United Kingdom End-to-End
Auf
unserer
Route
sind
es
an
sieben
Tagen
235
Kilometer
und
2475
Höhenmeter
täglich.
Von
Land’s
End
am
südwestlichsten
Punkt
Englands
bis
John
o’Groats
im
äußersten
Nordosten
Schottlands.
Dazwischen
liegen
nur
niedrige
Hügel,
die
dafür
immer
und
überall.
Sie
bringen
täglich
den
doppelten
Anstieg
der
Auffahrt
auf
den
Großglockner.
Das
ist
End-to-End
UK.
Very
british.
Rekorde
werden
bis
zurück
zum
Jahr
1871
geführt.
Nicht
nur
für
Renn-
räder,
auch
für
Dreiräder,
Tandems,
Einräder,
Hochräder,
Roller,
Rollstühle
und
vieles
mehr.
Auch
fürs
Gehen,
Laufen
und
-
allerdings
blieb
dies
bisher
einem
einzigen
vorbehalten
-
fürs
Schwimmen.
Aber
für
uns
viel
wichtiger
als
die
Rekorde
ist
das
Wetter.
Eingestellt
sind
wir
auf
eine
Regenschlacht,
was
hier
üblich
ist.
Kein
einziges
Mal
mussten
wir
unser
Regengewand
auch
nur
auspacken.
Auch
deswegen
ein
Lebenserlebnis.
Very british
Von
She Loves You
zu Lucy In The Sky With Diamonds
innerhalb
von
drei
Jahren.
Mit
Let It Be gegangen
und
20
Jahre
Musikgeschichte
vorweggenommen.
Während
des
Zweiten
Weltkriegs
weigert
sich
die
Mutter
von
Queen
Elisabeth
II
trotz
der
schweren
Luftangriffe
England
zu
verlassen
und
das
Flugzeug
nach
Kanada
zu
besteigen.
„Die
Kinder
werden
nicht
ohne
mich
gehen.
Ich
werde
nicht
ohne
den
König
gehen.
Und
der
König
wird
niemals
gehen.“
Auch
Heinrich
VIII
ist
sehr
entschlossen.
Mit
wem
er
verheiratet
ist
bestimmt
er
selbst
und
gründet
seine
eigene
Kirche.
Die
Sex
Pistols
wurden
gerade
von
ihrer
Plattenfirma
EMI
raus-
geworfen
und
haben
bereits
auch
mit
A&M
Schwierigkeiten.
Eigentlich
soll
der
Song
No Future
heißen.
God save the Queen
ist
aber
auch
gut.
Außerdem
feiert
die
Echte
gerade
ihr
silbernes
Thronju-
biläum.
Nicht
alle
sind
amused
und
A&M
feuert
die
Sex
Pistols.
Die
ersten
Pressungen
gehören
heute
zu
den
teuersten
Vinylscheiben
am
Sammlermarkt.
Der
Song
wurde
zu
den
100
Liedern
gewählt,
die
die
Welt
verändert
haben.
Wer
kennt
heute
noch
A&M?
Keith
Moon,
der
Schlagzeuger
von
The Who,
schläft
bei
einem
Konzert
ein
und
ist
nicht
mehr
wachzukriegen.
Roger
Daltrey
fragt
ins
Publikum,
ob
jemand
Schlagzeug
spielen
kann
und
findet
einen
Ersatzmann.
Keith
Moon
wacht
erst
nach
dem
Konzert
auf,
ein
paar
Jahre
später
gar
nicht
mehr.
Er
bleibt
wohl
einer
der
besten
aller
Zeiten.
Very
british?
Man
kann
über
die
Oxford
Street
mit
einem
Nilpferd
an
der
Leine
spazieren
und
keiner
dreht
sich
um.
Fahren
Von
Wien
geht
es
Sonntag
in
der
Früh
nach
London
Heathrow.
Die
Rennräder
kommen
an,
allerdings
eines
mit
gebrochener
Speiche
hinten
und
einem
Achter
vorne.
