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Published by hkbudo, 2018-07-04 19:49:53

Skript Einführung ins CFS zweite Fassung

Anatomische Nomenklatur


Angulus Winkel Musculus Muskel
Aponeurosis flächenhafte Sehne Nucleus pulposus Gallertkern der Band-
scheibe
Arcus Bogen obliquus schräg, tief
Articulatio Gelenk Olecranon Hakenfortsatz der
Elle
Bursa Schleimbeutel Os Knochen
Calcaneus Fersenbein Pars Teil
Capitulum Köpfchen Patella Kniescheibe
Collum Hals Periost Knochenhaut
Condylus Gelenkknorren Phalanx Finger-, Zehenglied
Costa Rippe Plexus Geflecht
Crista Kamm, Leiste Processus Fortsatz
Diarthrose bewegl. Gelenk Prolaps Vorfall
Discus Knorpelscheibe in Protrusio Vortreibung
einem Gelenk
enchondral im Knorpel liegend Radius Speiche
Epicondylus Gelenkknorren Retinaculum Halteband
Facies Fläche, Gesicht Scapula Schulterblatt
Fascia bindegewebige Hülle Skoliose seitliche Verbiegung
der Wirbelsäule
Femur Oberschenkelknochen Spina Dorn, Stachel. Gräte
Fibula Wadenbein Sternum Brustbein
Foramen Loch Sulcus Furche
Fossa Grube Synarthrose unbewegliche Kno-
chenverbindung
Humerus Oberarmknochen Synchondrose Knorpelhaft
Incisura Einschnitt Syndesmose Bandhaft
interosseus zwischen Knochen Synostose Knochenhaft
liegend
intervertebral zwischen Wirbeln Talus Sprungbein
liegend
Kyphose Rundrücken Tendo Sehne
Labrum Lippe thorakal Brust-
Ligamentum Band Thorax Brustkorb
Linea Linie Trochanter Rollhügel
Lordose Hohlkreuz Tuber Höcker
lumbal Lenden- Tuberositas Rauigkeit
Margo Rand Ulna Elle
Meniscus Halbring zervikal Hals-

Bewegungen



Abduktion Abspreizung
Adduktion Heranführung
Anteversion Vorführung
Retroversion Rückführung
Extension Streckung
Flexion Beugung
Pronation Einwärtsdrehung
Supination Auswärtsdrehung
Elevation Heben über die Waagrechte

Richtungsbezeichnungen
Alphabetische Anordnung:


anterior vorne
dexter rechts
distal entfernt, vom Körper weg
dorsal rückenwärts
externus außen
inferior unten
internus innen
kaudal fußwärts
kranial kopfwärts
lateral zur Seite hin
medial zur Mitte hin
palmar hohlhandwärts
plantar fußsohlenwärts
posterior hinten
profundus in der Tiefe
sinister links
superficialis oberflächlich
superior oben
ventral bauchwärts

Systematische Anordnung:


anterior – posterior
dexter – sinister
distal – proximal
dorsal – ventral
dorsal – palmar/plantar
externus – internus
inferior – superior
kaudal – kranial
lateral – medial
profundus – superficialis

Die (Skelett-) Muskulatur des Menschen

Die Bauchmuskulatur


Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. gerader Bauchmuskel Außenfläche 5.-7. Höckerchen des Neigt den Rumpf nach vorn (Sit-ups),
(M. rectus abdominis) Rippenknorpel, Schambeins (Tubercu- somit wird er zum wichtigsten Gegen-
Schwertfortsatz des lum pubicum) spieler der tiefen, langen und kurzen
Brustbeines (Processus Rückenmuskeln. Ferner ist er auch an
xiphoideus sterni) der Bauchpresse beteiligt.
2. äußerer schräger Bauch- Außenfläche der 5.-12. Darmbeinkamm (Crista Unterstütz den geraden Bauchmuskel
muskel (M. obliquus externus Rippe iliaca), Leistenband (Lig. beim Rumpfbeugen vorwärts. Bei einsei-
abdominis) inguinale), Schambein- tiger Verkürzung der Fasern dreht er den
höckerchen (Tubercu- Rumpf zur Gegenseite bzw. neigt ihn zur
lum pubicum), Weiße gleichen Seite. Er ist an der Bauchpresse
Linie (Linea alba) beteiligt.
3. innerer schräger Bauchmus- Darmbeinkamm, Leis- 9.-12. Rippe, Weiße Bei einseitiger Kontraktion wird der
kel (M. obliquus internus abdo- tenband, Lendenapo- Linie (Linea alba) Rumpf zur Kontraktionsseite gedreht. Er
minis) neurose (Aponeurosis arbeitet hier mit dem äußeren schrägen
lumbalis) Bauchmuskel zusammen. Zudem ist er
auch an der Bauchpresse beteiligt.
4. quer verlaufender Bauch- Innenseite des 7.-12. Weiße Linie (Linea alba) Seine größte Aufgabe ist die Bauchpres-
muskel Rippenknorpels, Len- se. Ferner wird durch seine Spannung
(M. transversus abdominis) denaponeurose (Apo- die Taille geformt.
nicht im Bild neurosis lumbalis),
innere Lippe des Darm-
beinkammes (Labium
internum cristae iliacae)
5. viereckiger Lendenmuskel Darmbeinkamm 12. Rippe und Querfort- Zieht den Rumpf nach hinten und unter-
(M. quadratus lumborum) sätze der Lendenwirbel stützt dabei den Rückenstrecker. Trotz-
dem wird er zur hinteren Bauchmuskula-
tur gezählt. Bei einseitiger Kontraktion
zieht er den Rumpf zur Seite.
6. Pyramidenmuskel Dieser Muskel ist beim Menschen äu-
(M. pyramidalis) nicht im Bild ßerst schwach entwickelt, bei vielen
Menschen fehlt er sogar gänzlich, sodass
nicht näher darauf eingegangen werden
muss.

