Nestor Online Campus – ReadUP Personalreferent mit betrieblichem Eingliederungsmanagement BEM – Lerneinheit A Autor: Thomas Eric Noller 2023 Bildung. Beratung. Coaching.
Betriebliches Eingliederungsmanagement Begriffserklärung und Abgrenzung zu anderen Konzepten Das "betriebliche Eingliederungsmanagement" (BEM) ist ein Konzept, das in Deutschland im Rahmen des Sozialgesetzbuchs (SGB IX) verankert ist. Es zielt darauf ab, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder längerer Krankheit aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, wieder erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren. Hier sind einige Schlüsselaspekte und Begriffserklärungen im Zusammenhang mit dem betrieblichen Eingliederungsmanagement: Das betriebliche Eingliederungsmanagement bezeichnet einen systematischen Prozess, der darauf abzielt, die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern nach längerer Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Gesetzliche Grundlage Die rechtliche Grundlage für das betriebliche Eingliederungsmanagement findet sich im Sozialgesetzbuch IX (§§ 84, 167 Abs. 2). Arbeitgeber sind demnach verpflichtet, ein BEM anzubieten, wenn ein Mitarbeiter innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig ist.
Ziele des BEM: Das Hauptziel des betrieblichen Eingliederungsmanagements besteht darin, die dauerhafte Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. Dabei sollen individuelle Lösungen gefunden werden, die die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten der betroffenen Person berücksichtigen. Prozessablauf: Der BEM-Prozess umfasst verschiedene Schritte, von der frühzeitigen Identifizierung von Gefährdungen über das Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter bis zur Entwicklung von geeigneten Maßnahmen zur Eingliederung. Abgrenzung zu anderen Konzepten Rehabilitationsmanagement: Das betriebliche Eingliederungsmanagement konzentriert sich auf die Integration am Arbeitsplatz, während das Rehabilitationsmanagement sich auf die medizinische Rehabilitation und die Wiederherstellung der Gesundheit konzentriert. Gesundheitsmanagement: Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist breiter gefasst und umfasst auch präventive Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit am Arbeitsplatz. Arbeitsschutzmanagement: Dieses Konzept konzentriert sich auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, während das BEM eher auf die individuelle Eingliederung eingeht. Die erfolgreiche Implementierung des betrieblichen Eingliederungsmanagements erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Unternehmen, darunter Arbeitgeber, Personalabteilung, Betriebsrat und gegebenenfalls externe Experten wie Arbeitsmediziner oder Rehabilitationsträger. Es stellt eine wichtige Maßnahme dar, um die Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft zu erhalten und eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern.
Ziele und Aufgaben des betrieblichen Eingliederungsmanagements Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) verfolgt mehrere Ziele und hat unterschiedliche Aufgaben, die darauf abzielen, die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern nach längerer Krankheit oder gesundheitlichen Problemen zu erhalten oder wiederherzustellen. Hier sind die Hauptziele und Aufgaben des betrieblichen Eingliederungsmanagements: Ziele des betrieblichen Eingliederungsmanagements Erhalt der Arbeitsfähigkeit: Das Hauptziel besteht darin, die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern zu erhalten oder wiederherzustellen, die aufgrund von Krankheit oder gesundheitlichen Problemen beeinträchtigt sind. Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit: Das BEM zielt darauf ab, frühzeitig gegen mögliche Ursachen von Arbeitsunfähigkeit vorzugehen, um längere Ausfallzeiten zu verhindern. Förderung der Inklusion: Durch die Entwicklung von individuellen Lösungen und Maßnahmen strebt das BEM die inklusive Teilhabe von Mitarbeitern mit gesundheitlichen Einschränkungen am Arbeitsplatz an. Reduzierung von Fehlzeiten: Indem das BEM frühzeitig interveniert und individuelle Maßnahmen ergreift, sollen Fehlzeiten minimiert und die Produktivität gesteigert werden.
Aufgaben des betrieblichen Eingliederungsmanagements Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Das BEM trägt dazu bei, einen gesunden Arbeitsplatz zu schaffen und fördert präventive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Identifikation gefährdeter Mitarbeiter: Frühzeitige Erkennung von Mitarbeitern, bei denen aufgrund von Krankheit oder gesundheitlichen Problemen eine Gefährdung der Arbeitsfähigkeit besteht. Initiierung eines BEM-Gesprächs: Einleitung von Gesprächen mit betroffenen Mitarbeitern, um die individuelle Situation zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Entwicklung individueller Maßnahmen: Auf Basis der Gespräche werden individuelle Maßnahmen zur Eingliederung entwickelt, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des betroffenen Mitarbeiters abgestimmt sind.
Die erfolgreiche Umsetzung des betrieblichen Eingliederungsmanagements erfordert eine proaktive Haltung des Unternehmens, eine offene Kommunikation sowie die Bereitschaft zur individuellen Unterstützung von Mitarbeitern. Es trägt nicht nur zur Mitarbeiterbindung bei, sondern fördert auch die Schaffung einer inklusiven und gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur. Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren: Enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren im Unternehmen, darunter die Personalabteilung, Betriebsärzte, Betriebsrat und gegebenenfalls externe Experten, um eine umfassende Unterstützung sicherzustellen. Dokumentation und Evaluation: Die durchgeführten Maßnahmen werden dokumentiert, und der gesamte Prozess wird evaluiert, um sicherzustellen, dass die Ziele des BEM erreicht werden und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden können. Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen: Das BEM muss im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, insbesondere im Sozialgesetzbuch IX, durchgeführt werden. Hierzu gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat.
Zielsetzung und Bedeutung des betrieblichen Eingliederungsmanagements Zielsetzung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM): Arbeitsfähigkeit erhalten oder wiederherstellen: Das Hauptziel des BEM besteht darin, die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern zu erhalten oder nach längerer Krankheit wiederherzustellen. Dies ermöglicht es den Beschäftigten, am Arbeitsleben teilzunehmen und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit: Durch frühzeitige Intervention sollen mögliche Ursachen von Arbeitsunfähigkeit erkannt und angegangen werden. Dies trägt dazu bei, längere Ausfallzeiten zu verhindern und die Kontinuität der Arbeitsprozesse sicherzustellen. Förderung der Inklusion: Das BEM strebt an, eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter unabhängig von gesundheitlichen Einschränkungen aktiv am Arbeitsleben teilhaben können. Dies fördert die Vielfalt und das soziale Miteinander im Unternehmen. Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Durch die Implementierung von Maßnahmen zur Eingliederung werden auch präventive Ansätze zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz gefördert. Dies kann die allgemeine Gesundheit der Belegschaft positiv beeinflussen. Reduzierung von Fehlzeiten: Indem das BEM individuelle Unterstützung bietet und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingeht, können Fehlzeiten minimiert werden. Dies trägt zur Steigerung der Produktivität und Effizienz im Unternehmen bei. Rechtliche Compliance: Eine weitere Zielsetzung des BEM besteht darin, den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen, insbesondere den Vorgaben des Sozialgesetzbuchs IX. Dies beinhaltet die frühzeitige Einbindung des BEM bei längeren Krankheitszeiten von Mitarbeitern.