Nach
dem
Zusammenbau
und
der
Abgabe
der
Transporttaschen
folgt
die
Zugfahrt
nach
Paddington
und
der
Sprint
zum
Ticketkauf
für
die
Weiterreise
nach
Penzance
im
Südwesten
Englands.
Während
ein
Fahrer
sich
in
die
Zugtüre
stellt
um
die
Abfahrt
ohne
uns
zu
verhindern,
versorgt
der
andere
die
Räder
im
dafür
vorgesehenen
Abteil.
Sechs
Stunden
dem
Atlantik
entlang
sind
ein
wunderschöner
Beginn,
auch
wenn
für
den
Kauf
von
Verpflegung
keine
Zeit
mehr
war
und
an
Bord
niemand
mit
dem
Metabolismus
von
Rennradfahrern
rechnet.
Das
erste
Quartier
ist
ebenso
großartig
wie
der
nahe
Pub
mit
seinen
Jacket
Potatoes.
Am
nächsten
Tag
geht
es
runter
nach
Land’s
End,
dem
südwestlichsten
Punkts
Englands
und
wieder
zurück
nach
Penzance.
Eine
Werkstatt
zur
Radreparatur
ist
an
einem
Feiertag
nicht
ganz
einfach
zu
finden.
Wirklich
hart
ist
aber
das
Überbrücken
der
Wartezeit
bei
KFC.
So
schwierig
kann
britisches
Essen
sein
-
vor
allem
bei
einer
U.S.-amerikanischen
Kette.
Der
Tag
wird
lange.
Die
noch
offenen
210
Kilometer
können
erst
gegen
15
Uhr
in
Angriff
genommen
werden.
Die
große
Lichtanlage
bringt
auch
nach
Einbruch
der
Dunkelheit
so
etwas
Ähnliches
wie
Sonnenschein
und
die
Pubs
haben
am
Ankunftsort
bis
Mitternacht
Essen
-
was
das
Wichtigste
ist.
Am
zweiten
Tag
reißt
während
der
Fahrt
beim
anderen
Rad
eine
Speiche.
Eine
vorbeifahrende
Dame
hält
ihr
Auto
an
und
fragt,
was
denn
kaputt
sei.
Sie
meint,
die
nächste
Werkstatt
Richtung
Norden
hätte
diesen
Speichentyp
nicht,
wohl
aber
jene
vier
Meilen
im
Süden.
Und
die
zweite
Etappe
sei
die
härteste.
Die
Dame
weiß
wovon
sie
spricht.
Highland Clearances
Im
schottischen
Hochland,
den
Highlands,
gibt
es
wenig
Menschen
und
sehr
viele
Schafe.
Im
späten
18.
und
beginnenden
19.
Jahrhundert
vertreiben
Gutsbesitzer
aus
dem
Süden
Schottlands
und
aus
England
die
in
den
Highlands
ansässige
gälisch
sprechende
Bevölkerung
und
verschiffen
sie
nach
Nordamerika
und
Australien.
Oder
siedeln
sie
direkt
an
die
Steilküste
im
Norden
um.
Dort
müssen
sie
dann
ihre
Schafe
und
Kinder
an
Bäumen
festbinden,
damit
sie
nicht
vom
Sturm
in
die
Nordsee
getrieben
werden.
Damit
wird
Platz
für
die
Schafe
geschaffen.
Über
Jahrhunderte
gewachsene
Dorfgemeinschaften
werden
einfach
aufgelösten,
die
Ruinen
alter
Häuser
wirken
heute
beim
Durchfahren
noch
immer
beklemmend.
Die
Nachkommen
der
wenigen
Überlebenden
sprechen
von
Fuadach nan Gàidheal,
der
Vertreibung
der
Gälischsprachigen
und
sehen
in
der
Schaftzucht
die
Geißel
Schottlands.
Gälisch
sprechen
heute
noch
rund
57.000
Schotten,
hauptsächlich
auf
den
Inseln
der
Äußeren
und
Inneren
Hebriden,
im
Westen
der
Highlands
und
als
Zweitsprache
in
Glasgow.
Rund
2.500
leben
in
Kanada,
den
USA
und
Neuseeland.