Rückenstreckmuskulatur

Die oberflächliche Schicht der Rückenstreckmuskulatur besteht aus einem einheitlichen Muskel-
strang. Dieser Muskelstrang setzt sich aus folgenden Muskeln zusammen.
1. Dornmuskel (M. spinalis)
2. Langmuskel (M. longissimus)
3. Hüftrippenmuskel (M. iliocostalis)
Der Einfachheit halber wird bei der Beschreibung der Muskulatur nur auf Ansatz und Ursprung des
Brust- und Lendenteils Bezug genommen.

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz
1. Dornmuskel Brustteil Dornfortsätze der ersten 2 Lendenwirbel- Dornfortsätze der oberen 4.-8. Brustwir-
(M. spinalis thoracis) körper und der letzten 2 Brustwirbelkör- bel
per
2. Langmuskel Brustteil Kreuzbein (Os sacrum), Dornfortsätze Enden der Querfortsätze aller Brustwirbel
(M. longissimus thoracis) der Lendenwirbel, Querfortsätze der und 12.-2. Rippe zwischen Tuberculum
unteren Brustwirbel (Höcker) und Angulus (Winkel)
3. Hüftrippenmuskel Brustteil obere Kanten der Rippenwinkel der obere Kanten der Rippenwinkel der
(M. iliocostalis thoracis) unteren 6 Rippen unteren 6 Rippen, Querfortsätze des 7.
Halswirbels
4. Hüftrippenmuskel Lendenteil Sehnenplatte (Crista sacralis media), untere Kanten der Rippenwinkel der
(M. iliocostalis lumborum) Dornfortsätze der Lendenkörper und 11.- unteren 6 oder 7 Rippen
12. Brustwirbel, Kreuzbein und Darm-
beinkamm

Muskeln mit Wirkung auf das Ellbogengelenk

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. zweiköpfiger Armbeuger kurzer Kopf (Caput breve) am Speichenrauigkeit Der zweigelenkige Muskel
(M. biceps brachii) Rabenschnabelfortsatz, lan- (Tuberositas radii) wirkt zum einen auf das
ger Kopf (Caput longum) an Schulter-, zum anderen auf
der Rauigkeit oberhalb der das Ellbogengelenk. Er beugt
Schultergelenkpfanne (Tuber- den Unterarm und supiniert
culum supraglenoidale scapu- ihn (Drehung der Handfläche
lae) nach oben). Größte Kraft
entwickelt er in der Supinati-
onsstellung.
2. innerer Armbeuger größter Teil der Vorderfläche Ellenrauigkeit Er ist ein reiner Unterarmbeu-
(M. brachialis) des Oberarmes (Tuberositas ulnae) ger und unterstützt den M.
biceps brachii. Er liegt unter
dem M. biceps brachii.
3. Oberarmspeichenmuskel seitlicher Rand des Oberarm- Griffelfortsatz der Speiche Mit seinem langen Hebelarm
(M. brachioradialis) beines (Margo lateralis hume- (Processus styloideus radii) ist er ein typischer Lasten-
ri) beuger, der seine größte
Beugekraft in Pronationsstel-
lung (Handrücken wird nach
oben gedreht) entwickelt.
4. dreiköpfiger Armstrecker langer Kopf an der Rauigkeit Hakenfortsatz der Elle (Olec- Als zweigelenkiger Muskel
(M. triceps brachii) unterhalb der Schultergelenk- ranon) wirkt er nicht nur auf das
pfanne (Tuberculum infragle- Schulter-, sondern auch auf
noidale scapulae), mittlerer das Ellbogengelenk. Er ist der
Kopf (Caput mediale) und einzige Strecker des Ellbo-
seitlicher Kopf (Caput laterale) gengelenks und spielt deshalb
an der Hinterfläche des Ober- bei fast allen Sportarten eine
armbeines wichtige Rolle.
5. Auswärtsdreher äußerer Oberarmknochen Mitte der Speiche Der Muskel hat wegen seiner
(M. supinator) (Epicondylus lateralis humeri) supinierenden Wirkung einen
Namen bekommen.
6. runder Einwärtsdreher innerer Gelenkknorren des mittlere Außenseite der Spei- Außer Pronation beugt er
(M. pronator teres) Oberarmbeines (Epicondylus che auch noch.
medialis humeri)
7. viereckiger Einwärtsdreher seitlicher Rand der Elle Vorderfläche der Speiche Zusammen mit dem runden
(M. pronator quadratus) Einwärtsdreher dreht er den
Handrücken nach oben.

