Psypresse 10-2018

Inhalt:

Die Mitglieder des Vereins 1 Gefühle und Gedanken 20

Ein Vereinsmitglied stellt sich vor 2 Selbsthilfegruppen 21

Schaufenster Geesthacht 4 Dunkle Geschä e 22

Betreuungsdienst Sonnenzeit 5 Ich will gesund sein 22

Freundeskreis Hospiz 7 Macht Dein Partner Stress… 24

Wohnen nach Wunsch 10 Bipolar 25

Adipositas Selbsthilfe 11 Die Depression 26

Gesund mit Hund 13 Depressionen und Leistungsdruck 27

Ehrenamtsmesse 17 Mein Name ist Borderline 30

KIBIS „Das kann Selbsthilfe“ 18 F.A.K.T. e.V. 31

Frau Brigi e antwortet 19 Der Verein verabschiedet sich 33

Herausgeber:
Psychische Selbsthilfe e.V. Landstraße 3, 21481 Buchhorst
Tel. 04153 / 5996531 und 04152 / 837280-0
Mail: [email protected]
Vereinsregister: VR 3882 HL



Ein Vereinsmitglied stellt sich vor

Mein Name ist Elif und das ist meine
Geschichte, wie ich zur Psychischen
Selbsthilfe e.V. gekommen bin.
Als trauma sierte und unsichere Person
habe ich meine ganzen Lebensjahre
versucht mir selbst zu helfen, weil ich
merkte, dass sich niemand für meine
Probleme interessierte. Das akzep erte
ich, gleichzei g jedoch distanzierte ich
mich von solchen Personen, die mir
nicht gut getan haben.
Nach dem Mo o: Wenn du nichts mit mir zu tun haben möchtest, dann ist es auch gut! Aber ich werde
nicht mehr länger hinter dir her rennen! Mit dieser Einstellung erho e ich mir mein Selbstrespekt wieder
zurückzuerlangen. Immerhin ha e ich mir selbst versprochen, mich nicht mehr länger ausnutzen
zu lassen und hauptsächlich zukün ig in mir selbst zu inves eren: in ein zufriedenes, sinnvolles und
glückliches Leben.
Nun war ich also bestrebt mich auf mich selbst zu konzentrieren und mein Leben wieder in die rich ge
Bahn zu lenken. Aus dem Grund war ich bei einer Beratungsstelle. Dort auf dem Gang habe ich mich
umgesehen und habe eine Karte von der Psychischen Selbsthilfe e.V. entdeckt, welche ich mitnahm. Mir
gefiel nämlich die Aussage auf der Karte: von Betroffenen für Betroffene. Das war für mich ein Knackpunkt,
denn wer konnte mich besser verstehen als jemand, der selbst in dieser psychischen Lage war?
Noch dazu ha e ich ein Faltbla über Psychoseseminare eingesteckt, weil ich es toll fände mich einmal in
diesem Milieu aufzuhalten.
Nun, ich glaube nicht an Zufälle. Obwohl ich keine Lust ha e auf diesen Psychoseseminare
„Selbstverletzung“ in Geesthacht hin zu gehen, ha e ich mich dazu durchgerungen. Immerhin bekommt
man nicht immer so eine kostenfreie Gelegenheit.
Ich erinnere mich noch ganz gut daran, wie ich im Auto auf der Hinfahrt zu Go betete: „Lieber Go , ich
weiß, ich darf mir keine großen Hoffnungen machen, dass es mich von meinem Leiden erlöst. Ich werde
hingehen und werde auch nicht en äuscht sein, wenn es nicht so ausfällt wie ich es mir erhoffe. Am Besten
ich erwarte gar nichts, dann kann ich auch nicht en äuscht werden. Ich überlasse alles dir.“
Dort angekommen, ich als einzige Kop uchträgerin, setzte mich ganz spontan dorthin, wo es frei war. Zum
ersten Mal beteiligte ich mich an so einem Seminar und zugegeben, ich war ein wenig nervös. Trotzdem
habe ich gerne mitgeredet und meine Meinung kundgetan. Nach einer Weile kam dann eine kleine Pause
und da sprach mich die Angelika Storm an. Sie ha e meine psychischen Erfahrungen und Interesse bemerkt.

2

Nachdem das Seminar zu Ende war sprach Angelika Storm mich erneut an und fragte, ob ich Lust hä e
mich mit ihr und einer weiteren Person zu treffen. Die beiden würden sich auf die Heilprak ker Prüfung
vorbereiten und ich könne durch meine Fragen an sie mitwirken. Vollkommen erstaunt und mit erfreutem
Blick sagte ich ihr sofort zu - mit der Anmerkung: „Ich fühle mich geehrt, dass du mich gefragt hast. Vielen
Dank!“
Sie gab mir ihre Nummer und nach einer Weile trafen wir uns zum Lern-Austausch. Ist es zu glauben?
Angelika Storm hat sich als zweite Vorsitzende der Psychischen Selbsthilfe e.V. herausgestellt. Was für eine
tolle Überraschung, dass ich deren Vereinskarte damals aus der Beratungsstelle mitnahm.
Heute bin ich Mitglied bei der Psychischen Selbsthilfe e.V. Ich wirke bei der Psypresse mit, einer Zeitschri
von Betroffenen für Betroffene und deren Angehörige. Es macht mir Spaß und das Beste 3is.t,Aicuhguwsetrd2e01h6ier
verstanden und mir wird geholfen. Das ist das Schönste!

Gebt Eure Last auf, nicht euer Leben! Einen herzlichen Gruß an alle von:
Elif

Das sind die beiden Karten, die ich vom Regal der Beratungsstelle mitnahm...

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Schaufenster Geesthacht August 2017

Wir haben mit vielen gesprochen
und viele posi ve Rückmeldungen bekommen

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Ich habe den Betreuungsdienst ,,SonnenZeit" besucht, denn es geht uns allen etwas an.
,,Wir bringen Zeit mit!"
Mehr als 30 Mitarbeiter/innen stehen für Sie bereit!
Ambulanter Betreuungsdienst für Geesthacht, Lauenburg Boizenburg und Schwarzenbek
Neu: Entlastungsbetrag - Was bekomme ich dafür?

Wir bieten hilfsbedür igen Menschen:
● Zeit - Zuhören
● Unterstützung - bei vielen anderen Ak vitäten
● Begleitung - bei Spaziergängen, Einkäufen, Arztbesuchen und auf Ausflügen
Ausflüge dürfen sich die Pa enten wünschen wo es hingehen soll;
Montag bis Donnerstag kochen mit Pa enten;
Dienstag Töpfern und Kaffeetrinken... und jeder Mitarbeiter hat seine Pa enten.
An wen wenden wir uns mit unserer Betreuung?
An jeden Menschen mit Pflegegrad. Egal welchen Alters.
So betreuen wir auch Kinder und Jugendliche.
Die Kosten werden von der Krankenkasse voll übernommen.
An ältere, demente Menschen,
denen wir helfen in ihrem gewohnten Umfeld so lange es geht eigenständig zu leben. Ziel ist es
durch persönliche Ak vierung und Erinnerungsarbeit die bestehenden Fähigkeiten zu erhalten.
An psychisch erkrankte Menschen,
die wir bei der Planung und Bewäl gung ihres täglichen Lebens unterstützen.
An geis g behinderte Menschen,
die wir ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen und Alters betreuen.
An Angehörige,
die trotz ihres aufopfernden Einsatzes noch eine helfende Hand wünschen
Wie häufig sind unsere Betreuungsbesuche?
In der Regel ist die Betreuung von mindestens eine Stunde pro Woche möglich. Durch die
Hinzunahme der Verhinderungspflege und den möglichen Anteil der Kurzzeitpflege kann noch
mehr geleistet werden.
Die Anzahl und Dauer unserer Besuche werden natürlich nach Bedarf individuell abges mmt.

Neu 2017: stundenweise Verhinderungspflege 52 Stunden und Kurzzeitpflege (anteilig
möglich)
26 Stunden (bei unserem Stundensatz) im Jahr möglich!
Sie pflegen Angehörige, aber haben selber mal einen Termin?
Wer Angehörige pflegt, hat einen Anspruch auf Verhinderungspflege.
Diese leisten wir stundenweise, ganz wie Sie uns brauchen. .

