spanisch im Abitur, dadurch gibt es Rahmenlehrpläne,
zehn Abiturienten? Landesvergleich Preisträger. die alle als Konzept annehmen müssen. Die
Wer dieses Ergebnis erreicht, ist ein Ausnah- Im Übrigen wollen wir über den Förder- chaotischen Zeiten mit dem dezentralen
meschüler, absolute Spitze. Diese hatten wir verein Spitzenleistungen stärker fördern. Abitur sind vorbei.
in den letzten Jahren öfter. Und mit Cottbus Bislang wurde ein Abiturergebnis von 1,0 HK-J: Dafür gibt es jetzt das Abitur in zwölf
können Sie uns nicht vergleichen. Dort sind durch den Förderverein mit 100 Euro Jahren, auch für Sie ein Turbo-Abi?
die besten Schüler des ganzen Landes auf gewürdigt. Künftig wollen wir solche Aner- Ich denke nicht. Wir müssen nur das Stun-
naturwissenschaftlichem Gebiet vereint. kennungen bereits in die 10. Klasse vorver- denvolumen erfüllen. Wir verschieben jetzt
HK-J: Trotzdem, auch bei Mathe-, Biologie legen. So wirken diese noch zwei Jahre in Stunden, die in den letzten beiden Klassen
oder Physikolympiaden sind seit Jahren keine die Schule hinein.
Fortsetzung nächste Seite

7

Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Fortsetzung von Seite 7 ter geschrieben wird, oder wie das Inter- struktur berücksichtigt werden. Mein Kol-
lagen, in den Bereich der 7. bis 10. Klasse. net zu handhaben ist. Es ist herrlich mit- lege von unserer Partnerschule in Vier in
Die Kultusministerkonferenz hat z.B. für zuerleben, wenn jugendliche Ungeduld Frankreich z.B. hat 42 technische Mitarbei-
die 8. Klasse 33 Wochenstunden festge- auf die Bedächtigkeit der Älteren trifft. ter. Wir haben zwei. Doch so etwas kostet
legt. Damit wird einiges aufgefangen und Das hilft beiden. Das wollen wir weiter ent- eben Geld. Leider.
ich denke, mit diesem Stundenansatz wickeln, z.B. auch bei der Vermittlung der HK-J: Im nächsten Jahr zieht die Grundschule
können wir zufrieden sein. englischen Sprache.
HK-J: Die Notenvoraussetzun- HK-J: Was ist Ihr größtes Problem? hier aus und in den Neubau. Was
gen für die Aufnahme ins Gym- Zum einen haben wir nicht genügend Geld bringt Ihnen das?
nasium sind heftig umstrit- für das, was wir gerne machen möchten. Ich Welche Räume wir erhalten
ten. Sie gelten als zu niedrig, denke an eine bessere Ausstattung mit Lehr- werden, das wird spannend. Ich
würden Mittelmaß in die Gym- büchern und Lehrmitteln, an notwendige gehe davon aus, dass sich unsere
nasien bringen… Bautätigkeiten. räumliche Situation verbessern
Wir machen nichts am Zum anderen müsste die Klassenfre- wird. Wir haben derzeit keine
Durchschnitt fest. Ich nehme quenz deutlich gesenkt werden. Wir Bibliothek, keine Mediathek,
die Gutachten der vorher- liegen jetzt bei fast 30 Schü- ein Raum mit Medieninseln
gehenden Schule, führe sehr lern pro Klasse, internati- fehlt. Wir wünschten uns einen
oft Gespräche mit Eltern und onal spricht man von großen Raum, der für Theater-
den Aufnahmekandidaten einer idealen Klasse, proben und –veranstaltungen
und entscheide dann. wenn sie 17 Schü- genutzt werden könnte. Ich bin
HK-J: Das ist ostdeutsch… ler hat. Wir leben gespannt.
Das weiß ich nicht, ob das in einer Region HK-J: Wenn der Schulleiter
ostdeutsch ist. Es ist mein Lehrerherz, das die von Zuwachs unseres Gymnasiums nur einen
den Schüler anders betrachtet. geprägt ist. Jähr- Wunsch frei hätte. Welcher wäre das?
HK-J: Sie haben 52 Lehrer an Ihrem lich kommen etwa Ich wünschte mir, dass die Bildung einen
Gymnasium. Wie viele davon kommen aus 140 Kinder hinzu. deutlich höheren Stellenwert in der Gesell-
Wandlitz? Das muss auch für schaft bekäme.
Das sind 14. Alle anderen kommen von die schulische Infra- HK-J: Herr Arndt, danke für das Interview
außerhalb, aus Bernau, Berlin, aber auch und für Ihre Kandidatur zu der Gemeinde-
aus Schwedt. Ich bin in Klosterfelde zu vertretung viel Erfolg.
Hause.
HK-J: Dann wirken Sie über den einzel-
nen Lehrer relativ wenig in die Gemeinde
hinein. Wie wirken Sie als Schule?
Wir versuchen alles Mögliche. Wir unter-
stützen die Patenschaften mit den Part-
nerstädten, machen öffentliche Projekt-
wochen oder Theaterveranstaltungen.
Seit drei Wochen gibt es unseren Kurs
„Computer für Senioren fünfzig plus“.
Die jungen Leute, die in unserem Com-
puterleistungskurs ausgebildet werden,
stehen Älteren zur Verfügung, um denen
zu vermitteln, wie ein Brief am Compu-

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Die neuen Leiden der Claudia R.

Wenn eine Straße zum Trauma wird

Aus Klosterfelde berichten Lutz Renner und Horst Schumann

Trostlos grau hängt am diesem Julitag Euro reduziert. Der kleine Kredit, der das Claudia Roosch mit Ehemann vor ihrem Ge-
der Himmel über der Bahnhofsstraße, Geschäft attraktiver machen sollte, konnte schäft
feuchtet die übergroßen Sandhau- nicht mehr bedient, musste gestundet Nach Baubeginn kamen zwei Zusatzwün-
fen, die einst Teil dieser Klosterfelder werden. sche der Gemeinde, zwei Nebenstraßen
Straße waren und gibt dem graugrün Claudia Roosch und ihr Mann Karsten, sollten regenwasserseitig an die Bahnhofs-
des Unkrauts auf den Sandhügeln sattere ein Fernfahrer, kämpfen, gehen mit ihren straße angeschlossen werden. „Da bin ich
Farben. Blumen zu den Kunden, wenn die Kunden Opfer und auch Täter geworden“, sagt
Trostlos die Bäume in ihren Brettergefäng- nicht mehr zu den Blumen kommen. Ortsbürgermeister Klaus Pawlowski. „Ich
nissen, die sie seit Monaten umgeben, am „Alles, weil es keine Koordination gibt, wollte verhindern, dass die Bahnhofstraße
Rande einer Sandstraße, die unnatürlich keinen Zeitdruck, weil sich alle wechselsei- später wieder aufgerissen werden muss“.
tief das Gelände durchschneidet. tig die Schuld geben. Schauen sie sich um, Warum nicht von Beginn an alles koordi-
Trostlos fast in dieser Umgebung, der hier arbeitet doch keiner an der Straße. niert, geplant und realisiert wurde, weiß er
Blumenladen von Claudia Roosch, trotz Schade für die Claudia“, sagt der vorbei- nicht. Aber angesichts dieser Wünsche ent-
seiner Blumen. Der Zugang zu ihnen ist kommende Fred Glöckner. standen neue Hindernisse, wie die Fern-
seit 10 Monaten schwierig geworden. Im Quelle-Shop gegenüber, hat der Stra- wärmeverlegung, und die Zeit, die teure
Denn so lange wird an den 515 Metern ßenlangzeitbau den Umsatz halbiert, bei Zeit verfliegt.
dieser Straße schon gebaut. Schlecker und EDEKA deutlich reduziert. Die Straße wird zu den Kommunalwah-
Die junge Frau klagte darüber auf dem Doch eine Kette wie Schlecker verkraftet len nicht fertig sein. „Es ist durchaus
letzten Dorftalk von Klosterfelde und das Ausfälle. Claudia Roosch nicht. „Es ist ein möglich, dass ich dann für die Bahnhofs-
klang fast trostlos. Wie verzweifelt muss Trauma, meine Kinder spüren die Belas- straße abgestraft werde. Aber richtig an
eine sein, wenn sie in ihrem Heimatort tung“. Bürgermeister Tiepelmann, der die Nieren geht mir das mit der Claudia.
öffentlich macht, dass sie die total gesperrte Claudia Roosch auf dem Dorftalk zuhörte, Ich versuche zu helfen, wo ich kann“, sagt
Straße in die Insolvenz führen wird. war offensichtlich beeindruckt. Unge- Pawlowski.
Der Blumenladen, seit 40 Jahren gut situ- wöhnlich deutlich, auch emotional, wies er Claudia Rooschs Hoffnungen werden
iert in Klosterfelde, steht vor dem Aus, alle Verantwortung von sich, der Landes- immer kleiner. Über 50.000 Euro werden
weil die unfertige Straße die Einnahmen betrieb arbeite schlecht. verloren sein. Aber sie kämpft, bewun-
monatlich um dreitausendfünfhundert Claudia Roosch hilft das nicht, es ist ihr dernswert und mutig, will nicht aufgeben.
egal, ob sich da einer rein wäscht oder Jetzt hat sie einen Antrag auf Entschädi-
nicht. Sie will Tempo beim Bau. Immer gung gestellt und an jeden geschickt, der
hat sie gehofft: Erst sollte die Straße im in das Straßenbauchaos verwickelt ist, den
Minister, den Landesbaubetrieb, den Bür-
März fertig werden, dann im Mai, germeister. Mal sehen, ob ihr einer hilft.
im Juni, Juli, Oktober und nun im
Dezember.
Warum nur dauert und dauert es.
Sicher ist, dort wo die Bahnhof-
straße in die B109 mündet, war
früher die Dorfaue, ein Graben.
Dort konnte der Baugrund nicht
einfach verfestigt werden. Ein Ver-
suchsfeld, drei Meter breit und
zehn Meter lang, wurde geschaf-
fen, bei gesperrter Straße. Warum
dieses Versuchsfeld nicht durch
eine kurze Umleitung in die offen
gehaltene Bahnhofstraße umgan-
gen wurde, kann keiner beantwor-
ten. Keine Antwort auch auf die
Frage, warum der allseits bekannte
Baugrund nicht vor Baubeginn so
berücksichtigt wurde, dass andere
Lösungen gefunden wurden. Der
Baugrund kostete mindestens zwei
Monate.