Muskeln mit Wirkung auf das Schultergelenk

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. großer Brustmuskel Außenfläche Brustbein, 2.-7. Großhöckerleiste des Ober- Er senkt den Arm aus der
(M. pectoralis major) Rippenknorpel (Pars sterno- armbeines (Crista tuberculi Senkrechten, zieht den abge-
costalis), Schlüsselbein (Pars majoris humeri) spreizten Arm zum Körper,
clavicularis) bringt den zurückgeführten
Arm mit nach vorn. Beim
Hang (z.B. Klimmzug) kann er
den Körper in Verbindung mit
anderen Muskeln nach oben
bringen.
2. breiter Rückenmuskel 6.-12. Brustwirbel, alle Len- Kleinhöckerleiste des Ober- Ist der Arm fixiert, zieht er den
(M. latissimus dorsi) denwirbel, Kreuzbein und armbeines (Crista tuberculi Rumpf in Richtung Arm
Darmbeinkamm minoris humeri) (Klimmzug) in Verbindung mit
anderen Muskeln, ferner führt
er den abgespreizten Arm
zum Körper heran. Den he-
rabhängenden Arm zieht er
nach hinten und dreht ihn
nach innen.
3. Deltamuskel äußeres Schlüsselbeinende, Außenseite des Oberarmbei- Man kann diesen Muskel in
(M. deltoideus) Schulterhöhe, Schulterblatt- nes (Tuberositas deltoidea drei Teile einteilen. Der vor-
gräte (Spina scapulae) humeri) dere Teil hebt den Arm nach
vorn, der mittlere zur Seite bis
zur Waagrechten und der
hintere nach hinten. Beim
Laufen pendelt der Arm durch
den vorderen Teil nach vorn,
durch den hinteren nach
hinten. Außerdem rotiert der
vordere Teil nach innen und
der hintere Teil nach außen.
4. großer Rundmuskel unterer Schulterblattwinkel Kleinhöckerleiste des Ober- Ähnliche Funktion wie M.
(M. teres major) (Angulus inferior scapulae) armbeines (Crista tuberculi latissimus dorsi. Er führt den
minoris humeri) abgespreizten Arm heran,
zieht ihn nach hinten, zieht
den Rumpf armwärts (Klimm-
zug) und rollt den Arm nach
innen.
5. kleiner Rundmuskel Außenfläche des seitlichen Höckerchen des Oberarmbei- Er führt den abgespreizten
(M. teres minor) Schulterblattrandes (Margo nes (Tuberculum majus Arm zum Körper heran und
lateralis scapulae) humeri) rollt ihn nach außen (weil er
an der Rückseite des Ober-
armes ansetzt). Ferner zieht
er ihn nach unten hinten. Bei
vielen Bewegungen ist er der
Gegenspieler des M. teres
major.
6. Obergrätenmuskel Obergrätengrube des Schul- großer Oberarmbeinhöcker Er spreizt den Arm ab und
(M. supraspinatus) terblattes (Fossa supraspina- (Tuberculum majus humeri) hilft dabei dem M. deltoideus.
ta scapulae) Ferner rollt er ihn nach au-
ßen. Bei allen Ausholbewe-
gungen von Würfen mit ande-
ren Muskeln beteiligt.
7. Untergrätenmuskel Untergrätengrube des Schul- mittlere Facette des großen Größter Anteil aller Muskeln
(M. infraspinatus) terblattes (Fossa infraspinata Oberarmbeinhöckers (Tuber- bei der Rückwärtsauswärts-
scapulae) culum majus humeri) drehung (Ausholen beim
Wurf). Der obere Teil des
Muskels spreizt ab, der unte-
re führt den Arm an den
Körper heran.
8. Unterschulterblattmuskel Erhebungen an der Rippen- kleiner Oberarmbeinhöcker Auch dieser Muskel ist durch
(M. subscapularis) seite des Schulterblattes (Tuberculum minus humeri) ein nach innen Rollen des
Armes und Herunterziehen
des erhobenen Armes an
allen Wurfbewegungen betei-
ligt. Ferner spreizt auch hier
der obere Teil ab und der
untere führt den Arm an den
Körper heran.
9. Hakenarmmuskel Rabenschnabelfortsatz (Pro- Innenseite des Oberarmbei- Der Muskel führt den erhobe-
(M. coracobrachialis) cessus coracoideus) nes nen Arm zum Körper heran,
der obere Teil hebt den ge-
senkten Arm. Ferner dreht er
den Arm auch einwärts.
10. zweiköpfiger Armbeuger kurzer Kopf (Caput breve) am Speichenrauigkeit Außer der Funktion im Ellbo-
(M. biceps brachii) Rabenschnabelfortsatz, (Tuberositas radii) gengelenk hat er noch fol-

langer Kopf (Caput longum) gende Funktion im Schulter-
an der Rauigkeit oberhalb der gelenk: Der kurze Kopf führt
Schultergelenkpfanne (Tu- den Arm heran und pendelt
berculum supraglenoidale ihn nach vorn mit anderen
scapulae) Muskeln zusammen (beim
Laufen). Der lange Kopf hebt
den Arm bis zur Waagrech-
ten.
11. dreiköpfiger Armstrecker langer Kopf an der Rauigkeit Hakenfortsatz der Elle (Olec- Außer der Funktion im Ellbo-
(M. triceps brachii) unterhalb der Schultergelenk- ranon) gengelenk hat er noch fol-
pfanne (Tuberculum infragle- gende Funktion im Schulter-
noidale scapulae), mittlerer gelenk: Er zieht den Arm aus
Kopf (Caput mediale) und der Hoch- in die Tiefhalte und
seitlicher Kopf (Caput latera- aus der Vor- in die Rückhalte.
le) an der Hinterfläche des Diese Bewegungen übt er
Oberarmbeines zusammen mit anderen Mus-
keln aus.

Muskeln mit Wirkung auf den Schultergürtel

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. Kapuzenmuskel Hinterhauptschuppe (Protube- äußeres Drittel des Schlüs- Dem Verlauf nach kann man
(M. trapezius) rantia occipitalis), Hals- und selbeines, Schulterhöhe ihn in drei Teile einteilen: Der
Brustwirbel (Acromion) und Schulterblatt- obere Teil hebt die Schultern
gräte (Spina scapulae) (wird dabei vom M. levator
scapulae und M. rhomboideus
unterstütz) und verhindert
außerdem, dass beim Lasten
Tragen auf den Schultern
oder an gestreckten Armen
die Schultern zu weit herab-
gezogen werden. Ferner kann
er den Kopf etwas zur Seite
ziehen. Der mittlere Teil
nähert die Schulterblätter der
Wirbelsäule (wird deutlich
beim Heben der Arme seit-
wärts aus der Bauchlage).
Der untere Teil senkt die
Schultern nach unten bzw.
hebt den Rumpf bei fixierten
Armen (z.B. Barrenstütz).
2. kleiner Rautenmuskel Dornfortsätze des 6. und 7. innerer Schulterblattrand Beide Muskeln heben ge-
(M. rhomboideus minor) Halswirbels (Margo medialis) meinsam das Schulterblatt
(wie der obere Teil des Kapu-
zenmuskels) und damit den
gesamten Schultergürtel.
3. großer Rautenmuskel Dornfortsätze des 1.-4. innerer Schulterblattrand Beide Muskeln heben ge-
(M. rhomboideus major) Brustwirbels (Margo medialis) meinsam das Schulterblatt
(wie der obere Teil des Kapu-
zenmuskels) und damit den
gesamten Schultergürtel.
4. Schulterblattheber Querfortsätze des 1.-4. Hals- oberer Schulterblattwinkel Wie schon der Name sagt,
(M. levator scapulae) wirbels (Angulus superior scapulae) zieht der Muskel das Schul-
terblatt nach oben (unterstützt
dabei den Kapuzenmuskel)
und auch zur Wirbelsäule.






