Heute
gehört
sechsundsechzig
Landbesitzern
ein
Viertel
von
Schottland.
Gälisch
sprechen
sie
nicht.
Während
der
Fahrt
gerade
noch
im
Augenwinkel
zu
erkennen
ist
ein
Pub
mit
der
seltsamen
Aufschrift
First House in Scotland.
Das
muss
aber
alt
sein.
Natürlich
falsch.
Auf
der
anderen
Seite
steht
das
Willkommensschild
von
Schottland.
Wir
haben
es
geschafft
und
sind
von
Südengland
kommend
der
ganzen
östlichen
Grenze
von
Wales
entlang
gefahren,
haben
die
turbu-
lenten
Straßen
rund
um
Liverpool
und
Manchester
hinter
uns
gelassen
und
sind
nun
in
Schottland.
In
der
Old Toll Bar
wurden
seit
1830
zehntausende
Paare
getraut.
Es
ist
nicht
nur
das
erste,
sondern
auch
das
letzte
Haus
Schottlands
-
abhängig
von
der
Fahrtrichtung.
Um
den
Trubel
in
Edinburgh
auszuweichen
haben
wir
ein
Zimmer
im
kleinen
nördlichen
Vorort
Dunfermline
gebucht.
Es
gilt,
die
für
Rennräder
geeignete
Brücke
über
die
Nordsee
zu
erwischen
und
nicht
die
Autobahn
oder
die
für
Züge.
Es
gelingt
uns
und
die
Überfahrt
ist
atemberaubend
schön.
Die
Abfahrt
weniger.
Durch
eine
riesige
Baustelle
hört
unsere
Brücke
plötzlich
auf
und
wir
können
entweder
auf
der
Autobahn
oder
auf
Geleisen
weiterfahren.
Nach
langer
nächtlicher
Suche
finden
wir
aber
nicht
nur
Dunfermline,
sondern
auch
das
dort
gut
versteckte
Quartier
und
sogar
einen
großartigen
Pub.
Am
1.
September
folgt
wohl
die
Königsetappe
durch
die
schottischen
Highlands.
Wunderschöne
Anstiege,
unzählige
Schafe,
schwarze
Flüsse.
Wieder
bewältigen
wir
über
3.000
Höhenmeter.
Beim
Ausfahren
aus
dem
Parkplatz
nach
dem
Stärken
am
höchsten
Pass
der
Durchquerung
folgen
gleich
seltsames
Hupen
und
deutliche
Ermahnungen
in
schwer
verständ-
lichem
schottischen
Englisch
aus
einem
neben
fahrenden
Auto.
Erst
als
das
Folgetonhorn
aufjault
wird
klar,
dass
wohl
die
Ausfahrt
mit
dem
Rennrad
aus
dem
Parkplatz
ein
wenig
zu
sportlich
war.
Die
Polizisten
fahren
aber
weiter
nach
unten
wo
ein
Motorradfahrer
in
ein
Schaf
geknallt
ist.
Die
vorletzte
Etappe
soll
uns
an
die
Nordost-Küste
Schottlands
führen.
Bereits
nach
rund
100
Kilometern
verliert
der
viel
Stärkere
der
beiden
Fahrer
den
Anschluss.
Zu
groß
ist
die
Begeisterung
für
die
Strecke,
zu
viele
Fotos
werden
gemacht
um
nicht
doch
einmal
eine
andere
Abzweigung
zu
nehmen.
Der
vorne
Fahrende,
ganz
konzentriert
auf
den
starken
Wind,
bemerkt
dies
erst
nach
vielen
Kilometern.
Ausgemacht
ist
für
eine
solche
Situation
ein
kurzes
Telefonat.
Doch
im
Norden
der
Highlands
funktioniert
das
Handynetz
nicht,
schon
gar
nicht
wenn
auch
noch
der
Akku
des
Smart-
phones
leer
ist.
Ein
netter
Schotte
hilft
mit
seinem
Festnetz
aus.
Den
vereinbarten
Treffpunkt
erreicht
der
Verlorengegangene
als
Erster.