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Feuer unter dem Dach? Dieses Interview war in seiner Richtigkeit bestätigt, da wurde diese Autori-
sierung höheren Ortes zurückgenommen. Das ist ein an sich ungewöhnli-
Wenn ein Bürgermeister die Einwohner cher Vorgang. Was war geschehen?
auffordert, sich nicht bei ihm, sondern
dem zuständigen Minister Dellmann Wir wollten Bürgermeister Tiepelmann dieses Interview vorab übergeben,
in Wandlitz zu beschweren, dann muss damit er sich dazu in unserem Heidekraut Journal äußern konnte. Das lehn-
Feuer unter dem Dach sein. te er ab. Stattdessen interessierten sich plötzlich Beamte des zuständigen
So geschehen beim 80. Dorftalk in Klos- Ministeriums für das unveröffentlichte Interview, von dessen Existenz sie nur
terfelde, als massive Kritik an der Bauzeit von einem wissen konnten – vom Wandlitzer Bürgermeister. Im Landesbe-
der dortigen Bahnhofsstraße erfolgte. trieb klingelten die Telefone und wir erhielten eine neue, zensierte Textfas-
Ursprünglich sollte diese Straße erst in sung. Diese haben wir abgelehnt und veröffentlichen hier die ursprüngliche
einigen Jahren saniert werden. Da der Fassung. Die Behörde von Minister Dellmann schrieb uns abschließend:
NWA aber die Bahnhofsstraße mit ei- „Wir sind sehr daran interessiert, die Baumaßnahme jetzt zu einem guten
nem Abwasserkanal versehen wollte, Abschluss zu bringen und möchten auch die Auseinandersetzung mit dem
entschloss sich der Landesbetrieb für Bürgermeister nicht weiter verschärfen.“ Wir wollen das auch nicht und
Straßenwesen, kurz LS, parallel dazu deshalb erneuern wir unser Angebot an den Bürgermeister, seine Sicht der
die Straße bauen zu lassen. Dinge bei uns darzustellen. Denn wie diese Geschichte zeigt, ist es besser
Dieser Landesbetrieb, der Auftraggeber, vor dem Bürger mit offenem Visier zu diskutieren, als hintenherum zu inter-
ist eine Dellmann-Behörde. venieren. Es sei denn, man hat was zu verbergen.
Nur acht Tage vor dem Dorftalk, am 16.
Juni 2008 hatte Bürgermeister Tiepel-
mann mit dem amtierenden Leiter der
Niederlassung-Ost des LS, Herrn Schade
über die Bahnhofstraße in Klosterfelde
gesprochen. Aus Sicht des LS war das ein
konstruktives Gespräch gewesen. Doch
vor rund 60 Klosterfeldern sagte der
Bürgermeister, daß der Landesbetrieb
am schleppenden Baufortgang allein
Schuld sei.
Wir wollten wissen, ob dem so ist und
sprachen mit der Bereichsleiter Stra-
ßenbau, Johannes Neßler (60) und dem
Sachgebietsleiter Bauüberwachung,
Hans- Jürgen Otte (50)

HK-J: 15 Monate Bauzeit für die 515 Me- Um nur einige zu nennen, der Baugrund in Die Gemeinde hat die Baugrunduntersu-
ter Bahnhofsstraße in Klosterfelde. Das ist Höhe EDEKA-Markt war problematisch, chung gemacht.
ein Baufortschritt von durchschnittlich 1,7 ließ sich nicht verfestigen. Und wir haben HK-J: Diese fehlende Untersuchung ist also
Meter pro Arbeitstag. Wer ist denn für dieses zusätzliche Leistungen aufnehmen müssen, ein Grund für die Verzögerung?
Schneckentempo verantwortlich? so die Entwässerung aus der Güterbahn- Jaaa, aber solch eine Untersuchung gibt
Der Erfolg hat viele Väter… hofstraße oder die Drainage. nur einen kleinen Einblick. Wir wissen
HK-J: Hier geht es aber um einen Misserfolg HK-J: Aber das muss doch alles vorher plan- heute von den Klosterfeldern, dass dort ein
Auch der hat in diesem Fall viele Väter… bar sein. Graben war, mit viel Torf und das hat uns
HK-J: Aber Bürgermeister Tiepelmann sagt Der Baugrund und die witterungsbeding- sehr viel Zeit gekostet.
das öffentlich anders. Wie berechtigt ist diese ten Unterbrechungen sind nicht so ohne HK-J: Baugrund also Ursache
Schelte? weiteres planbar. Nummer 1, welche gibt es noch?
Wir verstehen diese Aussage nicht wirklich. HK-J: Aber dieser Baugrund war doch längst Wir mussten auf Wunsch der Gemeinde
Denn wir haben einen gemeinsamen Ver- bekannt, bei den Einwohnern und der beauf- zusätzliche, nicht geplante, Leistungen
trag, der regelt, wer was bei der Bahnhof- tragten Firma? übernehmen, so die Entwässerungsanbin-
straße macht. Die Gemeinde hat z.B. die Wir haben Baugrunduntersuchungen an dung der Nebenstraßen Hans-Beimler-
gesamte Planung übernommen und wir anderer Stelle gemacht, aber genau dort und Güterbahnhofstraße.
haben dafür gezahlt. Und die Gemeinde vor dem Markt haben wir den Baugrund HK-J: Wieso führt das zu Verzögerungen?
hat, nach Baubeginn, mehrere zusätzliche nicht untersucht. Diese Leistungen waren weder vorgesehen
Wünsche geäußert, die wir auch erfüllen. HK-J: Wer ist wir?
HK-J: Dann nennen Sie doch mal die Grün- Fortsetzung Seite 17
de für den schleppenden Baufortgang.
Fakt ist, dass wir bei dieser Straße unge-
wöhnlich viele Baubehinderungen haben.

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Wird Schönwalde im Walde schöner?

Neue Hoffnung für Schloss Dammsmühle

Die Schlossstraße, ein schmales Asphalt- Gerd Matern. „Wir ziehen an einem Strang, Hektar großen Geländes in einem Integra-
band durch unberührten Wald, wurde auch wenn es noch einige kritische Punkte tionsvorhaben von behinderten Menschen
in den letzten zehn Jahren nur selten genutzt. gibt.“ Dazu gehört zum Beispiel die entzü- realisiert werden soll. Diese könnten auch
Sie führt zu einem Gebiet, das im Dornrös- ckende Insel im Schlossteich, die baurechtlich in einem Gartenbaubetrieb einen Obst-,
chenschlaf verwilderte und verkam. quasi nicht existiert. Aber auf ihr möchten Pflanzen- und Kräutergarten bewirtschaf-
Jetzt gibt es Hoffnung für Schloss Damms- die Investoren einen Biergarten errichten. ten. Eine schwimmende Pagode soll, wie
mühle. Im Projekt findet sich normal Erfreuliches, früher, den Schlossteich schmücken.
Eine zehnköpfige Gruppe von Architekten wie eine Schlosskonditorei in der ehemaligen Das Schloss selbst, denkmalgeschützt, soll
und Ingenieuren, meist aus Niedersachsen Orangerie oder
und Berlin, hat die Management GmbH ge- zwei Badestellen am
gründet, um das Schloss, seinen Teich und Mühlenbecker See
den angrenzenden Mühlenbecker See zu einer mit Bootsverleih
Erholungswelt besonderer Art zu gestalten. und Freizeiteinrich-
Sie soll für zwei Millionen Menschen aus dem tungen. Aber es
Umfeld zur touristischen Attraktion werden. findet sich auch
Damit das eintritt, werden derzeit intensive Ungewöhnliches.
Gespräche mit den Behörden geführt und die- Mongolische Jur-
se verlaufen „in einer hervorragenden Zusam- ten z.B., in denen
menarbeit“, sagt Management-Geschäftsführer naturwissenschaft-
lich-handwerkliche
Ausstellungen plat-
ziert werden sollen.
Ungewöhlich auch,
dass die landschaft-
liche Pflege des 20 Bürgermeisterin Brandt ist optimistisch

Umsgestaltung

Bahnhof Wandlitzsee

Die Niederbarnimer Eisenbahn-AG
möchte den Bahnhof Wandlitzsee

umgestal�ten. Ihre Ideen sind
gefragt! Wie im Entwurf dargestellt
könnten verschiedene kleine Läden

sowie ein Bistro den Bahnhof mit
Leben erfüllen. Wie möchten Sie das

Bahnhofsgebäude Wandlitzsee
künftig nutzen und erleben?

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

in erster Linie ein Hotel beherbergen, das renoviert wird und weil es vor allem dann ist ohne Auto erreichbar. Das ist bei den
vor allem als Tagungsort dient. Mit dem wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist. Benzinpreisen nicht unwichtig.
Flair alter Schönheit und unberührter HK-J: Haben Sie das Gefühl, dass die In- HK-J: Das Konzept kostet Millionen, was
Natur wollen die Investoren Firmen anlo- vestoren ernsthaft an dieses Konzept heran- davon trägt die Gemeinde?
cken, damit diese z.B. ihre Management- gehen? Nichts, gar nichts.
schulungen mit geistiger und körperlicher Ja, das Gefühl haben wir. Es werden bereits HK-J: Was gewinnt die Gemeinde?
Ertüchtigung in der Ruhe des Schlosses Leute einbezogen, die in Schönwalde zu Ein wunderschönes Areal.
durchführen. Hause sind, sie wurden eingestellt, um die HK-J: Und Steueraufkommen
Da jeder zu dem Objekt Zugang erhalten Schlossumgebung wieder schön werden zu Das ist richtig, daran habe ich jetzt nicht
soll - es ist auf den täglichen Besuch von lassen. gedacht.
2.000 Menschen ausgelegt - wird es im his- HK-J: Das Schloss gibt also heute schon Ar- HK-J: Haben Sie als Gemeinde Einfluss ge-
torischen Schlossambiente auch ein attrak- beit? nommen auf die Schlossentwicklung?
tives Restaurant geben. Noch in diesem Genau Wir waren und sind immer mit dem Ei-
Jahr, entsprechende Genehmigungen vor- HK-J: In welchem Umfang könnte das gentümer im Gespräch. Es gab Zeiten, da
ausgesetzt, könnte die Schlossgastronomie sein? haben wir uns gemeinsam richtig Sorgen
beginnen. Das ist schwer vorherzusagen. Wenn um die Zukunft von Dammsmühle ma-
Die Management GmbH rechnet mit ei- alle Vorhaben der Investoren realisiert chen müssen.
ner dreijährigen Bauzeit, bis sich Schloss werden ist naheliegend, dass die dafür HK-J: Aber der Gemeinde gehört nichts
Dammsmühle wieder in alter Schönheit notwendigen Arbeitskräfte aus der un- von Dammsmühle?
präsentiert. Allein die Arbeiten im Schloss- mittelbaren Umgebung gesucht werden. Doch, die Wege sind Gemeindeeigen-
park, mit mehreren mobilen Versorgungs- Weiter weiß ich bereits, dass sich Schön- tum und die geben wir auch nicht her.
ständen und einer Fischräucherei, sollen walder Unternehmen an den Aufbauar- Die garantieren einen gewissen Einfluss
zwei Jahre dauern. Begonnen haben sie beiten beteiligen. Das Landhaus Phoenix und wir wollen das Schloss für alle und
schon. Die Restaurierungs- und Neubau- will beispielsweise den Biergarten auf der jeden. Erfreulicherweise will das auch der
kosten werden mit bis zu 12 Millionen Schlossinsel betreiben. Investor.
Euro veranschlagt. HK-J: Kann dieses fertig gestellte Schloss HK-J: Vielen Dank Frau Brandt und der
Allerdings ist diese Summe noch nicht be- wirklich regionale Bedeutung erlangen? SPD-Spitzenkandidatin einen guten Kom-
reitgestellt. Die GmbH braucht erste Erfol- Ich denke ja, denn wir sind das südliche munalwahlkampf
ge, um Banken zu überzeugen. „Doch das Tor des Barnims mit hervorragenden öf- Lutz Renner
Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen“, fentlichen Anbindungen. Selbst als das
ist sich der Management-Chef sicher. „Die Schloss in einem
Fertigstellung kann sich verzögern, mehr bedauernswer-
nicht“. Schön wäre es. ten Zustand war, Viola´s Haarstudio
kamen Besucher Inh. V. Stargard
Was sagt die Bürgermeisterin aus Berlin. Die Wir bedienen Sie:
von Schönwalde zu diesem Vor- werden sich dann
haben? vervielfachen. Das Mo. geschlossen
Schloss mit seinem Di. 9.00 - 19.00 Uhr
HK-J: Frau Brandt, Schloss Dammsmühle Park und seinem
scheint zu neuem Leben zu erwachen. Sehen Naturschutzgebiet Mi.-Fr. 9.00 - 18.00 Uhr
Sie das positiv? kann eine gute Sa. 8.00 - 13.00 Uhr
Ja
HK-J: Warum? Verknüpfung zum
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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Zerpenschleuse in Hoffnung!