Bedeutung des betrieblichen Eingliederungsmanagements Mitarbeiterbindung und -motivation: Das BEM zeigt den Mitarbeitern, dass das Unternehmen an ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden interessiert ist. Dies trägt zur Mitarbeiterbindung bei und steigert die Motivation, sich aktiv am Arbeitsleben zu beteiligen. Prävention von Erkrankungen: Durch die frühzeitige Identifizierung von gesundheitlichen Risiken und die Implementierung von präventiven Maßnahmen leistet das BEM einen Beitrag zur Vorbeugung von Erkrankungen und damit zur Förderung der allgemeinen Gesundheit der Belegschaft. Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur: Das BEM fördert eine Unternehmenskultur, die Vielfalt und Inklusion unterstützt. Es trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der jeder Mitarbeiter unabhängig von gesundheitlichen Einschränkungen akzeptiert wird. Image und Reputation des Unternehmens: Unternehmen, die sich um das Wohl ihrer Mitarbeiter kümmern und Maßnahmen zur Eingliederung umsetzen, können ihr Image und ihre Reputation als sozial verantwortliches Unternehmen stärken. Effizienzsteigerung und Kostenersparnis: Durch die Vermeidung längerer Krankheitszeiten und die frühe Wiedereingliederung können Unternehmen ihre Effizienz steigern und potenzielle Kosten im Zusammenhang mit Personalengpässen reduzieren. Rechtliche Sicherheit: Die Umsetzung des BEM entsprechend den gesetzlichen Vorgaben bietet dem Unternehmen rechtliche Sicherheit und hilft, eventuellen Konflikten oder rechtlichen Auseinandersetzungen vorzubeugen. Insgesamt trägt das betriebliche Eingliederungsmanagement dazu bei, eine gesunde, inklusive und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, von der sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen langfristig profitieren können.
Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter Die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um eine produktive und nachhaltige Arbeitsumgebung zu schaffen. Hier sind einige Strategien und Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu fördern: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Implementierung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements, das präventive Maßnahmen, Gesundheitsförderung und die Bewältigung von gesundheitlichen Herausforderungen umfasst. Gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung: Schaffung einer Arbeitsumgebung, die die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter fördert. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplätze, gute Raumluftqualität, ausreichende Beleuchtung und Pausenmöglichkeiten. Flexible Arbeitszeitmodelle: Ermöglichen flexibler Arbeitszeitmodelle, um den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden und Work-Life-Balance zu fördern. Gesundheitsprämien und Anreize: Einführung von Gesundheitsprämien oder Anreizen, um Mitarbeiter zu motivieren, aktiv an Gesundheitsprogrammen teilzunehmen. Gesundheitsbewusste Führungskultur: Förderung einer Führungskultur, die die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden anerkennt und positive Verhaltensweisen vorlebt.
Sport- und Fitnessangebote: Bereitstellung von Sport- und Fitnessangeboten, sei es durch Kooperationen mit Fitnessstudios, die Schaffung von betriebseigenen Sporteinrichtungen oder die Organisation von gemeinsamen Sportaktivitäten. Ernährungsangebote: Förderung einer gesunden Ernährung durch die Bereitstellung von gesunden Speisen in der Kantine, Obstangebote am Arbeitsplatz oder Ernährungsberatung. Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen: Durchführung von regelmäßigen Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen, um frühzeitig mögliche gesundheitliche Risiken zu identifizieren und präventive Maßnahmen einzuleiten. Stressmanagement und Work-Life-Balance: Angebote zur Stressprävention und Förderung von Work-Life-Balance, beispielsweise durch Stressmanagementkurse, flexible Arbeitszeitmodelle oder die Sensibilisierung für die Bedeutung von Pausen. Betriebssport und Teambuilding-Aktivitäten: Förderung von Betriebssport und Teambuilding-Aktivitäten, um nicht nur die körperliche, sondern auch die soziale Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken. Gesundheitskampagnen und Schulungen: Durchführung von Gesundheitskampagnen zu spezifischen Themen (z.B., Raucherentwöhnung, Stressbewältigung) und Schulungen zu gesundheitsrelevanten Themen. Psychosoziale Unterstützung: Bereitstellung von psychosozialer Unterstützung, sei es durch Mitarbeiterberatung, Mentoring-Programme oder die Schaffung eines unterstützenden sozialen Umfelds.
Reduzierung von Fehlzeiten und Arbeitsunfähigkeit Die Reduzierung von Fehlzeiten und Arbeitsunfähigkeit ist für Unternehmen von strategischer Bedeutung, da sie direkte Auswirkungen auf die Produktivität, die Arbeitsqualität und die betrieblichen Kosten hat. Hier sind einige bewährte Strategien, um Fehlzeiten zu reduzieren und die Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter zu minimieren: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Implementierung eines effektiven betrieblichen Eingliederungsmanagements, um frühzeitig auf gesundheitliche Probleme zu reagieren, individuelle Lösungen zu entwickeln und die Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitern zu unterstützen. Gesundheitsförderung und Prävention: Einführung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention, um die Ursachen von Krankheiten und Fehlzeiten zu minimieren. Dazu gehören Gesundheitschecks, Impfungen, Schulungen zu ergonomischem Arbeiten und Stressprävention. Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie: Schaffung einer ergonomischen Arbeitsumgebung, die die physische Belastung der Mitarbeiter reduziert und so das Risiko von Erkrankungen verringert. Ergonomische Arbeitsplätze, Pausenräume und geeignete Arbeitsmittel sind hier entscheidend. Flexibles Arbeitszeitmanagement: Ermöglichen flexibler Arbeitszeitmodelle, um den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Flexible Arbeitszeiten können helfen, Arbeit und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz: Bereitstellung gesundheitsfördernder Maßnahmen am Arbeitsplatz, wie Fitnessprogramme, Sportangebote, gesunde Ernährung in der Kantine und Stressmanagementkurse.