Er
bewältigt
die
fünfzig
Zusatzkilometer
bei
starkem
Gegenwind
im
Renntempo
während
der
andere
am
Asphalt
des
Parkplatzes
eines
Tesco
Marktes
sitzt
und
isst.
Dafür
bringt
er
zum
Treffpunkt
eine
Fünferpackung
Donuts
mit.
Die
Welt
ist
wieder
in
Ordnung
-
auch
wenn
die
Tagesetappe
bis
Bettyhill 280
Kilometer
lang
werden
soll.
Bei
Einbruch
der
Dunkelheit
erscheint
die
wunderschöne
Nordküste,
gemeinsam
mit
dem
langersehnten
Quartier
in
der
576
Seelen
Gemeinde
von
Bettyhill.
Am
letzten
Tag
starten
wir
noch
vor
Sonnenaufgang
der
Küste
entlang
nach
John
o’Groats,
dem
nordöstlichsten
Punkt
des
Vereinigten
Königreichs.
Das
Wetter
ist
wieder
großartig,
die
Wiesen,
das
Wasser
und
die
Schafe
schimmern
in
der
jungen
Sonne.
Ja,
schon
ergreifend
die
gemeinsame
Ankunft
beim
Wegweiser
nach
Land’s
End
wo
wir
vor
sieben
Tagen
und
1.647
Kilometern
gestartet
sind.
Wir
belohnen
uns
mit
herrlichem
Kaffee
und
zahlreichen
Scones
um
noch
die
letzten
50
Kilometern
in
den
Süden
zum
nächstgelegenen
Bahnhof
in
Wick
zu
radeln.
Essen
Wir
Rennradfahrer
verbrauchen
bei
solchen
Touren
7.000
-
10.000
Kilo-
kalorien
pro
Tag
für
zehn
bis
vierzehn
Stunden
am
Rad.
Damit
kommt
ein
Büromensch
eine
Arbeitswoche
aus.
Fährt
man
ohne
Begleitfahrzeug
-
unsupported
-
muss
man
Getränke
und
Essen
bei
sich
führen
und
lau-
fend
nachfüllen,
die
Trikotaschen
werden
zur
Speisekammer.
Hochwertige
Nahrung
in
der
richtigen
Zusammensetzung
von
Kohlenhydraten,
Eiweiß
und
Fetten
ist
gerade
bei
langen
Mehrtagestouren
entscheiden
-
und
eine
der
größten
Herausforderungen
für
die
Fahrer.
Um
das
kulturelle
Erlebnis
der
Tour
weiter
zu
vertiefen,
versuchen
wir
es
meist
mit
einheimischer
Kost.
Was
die
Sache
weiter
erschwert,
da
deren
Zusammensetzung
oft
unbekannt
ist.
Dafür
sind
die
letzten
Stunden
nicht
nur
die
dunkelsten,
sondern
auch
die
schnellsten
um
den
Zeitpunkt
für
Last Order
am
Zielort
gerade
noch
zu
erreichen.
Essen
ist
für
Rennradfahrer
weit
mehr
als
gut
schmecken
und
Hunger
stillen.
Es
ist
vielmehr
Teil
des
emotionalen
Gesamterlebnisses
und
stets
mit
tiefer
Dankbarkeit
verbunden.
Ob
im
kleinen
Geschäft
mit
seinen
Haferriegeln,
bei
den
Schinkenbroten
am
Asphalt
eines
Parkplatzes,
den
großartigen
Jacket
Potatos
im
Pub
oder,
was
der
Normalfall
ist,
beim
Suchen
der
letzten
Bröseln
in
den
Trikottaschen.
Alles
wird
zu
einem
gemeinsamen
tiefen
Erlebnis.
Die
Menschen
mit
ihrer
Kultur,
die
Natur,
die
Leistung
die
wir
erbringen
und
das
Essen.
Schlafen
Das
erste
und
das
letzte
Quartier
bestellen
wir
von
zu
Hause.