Minister Reinhold Dellmann hat Wort Besonders interessierte der Abschnitt an gen Trödel“, beeinflusst den mittleren
gehalten und die Zerpenschleuser Bürger der Kita, die Kurzparkmöglichkeiten so- Abschnitt der Bundesstraße. Davon
zu einer Informationsveranstaltung am wie die Gestaltung an der Bushaltestel- hängt die künftig zu errichtende Brü-
9. Juli 2008 über den Stand der Planung le. Im Rahmen der Baudurchführung cke ab, also ob als Hub- oder Klappen-
der Ortsdurchfahrt für den nördlichsten werden 57 Bäume gefällt und mit 180 brücke oder als normale Straßenbrü-
Ort der Gemeinde eingeladen. Auch der Neupflanzungen ersetzt. Die Klärung cke. Letztere käme in Betracht, wenn
Bereichsleiter des Landesbetriebes für von Grunderwerb an 48 Flurstücken ist die Ablehner des Ausbaus des „Langen
Straßenwesen, Harald Günther, und der noch erforderlich. Trödel“ erfolgreich wären. Zu diesem
Bürgermeister, Udo Tiepelmann, nah- Die Straßenbeleuchtung wird beidsei- Wassertourismusprojekt wird die Ertei-
men daran teil. Der Einladung waren tig ausgeführt, die Anlieger werden zu lung des Baurechtes nicht vor dem Jahr
rund 100 Zerpenschleuser und Gäste 50 Prozent an den Kosten beteiligt. Der 2011 erwartet, so dass das Mittelstück
auch aus benachbarten Ortsteilen in das Bürgermeister informierte auf Anfra- der Bundesstraße 109 mit der Art der
Feuerwehrhaus gefolgt. gen, dass die Zufahrten von der Straße Brückenkonstruktion erst zu diesem
Da die Ortsdurchfahrt der Bundes- zu den Grundstücken zu 100 Prozent Zeitpunkt bestimmt werden kann. Die
straße 109 mit dem Projekt Wasser- von den Anwohnern zu bezahlen sind. anwesenden Einwohner unterstützen
tourismus (WIN) auf dem Finow-Ka- Eine Ablaufplanung liegt noch nicht das Straßenbau- und das Wassertouris-
nal zusammenhängt, wurde auch zum vor. Die anliegenden Gewerbetreiben- musprojekt. Die Komplexität und die
Stand dieses Projektes informiert. den haben ihre Wünsche zur Verhin- Einbeziehung vieler Beteiligter (Land,
Die zirka 1,3 Kilometer lange Orts- derung einer Vollsperrung mit Nach- Gemeinde, viele Eigentümer, NWA,
durchfahrt wird in drei Bauabschnitten, druck vorgetragen. Zurzeit werden die Wasserstraßenamt und deren Nachauf-
dem nördlichen und südlichen sowie Abstimmungen zur Planfeststellung, tragnehmer) verkomplizieren jedoch
dem Mittelteil mit Brücke, aufgeteilt. also zur Erlangung des Baurechtes die Abstimmungen, die Bauplanung
Die Straße selbst wird 6,5 Meter breit vorgenommen. Im Jahr 2009 sollen und -durchführung.
grundhaft ausgebaut und erhält auf bei- die Ausschreibun-
den Seiten einen Entwässerungsstreifen gen erfolgen. Wolfgang Weidler
mit Kanalisation. Das Oberflächenwas- Die Bauzeit wird
ser wird über eine Reinigungsstufe zum auf ein- bis ein-
Kanal geleitet. einhalb Jahre
Neben der Straße werden auf beiden ab 2010 veran-
Seiten kombinierte Geh- und Radwege schlagt. Mit dem
errichtet. Es sind zirka 17 Parktaschen vorliegenden Ar-
vorgesehen, die Gemeinde möchte die- beitsstand waren
se Anzahl noch um weitere 13 erhöhen. natürlich nicht
alle Fragen bereits
zu beantworten.
Die den Straßen-
bau tangierende
Maßnahme „Was-
sertourismus“
(WIN), also der
Ausbau des „Lan-

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Post sollte derjenige sein, der die Gemeindever- siert, aber die Ausgabe Nr. 18 ist einmalig.
treter dazu auffordert und anleitet. Aber, „Demos heißt Volksherrschaft“. Als der
Sind Wahlen eine Chance siehe Amtsblatt und Bilderbuch Wandlitz, Bürgermeister Tiepelmann an die Macht
zur besseren Demokratie? er kennt nur sich und seine Meinung. kommen sollte, hat jemand gesagt: Der
Ich weiß Mitstreiter unter den Abgeordne- Mann ist sehr sozial engagiert. Ich weiß
Muss ich mich als Senior noch beweisen und ten nicht nur meiner Partei, die diesen des- leider nicht mehr, wer das damals war,
um Ämter bewerben? – Nein! Noch bin ich potischen Zustand ändern wollen. Für eine leider oder Gott sei Dank? Dieser Bürger-
in Ehrenämtern tätig, aber das wollte ich bürgernahe Demokratie kandidiere ich. meister ist nichts weiter als machthungrig.
nun nach und nach beenden. Nun habe ich Das habe ich vor sieben Jahren selbst er-
mich entschlossen, doch für den Ortsbeirat, Dr. Dieter Schultz, Stolzenhagen lebt. Das betrifft nicht nur ihn sondern
obwohl er ja nichts mehr zu sagen hat, und auch einige Mitarbeiter bei der Gemein-
für die Gemeindevertretung zu kandidie- Alles ganz normal ... de. Na ja, wessen Brot ich eß, dessen Lied
ren, weil mich die in der Gemeinde prak- ich sing. Sie haben in Ihrer Zeitung ganz
tizierte Demokratie gewaltig ärgert. Bürger- Wenn man sich mit einem „Guten Mor- richtig gesagt, dass die Entmachtung des
meister Tiepelmann betont gern, dass wir gen“ an den Frühstückstisch setzt und Volkes nicht nur in Wandlitz stattfindet.
eine „repräsentative Demokratie“ haben. erwartungsvoll die Regionalzeitung auf- Als die Ortsteile noch eigenständige Orte
Er meint, dass bei dieser das Volk nur zu schlägt, es kann aber auch eines der re- waren, war alles gut. Aber für einen macht-
wählen hat und die gewählten Vertreter des gionalen Werbeblätter versehen mit dem hungrigen Bürgermeister ging das gegen
„Volkes“ dann alles zu entscheiden haben. Amtsblatt der Gemeinde sein, so ist der den Strich.
Zum Wohle der Wähler oder nach eigenem Morgen oft nur noch halb so schön. Was soll getan werden? Davonjagen, den
Ermessen? Das führt dann dazu, dass unsere Der Verkehrsminister hier oder dort, er bösen Wolf?
Gemeindevertreter ihrem Wahlvolk, selbst eröffnet, gratuliert, umarmt oder redet Bitte fragen Sie mich nicht nach meinem
ihren eigenen Bekannten, Nachbarn und nur. Mal mit Fördermittelbescheid, mal Namen. Ich bin in einem weit über 80
Freunden, in die Tasche greifen können. mit vagen Zusagen. Fördermittelbeschei- Jahre fortgeschrittenem Alter und wohne
Ganz offensichtlich bei den Entscheidun- de scheinen vor Wahlen ganz normal, in der Großgemeinde.
gen über Bauvorhaben – Straßenbau, Stra- oder?
ßenlampen usw. – bei denen Anlieger einen Jetzt will er auch noch für die Gemein- Helga B.
Teil der Kosten bezahlen müssen. Aber na- devertretung kandidieren, viel Zeit hat so
türlich, nur nicht ganz so spürbar für den ein Minister. Den Landesentwicklungs- Klare Antworten sucht-
Einzelnen, auch bei der Verwendung von plan, er fällt in sein Ressort, hat man aus man vergebens
Steuergeldern und Fördermitteln. dem Schussfeld genommen. Ist vielleicht
Wie „repräsentative Demokratie“ in unse- auch besser, bei so vielen Problemen und In der Siedlung Gorinsee ist der Straßen-
rer Gemeinde wirklich aussieht, wird uns Fragen, speziell hier bei uns. ausbau im vollen Gange. Auf einer Ver-
im Amtsblatt, in dem nur das stehen darf, Die Darstellung über ein Gespräch mit sammlung im Februar 2007 informierte
was der Bürgermeister genehmigt, und in dem Minister wurde auf Grund kritischer das beauftragte Ingenieurbüro die Bür-
der „Bürger- und Besucher-Information“ Anmerkungen zu recht vagen Aussagen ger über die geplanten Baumaßnahmen.
Wandlitz, in der auf jedem Bild von den zur Veröffentlichung im Amtsblatt durch Viele Fragen blieben jedoch für uns of-
Ortsteilen sich der Herr Bürgermeister prä- den Oberzensor, unserem Bürgermeister, fen. Deshalb wandte ich mich im April
sentiert – in der letzten Ausgabe nur sieben nicht zugelassen. 2008 mit einem Schreiben an Herrn
und in der vorigen 13 mal, demonstriert. Das Amtsblatt wird seit seiner Schöpfung Tiepelmann, in dem ich meine Fragen
Ortsbürgermeister und Gemeindevertreter weiterhin zur Selbstdarstellung und Eigen- formulierte. Insbesondere bewegten
sind wohl nicht fotogen genug oder haben werbung genutzt. Kritische Auseinander- mich der Zeitablauf und die Frage, wie
sie keinen Wert? setzungen mit Problemen der Bürger feh- hoch die Kosten werden, die auf mich
Natürlich ist eine „direkte Demokratie“, len meistens, leider. Halt, sagte hier meine zukommen. Leider erhielt ich darauf
bei der alle Wahlberechtigten über jede Frau, habt ihr denn keine Probleme?! Wir keine für mich befriedigende Antwort.
Entscheidung abstimmen, mit mehreren haben genug davon und wenn welche feh- Die Aussagen zu den Kosten seitens der
Tausend Wahlberechtigten nicht möglich. len, man wird sie schon erfinden, wozu Gemeinde und durch den Auftragneh-
Aber wohl eine gute Kombination von bei- schon selbst welche auf den Tisch legen. mer, also die Baufirma, stimmten nicht
dem. Zu wichtigen Fragen sollten unsere Es würde uns freuen, liebe Mitbürgerin- überein. Letztere nannten einen deut-
Gemeindevertreter verpflichtet sein, ihre nen und Bürger, wenn wir Sie auch in der lich höheren Betrag.
Wähler zu befragen und der Bürgermeister nächsten Zeit mal wieder bei uns im In- Die Gemeinde und der Bürgermeister
ternet (www.cdu-Wandlitz.de) begrüßen achten mit Recht auf einen ausgegli-
könnten. chenen Haushalt. Das aber muss ich
schließlich auch. Deshalb möchte ich
Ingolf Weninger, Wandlitz schon genau wissen, was auf mich zu-
kommt. Mit der Nichteinbeziehung der
Machthungrig Bürger in die sie berührenden Themen
nimmt leider die allgemeine Politikver-
Ihr Heidekraut Journal ist eine wunder- drossenheit zu.
bare Sache. Vieles hat mich bisher interes-
Klaus Nagel, Schönwalde