Führungskräfteschulungen: Schulungen für Führungskräfte in Bezug auf einen respektvollen Umgang mit Mitarbeitern, die frühzeitige Identifikation von Belastungssituationen und die Förderung einer gesundheitsfördernden Arbeitskultur. Mitarbeiterbeteiligung und -kommunikation: Einbindung der Mitarbeiter in die Gestaltung von Maßnahmen zur Fehlzeitenreduktion und Förderung einer offenen Kommunikationskultur bezüglich gesundheitsrelevanter Themen. Gesundheitstage und -kampagnen: Organisation von Gesundheitstagen und -kampagnen, um das Bewusstsein für Gesundheitsthemen zu schärfen und die Mitarbeiter zu motivieren, aktiv an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung teilzunehmen. Betriebliche Krankenstandsanalyse: Regelmäßige Analyse des betrieblichen Krankenstands, um Muster und Ursachen von Fehlzeiten zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Analysen können gezielte Maßnahmen ergriffen werden. Unterstützung bei der Work-Life-Balance: Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten, HomeofficeMöglichkeiten und die Sensibilisierung für die Bedeutung von Erholung und Freizeit. Gesundheitsförderung durch Sozialleistungen: Einführung von Sozialleistungen, die die Gesundheit der Mitarbeiter fördern, wie beispielsweise Zuschüsse zu Fitnessmitgliedschaften oder anderen gesundheitsfördernden Aktivitäten. Maßnahmen zur psychischen Gesundheit: Implementierung von Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit, da psychische Belastungen einen erheblichen Einfluss auf Fehlzeiten haben können. Hierzu gehören Schulungen, Beratungsangebote und ein offener Umgang mit mentalen Gesundheitsthemen. Die Kombination dieser Strategien kann dazu beitragen, Fehlzeiten zu reduzieren und die Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter zu minimieren. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen Teil einer umfassenden Unternehmensstrategie zur Förderung der Mitarbeitergesundheit sind.
Im internationalen Vergleich sind die Deutschen jedoch verhältnismäßig häufig krank, wie die Infografik mit Daten des Statista Global Consumer Surveys zeigt. Demnach waren nur etwa 16 Prozent der Arbeitnehmer:innen, Schüler:innen und Studierenden in Hongkong mehr als fünf Tage krank. Etwa 34 Prozent der Befragten haben zudem angegeben nicht einen einzigen Krankheitstag beansprucht zu haben. Ähnlich sieht es in Südkorea aus – hier haben 81 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen weniger als fünf Krankentage und sogar ganze 61 Prozent keinen genommen.
Die durchschnittlichen Krankheitstage Seit dem Jahr 2016 schauen die Statistiker der Betriebskrankenkassen genauer hin – Atteste während einer Reha oder infolge von Arbeitsunfällen werden vollständig erfasst. Dadurch gab es einen sprunghaften Anstieg der Krankheitstage. Seitdem entwickeln sie sich aber eher unauffällig. Auch die ersten vier Coronawellen 2020 und 2021 haben in der Statistik kaum Spuren hinterlassen. Quelle: Informationsdienst der Deutschen Wirtschaft Die Krankheitsgründe Mit steigendem Alter treten vermehrt Verschleißerscheinungen auf. So ist rund ein Viertel aller Krankheitstage auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen. In keiner anderen Krankheitsart steigen die Ausfälle mit dem Alter so kräftig an. Psychische Erkrankungen treten zwar seltener auf, verursachen aber die längsten Ausfallzeiten je Fall. Umgekehrt ist es bei den Atemwegserkrankungen: Sie treten vergleichsweise häufig auf, sind im Schnitt aber nach gut einer Woche ausgestanden.
Krankheitstage: Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflicht- und freiwillig versicherten Mitgliedern der Betriebskrankenkassen, ohne Arbeitslose und Rentner
Der Krankenstand in den Bundesländern Sind die Thüringer kränker als die Schwaben, genesen Patienten an der Waterkant schneller? Eher nicht, denn die Statistik erfasst die Krankmeldungen von Beschäftigten, nicht die der gesamten Bevölkerung. Die Unterschiede ergeben sich aus dem regionalen Branchenmix, den regional unterschiedlichen Unternehmensstrukturen und der damit einhergehenden unterschiedlichen Bedeutung der einzelnen Berufsgruppen
Verbesserung des Betriebsklimas und der Mitarbeiterbindung Die Verbesserung des Betriebsklimas und der Mitarbeiterbindung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Ein positives Arbeitsumfeld fördert die Zufriedenheit, das Engagement und die Loyalität der Mitarbeiter. Welche Strategien kann ein Unternehmen verfolgen, um das Betriebsklima zu verbessern und die Bindung der Mitarbeiter zu stärken? Klare Kommunikation Wertschätzung und Anerkennung Partizipation und Mitbestimmung Förderung von Teamarbeit Flexibilität und Work-Life-Balance Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten Gesundheitsförderung Inklusive Unternehmenskultur Konfliktmanagement Soziale Veranstaltungen Fairness und Gerechtigkeit Mitarbeiterbefragungen Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Unternehmen eine positive Arbeitskultur fördern, die nicht nur die Mitarbeiterbindung verbessert, sondern auch die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber steigert. Ein engagiertes und zufriedenes Team ist oft produktiver und trägt positiv zur langfristigen Unternehmensleistung bei. Einfluss auf die betriebliche Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hat einen erheblichen Einfluss auf die betriebliche Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Indem es sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter konzentriert, trägt das BEM dazu bei, die Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu steigern und die Unternehmensziele effektiver zu erreichen. Hier sind einige der Schlüsselfaktoren, wie das BEM die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit beeinflusst: Erhaltung der Arbeitsfähigkeit: Das BEM zielt darauf ab, die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern zu erhalten oder nach längerer Krankheit wiederherzustellen. Indem es frühzeitig auf gesundheitliche Probleme reagiert, kann es dazu beitragen, den Verlust an Produktivität durch langfristige Ausfallzeiten zu minimieren.
Reduzierung von Fehlzeiten: Durch die frühzeitige Identifikation von Gesundheitsrisiken und die Implementierung von präventiven Maßnahmen trägt das BEM zur Reduzierung von Fehlzeiten bei. Dies unterstützt die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Arbeitsprozesses und verhindert Engpässe. Effektive Wiedereingliederung: Das BEM unterstützt die Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach längerer Krankheit. Eine gezielte und individuelle Unterstützung hilft dabei, den Übergang zurück in den Arbeitsprozess reibungslos zu gestalten und die Produktivität der betroffenen Mitarbeiter zu fördern. Verbesserte Arbeitsplatzzufriedenheit: Das BEM, insbesondere wenn es in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern durchgeführt wird, trägt zur Steigerung der Arbeitsplatzzufriedenheit bei. Zufriedene Mitarbeiter sind tendenziell motivierter und produktiver. Förderung der Mitarbeiterbindung: Mitarbeiter, die sich vom Unternehmen unterstützt fühlen, insbesondere in Bezug auf ihre Gesundheit und Wohlbefinden, neigen dazu, länger im Unternehmen zu bleiben. Eine höhere Mitarbeiterbindung wirkt sich positiv auf die Kontinuität der Arbeitsprozesse und die Wissensbewahrung aus. Image als attraktiver Arbeitgeber: Unternehmen, die ein effektives BEM implementieren, werden oft als fürsorgliche Arbeitgeber wahrgenommen. Dies kann die Anziehungskraft des Unternehmens auf qualifizierte Fachkräfte erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Gesunde Unternehmenskultur: Ein erfolgreiches BEM trägt zur Schaffung einer gesunden Unternehmenskultur bei, in der die Mitarbeiter sich unterstützt und geschätzt fühlen. Eine positive Arbeitskultur fördert Teamarbeit, Kreativität und die Bereitschaft, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen.