5. kleiner Brustmuskel 2.-5. Rippe Rabenschnabelfortsatz (Pro- Seine Funktion besteht in
(M. pectoralis minor) cessus coracoideus) einem Senken des Schulter-
gürtels (unterstütz dabei den
unteren Teil des Kapuzen-
muskels).

6. Unterschlüsselbeinmuskel Knorpelknochengrenze der 1. unterer Rand des äußersten Er schützt das Schlüsselbein-
(M. subclavius) Rippe Schlüsselbeindrittels gelenk vor Verletzungen,
indem er das Schlüsselbein
an der 1. Rippe fixiert und in
gewissem Maße sich einem
gewaltsamen Abspreizen
widersetzt.
7. vorderer Sägemuskel 1.-9. Rippe innerer Rand des Schulter- Man kann diesen Muskel wie
(M. serratus anterior) blattes (Margo medialis), den M. trapezius in drei Teile
oberer und unterer Schulter- einteilen. Der obere Teil hebt
blattwinkel das Schulterblatt, der mittlere
Teil ist der Gegenspieler des
quer verlaufenden Teils des
M. trapezius. Besonders der
untere Teil zieht das Schul-
terblatt nach vorn und ermög-
licht somit das Anheben des
Armes über die Horizontale
hinaus. Insgesamt fixiert der
Muskel noch das Schulterblatt
am Rumpf.

Muskeln mit Wirkung auf das Sprunggelenk

(unteres und oberes Sprunggelenk)

Die Muskeln des Unterschenkels mit Wirkung auf die Sprunggelenke lassen sich in die folgenden
drei Gruppen unterteilen:
· vordere oder Extensorengruppe
· laterale und Peroneusgruppe
· hintere oder Flexorengruppe

Vordere oder Extensorengruppe

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. vorderer Schienbeinmuskel Schienbeinvorderfläche mediales Keilbein und 1. Er beugt den Fuß dorsal und
(M. tibialis anterior) (Condylus et fascies lateralis Mittelfußknochen hebt den inneren Fußrand.
tibiae) und Zwischenkno- Ferner zieht er den Unter-
chenmembran (Membrana schenkel bei fixiertem Fuß
interossea) nach vorn.
2. langer Großzehenstrecker Zwischenknochenhaut Dorsalaponeurose der Groß- Er ist ein kräftiger Strecker
(M. extensor hallucis longus) (Membrana interossea) und zehe der Großzehe. Ferner ist er
Wadenbein an der Dorsalflexion beteiligt
und unterstützt das nach vorn
Bringen des Unterschenkels
beim Standbein.
3. langer Zehenstrecker äußerer Schienbeinknorren Dorsalaponeurose der 2.-5. Wie der vordere Schienbein-
(M. extensor digitorum longus) (Condylus lateralis tibiae), Zehe muskel zieht er bei fixiertem
Wadenbeinköpfchen (Caput Fuß den Unterschenkel zum
fibulae) und vordere Waden- Fuß. Ferner streckt er die
beinkante (Margo anterior Zehen. Im oberen Sprungge-
fibulae) lenk hebt er den Fuß und im
unteren Sprunggelenk hilft er
bei der Einwärtsdrehung mit.


























4.langer Wadenbeinmuskel Wadenbeinköpfchen (Caput mediales Keilbein und Rauig- Er unterstützt die Plantarfle-
(M. peroneus longus) fibulae), äußerer Schienbein- keit des ersten Mittelfußkno- xion und hebt den äußeren
knochen (Condylus lateralis chens Fußrand. Zusammen mit
tibiae) und proximale Waden- anderen Muskeln zieht er am
beinhälfte (Margo anterior et Standbein den Unterschenkel
lateralis fibulae) nach dorsal.
5. kurzer Wadenbeinmuskel untere hintere Fläche des Höcker des 5. Mittelfußkno- gleiche Funktion wie der
(M. peroneus brevis) unteren Wadenbeindrittels chens (Tuberositas ossis lange Wadenbeinmuskel
metatarsalis V)