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Die Mahntafel im Wandlitzer Rathaus

Am 21. März 1999 von dem aus Wandlitz stammenden Horst
wurde die vom Bild- Kerkow, der einer von 39 im Jahre 1949 zu
hauer Harald Haacke Unrecht Denunzierten und vom NKWD,
geschaffene Mahnta- dem sowjetischen Geheimdienst, Verhafte-
fel der Öffentlichkeit ten und Verurteilten ist. Nach der politischen
übergeben. Sie ist im Wende wurden diese Opfer des Stalinismus
Eingangsbereich des vom Obersten Russischen Militärgericht
Rathauses angebracht, Moskau rehabilitiert.
das einstmals das Hotel
Rünger war, während Dr. Claudia Schmid-Rathjen
des Nationalsozialis-
mus „Gemeinschafts-
haus“, dann Sitz der
sowjetischen Militärad-
ministration, später Sitz
des Rates der Gemeinde
und danach Amts- bzw.
Rathaus.
Die Initiative ging von
ehemaligen politischen
Häftlingen aus, vor allem

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Fortsetzung von Seite 10 wöhnliche Zahl von 50 Baubehinde- HK-J: Nun dauert das Projekt 300 statt
noch ausgeschrieben und der Baubetrieb rungen, denen sich die Bauleute gegen- 125 Tage. Wird es damit deutlich teurer?
wurde zusätzlich beauftragt, diese Leis- übersehen. Aus diesen unberechenbaren Es wird auf jeden Fall deutlich teurer.
tungen zu tätigen. Einflüssen heraus gab es immer wieder HK-J: Um wieviel?
HK-J: Von wem? neue Termine. Das können wir erst in der Endabrech-
Von der Gemeinde HK-J: Ist der Termin im Dezember we- nung sehen und da wird es sicher ein
HK-J: Verstehe ich das richtig, dass die Ge- nigstens realistisch? vertragsrechtliches Thema.
meinde durch weitere Aufträge die Fertig- Wir hoffen, dass jetzt alles geklärt ist und HK-J: Den kleinen Gewerbetreibenden
stellung der Bahnhofstraße verzögert hat? die Baufirma wirklich loslegen kann. geht es durch diese Baumalaise schlecht.
Jeder zusätzliche Auftrag bedeutet eine HK-J: Apropos loslegen, die Anlieger be- Verstehen Sie deren Sorgen?
Bauzeitverlängerung. klagen, dass häufig nicht und wenn, sehr Die verstehen wir sehr wohl und die sind
HK-J: Wären diese zusätzlichen Wünsche pausenreich gearbeitet wurde. Warum das? uns nicht gleichgültig. Das Verrückte ist,
von Beginn an geplant worden, wäre dann Sie müssen wissen, dass dieses Objekt keiner hat diese lange Bauzeit gewollt
die Bauzeit kürzer gewesen? nicht zweischichtig ausgeschrieben wur- und trotzdem ist sie eingetreten.
Auf jeden Fall, denn der Baubetrieb de. Die Firma selbst muss sich organisie- HK-J: Erste Forderungen nach Entschädi-
hätte anders kalkulieren können, Leis- ren. Wir geben nur die Werktage vor. gungen sind bereits gestellt worden. Finden
tungen und Materialien hätten rechtzei- HK-J: Wie viel waren das für die ganze sie diese berechtigt und wie wird Ihre Be-
tig vorbereitet werden können. Wenn Straße? hörde auf diese reagieren?
alles komplett ausgeschrieben worden Das waren 125 Werktage, entsprechend Solche Forderungen werden sicherlich
wäre, wäre es schneller gegangen. Keine muss sich eine Firma einrichten. Das geprüft, das macht eine andere Abtei-
Frage. Problem war nur, dass diese Firma wegen lung und da können wir nichts dazu sa-
HK-J: Inzwischen hat es fünf Beendi- der genannten Ursachen häufig nicht ar- gen. Das wird sicher eine Einzelfallent-
gungstermine gegeben. Woher kommt diese beiten konnte, selbst wenn sie es wollte. scheidung.
Fülle von Fehlinformationen? Es fehlten einfach die Voraussetzungen, HK-J: Meine Herren, danke für das Ge-
Wir haben bei dieser Straße die unge- arbeiten zu können. spräch.

Ein Wandlitzer Sommernachtstraum spendet haben, als auch jene, die die Lose
dann im Laufe des Abends erwarben und
Am Freitag, den 04. Juli 2008, luden dieser Hinsicht konnte die bei der Versteigerung mitmachten, zur
das Hotel und Restaurant Seeterrassen, von einem traumhaften Verwirklichung dieses Traumes bei. Insge-
Blumen Holm und der LIONS CLUB Abend geredet werden. samt konnten an diesem Abend 1750,00
Wandlitz-Barnimer Land unter dem Träume spielten aber Euro gesammelt werden. Der LIONS-
Motto „Blütenfeuer“ zu einem Som- auch in anderer Hin- CLUB Wandlitz-Barnimer- Land rundete
merfest. sicht eine große Rolle. die Summe dann auf glatte 2000,00 Euro
Die drei Veranstalter auf, die schon in den nächsten Wochen
Ganz in diesem Sinne war das Festzelt machten sich an die- übergeben wird. Dieses Ergebnis musste
mit Blumengebinden und Gestecken fest- sem Abend gemeinsam doch wirklich gefeiert werden und so run-
lich geschmückt. Die floralen Künste des für ein soziales Pro- dete ein Feuerwerk am Ende den „Som-
Teams um Petra Holm riefen allgemeine jekt stark. Ein Teil des mernachtstraum“ ab. Ein solcher Erfolg
Bewunderung und Anerkennung her- Eintrittsgeldes, aber macht Mut zu mehr und so gibt es bereits
vor. Aber bei diesen Eindrücken sollte es auch die Erlöse aus der erste Überlegungen, einen solchen Abend
nicht bleiben: Das Hotel und Restaurant Tombola und der Ver- zu einer festen Tradition in Wandlitz wer-
Seeterrassen sorgte mit seinem Büffet, bei steigerung werden der den zu lassen.
dem keine Wünsche offen blieben, für das Einrichtung „Menschen(s)kinder
leibliche Wohl der Gäste. Also schon in gGmbH“ zugute Dorothea Eckert
kommen. Schon lan-
ge wird in den Wohn- 17
gruppen in Bernau
und Schönow davon
geträumt, dass durch
eine entsprechen-
de Gestaltung der
Außenanlagen das
Freizeitangebot für
die dort betreuten
Jugendlichen verbes-
sert werden kann.
Somit trugen alle, die
für die Tombola ge-

Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Vermischtes Ab 17.00 Uhr wird die Diskothek „Soni“ Vertretern der Gemeindevertretung im
die weitere musikalische Betreuung über- NWA. Nach dem Prinzip der drei Affen
Wahlen am 28. September - jede nehmen. wird unser Geld ausgegeben. Es ist an
Stimme zählt! Um 19.00 Uhr werden dann die Sieger ge- der Zeit, entsprechende Maßnahmen sei-
ehrt. Die erfolgreichen Schützen erhalten tens des NWA und der Gemeinde beim
Liebe Bewohner der Gemeinde Wandlitz , Pokale.Darüber hinaus erhält jeder Teil- Straßenbau einzuleiten.
zum Ende des Monats September sind nehmer eine Erinnerungsplakette.
wir alle aufgerufen, die kommunalen Ver- Anschließend werden verdienstvolle Mit- Wolfgang Weidler
tretungen neu zu wählen. Leider hat sich glieder der Schützengilde Prenden-Lanke
in den letzten Jahren ein gewisses Desin- geehrt. Lehrers Brot
teresse gegenü­ ber unseren demokratisch Das Ende der Veranstaltung ist gegen 22.00
gewählten Strukturen breitgemacht. Wir Uhr geplant. Es war so um 1764, als Georg Friedrich
glauben aber, dass der einzelne Bürger Für das leibliche Wohl sorgt die Crew von Weitling Schulmeister in Basdorf ist. Er
persönlich durch seine Stimme Einfluss „Hudsons Dritter Halbzeit“ aus Klosterfel- hat ein schweres Los, muss er sein Leben
auf die Zusammensetzung der Ortsbeirä- de. doch von dem kargen Schulgeld fristen,
te, die Gemeindevertreterversammlungen Alle interessierten Bürgerinnen und Bür- dass ihm Eltern und Gemeinde für seinen
und den Kreistag nehmen sollte. Denn ger sind recht herzlich eingeladen mit ihrer aufopferungsvollen Dienst an den Bas-
nur so kann und wird Bürgerwille wirk- Teilnahme zum Gelingen des Schützenfes- dorfer „Lausejungen“ geben. Neben dem
sam. tes beizutragen. Schulgeld stehen ihm Brot, Brennholz und
Es hat sich viel Positives in unserer Gemein- eine gemeindeeigene Wohnung zu.
de entwickelt. Viel ist erreicht worden, aber Jürgen Faust, Prenden Die Bauern in Basdorf und wohl auch die
noch liegen etliche unge­löste Probleme vor Gemeinde sehen in der Bildung ihrer Kin-
uns. Wir haben versucht unseren Teil dazu Positives und weniger der noch nicht den richtigen Nutzen. Die
beizutragen. Wünschenswertes sollen schließlich auf den Feldern helfen.
Dies geht aber nur, wenn einander Vertrau- Man ist eben bereit, die Kinder im Win-
en entgegen gebracht wird. Wir sind dazu In den letzten Monaten wurden in eini- ter in die Schule zu schicken und auch nur
bereit. gen Straßen die Seitenränder bearbeitet dafür das Schulgeld zu zahlen. So geht der
und der am Rand abgelagerte Sand weg- arme Schulmeister oft leer aus. Als die Ge-
Bernd Völger, Vorsitzender des geräumt. Weiterhin wurden die Entwässe- meinde die ihm zustehende Stube an den
CDU-Gemeindeverbandes rungsmulden geräumt bzw. neu angelegt. Feld- und Gänsehüter vergibt, ist er voll-
Im „Langen Grund“ in Wandlitz wurde ends erbost und wendet sich in einem Bitt-
P.S.: Dieser Artikel wurde zur Veröffentli- der Seitenstreifen bearbeitet und die Ent- schreiben an den Allerdurchlauchtigsten,
chung im Amtsblatt nicht zugelassen. wässerungsmulden neu angelegt. Natürlich den großmächtigen König und allergnä-
vor dem Museumsfest. digsten Herrn. Das Ministerium weist die
Schützengilde Prenden-Lan- Das Museumsfest, es hatte wohl zirka Gemeinde darauf an, dem Schulmeister das
ke 1993 e.V. feiert 15-jähriges 2500 Besucher, hatte natürlich in der Nähe ihm zustehende Holz und Brot zu geben.
Bestehen nicht ausreichend Parkraum, so dass auch Dennoch meint die Gemeinde, dass sich
im Langen Grund in den neuen Mulden
Die Schützengilde begeht in diesem Jahr geparkt wurde und der Boden verdichtet der Schulmeister widerspenstig und unge-
ihr 15jähriges Bestehen. Aus diesem An- wurde. Für die Funktion der Mulden zur horsam zeigt. Es war wohl schon damals
laß veranstaltet die Schützengilde am Wasseraufnahme weniger gut. ein hartes Brot, den kleinen Basdorfern
09.08.2008 am Strand des Bauersees in In einigen Straßen ( Sandpisten ) wurde etwas beizubringen.
Prenden ein Schützenfest. der Boden geschoben, mit Material die Wenn Sie mehr über die Geschichte Basdorfs
Los geht es ab 11.00 Uhr am Bürgerhaus Dellen ausgeglichen und um die Ab- wissen möchten, freuen Sie sich auf das Buch
in Prenden. wasserschächte die gepflasterten Steine von der Ortschronistin Astrid Schaefer zur
Um 11.15 Uhr beginnt der Umzug unter gereinigt. Bei den Abwasserschächten Basdorfer Geschichte, das sie in diesem Herbst
Teilnahme der eingeladenen Gilden. Be- wurde sichtbar, dass bei jedem zweiten auf dem Wappenfest vorstellen wird.
gleitet wird der Umzug vom Spielmanns- bzw. dritten Schacht das Niveau unter
zug aus Oderberg. Am Ehrenmal in der dem der Straße liegt. Damit wird bei
Ortsmitte erfolgt eine Kranzniederlegung Regen dort das Wasser sich ansammeln,
für die Verstorbenen. Anschließend wird in den Schacht fließen, seinen Weg zum
der Umzug zum Veranstaltungsplatz fort- Klärwerk nehmen und das Zählwerk an-
gesetzt. treiben. Bei jedem Starkregen freut sich
Um 12.00 Uhr beginnen die Schießwett- das Klärwerk in Schönerlinde um die
bewerbe für die Mitglieder der Schützen- sprunghaft angestiegene Abwassermenge.
gilden und Bürger . Die Bürger haben die zusätzliche Abwas-
Von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr findet ein sermenge als Gesamtmenge zu bezahlen
Platzkonzert mit den „Märkischen Musikan- und brauchen sich nicht zu wundern,
ten“ statt. wenn der Abwasserpreis nicht sinkt. Das
ist dem NWA bekannt und auch den

