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From England's South-West to Scotland's North-East

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Published by otto.petrovic, 2022-09-01 12:39:01

UK End to End

From England's South-West to Scotland's North-East

United Kingdom End-to-End



Auf
unserer
Route
sind
es
an
sieben
Tagen
235
Kilometer
und
2475
Höhenmeter

täglich.
Von
Land’s
End
am
südwestlichsten
Punkt
Englands
bis
John
o’Groats
im

äußersten
Nordosten
Schottlands.
Dazwischen
liegen
nur
niedrige
Hügel,
die
dafür

immer
und
überall.
Sie
bringen
täglich
den
doppelten
Anstieg
der
Auffahrt
auf
den

Großglockner.
Das
ist
End-to-End
UK.



Very
british.
Rekorde
werden
bis
zurück
zum
Jahr
1871
geführt.
Nicht
nur
für
Renn-

räder,
auch
für
Dreiräder,
Tandems,
Einräder,
Hochräder,
Roller,
Rollstühle
und
vieles

mehr.
Auch
fürs
Gehen,
Laufen
und
-
allerdings
blieb
dies
bisher
einem
einzigen

vorbehalten
-
fürs
Schwimmen.




Aber
für
uns
viel
wichtiger
als
die
Rekorde
ist
das
Wetter.
Eingestellt
sind
wir
auf
eine

Regenschlacht,
was
hier
üblich
ist.
Kein
einziges
Mal
mussten
wir
unser
Regengewand

auch
nur
auspacken.
Auch
deswegen
ein
Lebenserlebnis.

Very british



Von
She Loves You
zu Lucy In The Sky With Diamonds
innerhalb
von


drei
Jahren.
Mit
Let It Be gegangen
und
20
Jahre
Musikgeschichte

vorweggenommen.



Während
des
Zweiten
Weltkriegs
weigert
sich
die
Mutter
von
Queen

Elisabeth
II
trotz
der
schweren
Luftangriffe
England
zu
verlassen
und

das
Flugzeug
nach
Kanada
zu
besteigen.
„Die
Kinder
werden
nicht

ohne
mich
gehen.
Ich
werde
nicht
ohne
den
König
gehen.
Und
der

König
wird
niemals
gehen.“



Auch
Heinrich
VIII
ist
sehr
entschlossen.
Mit
wem
er
verheiratet
ist

bestimmt
er
selbst
und
gründet
seine
eigene
Kirche.



Die
Sex
Pistols
wurden
gerade
von
ihrer
Plattenfirma
EMI
raus-

geworfen
und
haben
bereits
auch
mit
A&M
Schwierigkeiten.

Eigentlich
soll
der
Song
No Future
heißen.
God save the Queen
ist
aber

auch
gut.
Außerdem
feiert
die
Echte
gerade
ihr
silbernes
Thronju-

biläum.
Nicht
alle
sind
amused
und
A&M
feuert
die
Sex
Pistols.
Die

ersten
Pressungen
gehören
heute
zu
den
teuersten
Vinylscheiben
am

Sammlermarkt.
Der
Song
wurde
zu
den
100
Liedern
gewählt,
die
die

Welt
verändert
haben.
Wer
kennt
heute
noch
A&M?



Keith
Moon,
der
Schlagzeuger
von
The Who,
schläft
bei
einem

Konzert
ein
und
ist
nicht
mehr
wachzukriegen.
Roger
Daltrey
fragt
ins

Publikum,
ob
jemand
Schlagzeug
spielen
kann
und
findet
einen

Ersatzmann.
Keith
Moon
wacht
erst
nach
dem
Konzert
auf,
ein
paar

Jahre
später
gar
nicht
mehr.
Er
bleibt
wohl
einer
der
besten
aller

Zeiten.



Very
british?
Man
kann
über
die
Oxford
Street
mit
einem
Nilpferd
an

der
Leine
spazieren
und
keiner
dreht
sich
um.



Fahren



Von
Wien
geht
es
Sonntag
in
der
Früh
nach
London
Heathrow.
Die

Rennräder
kommen
an,
allerdings
eines
mit
gebrochener
Speiche
hinten

und
einem
Achter
vorne.