Die
anderen
buchen
wir
in
Abhängigkeit
von
Wetter,
Strecke
und
Fahrleistung
jeweils
am
Vortag
oder
auch
nur
wenige
Stunden
vor
der
geplanten
Ankunft
mit
dem
Smartphone
auf
booking.com
oder
Airbnb.
Hierdurch
müssen
wir
nach
den
jeweils
über
200
Tageskilometern
nicht
lange
nach
einer
Bleibe
suchen,
sondern
haben
ein
verläßliches
Ziel
vor
Augen.
Wann
immer
möglich
schlafen
wir
in
einem
landestypischen,
oftmals
auch
ein
wenig
skurillem
Landhaus
entlang
der
Strecke.
Oder
in
einem
Privat-
zimmer
in
einer
der
kleinen
Ortschaften.
Besonders
achten
wir
darauf,
die
Räder
mit
aufs
Zimmer
zu
nehmen.
Dies
erfordert
oftmals
ziemliches
Ge-
schick
und
Überredungskunst.
Sie
sind
aber
unsere
Lebensversicherung.
Auch
die
Essensmöglichkeiten
in
Gehweite
nach
der
Ankunft
samt
später
Last order
sind
uns
wichtig.
Manchmals
ist
ein
Frühstück
dabei.
Wenn
es
ein
Buffett
ist,
warten
wir
ab
bis
es
geöffnet
ist.
Meist
starten
wir,
fahren
rund
50
Kilometer
und
überfallen
eine
Bäckerei
entlang
der
Strecke.
Und
die
ist
immer
großartig.
Nach
der
Ankunft
mit
dem
Zug
im
Südwesten
schlafen
wir
im
traditionellem
Union Hotel
in
der
Kleinstadt
Penzance
samt
Pub
um
die
Ecke.
Es
folgen
das
White Hart Hotel in
Okehampton
und
das
skurille
Rangeworthy Court
im
gleichnamigen
Dorf
-
empfangen
durch
die
englische
Variante
des
Glöckner
von
Notre-Dame.
Besonders
cool
ist
das
Ugly Duckling,
ein
stylisches
Landhaus
mit
freundlicher
junger
Servicemannschaft
und
wunderbarem
Essen.
Google
Maps
zeigt
nach
230
km
Fahrt
noch
12
km
an.
Wir
stehen
aber
direkt
davor.
Die
Räder
bringen
wir
über
die
Feuerleiter
ins
Zimmer.
Es
geht
weiter
ins
Stonecross Manor
in
Kendal
wo
wir
nichts
mehr
zu
Essen
bekommen.
Deshalb
gehen
wir
in
den
wunderbaren,
nur
fünf
Minuten
entfernten
Pub.
In
Schottland
angekommen
und
nach
beeindruckenden
Brückenquerungen
während
der
Vorbeifahrt
an
der
Hauptstadt
Edinburgh
finden
wir
nach
langer
Suche
in
Dunfermline
das
Clara Lodge Guesthouse.
Der
Vermieter
zeigt
sich
erst
nach
unserem
besonders
lauten
Rufen
-
lange
nach
allen
anderen
Gästen,
die
hilfsbereit
zusammenlaufen.
Dem
überschaubar
freundlichen
Herrn
essen
wir
in
der
Früh
die
Küche
leer.
Der
Gastgeber
des
Privatzimmers
in
Cromdale begrüßt
uns
hingegen
mit
‘Guten
Tag’
bereits
auf
der
Straße.
Er
war
Soldat
in
Berlin
und
rümpft
nicht
mal
die
Nase
als
wir
zu
zweit
kommen
obwohl
er
eigentlich
nur
ein
Einbettzimmer
hat.
Dann
kocht
er
uns
das
Abendessen
und
hilft
uns
bei
der
Zugreservierung
für
die
Rückfahrt
nach
London.
Schließlich
ist
das
Bettyhill Hotel an
der
Nordost-Küste
Schottlands
unsere
letzte
feste
Bleibe.
Die
abendlichen
Stunden
fahren
wir
schnell
und
im
Finstern
um
noch
die
Last
Order
um
21
Uhr
zu
erreichen.
Der
Empfang
ist
stürmisch.