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Hallo ARRANGE! Den „Goldenen Löwen“ kennt hier jeder.
Äußerlich hat sich ja nicht viel verän-
Herr Katzer, ihr Ingenieur- und Baubü- haben wir ein lebendiges Stück Wandlitz dert, oder?
ro ARRANGE ist vor einem Jahr zu uns gemacht. Und zu dem gehören eben nicht Da haben sie Recht. Der Denkmalschutz
nach Wandlitz gezogen. Warum? nur die sechs Einfamilienhäuser sowie ein hat uns hier einen sehr engen Rahmen
Uwe Katzer: Dieser Schritt war logisch, Wohn- und Geschäftshaus, sondern auch gesetzt. Allerdings konnten wir im Inne-
weil wir seit der Firmengründung vor über zwei Rüsternbäume, die wir damals ge- ren viele unserer Vorstellungen von einer
17 Jahren unsere größten Projekte in den pflanzt haben. Die gaben dem Areal seinen Kulturstätte verwirklichen. Das Ergebnis
Gemeinden Wandlitz und Mühlenbecker Namen. ist toll und bringt uns weiterhin von allen
Land realisiert haben. Eines der ersten Pro- Der Richtspruch zum „Rüsternhof“ Seiten Lob ein.
jekte hier in der Region war die Appart- durch Bürgermeister Tiepelmann ist ja Welche Leistungen kann denn der „nor-
ment-Anlage in der Oranienburger Straße. nun schon etwas her. Woran haben sie male“ Wandlitzer von Ihrem Büro er-
Die gibt es nun schon seit Mitte der 90er denn in letzter Zeit gearbeitet? warten?
Jahre. Das macht uns stolz. Unsere größten Herausforderungen waren Wir bieten eine breite Palette: Vom einfa-
Vor gut fünf Jahren entstand in Basdorf sicherlich die Generalplanungen für Bran- chen Bauantrag über Energieausweise, Pla-
ihr „Rüsternhof“. Wie kamen Sie auf denburgs wohl größte Kneipp-Kinderta- nung kompletter Einfamilienhäuser bis hin
den Namen? gesstätte „Raupe Nimmersatt“ in Mühlen- zur Vermittlung von Grundstücken. Am
Der Name ist Teil einer Verwandlung. Aus beck und die für den „Goldenen Löwen“ besten, man besucht uns einmal im Büro
einem brachen Stück Land an der B 109 im alten Dorfkern von Wandlitz. in der Prenzlauer Strasse 52 neben der Post-
stelle oder ruft an unter 033397-27 34 82.

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Ein „Fuchsien-Papst“ in Brandenburg

Höher kann die Ehrung nicht sein. Er- ßen Blumen- und Pflanzenmarkt vorn am testet war, kam die politische Wende. Und
hard Schlestein, Gärtnermeister aus Bahnhof und Hans-Joachim mit seinem nun? „Jetzt gibt es genug Blumen zur Aus-
Basdorf, würde jetzt bescheiden abwinken: Taxi-Unternehmen. wahl. Nicht nur heimische. Manche wer-
„Kinder, übertreibt es nicht…“. 1954 zog die Familie aus dem Spreewald den fast um die halbe Welt geflogen. Da
Und dennoch ist er, worüber wir bereits direkt nach Basdorf. Warum? Vater Schle- spielen unsere damaligen Entwicklungen
im letzten Heft 18 berichteten, ein von stein überließ die Gärtnerei der dortigen keine Rolle mehr.“
allen Fachleuten deutschlandweit geach- LPG, die sich gerade gegründet hatte. Er Natürlich möchte man gute Fachleute auch
teter und geschätzter Fuchsien-Experte. wollte Gärtner gern in den leitenden Gremien der Verbän-
Die Fuchsie (Fuchsia Hybrida) spielte in bleiben und de haben. Ihre Autorität als Experte wird
seinem Berufsleben immer eine Haupt- nicht Bauer gebraucht für gesellschaftlich wichtige Ent-
rolle. Dass es gerade diese Blume mit werden. Und scheidungen. Erhard Schlestein kann sich
ihren weltweit fast 10.000 Sorten ist, so war es ein über Angebote dieser Art nicht beklagen.
von denen er 804 persönlich kennt, war glücklicher Neben der ehrenamtlichen Arbeit in meh-
vielleicht Zufall. Die Liebe zum Gärt- Zufall, dass reren Fachkommissionen ist er auch Mit-
nerberuf hat er jedenfalls von seinem er in Basdorf glied im Landesvorstand Gartenbau Bran-
Vater geerbt. bei Berlin denburg. Welche Themen liegen gerade auf
1947 begann alles. Vater Schlestein kam brachliegendes dem Tisch? Kampf um die Erhaltung der
aus englischer Kriegsgefangenschaft und Land kaufen sieben Prozent Mehrwert-Steuer für Blu-
fand seine Frau und sieben Kinder unbe- konnte, auf men, das Problem der Mindestlöhne und
schadet in Waldow, Kreis Lübben, wieder. dem es dann, die existenziellen Gefahren, die von steigen-
Im Tausch gegen Bodenreformland bekam ein zweites den Energie-Preisen ausgehen, usw…
er die Gutsgärtnerei. Mal nach dem Erhard Schlestein ist ein Gärtner aus Lei-
Erhard Schestein, der damals fünf Jahre alt Kriegsende, ei- denschaft. Am Tag der 10. Fuchsien-Party
war, erinnert sich an einen wunderschönen nen schweren, kamen besonders viele Kunden, aber auch
Park in Waldow, zwei Gewächshäuser, eine aber erfolgrei- Kollegen höheren Ranges, die ihn beglück-
„Shukow-Kuh“…. „Da habe ich die Liebe chen Anfang wünschten.
zur Natur entdeckt“, schmunzelt er, als er gab. Die gärtnerische Gestaltung von Hallen-
das Foto von damals in der Hand hat, auf Erhard, der Blumenschauen und ganzer Landschafts-
dem alle sieben Geschwister zu sehen sind heutige Fuch- teile – das ist seine besondere Spezialität
(siehe Abb.). Bis auf einen haben alle gärt- sien-Experte, heute. Auf der Landesgartenschau 2009 in
nerische Berufe erlernt. erlernte in Börnicke bei Bernau im VEG Oranienburg wird man sehen können, wie
Aus der Familien-Dynastie Schlestein sind „Ernst Thälmann“ den Gärtnerberuf, leis- das gelang.
den Basdorfern mindestens drei gut be- tete dann seinen Ehrendienst bei der Nati-
kannt: Erhard mit seiner Gärtnerei hinten onalen Volksarmee und kam anschließend
in der Blumenstraße, Horst mit dem gro- wieder zu seinem Vater in die Gärtne-
rei Basdorf zu-
Zimmerei & Treppenbau rück.1990, als der
Vater schon 84 war,
übernahm er den
Haencke Familienbetrieb.
Bereits in der DDR
hatte sich Erhard
Schlestein nicht
Dachstühle nur mit den Fuch-
Baureparaturen sien angefreundet,

Verkleidungen sondern sich auch

Massivholztreppen als Blumenzüchter

Carports u. Pergolen von Sorten verdient
gemacht, die es nur
u.v.m. in der DDR gab.
Um ein Haar hätte
„Wir zimmern mit Hand und Verstand“ er dafür den Natio-
nalpreis bekommen.
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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Vier für Wandlitz

Kandidaten für den Kreistag Barnim (DIE LINKE)

ab 24.500,- Die Kommunalwahlen am 28. September 2008 werfen ihre
Schatten voraus. An diesem Tag werden die Wählerinnen und
inkl. Prins Gasanlage Wähler über die Zusammensetzung der einzelnen Ortsbeiräte,
der Gemeindevertretung Wandlitz und des Kreistages Barnim
entscheiden. Am 28.06.2008 nominierte die Mitgliederversamm-
lung des Kreisverbandes Barnim der Partei DIE LINKE auch vier
Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Wahlkreis Wandlitz für
den Kreistag Barnim. Als Spitzenkandidat wurde Frank Bergner
(43) aus Basdorf gewählt. Die weiteren Plätze nehmen Kerstin
Berbig (42) aus Wandlitz, Waltraud Dobczinski (54) aus Basdorf
und Niels Neudeck (39) aus Wandlitz ein.
Waltraud Dobczinski ist seit 1993 Kreistagsabgeordnete und
Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Sie arbeitet als Erzieherin in
der Kita/Hort in Basdorf und ist parteilos. Kerstin Berbig ist seit
2006 Kreistagsabgeordnete. Sie ist als Servicemitarbeiterin bei
der Deutschen Post tätig und ebenfalls parteilos. Niels Neudeck
hat von der SPD über die WASG zur fusionierten Partei DIE
LINKE gefunden und war in Weimar Stadtrat. Er ist selbständig.
Frank Bergner ist seit 2003 Stellvertretender Ortsbürgermeister
von Basdorf und Mitglied der Wandlitzer Gemeindevertretung.
Er ist als Rechtsanwalt tätig. Nun mag für einige Wählerinnen
und Wähler der Kreistag Barnim in Eberswalde weit weg und