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Wie erfolgt die Abrechnung unserer Leistungen?
Ohne einen weiteren Antrag zu stellen, hat jeder Mensch mit einem Pflegegrad Anspruch auf den
Entlastungsbetrag. Als anerkannter Betreuungsdienst können wir direkt mit der Kasse abrechnen.
Ihnen entstehen weder Arbeit noch Kosten.
Gibt es eine Möglichkeit noch mehr Entlastung zu erhalten?
Ja. Wenn der Pflegesachleistungsanspruch nicht ausgeschöp ist, können bis zu 40% ungewidmet
werden. Konkret heißt das, Sie können bei Pflegegrad 2 zusätzlich ca. 9 Stunden im Monat Hilfe
in Anspruch nehmen und bei Pflegegrad 3 sogar ca. 17 Stunden.
Haben Sie einen besonderen Wunsch?
Möchten Sie mal wieder einen Ort besuchen, an dem Sie schon lange nicht mehr waren?
Wir begleiten Sie zu Ausstellungen und Museen, besuchen Parks und Tiergärten und vieles mehr.

„Wir bringen Zeit mit!”

Wir stellen uns vor:
Wir sind ein ambulanter Betreuungsdienst für zusätzliche Betreuungsleistungen,
Entlastungsleistungen und Verhinderungspflege für jedes Alter.
Wir sind für Sie da, in:

- Lauenburg
- Schwarzenbek
- Geesthacht
- Boizenburg
- und Umgebung …
Ihr Betreuungsdienst SonnenZeit:
Inh. Elke Scharnweber
Bollenberg 4
19258 Boizenburg
Bei Interesse oder wenn Sie Fragen an uns haben, rufen Sie uns an, oder senden Sie uns eine E-Mail:
Tel.: 038847/579-321 Fax. -322
E-Mail:
Unsere Zweigstelle in Lauenburg: SonnenZeitHaus:
Alte Wache 5
21481 Lauenburg
Tel.: 04153/59925-00 Fax.-01 Öffnungszeiten: täglich von 9-12 Uhr Dienstags und Donnerstags bis
16 Uhr

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Freundeskreis Hospiz Geesthacht e.V.

Zum Besuch des 20 jährigen Bestehen des Geesthachter Hospiz e.V.
Am 16.Juli 2017 haben Angelika Storm und ich die Jubiläumsfeier
besucht.
Wir haben viele gute und interessante Gespräche geführt.
Unter anderem einige tolle ehrenamtliche Vereine kennen gelernt.
Den Betreuungsverein für den Kreis Herzogtum Lauenburg e.V.

Sie haben uns ihre Aufgaben erläutert :
Aufgaben des BETREUUNGSVEREINS :
• Informa on zum Betreuungsrecht für interessierte Bürger
• Gewinnung von ehrenamtlichen Betreuern
• Aus-, Fort- und Weiterbildung für ehrenamtliche Betreuer
• Organisa on von Treffen zum Erfahrungsaustausch
• Informa on über Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
• Beratung von Bevollmäch gten
Weitere Aufgaben sind:
• Mitarbeit in regionalen und überregionalen Arbeitskreisen
• Interessenvertretung gegenüber Behörden, Einrichtungen und Poli k
• Führen von schwierigen Betreuungen
• Übernahme von Verfahrenspflegscha en
Betreuung,was heißt das?
Ein Betreuer wird bestellt, wenn dies notwendig ist, weil eine volljährige Person ihre
Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst besorgen kann. Eine Betreuung wird
dann für die speziellen Aufgabenkreise eingerichtet, die der Betroffene nicht mehr allein regeln
kann. Hier handelt der Betreuer stellvertretend im Sinne des Betreuten.
Eine Betreuung soll Hilfsbedür igen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Selbstständigkeit und
Selbstverantwortung führen.
Eine Betreuung heißt nicht, dass der Betreuer persönlich Pflegeverrichtungen durchführt!
BetreuerInnen haben die Aufgabe, notwendige Hilfsmaßnahmen zum Wohle des Betreuten
sicherzustellen.
Mitarbeiterinnen des Betreuungsnetzes:
Geschä sführerin:
Anne e Reimers Diplom Gerontologin anne [email protected]
Verwaltung: Ute Bohnet [email protected]
Vereinsbetreuerinnen:
Mendy Meier Diplom Sozialarbeiterin/
Sozialpädagogin FH [email protected]
Sabrina Schlick Diplom Pflegewir n FH [email protected]

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Freundeskreis Hospiz Geesthacht e.V.

Trauercafé und offene Trauergruppe Lauenburg

An jedem 2. Sonntag- und an jedem 4. Samstagnachmi ag im
Monat treffen sich regelmäßig 8-11 Frauen und Männer, die
einen geliebten Menschen verloren haben.
Diese Treffen werden begleitet von der Sterbe-und
Trauerbegleiterin Gabriele Benthack. Sie erzählt von ihren
Eindrücken der letzten Monate:

Es berührt mich sehr, wie schnell bei jedem Treffen eine vertrauensvolle und offene
Atmosphäre entsteht. Es wird zusammen gelacht und geweint, miteinander geredet und
geschwiegen. Ich erlebe, wie der Austausch und das gegensei ge Verständnis unter
Gleichgesinnten, den Angehörigen gut tut. Mit unterschiedlichen Themen sind wir bereits ins
Gespräch gekommen, wie “Was gibt mir Trost“, “Meine Kra quellen“ oder wir haben uns über
den Umgang mit besonderen Tagen, wie Feiertagen bzw. den Todestag ausgetauscht. In der
Trauergruppe haben wir zu Beginn des Treffens ein kleines Ritual. Wir zünden Kerzen für die
geliebten Verstorbenen an und erinnern uns damit an sie. Dies wird von den Trauernden als
sehr tröstlich erlebt.
Ich erlebe, dass Trauer als Reak on auf den Verlust eines geliebten Menschen viel mehr ist als
Traurigkeit. Ohnmacht, Wut, Schuldgefühle, Verunsicherung, Ängste gehören dazu. Trauer ist
ein Sammelbegriff für ganz unterschiedliche Emo onen. Im Trauercafé und in der offenen
Trauergruppe finden Hinterbliebene einen geschützten Ort, wo Raum ist für diese
unterschiedlichen, manchmal auch widersprüchlichen Gefühle. Ich möchte die Trauernden in
ihrer neuen Lebenssitua on unterstützen. Auch Lebensmut und Hoffnung soll wieder Raum
gewinnen können. Weitere Angehörige, die einen Verlust (egal, wie lange er zurück liegt)
erli en haben und einen Samstag- oder Sonntagnachmi ag im Monat in Gemeinscha erleben
möchten, sind herzlich eingeladen.
Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der nach dem Tod eines geliebten Menschen Trost
braucht. Beide Angebote für Trauernde sind unverbindlich. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Über eine kleine Spende würden wir uns freuen.

Kontakt: Gabriele Benthack Sigrun Spikofsky
Trauerbegleiterin Büro des Freundeskreises Hospiz Geesthacht
Tel: 04152-83165 Tel: 04152-836902

Wann: Trauercafé, jeden 2. Sonntag im Monat mit Kaffee, Tee und
selbstgebackenem Kuchen von 15-17 Uhr

Offene Trauergruppe, jeden 4. Samstag im Monat von 15-16.30 Uhr

Wo: Begegnungsstä e Lauenburg Mi e -BeLaMi -
Büchener Weg 8a, Lauenburg

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Freundeskreis Hospiz Geesthacht e.V.

Niedersachsen
Hansestadt-Bremen
Schleswig-Holstein
Hansestadt-Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern

Selbstbestimmtes Leben
mit Versorgungssicherheit

Unser oberstes Ziel ist es,

die Lebensqualität für Schwerbehinderte zu verbessern.

Nebenbei soll das Leben für die Angehörigen,
die oftmals auch die Pflegenden sind,
erleichtert und verbessert werden.

Man könnte sagen wieder „normalisiert“ werden,
d.h. das Pflegende auch mal wieder an sich denken dürfen.