Nach
dem
Zusammenbau
und
der
Abgabe
der
Transporttaschen
folgt
die

Zugfahrt
nach
Paddington
und
der
Sprint
zum
Ticketkauf
für
die
Weiterreise

nach
Penzance
im
Südwesten
Englands.
Während
ein
Fahrer
sich
in
die

Zugtüre
stellt
um
die
Abfahrt
ohne
uns
zu
verhindern,
versorgt
der
andere

die
Räder
im
dafür
vorgesehenen
Abteil.
Sechs
Stunden
dem
Atlantik

entlang
sind
ein
wunderschöner
Beginn,
auch
wenn
für
den
Kauf
von

Verpflegung
keine
Zeit
mehr
war
und
an
Bord
niemand
mit
dem

Metabolismus
von
Rennradfahrern
rechnet.
Das
erste
Quartier
ist
ebenso

großartig
wie
der
nahe
Pub
mit
seinen
Jacket
Potatoes.




Am
nächsten
Tag
geht
es
runter
nach
Land’s
End,
dem
südwestlichsten

Punkts
Englands
und
wieder
zurück
nach
Penzance.
Eine
Werkstatt
zur

Radreparatur
ist
an
einem
Feiertag
nicht
ganz
einfach
zu
finden.
Wirklich

hart
ist
aber
das
Überbrücken
der
Wartezeit
bei
KFC.
So
schwierig
kann

britisches
Essen
sein
-
vor
allem
bei
einer
U.S.-amerikanischen
Kette.



Der
Tag
wird
lange.
Die
noch
offenen
210
Kilometer
können
erst
gegen
15

Uhr
in
Angriff
genommen
werden.
Die
große
Lichtanlage
bringt
auch
nach

Einbruch
der
Dunkelheit
so
etwas
Ähnliches
wie
Sonnenschein
und
die
Pubs

haben
am
Ankunftsort
bis
Mitternacht
Essen
-
was
das
Wichtigste
ist.



Am
zweiten
Tag
reißt
während
der
Fahrt
beim
anderen
Rad
eine
Speiche.

Eine
vorbeifahrende
Dame
hält
ihr
Auto
an
und
fragt,
was
denn
kaputt
sei.

Sie
meint,
die
nächste
Werkstatt
Richtung
Norden
hätte
diesen
Speichentyp

nicht,
wohl
aber
jene
vier
Meilen
im
Süden.
Und
die
zweite
Etappe
sei
die

härteste.
Die
Dame
weiß
wovon
sie
spricht.























Highland Clearances



Im
schottischen
Hochland,
den
Highlands,
gibt
es
wenig
Menschen
und
sehr

viele
Schafe.
Im
späten
18.
und
beginnenden
19.
Jahrhundert
vertreiben

Gutsbesitzer
aus
dem
Süden
Schottlands
und
aus
England
die
in
den

Highlands
ansässige
gälisch
sprechende
Bevölkerung
und
verschiffen
sie

nach
Nordamerika
und
Australien.
Oder
siedeln
sie
direkt
an
die
Steilküste

im
Norden
um.
Dort
müssen
sie
dann
ihre
Schafe
und
Kinder
an
Bäumen

festbinden,
damit
sie
nicht
vom
Sturm
in
die
Nordsee
getrieben
werden.

Damit
wird
Platz
für
die
Schafe
geschaffen.



Über
Jahrhunderte
gewachsene
Dorfgemeinschaften
werden
einfach

aufgelösten,
die
Ruinen
alter
Häuser
wirken
heute
beim
Durchfahren
noch

immer
beklemmend.
Die
Nachkommen
der
wenigen
Überlebenden

sprechen
von
Fuadach nan Gàidheal,

der
Vertreibung
der
Gälischsprachigen

und
sehen
in
der
Schaftzucht
die
Geißel
Schottlands.



Gälisch
sprechen
heute
noch
rund
57.000
Schotten,
hauptsächlich
auf
den

Inseln
der
Äußeren
und
Inneren
Hebriden,
im
Westen
der
Highlands
und
als

Zweitsprache
in
Glasgow.
Rund
2.500
leben
in
Kanada,
den
USA
und

Neuseeland.