Hintere oder Flexorengruppe


Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
6. Zwillingswadenmuskel medialer und lateraler Ge- mittels Achillessehne (Tendo Er ist der wichtigste Muskel
(M. gastrocnemius) lenkknorren des Schenkel- calcaneus) am Fersenbeinhö- bei der Plantarflexion, da er
beins (Epicondylus medialis cker (Tuber calcanei) die Ferse kräftig vom Boden
et lateralis femoris) abhebt. Ferner beugt er als
zweigelenkiger Muskel auch
noch das Kniegelenk.
7. Schollenmuskel Wadenbeinköpfchen (Caput mittels Achillessehne am Durch den gleichen Ansatz
(M. soleus) fibulae) und Hinterfläche des Fersenbeinhöcker wie der Zwillingswadenmus-
Waden- und Schienbeines kel spielt er auch eine Rolle
bei der Plantarflexion, aller-
dings mehr bei Ausdauer-
übungen anstatt bei Maxi-
malkraftübungen.
8. hinterer Schienbeinmuskel hintere Fläche des Schien- Höcker des Kahnbeines und Bei der Supination und Ad-
(M. tibialis posterior)) und Wadenbeines und Zwi- die drei Keilbeine duktion des Fußes beteiligt
schenknochenmembran und geringfügig bei der Plan-
tarflexion. Er verhindert
zudem ein Absinken des
Fußgewölbes längsseits.
9.langer Zehenbeuger Rückseite des Schienbeines Endphalangen der 2.-5. Zehe An Supination, Plantarflexion
(M. flexor digitorum longus) und Stützung des Fußlängs-
gewölbes beteiligt.
10. langer Großzehenbeuger unteres hinteres Schienbein- Endphalanx der großen Zehe An der Plantarflexion betei-
(M. flexor hallucis longus) drittel und angrenzende Zwi- ligt, zudem beugt er die
schenknochenhaut große Zehe und stützt das
Längsgewölbe.

Muskeln mit Wirkung auf das Kniegelenk

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. vierköpfiger Schenkelstrecker vorderer unterer Darmbein-
(M. quadriceps femoris) beste- stachel (Spina iliaca anterior
hend aus. inferior), oberer Rand der
Hüftgelenkpfanne
a) gerade Schenkelstrecker
(M. rectus femoris)
b) innerer Schenkelstrecker mediale (tibiale) Lippe der gemeinsamer Ansatz mittels Als zweigelenkiger Muskel
(M. vastus medialis) rauen Linie des Schenkelbei- Kniescheibenband (Ligamen- wirkt er auf Hüft- und Kniege-
nes (Labium mediale lineae tum patellae) an der Schien- lenk. Er streckt den Unter-
asperae) beinrauigkeit (Tuberositas schenkel (Laufen, Kniebeu-
tibiae) gen) und wirkt beugend auf
das Hüftgelenk. Bei Rumpf-
beugen unterstützt der M.
rectus femoris die Bauch-
muskulatur. Ferner verhindert
er bei langem Stehen das
Einknicken der Beine in den
c) äußerer Schenkelstrecker großer Rollhügel (Trochanter Kniegelenken.
(M. vastus lateralis) major), laterale Lippe der
rauen Linie des Schenkelbei-
nes (Labium laterale lineae
asperae)
d) mittlerer Schenkelstrecker vordere und seitliche Fläche
(M. vastus intermedius) des Schenkelbeines
2. Schneidermuskel unterhalb des vorderen obe- innerer Rand der Schienbein- Als zweigelenkiger Muskel
(M. sartorius) ren Darmbeinstachels (Spina rauigkeit am Gänsefuß (Pes übt er sowohl auf das Hüft-
iliaca anterior superior) anserinus) wie auch auf das Kniegelenk
seinen Einfluss aus. Im Hüft-
gelenk ist er für eine Beu-
gung und Außendrehung des
Oberschenkels verantwort-
lich. Im Kniegelenk beugt er
den Unterschenkel und ist für
die Innendrehung verantwort-
lich.
3. Plattsehnenmuskel Sitzbeinhöcker (Tuber ischia- innerer Schienbeinknorren Der zweigelenkige Muskel
(M. semimembranosus) dicum) (Condylus medialis tibiae) unterstützt die Hüftstreckung
und führt den abgespreizten
Oberschenkel heran. Im
Kniegelenk arbeitet er als
Beuger und Einwärtsdreher
des Unterschenkels.
4.Halbsehnenmuskel Sitzbeinhöcker (Tuber ischia- seitlich von der Schienbein- gleiche Funktion wie der M.
(M. semitendinosus) dicum) rauigkeit am Gänsefuß (Pes semimembranosus
anserinus)
5. zweiköpfiger Schenkelbeuger langer Kopf am Sitzbeinhö- Wadenbeinköpfchen (Caput Der zweigelenkige Muskel
(M. biceps femoris) cker, kurzer Kopf an der fibulae) beugt den Unterschenkel. Bei
lateralen Lippe der rauen fixiertem Bein richtet er das
Linie (Labium laterale der Becken mit auf und ist für die
Linea aspera) Auswärtsdrehung des Unter-
schenkels verantwortlich.
Kniekehlenmuskel Rückseite äußerer Ober- Rückseite innerer Schien- Beugung und Einwärtsdre-
(M. popliteus) schenkelknorren beinknorren hung des Unterschenkels