Die Selbsthilfegruppe Annelie Keckstein
trifft sich an jedem 21502 Geesthacht-Tesperhude
1. Dienstag im Monat
von 15 - 18 Uhr Tel: 0 41 52 / 83 70 04
Handy 01 72 90 11 808
im Gebäude der [email protected]
Stadtwerke Geesthacht
in der Schillerstraße 10 www.selbstbestimmtes-wohnen-nach-wunsch.de
in 21502 Geesthacht
10

Nach einem 8-wöchigen Klinikaufenthalt in einer Diese Pille wäre perfekt für mich und entweder
Psychosoma schen Klinik im Jahre 2006 gelangte nehme ich diese oder ich ließe es bleiben. Ich
ich zu der Erkenntnis, dass ich bereits im setzte die Pille ab, es gab zu diesem Zeitpunkt eh
Kindesalter depressive Vers mmungen ha e. keinen Mann in meinem Leben.
Stets ging ich mit einem fröhlichen Naturell Erst Jahre später wurde mir bewusst, dass die
durchs Leben, wie viel Traurigkeit dort manchmal Hormonzusammensetzung der damaligen Pille
dahinter steckte, musste ich selbst auch erst mein unbändiges Hungergefühl ausgelöst ha e. Ich
lernen. Ich sehe auch heute noch dieses Muster war Jung und unerfahren und ich konnte nicht
in mir und muss auch heute noch daran arbeiten, rich g zum Ausdruck bringen, dass ich einfach
meine Traurigkeit nach außen zu tragen. Das fällt ständig Hunger ha e und das dieser Hunger mich
mir auch heute manchmal wirklich noch schwer. dazu trieb unbändig viel zu essen, aber wäre es
Die Erwartungen, die wir manchmal haben, dass nicht die Aufgabe eines verantwortungsvollen
sich etwas ändert kommen nicht von allein, Arztes gewesen dies zu hinterfragen und eine
deswegen Lebe ich nach dem Mo o: andere Pille zu finden? Das ständige gepiere
Es ändert sich nichts, wenn ich nichts ändere. meiner Freundin, wieder abzunehmen, wurde von
Seit meinen Kindertagen begleitete mich meine mir gekonnt ignoriert, wollte ich das auf keinem
Neigung zum Übergewicht. Während der Fall nochmal machen, um irgendwem zu gefallen
Schulzeit wurde ich deswegen massiv gehänselt, und mich störte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht
mit 15 begann ich meine erste Diät, während großar g.
eines Jahres nahm ich 12 kg ab und fühlte mich Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder versucht,
total Klasse, aber das Hänseln ließ nicht nach, meine Essgewohnheiten in gesunde Bahnen zu
man fand andere Gründe damit weiter zu lenken. Die verschiedensten Methoden habe ich
machen. Das halten meiner Gewichtsabnahme probiert, doch jedes Mal kam der Jojoeffekt und
war nicht von langer Dauer und bereits ein Jahr mein Gewicht wurde immer größer. Bereits 2006
später war das Ursprungsgewicht wieder wurde ich auf die Adipositas-OP´s aufmerksam
erreicht. Die Schule ha e ich beendet und eine gemacht, doch davon wollte ich nichts wissen, die
Ausbildung begonnen. Hoffnung auf ein Wunder oder eine andere Lösung
Mit Beginn der Pilleneinnahme ging mein war noch da. 2013, als mein Gewicht bereits auf
Gewicht in kurzer Zeit hoch, ein schier 206 kg angeschwollen war, saß ich bei meinem
unbändiger Hunger ließ mich alles in mich hinein Hausarzt in Tränen aufgelöst, das ich einfach nicht
stopfen, was ich an essbaren finden konnte. mehr gegen mein Gewicht an kann.
Mein Frauenarzt erklärte mir, dass meine
Essverhalten schließlich ganz an mir allein liegen
würde, denn wenn die Pille wirklich für meine
Zunahme verantwortlich wäre, dann würde man
dieses Medikament in den dri e Weltländer
verteilen und an jedem an unter Untergewicht
leidenden Menschen verabreichen.

Bettina Koschlig
vor und nach
der Magen-OP

11

Hausarzt: "Dann musst du dich jetzt operieren Am 04.03.2014 sollte es geschehen ein
lassen!“ Ich: „Nein, es muss doch eine andere Magenbypass war geplant. Ich wusste, dass es
Lösung geben. durch mein extrem hohes Gewicht auch passieren
Hausarzt: „Nein, die gibt es nicht, du hast kann, dass nichts gemacht werden kann und ich
doch schon alles ausprobiert. Du bist ein eventuell mit einem Magenballon aufwache um
intelligenter Mensch, also auch nicht zu blöde erst mal Gewicht zu reduzieren, aber ich wachte
mit dem essen auf zu hören, du kannst nichts auf und ha e einen Schlauchmagen. Eine gute
dafür. Ich mach einen Termin in der Chance, mein Gewicht zu reduzieren und ich
Adipositassprechstunde für dich." Bei der nutze diese auch. Innerhalb des ersten Jahres
Verabschiedung nahm mein Hausarzt mir das reduzierte ich mein Gewicht um über ein Viertel
Versprechen ab, nicht zu kneifen. Eine Woche meines Ausgangsgewichtes. Diese OP war für
später fand ich mich in der mich wie eine Wiedergeburt und ich musste
Adipositassprechstunde ein, in Begleitung lernen, das Übergewicht eine Krankheit ist, für die
meiner Schwester. Nach einem ausführlichen keiner was kann.
Gespräch, war ich mir immer noch nicht
sicher, ob ich so eine OP durchführen lassen Be na Koschlig
sollte. Also ging ich in die SHG, wo meine (SHG-Leitung)
Schwester mich anfangs ebenfalls begleitete. Heute leite ich die Adipositas SHG Geesthacht und
Nach der ersten SHG war ich mir immer noch gebe gern meine Erfahrungen weiter und leiste
nicht sicher, mich so einer OP zu unterziehen. Au lärungsarbeit, denn leider ist diese Krankheit
Das man vielleicht nur noch wenig essen noch nicht bei allen Ärzten/ Menschen
könne, war gar nicht das was mich angekommen, dabei ist es egal, ob es Menschen
abschreckte, sondern die vielen sind die es betreffen oder auch nicht
Unverträglichkeiten, die viele in den ersten betreffen.Denn „Nein, wir sind nicht zu blöd mit
Monaten nach der OP berichteten dem Essen auf zu hören“ und „Ja, wir können
schockierten mich. Trotzdem ging ich weiter nichts dafür, dass bes mmte Funk onen in
zur SHG und mit jedem Mal mehr, rückte der unserem Körper gestört sind und uns die Signale
Entschluss näher etwas zu ändern und das der des ständigen Hungers geben“.
Schri zu so einer Magen-OP unumgänglich Anlässlich des europäischen Adipositastages am
sei. Also fing ich an alle notwendigen 20.05.2017 haben wir in der Innenstadt von
Unterlagen zusammenzustellen und alle Geesthacht auf unsere Selbsthilfegruppe und die
notwendigen Untersuchungen und Schri e zu Thema k aufmerksam gemacht.
gehen. Aber trotzdem stand ich vor der Unsere Adipositas Selbsthilfegruppe tri sich
nächsten Schwierigkeit. jeden 3. Montag im Monat im Johanniter
Aufgrund meines geringen Einkommens war Krankenhaus Geesthacht im Blauen Salon.
es mir nicht möglich eine Ernährungsberatung Weitere Infos direkt auf unserer Homepage
zu finanzieren, meine Krankenkasse war nicht www.adipositashilfe-geesthacht.de
bereit, die gesamten Kosten dieser
Ernährungsberatung zu übernehmen, auch
mein Be eln half nicht. Ich sah keinen
Ausweg und sprach meine Problema k in der
nächsten SHG an, Steffy (1. Vorsitzende der
Adipositas-Hilfe Nord e.V.) gab mir den Tipp,
einfach mal einen Antrag auf eine Magen-OP
zu stellen und unterstützte mich bei der
Ausarbeitung des Antrags und der
Zusammenstellung der notwendigen
Untersuchungen und Unterlagen. Kurz vor
Weihnachten 2013 schickte ich den Antrag ab.
Am 08.02.2014 hielt ich meine Zusage von der
Krankenkasse in den Händen, eine Woche
später war ich bei meinem Adipositas-
Chirurgen und vereinbarte den OP-Termin.

12

gmhv.jimdo.com

Veranstalte9r:. PSseypctehmisbcehre2S0e1l7bsthilfe e.V.

Andreas am Stand
der Psychischen
Selbsthilfe e.V.

Von li. Kirsten Vidal (Kreisbehindertenbeau ragte) Andreas 0
Holtermann (1. Vorsitzender), Angelika Storm (2. Vorsitzende)
und unser Schirmherr Bürgermeister Olaf Schulze, Renate
Schächinger von KIBIS, Sabine Wöhl (Frauenberatung
Schwarzenbek)

Angy und Sheriff
bewachten den Platz Tag
und nachts

Unterm Stand von KIBIS war man sicher vor dem Dauerregen..

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Veranstalter: Psychische Selbsthilfe e.V.

Trotz Regen waren alle dabei...

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Veranstalter: Psychische Selbsthilfe e.V.

Angelika Storm
stellt Zukun swege vor

Bei Helpdogs war viel Betrieb Renate Schächinger
von KIBIS

Carmen Mucha bot Zumba zum Mitmachen an

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Veranstalter: Psychische Selbsthilfe e.V.
Was haben wir uns dabei gedacht?