Heute
gehört
sechsundsechzig
Landbesitzern
ein
Viertel
von
Schottland.

Gälisch
sprechen
sie
nicht.







Während
der
Fahrt
gerade
noch
im
Augenwinkel
zu
erkennen
ist
ein
Pub
mit

der
seltsamen
Aufschrift
First House in Scotland.

Das
muss
aber
alt
sein.

Natürlich
falsch.
Auf
der
anderen
Seite
steht
das
Willkommensschild
von

Schottland.
Wir
haben
es
geschafft
und
sind
von
Südengland
kommend
der

ganzen
östlichen
Grenze
von
Wales
entlang
gefahren,
haben
die
turbu-

lenten
Straßen
rund
um
Liverpool
und
Manchester
hinter
uns
gelassen
und

sind
nun
in
Schottland.
In
der
Old Toll Bar
wurden
seit
1830
zehntausende

Paare
getraut.
Es
ist
nicht
nur
das
erste,
sondern
auch
das
letzte
Haus

Schottlands
-
abhängig
von
der
Fahrtrichtung.




Um
den
Trubel
in
Edinburgh
auszuweichen
haben
wir
ein
Zimmer
im

kleinen
nördlichen
Vorort
Dunfermline
gebucht.
Es
gilt,
die
für
Rennräder

geeignete
Brücke
über
die
Nordsee
zu
erwischen
und
nicht
die
Autobahn

oder
die
für
Züge.
Es
gelingt
uns
und
die
Überfahrt
ist
atemberaubend

schön.
Die
Abfahrt
weniger.
Durch
eine
riesige
Baustelle
hört
unsere
Brücke

plötzlich
auf
und
wir
können
entweder
auf
der
Autobahn
oder
auf
Geleisen

weiterfahren.
Nach
langer
nächtlicher
Suche
finden
wir
aber
nicht
nur

Dunfermline,
sondern
auch
das
dort
gut
versteckte
Quartier
und
sogar

einen
großartigen
Pub.




Am
1.
September
folgt
wohl
die
Königsetappe
durch
die
schottischen

Highlands.
Wunderschöne
Anstiege,
unzählige
Schafe,
schwarze
Flüsse.

Wieder
bewältigen
wir
über
3.000
Höhenmeter.
Beim
Ausfahren
aus
dem

Parkplatz
nach
dem
Stärken
am
höchsten
Pass
der
Durchquerung
folgen

gleich
seltsames
Hupen
und
deutliche
Ermahnungen
in
schwer
verständ-

lichem
schottischen
Englisch
aus
einem
neben
fahrenden
Auto.
Erst
als
das

Folgetonhorn
aufjault
wird
klar,
dass
wohl
die
Ausfahrt
mit
dem
Rennrad
aus

dem
Parkplatz
ein
wenig
zu
sportlich
war.
Die
Polizisten
fahren
aber
weiter

nach
unten
wo
ein
Motorradfahrer
in
ein
Schaf
geknallt
ist.



Die
vorletzte
Etappe
soll
uns
an
die
Nordost-Küste
Schottlands
führen.

Bereits
nach
rund
100
Kilometern
verliert
der
viel
Stärkere
der
beiden
Fahrer

den
Anschluss.
Zu
groß
ist
die
Begeisterung
für
die
Strecke,
zu
viele
Fotos

werden
gemacht
um
nicht
doch
einmal
eine
andere
Abzweigung
zu

nehmen.
Der
vorne
Fahrende,
ganz
konzentriert
auf
den
starken
Wind,

bemerkt
dies
erst
nach
vielen
Kilometern.
Ausgemacht
ist
für
eine
solche

Situation
ein
kurzes
Telefonat.
Doch
im
Norden
der
Highlands
funktioniert

das
Handynetz
nicht,
schon
gar
nicht
wenn
auch
noch
der
Akku
des
Smart-

phones
leer
ist.
Ein
netter
Schotte
hilft
mit
seinem
Festnetz
aus.