Muskeln mit Wirkung auf das Hüftgelenk

Muskelbezeichnung Ursprung Ansatz Funktion
1. Der Lendendarmbeinmuskel
besteht aus dem großen Len-
denmuskel (M. psoas major)
und dem Darmbeinmuskel
(M. iliacus)
a) großer Lendenmuskel 12. Brust- und 1.-4. Lenden-
(M. psoas major) wirbel und Rippenfortsätze gemeinsamer Ansatz am Führt den Oberschenkel nach
(Processus costarii) kleinen Rollhügel (Trochanter vorn oben (wird dabei von
minor) anderen Muskeln unterstützt).
Innenseite der Darmbein- Richtet den Oberkörper auf
b) Darmbeinmuskel schaufel (Fossa iliaca) und der horizontalen Rückenlage
(M. iliacus) vorderer unterer Darmbein- auf (Sit-ups, Klappmesser).
stachel (Spina iliaca anterior Bringt das Bein auch etwas
inferior) nach außen.
Äußere Hüftmuskeln
2. großer Gesäßmuskel hinterer Teil des Darmbeines, Sehne des Schenkelbinden- Streckung des Beines im
(M. gluteus maximus) Kreuz- und Steißbein, Kreuz- spanners (Fascia lata), Ge- Hüftgelenk (z.B. Aufstehen
bein-Sitzhöckerband säßmuskelrauigkeit des aus der Hocke). Ferner führt
(Lig. sacrotuberale) Schenkelbeines (Tuberositas er das abgespreizte Bein zum
glutea femoris) Körper heran und kreiselt es
nach außen. Der obere Teil
zeigt eine abspreizende
Wirkung. Außer diesen wich-
tigen dynamischen Aufgaben
hat er noch eine wichtige
statische Aufgabe. Er verhin-
dert das Kippen des Ober-
körpers nach vorn.
3. mittlerer Gesäßmuskel äußere Darmbeinschaufel (Os großer Rollhügel (Trochanter Die wichtigste Funktion bei-
(M. gluteus medius) ilium) major) der Gesäßmuskeln besteht
aus einem Abspreizen des
4. kleiner Gesäßmuskel Außenfläche der Darmbein- großer Rollhügel Beines bzw. einem Seit-
(M. gluteus minimus) schaufel wärtsneigen des Beckens.
Außerdem drehen sie das
Bein nach innen und außen.
5. birnförmiger Muskel
(M. piriformis)
In erster Linie besteht die
6. innerer Hüftlochmuskel Hauptfunktion dieser Muskeln
(M. obturatorius internus) in einer kräftigen Auswärts-
Bei den Muskeln 5-10, die drehung des Beines im Hüft-
7. oberer Zwillingsmuskel auch zu den äußeren Hüft- gelenk. Daneben kann der
(M. gemellus superior) muskeln zählen, wird im birnförmige Muskel den
Rahmen unserer Gesamtbe- Oberschenkel nach hinten
8. unterer Zwillingsmuskel schreibung nicht näher auf ziehen und abspreizen. Der
(M. gemellus inferior) Ursprung und Ansatz einge- äußere Hüftlochmuskel bringt
gangen. das Bein nach vorn und führt
9. vierseitiger Schenkelmuskel es im abgespreizten Zustand
(M. quadratus femoris) zum Körper heran.

10.äußerer Hüftlochmuskel
(M. obturatorius externus)
11. Spanner der Oberschenkel- vorderer oberer Darmbeinsta- Sehnenstrang der Ober- Er spannt die große Ober-
binde chel (Spina iliaca anterior schenkelfaszie (Tractus ilioti- schenkelbinde. Er führt den
(M. tensor fasciae latae) superior) bialis) Oberschenkel nach vorn und
spreizt ihn an. Ferner hilft er
bei der Unterschenkelstre-
ckung mit. (Zweigelenkiger
Muskel)
Adduktoren - Schenkelanzieher
12.großer Schenkelanzieher Sitzbeinast (Ramus ossis mediale Lippe der „rauen Er führt den abgespreizten
(M. adductor magnus) ischii), Sitzbeinhöcker (Tuber Linie“ (Labium mediale der Oberschenkel zur Körpermit-
ischiadicum) Linea aspera), medialer te (er ist der kräftigste Mus-
Schenkelbeinknorren (Epi- kel) und rotiert nach innen.
condylus tibialis femoris)
13. langer Schenkelanzieher unterhalb des Schambeinhö- mittleres Drittel der medialen Der Muskel führt den abge-
(M. adductor longus) ckers (Tuberculum pubicum) „rauen Linie“ (Linea aspera spreizten Oberschenkel
mediale) heran. Ferner hilft er bei der
Beugung im Hüftgelenk.
14. kurzer Schenkelanzieher Außenfläche und oberer proximales Drittel der „rauen Außenrotation und Heranfüh-
(M. adductor brevis) Anteil des unteren Schambei- Linie“ (Labium mediale der rung des abgespreizten
nastes (Ramus inferior ossis Linea aspera) Oberschenkels.
pubis)

15. Kammmuskel Schambeinkamm (Pecten in einer Linie zwischen klei- Der Muskel führt das abge-
(M. pectineus) ossis pubis), Schambeinhö- nem Rollhügel (Trochanter spreizte Bein heran. Außer-
cker (Tuberculum pubicum) minor) und Linea aspera dem hilft er bei der Beugung
und Außenrotation im Hüftge-
lenk.
16. schlanker Muskel Rand des unteren Schambei- medialer Rand der Schien- Der zweigelenkige Muskel
(M. gracilis) nastes (Ramus inferior ossis beinrauigkeit (Tuberositas führt den abgespreizten
pubis) tibiae) und Gänsefuß (Pes Oberschenkel heran und hilft
anserinus) bei der Beugung des Unter-
schenkels.
Zusammenfassung: Die
Anzieher üben neben der
dynamischen Wirkung auf
das Spielbein auch großen
Einfluss auf die Statik aus.
Sie balancieren die sich im
labilen Gleichgewicht befind-
liche Rumpflast aus, indem
sie ständig die jeweilige
Stellung des Beckens regulie-
ren.
Die übrigen zweigelenkigen Muskeln mit Wirkung auf das Hüftgelenk werden beim Kniegelenkmuskel beschrieben.
Es sind: Schneidermuskel (17), gerader Schenkelstrecker (18), Halbsehnenmuskel (19), Plattsehnenmuskel (20) und zweiköpfiger
Beinbeuger (21). Schneidermuskel und gerader Schenkelstrecker beugen die Hüfte, Halbsehnen-. Plattsehnenmuskel und zweiköpfiger
Beinbeuger strecken sie.