Wir möchten mit dieser Veranstaltung zeigen, was Hunde leisten und darauf hinweisen, dass in
diesem Bereich eine Kostenübernahme vom Staat oder den Krankenkassen übernommen werden
müssen!
Blindenhunde werden von der Krankenkasse übernommen. Jedoch alle anderen Assistenzhunde, die
gute Arbeit leisten, müssen selbst finanziert werden.
Ein Assistenzhund wird so ausgesucht und ausgebildet, dass er in der Lage ist, einem Menschen mit
körperlichen oder geis gen Einschränkungen ausgefallene oder fehlende Sinnes- und/oder
Körperfunk onen so gut wie möglich zu ersetzen. Assistenzhunde fördern die selbständige Teilhabe
am Leben. Sie geben dem kranken Menschen Stabilität und Sicherheit im Alltag.

Blindenführhunde haben die Aufgabe, blinde Menschen oder Menschen mit Sehbehinderung
sicher an jedem Ort zu führen. So leiten sie beispielsweise durch den Verkehr und zeigen
wich ge Orien erungspunkte wie Li e, Treppen, Zebrastreifen oder Ampeln an.

Signalhunde oder Gehörlosenhunde unterstützen gehörlose und hörbehinderte Menschen beim
Verständigen bzw. Anzeigen verschiedener Haushaltsgeräusche wie Klopfen oder Läuten an der
Türglocke, Anzeigen von Alarmglocke, Wecker, Zeitschaltungen, Telefon, Schreien eines Babys,
Rufen des Namens des Hundeführers/der Hundeführerin, Feueralarm. Die Hunde sind
ausgebildet physischen Kontakt aufzunehmen und leiten ihre Partner/in zur Geräuschquelle
hin.

Medizinische Signalhunde unterstützen Menschen mit Diabetes, indem sie auf deren Unter- oder
Überzuckerung aufmerksam machen. Auch Epilep ker werden im Umfeld gewarnt, dass in
Kürze ein epilep scher Anfall beginnen wird. Die Hunde sind teils auch speziell darauf trainiert,
einem Epilep ker während eines Anfalls zu helfen Servicehunde erbringen Hilfeleistungen,
indem sie motorische Tä gkeiten durchführen und als Stützen zur Verfügung stehen.
Beispielsweise können sie heruntergefallene Gegenstände au eben, Türen öffnen oder den
Lichtschalter betä gen. Eine vor allem in Deutschland weitere Bezeichnung für Hunde, die in
unterschiedlichem Maße Unterstützung für Menschen mit Behinderungen leisten, ist
Behindertenbegleithund.

Kombina onshunde sind derart ausgesuchte und ausgebildete Hunde, die die Fähigkeiten von
Blindenführhunden und Signalhunden kombinieren und den mehrfach behinderten
Hundeführern kombinierte Tä gkeiten ausführen.
Quelle: Wikepedia

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Ehrenamtsmesse in Lauenburg am 25. März 2018

li. Margret Warnecke am Stand „Psychische Selbsthilfe“
re. Karin Wies man am Stand „Lymphselbsthilfe“

Andreas Holtermann im Gespräch mit Kersten
Vidal unserer Kreis-Behindertenbeau ragte.

Katrin Onescheid testet unseren Suchtparcour
Die Ehrenamtsmesse war gut besucht. Viele gute
Gespräche und Informa onen flossen hin und her.

Margret
Warnecke
und Karin
Wiesmann

Unsere Infowand 17

KIBIS stellt die Selbsthilfe bei der KSK vor März 2018
„Das kann Selbsthilfe“

www.kibis-herzogtum-lauenburg.de 18

Liebe Frau Brigi e,
Ich leide seit fünf Wochen an einer unerklärlichen starken Dauerunruhe, die den ganzen Tag im Bauch arbeitet
und mich fast verrückt werden lässt, nehme Sertralin 100mg 1 Table e morgens, 1 Pregabalin 75 mg morgens
und abends sowie Alprazolam. Nichts von alledem hat irgendeine Wirkung auf diese sehr sehr starke Unruhe, die
nichts mit Bewegungsdrang zu tun hat.
Wenn ich z.b. fernsehen will und setze mich hin, beginnt diese starke Unruhe und wird unerträglich.
Ich habe es schon mit Lorazepam und auch mit Tavor versucht, ohne Erfolg, verzweifle langsam an der Situa on.
Vielleicht haben Sie ja Ratschläge was man selbst tun kann.
ich bi e um eine Antwort Ihrerseits !!!
Mit freundlichen Grüßen D.

Lieber D.,
als erstes halte ich es für sehr wich g, dass Sie sich internis sch untersuchen lassen. Zuckerwerte, Schilddrüsen-
bzw. Hormonwerte. Wie ernähren Sie sich? Kaffee, Niko n und Alkohol tragen zur Unruhe bei. Da ich aus den
Angaben der Medikamente nur vermuten kann, dass Ihr Hauptsymptom Angst zu sein scheint, möchte ich darauf
eingehen.
Ich vermute, Sie sind Sie durch ein belastendes Ereignis krank geworden. Da hil eine Traumatherapie sehr.
Ansonsten möchte ich Sie auf die Kra Ihrer Gedanken hinweisen. Es s mmt nicht, dass die Gedanken von selbst
kommen - wir sind die, die sie erzeugen. Das wissen viele nicht. Also, werden Sie zum Boss Ihrer Gedanken!
Es mag ein Geruch, ein Geräusch, eine Berührung oder ein Gegenstand sein, der an das von Ihnen
abgespeichertes Trauma erinnert - und sofort sind quälende Gedanken da. Diese Gedanken verursachen, dass
sich Muskeln und Organe zusammenziehen und verkrampfen. (machen Sie mal für längere Zeit eine Faust, dann
werden Sie merken, dass sie anfängt zu zi ern) Mit anderen Worten, Sie brauchen "neue Gedanken". Einfacher
gesagt, als getan.
Hier ein paar Beispiele:
Springen Sie aus quälenden Gedanken raus indem Sie Formen zählen, zu einem geschützten Ort gehen oder
Dankbarkeitsübungen machen.
Formen zählen:
Schauen Sie sich in Ihrem Raum um und zählen Sie: 1Gardine, 2Teppich, 3Fernseher, 4Tapete, 5Tisch… usw.
mindestens bis 20, dann sind Sie aus der Gedankenschleife raus.Damit Sie diese alte Gedankenschleife nicht
wiederholen, „füllen“ Sie Ihr Gehirn mit neuen Gedanken. Zum Beispiel mit der Dankbarkeitsübung: Überlegen
Sie, wofür Sie dankbar sein können – in posi ver Form. Zum Beispiel: ich bin dankbar, dass ich eine Wohnung
habe, ich bin dankbar, dass ich genug zu essen habe, ich bin dankbar, dass in unserem Land Frieden herrscht, ich
bin dankbar für…. usw.
Mit einer Imagina onsübung können Sie zu „Ihrem“ geschützten Ort gehen:
Kreieren Sie sich in der Fantasie einen Raum oder eine Höhle – einfach einen schönen Ort, an dem Sie sich wohl
und geschützt fühlen. Stellen Sie sich vor, dort ist ein Helfer, dem sie alles erzählen können, der Sie beruhigt und
in den Arm nimmt, oder tröstet oder einfach da ist. Das geht sehr gut mit beruhigender Musik
Das Gehirn fragt nicht nach Sinnha igkeit, es tut das, was man ihm bietet und die Körperfunk onen "gehorchen"
dem Gehirn. Probieren Sie es aus und wenn Sie noch Fragen haben, bin ich für Sie da.
Ihre Brigi e

19

Ge n
Ged

Ob es einer nachvollziehen kann,
wenn du ein Anfallsleiden hast und
dieses durch Stress momentan wieder ö er au ri .
Ich fühle mich jetzt besonders geschont, beschützt, vielleicht auch in Wa e gepackt, werde
nicht mehr gefragt, ob ich irgendwo mitmachen oder helfen möchte. Das hil mir nicht, nein
es deprimiert mich eher, es macht mich krank. Ich esse nicht, ich schlafe viel, vernachlässige
meine Freunde und Hobbys und auch mich selbst.
Ich möchte nicht geschont werden, ich möchte gefordert werden, wenn Ihr euch unsicher seid,
dann fragt mich doch einfach. Ich bin offen für alle Eure Fragen, aber bi e lasst mich nicht so
allein dastehen, so fühle ich momentan nämlich und das tut ungeheuer weh.
Nicht allein die Schmerzen der Psyche und der Anfälle, sondern auch das Ausgeschlossen sein
bzw. nicht gefragt zu werden, weil man ja auf mich Rücksicht nehmen muss.
Wieso denn überhaupt, ich bin ein lebensfroher, liebevoller, zwar kranker Mensch mit dem
man viel Spaß haben kann. Versucht es doch mal. Aber langsam verliere ich den Mut.