Rund
die
Hälfte
der
576
Einwohner
von
Bettyhill
spielen
hier
Billard
und
Darts
während
sie
sich
laut
einen
Kauderwelsch
aus
Scots,
an-
geblichem
Englisch
und
dem
keltischen
Schottisch-Gälisch
zurufen.
Vor
allem
trinken
sie
sehr
viel.
Last
Order
war
um
acht
Uhr,
jetzt
gibt
es
nichts
mehr
zu
Essen.
Der
Koch
lässt
sich
allerdings
noch
zu
Scampi
mit
Chips
überreden.
Nach
240
harten
Kilometern
ein
wunderbarer
Gruß
der
Küche.
Auf
das
Frühstück
am
nächsten
Tag
können
wir
nicht
warten,
entdecken
aber
noch
vor
Sonnenaufgang
das
teilweise
bereits
vorbereitete
Buffet.
Danach
beseitigen
wir
bestmöglich
unsere
Spuren.
Die
letzte
Nacht
verbringen
wir
im
Sleeper Train
von
Inverness
nach
London.
Nach
so
einer
Tour
ist
man
für
jede
Bleibe
dankbar.
Die
Dusche
ist
das
Letzte
was
uns
abgeht.
Logistik
Eine
Woche
lang
täglich
235
Kilometer
weit
und
zweimal
auf
den
Großglockner
raufzufahren
ist
die
eine
harte
Aufgabe.
Wirklich
zehrend
ist
aber
das
Drumherum
bei
einem
unsupported End-to-End Projekt.
Die
Räder
müssen
samt
Verpackung
nicht
nur
an
einen
Ort
gebracht
werden,
sondern
an
zwei
die
1.600
Kilometer
voneinander
entfernt
sind.
Auch
selbst
muß
man
zum
Abfahrts-
und
zum
Zielort
kommen.
Alleine
das
Erreichen
des
Abfahrtsortes
Land’s
End
erforderte
die
genau
abgestimmte
Kombination
von
Auto,
Flugzeug,
U-Bahn
und
Zug.
Teilstreckend
davon
müssen
mit
zusammengebautem
Rad
bewältigt
werden,
was
nur
auf
bestimmten
Linien
zu
bestimmten
Zeiten
möglich
ist.
Bei
jeder
Teilstrecke
kann
am
Rad
etwas
beschädigt
werden,
bei
jedem
Umladen
kann
etwas
verloren
gehen.
Und
das
alles
ohne
Begleitfahrzeug
für
Gepäck,
Ersatzteile
und
medizinische
Versorgung.
Alleine
die
Rückreise
vom
Zielort
John
o’Groats
nach
Graz
dauerte
40
Stunden.
Vom
Mauna Kea
auf Hawaii ging
es
schneller.
Von
Graz
nach
Wien
Schwechat
mit
dem
Auto,
Flug
nach
London
Heathrow,
Überprüfen
und
Zusammenbauen
der
Räder,
Deponieren
von
Radtaschen
und
Fluggepäck,
U-Bahn-Fahrt
mit
dem
zusammengebauten
Rad
nach
London
Paddington
(nur
auf
bestimmten
Linien
zu
bestimmten
Zeiten
möglich)
und
sechs
Stunden
Zugfahrt
in
den
Südwesten
nach
Penzance.
Von
John
o’Groats
mit
dem
Rad
zum
Bahnhof
von
Wick.
Nach
Ankunft
in
Inverness
mit
dem
Schlafwagen
nach
London
Euston,
danach
Suche
nach
einer
U-Bahn
die
Räder
mitnimmt,
mit
der
Hammersmith
Line
eine
Stunde
nach
Paddington
und
weiter
mit
dem
Heathrow
Express
zum
Flughafen.
Abholen
der
Radtaschen,
Demontage
der
Räder
und
Einchecken.
Best-
mögliches
Waschen
auf
der
Toilette
und
Anziehen
des
Zivilgewandes.
Flug
nach
Wien
und
Heimreise
mit
dem
Auto.
Um
drei
Uhr
in
der
Früh
im
eignen
Bett.