Reduzierung von Kosten und Risiken: Durch die proaktive Identifikation und Bewältigung von gesundheitlichen Risiken minimiert das BEM nicht nur Fehlzeiten, sondern kann auch dazu beitragen, langfristige Kosten im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen zu reduzieren. Anpassung an demografische Veränderungen: Angesichts der demografischen Veränderungen, wie einer alternden Belegschaft, ermöglicht das BEM Unternehmen, auf die speziellen Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer einzugehen und deren Produktivität zu erhalten. Lernerfolgskontrolle Nutzen Sie zur Selbstkontrolle einen separaten Zettel und vergleichen Sie Ihre Lösung am Ende des Tests mit den angegebenen Lösungen: Frage 1: Was ist das Hauptziel des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM)? a Mitarbeiterentlassung optimieren b Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern erhalten oder wiederherstellen c Gehaltsverhandlungen verbessern d Bürokratische Prozesse vereinfachen Frage 2: Welche gesetzliche Grundlage bildet den Rahmen für das betriebliche Eingliederungsmanagement? a Arbeitsrechtsgesetz b Steuergesetz c Sozialgesetzbuch IX d Handelsgesetzbuch Frage 3: Warum ist die Einbindung des Betriebsrats beim BEM wichtig? a Um die Mitarbeiter zu überwachen b Um bürokratische Hindernisse zu schaffen c Um die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen d Um den Unternehmensgewinn zu steigern
Frage 4: Welche Maßnahme gehört typischerweise nicht zum betrieblichen Gesundheitsmanagement? a Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung b Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen c Konfliktmanagementkurse d Förderung von Raucherpausen Frage 5: Warum ist die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens? a Um die Steuern zu senken b Um die Mitarbeiter zu kontrollieren c Um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern d Um die Produktionskosten zu erhöhen Frage 6: Was ist ein positiver Effekt eines erfolgreichen BEM auf die Unternehmenskultur? a Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit b Verringerung der Mitarbeitermotivation c Schaffung einer gesunden und unterstützenden Arbeitsumgebung d Erhöhung der Fluktuation Frage 7: Welcher Aspekt ist KEIN möglicher Nutzen des BEM für ein Unternehmen? a Reduzierung von Fehlzeiten b Steigerung der Mitarbeitermotivation c Senkung der Mitarbeitergehälter d Erhaltung der Arbeitsfähigkeit Frage 8: Warum sind Mitarbeiterbefragungen in Bezug auf das BEM wichtig? a Um die Mitarbeiter zu überwachen b Um Feedback einzuholen und auf Bedürfnisse einzugehen c Um Gehaltsverhandlungen zu führen d Um die Arbeitszeit zu reduzieren
Frage 9: Was ist ein möglicher Beitrag des BEM zur Anpassung an demografische Veränderungen? a Verbesserung des Betriebsklimas b Förderung der Inklusion c Gezielte Unterstützung älterer Arbeitnehmer d Reduzierung der Arbeitszeit Frage 10: Welche Rolle spielt das BEM bei der Minimierung von langfristigen Kosten für ein Unternehmen? a Erhöhung der Werbekosten b Senkung der Produktionskosten c Reduzierung von Kosten im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen d Erhöhung der Verwaltungskosten Antwort: b) Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern erhalten oder wiederherstellen Antwort: c) Sozialgesetzbuch IX Antwort: c) Um die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen Antwort: d) Förderung von Raucherpausen Antwort: c) Um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern Antwort: c) Schaffung einer gesunden und unterstützenden Arbeitsumgebung Antwort: c) Senkung der Mitarbeitergehälter Antwort: b) Um Feedback einzuholen und auf Bedürfnisse einzugehen Antwort: c) Gezielte Unterstützung älterer Arbeitnehmer Antwort: c) Reduzierung von Kosten im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen
Nestor Online Campus – ReadUP Personalreferent mit betrieblichem Eingliederungsmanagement BEM – Lerneinheit B Autor: Thomas Eric Noller 2023 Bildung. Beratung. Coaching.
Kapitel 1: Ziele des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Personal- und Gesundheitspolitik in Unternehmen. Es hat zum Ziel, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern und langfristig zu erhalten. In diesem Kapitel werden die zentralen Ziele des Betrieblichen Eingliederungsmanagements näher betrachtet. Gesundheitliche *Prävention und Förderung Ein vorrangiges Ziel des BEM ist die präventive Gesundheitsförderung der Beschäftigten. Durch frühzeitiges Erkennen gesundheitlicher Risiken oder Beeinträchtigungen können Maßnahmen eingeleitet werden, die eine Verschlechterung des Gesundheitszustands verhindern oder verzögern. Die Erhaltung der physischen und psychischen Gesundheit der Mitarbeiter steht somit im Fokus, um langfristig die Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten. *Prävention ist im Gesundheitswesen ein Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Frühzeitige Identifikation von Arbeitsunfähigkeiten Ein weiteres Ziel des BEM ist die frühzeitige Identifikation von Arbeitsunfähigkeiten. Durch eine gezielte Analyse von Krankheitsursachen und -verläufen können potenzielle Langzeitkrankheiten erkannt werden. Dies ermöglicht es, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die betroffenen Mitarbeiter wieder erfolgreich ins Arbeitsleben zu integrieren.
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Das Betriebliche Eingliederungsmanagement zielt darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten. Dies umfasst nicht nur die physische, sondern auch die psychische Belastbarkeit. Durch gezielte Maßnahmen, wie etwa Arbeitsplatzanpassungen, flexible Arbeitszeitmodelle oder Schulungsangebote, sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, ihren beruflichen Anforderungen weiterhin gerecht zu werden. Förderung der Mitarbeiterbindung und Motivation Das BEM trägt maßgeblich zur Mitarbeiterbindung und Motivation bei. Wenn Arbeitgeber sich aktiv für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter einsetzen, fühlen sich diese nicht nur wertgeschätzt, sondern erleben auch eine höhere Bindung an das Unternehmen. Motivierte Mitarbeiter sind in der Regel produktiver und tragen positiv zur Arbeitsatmosphäre bei. Rechtliche Compliance und Risikominimierung Die Implementierung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements dient auch der rechtlichen Compliance. In vielen Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Unternehmen Strukturen zur Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitern etablieren. Das BEM hilft somit, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und trägt dazu bei, rechtliche Risiken zu minimieren. Imagepflege und soziale Verantwortung Ein weiteres Ziel des BEM ist die Imagepflege und die Wahrnehmung sozialer Verantwortung. Unternehmen, die sich für das Wohl ihrer Mitarbeiter einsetzen und transparente Maßnahmen zur Gesundheitsförderung implementieren, werden nicht nur als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen, sondern zeigen auch soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Insgesamt betrachtet sind die Ziele des Betrieblichen Eingliederungsmanagements vielschichtig und reichen von der individuellen Gesundheitsförderung bis zur Erfüllung rechtlicher Vorgaben. Unternehmen, die diese Ziele konsequent verfolgen, profitieren nicht nur durch gesündere und motivierte Mitarbeiter, sondern stärken auch ihre Position im Wettbewerb und tragen zu einer positiven Unternehmenskultur bei.