Von links nach rechts: Frank Bergner, Kerstin Berbig,
Waltraud Dobczinski, Niels Neudeck

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Viel Lärm um (fast) Nichts

Streit um Klosterfelder Lauben-
gang in Minuten entschieden

Wer die Eingangstür mit der imposan- Hier soll künftig der Laubengang wiedererstehen
ten Fassade des Berliner Landgerichtes
durchschreitet, kommt in eine nicht min- 2008 bis Ende März 2009 stattfinden. Die Der Laubengangvergleich wurde auf
der eindrucksvolle Eingangshalle. Breite Änderungskosten für den Geh- und Rad- der letzten Gemeindevertretersitzung
Treppen winden sich entlang der Wände weg sowie die Statik muss die Gemeinde bestätigt. Drei weitere Vergleiche eben-
hinauf in mehrere Stockwerke, so dass übernehmen. Und dafür den ganzen kom- falls. Das sind vier juristische Ausein-
ein freier Blick in die Höhe möglich wird. munalen und landesweiten Lärm? andersetzungen, die richtig Geld kosten,
Alles hier strahlt Bedeutsamkeit aus und Es ist die Mehrheit des Klosterfelder Auseinandersetzungen, aus denen die
unwillkürlich denkt der Besucher, hier Ortsbeirates, die den Laubengang un- Gemeinde nicht als klarer und damit
findet auch Bedeutsames, Wichtiges statt. bedingt durch den Klageweg erzwingen kostenfreier Sieger hervorgegangen ist.
Doch am 26.06.2008 scheint hier alles an- wollte. Dabei ging es ihnen weniger um Bestätigt wurden die Vergleiche, nach-
ders. Da tritt die Gemeinde Wandlitz als die Verschönerung des Ortes. Mit dem dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen
Kläger an, um einen Laubengang in Klos- Laubengang wäre das auch kaum zu er- war. Die Gemeinde wird wissen warum.
terfelde zu erzwingen. In den landeswei- reichen. Vielmehr wollten sie gegenüber Was bloß hindert die Verantwortlichen ei-
ten Medien war die Laubengangaktion als dem Investor Macht demonstrieren. ner an sich sparsamen Kommune daran,
Schildbürgerstreich, als Posse lächerlich Also Ende schlecht, aber alles gut? Freu- die kostenfreie Diskussion zu suchen, um
gemacht worden. Irgendwie muss das de kann beim Wandlitzer Laubengang- den teuren Rechtsstreit zu vermeiden?
auch die Richterin gedacht haben. Denn sieg nicht wirklich aufkommen. Warum, Sollte es daran liegen, dass der Gemein-
die Streithähne beider Parteien mussten so fragen sich viele Bürger, wird um de Schlichter oder Mediatoren fehlen, so
stehend ihre Positionen vortragen. eine verhältnismäßig kleine Sache so sei gesagt, dass zum Bürgerverein Wand-
Die Gemeinde forderte, dass der Lauben- ein großer Aufwand betrieben? Beim litz entsprechende Erfahrungsträger und
gang am EDEKA-Markt so gebaut wird, 80. Dorftalk in Klosterfelde sprach kein Fachexperten gehören, die außergericht-
wie es die erteilte Baugenehmigung vom Bürger vom fehlenden Laubengang, aber liche Streitschlichtungen durchführen
Oktober 2002 vorsah. Sie ignorierte da- viele von den Bauverzögerungen in der könnten. Übrigens ist beim Laubengang
mit, dass nach der Erteilung der Geneh- Bahnhofsstraße, die genau am EDEKA- noch nicht das letzte Wort gesprochen.
migung die an dem Einkaufsmarkt vor- Markt in die B109 mündet. Es scheint Denn die Baugenehmigung für den ab-
beilaufende B 109 breiter gebaut wurde ein Fluch über den Klosterfelder Stra- gespeckten Laubengang ist noch nicht
und damit der Laubengang nicht entspre- ßen zu liegen. Die Bahnhofsstraße wird erteilt. Wird diese verweigert, kann der
chend dieser Genehmigung gebaut wer- wegen Planungsmängeln seit Monaten ganze Zirkus von vorne losgehen. Hoffen
den konnte. Darauf verwies der Beklagte, nicht fertig und die breitere B109 wur- wir es nicht.
der Investor Große, und nannte vor allem de Ausgangspunkt eines Rechtsstreites.
das als Grund dafür, dass der Laubengang Walter Sander
nicht errichtet wurde. Innerhalb von Mi-
nuten löste die Richterin ein Problem, das
Jahre nicht lösbar schien.
Sie bewirkte, dass beide Seiten durch
gegenseitiges Nachgeben einen so ge-
nannten Vergleich geschlossen haben.
Der umstrittene Laubengang soll gebaut
werden. Aber nunmehr nur noch 3,70
Meter breit, also 70 Zentimeter schma-
ler als ursprünglich gedacht, und sieben
Meter lang. Das könnte von November

Fortsetzung von Seite 22 In der Vergangenheit zeigte sich auch, der Landkreis eine zukunftsorientierte
das Interesse an der Kreistagswahl eher wie wichtig der Kampf im Kreistag für Struktur- und Wirtschaftspolitik be-
gering sein. Der Kreistag entscheidet die Erhaltung des Wandlitzer Gymnasi- treibt, bei Entscheidungen parteipoliti-
aber über viele Dinge, die direkt und ums war. sche Egoismen zurückgestellt und nicht
indirekt Auswirkungen auf die Gemein- Die Kandidatinnen und Kandidaten der nur in Wahl- und Legislaturperioden
de Wandlitz haben. Dies fängt bei der Partei DIE LINKE wollen sich für den gedacht wird. Eine entscheidende Rolle
Kreisumlage, also dem Geld der Wand- Barnimer Weg im Kreistag einsetzen. im neuen Kreistag werden wieder Fra-
litzer Bürger, welches dem Kreis Bar- Dabei geht es darum, dass im Land- gen der sozialen Gerechtigkeit und der
nim zur Verfügung gestellt wird, an und kreis Barnim für ähnliche Lebensbe- demokratischen Mitgestaltung spielen.
hört bei der Abfallgebührensatzung auf. dingungen in allen Kommunen gesorgt,
Manfred Häser

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Büchsenschützens Lied oder das Phantom

Ist es nicht ein Kreuz mit diesen al- und für sich vereinnahmten? Jedenfalls Wer unter Nazieinfluss sogar solche
ten Liedern? Wenn es bisher auch hatte Gustav B. das kapiert und später Zeilen wie „...dem Hakenkreuz die
noch nicht gelang, das so genann- auch zugegeben, denn er war so hingeris- Treue / und treu zu schwarz-weiß-
te Märker-Lied zur „Brandenbur- sen von der Liebe der Braunen zu seinem rot...“ dazugedichtet hat, bleibt im
gischen Nationalhymne“ zu küren Werk, dass er selbst es 1934 als „Lied der Dunkeln.
(zuletzt versuchte es die rechts- nationalsozialistischen Erhebung“ er- Wie ein guter Deutscher hat Gus-
gerichtete Fraktion der DVU im kannte. tav Büchsenschütz später seine
gegenwärtigen Landtag, früher al- Nähe zu den Hitlerfaschisten be-
lerdings auch schon mal die SPD), So entstand die historische Folge von dauert. Okay.
so wurde und wird es doch inoffi- Wanderlied, Marschlied zu Kriegslied. Als kürzlich eine öffentliche Debat-
ziell oft genug geschmettert. Es ist Denn die jungen Rekruten der Jahr- te aufkam, weil bislang unbekannte
ja kein herkömmliches Volkslied, gänge 1925, 1926, 1927, die während Dokumente zu Büchsenschütz ge-
das sich besonders gut zur Ver- des barbarischen Krieges zu Futter für funden wurden, konnten sich über
marktung in den unerbittlichen denselben herandressiert wurden, hat- kritische Fragen nur einige Landes-
Fernseh-Volksmusikserien geeignet ten es jedenfalls auf den Märschen zur politiker wohl wundern, doch ihre
hätte – aber würde es dort nicht Ausbildung an Gewehren, Kanonen und Deutungen („Phantom-Debatte“,
hineinpassen mit seinen Tsching- anderen Kriegsgeräten zu brüllen, um „Diskussion abgeschlossen“, „die
tarata-bum-Takten? Mal Spaß bei- besser in Tritt zu kommen. Und wenn Leute singen es, was soll man da
seite: Als Gustav Büchsenschütz es es nicht gleich klappte, dann war auch machen...“) wirkten etwas hilflos
anno 1923 verfasste und vertonte, ein mehrmaliges Abbrüllen „Halt! Das und verlegen. Warum eigentlich?
verstand er es ja als Wanderlied. Ganze noch mal von vorn!“ normal. Das In bierseliger Stimmung wird doch
Konnte er etwas dafür, dass die Na- ging übrigens nicht nur der „Märkischen so manches gesungen. Heil dir
zis es als strammes Marschlied mit Heide“ so, auch das Lied „ O du schö- mein Brandenburger Land...
nationalistischem Takt ausmachten ner Westerwald“ wurde zur Funktions-
Materie. argus

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Stinkbombe wurde Rohrkrepierer