Muskel-Balance / muskuläre Dysbalance
„Unter muskulärer Dysbalance versteht man verstärkte Verkürzungen und / oder Muskelabschwä-
chungen, die ein so genanntes arthromuskuläres (arthron = Gelenk) Ungleichgewicht bewirken,
welches eine ungünstige Belastungsverteilung auf die Gelenkstrukturen nach sich zieht. Als Fol-
gen können Fehlbelastungen, schmerzhafte Muskelverspannungen mit erhöhter Verletzungsgefahr
(Zerrungen, Muskelfaserrisse), Überbelastungen der Sehnen, muskuläre Funktions- und Koordina-
tionsstörungen sowie eine vorzeitige Abnutzung des Gelenkknorpels auftreten“
.
Durch muskuläre Dysbalancen kann einerseits die Belastbarkeit des Bewegungsapparates herab-
gesetzt, andererseits aber auch die Leistungsfähigkeit negativ beeinträchtigt werden. Als Ursachen
gelten u.a.:

· einseitige Arbeitshaltung

· zu häufiges Sitzen
· keine körpergerechten Sitzmöbel

· Bewegungsmangel
· psychische Belastung

· falsches Schuhwerk
· Fehlstatik des passiven Bewegungsapparates

· Erkrankungen am passiven bzw. aktiven Bewegungsapparat






























Beziehung zwischen muskulärer Dysbalance und Muskelbalance


Im Allgemeinen ist zu sagen, dass die abgeschwächte Muskulatur zu kräftigen ist und die verkürz-
te zu dehnen. Neuere Untersuchungen von Wiemann et. al. (1998) kommen zu der Feststellung,
dass der Aspekt des Kräftigens deutlich wichtiger ist als der der Dehnung.

Tonische und phasische Muskulatur
Die muskuläre Dysbalance steht im engen Verhältnis mit einem Ungleichgewicht zwischen der
tonischen und der phasischen Muskulatur bzw. Schwächen in der kinetischen Kette als Folge von
exogenen Faktoren

Die tonische Muskulatur übernimmt die Haltefunktion im Körper und reagiert auf Über- bzw. Fehl-
belastung relativ schnell mit einer Tonuserhöhung und daraus einhergehender Muskelverkür-
zung. Dagegen wirkt als Gegenspieler die phasische Muskulatur, die dynamische Bewegungen
übernimmt. Sie reagiert mit einer Senkung des Muskeltonus und einer Abschwächung (Einord-
nung siehe Tabelle).
Einteilung in tonische und phasische Muskulatur


überwiegend tonische Muskulatur überwiegend phasische Muskulatur
Muskulatur mit Wirkung auf das Schultergelenk, den Schultergürtel und das Ellbogengelenk
Schulterblattheber – M. levator scapulae Kapuzenmuskel (aufsteigender Ast) – M. trapezius
Kapuzenmuskel (absteigender Ast) – M. trapezius (pars ascendens)
(pars descendens) Kapuzenmuskel (mittlerer Ast) – M. trapezius (pars
großer und kleiner Brustmuskel – M. pectoralis major horizontalis)
et minor großer und kleiner Rautenmuskel – M. rhomboideus
dreiköpfiger Armstrecker (langer Kopf) – M. triceps major et minor
brachii (caput longum) vorderer Sägemuskel – M. serratus anterior
Rumpfmuskulatur
Rückenstrecker (Hals- und Wirbelsäulenbereich) – M. Rückenstrecker (mittlerer Brustwirbelsäulenbereich) –
erector spinae cervicalis et lumbalis M. erector spinae thoracalis
vierköpfiger Lendenmuskel – M. quadratus lomborum gerader und schräger Bauchmuskel – M. rectus ab-
dominis und M. obliquus abdominis
Muskulatur mit Wirkung auf das Handgelenk Flexoren der Hand und der Finger
Muskulatur mit Wirkung auf das Hüft- und Kniegelenk
Lendendarmbeinmuskel – M. iliopsoas großer Gesäßmuskel – M. gluteus maximus
birnförmiger Muskel – M. piriformis kleiner Gesäßmuskel – M. gluteus minimus
Spanner der Oberschenkelbinde – M. tensor fasciae mittlerer Gesäßmuskel – M. gluteus medius
latae
großer Schenkelanzieher – M. adductor magnus
langer Schenkelanzieher – M. adductor longus
kurzer Schenkelanzieher – M. adductor brevis
schlanker Muskel – M. gracilis
gerader Schenkelstrecker – M. rectus femoris innerer Schenkelstrecker – M. vastus medialis
zweiköpfiger Schenkelbeuger – M. biceps femoris äußerer Schenkelstrecker – M. vastus lateralis
Plattsehnenmuskel – M. semimembranosus
Halbsehnenmuskel – M. semitendinosus
Muskulatur mit Wirkung auf das Sprunggelenk
Zwillingswadenmuskel – M. gastrocnemius vorderer Schienbeinmuskel – M. tibialis anterior
Schollenmuskel – M. soleus langer Wadenbeinmuskel – M. peroneus longus
kurzer Wadenbeinmuskel – M. peroneus brevis

Um ein Gefühl zu bekommen, welche Muskeln zur Verkürzung neigen, zeigt die folgende Tabelle
die häufigsten Muskelverkürzungen bei Sportlern.

Prozentsatz verkürzter Muskeln bei 195 Sportlern verschiedener Sportarten





Folgen einer muskulären Dysbalance











































Hyperlordose (=Hohlkreuz)!

Dehnungs- bzw. Stretchingübungen

Die Übungen sollten vor bzw. nach dem Training durchgeführt
werden.