5b Antworten: 1b, 2c, 3b, 4b, Wissenstest: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Frage 1: Was ist eines der zentralen Ziele des Betrieblichen Eingliederungsmanagements? a Steigerung des Umsatzes b Förderung der Mitarbeiterbindung und Motivation c Reduzierung der Produktionskosten d Erhöhung der Mitarbeiteranzahl Frage 2: Warum ist die frühzeitige Identifikation von Arbeitsunfähigkeiten ein wichtiger Aspekt des BEM? a Um Mitarbeiter zu bestrafen b Um rechtliche Risiken zu erhöhen c Um potenzielle Langzeitkrankheiten zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten d Um die Arbeitszeiten zu verlängern Frage 3: Welche Rolle spielt das BEM in Bezug auf die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter? a Es hat keinen Einfluss auf die Beschäftigungsfähigkeit b Es fördert die Beschäftigungsfähigkeit durch flexible Arbeitszeitmodelle c Es hat das Ziel, Mitarbeiter zu entlassen d Es minimiert die Produktivität der Mitarbeiter Frage 4: Warum ist die rechtliche Compliance ein Ziel des BEM? a Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu gefährden b Um rechtliche Risiken zu minimieren und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen c Um höhere Steuern zu zahlen d Um die Unternehmensgewinne zu steigern Frage 5: Was trägt das BEM zur Imagepflege eines Unternehmens bei? a Es hat keinen Einfluss auf das Unternehmensimage b Es fördert die Mitarbeiterbindung, was sich positiv auf das Image auswirkt c Es reduziert die Produktivität, was sich positiv auf das Image auswirkt d Es erhöht die Umweltauswirkungen des Unternehmens
Kapitel: Ablauf des Betrieblichen Eingliederungsmanagements Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein Instrument, das darauf abzielt, die berufliche Rehabilitation von Mitarbeitern nach längerer Krankheit oder mit gesundheitlichen Einschränkungen zu fördern. Ein strukturierter Ablauf ist entscheidend, um die Effektivität dieses Prozesses zu gewährleisten. Im Folgenden wird der typische Ablauf des Betrieblichen Eingliederungsmanagements in mehreren Phasen erläutert: Phase 1: Erkennen des Handlungsbedarfs Der erste Schritt im BEM-Prozess ist das frühzeitige Erkennen von Mitarbeitern, die aufgrund gesundheitlicher Probleme Schwierigkeiten bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten haben könnten. Hierbei spielen regelmäßige Mitarbeitergespräche, Gesundheitschecks oder auch Rückmeldungen von Vorgesetzten eine entscheidende Rolle. Auch längere Krankheitszeiten oder wiederholte kürzere Ausfälle können auf einen Bedarf an Eingliederungsmaßnahmen hinweisen. Phase 2: Information und Aufklärung Sobald ein Handlungsbedarf erkannt wurde, erfolgt die Information und Aufklärung des betroffenen Mitarbeiters über das Betriebliche Eingliederungsmanagement. Dabei werden die Ziele des BEM erläutert, mögliche Maßnahmen besprochen und die Freiwilligkeit der Teilnahme betont. Der Mitarbeiter wird aktiv in den Prozess eingebunden und hat die Möglichkeit, Bedenken und Wünsche zu äußern. Phase 3: Gespräch und Bedarfsermittlung In einem persönlichen Gespräch zwischen dem betroffenen Mitarbeiter, dem Vorgesetzten, dem Betriebsarzt und gegebenenfalls weiteren relevanten Personen werden die individuellen Bedarfe und Möglichkeiten ermittelt. Es werden die genauen Einschränkungen, aber auch die vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen des Mitarbeiters analysiert. Ziel ist es, gemeinsam passende Maßnahmen zur Eingliederung zu entwickeln.
Phase 4: Maßnahmeplanung und Umsetzung Basierend auf den Ergebnissen des Gesprächs wird ein konkreter Maßnahmenplan erstellt. Dieser kann verschiedene Elemente enthalten, wie zum Beispiel angepasste Arbeitszeiten, ergonomische Anpassungen des Arbeitsplatzes, spezielle Schulungsmaßnahmen oder begleitende Unterstützung durch *externe Dienstleister. Die Umsetzung des Plans erfolgt in enger Abstimmung mit allen Beteiligten. *Externe Dienstleister | Wer ist das und welche Vorteile ergeben sich daraus? Ein externer Dienstleister im Betrieblichen Eingliederungsmanagement kann unterschiedliche Formen annehmen, abhängig von den Bedürfnissen des Unternehmens. Das können folgende Unternehmen sein: 1. Beratungsunternehmen: Firmen, die auf Arbeits- und Gesundheitsschutz, Rehabilitation oder Personalmanagement spezialisiert sind, bieten oft Beratungsdienstleistungen im Bereich BEM an. 2. Gesundheitsdienstleister: Ärzte, Psychologen oder Therapeuten können als externe Dienstleister für die medizinische Seite des BEM eingebunden werden, insbesondere wenn es um die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit oder um Therapiemaßnahmen geht. 3. Rehabilitationsdienste: Dienstleister, die sich auf berufliche Rehabilitation spezialisiert haben, können gezielte Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach längerer Krankheit anbieten. 4. Coaching-Unternehmen: Unternehmen, die sich auf Coaching und Unterstützung bei beruflichen Veränderungen spezialisiert haben, können individuelle Coachings für die betroffenen Mitarbeiter anbieten.
Vorteile eines externen Dienstleisters im Bereich BEM Die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) kann zahlreiche Vorteile für Unternehmen bieten. Hier sind einige der wesentlichen Gründe, warum Unternehmen auf externe Dienstleister zurückgreifen: Fachliche Expertise: Externe Dienstleister, die auf das Betriebliche Eingliederungsmanagement spezialisiert sind, verfügen oft über eine fundierte fachliche Expertise. Sie sind mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, Prozessen und besten Praktiken vertraut und können somit wertvolle Unterstützung bieten. Neutralität und Unabhängigkeit: Externe Dienstleister agieren unabhängig und neutral. Diese Unabhängigkeit kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter offener über ihre Bedenken und Einschränkungen sprechen, da sie sich weniger von internen Hierarchien und Strukturen beeinflusst fühlen. Effizienz und Zeitersparnis: Durch die Spezialisierung auf das BEM können externe Dienstleister den Prozess effizient gestalten. Dies führt zu einer Zeitersparnis für das interne Personal, das sich auf die eigentlichen Kernkompetenzen konzentrieren kann, während der externe Dienstleister die spezifischen Anforderungen des Eingliederungsmanagements übernimmt. Objektive Beurteilung und Beratung: Externe Dienstleister können eine objektive und unvoreingenommene Bewertung der Situation vornehmen. Dies ist besonders wichtig bei sensiblen Themen wie Gesundheitsproblemen von Mitarbeitern, um faire und ausgewogene Lösungen zu finden.