Innenminister Schönbohm muss sich ein passendes Volk suchen

Für uns Wandlitzer, besonders die Bas- herrschenden Parteien, Konzerne und schuldet ihm einen Dankesbrief, denn
dorfer, hat der Name Jörg Schönbohm Wirtschaftsverbände nicht schamlos ver- mit seiner Schelte treibt er brandenbur-
eher einen dumpfen Klang. Vor einigen raten werden. Muss in einer solchen Ord- gische Wähler ja geradeswegs zur SPD,
Jahren verlegte er beispielsweise die Po- nung nicht Wohlfahrt für alle herrschen, wenn nicht gar gleich zur LINKEN, was
lizeifachhochschule von Basdorf nach wenigstens kons­equent angestrebt wer- er bestimmt zuallerletzt wollte.
Oranienburg. Basdorfer Geschäftsleute den? Muss es nicht Arbeit für alle geben, Fazit: Die Analyse des Ministers trifft zu;
hatten massiven Schaden, weil erheb- statt millionenfacher Arb­ eitslosigkeit? die anknüpfende Wertung ist Volksbe-
liche Kaufkraft versiegte und Umsätze Muss nicht ein Beschäftigter vom Er- schimpfung. Herr Schönbohm sollte sich
wegbrachen. trag seiner Arbeit leben können? Müssen als Zielgruppe seiner Politik ein anderes
Ende Juni hat Brandenburgs Innenmi- Rentner nach 45-jährigem Arbeitsleben Volk suchen.
nister wieder mal eine politische Stink- nicht von ihrer Rente in Würde, statt in
bombe geworfen: Er erkenne immer Armut alt werden Herbert Willner
noch zwei Gesellschaften in Deutschland können? Müssen
und in einer davon, bei den Ostdeut- nach 18 Jahren
schen, eine tief sitzende Ablehnung der Löhne, Gehälter
Marktwirtschaft, die weithin mit blanker und Renten nicht
Existenznot gleichgesetzt werde. Ihn stö- endlich angeglic­ hen
re auch eine anhaltende Verherrlichung sein? Dürfen das
der DDR und das Festhalten an Straßen- Gesundheits- und
namen wie Klara Zetkin oder Karl Marx das Bildungswesen
usw., usw. jeweils zum Zwei-
Herr Schönbohm selbst hat allerdings K­ lassen-System
stets nur in einer - der kapitalistischen - und Parlamente zu
Gesellschaftsordnung gelebt, die er uns Selbstbedienungs-
als Nonplusultra verkaufen will. Wir läden verkommen?
„Neubundesbürger“ sind da jedoch skep- „Indoktrination!”
tisch. Wir kennen dieses Gesellschafts- nörgelt da der Mi-
system seit nunmehr 18 Jahren ziemlich nister. Dabei wächst
genau, erinnern uns aber ebenfalls noch der Unmut auch
des real existierenden Sozialismus, seiner im Westen rasch
guten Seiten und auch seiner Fehler, die über die rigorose
uns Oberlehrer Schönbohm nicht erklä- Umverteilung von
ren muss. Aus eigenem Erleben können unten nach oben.
wir die Vor- und Nachteile beider Sys- Statt seiner zer-
teme konkret vergleichen. Das können strittenen Partei
Westdeutsche meist nicht. Wahlkampfmu-
Dem Ostdeutschen kommen aller- nition zu liefern,
dings Zweifel, ob die hehren Ziele der hat Brandenburgs
freiheitlich-­demokratischen Grundord- CDU-­Altkader ei-
nung (FDGO) in der reichen BRD in nen Rohrkrepierer
ihrer aktuellen Ausgestaltung durch die gezündet. Die SPD

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

„Habibi“ an der B109 man auf, erlernte zwei Berufe (Schlosser
und Bäcker)und fand schließlich in der
Wer von Schönwalde kommend fel, Halloumi-Käse (griechisch-arabische an einer deutschen Schule wirkenden
in Basdorf einfährt, kann die Kost). Alle Gerichte sind hinter Glas zu Erzieherin aus Berlin seine Lebensliebe.
holzgebaute Wirtshausanlage linker- sehen, mithin auch nach Zubereitung, Aus persönlichen Gründen siedelte die
hand kurz hinter der Tankstelle kaum Form, Farbe – ein Fest für die Sinne. junge Familie Anfang der achtziger Jahre
übersehen. Es sind die Werbetafeln, Dass es unter den 25 Gerichten, die ins damalige Westberlin über, wo Gharz,
die auffallend aber unaufdringlich der schwarzgelockte Ismail Gharz (48) seit 1986 deutscher Staatsbürger, ver-
die Aufmerksamkeit hervorrufen. seinen Kunden anbietet, auch Bock- schiedene Tätigkeiten ausübte, bis der
Und es ist das Schild über dem Ein- und Bratwurst gibt, hält er für selbst- Entschluss reifte, sich 1997 in Wandlitz
gang mit dem Wort „Habibi“ auf gel- verständlich. Und ohne etwas gegessen niederzulassen. Den Wandlitzern sollte
bem Grund, dem Namen der Gastro- oder getrunken zu haben, muss kein noch erinnerlich sein, dass Ismail Gharz
nomie. Gast den Ort verlassen, denn ein Glas dort einige Jahre ein Pelzgeschäft betrieb,
In der urigen Minigaststätte befinden wohlschmeckenden heißen arabischen in einer gesellschaftlichen Umgebung,
sich 30 Sitz- und einige Stehplätze (im Tees wird jedem serviert – natürlich die im Zusammenleben mit Ausländern
Sommer draußen noch einmal soviel). umsonst. im Gegensatz zum Westen Berlins wenig
oder keinerlei Praxis besaß.
Fremde Heimat Wandlitz Dabei war und ist Gharz ein schon längst
integrierter Bürger, der diese Bürger-
Der Anteil von Ausländern an der Bevölkerung ist in den neuen Bundesländern schaft auch bewusst lebt. Anfänglichen
niedrig bis sehr niedrig, selbst in der Nähe von Berlin. So leben in der Gemeinde Abneigungen jugendlicher Wandlitzer
Wandlitz zurzeit 226 Personen, die aus 45 Ländern stammen – von allen Konti- begegnete er deshalb auch nicht mit
nenten, wenig mehr also als ein Prozent der Einwohner. Sie sind Unternehmer, schroffer Zurückweisung und/oder im-
Künstler, Dienstleister, Gastronomen. Wie leben diese Mitbürger unter uns? Wie pulsivem Widerstand, sondern mit dem
erleben sie uns, wie fühlen sie sich in der „fremden Heimat Wandlitz“? In loser Angebot der Kommunikation. Und das
Folge stellen wir unter diesem Stichwort Mitbürger vor, die unserer Gäste oder ist auch seine Devise: Kommunikation
auch voll integriert sind und von denen so mancher einen Hauch der großen überwindet Schluchten und Grenzen.
weiten Welt in unsere gemischt-dörfliche Lebensweise trägt. Er bot den Jungen, die vor seinem La-
den krawallig aufzutreten suchten, nicht
Hier brät, gart, frittiert, arrangiert und Der Hausherr, freundlich und kommu- Prügel an oder den Ruf nach der Staats-
serviert Ismail Gharz seine nahöstlich nikativ, ist Jordanier, geboren allerdings gewalt, sondern das Gespräch, kaufte ei-
und arabisch geprägte schmackhafte, in Hebron, dem heutigen palästinensi- nen Kasten Bier, stellte ihn vors Geschäft
abwechslungsreiche, ja, für brandenbur- schen Autonomiegebiet. Sein Vater be- und lud sie ein, mit ihm anzustoßen.
gische Gaumen zum Teil noch unge- trieb dort ein Reinigungsunternehmen. Erkennen, wo die Probleme sind, wo-
wohnte und daher überraschend appe- Eine detonierende Bombe riß ihn und rin sie bestehen und dies zu begreifen,
titliche Kost. noch weitere Verwandte aus dem Leben. meint er, ist der erste Schritt, sie zu
An der Theke liest man ungewohnte Be- Die Familie flüchtete 1967 vor dem überwinden. Ismail Gharz ist ein gläu-
zeichnungen: Schawarma (orientalisches Krieg. Ismail Gharz weiß seitdem den biger Mensch, ohne dass er seinen Glau-
Fleischgericht), ein Spitzenprodukt des Krieg zu ächten. ben wie eine Fahne oder gar eine Fackel
Hauses, Houmes (vegetarische Speise, Er wuchs bei der alleinerziehenden Mut- vor sich her trägt.
Grundlage: Kichererbsen), ebenso Fala- ter in der jordanischen Hauptstadt Am- Er steht für Toleranz. Wer an das Gute
glaubt, sagt er, kann ein gutes Gewissen
haben, und das macht zufrieden.
Stammgäste sind inzwischen seit ein-
einhalb Jahren Normalität. Probleme
hat er mit der Berliner Bürokratie, mit
der Wirtschafts- und Finanzpolitik des
Staates – wer hat die nicht? Mit seinem
orientalisch-arabischen Speisenangebot
schließt Gharz im gastronomischen
Angebot unserer Gegend eine Lücke.
„Habibi“ heißt übrigens zu deutsch
Liebling.

Siegfried Schröder

Habibi ist täglich von 10 bis 22 Uhr
geöffnet. Speisen werden auch nach au-
ßerhalb abgegeben. Bestellung ohne Risi-
ko, denn im Haus gibts eine Kostprobe
gratis.

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Für alle, die vor 1945 geboren wurden denkbar wäre es gewesen zu glauben, dass
der Staat uns schließlich doch versorgen
Wir wurden vor der Verbreitung des phoniker via Satellit gehört. Die Worte müsste, wenn wir über unsere Verhältnis-
Fernsehens, des Penicillins, der "Software" für alles, was man beim Com- se gelebt hatten. Wer mehr ausgab als er
Schluckimpfung und der meisten Kunst- puter nicht anfassen und "non food" für einnahm, war ein krimineller Bankrotteur.
stoffe geboren und kannten Kontaktlin- alles, was man nicht essen kann, waren Und "Bock" mussten wir immer haben.
sen, Handys und viele andere Dinge noch noch nicht erfunden. In dieser Zeit bedeu- All das mussten wir über uns ergehen las-
nicht. tete "made in Japan" billiger Schund. Man sen. Ist es da verwunderlich, dass wir die
Wir waren schon da, bevor Kreditkarten, hat nie etwas von Pizzas, MC Donalds oder Fülle der Entwicklungen aus einer gewissen
Telefax, Laser und Kugelschreiber zum täg- Softeis gehört. Der Ausspruch "Pommes Distanz betrachten und daher der jungen
lichen Gebrauch zur Verfügung standen, mit alles" war noch nicht geboren. Generation schnell als verstaubt und kon-
und es gab noch keinen Geschirrspüler und Wir liefen schon auf der Straße herum, als fus erscheinen?
keinen Wäschetrockner, Klimaanlagen wa- man für zehn Pfennige ein Eis, einen Beutel Müssen wir im Internet surfen? Die Er-
ren auch noch unbekannt. Studentenfutter, eine Flasche Kribbelwas- fahrung hat uns gelehrt, dass aus mancher
Zu unserer Jugendzeit war ein Käfer noch ser oder eine Wundertüte kaufen konnte. Knospe eine Scheinblüte wurde. In dem
kein Volkswagen. Wir dachten nicht dar- Wir haben Briefe mit einer "Sechspfennig- Acker unseres Lebens schlummern manche
an, dass der Wienerwald etwas mit Brat- Marke" frankiert und konnten für zwanzig Keime, die es Wert sind, erhalten und kul-
hähnchen zu tun hatte. Die Arbeitslosig- Pfennige mit der Straßenbahn von einem tiviert zu werden.
keit war eine Drohung oder Erinnerung Ende der Stadt zum anderen fahren. Fazit: Wir haben alles überlebt und sind
an die zwanziger Jahre und kein Versiche- Wir waren die letzte Generation, die noch nach der Statistik die gesündeste Generati-
rungsfall. glaubte, dass eine Frau einen Mann heiraten on, die der Rentenreform heute Probleme
Wir waren da, bevor es den Hausmann, die muss um ein Baby zu bekommen. Auch in macht. Diese Vitalität ist der Beweis dafür,
Emanzipation, Pampers, Aussteiger und der Pädagogik waren Autorität und Diszip- dass diese durch die moderne Zeit überroll-
eine computergesteuerte Heiratsvermitt- lin feste Begriffe. Der Versuch, das antiau- te Lebensweise so verkehrt nicht gewesen
lung gab. Zu unserer Zeit gab es noch kei- toritäre Chaos als Hochform einer moder- sein kann.
ne Gruppentherapie, keine Sonnenstudios, nen Schulform zu erklären, war noch nicht Daher haben wir allen Grund zum Feiern
keinen Zweitwagen und kein Erziehungs- aus der Taufe gehoben, Leistung hatte auch und sind froh, dass wir das noch können
jahr für Väter, und die Kinder hießen noch in der Schule etwas mit Anstrengung und Aus einem Brief an Frau Weishaupt von Dora
nicht Kids. Überwindung zu tun. Gutte, Berlin
Wir haben damals keine Musik vom Ton- Wir mussten fast alles selber tun und mit Erschienen im „Brieskower Kurier“
band und auch nicht die New Yorker Sym- dem auskommen, was wir hatten. Und