Den
vereinbarten
Treffpunkt
erreicht
der
Verlorengegangene
als
Erster.
Er

bewältigt
die
fünfzig
Zusatzkilometer
bei
starkem
Gegenwind
im

Renntempo
während
der
andere
am
Asphalt
des
Parkplatzes
eines
Tesco

Marktes
sitzt
und
isst.
Dafür
bringt
er
zum
Treffpunkt
eine
Fünferpackung

Donuts
mit.
Die
Welt
ist
wieder
in
Ordnung
-
auch
wenn
die
Tagesetappe
bis

Bettyhill 280
Kilometer
lang
werden
soll.
Bei
Einbruch
der
Dunkelheit

erscheint
die
wunderschöne
Nordküste,
gemeinsam
mit
dem
langersehnten

Quartier
in
der
576
Seelen
Gemeinde
von
Bettyhill.




Am
letzten
Tag
starten
wir
noch
vor
Sonnenaufgang
der
Küste
entlang
nach

John
o’Groats,
dem
nordöstlichsten
Punkt
des
Vereinigten
Königreichs.
Das

Wetter
ist
wieder
großartig,
die
Wiesen,
das
Wasser
und
die
Schafe

schimmern
in
der
jungen
Sonne.




Ja,
schon
ergreifend
die
gemeinsame
Ankunft
beim
Wegweiser
nach
Land’s

End
wo
wir
vor
sieben
Tagen
und
1.647
Kilometern
gestartet
sind.
Wir

belohnen
uns
mit
herrlichem
Kaffee
und
zahlreichen
Scones
um
noch
die

letzten
50
Kilometern
in
den
Süden
zum
nächstgelegenen
Bahnhof
in
Wick

zu
radeln.



























Essen



Wir
Rennradfahrer
verbrauchen
bei
solchen
Touren
7.000
-
10.000
Kilo-

kalorien
pro
Tag
für
zehn
bis
vierzehn
Stunden
am
Rad.
Damit
kommt
ein

Büromensch
eine
Arbeitswoche
aus.
Fährt
man
ohne
Begleitfahrzeug


-
unsupported
-
muss
man
Getränke
und
Essen
bei
sich
führen
und
lau-

fend
nachfüllen,
die
Trikotaschen
werden
zur
Speisekammer.
Hochwertige

Nahrung
in
der
richtigen
Zusammensetzung
von
Kohlenhydraten,
Eiweiß

und
Fetten
ist
gerade
bei
langen
Mehrtagestouren
entscheiden
-
und
eine

der
größten
Herausforderungen
für
die
Fahrer.



Um
das
kulturelle
Erlebnis
der
Tour
weiter
zu
vertiefen,
versuchen
wir
es

meist
mit
einheimischer
Kost.
Was
die
Sache
weiter
erschwert,
da
deren

Zusammensetzung
oft
unbekannt
ist.
Dafür
sind
die
letzten
Stunden
nicht

nur
die
dunkelsten,
sondern
auch
die
schnellsten
um
den
Zeitpunkt
für

Last Order
am
Zielort
gerade
noch
zu
erreichen.



Essen
ist
für
Rennradfahrer
weit
mehr
als
gut
schmecken
und
Hunger

stillen.
Es
ist
vielmehr
Teil
des
emotionalen
Gesamterlebnisses
und
stets

mit
tiefer
Dankbarkeit
verbunden.
Ob
im
kleinen
Geschäft
mit
seinen

Haferriegeln,
bei
den
Schinkenbroten
am
Asphalt
eines
Parkplatzes,
den

großartigen
Jacket
Potatos
im
Pub
oder,
was
der
Normalfall
ist,
beim

Suchen
der
letzten
Bröseln
in
den
Trikottaschen.



Alles
wird
zu
einem
gemeinsamen
tiefen
Erlebnis.
Die
Menschen
mit
ihrer

Kultur,
die
Natur,
die
Leistung
die
wir
erbringen
und
das
Essen.