Erfahrung aus anderen Unternehmen: Externe Dienstleister haben oft Erfahrungen mit verschiedenen Branchen und Unternehmen. Diese Vielfalt ermöglicht es ihnen, bewährte Methoden aus anderen Kontexten einzubringen und maßgeschneiderte Lösungen für das spezifische Unternehmen zu entwickeln. Phase 5: Monitoring und Anpassung: Der Prozess des Betrieblichen Eingliederungsmanagements endet nicht mit der Umsetzung der Maßnahmen. Vielmehr ist ein kontinuierliches Monitoring erforderlich, um die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen zu überprüfen. Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen, um den Erfolg sicherzustellen und den weiteren Integrationsprozess zu begleiten. Phase 6: Dokumentation und Evaluation: Eine umfassende Dokumentation ist essenziell, um den gesamten Prozess nachvollziehbar zu gestalten. Die gesammelten Informationen dienen nicht nur zur Transparenz, sondern ermöglichen auch eine retrospektive Evaluation des Betrieblichen Eingliederungsmanagements. Diese Evaluierung hilft dabei, die Effizienz des BEM zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen für zukünftige Fälle vorzunehmen.
1c, 2b, 3b, 4c, 5c Antworten: Wissenstest: Ablauf Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Frage 1: Welcher Schritt ist der erste im typischen Ablauf des BEM? a Maßnahmenplanung und Umsetzung b Gespräch und Bedarfsermittlung c Erkennen des Handlungsbedarfs Frage 2: Was ist Teil der Maßnahmenplanung im BEM? a Kündigung des Mitarbeiters b Erstellung eines individuellen Maßnahmenplans, der beispielsweise angepasste Arbeitszeiten, ergonomische Anpassungen oder Schulungsmaßnahmen beinhalten kann c Ignorieren der individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters Frage 3: Warum ist das Monitoring und die Anpassung im BEM-Prozess wichtig? a Um den Mitarbeitern mehr Freizeit zu ermöglichen b Um sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen wirksam sind und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen c Weil es gesetzlich vorgeschrieben ist Frage 4: Wann endet der Prozess des Betrieblichen Eingliederungsmanagements nicht? a Nach der Umsetzung der Maßnahmen b Nach der Evaluation des BEM c Nach dem Monitoring der Wirksamkeit Frage 5: Welche Akteure sollten eng zusammenarbeiten, um den Erfolg des BEM-Prozesses zu gewährleisten? a Nur der Betriebsarzt und der Mitarbeiter b Allein der Vorgesetzte und der Mitarbeiter c Alle beteiligten Akteure, wie Mitarbeiter, Vorgesetzte, Betriebsarzt und gegebenenfalls externe Experten
Übungsaufgabe: Ablauf des Betrieblichen Eingliederungsmanagements Situationsbeschreibung: Sie sind der Personalleiter eines mittelständischen Unternehmens. Ein langjähriger Mitarbeiter ist aufgrund einer schweren Erkrankung längere Zeit ausgefallen. Nach seiner Genesung steht die Frage der beruflichen Wiedereingliederung im Raum. Entwickeln Sie einen konkreten Ablaufplan für das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM). Aufgaben: a. Skizzieren Sie die Schritte, die Sie unternehmen würden, um den Bedarf an Betrieblichem Eingliederungsmanagement zu erkennen. b. Beschreiben Sie, wie Sie den betroffenen Mitarbeiter über das BEM informieren und aufklären würden. Welche Informationen würden Sie ihm zur Verfügung stellen? c. Entwerfen Sie eine Liste der relevanten Personen, die am Gespräch zur Bedarfsermittlung teilnehmen sollten, und begründen Sie ihre Auswahl. d. Formulieren Sie konkrete Maßnahmen, die Sie im Maßnahmenplan für die Wiedereingliederung dieses Mitarbeiters vorsehen würden. e. Überlegen Sie, welche Aspekte während des Monitorings und der Anpassung des BEM-Prozesses besonders wichtig sind. f. Skizzieren Sie, welche Dokumentation notwendig ist, um den gesamten Prozess nachvollziehbar zu machen, und welche Informationen sollten in der Dokumentation enthalten sein? Hinweise: • Berücksichtigen Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements. • Denken Sie daran, die Freiwilligkeit des Mitarbeiters zu betonen. • Beachten Sie die Interessen der betroffenen Person sowie des Unternehmens.
Bewertungskriterien: • Vollständigkeit und Struktur der Ablaufbeschreibung. • Realitätsbezug und Praxisrelevanz der vorgeschlagenen Schritte. • Berücksichtigung der Freiwilligkeit und der Interessen aller Beteiligten. • Klarheit und Verständlichkeit der Formulierungen. Schicken Sie bitte Ihre Ausarbeitung an Ihren jeweiligen Dozenten. Das Ergebnis wird im nächsten Tutorium besprochen. Mail an [email protected] Kapitel: Arbeitsunfähigkeit und BEM - Der Begriff Gesundheit Die Themen Arbeitsunfähigkeit und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) spielen eine entscheidende Rolle im Kontext der Gesundheit von Arbeitnehmern. Um diese Aspekte besser zu verstehen, ist es wichtig, den Begriff Gesundheit im Arbeitsumfeld genauer zu beleuchten. Gesundheit im Arbeitskontext Gesundheit ist mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit. Im arbeitsbezogenen Kontext umfasst der Begriff Gesundheit das physische, psychische und soziale Wohlbefinden der Arbeitnehmer. Eine gesunde Arbeitsumgebung fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch mentale Stabilität und soziale Integration. Arbeitgeber sind zunehmend darauf bedacht, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit ihrer Mitarbeiter positiv beeinflussen. Arbeitsunfähigkeit als Herausforderung Arbeitsunfähigkeit ist ein Zustand, in dem ein Arbeitnehmer aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage ist, seine beruflichen Aufgaben auszuüben. Dies kann zu Produktivitätsverlusten und finanziellen Belastungen für Unternehmen führen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeitsunfähigkeit zu reduzieren und die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein Instrument, um Arbeitnehmer nach längerer Krankheitsphase erfolgreich wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Es ist ein proaktiver Ansatz, der darauf abzielt, drohende Arbeitsunfähigkeit zu verhindern und eine nachhaltige Rückkehr in den Arbeitsalltag zu ermöglichen. Dabei werden individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter berücksichtigt. Ganzheitlicher Ansatz für Mitarbeitergesundheit Ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der Mitarbeitergesundheit umfasst präventive Maßnahmen, die die physische, psychische und soziale Gesundheit gleichermaßen berücksichtigen. Dazu gehören regelmäßige Gesundheitschecks, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Stressmanagement-Programme und Unterstützung bei der *Work-LifeBalance. *Work-Life-Balance Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Verbindung stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit, Leben, Gleichgewicht. Integration von BEM in Unternehmenskultur Um den Erfolg von BEM zu gewährleisten, ist es wichtig, dieses Instrument in die Unternehmenskultur zu integrieren. Das erfordert ein offenes und unterstützendes Umfeld, in dem Mitarbeiter sich trauen, über ihre gesundheitlichen Herausforderungen zu sprechen. Die Sensibilisierung für die Bedeutung von BEM sollte sowohl bei Führungskräften als auch bei den Mitarbeitern selbst gefördert werden.