Katrin

Epilep sche Anfälle sind unwillkürliche Funk onsstörungen, die durch vorübergehende abnorme
Entladungen größerer Nervenzellverbände an der Hirnoberfläche hervorgerufen werden. Während
eines epilep schen Anfalls ist die Kommunika on der Nervenzellen untereinander gestört. Dies hat
zur Folge, dass auch die Funk onen, für die diese Nervenzellen zuständig sind, während des Anfalls
gestört sind.
Epilep sche Anfälle sind vielfäl g und haben unterschiedliche Erscheinungsformen.
Der als Grund mal bekannte tonisch-klonische Anfall bietet einen eher drama schen Anblick. Bei
dieser Anfallsart stürzt der anfallskranke Mensch unkontrolliert in Folge einer Verkrampfung des
ganzen Körpers (tonische Phase), wobei er unter Umständen auch bläulich anläu . An diesen Sturz
schließt sich eine Phase mit groben Zuckungen am ganzen Körper an (klonische Phase), wobei der
Betreffende sich u.U. auf die Zunge beißt oder auch einnässt.
Ganz anders dagegen ist das Geschehen bei der als Absence bekannten Anfallsform, die von
Außenstehenden o mals gar nicht erkannt wird. Absencen sind durch Bewusstseinspausen mit
abruptem Anfang und Ende gekennzeichnet, in denen der Betreffende nicht ansprechbar ist, sich
ansonsten aber ruhig und unauffällig verhält.
Andere Anfälle können in einem Zucken einzelner Gliedmaßen oder einer Körperseite bestehen,
währenddessen der anfallskranke Mensch bei Bewusstsein ist.
Wieder andere Anfälle sind mit keinerlei Zuckungen verbunden; sta dessen verhält sich der
Betreffende auffällig: Er ist nicht ansprechbar, läu unruhig umher, macht stereotyp wirkende
Bewegungen (z.B. an der Kleidung nesteln oder ein Buch immer wieder auf und zuklappen) oder zeigt
ein Verhalten, was eindeu g nicht der Situa on angemessen ist.
Schließlich gibt es auch Anfälle, die nur vom Betreffenden selbst bemerkt werden. Sie werden Aura
oder Vorgefühl genannt und können z.B. als aufsteigendes Gefühl aus dem Bauchraum, als Geruchs-,
Geschmacks- und akus sche Empfindungen von Dingen, die nicht vorhanden sind, au reten.
Ist der epilep sche Anfall vorbei – was in der Regel einige Minuten dauert – kehrt das Gehirn wieder
zu seiner ursprünglichen Funk onsweise zurück.

20 Quelle: wikipedia

Gleichklang - Psychische Selbsthilfe

Hier geht es nicht um Musik, sondern um verstehen und verstanden werden. Wer
kann einen anderen Menschen besser verstehen, als den, der das gleiche Thema
hat? Das ist unser „Gleichklang!“
Es gibt so viele Menschen, die Wege suchen, trotz seelischer Belastungen ihr
Leben zu meistern.
Da bietet unsere Selbsthilfegruppe den Rahmen in einem geschützten Ort.
Unsere Tür ist offen für jeden, der sich weiter entwickeln will.

Wir treffen uns 2-wöchentlich in Geesthacht. Anmeldung und Info:
Eveline Haak Tel. 0171 95 47 557 ode2r1 KIBIS Tel. 04152 / 90 79 714

21

„Mach doch mal Urlaub in der Rohkostpension von Elke Neu“, sagte eine Freundin zu mir. Ich schaute auf
die Homepage www.das-sonnenhaus.de und mir gefiel, was dort stand. Da ich mal ein paar Tage raus
wollte, der Weg zur Pension nicht so weit war, „riskierte“ ich es. Sehr kri sch dachte ich: „Ob ich das wohl
aushalte? Eine Woche nur Salat und Obst fu ern?“ Mit diesen Gedanken fuhr ich nach Obernwohlde, ein
abgelegenes Dörfchen in der Nähe von Lübeck. Elke Neu führte mich in ein schönes Zimmer, welches eine
Terrassentür zum Rasen ha e. Sie erklärte mir, dass in diesem Haus alle per Vornamen und Du
angesprochen werden.

Auf dem Tisch standen
Namensschilder. Später stellte ich
fest, dass die Schilder jedes Mal
woanders standen. Somit ha e man
immer andere Personen um sich.
Alles, was auf dem Tisch stand, sah
sehr lecker aus und es schmeckte
mir hervorragend! Körnergemisch
mit Obst, Brennessel-Avocado-
creme, Obstsalat, gefüllte Paprika-
schoten, Kürbissalat, Kohlsalat usw.
Ich fu erte mich durch all diesen
leckeren Sachen durch, denn ich
war ja neugierig.

Selbst der Nach sch war immer wieder eine Überraschung. Alles
Rohkost und so lecker! Ich unterhielt mich mit den anderen Gästen und
auch mit den Köchen und lernte, dass Rohkost nicht nur aus Salat und
Obst besteht. Ein Nach sch z.B. wurde aus Mandelmus und Da eln mit
Früchten hergestellt.
Zugegeben, in den ersten drei Tagen ha e ich einen dicken Blähbauch
und ich musste manchmal die ne e Runde, die o noch nach dem Essen
saß und sich unterhielt, verlassen. Aber danach ha e sich Magen und
Darm umgestellt und es stellte sich ein neues Wohlgefühl ein.

Elke Neu Zu jeder Mahlzeit langte ich zu und war immer
pappsa . Am Ende der Woche sagte ich zu Elke,
ich hab bes mmt zugenommen. „Nein“, sagte
Elke, „du hast abgenommen, wiege Dich, wenn
Du zu Hause bist“. Das tat ich. Drei Kilo waren
trotz der Völlerei verschwunden. Ich machte
weiter und mixte mir die schönsten und
manchmal auch die kuriosesten Sachen aus Obst
und Gemüse, Nüssen und Körnern. Nach 14
Tagen waren sechs Kilo verschwunden, obwohl
ich nicht gehungert ha e. Es schmeckt mir und
ich werde so weitermachen; im Herzen ein
großes Danke an Elke Neu, die tolle Menschen in
ihrer Pension zusammenbringt.

22

Nun möchte ich auf den Titel dieses Berichtes eingehen: „Ich will gesund sein“
Das ist der Titel des Buches, welches Elke Neu schrieb. Ich verschlang es gleich
am ersten Tag meines Urlaubs.
Es enthält Tipps zur Ernährung, Rezepte und vor allem viele Erfahrungsberichte
von Menschen, die durch eine rohköstliche Ernährung fi er und gesünder
geworden sind. Teils sind sogar he ige Schmerzen verschwunden!
Wer dieses Buch liest wird mo viert, um seine Ernährungsweise mal zu
überdenken und ein gesünderes Leben zu leben. Die enthaltenen Informa onen
sind lehrreich und authen sch. Elke Neu selbst hat damit ihre Depressionen
geheilt.
Elf Jahre nahm sie regelmäßig auf Anraten der Ärzte immer wieder An bio ka ein, ohne dass sich ihre
Lungenbeschwerden, die sich durch Husten und s char ge Schmerzen in der Brust äußerten, wirklich
besserten. Im Gegenteil: Ihr Gesamtzustand verschlechterte sich zusehends. Sie li unter Depressionen,
häufigen Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen, Durchblutungsstörungen, die sich in "bleiernden
Beinen" äußerten, unter Karies, Parodontose und Arthrose mit sehr starken Rückenschmerzen. Am meisten
machten ihr die Depressionen zu schaffen, sie ließen ihr ihre Arbeit in Familie und ihrem Beruf als Lehrerin
o sinnlos erscheinen.

1982 war sie mit ihrer 4. Tochter schwanger und die
An bio ka wurden abgesetzt. Ihr ging es wesentlich
besser. Doch einige Monate nach der Geburt sollte sie auf
Anraten des Arztes wieder etwas für ihre entzündete
Lunge tun und die An bio kum-Dauerbehandlung wurde
fortgesetzt. Schon nach wenigen Wochen kehrten die
Depressionen und auch die Rückenschmerzen zurück. Sie
war ganz verzweifelt, da ihre Beschwerden zum
Dauerzustand wurden und sie für ihr Leben keine Kra
mehr ha e.