Auswirkung
Stretchingübungen für: Durchführung: Fehlerquellen:
auf:
die Rückenmuskulatur:


Sitz mit rechtwinklig gebeugten Kniegelenken
Lange Rückens- und leicht gespreizten Beinen. Becken nach Kopf in den Nacken
treck-, Nacken und vorn kippen und Oberkörper beugen. Die gelegt und Wirbel-
Gesäßmuskulatur Arme greifen unter den Unterschenkel nach säule gerade
außen durch, die Hände werden auf die Füße
gelegt. (Froschstellung)



die Hals- und Nackenmuskulatur:


Seitliche Nacken- Schulterbreiter Stand, Kopf zur Seite legen Zu starker bzw.
muskulatur und mit der Hand in der Endposition halten. ruckartiger Zug am
Die andere Hand des herunterhängenden Kopf, Ausweichbe-
Armes wird Richtung Boden gedrückt, um die wegung durch Kopf-
Dehnung zu verstärken. drehung; Vorsicht
bei Halswirbelsäu-
lenbeschwerden






die Schultergürtel- und Schultergelenkmuskulatur:


Hinteren Delta-, Schulterbreiter Stand, den gebeugten Arm auf Starke Verdrehung
mittleren Kapuzen- Halshöhe nach hinten führen. Die andere der Wirbelsäule
und Rautenmuskel Hand drückt in der Nähe des Ellbogengelen-
sowie dreiköpfigen kes den Arm weiter nach hinten, um die Deh-
Armstrecker nung zu verstärken.














Großen Brustmus- Gestreckter Arm etwas über Schulterhöhe
kel, zweiköpfigen heben, mit der Hand Kontakt zur Wand su- keine
Armbeuger, vorde- chen. Kopf und Oberkörper in die Gegenrich-
ren Deltamuskel tung drehen und dabei die Schulter etwas
und Handgelenk- nach vorn bringen.
beuger

Großen Brustmus- Beine leicht gespreizt, Oberkörper nach vorn Kopf im Nacken und
kel, breiten Rü- neigen und Handflächen z.B. auf einer Spros- ausgeprägte Hohl-
ckenmuskel und senwand ablegen. Die Arme sollten schulter- kreuzlage
einige Muskeln mit breit und gestreckt gehalten werden. Ober-
Auswirkung auf das körper nach unten drücken, bis Dehnungsge-
Ellbogen- und fühl spürbar wird.
Schultergelenk











Dreiköpfigen Schulterbreiter Stand, den Arm hinter dem Abknicken des
Armstrecker, brei- Kopf im Ellbogen beugen. Mit der anderen Oberkörpers in der
ten Rückenmuskel Hand den Oberarm umfassen und in Richtung zu dehnenden Seite
und verschiedene Körpermitte ziehen.
kleine Rückenmus-
keln














die Hüftgelenk- und Kniegelenkmuskulatur:


Rückenlage, beide Beine angestellt. Nun mit
Gesäßmuskel, beiden Händen ein Bein umfassen und zur Kopf wird angeho-
Lendendarmbein- Brust ziehen (bei Knieverletzungen Hände ben und Wirbelsäule
muskel, Beinbeu- hinter die Oberschenkelrückseite), das andere gebeugt
ger und Addukto- Bein strecken und Kontakt zum Boden su-
ren chen, bis Dehnungsgefühl spürbar wird.

anschließend:
Rückenlage mit gebeugten Beinen, dann mit
Schenkelbeuger beiden Beinen die Rückseite eines Ober- Zu starke Beugung
und teilweise Wa- schenkels umfassen und das Bein in der im Kniegelenk,
denmuskulatur Hüfte beugen. Gleichzeitig wird ein Knie verkrampfte Haltung
gestreckt, die Ferse nach oben gedrückt und mit vom Boden
Zehen zum Körper gezogen. Zuletzt das gehobenem Kopf
andere Bein in voller Länge auf den Boden
ablegen.





dann:
Rückenlage, ein Arm zur Seite abgelegt und
Gesäßmuskulatur das Bein der Gegenseite locker gestreckt. Oberkörper dreht in
und die Außenrota- Das andere Bein in Hüfte und Kniegelenk Richtung des abge-
toren der Hüfte rechtwinklig abbeugen und über das gestreck- beugten Beines
te Bein in Richtung Boden sinken lassen. Mit
der Hand noch näher zum Boden drücken
bzw. nach oben ziehen.

Ausfallstellung mit Ablegen des hinteren
Geraden Schen- Oberschenkels, beide Hände liegen auf dem Keine Hüftstre-
kelstrecker, Len- nach vorn gestellten Oberschenkel. Jetzt ckung, Ausweich-
dendarmbein- langsam Oberkörper nach vorn schieben, um bewegung über die
muskel eine Streckung im Hüftgelenk einzuleiten. Lendenwirbelsäule












Bauchlage, ein Arm nach vorn gestreckt, mit
Geraden Schen- der anderen Hand den Fußrücken des ge- Hüftbeugung, um
kelstrecker, Len- genüber liegenden Beines umfassen und die Kontakt der Ferse
dendarmbein- Ferse zum Gesäß ziehen. Fortgeschrittene mit dem Gesäß
muskel können die Dehnung durch Unterlage eines herzustellen
Handtuchs unter den Oberschenkel verstär-
ken.



Aufrecht sitzen, Füße dicht an den Körper
Adduktoren führen, Fußsohlen berühren sich. Knie lang- Becken wird nach
sam nach außen fallen lassen und mit den hinten gekippt und
Ellbogen weiter Richtung Boden drücken. Rundrücken
Becken etwas nach vorn kippen.







die Wadenmuskulatur:


Mit den Händen an der Wand abstützen,
Wadenmuskulatur, vorderes Bein abbeugen und hinteres Bein so Beugung im Knie-
verstärkt Zwillings- weit nach hinten setzen, dass der Fuß gerade und Hüftgelenk,
wadenmuskel noch ganzflächig den Boden berührt. Das Ferse wird vom
Bein bewusst strecken und das Becken nach Boden gelöst
vorn drücken, bis ein intensives Dehnungsge-
fühl im oberen Bereich der Wade spürbar
wird.









Gleiche Ausgangsstellung wie bei der Übung
Wadenmuskulatur, zuvor. Hüfte und Knie beugen, bis Dehnungs- Ferse wird vom
insbesondere gefühl im unteren Bereich der Wadenmusku- Boden gelöst
Schollenmuskel latur spürbar wird.


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