Fazit „Machen Sie mal eine Pause“ Die Verbindung zwischen Arbeitsunfähigkeit, Betrieblichem Eingliederungsmanagement und dem Gesundheitsbegriff ist essenziell für eine nachhaltige Arbeitswelt. Durch proaktive Maßnahmen, die auf die Gesundheit der Mitarbeiter abzielen, können Unternehmen nicht nur Arbeitsausfälle reduzieren, sondern auch das Wohlbefinden und die Produktivität ihrer Belegschaft steigern. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz ist somit nicht nur im Interesse der Mitarbeiter, sondern auch im Sinne des langfristigen Unternehmenserfolgs. Herausforderungen im Unternehmen zum Thema: Arbeitsunfähigkeit und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Im Bereich Arbeitsunfähigkeit und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) stehen Unternehmen verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Diese können vielfältig sein und erfordern eine proaktive Herangehensweise. Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen: Früherkennung von Gesundheitsrisiken: Unternehmen müssen in der Lage sein, Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen. Das erfordert eine kontinuierliche Überwachung der Arbeitsbedingungen, um potenzielle Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeiter zu identifizieren, bevor sie zu ernsthaften Problemen führen. Kommunikation und Sensibilisierung: Die Kommunikation über die Bedeutung von Gesundheit am Arbeitsplatz und die Verfügbarkeit von BEM-Dienstleistungen ist entscheidend. Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich ihrer Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten bewusst sind.
Führungskräftebeteiligung: Eine der Herausforderungen besteht darin, Führungskräfte aktiv in den Prozess einzubeziehen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung von Anzeichen für Arbeitsunfähigkeit und bei der Umsetzung von BEM-Maßnahmen. Es ist wichtig, Führungskräfte zu schulen und zu motivieren, diese Verantwortung wahrzunehmen. Datenschutz und rechtliche Aspekte: Der Umgang mit gesundheitlichen Informationen erfordert Sensibilität und die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Privatsphäre der Mitarbeiter respektieren, während sie gleichzeitig die notwendigen Informationen für ein effektives BEM erhalten. Kulturwandel: Die Implementierung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Förderung der Mitarbeitergesundheit erfordert oft einen Kulturwandel im Unternehmen. Es kann Herausforderungen geben, bestehende Denkmuster zu überwinden und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Ressourcenmanagement: Die Bereitstellung angemessener Ressourcen für BEM-Programme ist eine weitere Herausforderung. Dies umfasst nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch die Zuweisung von qualifiziertem Personal, um BEM effektiv umzusetzen. Langfristige Engagementförderung: Ein nachhaltiger Umgang mit Arbeitsunfähigkeit erfordert langfristiges Engagement. Unternehmen müssen kontinuierlich daran arbeiten, die Mitarbeitergesundheit zu fördern und BEM als integralen Bestandteil der Unternehmenskultur zu etablieren.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Arbeitswelt und die Bedürfnisse der Mitarbeiter können sich schnell ändern. Unternehmen müssen flexibel und anpassungsfähig sein, um auf neue Herausforderungen im Zusammenhang mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden ihrer Belegschaft zu reagieren.
Kapitel: Datenschutz im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und Datensicherheit Datenschutz und Datensicherheit spielen eine entscheidende Rolle im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM). Bei der Umsetzung dieses Prozesses ist es von größter Bedeutung, sicherzustellen, dass alle personenbezogenen Daten vertraulich behandelt und vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden. In diesem Kapitel werden die Grundprinzipien des Datenschutzes im BEM sowie die Maßnahmen zur Datensicherheit näher beleuchtet. Datenschutz im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) Der Datenschutz im BEM bezieht sich auf den verantwortungsbewussten Umgang mit personenbezogenen Daten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierbei sind die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie nationale Datenschutzgesetze zu beachten. Zu den zentralen Grundsätzen gehören: 1. Datensparsamkeit und Zweckbindung Personenbezogene Daten sollten nur in dem Maße und so lange verarbeitet werden, wie es für den Zweck des BEM notwendig ist. Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der Daten beschränken sich auf das Wesentliche, um die Privatsphäre der Betroffenen zu wahren. 2. Einwilligung und Transparenz Bevor personenbezogene Daten im Rahmen des BEM verarbeitet werden, ist die Einwilligung der betroffenen Mitarbeiterin oder des betroffenen Mitarbeiters erforderlich. Die Betroffenen müssen darüber informiert werden, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden und wie sie verarbeitet werden.
3. Rechte der Betroffenen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung ihrer Daten. Diese Rechte müssen gewährleistet sein, um den Datenschutz im BEM zu stärken. 4. Datensicherheit im Betrieblichen Eingliederungsmanagement Datensicherheit im BEM bezieht sich auf Maßnahmen, die dazu dienen, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten sicherzustellen. Dazu gehören: 1. Zugangskontrolle Der Zugriff auf personenbezogene Daten im Rahmen des BEM sollte auf autorisierte Personen beschränkt sein. Dies wird durch klare Zugangsberechtigungen, Passwortschutz und Verschlüsselung gewährleistet. 2. Verschlüsselung und Anonymisierung Datenübertragungen und -speicherungen im BEM sollten verschlüsselt erfolgen, um einen Schutz vor unberechtigtem Zugriff zu gewährleisten. Wenn möglich, sollten personenbezogene Daten anonymisiert werden, um die Identität der Betroffenen zu wahren. 3. IT-Sicherheit Die IT-Infrastruktur, auf der das BEM basiert, muss regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft und aktualisiert werden. Dies umfasst auch den Schutz vor Malware und anderen Cyberbedrohungen.