Nach zwei Jahren Rohkost ha en sich ihre
Bronchien und die Lunge beruhigt, sie fühlte
sich erstmals rich g leicht und
schaffensfreudig. Auch die Ergebnisse der
regelmäßigen Blutuntersuchungen
bestä gten ihr, dass sie mit dieser Ernährung
rich g liege. 1995 erfüllte sie sich ihren
Traum: Das Sonnenhaus. Seitdem hat sie
unzählige Rohkost-Heilgeschichten erleben
dürfen, welche sie in ihrer Ernährungsweise
weiterhin bestärken.

Zum Schluss möchte ich Euch Tanja und Roger Von li. Roger, Tanja, Elke, Angelika
vorstellen, die uns in Elkes Sonnenhaus Angelika Storm
kulinarisch verwöhnt haben.
Wer mehr wissen möchte schaut auf deren
Seite: www.arohma.de

23

Macht deine Partnerschaft
gerade mehr Stress als Freude?

Eine Liebesbeziehung läu eine Weile rich g gut und dann fängt sie an
zu sto ern. Bei einem Auto wäre uns klar, dass es so schnell wie
möglich in eine Werksta muss und geschaut werden muss, was falsch
läu .
In einer Beziehung werkeln wir meist weiter und leben nach dem
Prinzip Hoffnung. Es wird schon wieder… Leider ist es so, dass
Beziehungen Pflege brauchen (und zwar mehr als ein Auto)! Leider ist
das den meisten Menschen nicht so bewusst und außerdem kommt
uns eine menschliche Eigenscha dabei in die Quere. Wir glauben, wir
wissen was falsch läu und wir glauben ebenfalls meist, dass das
Problem bei unserem Partner liegt oder nicht?

Eines der größten Probleme in Partnerscha en ist:
mangelnde Kommunika on

Die meisten Paare reden über alles, nur nicht über sich selbst. Über ihre
persönlichen Wünsche, Bedürfnisse, Vorlieben und Stresspunkte… Mit
miteinander reden, meine ich in einer liebevollen Atmosphäre in
Austausch gehen und nicht, sich die Bedürfnisse als Forderungen und die
Stresspunkte als Vorwürfe um die Ohren zu hauen.

Außerdem gibt es noch ein großes sehr
menschliches Problem. Wir sehen die Welt
durch unsere Augen… das ist natürlich völlig
normal und doch o sehr hinderlich für eine
erfüllte Partnerscha . Menschen empfinden
Liebe sehr unterschiedlich und geben Liebe sehr
unterschiedlich, das kann zu Frustra on führen,
wenn man die Botscha en nicht versteht.
Autorin: Dami Charf Heilprak kerin (Psychotherapie)

24

Fortsetzung aus 1-2017

Bipolar / Manische Störung

In der Klinik untersuchten sie mich. Ich war Du wirst ein kleiner Chomaster, die Rolle ist gut,
damals 20 Jahre jung und völlig down. Wir kostet nur Nerven. Ich ha e geschrieben die
schreiben Jahr 1980, es war sehr schwer damals Nervenbahnen liegen blank, keiner merkt das. Du
für die Medizin. Es wurden einige Sachen musst es merken, wenn du in einer Klinik warst.
untersucht, die Medizin war nicht soweit. Gleich Später wenn du keinen Alkohol mehr trinkst und
damals wollten Sie mir eine Rente geben. Vor immer genau die Medizin nimmst. Du musst
dem Aufenthalt, es war der Horror. Ich wusste ständig an deinem Zustand arbeiten. Bei
nicht was ich tat, wo ich bin wer ich war, kurz Problemen mit Medikamenten, immer mit deinen
meine psychischen Grenze war am Boden, ich lief Arzt offen reden. Es gibt so viele Möglichkeiten,
Amok. Wäre eine Kamera dabeigestanden, der Dosierungen und Einnahmzeiten. Im Ernst gesagt,
Film hä e gute Einschaltquoten. Ich muss dazu sind wir die Probanden. Unter Zunahme von
sagen, ich war in einer fremden Stadt, 20 Grad Alkohol, Drogen und evtl. zu vieler Arbeit ist es
Minus. Zeitweise dachte ich, es ist alles für mich schwer den Körper rich g einzustellen. Ich denke
gemacht. Ich war der Schauspieler und ha e die es gibt verschiedene Stufen dieser Krankheit. Bevor
Hauptrolle. Ich rannte völlig planlos, sinnlos ich in die Klinik kam, kam der Punkt, du gibst auf.
durch eine fremde große Stadt. Ich möchte das Du hast keine Kra mehr und suchst nach Hilfe. Die
nie wieder erleben. Mein Bruder wohnte auch in Verzweiflung war so groß, es ist nicht zu
dieser Stadt. Er konnte meine Entwicklung genau beschreiben. Nun ich suchte eine Lösung. Ins nk v
beobachten. Es gibt jetzt zwei Varianten. Er hat klaute ich im Supermarkt Zigare en. Jemand holte
es überhaupt nicht gecheckt, oder er ha e mit die Polizei, es war mir völlig egal. Nunmehr meinte
sich zu tun. Es ist schon sehr seltsam, aber es ich, das wäre die Lösung. Erstmal die Re ung
kam so. Wenn du manisch bist, bist du auch meinte ich, es war keine Re ung. Ich dachte an
immer im Mi elpunkt. Es kommt nur darauf an, nichts mehr, leer und erschöp . Der Amok Lauf war
in welchen Zustand deine Manie ist. Deine zu lang. Ich war wie bewusstlos und dachte, die
Freunde, Kollegen und wie auch immer, bringen Welt ist leer. Aber nein,es kam noch anders, ich
dich o dazu, noch höher zu drehen. Man meint kam in eine Gummizelle.
man wird irgendwie animiert. Der Zustand ist Sagen wir von nachmi ags bis zum Morgen, du
immer noch bei mir. Wie gesagt immer an der willst nur noch sterben. Wäre die geringste
Grenze, trotz vieler Medizin. Aber ich beobachte Gelegenheit gewesen, ich mich zu töten, wäre ich
mich sehr gut, ich habe es fast im Griff. heute tot. In so einer kranken Phase da eingesperrt
zu sein? Es ist schon für einen gesunden Menschen
schwer genug. Ich glaube ich war schon nüchtern,
ha e schon viel Zeit verbracht, dann eben der
Zusammenbruch Ich denke, es hat nichts mehr
funk oniert. Das kann bei Manie passieren, du hast
für vieles kein Maß. Es ist fremd, unrealis sch eine
andere Welt. Du fliegst, schwebst, hast Bilder im
Kopf, wo ist das Ende. Der Zustand war in eine sehr
hohe Liga. Meine Krankheit ist zu diesen Zeitpunkt
explodiert. Heute kann ich das besser einschätzen
und gut reagieren. Schön, dass es nun bessere
Medizin gibt. Heute nehme ich immer meine
Medizin. Ich werde auch ständig medizinisch
überwacht.

25

So stehe ich, Wenn du deprimiert bist,
wenn ich deprimiert bin. ist es ungeheuer wichtig,

? eine ganz bestimmte
Haltung einzunehmen...

Das Verkehrteste, Wenn du also
was du tun kannst, etwas von deiner
ist aufrecht und mit erhobenem Kopf Niedergeschlagenheit
dazustehen, weil du dich dann haben willst, dann musst du
sofort besser fühlst.
so dastehen...
! ??

Die Depression

(von lateinisch deprimiere „niederdrücken“)
ist eine psychische Störung.

Typisch für sie sind : - gedrückte S mmung - nega ve Gedankenschleifen - gehemmter Antrieb
Häufig gehen Freude und Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit,
Einfühlungsvermögen und das Interesse am Leben verloren.

Diese Symptome treten auch bei gesunden Menschen zeitweise auf. Bei einer Depression sind sie
jedoch länger vorhanden, schwerwiegender ausgeprägt und senken deutlich die Lebensqualität.