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Wandlitzer helfen Kuba! eines Containers von Deutschland nach
Kuba kostet 3.000 bis 4.000 Euro. Kos-
Der Solidaritätsdienst SODI ist vielseitig aktiv ten, die ausschließlich aus Spenden finan-
ziert werden. Aber auch Kosten, die sich
Die Familie Sander ist vielen Wand- SODI verwirklicht, lohnen. In einem Container befinden sich
litzern bekannt. Gründe dafür sind finanziert durch Geräte, Medikamente und Materialien im
neben der guten Nachbarschaft die zahl- Fördermittel von Wert von 150.000 bis zu 350.000 Euro. Sie
reichen Raumzellengebäude für Büros, Stiftungen und der verbessern die Ausstattung des Kinderkran-
Schulen und  viele andere  Verwendungs- Bundesregierung kenhauses José Luís Miranda und des Herz-
zwecke, die die Sander Handelsgesellschaft sowie durch private und Kreislaufhospitals in Santa Clara, und
mbH liefert. Neben dem Metallbau besitzt Geldspenden. die Poliklinik Nord in Placetas, an die 42
die Familie aber noch eine andere große Die Sanders haben Arztpraxen der umliegenden Dörfer ange-
Leidenschaft, die viele Wandlitzer noch Kuba bereits be- schlossen sind. Auch Altersheime in Sagua
nicht kennen: die Solidarität mit Men- reist. Sie kennen die la Grande und Camajuaní werden mit drin-
schen in Not. Seit vielen Jahren unterstüt- Probleme der Insel gend benötigtem Material versorgt.
zen sie den Solidaritätsdienst-internatio- und verfolgen daher Das Altersheim „Carmen Ribalta“ in Sa-
nal e.V. (SODI). Der Berliner Verein ist ganz besonders auf- gua la Grande ist das einzige im Landkreis,
Rechtsnachfolger des Solidaritätskomitees merksam, was der dabei sind Heime dieser Art für die zuneh-
der DDR und realisiert seit 1990 Projekte SODI-Förderkreis mend ältere Bevölkerung im Landkreis
der Zusammenarbeit mit Entwicklungs- Lateinamerika in dringend nötig. Das „Carmen Ribalta“
ländern. SODI baut Schulen in Mosam- seinen Kubaprojek- liegt mitten in der Stadt und ist die Heim-
bik und räumt Minen sowie Blindgänger ten umsetzt. Anfang des Jahres besuch- statt von 123 Männern und 37 Frauen.
in Vietnam. SODI hilft aber auch Kran- ten Mitglieder von ihnen medizinische Mit den hohen Räumen macht es auf den
kenhäusern, kleinen Gesundheitsstationen Einrichtungen in der Provinz Villa Clara, ersten Blick einen gefälligen Eindruck. Auf
und Altenheimen in Kuba. Bereits über deren Situation sich auch durch ihr Enga- den zweiten Blick sieht man aber, wie „der
800 Selbsthilfeprojekte in 32 Ländern hat gement verbessert hat. „SODI versendet Zahn der Zeit“ und die Mangelwirtschaft
regelmäßig Hilfsgüter nach Kuba“, be- der letzten zwei Jahrzehnte das Dach und
richtet Peter Stobinski, der Sprecher des die Fenster, Sanitäreinrichtungen und
Förderkreises. „Funktionstüchtige medi- sonstige Ausstattung stark in Mitleiden-
zinische Geräte und Verbrauchsmateri- schaft gezogen haben. Ein Anfang zur Ver-
alien, die in Deutschland gespendet und besserung ist bereits gemacht: SODI hat
aufgearbeitet werden, befinden sich in den schon Bettwäsche, Arbeitsbekleidung fürs
Containern.“ Technik und Material, das in Personal und zehn Betten für eine kleine
Kuba mehr als gebraucht wird. „Wir hel- Krankenstation im Haus geliefert. Über
fen gern in Kuba, denn dieses kleine Land 40 Schiffscontainer sind seit 1993 von
unterstützt in selbstloser Weise auch wie- Berlin über Havanna in die Provinzhaupt-
der andere Völker in Lateinamerika!“, be- stadt Santa Clara versandt worden. Viele
schreibt Stobinski die Motivation für den weitere werden folgen. Dem Wandlitzer
ehrenamtlichen Förderkreis. Engagement sei Dank.
Die gleiche Motivation treibt auch Fami- SODI-Spendenkonto: 10 20 100, Bank für
lie Sander an. Sie rühren daher die Wer- Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
betrommel, wenn es um die Solidaritäts- http://www.sodi.de
projekte von SODI geht. Der Transport
Sylvia Werther

LCiaemppni ni tgzp lasamet ze
ltd.

Am Liepnitzsee 8a
16348 Wandlitz/OT Lanke-Ützdorf
Tel.: 03 33 97/ 7 33 97
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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Veranstaltungstipps Impressum

Donnerstag, 04. 09.2008 18.30 Uhr, Freitag, 19.09.2008: Heidekraut Journal
Tom`s Bierstube Stolzenhagen, „Entre vous émois…et eux“ mit Michel
Parteien stellen ihre Kandidaten für den Bertet, Sigi Becker, Peter Liebehenschel, Das Bürgerblatt für die Orte der
Ortsbeirat vor. Alain Rossi.
Ort: Dorfkirche Prenden, Zeit: 19.00 Uhr, Gemeinde Wandlitz
Festival Brassens 2008 in der Karte 10 Euro
Großgemeinde: Herausgeber:
„Solo insolites“ mit Michel Avalon, Jean-
Dienstag, 16.09.2008: Pierre Fourment, Jean-Marc Duchemin. Bürgerverein Wandlitz e.V. Postfach
Eröffnungsveranstaltung. Ort : Kulturzentrum „Goldener Löwe“, 1104, 16342 Wandlitz Anschrift
Ort: Georges-Brassens-Bibliothek-Basdorf, Wandlitz, Zeit : 20.00 Uhr, der Redaktion:
Zeit 19.00 Uhr, Karte 20 Euro
Eintritt frei. Postfach 1104, 16342 Wandlitz Tel.: 033397-277329,
Samstag, 20.09.2008
Mittwoch, 17.09.2008: Offene Bühne des Festivals Brassens auf Fax: 033397-67301
Eröffnungskonzert. dem Festplatz vom Wappenfest Basdorf.
Ort: Kulturzentrum „Goldener Löwe“, Ort: Marktplatz Basdorf, Zeit: 11.00 Uhr. E-Mail: [email protected]
Wandlitz, Zeit: 20.00 Uhr,
Karte 10 Euro Fahrt der „Klingenden Heidekrautbahn“. Internet: www.heidekrautjournal.de
Ort: Bahnhof Basdorf, Zeit: 15.52 Uhr,
Donnerstag, 18.09.2008: Fahrkarte 12 Euro Redakteure:
Horst Schumann, Chefredakteur, Wandlitz
„Chansons en fleur“ mit Sigi Becker, Peter „Chancons unter Volldampf“, Siegfried Hegenbarth, Bernau
Liebehenschel, Alain Rossi Ort: Dampflok-Schuppen im Heidekraut- Siegfried Schröder, Basdorf
Ort: Dorfkirche Basdorf, Zeit: 20.00 Uhr, bahn-Museum, Zeit: 18.00 Uhr,
Karte 10 Euro Karte 15 Euro Anzeigenkoordinierung:
Redaktion
„Jemandem einen Korb geben“ Tel.: 033397-277329, Fax: 033397-67301
Nach einem alten volkstümlichen Motiv wurde der Freier in E-Mail: [email protected]
einem Korb, der aus dem Fenster der Abgebeteten herunterge- Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4
lassen wurde, hinaufgezogen. vom 01.06.2008
War der Freier unerwünscht, wurde ein Korb mit lockerem Boden Die als „Profile“ gekennzeichneten Beiträge
heruntergelassen. Dieser brach unter dem Gewicht des Freiers durch. stellen Werbung dar.
Eine andere Variante der Abweisung bestand darin, den Korb mit dem Auflage: 10.000 Exemplare
Freier auf halber Höhe des Hauses “hängen zu lassen“. Heute lässt man
ungeliebte Freier zwar eher „abblitzen“. Doch auch dieser Begriff hatte Herstellung:
ursprünglich eine ganz andere Bedeutung. Werbeberatung H. Hannusch
Rheinallee 17, 16348 Wandlitz
„Abblitzen lassen“ Namentlich gezeichnete Beiträge müssen
Bei den ersten Gewehren, bei denen man zum Laden die Ku- nicht mit der Meinung der Redaktion über­
gel in den Lauf stopfte und das Schießpulver in eine Pfan- einstimmen.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und
ne schüttete, blitzte beim Betätigen des Abzugs das Pulver Fotos wird keine Haftung übernommen.
häufig ab, so dass der eigentliche Schuss gar nicht losging Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
und die Kugel im Lauf verblieb. Man hatte den Schuss also Das Heidekraut Journal wird kostenlos an
abblitzen lassen – im Gefecht meistens ein einmaliges Miss- die Haushalte in den Orten der Gemeinde
geschick. Wandlitz verteilt.
Außerdem liegen einige Exemplare aus:

Basdorf:
Schlestein-Blumen, Bahnhofstr. 10a; Bibliothek
„Georges Brassens“,
Konditorei Franke „Bistro 21“,Waldheimstr.

Klosterfelde:
Sonnenblume, Hauptstr. 60;
Spolert, Zeitungen, Gartenstr. 33.

Prenden:
TRIAS, Frau Faust, Prendener Dorfstr. 16.

Schönerlinde:
Jahnke‘s Minimarkt, Schönerlinder Dorfstr. 17

Schönwalde:
Post-Agentur, Alarm-Center, Hauptstr. 82,
Lotto-Annahmestelle, Hauptstr. 37.

Stolzenhagen:
Post-Agentur Frau Fischer, Dorfstr. 63.

Wandlitz:
Touristeninformation im Rathaus,
Reisebüro Rostin, Karl-Liebknecht-Straße l,
Post-Agentur, Prenzlauer Chaussee 183.

Zerpenschleuse:
Floristikfachgeschäft, Berliner Straße 9, Schubert,
Lebensmittel, Schorfheiderstr. 17.

Die nächste Ausgabe erscheint am

20. September 2008,

Redaktionsschluss: 29. August 2008

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Heidekraut Journal August/September 2008 Nr. 19

Rechtsanwaltskanzlei�Hein

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Sa. u. So. 11.30 - 23.00 Uhr



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