2. Sprache entschlüsseln 11
Die sprachliche Kommunikation erfordert wenigstens drei Komponenten: Sprecher
Medium - Hörer. Der Sprecher produziert sprachliche Signale, die von einem Medium
übertragen und vom Hörer wahrgenommen werden. Eine erfolgreiche Kommunikation
erfordert vom Sprecher die Zerlegung der sprachlichen Signale in Einheiten, die
Segmente genannt werden (Sätze, Wörter, Laute, Morpheme) . Dazu gehört auch die
Betonung, die Intonation sowie das Setzen von Pausen. Der Hörer muss diese Segmente
"entschlüsseln". Falsche Segmentierung führt zu falschem Textverständnis.
Beispiel: Fritz hat den Hund geschlagen.
Diese Aussage kann Unterschiedliches ausdrücken, je nachdem, wie der Sprecher betont,
wo er Pausen setzt etc. Hier einige Antwortmöglichkeiten, die deutlich machen, wie
unterschiedlich man die Aussage interpretieren kann:
a) Das ist schlimm. Warum hat er das gemacht?
b) Also war es gar nicht OUo, wie ich zuerst dachte.
c) Das ist nicht möglich. Ist er wirklich tot?
("geschlagen" und "erschlagen" werden nicht unterschieden)
d) Der arme Hund hat es nicht leicht.
(vergleiche auch Lektion 2)
3. Wortakzent bei Abkürzungen
Abkürzungen setzen sich entweder aus Einzelbuchstaben zusammen oder sie werden
wie ein neues Wort gesprochen.
Viele Abkürzungen werden als Einzelbuchstaben gesprochen. Der Akzent liegt dabei
auf dem letzten Buchstaben.
Beispiel: BRD = BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
gesprochen: "Be"-"Er"-"De"
Bei Wortkürzungen wird meist die erste Silbe betont.
Beispiel: Krimi (Kriminalroman/ Kriminalfilm)
Kilo (Kilogramm)
Bei Zusammensetzungen, die aus Buchstaben und einem Wort bestehen,
erhalten die Buchstaben den Akzent.
Beispiel: U-Bahn = Untergrund-Bahn, SB-Laden = Selbstbedienungs-Laden
Bei Abkürzungen, die auf eine Zahl enden, wird die Zahl betont.
Beispiel: SAT 1, Pro?
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