Schlafen



Das
erste
und
das
letzte
Quartier
bestellen
wir
von
zu
Hause.
Die
anderen

buchen
wir
in
Abhängigkeit
von
Wetter,
Strecke
und
Fahrleistung
jeweils
am

Vortag
oder
auch
nur
wenige
Stunden
vor
der
geplanten
Ankunft
mit
dem

Smartphone
auf
booking.com
oder
Airbnb.
Hierdurch
müssen
wir
nach
den

jeweils
über
200
Tageskilometern
nicht
lange
nach
einer
Bleibe
suchen,

sondern
haben
ein
verläßliches
Ziel
vor
Augen.



Wann
immer
möglich
schlafen
wir
in
einem
landestypischen,
oftmals
auch

ein
wenig
skurillem
Landhaus
entlang
der
Strecke.
Oder
in
einem
Privat-

zimmer
in
einer
der
kleinen
Ortschaften.
Besonders
achten
wir
darauf,
die

Räder
mit
aufs
Zimmer
zu
nehmen.
Dies
erfordert
oftmals
ziemliches
Ge-

schick
und
Überredungskunst.
Sie
sind
aber
unsere
Lebensversicherung.

Auch
die
Essensmöglichkeiten
in
Gehweite
nach
der
Ankunft
samt
später

Last order
sind
uns
wichtig.



Manchmals
ist
ein
Frühstück
dabei.
Wenn
es
ein
Buffett
ist,
warten
wir
ab
bis

es
geöffnet
ist.
Meist
starten
wir,
fahren
rund
50
Kilometer
und
überfallen

eine
Bäckerei
entlang
der
Strecke.
Und
die
ist
immer
großartig.



Nach
der
Ankunft
mit
dem
Zug
im
Südwesten
schlafen
wir
im
traditionellem

Union Hotel
in
der
Kleinstadt
Penzance
samt
Pub
um
die
Ecke.

Es
folgen
das

White Hart Hotel in
Okehampton
und
das
skurille
Rangeworthy Court
im

gleichnamigen
Dorf
-
empfangen
durch
die
englische
Variante
des
Glöckner

von
Notre-Dame.
Besonders
cool
ist
das
Ugly Duckling,
ein
stylisches

Landhaus
mit
freundlicher
junger
Servicemannschaft
und
wunderbarem

Essen.
Google
Maps
zeigt
nach
230
km
Fahrt
noch
12
km
an.
Wir
stehen
aber

direkt
davor.
Die
Räder
bringen
wir
über
die
Feuerleiter
ins
Zimmer.
Es
geht

weiter
ins
Stonecross Manor
in
Kendal
wo
wir
nichts
mehr
zu
Essen

bekommen.
Deshalb
gehen
wir
in
den
wunderbaren,
nur
fünf
Minuten

entfernten
Pub.







In
Schottland
angekommen
und
nach
beeindruckenden
Brückenquerungen

während
der
Vorbeifahrt
an
der
Hauptstadt
Edinburgh
finden
wir
nach

langer
Suche
in
Dunfermline
das
Clara Lodge Guesthouse.
Der
Vermieter

zeigt
sich
erst
nach
unserem
besonders
lauten
Rufen
-
lange
nach
allen

anderen
Gästen,
die
hilfsbereit
zusammenlaufen.
Dem
überschaubar

freundlichen
Herrn
essen
wir
in
der
Früh
die
Küche
leer.




Der
Gastgeber
des
Privatzimmers
in
Cromdale begrüßt
uns
hingegen
mit

‘Guten
Tag’
bereits
auf
der
Straße.
Er
war
Soldat
in
Berlin
und
rümpft
nicht

mal
die
Nase
als
wir
zu
zweit
kommen
obwohl
er
eigentlich
nur
ein

Einbettzimmer
hat.
Dann
kocht
er
uns
das
Abendessen
und
hilft
uns
bei
der

Zugreservierung
für
die
Rückfahrt
nach
London.