26

Entnommen aus: wikipedia

Depressionen

und Leistungsdruck im Profifußball

Wer sich als Grundschüler zum ersten Mal die Doch der Wunsch nach Unterstützung erfüllte
Fußballschuhe schnürt, der träumt von einer sich auch in der Türkei nicht. Von den eigenen
großen Karriere als Fußballprofi. Der Traum Fans mit Flaschen a ackiert, sah sich Enke
besteht darin, für den Lieblingsverein, in dessen gezwungen den Verein um eine
Be wäsche man schlä , zu spielen. Außerdem Vertragsauflösung zu bi en. In den folgenden
möchte man viele Titel gewinnen und nach Jahren nahm seine Karriere eine posi ve
Möglichkeit auch seine Heimat in der Wendung.
Na onalmannscha vertreten. Bei Hannover 96 wurde er zur deutschen
Nur bei wenigen reicht ihr Talent für den Sprung Na onalmannscha berufen. Auch zu Zeiten
in das Profigeschä . Die Spieler, die in großen seines Comebacks konnte und wollte er nicht
Stadien spielen, lernen schnell, dass der Beruf öffentlich über seine Krankheit sprechen. Noch
des Fußballprofis auch Scha enseiten mit sich kurz vor seinem Freitod schloss Enke eine
bringt. Jedes Spiel wird genau analysiert. sta onäre Behandlung aus, vermutlich weil er
Nach schlechten Leistungen wird ein Fußballprofi durch eine Auszeit zu viele Spiele verpasst hä e
von seinem Verein, mäch gen Medienvertretern und im Konkurrenzkampf um den Kader der
und vielen Fans kri sch hinterfragt. Ein Weltmeisterscha im Nachteil gegenüber
Privatleben exis ert nur eingeschränkt, weil das anderen Torhütern gewesen wäre. Deswegen
öffentliche Interesse sich nicht nur auf die war sein Traum von der Weltmeisterscha 2010
sportlichen Leistungen beschränkt. Die von hohem sportlichen Leistungsdruck
Kurzlebigkeit des Geschä s zeigt sich bei gezeichnet. Am 10. November 2009 beging
schweren Verletzungen, Trainer- oder Enke Suizid.
Managerwechseln. All dies können Gründe sein,
warum ein Spieler bei seinem Verein keine
Chance mehr hat. Aber auch seelische
Erkrankungen, die durch den aktuell
herrschenden Leistungsdruck hervorgerufen
werden können, haben Profikarrieren nega v
beeinflusst. Seit 2003 gibt es mehrere Fälle von
Depressionen im deutschen Profifußball. Für
großes, bundesweites Entsetzen sorgte der Fall
Robert Enke. Sein Freitod im Jahr 2009
erschü erte nicht nur die Bundesliga, sondern
die ganze Öffentlichkeit.
Seit seinem 19. Lebensjahr spielte er im
Profifußball, mit 26 Jahren lief er beim FC
Barcelona als Torhüter auf. Für Enke ha e sich
der Traum erfüllt, für einen der erfolgreichsten
Vereine Europas zu spielen. Aber in seinem
ersten Einsatz machte er einen Fehler, der das
frühe Ausscheiden aus dem na onalen Pokal
bedeutete. Schnell ha e er von seinem Verein
keinen Rückhalt mehr. Ein weiterer Tiefpunkt war
der Ausschluss aus dem Trainingslager zu Beginn
der nächsten Saison. Diese belastende Phase
war, so sagt sein damaliger Arzt nach dem Tod,
ein Grund für seine Depressionen und
Versagensängste. Bei Fenerbahnce Instanbul
wagte er mit dem deutschen Trainer Christoph
Daum den Neuanfang.

27

Der Fall löste großes Entsetzen in der Szene aus. Vier Jahre später, in denen er wegen seiner
Hä en die Beteiligten, wie Verantwortliche von Verletzungen nur wenige Spiele absolvieren
Verein und Liga, nicht in der Lage sein müssen, konnte, entschloss sich Deisler seine Karriere zu
die Situa on besser einzuschätzen? beenden. Deisler lebt heute zurückgezogen in
Bereits vor Jahren war das Thema Depressionen seiner Heimat in Freiburg.
im Profifußball in der Öffentlichkeit präsent. Im Fußball gehören jedoch nicht nur die
Sebas an Deisler beendete mit nur 27 Jahren Fußballspieler zu den Betroffenen. Der
wegen mehrerer Depressionserkrankungen und ehemalige Bundesliga Schiedsrichter Babak
schweren Knieverletzungen seine Karriere. Rafa unternahm am 19. November 2011
Schon in der Frühphase seiner Profikarriere wenige Stunden vor einem Bundesligaspiel einen
s eg sein Stern schnell auf. Während seiner Zeit Suizidversuch. Rafa konnte durch seine
bei Hertha BSC Berlin erfuhr er viel Druck durch Assistenten gere et werden. Der Schiedsrichter,
die Medien, die ihn als Jahrhunder alent der sein Bundesligadebüt 2005 gab, beendete
be telten. Mit gerade einmal 22 Jahren nach diesem Vorfall seine Lau ahn. In einer
wechselt er zum FC Bayern München. öffentlichen Stellungnahme gab er die Angst vor
Dort sollte er Stefan Effenberg ersetzten, der zu Fehlern und den Leistungsdruck als Mo ve an.
den erfolgreichsten deutschen Fußballspielern Seine Kri k richtete er an den DFB, der für die
der letzten zehn Jahre gehörte. In den ersten Betreuung der Schiedsrichter verantwortlich ist.
Jahren bei Bayern München konnte er viele Er schilderte gegenüber dem „Stern“ ein durch
Titel gewinnen. Doch mehrere Verletzungen „Kälte“ und „Unerbi lichkeit“ geprägtes
warfen ihn beinahe regelmäßig aus der Bahn. Verhältnis zu seinem Chef, Herbert Fandel, selbst
Deisler verlor das Vertrauen in die Stabilität ehemaliger Schiedsrichter. Außerdem bemängelt
seines häufig verletzten Knies und dadurch auch er unsachliche Kri k und fehlende
sein Selbstvertrauen. Für ihn wurde es nach Rückendeckung innerhalb des DFBs, die seine
jeder Verletzung immer schwieriger an das Arbeit unmöglich gemacht haben.
Erreichen seiner Ziele zu glauben und den Jeder der beschriebenen Fälle erzählt eine
Erwartungen von Verein und Medien gerecht zu eigene Geschichte. Jedoch spielt bei allen der
werden. Bereits 2003 machte er seine Leistungsdruck, der ohne Frage durch Vereine,
Depression öffentlich und nahm sich eine Medien und Fans gegeben ist, eine
mehrmona ge Auszeit. entscheidende Rolle. Bei dieser Entwicklung
mitverantwortlich ist das weltweit steigende
Interesse am Fußball. Durch höhere
Zuschauerzahlen inves eren Konzerne mehr
Geld für z.B. Sponsoring. Mi lerweile geht es um
insgesamt Milliardenbeträge. Auch die Vereine
inves eren mehr Geld als noch vor zehn Jahren.
Die finanziellen Risiken werden in vielen
Bereichen höher, aber auch in Kauf genommen.
Dadurch wird das Erreichen der sportlichen Ziele
immer wich ger und der Leistungsdruck höher.
Wer diesem Leistungsdruck nicht stand halten
kann, ist für Sponsoren uninteressant. Diese
möchten nur durch die erfolgreichsten Stars der
Szene vertreten werden.
Ein geschwächter Fußballspieler lässt sich
schlechter vermarkten. Im Allgemeinen wird es
für Betroffene schwierig dieses Thema öffentlich
anzusprechen. Sowohl die Bundesliga, als auch
Sponsoren profi eren von einer Sportliga, in der
es auf den ersten Blick keine Verlierer gibt.

28

Auch die Fans haben daran einen gewissen Der ehemalige Schiedsrichter wollte die
Anteil, da viele von ihnen die Vorfälle von Öffentlichkeit sensibilisieren und mit Profispielern
Spielern, die dem Leistungsdruck nicht sprechen. Doch der DFB nahm das Angebot nicht
standhalten, nicht kri sch hinterfragen. an. Der DFB macht den Eindruck, als würde er
Außerdem wird das Privatleben häufig mit dem dieses Thema lieber unter dem Tisch kehren. Dies
gleichen Interesse, wie die sportlichen wäre jedoch der falsche Weg, wie
Leistungen verfolgt. Sportpsychologe Andreas Marlorits im „Stern“
Die Fans nehmen sich dann das Recht, über das sagte, denn grundsätzlich hä e sich in der Szene
Privatleben ähnlich wie über sportliche nach dem Freitod Robert Enkes im Jahr 2009
Leistungen zu urteilen. Durch das Interesse der rela v wenig geändert. Das Ziel des DFB sollte es
Fußballfans am Privatleben bekommen die sein, ein We bewerbsklima zu schaffen, in dem
Spieler viel weniger Freiräume, als noch vor sich niemand verstecken muss. Wenn das Thema
zehn Jahren. Gerade solche Freiräume sollten Depressionen nicht mehr als Tabuthema
Fußballspieler jedoch bekommen, gerade behandelt wird, kann man auch ein Umdenken
wegen des ges egenen sportlichen beim steigenden Leistungsdruck erreichen. Der
Leistungsdrucks. DFB hat dazu, als Leiter neben der DFL, die für die
Es scheint so, als würde der DFB dem Thema Vermarktung zuständig ist, in der Bundesliga die
Depression im Profifußball wenig Raum für besten Möglichkeiten für das Thema zu
Diskussion geben. Babak Rafa zeigte in der sensibilisieren und den deutschen Profifußball
Öffentlichkeit mit dem Finger auf die seiner fairer zu machen.
Meinung nach Schuldigen und bot auch seine
Hilfe bei der Verbreitung dieses Themas in der Lars Kiehle
Öffentlichkeit an.