Fazit Datenschutz im BEM Datenschutz und Datensicherheit im Betrieblichen Eingliederungsmanagement sind unerlässlich, um das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wahren und gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Durch die Beachtung der genannten Grundsätze und Maßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass das BEM effektiv durchgeführt wird, ohne dabei die informationelle Selbstbestimmung der Betroffenen zu gefährden. Kapitel: Implementierung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein wichtiger Bestandteil moderner Unternehmensführung, der darauf abzielt, die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine rasche Rückkehr in den Arbeitsprozess zu ermöglichen. In diesem Kapitel werden die Schritte und Überlegungen zur erfolgreichen Implementierung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements in einem Unternehmen beleuchtet. Definition und Zielsetzung des BEM: Bevor die Implementierung beginnt, ist es wichtig, dass alle Beteiligten im Unternehmen ein gemeinsames Verständnis für das Betriebliche Eingliederungsmanagement entwickeln. Das BEM dient nicht nur dem Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch der Sicherung von Fachkräften und der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit. Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen: Es ist entscheidend, die rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements zu kennen. In Deutschland beispielsweise regelt § 84 Abs. 2 SGB IX die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Umsetzung eines BEM. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Prozesse den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Integration in die Unternehmenskultur: Die erfolgreiche Implementierung des BEM erfordert eine Integration in die Unternehmenskultur. Führungskräfte sollten die Bedeutung des BEM kommunizieren und eine offene Gesprächskultur zu Gesundheit und Arbeitsfähigkeit fördern. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter Vertrauen in den Prozess haben und sich freiwillig einbringen können. Aufbau einer BEM-Struktur: Die Einführung eines strukturierten Betrieblichen Eingliederungsmanagements erfordert die Festlegung von Verantwortlichkeiten und klaren Prozessabläufen. Es sollte ein BEMTeam gebildet werden, das für die Umsetzung verantwortlich ist. Dieses Team könnte aus Vertretern der Geschäftsführung, des Betriebsrats, des Gesundheitsmanagements und der Personalabteilung bestehen. Schulung der Mitarbeiter und Führungskräfte: Damit das BEM effektiv umgesetzt werden kann, ist eine Schulung der Mitarbeiter und Führungskräfte unerlässlich. Die Schulungen sollten nicht nur die rechtlichen Aspekte, sondern auch den Umgang mit sensiblen Gesundheitsthemen und die Förderung einer offenen Kommunikation behandeln. Einführung von Instrumenten und Maßnahmen: Es ist wichtig, konkrete Instrumente und Maßnahmen zu entwickeln, um das BEM in die Praxis umzusetzen. Dazu gehören beispielsweise strukturierte Eingliederungsgespräche, flexible Arbeitszeitmodelle, oder die Zusammenarbeit mit externen Experten wie Betriebsärzten und Reha-Einrichtungen. Kontinuierliche Evaluation und Anpassung: Ein erfolgreiches Betriebliches Eingliederungsmanagement ist kein starres System, sondern sollte kontinuierlich evaluiert und bei Bedarf angepasst werden. Feedback von Mitarbeitern und Führungskräften sollte regelmäßig eingeholt werden, um die Wirksamkeit des BEM sicherzustellen.
Die Implementierung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements erfordert Zeit, Engagement und eine klare strategische Ausrichtung. Unternehmen, die diesen Prozess sorgfältig gestalten, können nicht nur die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiter erhalten, sondern auch langfristig von einer positiven Unternehmenskultur und einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit profitieren. Projektarbeit: Implementierung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) Unternehmenskurzbeschreibung: Das Unternehmen "VitalCare Solutions GmbH" ist ein mittelständisches Unternehmen im Gesundheitssektor mit Sitz in München. Mit rund 500 Mitarbeitern ist das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung innovativer medizinischer Geräte und Produkte spezialisiert. VitalCare Solutions legt nicht nur Wert auf technologische Fortschritte, sondern auch auf das Wohlbefinden und die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Die Unternehmenskultur zeichnet sich durch Offenheit, Teamgeist und Innovation aus. Um die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern und die Mitarbeitergesundheit zu fördern, hat sich die Geschäftsführung dazu entschlossen, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) einzuführen. Die Einführung des BEM soll nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und ihre Rückkehr nach gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu unterstützen. Mit einem klaren Fokus auf die Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit möchte die VitalCare Solutions GmbH mit der Implementierung des BEM einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens leisten. Der Erfolg des BEM-Projekts wird nicht nur an quantitativen Faktoren, sondern auch an der Stärkung der Unternehmenskultur und der positiven Wirkung auf die individuelle Lebensqualität der Mitarbeiter gemessen.
Das oben genannte Unternehmen hat folgende Abteilungen: - Geschäftsführung - Prokuristen - Stabstellen der IT - Personalabteilung ( 1 Person beschäftigt sich mit BEM ) - Marketing - Vertrieb - Einkauf und Verkauf - Sales - Produktion und Lager - Qualitätsmanagement - Betriebsarzt Angenommen, Sie sind Teil des BEM-Teams in diesem mittelständischen Unternehmen, das sich entschieden hat, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement einzuführen. Ihre Aufgabe besteht darin, einen Aktionsplan für die erste Phase der Implementierung zu erstellen. Berücksichtigen Sie dabei bitte die folgenden Schritte: Analyse der aktuellen Situation: • Beschreiben Sie kurz die aktuelle Situation im Unternehmen bezüglich Gesundheitsmanagement und Umgang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Mitarbeiter. • Identifizieren Sie vorhandene Strukturen oder Prozesse, die sich bereits mit der Wiedereingliederung von Mitarbeitern befassen. Bildung des BEM-Teams: • Definieren Sie, welche Abteilungen und Positionen im Unternehmen im BEMTeam vertreten sein sollten. • Skizzieren Sie die Verantwortlichkeiten und Aufgaben jedes Teammitglieds. Informationsveranstaltung für Führungskräfte: • Entwickeln Sie eine Agenda für eine Schulungsveranstaltung, in der Führungskräfte über die Bedeutung und Ziele des BEM informiert werden. • Welche konkreten Inhalte sollten in dieser Schulung vermittelt werden?
Erstellung von Informationsmaterialien: • Überlegen Sie, welche Informationsmaterialien (Flyer, Broschüren, etc.) für die Mitarbeiter erstellt werden sollten, um das BEM vorzustellen. • Skizzieren Sie den Inhalt dieser Materialien und wie sie im Unternehmen verteilt werden. Kommunikationsplan: • Erstellen Sie einen Kommunikationsplan, der festlegt, wie das Unternehmen das BEM intern kommunizieren wird. • Berücksichtigen Sie dabei verschiedene Kommunikationskanäle und die Zielgruppen. Bewertungskriterien: • Vollständigkeit und Struktur • Realitätsbezug und Praxisrelevanz der vorgeschlagenen Schritte. • Berücksichtigung der Freiwilligkeit und der Interessen aller Beteiligten. • Klarheit und Verständlichkeit der Formulierungen. Schicken Sie bitte Ihre Ausarbeitung an Ihren jeweiligen Dozenten. Das Ergebnis wird im nächsten Tutorium besprochen. Mail an [email protected] Hinweis: Dies könnte ein Beispiel für eine Zertifkatsprüfung sein