Schließlich
ist
das
Bettyhill Hotel an
der
Nordost-Küste
Schottlands
unsere

letzte
feste
Bleibe.
Die
abendlichen
Stunden
fahren
wir
schnell
und
im

Finstern
um
noch
die
Last
Order
um
21
Uhr
zu
erreichen.
Der
Empfang
ist

stürmisch.
Rund
die
Hälfte
der
576
Einwohner
von
Bettyhill
spielen
hier

Billard
und
Darts
während
sie
sich
laut
einen
Kauderwelsch
aus
Scots,
an-

geblichem
Englisch
und
dem
keltischen
Schottisch-Gälisch
zurufen.
Vor

allem
trinken
sie
sehr
viel.
Last
Order
war
um
acht
Uhr,
jetzt
gibt
es
nichts

mehr
zu
Essen.
Der
Koch
lässt
sich
allerdings
noch
zu
Scampi
mit
Chips

überreden.
Nach
240
harten
Kilometern
ein
wunderbarer
Gruß
der
Küche.

Auf
das
Frühstück
am
nächsten
Tag
können
wir
nicht
warten,
entdecken

aber
noch
vor
Sonnenaufgang
das
teilweise
bereits
vorbereitete
Buffet.

Danach
beseitigen
wir
bestmöglich
unsere
Spuren.



Die
letzte
Nacht
verbringen
wir
im
Sleeper Train
von
Inverness
nach
London.

Nach
so
einer
Tour
ist
man
für
jede
Bleibe
dankbar.
Die
Dusche
ist
das
Letzte

was
uns
abgeht.



Logistik



Eine
Woche
lang
täglich
235
Kilometer
weit
und
zweimal
auf
den

Großglockner
raufzufahren
ist
die
eine
harte
Aufgabe.
Wirklich
zehrend
ist

aber
das
Drumherum
bei
einem
unsupported End-to-End Projekt.
Die
Räder

müssen
samt
Verpackung
nicht
nur
an
einen
Ort
gebracht
werden,
sondern

an
zwei
die
1.600
Kilometer
voneinander
entfernt
sind.
Auch
selbst
muß

man
zum
Abfahrts-
und
zum
Zielort
kommen.
Alleine
das
Erreichen
des

Abfahrtsortes
Land’s
End
erforderte
die
genau
abgestimmte
Kombination

von
Auto,
Flugzeug,
U-Bahn
und
Zug.
Teilstreckend
davon
müssen
mit

zusammengebautem
Rad
bewältigt
werden,
was
nur
auf
bestimmten
Linien

zu
bestimmten
Zeiten
möglich
ist.




Bei
jeder
Teilstrecke
kann
am
Rad
etwas
beschädigt
werden,
bei
jedem

Umladen
kann
etwas
verloren
gehen.
Und
das
alles
ohne
Begleitfahrzeug

für
Gepäck,
Ersatzteile
und
medizinische
Versorgung.
Alleine
die
Rückreise

vom
Zielort
John
o’Groats
nach
Graz
dauerte
40
Stunden.
Vom
Mauna Kea

auf Hawaii ging
es
schneller.



Von
Graz
nach
Wien
Schwechat
mit
dem
Auto,
Flug
nach
London
Heathrow,

Überprüfen
und
Zusammenbauen
der
Räder,
Deponieren
von
Radtaschen

und
Fluggepäck,
U-Bahn-Fahrt
mit
dem
zusammengebauten
Rad
nach

London
Paddington
(nur
auf
bestimmten
Linien
zu
bestimmten
Zeiten

möglich)
und
sechs
Stunden
Zugfahrt
in
den
Südwesten
nach
Penzance.



Von
John
o’Groats
mit
dem
Rad
zum
Bahnhof
von
Wick.
Nach
Ankunft
in

Inverness
mit
dem
Schlafwagen
nach
London
Euston,
danach
Suche
nach

einer
U-Bahn
die
Räder
mitnimmt,
mit
der
Hammersmith
Line
eine
Stunde

nach
Paddington
und
weiter
mit
dem
Heathrow
Express
zum
Flughafen.

Abholen
der
Radtaschen,
Demontage
der
Räder
und
Einchecken.
Best-

mögliches
Waschen
auf
der
Toilette
und
Anziehen
des
Zivilgewandes.
Flug

nach
Wien
und
Heimreise
mit
dem
Auto.
Um
drei
Uhr
in
der
Früh
im
eignen

Bett.


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