29

Mein Name ist Borderline…

Guten Tag, der Herr, die Dame,
Gesta en, Borderline, so ist mein Name.
Sie kennen mich nicht?
Das ist nicht schlimm.
Ich werd‘ Ihnen erzählen, wer ich bin.
Eine Krankheit, doch man sieht sie nicht,
aber trotzdem immer ö er man über sie spricht.
Wir Bordis sind wirklich ganz Liebe,
auch wenn wir o verteilen Hiebe,
und die nicht immer auf den Feind,
sondern sehr o gegen den Freund….

So fängt ein Gedicht an dessen Verfasser
unbekannt ist.
Der oder die Verfasser, Verfasserin beschreibt sehr gut, was Borderline ausmacht.
Gesellscha lich mit dem Klischee des Ritzen abgetan, beinhaltet Borderline ein weitaus größeres
Spektrum. In Deutschland leiden ca. 2% der gesamten Bevölkerung an dieser sogenannten
Persönlichkeitsstörung.
„Störung ist ein hartes Wort.“ so Leni Wilbrandt, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Brücke SH, nimmt
die Strenge raus und spricht liebevoll von Bordi .
Da es im Kreis Herzogtum Lauenburg bislang keine Borderline Selbsthilfe Gruppe gibt, nimmt sie
sich dem Thema Bordi an und gründet selbst eine Gruppe.
Leni Wilbrandt weiß, wovon sie spricht: vor einigen Jahren hat sie selbst die Diagnose Borderline
erhalten.Inzwischen hat sie viel über Borderline und sich selber gelernt und möchte dieses Wissen
mit anderen Betroffenen teilen und weiter dazulernen.

Die Treffen
*finden jeweils am 4ten Montag des Monats sta , beginnend mit dem 24.April.

*von 17.30 bis ca. 19.30 ist Zeit bei einer Tasse Tee in entspannter Atmosphäre mit anderen
Betroffenen zu plaudern, von einander zu lernen und sich gegensei g zu unterstützen.

* finden am Bauhof 6 in Ratzeburg sta .
Weitere Informa onen gibt es bei Leni Wilbrandt, Tel. 0162-3239565 (Montag - Freitag von 10-18 Uhr).

30

F.A.K.T.e.V.

Verein zur Förderung der ambulanten
Krebstherapie im Kreis Hzgt. Lauenburg e.V.

Wir unterstützen Betroffene und Angehörige
bei Krebserkrankungen

Die "Geesthachter" bei ihrem Kurs

Dazu gehört unter Anderem:
> eine psychoonkologische Beratung durch eine spezialisierte Psychoonkologin

> sozialmedizinische Beratung durch eine Rechtsanwäl n (Rehabilita on,
Schwerbehinderung, Rente, Vorsorgevollmacht, Pa entenverfügung)
> Ernährungsberatung durch eine Oecotrophologin
> Schminkkurse
> Selbsthilfegruppen in Schwarzenbek und Geesthacht in Form von:

> Malgruppen in Schwarzenbek unter der Leitung von Frau Renée Kraemer
in Geesthacht unter der Leitung von Frau Claudia K. Schröder
> Bewegungsgruppen
> Ergotherapie
> gemeinsame Freizeitak vitäten

> Zusammenarbeit mit anderen Selbsthilfeorganisa onen

31

F.A.K.T.e.V. kümmert sich um Krebspa enten und deren Familienangehörige

während und nach der Therapie. Durch eine Vielfalt von Angeboten und Ak vitäten
helfen wir den Betroffenen die Folgen der Krankheit besser zu verarbeiten
und wieder Freude am Leben zu erlangen.

Der Verein finanziert alle angebotenen Tä gkeiten durch Spenden und Vereinsbeiträge.
Von den Bildern, die auf den Vernissagen von den Künstlern verkau werden,
fließt ein Teil des Verkaufserlöses als Spende durch die Künstler an den Verein.

Neu! Ersatz-Großmü er helfen krebskranken Mü ern bei der Betreuung ihrer Kinder.
Erstkontakt und Informa onen über unser Telefon 0173-26 53 96 per FAX 04151 89 52 64
oder E-mail [email protected] oder über unser Kontak ormular im Internet unter
www.faktev.info

Wenn Sie unsere Ziele unterstützen möchten, würden wir uns über Ihre Mitgliedscha
freuen. Selbstverständlich freuen wir uns auch über eine Spende.

Unser Konto: faktev, Kreissparkasse Lauenburg,
IBAN DE11 2305 2750 0100 0556 00

Übrigens: Denken Sie an Ihre persönliche Krebsvorsorge!
Denn eine rechtzei ge Krebsfrüherkennungsuntersuchung heißt:
Krebsgefahr rechtzei g erkannt, Krebsgefahr gebannt.

Workshop
Wir hoffen sehr, dass wir ausreichend ehrenamtliche Hilfe bekommen. Die Fälle wo junge Menschen an
Krebs erkranken sind zwar nicht so häufig, aber das Problem der kurzfris gen Kinderbetreuung im
No all betri fast jede Familie.

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Der Verein Psychische Selbsthilfe e.V.
verabschiedet sich

So viele gute Ideen, so viele Möglichkeiten – jedoch, es scheitert an der Umsetzung. Am 26. Oktober 2018
beschlossen wir bei einer Mitgliederversammlung den Verein zum 31.12.2018 zu schließen.
Wir haben das Gesundheitssystem bemängelt; viele Gesetze sind überholungsbedür ig. Wir haben viele
tolle Menschen und Gruppierungen kennen lernen dürfen und jeder Ak ve von uns im Verein weiß, dass
man einen langen Atem braucht, um etwas zu verändern.

Die Zeit ist noch nicht reif, dass sich viele psychisch kranke Menschen der Öffentlichkeit stellen.

Bei psychischen Krankheiten haben wir viele Face en kennengelernt. Kein Mensch wird grundlos psychisch krank. Die
Hintergründe sind vielfäl g. Mal sind es trauma sche Erlebnisse, Gewalterfahrung, Mobbing, Unfall, körperliche
Gebrechen, sozialer Abs eg, Verlust eines geliebten Menschen oder der Arbeitsdruck ist zu hoch.

Der Mensch fällt aus der „Norm“. Was ist normal? Wer ist normal? Fragen, die wir uns o stellten. Diagnosen sind
Schubladen, in die manch einer schnell gesteckt wird – mit anderen Worten s gma siert.

Psychisch krank: Balla balla, nicht ganz dicht, hat `nen Scha en, ist verrückt….

Dabei sollte jeder bedenken, dass eine psychische Krankheit jeden treffen kann. Ein Schicksalsschlag und plötzlich ist alles
ganz anders.

Wer diese Zeitschri in die Hand nimmt, ist schon viel weiter. Entweder auch psychisch krank oder Angehöriger eines
psychisch kranken Menschen. Wer diese Zeilen liest, den bi en wir, tragt in die Welt, dass ein psychisch kranker Mensch
Grund hat, krank zu sein. Dass dieser Mensch o Hilfen von außen braucht und vor allem sollte er verstanden und
akzep ert werden. Es wird doch auch akzep ert, wenn jemand nach einem Beinbruch an Krücken läu .

Mit diesen Worten verabschiedet sich der Verein Psychische Selbsthilfe e.V.

Einige von uns werden mit „Zukun swege“ weiter am Ball bleiben. Die Psypresse wird im nächsten Jahr wieder erscheinen.
Auch die Selbsthilfegruppen bleiben bestehen.
33

Danksagungen
An alle ak ven Mitglieder, Autoren und Sponsoren.

An dieser Ausgabe haben mitgewirkt:

Elif
Angelika Storm
Andreas Holtermann
Be na Koschlig
Katrin Onescheid

Brigi e
Lars Kiehle
Margret Warnecke